Volltext Seite (XML)
Dieses Blatt «Kd den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereits als Abend-Ausgabe -»gestellt, während cS die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gekgmtausgabe erkalten. verugzgedilhr: ««»»„Ilätrlick »tt» »re»»«, de! ttioli» zwelmaliaer Zutrag««» durch unter« Boten -»-»»« und «,r«e»g an L»m>- und Montag«, nur einmal» »Mt «c»V». durch aurwLrtiaeAoni. milNonLn » Ml de». » Mt »0 Dl. Bei einmaliger Zustellung durch die LoIt»M iotneBrilkilgOd». im»uL »and mit enttsiechendem Zuichlaae. NachdruckallrrSrtikelu. Onginal- Mitteilun«« nur mit deutlicher unverlanat« Manuskripte werden nicht ausbewasrt. Lelearamm-Adrelse: «»chrtchtea LreSde» Verlag von Kiepsrh L Rerrliardt. Zeigen-^'i,-s. klnncilime von ?»»!»»c >au»,:eit bis »«clunillagö a u»r. -o»». uui» feiertags nur Mauenmatze 2« von r> '/->U»r. Tie »ivlllliü-Ärund- ,--iIe «ca. S c-ilbem M Pt».. Au- kcrudiguneeu a»i öerPru-aiicile Zeile Lü Dia « die L«?alliae Zeile als ..Om- aelandt" oder auf Tcrl'nte so Pi«. JnNunimern »ach Lomi und Ncier- lagen l bez. Lirallige Ärundielle» 20. 40 bcc, tO und so Pia. nach be sonderem Taiil. Auswärtige Aui- träae nur gegen BoranLdegahlung. Bclcgblatler lnerden mit roPig. berechnet. Hernivrechgiischlui': Slmt I SU. u und Rr. rasa. ^afiä-gU»8rü8lunxev, Wappen, Alüntel, ^nrü-xe, UM«, Mütrvn uou 6iüA6trvktell6 FVintsrvaren, in ^wLkter Fu3vukl L Ivvlitl NU» Urol, 8eI»Io»»»Li'».A»v L8, piirt. Iiucj I. Rr. 28«. svitikl:j TmmeiStag, IS. Lllolicr 1903) Neueste Drahtmelduugen vom 14. Oktober. Wildpark. Die Kaiserin und Prinz Adalbert sind von Hübertusstock kommend heute mittag 1 Uhr im Neuen Palais ein getroffen. Posen. Heute früh wurde, wie die „Pos. N. N." melden, zwischen den Stationen Zlotnik und Wargowo von dem um 4 Uhr von Posen abgehenden Güterzuge Nr. 7647 ein Milchwagen aus Sobota überfahren. Der Führer des Wagens wurde auf der Stelle getötet, der Wagen vollständig zertrümmert. Dortmund. Die „Dortm. Ztg." meldet: Der Bankier Wulff lDortmunder Handelsbank) wurde wegen Vergehens Legen das .Handelsgesetz und wegen Meineides zu 2'/Z Jahren Zucht haus, 6000 Mark Geldstrafe und 5 Jahren Ehrverlust ver- urteilt. Der Mitangeklagte Gutsbesitzer Woldering wurde frei- gesprochen. Trient. Der Gutsbesitzer Michael Weber in Deutsch-Metz wurde wegen Erbschaftsstreitigkeiten von seinem eigene» Sohne erschossen. Ter Mörder ist flüchtig. Paris. Nach der amtlichen Statistik der Zolldirektion be trug der Wert der Einfuhr in den ersten 9 Monaten dieses Jahres 3445 149 000 Francs, gegen 3 249112000 Francs im Bor- fahre, der Wert der Aussuhr 3104308000 Francs, gegen 3100 525 000 Francs. Paris. Tie japanische Gesandtschaft teilt folgendes Tele- gramm mit: Tokio, den 13. Oktober. Die Verhandlungen betr. die mandschurische und die koreanische Frage nehmen einen normalen Verlauf. Nichts deutet au» einen Bruch zwischen Japan und Rußland hin. Die im Auslande verbreiteten beun ruhigenden Gerüchte sind vollkommen unbegründet. Paris. Der Zug mit dem Königspaarvon Italien ,at heute nacht 2 Uhr Modanc, die erste Station nach dem Ueber- chreiten der italienischen Grenze, passiert. . Dijon sind um V sich die Sj «ingefunden hatten. Um 'MO Uhr setzte^ das Königspaar die Retze fort, Armentiöres. Die Unruhen dauerten gestern abend KS gegen 9 Uhr. Bei Einbruch der Dämmerung errichteten die Meuterer aus Einrichtungsstücken, die sie aus den Häusern ge raubt hatten, aus Eisendrähten und Pflastersteinen Barrikaden. Ein Fabrikant wurde auf der Straße onaefallcn und gegen ihn ein Revolverschuß abgescuert, der jedoch fehl ging. Ein Haus wurde in Brand gesteckt und die Feuerwehr verhindert, den Brand zu löschen, so daß, Soldaten den Brand löschen mußten. Dank des starken militärischen Aufgebotes trat alsdann die Ruhe wieder ein. Petersburg. Tie Städte Witebsk und Dwinsk imt ihren Äreisen, sowie die Stadt Alexandropol im Gouvernement Eriwan sind in den Zustand des verstärkten Schutzes erklärt worden. — Aus Aschabad wird gemeldet, daß der Beamte Kal- wvkow in Begleitung zweier Offiziere zur Ausstellung der Grenz pfähle an der Grenze des russischen und afghanischen Ge bietes abgereist ist. Die russische Kommission wird mit den afgha nischen Delegierten Zusammentreffen. Konstant in opel. Der stit einiger Zeit erkrankte Sohn des Sultans Prinz Achmed Bcdrededin Efsendi ist infolge einer jüngst hinzugctretenen Komplikation an Lungenentzündung gestorben. Konst antinopel. Das Kricgsministerium entsandte den Oberst Nur» Bei aus Uesküb, um eine Untersuchung über den gemeldeten Angriff des türkischen Grenzpostens von Dewebain bei Egri Talanka gegen den bulgarischen Grenzposten von Karai- wanitza anzustellen. Bon iürtischer Seite wurde zugesichert, daß. ialls die schuld des türkischen Kommandanten erwiesen werden leiste, derselbe strenge Strafe erhalten werde. Die Beilegung des Zwischenfalls ist somit zu erwarten. Newyork. Einem Telegramme aus Panama zufolge trifft Sie Regierung von San Salvador Vorkehrungen, um die Truppen Guatemalas, die in einer Stärke von 10 000 Mann gegen die Grenze vorrücken sollen, zurückzuschlagen. Port Arthur. Wie die .Moivy Kra>" meldet, hat der Statthalter General Alexejesf Port Arthur zu feiner Re sidenz erwählt. — Nach hierher gelangten Nachrichten schlägt die iapaniiche Presse jetzt einen friedlicheren Ton an. Academilcher Schutzverci». Oertliches und Sächsisches. Dresden. 14. Oktober. * Se. König!. Hoheit der Kronprinz ist gestern nach der königlichen Jagd auf Rehefelder Revier von dort nach Wachwitz zurückgekchrt. —* Seine Majestät der König hat den nachamannrm Offi zieren, Sanitütsostizieren, Beamten und Mannichaften die Er laubnis zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen er teilt: des Komturkreuzes 2. Klasse des Großherzoglich Sochsen- Weimarischen Hausordens der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken: dem Major Frhrn. v. Welck, beauftragt mit der Führung des Karabinier-Regiments: des Ritterkreuzes 2. Klasse desselben Ordens: dem Rittmeister Frhrn. v. Fritsch, den Oberleutnants Krauß und Kirchner, dem Leutnant v. Zehmen, dem Zahl meister Nositzka — im Karabinier-Regiment, dem Oberarzt Dr. Klare beim Sanitätsamt des 12. sl. K. S.) Armeekorps: der Großberzoglich Sachsen-Weimarischcn goldenen Verdienstmedaille: dem Wachtmeister Leonhardt im Karabinier-Regiment: der Großberzoglich Sachien-Wciinarischen silbernen Verdienstmedaille: dem Sergeant Neuhä »scr und dem Unteroffizier Scholz. — im Karabinier-Regiment: der silbernen Verdienstmedaille des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens: dem Gefreiten der Reserve Aß mann im Landwehr-Bezirk I Dresden: der Herzog lich Sachsen-Altenburgischen Jubiläumsmedaille: dem Leutnant der Reserve von der Gabelentz des Karabinier-Regiments; des EbrenkreuzeS 1. Klaffe des Fürstlich Schaumburg-Livveschcn Haus ordens: dein Major a. D. Frhrn. Bach off v. Echt. —* Der König hat folgende Perfonalveränderungen in der Armee genehmigt: Di« Stabsärzte: 44 Roll. Bat.-Arzt des I. Bat. 105. Jns.- Reg.. unter Beförderung ,um Oberstabsarzt. zuin Rcg.-Ar,t des 17. Ul.» Reg.. 44 Tr. Korn beim Bez.-Kommanvo Leipzig, unter Beförderung zum Oberstabsarzt, zum Reg.-Arzt des 106. König«.Ins -Reg. — ernannt, 44 Dr. Damm. Bat.-Arzt des 2. Bat. 177. Ins -N«g., als Garnilonarzt aus die Festung Königftein, 44 Dr.»Fischer, Bat.-Arzt des 3. Bat. >07. Inf.- R«g.. in die etatsmähigc Stelle beim Be,.-Kommando Leipzig, 44 Dr. Eras, Gamisonarzt out der Festung Königstein, als Bat.-Arzt zum 2. Bat. 177. Ins.-Reg. — verlest. Die Oberärzte: 44 Dr. Petzold beim 103. Ins.-Reg., zum Stabs- und Bat.-Arzt des 1. Bat. 1k»s. Jns.-Reg., 44 Overman beim l33. Jns.-Reg., zum Stabs- und Bat.-Arzt des 2. Bat. desselben Reg.. 44 Dr. Diele! beim l«>4. Jns.-Reg., -um Stabs- und Bat.- Arzt des 8. Bast veStclben Reg., 44 Dr. Wegen« beim 178. Jns.-Reg.. unterm 1. Dezember bs. I. zuin Stabs- und Bai-Arzt des 3. Bat. 107. Ins -Reg.. 44 Meper, Assistenzarzt beim t2. Dion -Bat., zum Oberarzt, die Oberärzte der Res.: 44 Große, 44 Dr. Rathmann im Lanbw.-Bez. Leipzig, die Oberärzte derLandw. I. Ausgeb.: 44 Dr. v. Golt- kowski. 44 Dr. Vogel im Lanbw.-Bez. Leipzig. — zu Stabsärzten, die A »s i st e n z ä rz t e d e r Re s.: 44 Dr. Larrniann rm Lanvw.-Bez. II. Dresden, 44 Dr Win'ler im Landw.-Bez. Meisten. 44 Dr. Kamprad, 44 Tr. Breitung, 44 Dr. Klotz, 44 Wilms. 44 Dr. Thoenes iin Landw.- Bez. Leipzig, 44 Dr. Brion im Landw.-Bez. Plauen, die Assistenz ärzte d e r L a nb w. l. A u s g ed. -. Dr. Hüttner im Landw.-Bez. II Dresden, 44 Dr. Geißler im Landw.-Bez. Plauen. — zu Oberärzten, die II n t e r S rz t e d e r Ne s.: 44 Dr. Schmidt. 44 Moser, 44 Dünger im Landw.-Bez. II Dresden. 44 Dr. Jacobs, 44 Dr. Rentrop im Landw.- Bez. Leipzig. — zu Assistenzärzten, — befördert. 44 Dr. Krumbholz. Ober stabsarzt und Reg.-Arzt des 17. Ulan -Reg., in Genehmigung seines Ab schiedsgesuchs mit Pension und der Erlaubnis zum Tragen der bist». Uni form zur Dis», gestellt. Den Stabsärzten der Res.: 44 Dr. MatdS im Landw.-Bez. II Dresden, 44 Prof. Dr. Beneke im Landw -Bez. Leip zig. diesem mit der Erlaubnis zum Tragender bist». Unisorni, den Ober arzt« n d e r L a n d w. 2. A u > g e b. : 44 Tr. Lübrmann im Lanvw.- Bez. II Dresden, 44 Dr. Wagner (Ferdinand» im Lanbw.-Bez. Leipzig. — behusS Ucbcrfülir. in den Lanvst. 2. Ausged. der Abschied bewilligt. — Beamte der Militärverwaltung. 44 Haaie, Laznretlinsp. in Pirna, unterm 1. Okt. d. I zum Lozareit-Verw.-Jiisp. ernannt. 44 Strövel, Jntendanlursekr. von der Intendantur >2. Armeekorps, kommandiert zur Dienstleist, im Kricgsministerium. zum Geh. exped. Tekr. iin KnegSniinifte- rmm. 44 Grüne. Inlendantur-Bureaudiätar sür den Rcaistralurbienft bei der Intendantur 12. Armeekorps, zuni Intendantur-Registrator. — unterm I. Nov. ernannt. 44 Seidel. Militöranw., Zahlm -Aivir. vom Schützen- Reg., als Jntendanmr-Bureaudiätar sür den Sekrciarlatsoienst bei der Intendantur 12. Armeekorps, unterm 1. Nov. angeftellt. —* Dem 2. Jäarr-Bataillon Nr. 13 ist von dem am 24. Mai geralmajor a. D. v. Sandersleben letztwillig M ' - verstorbenen Genera' der Betrag von 500 iark zugewendet worden. Dieser Betrag wird der bei dem genannten Bataillon bestehenden „Oberjäger- Stistung" zugeführt werden. —* Die hiesige Taub stummen-An st alt blickt heute auf ein 75jähriges Bestehen zurück. ! —* Lw Schn iahrt auf der Elbe hat sich in den ! letzten 25 Jahren in hocvertteulicher Weise entwickelt. Während im Jahre 1880 nur 22. 1890 36 im Königreich Sachsen registrielte Personendnmpser aus dem Strome verkehrten, waren es im vorigen Jahre deren 60. Ebenso stark har sich die Zahl der Güter- und Schleppdampfer vermehrt, deren man rin Jahre 1880 nur 2l. 1890 31. 1902 aber 69 zählte. Die Zahl der Segel- und Scklevv- »ckifse hat sich nicht in denllelbe» Maßslabe vermehrt: sie ist von 403 im Jahre 1880 aus 5/05 im Jahre 1902 gestiegen. Tie»e ge ringe Vennehrung ist dadurch zu erklären, daß die SchiffSaeiäße immer größere D»mensione» angenommen haben, den» die Trag- ! Migkeit der sächsiichen Elbkähne ist von 81987 Tonnen im Jahre 1880 auf 208373 Tonne» im Jahre 1902 gestiegen. Der Schiff-- verkehr ans der Elbe hat sich gegen 1880 gewaltig gehoben. Wäh rend 1880 in Dresden 13 705, in Schandau IM Schiffe ankamcn und abginacn. waren cs 1901 27 957 dezw. 6709. Dennoch winde in diesem Jahre infolge der wirtschaftlichen Krffe der Status von 1898. der höchste je dageivciene, nicht erreicht. Es wurden in ! dieiem Jahre in Dresden 37 825. in Schandau 7103 ankommende ) bezw. abgehende Scknffe gezählt Mit der Besserung der Wirt- ! schastlichen Verhältnisse wird aber auch der Elbverkehr leine alte Höhe wieder erreichen, ja sie hoffentlich bald überichrciten. —* Nicht uninteressant ist eine Vergleichung des Straßen- ibabnverkekrs in den beiden größten sächsiichen Städten Dresden und Leivzig. Die Betriebslänge der Dresdner Straßen bahnen einschließlich der Lößnitzbaiin. der Vorortbahnen und der Tenbener Linie war nach den Feststellungen des vorigen Jahres . , -- >-- betrug cn wurden in otorwagenkilo- meier geleistet. In Dresden wurden 70 079 925 Personen befördert, in Leipzig 63 943 543, das sind im Durchschnitt täglich 196 890 in Dresden, 175 940 in Leipzig. Verhältnismäßig am stärksten besetzt waren die Wagen der Dresdner Straßenbahn, die pro Motor- wagenkilometer 4.2 beförderte Personen auswieien. bei der Deut schen Straßenbahn waren eS 2,9, bei der Großen Leipziger Straßenbahn 3,8, der der Leipziger Elektrischen Straßenbahn 3,0 Personen. —* Das die Spitze des Turmes der katholische» Hof- kirche zierende Kreuz nebst Turmknops. die.sich feit Be ginn dieser Woche vorn Baugerüst befreit zeigen, lenken durch ihre Neuvergoldung die Blicke aller Vorübergehenden und der von Neu- stadt kommenden Passanten der Augustusbrücke auf sich ES dürste daher von Interesse sein, zu erfahren, daß gelegentlich der Ausführung dieser Arbeiten auch eine Oeffnung des Turm- knopfes vorgenommcn worden ist. Entgegen den gehegten Er wartungen erwies sich der Inhalt als nur ^ringfngiger Art. Er beschränkte fick auf drei Plaketten und ein Medaillon, deren In schriften die Namen der Meister und Gehilfen enthielten, die bei der im Jahre 1756 erfolgten Vergoldung und Ausstellung des Knopfes und Kreuzes mitgewirkt haben. Diesen Gegenständen ist eine Urkunde über die gegenwärtig in der Ausführung be griffenen umfänglichen Reparatnrarbeitcn beigejügt worden. Hin- sichtlich der Größenverhältnifse ist zu bemerken, daß das Kreuz eine Höhe von 1,97 Meter besitzt, während die ebenfalls aus stark vergoldetem Kupfer bestehende Kugel 1,80 Meter Durch messer aufweist. Der Rauminhalt der letzteren entsprach nach der zu damaliger Zeit üblichen Berechnung genau 10>/j Scheffel Gerste Dresdner Maß. Außer der Ersetzung der verwitterten Sandsteinteile nach deren Heraussvitzcn durch härteres Stein- material ist auch der Kupierbclag der sogenannte „Zwiebel", er neuert worden. Die Bekleidung beschränkte sich bisher nur auf die Steinripvcn, wird jedoch zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit fortan eine vollständige sein. Um das Aussehen des prächtigen Kirchenbaues nicht zu verändern, wird der Kuvscrglanz durch einen entsprechenden Anstrich eine Milderung erfahren. Die iett dem Jobre 1901 Gange befindlichen Arbeiten dürsten voraussichllich noch in diesem Spätherbst zu Ende geführt werden. —* Zu einer besonderen Feierlichkeit waren am Montag abend im Sitzungssaale der Dresdner Handelskammer zahlreiche Arbeiter und Arbeiterinnen d--r hiesigen Zigarrenfabrrk von A. Collenbusch versammelt. An 21 Arbeiter und Arbeite rinnen wurde durch den stellvertretenden Vorsitzenden der Handels- kammer, Kommerzienrat Vierling, die Anerkennungs- Kunst und Wissenschaft. si* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hok- tbeater. Im Oper» hause geht Freitag, den 16. Oktober, die dreiaktige Oper „Der s ch w a rz e D o m i n o " von Auber neueinstudiert in Szene. Die Besetzung der Rollen ist die fol gende: Angela: Frau Wedeklnd: Brigitte: Frl. v. Chavanne; Elaudia: Frl. Eidenichiitz: Ursula: Frl. Schäfer: Gertrude: Frl. v. d. Osten: Lord Elfort: Herr Rains; Jnliano: Herr Hüvfl: Massaveno. Herr Würthele: Gil-Perez: Herr Greber. — Die eiste Wiederholung von Ocinve Mirbeaus Schauspiel „Geschäft ist Geich äst" findet Freitag, den 16. Oktober, die zweite Wiederholung Sonntag, den 18. Oktober, «außer Abonnement) statt. Die für Sonntag angekündigte Vorstellung von Kleists . Prinz Friedrich von Homburg" wird auf den darauf folgenden Montag <19. Oktober) verschoben. f* Ter bekannte Architekt. Geb- Hofrat Prof. Ernst Giese ist vorgestern, wie bereits kurz telegraphisch gemeldet, zu Cliar- Ivttenburg. wo er die letzten Jahre seines Lebens in völliger Zurückgezogenheit verbrachte, nach längerem Leiden gestorben. Mit ihm ist eine Persönlichkeit dahingegangen, die einst im Kunst leben Dresdens eine große Rolle gespielt hat. Geboren wurde Gicie am 16. April 1832 in Bautzen, wo er auch seine Jugend verlebte und das Gtimnosium besuchte, um später auf dem Polh- tecknikum zu Dresden seine Studien sortzusetzrn, die er von 1851 b!S 1855 an der König!. Akademie der Bildenden Künste vornebm- lich als Schüler Nicolais zum Abschluß brachte. Hatte er schon auf dem Polhtechnikum für hervorragende Leistungen die silberne Medaille erkalten, so wurde chm beim Verlassen der Akademie das große akademische Reisestipendium zugesprochen, das er zu einem längere», Studienaufenthalt in Italien verwandte. In die Heimat zuruckgelehrt, assoziierte er sich mit dem Architekten Bemhard Schreiber, bis er 1866 als Professor der Architektur an die Dussel- dorfer Akademie berufen wurde. 1872 kehrte er. nachdem er wenige Jahre zuvor einen ehrenvollen Ruf an die Wiener Akademie ab gelehnt hatte, nach Dresden zurück, um hier zunächst mit dem Architekten Friedrich Hartmann eine rege vraktllche Bautätigkeit zu beginnen. 1874 trat Baurat Paul Weidner in die Firma ein, die nch von nun an unter dem Namen „E. Giese u. Paul Weidner" in kurzer Zeit einen sehr bedeutenden Ruf erwerben sollte zur Ehre der Dresdner Architektur. Aus zahlreichen bedeutungsvolle» Preis ausschieiben ging die Firma siegreich hervor, üdeiall wurde sie mit hoher Auszeichnung genannt. Den größten Triumph erlebte» Gieie »nd Weidner im Jahre 1888. als sieden ersten Preis und die Bau ausführung des Hauptbadnhoses zuaeivrochen erhielten. 1878 über nahm Giese die Professur sür Architektur an der Technischen Hochschule, die er bis 1901 behielt, nachdem er 1892 noch zum ordentlichen Mitglied? der Akademie des Bauwesens za Berlin ernannt worden war. Allerhand Unzuträglichkctteii, die seinerzeit viel von sich reden »nackten, führten am 1. Januar 1891 zur Austölung der Firma Gieie u. Weidner, die durch die Firma E Giese u. Sohn ersetzt wurde. Auch sie hat noch zahlreiche private und öffentliche Barnen, so vor allem die Lukas- und die Pfarrkirche zu Chemnitz auSgesührt, ohne freilich die künstlerische Bedeutung des Weidnerschen Regimes wieder erlangen zu können. Schwere finanzielle Verluste und verfehlte Spekulationen ließen Gieie, der sich einst zu den ersten Architekten Dresdens zählen konnte, noch im hohen Alter die Härte des Schickials fühlen: er lefunoen hat. Mit der Baugcschichle Dresdens wird an nde sein Name für immer verbunden sein. f* Architektur-Dostore». Ueber Archstektur-Doktoren schreibt man uns: Nachdem dm Technischen Hochschulen dos Recht ein- geräumt worden ist, den Doktorgrad zu verleihen, und nachdem über die Vorbedingungen zur Zulassung zur Promotion die nötigen stimmungen erlassen wurden, erscheint es als die naheliegende icht der Hochschulen, von diesem Rechte ausgiebig Gebrauch zu machen. Die deutschen Regierungen haben sich über jene Be stimmungen geeinigt. Gewisse Mangel, die fick früher ini Promotionsrecht der Universitäten hier und da bemerkbar machten, haben zu einer sehr strengen Fassung Veranlassung gegeben. Diese entsprach durchaus den Wünschen der Lehrkörper der einzelnen Hochschulen, die von der Ansicht ausginaen, daß der technische Dostor nur dann ein geschätzter Titel fern werde, wenn er aus Grund tatsächlicher, von ledermann kontrollierbarer Leistungen erworben werden könne. Es wurde daher sestgestellt, daß nur auf Grund von staatlich anaeordneten Prüfungen, einer wissen- schoftlichen, in Druck zu legenden Abhandlung und Ablegung einer weiteren besonderen Doktorprüfung der Doktor-Titel verliehen werden dürfe. Jene Abhandlung muß einem Zweige der tech nischen Wissenschaften angchörcn, für den eine Trplomprüfung an der Technischen Hochschule besteht, und muß darlegen, daß der Bewerber zu selbständigen wissenschastlichen Arbeiten aus techni schem Gebiete besähet 'e>. Es ist die Doktorprüfung also im allgemeinen nur solchen jungen Männern zugängig, die ihre Studien an einer Technischen Hoch schule abgcichlossen haben. Ihr idealer Zweck ist, diese noch längere Zeit am theoretischen Studium sestzuhaltcn, ehe sie in die Praxis hinausgehen und zugleich dm technischen Wissenschaften jene Fülle Kleinarbeit zuzuführen, deren die Universität von Kleinarbeit rcn, deren die Universitätswis^enschasteil rsrmtcn. durch die Dissertationen sich schon seit so langer Zeit ersrc» Wer einmal sich selbst zur Sammlung feines Wissens und Kön nms im Ausbaue einer wissenschaftlichen Aufgabe gezwungen hat, der nimmt einen Schatz an Anregung in das Leben mit hinein, der ihm selbst die reichsten Früchte bringen wird. Gewisse tech nische Wissenschaften haben es leichter, dos Promolionswescn aus- zubaucn. andere schwerer. Die Chemiker waren cs vorzugsweise, die ' ' " an ^oktortitcl zu erlangen, und sträubten sich doch die Universitäten schon dagegen, die andernorts Ausgcbildcie» zu promovieren.^ Es ist daher kein Wunder, daß unter dm Doktoren, die die Tech nischen Hochschulen 1901/02 kreierten, die meisten Chemiker sind. Weit schwieriger liegt die Sache in den übrigen Gebieten des tech nischen Lehrfaches. Ter Lehrstoff ist so angcwachscn. daß die venügbore Zahl von Semestern kau»' ausreicht, um die jungen Männer für die Praxis des Architekten, des Ingenieurs und des Maschinenbauers auszubilden, io daß es bedenklich crichcint, sic von ihrer eigentlichen Fachausbildung abzulenken und sie litera rischen Arbeiten zuzuweiscn. für die doch eine besondere Aus bildung geschaffen werden muß. Erst unlängst hat der derzeitige Rektor der Technischen Hochschule, der Kunsthistoriker Geh. Hof- rot v. Occhel Häuser, in scnnr Rektoratsrcoe ausgcführt. wie der kunstgclchichtliche Unterricht an den Technischen -Hochschulen ausgcbildet werden muß, damit das Promotionsrccht ersprießliche Erfolge zeitigen könne. Er wies daraus hin. daß Üebungen cin- gerichtct und «in Lehrmaterial beigestellt werden müßte. Vor-