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Dresdner Nachrichten : 26.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190907263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19090726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-07
- Tag 1909-07-26
-
Monat
1909-07
-
Jahr
1909
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.07.1909
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SSMrige Dienstzeit und die Mitglieder Hermann Sottzner und gühann Her» Ha» vom LandeSau-fch»lß Sächsischer Feuerwehren ausgestellte Diplom für 20 Jahre Dienstzeit in der Freiwilligen Feuerwehr durch Herrn Bürgermeister Rudolph überreicht. — «m Freitag nachmittag ereignete sich in Ober- wiefa ein bedauerlicher Unfall, als man mit dem Truck- nen der Gprttzenschläuche beschäftigt »vor. Diese werden an einem mit Haken versehenen viereckigen .Holzras,men mittelst Kette an einer Stange hochgezogen. Als einige Personen die getrockneten Schläuche heruntergelassen hatten und im Begriff waren, andere durchnäßte Schläuche »um Aufziehen bcrbeizuholen. machten sich einige Kinder a» dein Aufzuge zu schaffen und drehten das Viereck hoch. Dieses lwkte von oben auS und fiel dem 0jährigen Sohn des SchmiedemvisterS Fischer auf den Kops, wobei ihm die linke Backe abgerissen wurde. — Auf der Linie Leipzig—Hof, in der Nähe des Schlacht hofes zuPlauen i. V-, ertönte« gestern früh gegen 7 Uhr Notsignale, die einen E i s e n b a h n u u s a l l verkiiudcte». Auf dem Gleise, welches der «egen 4L-8 Uhr dort verkehrende Eilgüterzug passierte, stand noch eine Lokomotive, die einen Personen»»« mit befördert lmtte und an der vom Lvkomo- iivsührer und Heizer einige Reparaturen vvrgenviumeii wur den. Der mit zwei Lokomotiven bespannte Eilgüterzng suhr nun mit voller Wucht aus diese Lokomotive aus. Ter Zusammenstoß rvar ein gcn>alti«kr und weithin ueriielim- bar. Alle drei Maschinen wurden so stark beichädigt, dass sie außer Betrieb gesetzt werden mußten, auch au den Ten dern war die Matcrialbeschüdigung groß Ein Glück war cs, daß sich die Beamten der Pcrsoiicuzuglvkvmvtivc ra'ch in Sicherheit bringen konnte», sonst wären sie zweifellos zermalmt worden. Auch Güter,vagen wurde» be.chädigi. Der Zusammenstoß hatte natürlich arge Velriebsstöruugc» zur Folge. Der Rettungszug aus Werdau beendete seine Arbeiten gegen l Uhr mittags. Bolle fünf Stunden mußte der gesamte Eisenbahnverkehr von Leipzig. Dresden, Bauern, Böhmen zwischen Focketa und Plaue» eingleisig bewirkt werden. Der Eilgüterzug konnte erst nach vier stündiger Verspätung wieder abgelasse» werden. Sämtliche anderen Züge erlitte» Verspätung. Schuld an dem Unfall soll ein Weichensteller sei», der sofort den Dienst verlasse» mußte. — Von einem schweren Brand Unglück wurde, wie kurz gemeldet, die an der Fliedlander Straße in Zittau gelegene Baumwollen-Spinnerei von Tichauer betroffen. Aus bisher noch »»ermittelte Weise war Freitag nachmittag gegen 4 Uhr im Lager raum der Fabrik das Feuer ausgebroche», das. als es entdeckt wurde, bereits einen sehr großen Umfang angenommen hatte. Der große Lagerraum mitsamt seinem wertvolle» Inhalte, ferner Ha bicht a» der Straße gelegene langgestreckte Kontvrgcbäridc wurden ei» Raub der Flammen. Im ganzen bürsten Werte von ca. 100000 M. vernichtet worden sein. Der Betrieb erleidet nur eine vorüber gehende Pause, er wird in den nächsten Tage» voll und ganz wieder ausgenommen. Ueber die Ursachen des Brandes ist zurzeit noch nichts Bestimmtes sestgestellt. In der Stadt wurde» Ge rüchte kolportiert, daß das Feuer auf Brandstiftung zurückzusühren sei. — Bo» einem Sergeanten des 164. Insgiiterie-llicgj- ments wurde der Tetschncr Bezirkshguptmannichast der Dragoner Franz Rot des 1. Oesterreichischen Dragoner- Regiments übergeben. Rot war vor ungefähr zwei Mona ten von icinem Regiment, das sich in Lissa vcsindet, d e - scrtiert und hatte sich zu seiner in Eh cm »iß leben den Gattin begeben, wo er verhaftet wurde. Er wurde dem Ergänzungsbezirkskommando in Theresienstadt einge liefert. — Amtsgericht. Der Fabrikbesitzer Ernst Adolf Georg Küchcnmei stc r passierte im April im Automobil die Äcsselsüorscr Straße, als vor der dortige» städtischen -Hcbc- stelle ein Brotwagen hielt. Da daselbst Pflastcrungs- arbeiten vorgenommcn wurden, so war die Borbcisahrt ge hemmt. K. verlangte von dem Rutscher, daß er wegfahrc, darüber kam cs zu Differenzen, in deren Verlauf K. den Kutscher auf das gröblichste beschimpfte, anfaßte und zurnck- riß, als der Rutscher noch schnell ein paar Brote in das iw Nachbargrundstück befindliche Produktengeschäst trage» wollte. Der Kutscher ließ sich von der Ausführung seines Vorhabens jedoch nicht abhalten, weshalb die Nötigung nur in den Grenzen des Versuchs blieb. Bei dem Vor gang störte K. die öffentliche Ruhe und machte sich einer weiteren Nobertretung schuldig, indem er ein Stück auf dem Fußwege weitersnhr. Das Gericht geißelt das Ver halten des Angeklagten, das eines gebildclcn ManneS un würdig und geeignet sei, die Voreingenommenheit des Publikums gegen die Automobilisten zu erhöbe,, und die Sicherheit der Automobilsahrer zu gesährtcn. Es wird da her auf 400 M. Geldstrafe oder 24 Tage Gefängnis und 4 Tage Haft erkannt. — Der Arbeiter Wilhelm Paul Stimme! besuchte vor einigen Wochen den lygsthvf in Pieschen mit seine», Bruder, bekam dort aber mit diesem Streit, der sich aus die Straße sortpflanztc. Der Angeklagte bedrohte seine» Bruder mit Erstechen, wofür er zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt wird. — Bei der Postverwaltnng ist ernannt -woöde»: Wieland, seither Postmeister i-n Einsiedel. sBez. Chnz.s, «IS solcher in »oschwitz. — Zn besetzende Pkarrstellen. Das Psarr- mied Supcrintv»- dentenamt /t» Auerbach n P., KI. .11: Roll.: das Eo.-luth. Laudcs- fowsestorium: — das Pfarramt z» Bischofswerda lRadebcrgl, vor aussichtlich Kl. 7 ,,3t: Roll.: dos Ew.-lluth. Vandeskousistorium. — TesseuNickc Versteigerungen in answärtigrn Amtsgerichte». Dienstag, -7. Juli. Radchcrg: Das auf de» Name» der Rom- manditgcsclllchast Krcnschmar L Co. ciiigctragcne Baustellen- und Gartengrundstück «37,1 Art daselbst, 12 732 M. Groncnhain: Das im Grundbuckie siir den Dresdner Lchnstos aus de» Name» deS Kaufmanns Ludwig Brückner eingetragene Rittergut Koselitz ,205 Hektar 78,2 Ar,, einschliestlich der in stiiireichcndcm Maste vor- kandencn Zuvehörftückc 840 Ml M. Versteigerung im Nicsclchc» Gasthos in Kosclttz. Ans de« amtlichen Bekanntmachungen. Svnknrse, Zahlungseinstellungen ns». Fm Dresdner A m ts ge r i chts b ez i r k: lieber das Vermögen der Gesellschaft B, e 1 o r 1 a-W c r k, Gesellschaft mit beschränkter Haftung i» Dresden, Maricnftrastc 44, deren GcischM die A»fertig»»« und den Vertrieb sogenannter Bictoriaschrubder und die Ausnutzung non Patenten zum Gegenstände hat. ist das Konkiirsverlfahren eröffnet worden. Der Rechtsanwalt Jiistizral Dr. Gras i» Dres den, Marschallstraste, wurde zum Rrnsursoerwallter ernannt. Kon'kurssordcrimigen sind bis zum t4. August anz»melden. Bereinskalcuder für heute: Dresdner Ortsgruppe des Huterischen Bundes: Bortrag. Wetterlage in Europa am SS. Juli 199« früh 8 Uhr. Zwei Hochdruckgebiete ii» Siidosten de« Erdteils und aus Island werden heute durch eine Rinne liefen Drucks getrennt, welch« Minima unter 750 Millimeter im Westen der britischen Inseln und über der skan- dmavischen Halbinsel ausweist. Dies« Lustdruckverteilung bedingt eine Sudwest-Strömung mit vielfach heilerem, trocknem, etwa« kälterem Wetter : stir weiterhin ist zunächst noch auf Fortdauer dieser Wetterlage zu rechnen, doch dürste später mit dem Vordringen des westlichen Ties ein Umschlag «intreten. Aussicht für Montag den S«. Juli 190«. Südwestwind, beiter, warn,, trocken, Gewitterneigung. StnhettspreiL von 15 Psg. für da- '/,» Glas zu erhöhen, fand nicht den Betfall der Versammlung. Man meinte mit Recht, daß sich wohl kein Berliner dazu herbcilassen werde, bet seinem an nnd für sich schon mit Unkosten verknüpsten AuAfluae für '/,« Liter Bier 20 Pfg. zu zahlen. Zu einem endgültigen Beschluß kam es noch nicht. Die Gastwirte an ber Oberhavel wollen erst ab-warten, was die Berliner Kollegen endgültig beschließen werden. Es ist jedoch Stim mung dafür vorhanden, für 15 Pfg. statt der Liter fort an Nur Liter Bier zu verabfolgen, ötastwirte in den nördlichen und östlichen Bororten habe» schon entsprechende Beschlüsse gefaßt. Die Kellner sehe» mit großer Sorge dem Zeitpunkt entgegen, an dem die allgemeine Verteue rung des Bieres eintrctei, wird. Nicht mi, Unrecht fürch ten sie, daß die Preiserhöhung ihre Einnahmen aus de» Trinkgeldern schwer schädigen wird. In einer Versamm lung Berliner Kellner wurde hierüber eingehend berate». Man beklagte allgemein, daß die Brauereien und Gast wirte nicht nur die Steuern abwälzen, sondern auch noch ihre Taschen bei dieser Gelegenheit süllen wolle». Man könne es dem Publikum nicht verdenken, wenn es 'ich dann in der Gewährung von Trinkgelder» an die Kellner der grüßten Sparsamkeit befleißige. An die Gastwirte soll das Eriuche» gerichtet werde», die feste Besoldung z» erhöhen. Falls die Wirte sich weigern sollten, will iick, an das Publikum wenden. Wir glauben nur, daß das nichts nutzen wird. siegen linksliberale Tteuerdemagogic wendet sich die iächsiich-oiiiziöic „Lcipz. Ztg.": „Tos, die neuen Gesetze eine stcuertechnischc Mcisterlcistun, gewor den seien, wird niemand behaupte» wolle», auch ihre Ur heber nicht. Eine Ungerechtigkeit aber ist cs, wie gerade diejenigen über die „überstürzte Stciicrmochc" schreiben, die keine geringere, eher eine größere Lchuld au der lange» Verzögerung des Gesetrgcbuiigswertcs als andere Fakto ren trage». Die Freisinnige» sind mindestens de» Beweis schuldig gebliebe», daß sie unter den obwalteiiöen Umständen die Sache hätten besser mache» können. Der Standpunkt de« sich unverantwortlich fühlenden Kritikers wird im politische». Lebe» schwerlich ans große Anerkennung rechnen dürfe». Tic sanstdickcn Uebertrcilinngc», besonders über den vcrkchrsscindlichc» Eharakter der neuen Besitzstcuern, müsse» de» nüchternen Beurteiler um so mehr befremden, als dieselbe Presse diese Steuer» früher als durchaus er träglich für die Börse bezeichnet, sich also zum voraus selber widerlegt hat. Während nun die freisinnige Presse über die Mehr belastung der Konsumenten durch die neue» Steuern Lärm schlägt, rührt sie sich nicht im mindesten, „m die Produzenten und Interessenten in ihre Schranke» zurückznwcisr». die einen besonderen An'chlaa ans die Taschen des Publikums planen. Vielleicht handelt die sreisinnige Presse nach de», gescheite» Gcdankcngangc des Rniicrnbubcn. der meinte: Es geschieht meinem Vater gerade recht, wenn ich mir die Finger erfriere, warum kaust er mir keine .Handschuhe. Oder ist cs lediglich Schadenfreude darüber, daß auch diese Attcntatsvcrinche der Produzenten den Unwillen über das Werk der neuen Reichstags,nehrhcit steigern werden? Jedenfalls kan» man dem Freisinn Voraussagen, daß, wenn er sich in ein Wettlaufen mit der Sozialdemokratie um -die Verhetzung der Bevölkerung gegen die neuen Steuer,> ein- lassen will, er dabei doch den Kürzeren ziehen wird. In der Demagogie find die Sozialdemokraten dem Freisinn doch noch über. Eine derart scharse Stellungnahme gegen die neuen Steuer,, gewinnt nicht die Massen dem Liberalismus, sondern treibt sic i» das Lager der Sozialdemokratie, die dem Freisinn mit Recht Vorhalten kan», daß er mit den übri gen Parteien sich i» derselben Verdammnis befinde und »»r aus Gründen der Parteitcchnik nicht in die Lage gekommen sei, seine grundsätzliche Zustimmung zu der Erhöhung der Verbrauchssteuern in die Tat umzusetzen. Als eine merk würdige politische Moral muß man cs bezeichnen, wen» freisinnige Blätter offen aussprechen, daß cs bei dem -Hagel- schlag neuer Steuern wenigstens eine kleine Befriedigung gewähre, den VeLbündete,, Regierungen und dem mit ihnen assoziierten Schnapsblock ein Schnippchen zu schlagen, und ihre Leser ausdrücklich aufmerksam machen, daß die Ucber- rumpclung bei der Talonsteucr sich auch aus anderen Ge bieten anwende» lasse. Die Verbündeten Regierungen sollten sich nicht in dem Wghne wiegen, daß sie nun dem Konsum nnd dem Verkehr unzerreißbare Fesseln an gelegt hätten. Bei der Zttiidholzstener und bei der Steuer auf Glühkörper werde die Regierung auch manche ttcber- raschuiig erleben. Die moderne Technik sei eben sehr er finderisch. Es sei ganz selbstverständlich, daß die liederliche Fassung der neuen Steucrgesetzc von den betroffenen Krei sen nach Kräften gnsgenutzt werde. Die Erbitterung, die in diesen Kreisen über die Lösung der Finanzrek"-"isragc zu herrschen scheint, ist politisch ein schlechter Berater. Nicht die Verschärfung der Gegensätze, nicht dgs Schüre» der Lei denschaft darf die Ausgabe desjenigen fein, der es mit dem Vatcrlandc lind auch mit seiner Partei wohl mein,, wil dern die Mahnung zum Frieden, zum Ausgleich, zur Ver ständigung. Die Stärke und die größere Aussicht ans Er folg liegt in der Ruhe, nicht in einem maßlosen Treiben, das ohne nationale Würde ist." rLgergercbicble. Wafserstand der Elbe und Moldau. Budwei« Krtwenitz Pardubitz Melnik Leittneritz Nussig Lretzden 2«. Juli -s- 10 -s- 22 — Ik -s- «8 -4- 35 -s- 70 — 7« 2«. Juli 4- 12 4- S - 28 4- SS 4-19 4- K3 — 7S Slbwass erwärme am 2L. Juli mittags. 20° 6. Zleuerpolttirclier. Weiteres zur Bierprciserhöhnag. Die Gastwirte an der Oberhavel hatten sich dieser Tage in Iörslelde versammelt, Ter Vorschlag, den Das Kabinett Briand. Beim ersten Ministcrrat unter dem Vorsitz Briands waren sämtliche neuen Minister, außer dem neuen Marine- minister Bonä de Lapeyri-ie, der drahtlich die Annahme des Portefeuilles mitteiltc, zimcgen. Admiral Lapeyrstre, der bisher Scepräfett von Brest war zählt zu den hervorragend sten Offizieren der französischen Marine. Der nen« Krieas- minister General Brun war gleich Lapegrere bisher weder Minister noch Deputierter. Er ,st 1849 geboren, nahm als Leutnant an der Verteidigung von Metz teil, geriet in Kriegs gefangenschaft und durchlief dann «ine gläipzende Laufbahn in der Artillerie mit den Spezialwaffeu. bis er 1905 an die Spitze des Großen Generalstabes trat. General Brun ist persönlicher Freund des Präsidenten Fallicres. Me aus Briands Um gebung mitgeteilt wird, soll unter Millerands tatkräftiger Mit wirkung zunächst möglichst rasch das Beamten st atut zum Abschluß gekrackt werden. Das neue Kabinett wird vorerst die Hinterlassenschast letzten Ministeriums liquidieren. Die Wahlrcform kann vor den Wahlen nicht mehr erledigt werden. Deutsches Reich. Der neue Reichskanzler wird sich, wie — der „Mil.-polit. Korrespondenz" zufolge — mit Be stimmtheit in Bundesratskrcisen verlautet, demnächst zu einer persönliche» Vorstellung an eine Anzahl von Höfen der deutschen Bu n d c s f ii r ste n begeben. Aus seiner ersten solchen Reise, die, nach den bisherigen Dispositionen, nach Dresden. MünAieii, Karlsruhe. Darmstadt und Weimar gehen soll, wird Herr v. Bethman» Hollwcg von dem zur Dienstleistung beim Auswärtigen Amt kommandierten Haupt- iiianii v. Schwartzkoppen und einigen Beamten de: Reichs- kaiylei begleitet werden. Für später ist eine gleiche Fahrt an die norddeutschen Höfe von Mecklenburg, Oldenburg „sw. und ein Besuch bei den Bürgermeistern und dem Senat der drei freien Städte geplant. Perfirn. Lin Erlaß der persischen Regierung seht dieNeu - wählen für das Parlament auf heute, Montag, und die folgenden Tage fest. taten aus eigenem Besitz hineingetan und das Ganze als „Lust spiel" unter dem Titel „O diese Leutnants" dem hochverehrlichen Publikum vorgeseht. Curt Kraatz kennt das verehrliche Publi rum, er weiß, was ihm Freude macht, und ist der alten Ersah rung eingedenk, daß die größte Abgedroschenheit, nett serviert, immer wieder schmeckt Curt Kraatz schreckt vor keinerlei Mitteln zurück, um die Zuschauer einzufangen, und da er von der Hem muna des gute» Geschmacks befreit ist, so gelingt ihm der Fang der Harm- und Anspruchslose» aufs beste. Es hieße aber dem selige» Gustav von Moser Unrecht zufügen, wollte man ihn und Curt Kraatz aus eine Linie stellen - Moser ist geradezu ei» Klm fiter. Es ist schwer einzusehen, welchen Zweck es haben könnte, mit kritischem Geschütz aus dieses „Lustspiel" loszugehe», das Publikum, für das es geschrieben ist, ha» entschieden und den Vorgängen, die in einer Verherrlichung des Leutnants aus Ge schästsgnaden von Curt Kraatz gipfeln, seine Zustimmung ge geben, sogar in sehr temperamentvoller Weis«. Es gab Abgänge auf offener Szene, die mit donnernden Applaussaloe» begleite, wurden Der Adel ist in diesem Lustspiel geschildert, wie ihn sich ein Hopfenreisender in sonntäglichen Träumen vorstellt. Wer sich für Familiennachrichten interessiert, wird an den Verlobu» gen zwischen Madel Parker (unendlich reiche amerikanische Witwej und dem stolzen s wenig begüterten > Hans Foachim Gra, von Crossen einerseits und der Gräfin Annemarie von Wei ningen mit dem Selfmademan Bob Wurster anderseits innigen Anteil nehme». Das Publikum — das Residenztheater war trotz des warmen Abends ausgezeichnet besucht — war über die Vor binduna Amerika-Mecklenburg sehr entzückt — vermutlich werden sich noch viele daran ergötzen Gespielt wurde recht slott —eine Leistung, die etwas von Persönlichem nick» künstlerische Färbung hatte, bot Herr Knaack als Bob Wurster. Frl. Breuer hatte als begehrenswerte Witwe aus Amerika hübsche Momente, sie wußte auch gut zu repräsentieren Frl. Münchhcim batie als derbe gräfliche Landpomeranze die Beijallspender aus ihrer Seite. Kleinere Rollen spielten die Damen Conrad, Birn. v. Linkowska und Wolf s. Durch Frische und Keckheit siel der flotte Kadett von Luise Raab aus. Von den Herren war es Herr Opel als alter Gras Crosse», der angenehm her vortrai. Herr Schussenhauer hatte bei seinem Leutnant Hans Joachim ein bißchen viel deklamatorischen Schwung. I,g. f- Die Groteske „Gretchen" erlebte im Central Theater am Sonnabend ihre 5 9. Aufführung.- Das out besuchte Haus spendete dem tecken Stück viel Beisall. Das Jubiläum unterschied sich dadurch von ähnliche» Feiern, daß es einmal ohne wagenrod große Lorbeerkränze mit Riesenschleifen abging. Nur an der gehobenen Stimmung der Darsteller und an der Beifallsfreudig keil des Hauses erkannte man die Bedeutung des Abends Herr» Benden kommen bei der Wiedergabe der Erlaucht die hohe Gestalt und aristokratische Allüren sehr zu statten. Sein Fürst kann sich dem Bozenhardschen getrost an die Seite stellen. Mit der .'»ti. Aufführung am nächsten Freitag verschwindet das immer wieder amüsante Stück von, Spiclplan. ^ Die diesjährige Saison der Londoner grotzcnOpcr in Eo- vcnt stlarden hat sich so cr'vlgreich gestaltet, daß ina» beichloi scn hat, die Spielzeit »och »m einige Tage über den zuerst fest gesetzten Endtermin zu verlängern, so daß sic nunmehr erst am :>>. Zuli ihr Ende finden wird. Insgesamt hat dann die diesjährige Operniaiso» vv» Evvciit Garten ,4 Wochen ge dauert, während sich die Zahl der in diesem Zeiträume ge gebene» Vorstellungen aus 86 bcläust. Von den 2l. Opern, die diesmal zur Ausführung kamen, waren vier vollständig neu für London, nämlich „Tamion und Ta lila". „Pelleas und Mälisandc", „Lni'e" und „Tcß" Bon diesen Werken erwies sich besonders „Samson und Dalila" als äußerst erfolgreich, und zwar konnten neun Aufführungen dieser französischen Oper stattsiudeu. Tie Beendigung der Opern- saiion von Eovcnt Garden dar, mau übrigens auch mit vol lem Recht als den „offiziellen" Schluß der Londoner „Kesson" a,liehen. «ermircbir;. Istlnrt unck Airrenrcdast. -f Refidenztheater. Heute „O diese Leutnants", f- Central-Theater. Heute „Gretchen". i Refidenztheater. Curt Kraatz hat aus vielerlei Ge richten anderer Köche einen Brei zusammengerührt, ein paar Zu- " Im Prozeß Ganter wurde Sonnabend nachmittag di« Beweisaufnahme geschloffen und die Verhandlung auf heute nachmittag 4 Uh, vertagt. Das Urteil ist heute abend in später Stunde zu erwarten. 5psrl-Nacl»lcl»en. Rennen z« VerZin-Gr^«»»ald am 25. Juli. 1. Nennen: 1. Eara Kister», 2. Fivnwscb, 8. Ali Bo>ba. To,.: 112 : IN, Platz 4V, ,7 : IN. — 2. Rennen: I. LpaHi iS-eifscrli, 2. Santa!, 3. Phrygia. Tot.: 52 : IN, Platz 24, 2N : IN. — 3. Rennen: 4. RcichSwart tRcistt, 2. Wcrma II, 8. Aramis. Tot.: ,7 : ,U, Platz ,8, IN : ,v. — 4. Renneit: 4. Ledila <2t. Gr. BctHuili-Hucj, 2. NineomPoP, 3. Tu mir nix. Tot.- 83 : 40, Platz 16, 22, 48 : 1». — >3. Rönnen: 1. Radium tRadMci, 2. A-toul, 3. Cousine. Tot.: t>7 : ,N, Platz 22, 22, 22 : 10. — 8. Rennen: 4. Conto lora iBuchholzi, 2. Edelmann, 8. Haldgotl. Tot.: 17 : IN. — 7. Rcmne»: I. Erzherzogin lBcs.i, 2. Jamaica, 3. Isolani. Tot.: 48 : ,0, Platz 28 : IN. Rennen zu Hannover am 2,3. Juli. 1. Rennen: 1. Ingo (Spcarl, 2. Haarlocke. Tot.: 3.3 : lv. — 2. Rcwnon: 1. Ablcrhorii tWcathcrdonl, 2. Roma, 8. Flott weg. Tot.: 20 : IN. — 8. Rannen: 1. Zuchtiwalil NSPcart, 2. Chat Roir, 3. Saklara. Tot.: 2« : ,N. — 4. Re»»cn: 4. Tiltti-srilOi ,S»mvtcrl, 2. Masor Fiic, 8. Kirsch ivasscr. Tot.: 82 : 10, Ptatz 17, 18 : IN. — S. Rennen: l. Palm somntag lBcs.l, 2. My Bor, 8. Jaeamar. Tot.: ,7 : IN, Platz 12, l7 : IN. — N. Remueii: l. Simplicissimus lBcs.i, 2. Angelika, 8. Jodler. Tot.: 3N : io, Rennen zu tkottinftbrunn am 23. Juli. lWicner Kaiser- P r c i o.> 1. Plarim <G. Ianell, 2. Maüchatci, 8. Jntrugant. Tot.: >8 : 40, Platz 2«, 'dt : 20. Rennen z» Maisoiio-Lassitte am 2.3. Juti. l. Nennen: l. Pa,teste» l'Air lO'Reill, 2. 2a Bidassoa, 8. Adler. Tot.: 80 : IN. Platz 13, 84, 73 : ln. — 2. Rcnmcm: l. Jean de Rivcllc lCb. Hobtds'. 2. Bourdon, 8. Coriadc. Tot.: Ol : IN, Platz 23. 24, 2Y : IN. 8. Rennen: l. Vorlette iRnamt, 2. Rob For, 8. Charmeil. Tot.: 284 : tN, Platz NN. 24, 33 : 40. — 4. Rennen: l. Ctzulo iCttiddSi. 2. Mobari, 8. Hcronoal. Tot.: 3l : 40, Platz 13, 20, 84 : >n. - 3. Rennen: l. Maria >G. Ster»,, 2. Ramcsscum, 8. Saint Aoee-, Tot.: 17 : IN, Platz 41, >2, ,8 : — n. Rciimcn: Pernomrdoue tCH. Hoblbs», 2. Looclacc, 8. Li>bcrti»c. Tot.: 70 : 10, Platz 30. ln, .30 : ,0. Der Leipziger Unioersltätsprieiö »der eine Sckiindc kam am 23. Juli bei schönem Weiter und in Amwesemhcit vo-n 7gON bis 8000 Zusckmucr» zur Entscheidung. Sämtliche Dan er rennen w»r den mach srangösischetm Reglement mit der 20 Zenitdmeicr-Dchutz rolle am »gefahren. Vertreter der Sicherheilebebördc wohnten den Reimen bei. Das Stundemrciincit gewann der Bcrlbin-cr Thcike mit 77,075 Kilometer, nachdem, er dem sührciiden Bandcrstuvft die Spitze entrisse» hatte. Bamderstunst wechselte dann das Raf und kam beim 08. Kilometer, i» dritter Position liegend, durch Platzen seines Reifens ungefährlich z» Fall und gab ans. Salz maiim, der mit „iMi Kilometer de» zweiten Platz besetzte, Hirt- sich immer dicht hinter Thcilc, während Schipkc nie im Reimen war und mit 04,!U0 Kilometer als letzter das Ziel ooiiicric. Im 30 Kilomclcr-Rkimcu siegte der Italiener di Majo, der trotz eines Reiiseiischadeits vom Anfang bis zn Ende führte, in 42 : 48,i Zweiter wurde Schulze 800 Meter, Dritter Jmgold drei Runden zurück, während EiHenherger a»fgab. Das Hanptsahren lande!: Fuchs gegen Sonntag imd Zfchcrmig und Tam-demprämiensahren Fuchs-Zichcrnift, Radrennen zu Treptow am, 23, Juli. lO Kilometer: Hmgo Pvzyrmnbel >2 : 52,4, Wicwerall 200 Meter, Raschle 020 Meier, George 1570 Meter zurück, 15 Kilometer: l. Przuremdel 20 : ln. Raschle 330 Meter, Wieivcrall o-to Meter. George looo Meter zurück, 20 Kilometer: Wicwerall 20 -. 42.1, Raschtle 300 Meter, Przyrembcl 480 Meter, George weit zurück. Im .Hauptsahren. das Hamam gegen Stcrba ,md S!cUbrm>I gewann, zog sich Hofs mann durch Sturz erhebliche Verletzungen zu. Das Prämrcn- sabren landete Trinckd gogen Thein und o, Ratzmer, Die Radrennen in Brests» am 25. Juli mussten ohne Schrstt- miachnng ausgcfahrcn werde». >dn die Benutzung der Motorc erst am, Sonnabend abend von der Polizei verboten »vnrde »nd Sch ritt mach er ^Tandems im der kurzen Zeit nicht in geiillgciidcr Zahl aiiszntrcibcn waren. Di« Direktion entschloß sich, „m dem Pudlikum ivciiigslews etwas zu bieten, die Douersaürer ganz ohne Schrittmacher starten zu lalic», lO Kilometer: l. Scheuer «rann 25 : 4«,4, 2. «ouhours 200 Meter, 3. Przvrembel 000 Meter. 4 Robl 830 Meier zurück. Slundeurcnnem: 1. Scheuerma-nn 80M0 Kilomcscr, 2. Vouhours «00 Meter. 8. Przvrembel 28»> Meter, 4. Robl 4000 Meter zurück. Haupdfahrcn: 1. Dräsencr, 2. Ncugevauer sHauvbresie», V. Thomas l.k L»»«ej. Dresdner Nachrichten. -ir. LOS. Seile ». »W Montag. 8«. J«li 199«
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