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Montag. 27. September 1S2S — »Dresdner Nachrichten" — Nr. 453 Sette 3 Lan-lagskan-i-aturen. Deutsche Dvikspartet. Auf dem ostsächsischen Part«ttaa der Deutschen Volks- Partei am gestrigen Sonntag wurden folgend« Kandidaten slir die Landtagswahl aufgestellt: 1. Oberbürgermeister Dr. Blüher (Dresden): 2. StaatSminister Dr. Kaiser (Dresden); 8. Industrieller König (Kötzschenbroda); 4. Kaufmann Beck (Herrnhut): 8. Iran Dr. Hertwig-Bünger (Dresden); 6. Studienrat Harth (Lübau); 7. Reichsbahnrat Dr. Hartwig (Dresden): 8. Fleischer-Obermeister Lonze (Bautzen): 8. Professor der Volkswirtschaft Dr. Hoffmann (Trei bers»: 10. FInanzdtrektor i. R. Anders (Dresden); 11. Studicnrat Müller (Pirna); 12. Reichsbahnschlosser Vater (Dresden). Die Liste schlicht bei Nr. 24 mit Geheimer Rat Dr. Vogel (Dresden). « Wirtschaftspartet. Die Reichspartei des deutschen Mittelstandes (Wirtschafts partei) hielt gestern. Sonntag, vormittag im Zwinger- Wöschen zu Dresden ihren Wahlkreisvertretertag ab. In der stark ans dem ganzen Wahlkreise Dresden-Bautzen be- schickten Versammlung fanden die programmatischen Nicht- tinieii für den bevorstehenden LandtagSivahlkampf, die von dem Parteivvrsitzenden Obermeister Hermann Kaiser so wie Rechtsanwalt Dr. Wilhelm vorgctragen wurden, be geisterte Instimmung. Einstimmig stellte man für die ersten 10 Plätze der Kandi datenliste im Wahlkreis Dresden-Bautzen folgende Herren auf: 1. Bäckerobermeister Hermann Kaiser (Drcsden-N.. -ubertusstraße 35): 2. Baumeister »rnd Stadtverordneter Walther Groß- mann (Dresden-N., Glacisstraße 3): 3. Rechtsanwalt Dr. Wilhelm (Dresben-Loschwitz, Zeppelinstraße 10): 4. Kohlenhändler nnd Stadtverordneter Hermann Aß- mann (Dresden-A., Terrasscnnfer 14): 6. Gastwirt und Kaufmann Richard Thümmel (Cosse baude): 8. Schneiderobermeister und Stadtrat Kurt Hofmann iKamcnz i. Sa.): 7. Syndikus Georg Ließke (Dresden-A., Laubcstratze 8); 8. Landwirt Ernst Bretsch neider (Copitz-Pirna): !). Friseurobermeister Bruno Stephan (Lübau i. Sa.. Nicvlaiplah 8): >0. Milchhänbler nnd Stadtverordneter Max Becher lTresdcn-N., Louisenstraße). Nach Erledigung nnd Besprechung der praktischen Auf- aaben im bevorstehenden Wahlkampf und einer eingehenden Aussprache über die Gemcindewahlcu schlos, der Partcivor- sidcnde mit einem Appell zu reger Mitarbeit die von seltener Einmütigkeit und Zuversicht getragene Versammlung. Oertliches und Sächsisches. Neuregelung -es polizeilichen Melde- wesens. Das Polizeipräsidium hat das polizeiliche Mcldewesen neu geregelt und eine neue Meldeordnung sür die polizeiliche An-, Um- und Abmeldung in der Stadt Dresden ausgestellt, Sie am 1. Oktober d. I. in Kraft tritt. Für die Meldung der Einwohner sind wesentliche Acnderilligen nicht cingctreten. insbesondere ist es dabei ver blieben, daß jeder Zu-, Um- oder Wegzug innerhalb einer Woche zu melden ist, und bah die Hauswirte, Vermieter, -auohaltungsvvrstände »sw. für ordnungsgcmähe Au- und Abmeldung der in ihre Wohnungen cinziehendcn Mieter und sonstigen Wohnnngsnehmer unter allen Umständen haftbar und von dieser Haftung nur dann befreit sind, wenn sie ihre Mieter usw. binnen einer Woche nach dem Ein- oder Wegzuge in dem zuständigen Nezirksmcldeamt mittels der dort un entgeltlich zu erlangenden Vordrucke an- und abmelben. Hat der Hauswirt diese Verpflichtung zur Meldung einem Dritten übertragen, so entbindet ihn dies von seiner Haftbar keit nur insoweit, als es sich »m einen dem hiesigen Stadtrate aiigczeigten Hausverwalter, Vertreter nsw. handelt. Neu sind die Bestimmungen über die Mel- düngen von Geburten. E h e sch l i e h u n g en, Sterbefällen und Personen. Stand»- und NamenSveränder «ngen. Die Bestimmungen hinsichtlich der Behänd- lung der Fremden sind teilweise geändert worden. AIS Fremde sind Personen anzusehen, die, ohne hier einen Wohnsitz zu haben oder einen Beruf, ein Gewerbe oder eine auf Gewinn gerichtete Tätigkeit auSzutiben: 1. vorübergehend in hiesigen Fremdenhöfen. Frem- den- oder Gastheimen. Gasthäusern oder Herbergen sich aufhalten ober in einem Privathause gegen Entgelt Wohnung genommen haben: 2. vorübergehend zu Besuchszwecken bet verwandten, verschwägerten oder befreundeten Familien sich aus- halten: 3. vorübergehend in Krankenhäusern, Heil- und Pflege-, Versorg-, Entbindungsanstalten. Kliniken, Armen-, Waisen-, Stiftshänsern. Asylen und dergleichen ausgenommen sind: 4. Fremde, die, ohne einen Wohnsitz hier zu haben, vertrag lich verpflichtet sind, vorübergehend ihren Beruf oder ihre Tätigkeit sür eine bestimmte Zeit hier aus- zuüben und nur sür diese Zeit hier Wohnung nehme». AIS vorübergehend gilt ein Anscnthalt bis zur Dauer von sechs Monaten. Eine Meldung der sogenannten Besuchsfrcmben ist nur dann erforderlich, wenn der Aufenthalt länger als eine Woche dauert. Ausländer unterliegen, abgesehen von der Paßpslicht und dem Erfordernis der Einreisegenehmigung nach der Ver ordnung des Ministeriums des Innern vom 24. April 1025 (Sächs. Gesetzblatt Nr. 15 vom 12. Mai 1025) den besonderen Bestimmungen des Polizeipräsidiums — Ausländeramt — vom 20. Mai 1925. Die im Kiirgcbictc Weiher Hirsch-Dresden Aufenthalt nehmenden Fremden unterliegen noch den Bestimmungen des Ortsgesctzcs des Rates zu Dresden vom 23. März 1923. Die Bestimmungen über Dienstboten sind aufgehoben morden, während cs bei der 24 stllndigcn Meldefrist zur Meldung der zur Bedienung der Gäste in Schankstätten ver wendeten weiblichen Personen (Kellnerinnen, Büscttmädchcn, Barfräuleins usw.) verblieben ist. Druckabzügc der neuen Meldeordnung sind vonr 1. Oktober d. I. ab bei der Kasse des Polizeipräsidiums zum Preise von 1 Mk. 25 Pfg. käuflich zu haben. Leichle Enispannung auf dem Dresdner Arbettsmarkie. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt zeigt nach einem Bericht des Oefscntlichcn Arbeitsnachweises Dresden u. Umg. in der Woche vom 19. bis cinschliehlich 25. September eine leichte Entspannung. Die Vcrmittlungstätigkeit war in einigen Berufsgruppc» lebhafter als in den Vorwochen, doch handelte cs sich überwiegend um die Zuweisung in kurzfristige Beschäfti gung. Von einer anhaltenden Besserung der Arbcitsmarktlage kann nicht gesprochen werden. In der Verichtswoche standen 233« Neuanmelduiigcn von Arbeitsuchenden 3121 Abgänge durch Vermittlung und Sclbstabmcldnng gegenüber. Der Be stand an Arbeitsuchenden verringerte sich also um 785 auf 30 824 (31609). Aus Mitteln der ErwerbSlosenfürsvrge wurden ins gesamt 35 597 (35 881) Personen nnterstützt: davon waren 21 340 (21517) Vollerwerbslose, 12 366 (11866) ZuschlagS- empsänger und 1891 (1988) Kurzarbeiter. Die Zahl der nicht- nnterstütztcn Kurzarbeiter beträgt schätzungsweise etwa 6500. Der Treuschwur des evangelischen Volke». Zur „Landcskirchlichen Kundgebung", Sonntag. 3. Oktober, in Meiden. Von Vundeswart Otto Pokojewskt, Dresden. In der Geschichte des sächsischen Kulturlebens wird der kommende Sonntag, der der evangelisch-lutherischen Landes kirche die Feier ihrer Lebens wende bringt, besondere Be deutung beanspruchen. Nach achtjähriger lähmender Gebunden heit der Landeskirche an einen Staat, dessen Regiment sich nicht einmütig als Hüter kirchlichen Erbgutes wußte, schaffen zwei bedeutungsvolle Staats- und Kirchengesetze die Möglich keit der Einführung der neuen Kirchen- versassung für den 1. Oktober 1926. Nicht in Jubcl- stimmung wagt die Kirche dieses Ereignis zu feiern, denn schmerzlich nimmt sie in diesen Tagen Abschied von jahr hundertelanger gesegneter Verbindung mit dem Staat, der die Autorität der Volkskirche mit seinem Schutz förderte und sich selbst in Volkserziehung und staat licher Lebensführung die Kräfte der Kirche zu eigen machte. Aber »«gemessen ist die Verantwortung, Sie das Ge wissen des evangelischen Volkes von nun an be lastet. Alte Bande des Rechts und der Gewohnheit lösen sich. Nun soll Liebe und Treue Kirche und Volk und damit zu gleich auch Kirche und Staat fest und fester verbinden. In der alten Markgrasenstadt Meißen, an der Hoch burg deutschen Christentums in unserer Heimat, soll das evangelische Volk des gesamten Sachsenlandes durch die Ver treter aller Stände, wie sie die Volkskirche umfaßt, das Be kenntnis derTreue ablegeu. Die erste Predigt des ver fassungsmäßigen Landesbischvss. v. Ihmels, sowie die An sprache führender Männer der Kirche und des öffentlichen Lebens und eine Kundgebung des sächsischen Kirchenhisiortkers Untversitätsprofessors vor. Böhmer werden in Meißen die Parole für die neue Zeit der Kirche ausrufen. Schon rüstet die Feststadt eifrig, die Schar der Tausende am 3. Oktober zu versammeln, die mit Sonderzügen aus den einzelnen Lanbesteilen herzueilen. Unter dem Glockengeläut sämtlicher Kirchen werden Posaunenchörc die Domfahrer be grüßen. Nachhaltige Eindrücke kann ein solches Fest ver mitteln, nnd der V o l k s k t r ch l i ch e Latenbnnd ruft hiermit nochmals zu freudiger Beteiligung auf. Nur bis morgen Dienstag, den 28. d. M., können in unserer Stadt Teilnehmerkarten mit Sonderzugs- berechtiguttg bezogen werden. Jeder, der seine Kirche lieb hat, nutze die Gelegenheit, durch seine eigene Beteiligung ein neues Bekenntnis zu unserer Landeskirche zu einem gewaltigen Treuschwur werden zu lassen! So kommt, evangelische Männer und Frauen, und tretet in den Pilgerzug der Domfahrer nach Meißen ein! Die Regulierung der Elbe in ihre« Oberlauf Aus Prag wird uns berichtet: Im Ministerium des Acußern fand eine von allen tschechi schen Ministerien und den interessierte».» reisen beschickte.Konscrnz über die Frage der Regulierung der Elbe in ihrem Oberlauf statt. Allgemein wurde die Notwendigkeit der planmäßigen Regulierung des Elbelaufes zwischen Neratovice und Kolin erkannt. Für das weitere Vorgehen wurden folgende Grund sätze gebilligt: 1. Die ganze Energie der zuständigen Faktoren ist auf die Regulierung der Elbe zwischen Neratovice und Kolin zu konzentrieren. 2. Oberhalb Kolins sind die begonnenen Arbeiten zu be enden und von den übrigen Arbeiten werden nur die in An griff genommen, die am allerdringendstcn sind und keinen Auf schub erlauben. 3. Die Frage der Stauhöhe wird intern so geregelt werden, daß der Fortgang der Negulierungsarbcitcn auf der Elbe nicht aufgehalten wird. Weiter wurde beschlossen, bei den zuständigen Ministerien Schritte zur Erhöhung der Beihilfen für die Elbcregulierung zu unternehmen, denn der zu diesem Zweck im tschechischen Budget eingesetzte Betrag sei offensichtlich unzulänglich. — Rückkehr Dresdner Kinder. Die in dem Dresdner Kinderheim in Norderney untergcbrachten Kinder kehren zurück: die Knaben am 28. September, vorm. 11,31 Uhr, die Mädchen am 29. September, früh 2.02 Uhr. Sämtliche in Ost preußen untergebrachten Kinder kommen am Sonnabend, dem 2. Oktober, vorm. 9,28 Uhr, auf dem Dresdner Haupt bahnhofe an. Die Angehörigen der Kinder werden ersucht, diese zu den genannten Zeiten ans dem Hauptbahnhofe abzu- holcn. Deckeneinbrecher in Dresden. In Ser Nacht zum Sonntag drangen Einbrecher nach Durchbohren der Decke vom Keller aus in ein Pelzwaren geschäft in der Viktoriastraße ein und entwendeten eine große Menge fertige und halbfertige Pelzwaren — Mäntel, Jacketts, Schäle — und Felle von hohem Werte. Zum Fort schaffen der Waren werden die Diebe ein Auto oder sonstige Transportmittel benutzt haben. Wer zm dem Vorgang Angaben irgendwelcher Art machen kann, wird nach der Kriminalpolizei gebeten. Dieses Ersuchen ergeht insbesondere an Droschken- und Autoführer, die in der Donntagnacht Personen mit großen Paketen oder Koffern gefahren haben. s^nvikiedi idod/ien »äs ncucsik 8 Waiooniisusstrsöo IS Art. mit der Ivar Andrcsen seinen Begleiter Fritz Busch an dem stürmischen Beifall teilznnchmen nötigte, entsprach voll der Bewunderung, die ihm dafür gebührte. —ob— t Im Msidenz-Thcatcr standen am Sonntag nachmittag im „W a l z e r t r a u m " von Oskar Straus eine neue Geigersranzi, ein neuer Fürst Joachim nnd ein neuer Leut nant Niki im Ensemble. Ganz neu war Dora Hagen, die als Gastin wiegende, wogende Wiener Walzerseligkcit zu geigen, zu singen und zu mimen hatte, den Dresdnern nicht, da sic schon vor einigen Jahren einmal dem Residenz-Theater als ständiges Mitglied angchört hat. Ihr liebenswürdiges Tpiel und ihr waschechtes Weancrisch machten ihre kleine, iiisie Franzi Steingruber recht glaubhaft: dagegen mußte ma» sich bei ihrem Gesang, zumal wenn Tempo und Tempe rament sie fortrlsscn. oft mit Andeutungen der vor- gcschricbcncn Noten begnügen. Den dnnastiebcsorgten Fürsten Joachim spielte Ricco Langer in vorzüglicher Haltung nnd Maske: als Nichtsängcr hals er sich erstaunlich gut über die musikalischen Anforderungen der Nolle hinweg. Hugo Böhm, der neue walzerschwürmende Niki und streikende Prinz gemahl, war entweder schlecht bei Stimme oder schonte sich all zusehr für die Abendvorstellung: jedenfalls übcrtraf auch bet ihm die darstellerische Leistung bei weitem die gesangliche. Tie im übrigen wie bisher von Magdalene Witt. Jda Katlncr und Hans Hoff in den Hauptrollen getragene und von Kunz-Krause musikalisch betreute (gegen Schluß) des zweiten Aktes auch über eine bedenkliche Entgleisung glücklich hinwcggclcitctc) Vorstellung fand beim gntbcsnchtcn Hanse lauten Beifall. —ckt. t Gynäkologe Franz. Nach längerer Krankheit verschied in Berlin Gcheimrat Professor Dr. Karl Franz, orb. Pro fessor und Direktor der Nniversitätssraucnklinik der Charite. Franz war als Frauenarzt »nd Lehrer weit über Deutsch lands Grenzen bekannt. EI» Schüler von Fehling und des vor kurzem erst verstorbene» Bumm. wurde er Ordinarius in Jena, später in Kiel und übernahm die Berliner Klinik, als Bnmm »ach Olshauscns Rücktritt die Klinik in der Ar- tillericsiraße übernahm. Außer einer Reihe bedeutender Arbeiten hat Franz vor allem ein großartiges Werk, „Gynä kologische Operationen", versaßt, das nicht minder als durch den Inhalt, durch die besonders gelungenen Abbildungen das Aussehen der Welt erregte. ES wurde hier zum ersten Male vernicht. Operationen in natürlichen Farben zu photogra phieren. 1 Kleine MusUnachrichten. Pros Tr. Georg Schumann. Direktor der Stng-Akademic zu Berlin, stellvertretender Präsident der Akademie der KItnste. leiert am 25. Oktober leinen W. Geburtstag. - Tic Berliner Sing-Akadcmie unter Leitung ihres Direktors. Prof. Tr. Georg Schumann, unternimmt in der Zeit vom SO. bis »I Oktober eine Konzertreise die sic über Prag. Brünn. Wien bis nach Budapest sichren wird. Zur Ausiichrung gelangen Bachs -.Moll-Messe, Beethovens Missa sotcmniS und Händel» Israel in Aegypten. Ostmarkensahrl -es Dres-ner Lehrer gesangvereins. i. Von herrlichstem Wetter begünstigt, begann der Dresdner Lehrcrge sangverein mit zweihundert Sängern am Sonnabend seine Werbefahrt nach der Ostmark. Den Sonderzug füllten insgesamt an die vier hundert Personen. Zur Verabschiedung in früher Morgen stunde hatten sich viele Sänger (Julius-Otto-Buud, „Lieder tafel", „Orpheus". Eisenbahner) eingefunden. Unter Sang und Klang (Tich-Quartett) ging es kurz vor 7 Uhr vom Hauptbahnhofe ab dem Norde» zu, der Wasserkante entgegen. Frohsinn mrd launige Unterhaltung ließen die sicbenstündige Fahrzeit im Fluge vorübereilen. Zwei Uhr nachmittags war als erstes Teilziel Pommerns Hauptstadt erreicht. Hier in Stettin hatten sich ans dem Hauptbahnhofe in staKlicher Anzahl heimische Sänger zum Empfange aufgestellt. Amts- gerichtSrat Ncichmann, der Vorsitzende des Mittel- pommcrschen Sängerbundes, sprach herzliche Begrüßungs- worte. Uns eint Liebe zu Vaterland und Lied, das als LeS Volkes Seele allen wertvoll ist, die nach Einigkeit und Auf stieg streben. Direktor Philipp als Vorsitzender deS Dresdner Lchrcrgcsangvereins dankte mit tiefgehenden Worten, die das Gepräge vaterländischer Treugesinnung trugen. Sängcrgrttße brausten in machtvollen Akkorden durch die Hallen. Dann ging es in die Quartiere. Alles war tadellos vorbereitet. Eine Stadtrundfahrt im GesellschaftS- auto machte mit den Sehenswürdigkeiten der prächtig ge legenen Hafenstadt bekannt. Die Begrübungsfeier fand 8 Uhr abends im festlich geschmückten Saale des Städti schen Kouzcrthauses statt. Viele Ehrengäste hatten sich ein- gesunde», dabei Vertreter des Oberpräsidiums, der Regierung »nd der Stadt. Gcneralscldmarschall Mackensen hatte in einem Schreiben seinem Bedauern Ausdruck gegeben, dring licher Geschäfte wegen am Erscheinen behindert zu sein. Nach Verklingen eines Festmarsches (Tumforde-Orchester) bracht« Amtögcrtchiürat Ncichmann den Wtllkommcngrutz der Stadt sowie der Sängerschaft Pommerns. Er gedachte der Presse, der anwesenden Damen, der im Aufbau begriffenen Organisation der Sängerschaft auf vaterländischer Grundlage »nd schloß mit einem Trengelöbnis zu Volk und Vaterland. Das mit Begeisterung gesungene Dentschland-Ltvd folgte. Hierauf bot der Stettiner L e h r e r - G e s a n g v e r et n mit etwa 160 Sängern unter Fiering 8 Leitung zwei Chöre: „Von Vaterland »nd Freiheit" (Göpfart) und „Das Meer" INicods), die lebhafteste Zustimmung fanden. Als Borspruch folgte ein gcdankenschöncr Dialog im Bilde des monumen talen Sedinabrunnens. von Hinz (Merkur) und Fräulein Herrmann (Sedina) -argcstellt. Begrüßungsansprache« mit Glückaus-Wünschcn zur Ostmarkenfahrt brachten -um Aus druck Negierungsrat Philippsborn, Negicrungsdirektor Berocmann, Stadtschulrat Dr. Dibbcrn und Kon rektor Ueckert. Direktor Philipp dankte für den Herz» lichen Empfang und überreichte den Herren Ncichmann und Ueckert wertvolle Bilder mit Ansichten von Dresden sowie die Vereinsnadel mit Ernennung zur Ehrenmitglied- schaft, eine Auszeichnung, die auch Herrn Vorowski zuteil wurde, der sich um die Ausgestaltung des Begrüßungsabcnds recht verdient gemacht hatte. Damit war die offizielle Feier zu Ende. Der tteugeschlossene Freundschaftsbund hielt die Sänger des Sachsen, und des Pommerlandcs mit zahlreicher Anhängerschaft noch lange Zeit beisammen. Und da ging es wirklich recht gemütlich zu. — Der Sonntag brachte eine Rundfahrt durch -en Stettiner Hafen: ein gemeinsames Mittagessen im Konzerthause nnd Nundgang durch die Stadt, lieber das Konzert -es Dresdner Lehrergesangvereins abends 8 Uhr wird noch zu berichten sein. v. k». Unkversttätsruustkdkrettor Pro/. Friedrich Brandes k»tt»t dt« -Konzert» d«» Dresdner Lehrergesangvereins " a»/ /«l««r Nährt «ach Äordd»«tschla«d «4. S»pl»mb»r bl, L. Vklober).