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Dresdner Nachrichten : 20.12.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187412207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen. Druckfehler: S. 3 [i.e. S. 2]
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-12
- Tag 1874-12-20
-
Monat
1874-12
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.12.1874
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Ja srealiat«: arvte Stosier- «atsi ö d!» dtactim.« lltzr Der Raum etner et» I»aUt-e, Peltljeite lalle. >ä Pia. tkt,«gesandt »i. ?,eile S Ngr. itn« «.aaranlte si>r da« tiachsildatae tkcscket- »eii der Inserate «,«» nicht begede«. elntwilrltge Slnn,mell« riilll-.dge van unt linde» lannlen ssirnun u. Per- I.'n.-n inseriren wtr >u>l f:.c.l PrinnmeranDv» «sa!>i.,»a durch Vrles, marken oder Pailetniach. lnn.- v Sitte» loste« U, M-,r. Inserate 1ü» ».. vl.-n! .-s Nummer «der nach einem tzcsüa»- die Zcirk L Nzr. Dresden, M. Tcccmher1874^ Politisches. Der Sturm hat sich ausgetobt, die Luft ist wieder ruhig, Bis marck bleibt, waü er war, der Kanzler des deutschen Reichs, im rollen Besitze dcü kaiserlichen Vertrauens, neuauögcstattet mit dem Vertrauen der deutschen Volksvertretung. War cs wirklich denn die Annahme der Hoverbecl schen Resolution, was bei» Kanzler zur Ein reichung seines EutlassungSgesuchS trieb? Kann eine fast zahm zu trennende Erklärung, daß der Reichstag sein HauSrecht wahren müsse, solchen Sturm entfesseln- Wir bezweifeln eS, so sehr der Schein dafür spricht. Die Verhaftung Majunke'S bot dem Reichstag Airlaß, den Rcchtszustand seiner Mitglieder zu untersuchen. Er fand zum Theil zu seiner lebhaften Ucberraschuug, daß der Schutz vor Abführung in Strafhaft, den man allgemein vorausgesetzt hatte, in Wirklichkeit für dieAbgeordneten gar nicht existirt. Was war natür lichcr, als daß er eine die Wiederkehr solcher Ereignisse verhütende Maßregel vorbereitete? In der Debatte hierüber kamen etliche Dinge zum Vorschein, dis zuerst unbedeutend erschienen, nachträglich aber sich von ziem licher Tragweite erwiesen. Zunächst die Haltung des preußischen JustizministerS k>r. Leonhardt. Diesem Manne wird seltsamerweise etwas zum Vorwurf gemacht, was sonst nur als Zierde eines Justiz- Ministers gepriesen wird. Er soll zu sehr reiner Fachminiftcr sein, sich um die politischen Aufgaben derJustiz zu wenig kümmern, seine Staatsanwälte nicht mit politischen Instructionen versehen u. dergl. Bei der Verhaftung Majunke'S soll er sich ganz abseits gehalten haben, seine Reden im Reichstage waren nicht sonderlich glücklich und so wird der Justizminister, dein gestern »och die offjciöscn Ko- sacken die VorlrcfslichKit seines Gesundheitszustandes attestirten, vermuthlich aus GesundheitSrücksichtti, um seine Entlassung ein- koiliiiieii. Besser ist cS gewiß, es fällt der Mantel und nicht der Herzog; aber cS erscheint uns undenkbar, daß ein um die deutsche Justizgesetzgebung so wohlverdienter Minister wie Leonhardt gc- schwenlt werden soll, weil er die Pflege der Justiz von politischen Zwecken frei zu halten bemüht war. Vielleicht wäre die Resolution Hovcrbcck's nicht angenommen worden, wenn nicht Abg. Gneist, der kurz vor dein Schlüsse der De batte zu Worte kam, mit Gedanken geeifert hätte, die eine ganze Reihe sehr fügsamer Abgeordneter zu einer Abstimmung drängten, die man jetzt als eine Parteinahme für Majunle deuten kann. Die ser „Nechtslehrcr Gneist" entwickelte nämlich die angebliche Noth- wendigkeit von VerfassnngSveränderungen im reactionärstenPolizei sinne. Er sprach von Aufhebung der Unverletzlichkeit der Volksver treter, von Abschaffung der Redefreiheit, von Beseitigung der Dis- ciplinargewalt des Präsidenten im Reichstage. Ginge cS nach Gneist, so würde der Reichstag. Mer seiner »um Schutze der freien Be ^raklMg der VolkSEttetm- «kmnibehrllchnr Rech» «Meidet, de, Staatsanwalt und der Polizeibeamte würden seine Vorgesetzten. Bekannt wurde ferner, daß das reactionäre „Preuß. Dokksblatt" dafür plaidirte, daß die Verhaftung eines rechtskräftig verurtheiltcn Abgeordneten oc> ipso das Erlöschen seines Mandats zur Folge haben soll. Würde das geplant und darf ein Abgeordneter von der Tribüne aus sich zum Schildknappen der Neaction erniedern, dann war eS nur ein sehr sanfter Act der Nothwehr, daß der Reichstag Hoverbeck's Resolution annahm. Unfaßbar aber däucht es uns, daß die NeichSregicrung solchen Zielen zustcucrn soll. Dann erhielte das ungerecht-bittere Wort der Frkf. Ztg. eine Art Berechtigung, daß solchenfalls cS gleich besser wäre, „man commandirte zwei Compagnien Infanterie ein- für allemal zu parlamentarischen Uebungen und ließe sie den Hammel sprung als veränderten Stechschritt machen." Nein, das glauben wir nicht. Was aber ist der wahrscheinliche Grund für den inzwi schen wieder aufgegebenen Entschluß Bismarcks? Der Kanzler erhielt von der'Aimcchme der Hoverbeck'schen Re solution den Eindruck, als hänge sich Majunke an die Rockschöße der Hoverbeck'schen Majorität. Das trifft nicht zu. Nicht weil, sondern obwohl es sieh um den Ehrsredactcur deS JcsuitenblattcS Germania, um den sedcrgewandten Eaplan, der es nicht verschmäht, für die Blutungen der Jungfer LouiseLateau cinzutrcten, handelte, beschloß der Reichstag einen Schutz der persönlichen Sicherheit seiner Mit glieder. Li.S hat Herr v. Forckcnbeck ausdrücklich Bismarcken er klärt, als ihn dieser im Laufe der nächsten Sitzung ins Eonfcrenz- zimmcr entbieten ließ. Dabei hat Forckcnbeck den Kanzler an jenes Wort erinnert, das Bismarck vor vier Wochen an ihn richtete, als Forckcnbeck in seiner Empfindlichkeit gereizt, das NeichStagspräst dium niedcrlcgte: „Wenn ich wegen solcher Lappalien meine Ent lassung nehmen wollte, könnte ich sie jeden Tag fünfmal nehmen." Bismarck aber befand sich außer durch die Vorgänge im Reichstage noch durch einige Einzelheiten des Protestes Arnim und durch die Vorgänge am Hofe sehr verbittert. Die Partei Arnim läßt Minen a»f Minen ausfliegcn, um den Kaiser gegen Bismarck einzunehmcn. Besonders wird eine höchstgestellte Person genannt, die im Hasse gegen Bismarck so weit gegangen sein soll, nicht nur fortwährend für Arnim zu sprechen, sondern sogar dem Kaiser ins Ohr zu rau nen, eg sei gar nicht wahr, daß Kullmann die Elericalen „als seine Fraction" bezeichnet habe. Um diese Einflüsterung zu beseitigen, erschien am Donnerstag im „Neichsaiizeiger" eine spaltcnlange actenmäßige Darstellung des Proccsses Kullmann, woraus sich son nenklar ergab, daß der Kissingcr Mordgeseve in der That die Cen- IrumSpartci seine Fraktion nannte. Der „Ncichsanzciger" mußte seinen Druck unterbrechen, um jene Darstellung bringen zu können, er erschien zwei Stunden verspätet und schloß mit der «n eine hohe Adresse gerichteten Drohung: wenn Bismarck ferner so von den Elericalen gehetzt würde, sollten weitere Enthüllungen nicht fehlen. Wir resumiren also dahin: Bismarck war cS in der That müde, in, Kampfe gegen die Jcsuitenpartei aufWiderstand selbst am Hofe zu stoßen. Verbittert hierdurch, uoch mehr gereizt durch Einzel- heilen dev Amimproceffes, faßte er mit Begier den unschuldig-zah men Reichstagsbeschluß als Vorwand auf, um seine Entlassung zu bis Georgsplatz, Nachmittags bis Böhm. Bahnhof fuhren die Pferde bitten. Er hat mit dieser Drohung erreicht, was er wollte: der Kaiser sicherte ihm sein volles Vertrauen zu, der Reichstag jubelte es ihm zn. Nochmals kommen wir auf die Elsässer Schulsrage zurück. Wahre Schreckbilder entwarfen die katholischen Geistlichen Abg bahnwagen drei- und zwcispännig ihre Touren. Tie Leute erhielten Extralöhnung und arbeiteten mit gutem Math unter den Ober- beamtcn und der persönlichen, Ae ganze 'Nacht nährenden Ober leitung des Herrn v. Stülpnagel. Meteorologische 'Notizen und Andeutung des Wintercr und Gerber von dem „despotischen" Charakter der deutschen. Witte runge-gange S. In welcher Stufenfolge die Warme- Schul-Gesetzgebung. Das ganze Unterrichtsrecht eines Volkes ist! Abnah me in der Atmosphäre mit dein Aussleioen in höhere consiScirt, die Unterrichts-Freiheit, ein Naturrccht der Familie, zu Schichten derselben statihabc, dies ist noch nicht nach einem attge- Boden geschlagen, das religiöse Gefühl der Kinder schonungslos ver letzt! so declamirtcn jene Herren. Wen wollen sie damit täuschen? Wie stand cs in Wahrheit, als die deutschen Behörden von einem Lehrer den staatlichen Nachweis seiner Lehrtüchügkeit forderten? 2000 geistliche Lehrer, Schulbrüdc-r und Schulschwestern leiteten bis dahin den Voltsschul-Unterricht, ohne ihre Befähigung dazu nachge- wiesen zu haben. Was das besagt, erkennt man aus dem Regu lativ darüber, wie der christliche Cchulbrudcr seinen Oberen gegen über sich zu verhalten hat. Da heißt cs wörtlich: „Es soll der Bru der in dem Bruder Director nichts Anderes sehen als das Organ und die Stimme Gottes. Er soll in ihm das Ansehen Gottes an erkennen, das ihn» mitgethcilt ist und die göttliche Majestät, die er darstellt. Wenn der Bruder Director einen Bruder tadelt oder be lehrt, so muß dieser, wenn er eben sitzt, ausstehcn und die Kopfbe deckung abnchmen; steht er aber, so muß er sogleich auf die Knice niederfallcn und darf nicht eher seine vorige Stellung cinnchmcn, als bis ihm der Director das Zeichen dazu gicbt; wenn er sich erhebt, so hat er nur den Boden zu küssen." Soll etwa der fromme Schul- rcdncr noch Schlimmeres küssen als den nackten Boden? Der gcist liehe Bruder, der in solchen Formen der Untermiürfigkeit lebt, soll seinen Schülern den Geist freier Bürger bcibringcn! Ferner ist in der Constitution derselben geistlichen Gonoffenichast zu lesen, daß die Brüder weder ein lateinisches Buch lesen, noch ein einziges latei nisches Wort aussprechen dürfen. Verstehen sie Lateinisch, so haben sie zu simuliren, sich zu stellen, als ob die lateinische Sprache ihnen unbekannt wäre. Das ist die Stellung dieses Ordens gegenüber meinen Gesetz mit Schärfe und Sicherheit bestimmt worden. An verschiedenen Orten haben sich bei dieser Untersuchung verschiedene Größen der Wärme-Verminderungen bei dem Ausstcigen in höhere Atmosphären-Lchichtcn erkennen lassen. In den Tropenländern nimmt die Warme mit je etwa 700 Fuß Erhöhung uni je einen Grad K. ab. In unseren Breiten beträgt die Wärme-Abnahme durchschnittlich bei je etwa 600 Fuß Erhöhung je einen Grad k. Bei dem Aussteigen ans einen hchen Berg kann man atlmätig die mittleren Temperaturen durchwandern, welche iir immer weiter nach Norden hin befindlichen Gegenden an der Erdoberfläche vorhanden sind. Am Aeguatox lann man auf einem hohen Berg des AndeS- GebirgcS durch allmäligcsAufsicigen von dcr Temperatur der hewcn Zone in die Temperaturen der grmäsigtcn und der kalte!, Zone übergehen. Stuf einem Berg am Acquator herrscht in etwa 15,000 Fuß Höhe dieselbe mittlere Temperatur, welche in unseren Breiten in etwa 35' '0 Fuß Höhe und im südlichen Grön land (JulianeShayb) auf der Ebene der Erde vorhanden ist. Es gicbt bestimmte Pflanzen, welche nur bei bestimmter, mittlerer Temperatur, nur bei geringer Abweichung von di.scr, gedeihen, und aus dem Vorhandensein dieser Pflanzen an irgendwelchen Orten, kann man die mittlere Temperatur dieser Lrle nahebei erkennen. So z. B. wächst die Heidelbeere in unseren Gegenden in den. Wäl dern der Ebenen und m den niederen Gebirge», in der Schweiz in den Wäederu der Voralpen, in Neapel ans den Bergen der Abruzzen in etwa BAXj Fuß Höhe. Die mittlere Temperatur kommt dem nach immer höher gelegenen Orlen zu, je weiter man vom Pole aus der Sprache, in welcher der katholische Gottesdienst wesentlich gchal-! nach dem Aequaior hin sortschreitet. Bei der Bestimmung der mut ten wird. Tag für Tag gehen diese frommen Schulbrüder in die i lercn Temperatur nach dem Vorkommen von Pflanzen sind aber ;r>- Kirche, wo die Messe lateinisch cclebrirt wird und diese Sprache wird § «gleich die FeuchügkeitSzustände der Atmosphäre und deS Bodens und geradezu verdammt. Der Geist, welcher aus diesem Statut redet, ist nicht der schlichte Sinn einer bescheidenen Bildung, sondern es ist der Haß gegen die Wissenschaft. Ganz entrüstet sind die Herren Gerber und Winterer darüber, daß cS nicht mehr getrennte Volksschulen für die kleinen Mädchen und Knaben geben soll. Sie fürchten darin angeblich den Keim zu Unsittlichkeiten, während sie in Wahrheit die Mädchen deshalb von den Knaben trennten, um auf den lenksamen Geist jener durch die «Httlschiyestrrn uotzHp^Mwirken zu können, AWM, ist, es für die RcichSregierung nicht damit gethan, daß 'MMXi geistliche Lehrer entsetzte; der Ersatz mag mitunter ein sehr zweifelhafter ge wesen sein. Aus Mangel an Lehrern hat man z. B einen Webrr, einen Schlächter, einen Bremser, einen Sergeanten und einen 15jährigen Knaben zum Unterrichterthcilen provisorisch berufen; aber das wird sich auSgltichen mit der Zeit. Dauernder Schaden aber wäre dem Geschlcchtc erwachsen, wenn die Kirche der Ultra montanen nach wie vor die Schule ganz in der Hand behalten hätte. dis am Beobachtungöort anzutrcsfend«: Vcstandtheite der Erdrinde in Betracht zu ziehen. — In dieser Woche wird zunächst laus Temperatur statthaben, dann wird stärkerer Wind entstehen und dichten wolligen Himmel verursachen, worauf Erniedrigung der Temperatur ciutrcten wird. Lrwiuetrius. — Repertoire der königl. Hofthcater. Altstadt: Sonntag: Klein-Däumling rc. Auf. > «-7 Uhr. — Montag: Ein SonmrernachtStraum. Zettel: Herr Engelhardt als Gast. — Diens tag: Loh-Min. Ans, i,r7 Uhr. — Mittwoch: Klein Däumling re. Ans. '/-7 Uhr. —Freitag: Klein Däumling. Ans. ^7 Uhr.— Sonnabend: Die Hugenotten. Ans. V-7 Uhr. — Neustadt: Sonntag: Ein GlasWasscr. — Dienstag: Hamlet. Ans.' e« Uhr. — Freitag: Mathilde. Neu cinstud. — Sonnabend: Der Kaufmann von Venedig. — 'Nichts ist umsonst, selbst der Tod nicht! Dieses alte Sprüchwort scheint besonders bei dem Kreuz!irchenvorst«rnd viele Freunde gesunden zu haben. Sie beschlosien wenigstens am 1. Lctober — na. das Vierteljahr Hot gut angesimaon! - dio Gebühren für Grabstellen Vcrtösungcn um 50 Procent zrc erhöhen; am 5. November setzte man min fest, daß vom I. November 187-l an die Grabstcllr für den Erwachsenen 25 Mark, für ein Kind 15 Mark kosten solle. Warum, weshalb diese Erhöhung geschehen, Locales und Sächsisches. — Dem seitherigen Pfarrer zu Strahwalde, Schöncke, ist das Pfarr- und Snperintendentenamt zu Oschaic übertragen worden. — Dein Inhaber des hier unter der Firma: „B. Straschitz" bestehenden Geschäfts, Wiener, hat man das Prädieat „Königlicher! davon ist dem offiziellen Protokolle, welches das hiesige Amtsblatt Hoflieferant" verliehen. ! bringt, nichts zu lesen. Es genügt den Herren die einfache Anzeige, — Abg. I)r. Minckwitz, Vertreter von Altstadt-Dresden, ist ^ daß man eben 50 Prozent mehr zechten muß, wenn man aus einem durch Kraickheit abgchaltm gewesen, den letzten ReichStagssitzungcn! der Kirchhöfe der Kreuzparochie den ewigen Schlaf schlafen will; beizuwohnen. ! nach dem Warum ? haben wir nicht zu fragen. Der Kirchenvorstand — Dem Reichstags-Abgeordneten Hofrath Ackermann, der, spricht mit jener römischen Kaiserin Ao volle,, Au siK»m, Ar pra durch die kürzlich im Reichstage an das Bundeskanzleramt gerichtete i rati-mo voluuka? so will ichü, so befehle ich, mein Wille gilt, ich Interpellation rücksichtlich der Nvthwcndigkeit einer baldigen Vcr-! brauche keine Gründe nnzusührcn ; wein, nur die Herren bcsserung des Gcwcrbegcsetzes die Interessen des K'ciugewerbes so in besagtem Vorstände durch ihren „theuren" UkaS nicht viele noch wacker vertreten hat, ist durch Beschluß des ZittauerGewerbevercins Unentschiedene in die Arme der „Urnen"mäuner treiben. Das der ganz besondere Dank deS Vereines brieflich ausgesprochen worden.' könnte diesen nur lieb sein! Zu dem interessanten parlamcntarischenTinerbeimReichs- kanzler Fürsten Bismarck, welches auch der deutsche Kronprinz mit seiner Gegenwart beehrte und bei welchem Fürst Bismarck zuerst be stimmt wurde, seine Demission zurückzumhmen, hatte auch der Ab geordnete für Neustadt-Dresden, vr. Schwarze, eine Einladung erhalten. — Eine in den landwirthschaftlichen Kreisen Sachsens wohl-- renommirte Persönlichkeit, der Friedensrichter und Rittergutsbesitzer Braun in Erbisdorf bei Frciberg, ist gestern früh verstorben. Herr Braun war früher lange Zeit Abgeordneter der zweiten Kammer, jetzt noch als Mitglied des LandcSkultnrralhS und als stellvertreten der Vorsitzender des landwirthschaftlichen Ercditvercins vielfach öffentlich thätig. Auf dem Kriegsschauplätze Blasewitz - Dreöden hat vorgestern der Herr General v. Stülpnagel das Vorgehen gegen den Generalissimus Winter eröffnet. In drei Eolonncn rückten in stiller Nacht die Pserdcbahntruppen saus allen verfügbaren an, als Die Armcnversorgungsbehörde, welche bekanntlich jedes Jahr eine Ehristbcschecrung für Eonfirmandcu der fünf Gcmeinde- schulen im Gewcrbchause veranstaltet, ist diesmal nicht so reichlich mit Gaben für diese Ausstellung bedacht worden, als in früheren Jahren, und eS wäre sehr wünschen-swe-th, wenn bis zu der am 23. dss. stattfindendcu Bcschccrung unsere Mitbürger, denen irgend ein Geschenk noch gerade zur Hand ist, den armen Kindern eine Freude bercircten. — Zwischen dem Großer» CarnevalS-Rath und der EarncvalS- Gesellschast in Leipzig sind Zwistigkeiten ausgebrechcn. Es wurde eine Commission gewählt, welche eine Einigung vermitteln sollte, doch ist ihr dies bis jetzt noch nicht gelungen. — Vorgestern 'Nachmittag ' ^4 Uhr konnte in Plauen bei Dresden am Eisenbahntrmnel ein unberechenbar großes Unglück entstehon. Ein Fuhrmann, rin sogenannter „gcbirgischer Butter- mann", langte auf der Straße vor dem gesperrten Bahnübergänge Mannschaften recrutirt) aus, um den vom Winter mittelst Schnce- cschossen dcnwlirten Bahnkörper zurückzucrobcrn. Die emsige Str eit dauerte die ganze Nacht hindurch, bis Morgens h^7 Ohr, wäh rend der Feind keine weiteren Störungen unternahm. Auf der Mitte der Strecke, in der „Billa Baldaus" (recte früheres Einnch- merhäuSchcn) bemächtigten sich die Mannschaften vielen steifen GrogS und 200 von der Generalität gespendeten Cigarren. Mit einen, Hurrah war Pe7 Uhr das-blitzeblanke Gleis dem feindlichen Winter abgenomineu und um 7 Uhr konnte da» erstarmtePubliku», von, Effect der energischen Kriegführung prvsitizen. Vormittags die, nur durch eine Hctteleine gelenkten Pferde scheu ten und durchgingen, die Barriere durchbrachen und über die Schie nen jagten. Eben kan, aber der Pcrsoncnzvg ans Dresden und erfaßte den Wagen, riß ihn und die Pferde ein Stück mit fort. Der Wagen ist in 100 Stücke zertrümmert, wunderbarer Weise ward aber der Fuhrmann, welcher darin stand, nur hcrauö- geschlcudert, ohne erheblich verletzt zu werden, und auch die Pse,de kamen mit heiler Haut davon. Die Frau des betreffenden Fuhr- wcrkSbcsitzcrS befand sich in demselben Zuge. Sic siel, als sie, nach dem der Zug an der Haltestelle stand, erfuhr, daß das Geschirr daS ihres Mannes war, in Ohnmacht. Ter Nimm suchte später nicht
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