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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 20.01.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220120015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922012001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922012001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-20
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
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Dres-«er Nschrlchle« » Nr. rr verUiches und SSchstsches. S»e»0«n I» Januar. Um da» neue iZtaat»wirtschoft»gesetz. A« 2>k«nwt>«o Velten »-re Roch»»ausl«vnb und dir beide» H.niskultanSschü'se 1 uns, N eine gemrinkanie Sipling zur Wetkerveraiuug des viuio urses de» neuen Sli,ars»virt,chafts getetzes ab. u»l die Paragraphen ourchzuveraten, deren enb- -iültige 2K-d>,ndl»»g Sei !K liä^aauStchuh in der lebten Witzung anSgesekt haue. Es »and^ttr sich cunächft um de» K 12, der vorsiei». d»>> das zuständige Mtnistelltini für die dem Staate gegenüber ,» ersstllen-e» ZatzlungSvelpstlchtUnaeu Ltun >->u»g aewäb»«» nnd aus d e »Geltendmachung staatlicher An sprüche »erricht n kann. -V»« deutschnationaler Gelte wurde bier veanlraat, dem Parael»a,'be» einen Zusatz anzllfügen .soweit derartige Äderte die Lumme von loOOllv Mk. nicht i drrschreiten." Der Antra,, wnrde abgclehnt. obwohl unter Hinweis auf die für da» k'eivziarr BolkSbau» au» Staat-» Mitteln gewühlten > M-U. Mk. Paukredit gezeigt worbt» ivar, lvte durch diesen Paraniaphcn auch die Mitwirkung de- Landtage» ausgeschattet werden kann, wenn e» sich nm sedr hohe Lumme» handelt. Au sehr ausgedehnten Auseinandersetzungen führte die Beratung über ti Ä. de, »grsieht. das! die staatlichen Kalk werke, die Porzellaiiinaiiufal knr. die Kohleiimerke. die HUtien- werke, die Eiektrizilätsweile. da» Blausarbeiiwers nnd die Münze nach kauf»!,,»nischen ttzriindsätzen oerivaitet werden sollen. Hierzu lag et» Antrag der Sozialdemokraten ovr, »ah für jede» der hier uusgeführten Unternehmen deS Staates oder für -nehrere zr-samme« Beiräte aedildet »ver- den sollen. Diese Heirate sollen über alle wichtigen Auge .egenheiteii bei di-r Verwalt»««, der Uiiternetzmer, unter richtet werden nnd ihrerseits die Heilungen der Unter- nelimlingen beralen. Diese Heirate soll.» destehen aus zwei Mitgliedern des Landtaaos. z«oet Vertretern der Arbeiter- schalt, einem Vertreter der Beamten und Angestellten und <>us vom Flnanzininistertum ernannten Mitalirdern. Vom Berichterstatter wurde auch der Vorschlag gemacht, mit den .Funktionen der Heirate den HauölialtaiiSschust k des Land- lagrS zu betrauen, da diesem ohnehin die Prüfung der Kapitel für die Staatsbetriebe Innerhalb oeö -Haushaltplanes nnd Rechenschaftsbericht obliegt Man kam dabin überein, über diese -Vorschläge zunächst nicht entscheidend abzusliinmcn, sondern den Fraktionen noch einmal Gelegenheit zil geben, »azu LteHung zu nehmen. Besprechung von Ga»n»erk»!ettern. Am Nestauranr ..Ivbannesbo!' fand eine Besprechung einer gröberen Anzahl von Gaswerksirftcrn der Kreishgupt- Mannschaft Dresden statt, in der üb-r die Sitzung des LandeSkohlenamleS mit den Vertrauensmännern der säch sischen Gaswerke Bericht erstattet wurde. Aus diesem Be richt war zu entnehmen, dast eine ausreichende Kohlenver- soraung Ser csaSwerke sehr in Frage st.-hk. Mehrere Gas werke haben nur noch sehr geringe Kohlenvorräte. Die Ver gasung von Streckungsmikteln und die Errichtung von Koks oder Wallergasanlagen wurde dringend empsobien. Einen breiten stlatnu nahmen auch die Berhandluiuren iiber die Er Höhung der Gaspreise ein. ES wurde die Auslassung »er treten, dast die sprunghafte Lteigerliug der Koblenpreise, der Höhne und aller Materialien den Gaswerken schwere Bcr Inste zilfügen wurde, wenn die GaSpreiie nicht rechtzeitig den veränderten Verhältnissen angepafu ivlirden. Eine Reihe von Werken berichtete, Sah sic i» den letzten Monaten be-eitS mit Verlust gearbeitet hätten und keinerlei Mittel zur Ver fügung ständen, dem traurigen Uniel»a!t»ngKzustnn-, der stark an Raubbau grenze, abzubeisen. T >e «Gemeinden sind mehr als je aus die Ertragnisse ihrer werbenden Unrcr nehminige» augeivieten, und es ivurde alc> Pflicht der Heiler angesehen, ihre städtischen Kollegen mit allem Nachdruck aus die Notwendigkeit der rechtzeitigen Er >s ö Hungen der GaSpreiie htnzuweis.n. rWenn die Gesichtspunkte, nach denen solche Erhöhungen sesizufctzeu sind, von den mag gebenden Körperschaften nickt beachtet würden, io möge man nicht dem GaSwerksteiter den Vorwuis »lachen, wenn die Gemeinden zu ihren sonstig:n. loch sicher schon reichlich genug bemessenen Finanznöten noch Verluste ans de« Gaswerken zu tragen haben. Da» dies nickt etwa an» Steuermittein geschehen kann, liegt ans der Hand Es sei also einigermasten eine Irreführung des Publikums, wenn seht die GaSpreisc zu niedrig gehalten werden. Die oom V-riammIn»gS!eitcr ausiv-stellken üiichtlinien zur ninsiigen Berechnung der tänS vretSerliöhung lauten: 1. Erhöhung der Kohlcupreis? pro Tonne um M Mt. frei Kohlenschnopen hedinat eine Eriiötuuig pro Kubikmeter nm 1 Pf 2. Jur 10 000 Pik. jährlich GehattS und Lohnerhöhungen pro Kubikmeter cäaS um Ich bis 2 Pf. !>. Erhöhung der KokSpreiie pro Tonne um 100 Mk. GgspreiSerinähigung uni > Pf pro.Kubtkmetee t. Erhöhung der Teerureiie pro Tonne um ioo Mk. Gg-- oreiSerniedrignng utn I Pf. uro Kubikmeter. Die Nichti'nien zu eiiisei 2 sind mastgebend für kleinere und mittlere VSerke. Je nach der Gröhe des Werke» könutc iu-r GaSpret-' curzeii keineswegs bei kleineren und mittleren Serk«» lnuer Schck M5. und »«« gr-heren Werken unter » Vkk. je Kubikmeter betragen. Dir bevorstehende Erhöhung der Kol,lensre»,r wird et» wettrr, Erd-Huna der llta-preile um eliva <" bi» KV Pf pro Kubikmeter znr -olgc dabei, mi sie,, ^ -r Der Verein nahm am Dten-tag nach der Well,nacht pauie seine Borlragdiäii-krtt wieder aus. Au. diesem An las, iprach der Vorsitzende Obern,etker Earl Wrndsch,»ck den ü«ki»gtirde> na« herzlicher Begrüsning die besten Wünsche ui in Jahreswechsel sür ihr geschäslttchco Heden nuü. Es ivlgl»» »an» noch eia« Anzahl Miuellnnqen dnrck den Vor utzenden, woniuf Handtagsadgevrdnerrr Kaufmann Otto Alller rtnrn grllndltch au-aearbrtteleii und von grotzer» Verüanbnts snr dt« Sache zengenden Voriraa über bas Dhrmat ..Ftna»»s ragen und Loraen Lachsen-" hielt. Ar vergltch einleitend de» Staat-Haushalt «lt dem Haushalt eine» ftamillenvater« und betonte, dah nodle Passionen ln betdrn -Lllen aus die Atnanze» die un- aünsttgltrn Wirkungen au-üben mühten, genau so mt« die SInflüffe derer, die fern der Beralit»orlu»s stünden. An sich sei es im allgemeinen gleichgültig, welche Höhe ein Etat ausivrise. wenn nur et» gleichmähiger Auf stieg oder eine glelchmähiae Anlwertuna vorhanden sei. Das jei aber egeuwärng nicht der ssiall. Nnr «ln kleiner Teil Hab« von dem Uebergang zur Paptergetdivirtschast keinen Lchaden erlitten, groß« ArwerbSgruppen dagegen lilten sehr schwer darunter. Dann ging er aut dte Ursachen etn und be- sprach dazu dte Krag« der eigenen Schuld und die auszu- bringende Kriegsentschädigung. Dir Zahlen, dte der Redner htervet au- dem StaalShaushalt ansübrte, beleuchteten grell unsere Schwierigkeiten, indem man u. a. ersah, dah der Etat Sachsens für lt'21/22 mit jährlich 8.1 Milliarden Mark balancieren soll, das fllr 1S2i vorgesehene Defizit von 725 Millionen Mark aber schon wesentlich überschritten wor den ist. Das Heil in der Gesundung der LtaatSsinanzrn liege in dem Beschneiden der Ausgabe«. Die brosamenmets« Zuteilung au- der Rctch-rtnkommensteuer ei ans die Dauer nicht aufrecht zu erhalten. Mit den ein gestellten 5ül) Millionen Mark aus dieser Steuer könnten nur 22,ü Prozent des gesamten Bedarfs gedeckt werden,- da bet werde von dem industriellen Sachsen etwa der achte Dell der gesamten Reichssteuer aufgebracht. Wie sollten da die Aufwendungen gedeckt werden, die Sachsen zu erfüllen habe? Zür Schulen seien 12V Millionen Mark, für Gerichtswesen I«i7 Millionen Mark. alS Zuschuf, zur Erwerbülofenfürsorge 2M Millionen Mark, für dt« LandeSpolizet 151 Millionen Mark, für die HandeSanstalten 112 Millionen Mark, als Defizit der HrbenSmttteleinkäuk« 15» Millionen Mark ein gestellt. Wie die Zukunft sich gestalten werbe, könne niemand Voraussagen. Ein wirtschaftlicher Diktator könnte gut sein. Eine Gesundung der Atnanzen könne erreicht werden, wenn wir eine nationale Industrie hätten, die in erster Linie den Inlandsbedarf decke: setzt entwickle lle sich leider zu einer fast reinen Exporlindustrie. — Der Aufstieg des Volkes, so führte der Vortragende zum Schlug a»S. liege in den Händen jener völkischen Mittelschicht, dte gerade im Handwerkerverein Ihre Vertretung finde. Hierauf folgte etn zweiter nicht minder gehaltvoller Bortrag des Schriftsteller- Reinhold Braun. Dresden: „Reichtum, den unS niemand rauben kann". Dieser Reich § tum sind die Inneren Kräfte, die wir wecken müssen, um wieder zu deutschem Fühlen nnd Denken zu kommen Deutsch seiii. hciitt nicht zerbrechen, wir müssen mit den Verhältnissen serlig werden, wir müssen arbeiten und vor allem die Ge meinschaft pflegen, die In der Familie ihren Kcrntyp hat. Liebe, Ehrfurcht. Opfermut. Gotti'crtrauen. Gerechtigkeit und Menschlichkeit können nur in der Gemeinschaft gedeihen, nicht in der Gesellschaft, die lediglich Personen zu geschäft lichen oder geselligen Zwecken zusammensührt und zerfällt, wem, der -Vertrag erfüllt ist. Gesellschaft und Vernunft ge Horen zusammen, Gemeinschaft „ud Religion anderseits. Genietilichnit und Gesellschaft zusammenzuführen. müsse unser Ziel sein. Die Ausführungen des Redners gipfelten in einem vom Vortragenden vcrsahten Gedickt!: Gedenke, das, du ein Deutscher bist! —* Neberschreitnng de» Bannkreise». DaS Presseamt deS Polizeipräsidiums teilt uns mit: Gesler» abend sind im Aiischluf! an die ReickSgründuiigösetern mehrere öffentliche Umzüge durch die Teilnehmer an den Versammlungen und durch politische Gegner veranstaltet worden. Zn diesen Umzügen, die auch den Bannkreis teilweise berührten, sind die vorschriflsmässigen Genehmigungen weder nachgesucht, noch erteilt worden. Die Veranstalter der Umzttae werden deshalb zur -Verantwortung gezogen werden. —* Stadtverei« für Innere Mission. Der Geh KonMvrialrai Dr. Bernhard Kühn hat mit Rücksicht am' 'ein hohes Alter daS Amt deS stellvertretenden Vorsitzenden »iedergelegt. An seiner Stelle ist Hospredigrr Kcmsistorial- rat Liz. Dr. Gottlob Sie del gewählt worden. — * Ein Dresdner als Preisträger. DoS PreiSiuS ichieibc» der Mannheimer Stillung, Berlin: ..Von welchen in der Menschheit wirksamen .Kräften ist ein« Heilung zu er hoffen sür die in der gegenwärtigen 'Weitläge zutage tretende -Verkennung von Menichcnliebe, Gerechtigkeit und Duldsam- reit als »rundvieiler der menschliche« chesrllschasts*. tzatk« zahlreiche Bewerber auf den Plan aeruken, untrr denen Dr. Mar Leber. Dresden, der erste Preis zuerkannl wnrbe. —* «esormatiansseler l« Wittender«. Eine Reform«- »tonsseter wird in Wittenberg iür den 5. März d I. ovr- vereitel An diesem laar sind 1'»» Jahr» seit derRilckk« tzr H ul Hers von derWartvnrg verflossen. An der Frier werden auch Berlrelrr sämtlicher evangelischen Kirche« drs Auslandes teiliiehnie». Ii» Amchlus, an die Feier wird sin A kl slattftnden. der de» ei » s» in e n s ch t u tz s ä :» t l l chI r evangelisch.» .K i > ch e n de r W e l t »um Ziele hat. —Das PreioaussÄretveu der Vinguerltilt»«- Über lingtenisch« Fragen für Schüler uu Freistaat Sachsen tv.U, da» »wette seiner An. wurde wieder.,,» ,u Weihnachten ab geschlossen. Es stellte den höheren Schulen von Untertertia an al- -Ausgab:: »Kamps drn Genubgisirn" »nd -.Wie schütze ich mich und mrine »ameradr.i gegen den Hchmut» ln Wort und Vtlbk", den Verussschülcrn: »Wo sucht der Mensch seine Erholung und wo findet er sic?", be« Berussschüler nnen: ,.Wa- kann ich zur Gesunderhaltung der „nr anvcrtranten Kleinen tun?", den VvlkSichülrrn «m letzte» Schuljahr: »Du. deine Gesundheit und das W:tt:r". Verteilt wurde« drei erste Preise in der Höhe von ie lk>0 Mk., »ehu wettere Preise zu ie um Mk. und 25 dritte Preis« »u je 5Ü Mk. Die Preise bestaube» i» praktische» Gegenstände» für Sport. Turnen, Wandern bzw. i» Heschasfiingsbeihilscn für Vrdarf-stücke und gröszrre Buckwerke. Aunerdem wurden noch -tsi Bücher alS Anerkennungen weiteren Bearbeitern »»gesprochen. Die Preisgrbeiteu der ersten Aufgabe entstammen den Semi naren »u Löbau, Zschopau, Dresdrn-Streb len, Bischofswerda und Annabera. dem Gnmnastum »u Frel- berg, der Nikvlaischule nnd de», Resormgymnastmn »u Leipzig Dt« Preisträger der »ive.len Aufgabe besuche» das Dre-dner ,K ö n t g - G e o r g - G n m n a s t u m, die Seminare zu Dresden-Strehlen. Oschatz, Vischosöivcrda, Lckneeberg. das Gymnasium zu Plauen, das Nikolaigytnnaslum zu Leipzig und die Vberrealkchule zu Bautzen. Für dte Preise der dritten Aulqadr kamen Schüler auS folaenden Berufsschulen in Betracht: Oesfent'tche Handelsschule Zwickau, Städt. Gewerbeschule Dresden. Oesfcntliche HaüdelSleliransialt Leipzig. Handelsschule Ltchtenstein-Eallnberg, Städt. Gewerbeschule Leipzig und Fortbildungsschule Ebcinnitz. Di« vierte Auf gab: war mit Eksola von Schülerinnen au» dem Ehrl ich. scher, Ge st ist zu Dresden, dem Frvbelsemtnar und -er Fortbildungsschule zu Leipzig bearbeitet worden. An -Volksschulen konnten solche aus Leipzig, Nadebrrg, Meerane und Grvstschönau berücksichtigt werden. Die Arbeiten zeigten wiederum neben grostrm Fleiste und guten Kennt nissen das ernste Streben bei unserer Jugend nach tieferer LedenSaufsasiung und verständiger Lebensführung Die Ver anstalter nehmen hieraus die Geusis-Heit, auch in diesem Jahre mit der Art Ser Veranstalt»»«, im Sinne des edlen Stifters und VolkSfrenndcS zu», Segen unscreS Volke- ge handelt »u baben. — Di« MSnuerortügrnppe des Vereins sür da» Dentsch- tn« i« Anslande veranstaltet Sonnabend, den 28. Januar, tm AuSstellungspalast einen humoristische» Famt- ltenabrnd mit Tanz, wozu der BolkSsänger Luton Günther aus Gcuteogav gewonnen wurde. Ei» namhafter Humorist, sowie das LchulvereinS-Outntett werden diese« Abend zu einem ganz besonders gcnuhreichen gestalte». —* Die Dresdner Studirakreisr sür innge Mädchen ver anstalten in dielen Tagen eine Vortragsreihe unter dem Leitgedanken: „Unser Weg durch die GeisteSitrömunge« der G'genwart", im Schulsaal der Elisabethschule, Bürzer- miete lü. 1-, abend» 8 Uhr. Der erste Vortrag über Rabindranaib Tagore, von Herrn Pastor Kircher gehalten, fand vor vollbesetztem Saale statt und wurde mit gespann tester Aufmerksamkeit entgeaengcnommen. Dem Vortrag schlaf, sich eine lebhafte Aussprache an. Heute. Donners tag, wird Pastor Wcndelin über daS Tbnna: «Rene Formen im Gemeinschaftsleben brr Jugend" sprechen. Weiter sind Vorträge vorgesehen: Am 28. Januar: „Die Wirkung des Darwinismus ans ethische, soziale nnd politische Anschauungen unserer Zeit" lDr. Teuichcri, am 2». Januar: ..Strebt die inuac weibliche Seele einer mnfti scheu Auffassung des EliristentumS zu?" sPastor Dr. Leonhards und am M Januar: „GewisthM — Frenbe" «Obcrkonsisioriglrat Reimers. BortragSkartcn in der Ge schäftsstelle deS La»d>'Sverva>ideS für die weibliche Jugend, Ferdinandstraste t!>, 5., und an der .Kalle. — Grdhe und Gewicksi der Postkarte«. ES wirb von neuem daraus hingewiescu, hast Postkarten im InlandSver- lehr die Gröste von 15.7 : l>',7 Zentimeter nicht überschreiten und nkcht mehr als 8 Gramm wiegen dürfen. Gröbere ober- schwerere Postkarten »»terliegen der Briesgebübr und wer den mit einer Ngchg.'bühr in Höhe des doppelten d«S an der Freigcbühr für einen cinsachen Brief fehlenden Be trages belegt. Diese Nachgebühr beträgt vom 1. Januar an z. B. im Fernverkehr 1-50 Mark. Postkarten im Lus- iandsverkchr -ürscn nur 11 : 0 Zentimeter grob s«in. —* Anöstand der Leipziger Straf,cnbahnrr. Die Stadt verordneten zu Leipzig bcschäftigleir sich am gestrigen Mitt woch mit den Lohnforderungen der Straften» bahn er. Obwohl das Kollegium durch einstimmige An- Kunst und Wissenschaft. s- Mitteilung der Ltaatstheater. Opernhaus: Morgen, Freitag „Mgrkba" mit Grete Merrem- Niküch. Eliricde Haberkorn. -Vüllcl. Zobsel, Ermold. Mnsi- salitche Leitung: Striegicr: Lvieileilung.- Hartman». f» Zleoftältter Lchanlpi«lt,n«s. Herr e >> m a n n tvielt tu „H -> nneleL H i m m e l f a k r t ' am Lvnnaben- und inncrbnlb der nächsten Austüiirung.n den gehrcr Gvcnvald. Wiiteileng »e§ ->!»ädenzt>,ea««rZ. Da nerschicdene »>>tt zlteder erkrank! sind, muk die llransfüdciiiig »on „Die Frau ohne Mann - aus den I. sied-uir „-rschrhen werden. btiS dadin >eht illaoendtich > M>r »ie Operette »2ck>cln> dich — Lotte!" in er bekannte» Vekebting in Lzene. Das -!'.!eis„iochtdniörchen „Die ^ i S v r t n c e s j i n " gelangt iea -n Lvnnt'a. --NiNwach und Tonn abend nachmittag XI »br und Montan, den :1v. Famiar. zur ktusstihruna ch* r»»küuit!erv«iet«. Der zweite Auffahrung» a be n d am Ereitaz i.w.t 7 II !r im '»ewe.beiinu > bringt Werke von Ztlcher lLiietchauarlettt. Graeu.-r t:ltbaoto4ic>. Weiner tPinttn- -onatet »nd Blumcr nOldserscrielti. !-* In dem Üonzer« des Dresdner Orpheus am nächsten Donnerstag tm «äcwerbcliino mit dem Prof. Rlbert ii l u g c nun- mebr von der musikalische» reit»»,, des Vereins zurücktrilt. wer den zu ui ersten Male „Dos Abenanakl' von Hegar und zu-et neue »dbre dee- edev'iliae. gruvksurler Oucruinuöldireiterd 'sunao v. Aützier l..T ie versunkene stad, ' und „--idn ; im Wev.'imeu"» ge sungen. ?tn diesem .löevd gedenkt der Orvlieud auch des di«, ci-e'' duriStage« ceiner tDöreumitgtiedcr Pros, ilteinho d Veeker ll-i-12> und Dr. Fiicditch Hegar >1811« nil ä'wrvorttägcii «Wächterlied zur Lende des talirbundcrtd. :>.-r. >'»mue an den Gesangs. Kluge- licinickeli Dvmmernacht imii reuoricko und Klariert, welches iLeik I-i'U beim ersten üssc»'iiche-i Aufticte» des ttereigz- unter Ilbert «Nuge zur >>. aniüilirn: a law. velchlieht da» tll'ichtedd konzer«. cklo -olist o'iro de, renoi der ckltarlnitenburger t^per, siohannea - ch e u r « . Mitwirken «Strien von Milkcvet und chon- chte»lt. Lieder ooo Ttranlö. Die fitr den W. -vyneniver getvsieii Karten tiehalten «iiiilitgkett. ch* Fm nächste« Volko-Lins »i1ek«n-,ert. das in dieser Woche nicht Freitag. Irndero ?onnik-cn» stattlindet. wird der in D.esde» bereit» durch eigene »«lavieribcnde bestci.» eivgesiilirce Alfred Blumen das 2. .tiachmaninow Konzert mit Orchcsterbealeilnng sptelen. Edwin L l n d n e r. der das Konzert dirigiert, brtngr dte S. Ltnsonte von Veeihoven, sowie dt.- tl-eron Dnvertiire non Weber. ch* Am dritten Abend de» Nei»er-O.i,grte«tö lernte man als Neuheit ein D - M o l l - S t r e i ch c, n g r t c t t deS Bratschisten der Berliner Phittiarn ou!k:r L. Höber können. Eine schöne gediegene Musikerarbeit im Zeitstil mit Richard Ltraufsischem Schwung der Gedanke» und Debnllnlcher Feinheit der Klangsarben. Seiner Wirlnng im ganzen aeschieht etwas Eintrag dadurch, dast zumindestc» die drei ersten Sätze sich zu wenig scharf voneinander ab- hcben. Weder der Scherzockarakter noch der Adagiocharakter ivird alS solcher so bestimmt auSaeprägk, datz entschiedene AiisbriickSgegensätzc zum ersten Satz, die beide Elemente auch schon in sich birgt, entstünden. Das Finale gewinn! dann freilich durch einen gewissen leichten, salon»,ästigen Volkston eigene- Gesicht, aber etwa- auf Kosten der Sttl- reiuheit. Immerhin: wir wollen uns freuen, dast unter den ausübenden Künstlern unserer Zeit Kräfte lebendig sind, die auch alS Schassende solche sormvollendetc. gm klingende nnd sellelnde Musik hervorzi-bringen vermögen. Höchste An erkennung verdiente die Ausführung durch die vier Künstler des Rctncr-QnartettS,- sie batte Schwung, Temperament, Wärme. Klangst»», io dast also auch ln dieser Hinsicht die Begegnung mit der Neuheit Freude bereitet,. L. 8. ck* Liudncr- sVolk--> Liusonie-Konzert. Au der Spitze der Veranstaltung stand die Tondichtung „Tod und Ver klärung" von Richard Stiaust Mit ihren, tietelareisenden Programm wird dies: Vision in Klängen zu einem Erlebnis, das uns die volle Gröste ihres genialen Schöpfers zum Be wusstsein bringt. Johannes Reichert verstand die drnnialtscheu Momente deS Werkes geschickt hernnszu arbeiten, daS wvtiviiche Material in klaren Linien zn zeigen und mit der klanglichen Farlienprackst zu einem stimmungs vollen Ganzen zu vereinigen. Wenn manches bei der Wiedergabe nickst ans gleicher Höhe stand wie am Vvrnbend. so trisst die Schuld das Orchester, das auch in seine, änderen Disziplin allzu merkliche tttile.'sckstedc zwischen einem Grosten Philharmonischen Konzert unter Liudner und einer Voll» »eransialliltig mit Gast-Diiige»tc» »nacht. Derartige Ver schiedenheiten tönnen unmöglich gebilligt werden Mit glück licker Hand waren öle Solisten gewählt. Die Holländerin I u d i t l, - B o k o r erwies lick alS technisch und musikalisch wohlbeschicigeue Eellislin, sie mit dem dankbaren, sür Volks tümltche Veranstaltungen tretflich geeigneten A-Moll-Kon- zcrt von Robert Volkinann einen starken Erfolg gewann. Sie spielt mit Schwung und Wärme und vcrstelst fick aus geschmackvolle Aussetlnng von Einzelheiten, die im beson- deren den ersten Sätzen zugute kam. Sehr ehrenvoll be bauvtete sich auch die Berliner S"p:aiits«i>, Jean ne K o e t s i e r, die kic Mozart Motette „Erultate Jubilate" und mcttrvhin Strauch Lieder zum Vertrag gen-ählt hatte. D te klangschönen Mittel zeigen bis auf Mängel in der Atem, beherrsch»»«, geivtssenhaftc Schulung. Farbe,»reichst»», und AuSlrucköiüllr. Den Abend kiöni- die Ont'^ ilii-e z„ Leonore III oon 41cethvorn, die Reichert zu sieghaftem Glanze entwickelte. Ir. ?. Ein Brief — ein Ereignis. Ein Zu kunftSbildausdcr Vergangenheit. Dlc Politik niiscrer Post erinnert mcrlivürbtg an die des ..au'geklärteii" 18. Iahrh»>:dcrts, da man noch nicht «tm Zeichen deS Bcrlchrs" stand nnd ein Brief noch ein Ereignis war. von dem in der ganzen Familie gesprochen wurde. Friedrich der Groche haste freilich kein Teiizit von der Post, dazu war er ein zu guter Rechner: aber er setzte in seinem Budget eine bestimmte Lumme, nämlich istOOMO Taler, als den Betrag ein, den die Post bringen muhte, und sobald in einem Monat nicht de, eiiisprccliciidc Teilbetrag ein- gegangci, war, erhöhte er sofort Sie Portosätzc, um auch bei einem Rückgang des -Verkehr» das veranschlagte Geld H» er halten. Die Post war sür die Regierungen deS 18. Jahr Hunderts nur ci» „fiskalisches Institut", wie die Domänen: man haste ihre gewaltige Bedeutung volkswtrtschastlichrr und kultureller Art noch nicht erkannt, und das „viele Brics- ichreibcn" galt als ein „überslüssigcr Unfug", wie der alte Designer einmal gesagt hat. Tic Früchte dieser Politik sind daran zu erkennen, dast eS beim Tode deS .alten Fritz" in ganz Berlin sage und schreibe — sieben Briefträger gab, immer eine» ans 21 100 Einwohner. Dabei war es immer hin schon besser, als im >7. Ialirbniidert. wo nur die Fürsten und hoben Herren sich ihre eigenen „Brielboien" leisten konnten, die Thun, und Tapissche Post sb schleckst war und so teuer, dast man sie möglichst wenig benutzte »no lieber «nis „Gelegenheiten", wie reisende Kaiisleule, Metzger, die über Land fuhren, usw.. „nspgsste. Nack, dem dreistigiahrigen .Krieg waren die Männer so knapp geworden, dast die Post durch „Bricsmägde" beiorgt wurde, die aber der Vorsicht halber — hästlich sein »tusticn. Wo Gveihc ft, .Dichtung und Wahrheit" die in seiner Itigendzeil anftoininende -Vrieslcidciischast behandelt, da führt er alS die Gründe für dieses erste Aulblllhen einer lein'chen Brieskuftnr „die durchgreiseode Schnelligkeit der Taxisichen Posten, die Sicherheit des S'egrls. das leidliche Porto" an. Diese Aussalliing ist aber mehr als bescheiden, und eS wird noch ganz anders bet uns kommen müssen, bis sich in bcr Zukunft die Vergangriilicft vor 150 und 100 Jahren wiederholt. Von der Langsamkeit der damaligen Posten sehen wir ab: sie ist heute durch Eisenbahn. Telegraphen usw. aufgehoben. Aber über das teure Porto wurde schon damals so geklagt, wie wir beule wicder klagen, wo unS die Segnungen des 10-Psg -TgrnS gugcnlcheinlich sür lange Zeit verschwunden sind. Wie wir heute bei dem koinplizierten Porio-Tarft erst nachrcchi-cn Müllen, was für Marken auf den Umschlag z» llei-c» ll-d. ko war die- damals in noch höherem Mas.c bcr Fall. Briefmarken gab c» fa noch blS weit tnS 1». Jahrhundert hinein Der Betrag mustte
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