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Dresdner Nachrichten : 30.09.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188509304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-09
- Tag 1885-09-30
-
Monat
1885-09
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.09.1885
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Tageblatt für Mitik, LuLerSMnL KesMsverktvr. JörsenSeril-L. IreN-Mle. u. Oontodllekvr oi«vvs» ICicknlLt. 8LUl>tdü<L»r,ütnu»«« llaLsabuolior» Llswori»1o, sPaeturviidÜclior.Loibilolist Lopirdtlebsr, u. >Vovk«l- wsiirbaclier. Wirvornevllent'tirOciLto- jsi, bllcstor ckis dsstoü I'stsot- eapisre. ÜLNsUll 8ülwo, Vrcockvu, ^Vilsckrallerstr. 21 d uaä jlj8aphieui>tr.6,tmiLostplatr. irDSna «tvs« runiooiürou viU. erspart aUo l ^1 Mttwvaltun^, korto uoä ^sbsospesvo, von» V» «r äaoüt dsauktmgt cli» deckoutsnästs uüä WtLtiuixskldigst« ^vnmE-Lrpsckitioll vor» Luüals Llosso, ^ ^ ^ ^ Latdariusostr. 12. kdomuttr, j»o. ckodLmiwstr. 24. Isvtmleum Wittvoiö» » 8»ck»«o. — Ver»»»Iot«e-Lel»«le. > jpr«»dnev Naktlvikt-t»»«, «»»>, Nie »U» LIiuc«r ckor Volt j > üimrnt Lli tLnkwk-tdlLvn l'rvitea luLvrlttv »o äis ^ vssls unö Ll1v8lv ^nnonoen-kxpsöilion kA!>8tzI!8l ',vrv8^eil. , vir»««» t3r»»dn«, «or L»r.o»k»ll, «loerete Lntxoxoiwovwo It»t Voitol- - LofOrOoninx Oor Otkoit-Nrios, ^eorl,. ÄLraillvv WpkM m Mos8vr LllLVLdl 4)r. 273. 30. Zllhr-an-. Allsls-t: 40,000 <rpt.! rvE V UV. ^v,vvv R,L,l»>ld>m«. «««der. Im Wittmi»« sikdLMÜ'» mW. Slick. M Nlcpertckl. Wärmer. — Bemerk««,! vertl. «. Wi»rr««Lschar. wird »«r »orüdrr,«». crwarle«. HVü«eIi«-VabrllL nn«I ^n88t»ttunßs8-S»«8vl»Ltt, -karlvustrasss 5 ouck t'ortivus, parterre nuck I. Ltaxo. Dresden, 1885. Mittwoch, M.Septbr. rmmUoortliit« Nedotteur lür Politisches vr. Emil Biere» In Dresden. Wenn nur Fiirst BiSmarck für seine Anrufung deö Papstes als Mittler- zwischen unS und Spanien wenigstens den Dank der Ka tholiken Deutschlands davontriigt! Man sollte es glaube», sicher ist - aber noch keineswegs. Ueber dem Glanze, den Bismarck dem Papstthum verleiht, übersehen einzelne Vorkämpfer der Ultrainon- tauen nicht die „Fußeisen und Fallstricke" sür das Papstthum, welche „der sehr schlaue Schackzug der Spreepolitik" aufstelle. Falle nämlich die päpstliche Vermittelung nicht zu Gunsten Deutschlands aus, so werde man schon dafür sorgen, daß der Papst sogar bei den Katholiken Deutschlands in den Verdacht der Parteilichkeit und Deutschseindlichkeit gerathe. Auch unter den deutschen Katholiken gebe es so manchen vertrauensseligen Gimpel, dessen Patriotismus ans einen derartigen Leim kröche. Entscheide der Papst aber gegen Spanien, so werde dort sein Ansehen große Einbuße erleide». Nach unserer Ansicht wird der Papst die chm von BiSmarck so über raschend gereichte Rose hastig annehmen, ohne der Dornen zu ach: tc», die sich möglicherweise noch an ihrem Stiele befinden. Leo XIH. kann gar nicht anders, als die Gerechtigkeit der Ansprüche Deutsch: lands auf die Karolineninseln anzuerkcnnen. Hätte noch etwas ge fehlt, um die Lotterwirlhschast. mit welcher das Ministerium Ca»o< voS von Anbeginn diese Karolinensrage behandelt hat. offen kundig zu machen, so haben die leisten Tage mehrere geradezu klassische Zeugnisse dafür geliefert. Aus England wahren wir jetzt, daß i. I. 1876 Canovas gegenüber dem damaligen englischen Ge sandten, Lahard, die Aeußerung that, daß Spanien niemals Hoheits- rcchte über die Karolinen beansprucht habe, und als Layard that, als habe er ihn nicht richtig verstanden, wiederholte Canovas diesen AuSspruch. Als darauf jetzt Fürst Bismarck dein spanische» Gesund tcn in Bcrlj». Grasen Bcnomar, die Absichten Deutschlands auf die Karolinen knndgab, meldete dieser letzteres sofort in einer Depesche nach Madrid. Es erfolgte keine Antwort. Daraufhin erhielten der Iltis und.andere Kanonenboote Befehl, die Karolinen zu besetzen. Jetzt . . crlnjb sich in Spanien die von den Feinden der jetzigen Negie rung genährte Aufregung. Cauova» wachte seinem Gesandten in Berlin Vorwürfe, warum er ihn von dem Vorhaben Deutschlands nicht rechtzeitig in Kcnntniß gesetzt habe? Graf Benomar er widerte: er habe vor Monaten eine diesbezügliche Note nach Madrid geschickt, man möge sie nur suchen, sie werde sich schon finden. Richtig fand sie sich auch im Staatsarchiv, wohin sie wahrscheinlich ungelesen gewandert war. Das Ministerium mochte aber seine Leichtfertigkeit nicht cingcstehen, und da ihm das Volk ohnehin wegen der Cholera aufsässig war. beschloß es. die Aufregung nach Außen hin abzuleiten. In der Annahme, die Freundschaft mit Tcut'chland könne schon einen gehörige» Puff vertragen, und. um sich am Ruder zu erhalten, schürte es frivol'die Volksaufregung selbst mit. Jetzt erntet es die Früchte seines Leichtsinnes und seiner Unredlichkeit. Das Ministerium Canovas hat sich in und außerhalb Spaniens verächtlich gemacht. Fürst Alexander von Bulgarien hält nachwievor die Zügel fest in Händen. Man braucht deshalb nicht Alles für baare Münze zu nehmen. waS daS PhiliPpopeler Preßbureau (das sich Fürst Alexan der ganz nach Berliner Muster zngelegt hat) täglich nach West curopa telegraphirt. Man wird mit Nachrichten über die Regcnten- tugrnden de- Fürsten rmd mit Schilderungen der trefflichen Eigen schäften des bulgarischen Volkes förmlich überschüttet. Eine außer ordentliche Leistung der bulgarischen Preßreptilien ist namentlich die Darstellung, wie die Muhamedancr in Philippopel den Fürsten niit rührenden Ergebcnheitskundgebungcn überraschen. Es ist aber am Ende besser, Fürst Alexander läßt seine Bulgaren fleißig die Feder führen als zum Säbel greisen. Besser Tintenslröme und Druckerschwärze als Türkenblut! Hoffentlich wird auch der Nachdruck, mit welchem die Großmächte aus die Kleinkönige des Balkans wirken, um ihre» Vergrößerungsdrnng zu zügeln, gute Früchte tragen. Mit großer Offenheit haben Serbien und Griechenland von der Noth- wendigkcit von Gebietszuwachs gesprochen, der ihnen als Entschä digung für die Vereinigung beider Bulgarien Zufällen müsse. Beide betrachten nämlich, gegen einander wie nicht minder gegen Bulga rien eifersüchtig, daS türkische Macedonien als ihr natürliches Erbe, das, um den Wirrwarr voll zu machen, auch Oesterreich als in seinen natürlichen Machtbereich fallend, ansieht. Oesterreich bat sich freilich bisher noch dcK'Rüstens enthalten; desto eifriger thate» dies Serbien und Griechenland, und wenn Rumänien sich bisher leidlich still verhielt, so hat dies seinen Grund nicht in dem Mangel an Begehrlichkeit, sondern weil Rumänien seinem Vergrö ßerungsdrange nur auf Kosten des nördlichen Bulgarien genügen könnte. Die Hast, mit welcher die drei Könige Serbiens, Rumä niens und Griechenlands sofort auf die Kunde vom bulgarischen Staatsstreiche auS den deutschen Bädern nach ihren Residenzen zu- rückcilten, hat etwas Komisches. Alle drei Balkanstaatcn. nicht minder auch Montenegro, gönnen dem vierten, Bulgarien, nicht das Salz in die Suppe, noch viel weniger das große Stück ostrume- lischen Fleisches. Es würde ein allgemeines, blindwüthendcs Blut vergießen anheben, wenn die Großmächte nicht den Ehrgeiz der Kleinen dämpften und sie zum Friedenhaltcn »öthigten. Das ist denn erfreulicherweise im Werke und im besten Zuge. Ten trotzdem noch vorhandenen Ernst der Lage charakterisirt eS. daß der Kaiser von Oesterreich ans die höchsten Freuden eines WaidmanncS verzichten und feine fürstliche» Gäste allein auf die Genisenjagd nach Steiermark ziehen lassen wollte. (Neueren Meldungen zufolge reist der Kaiser seinen Gästen am 2. Oktober nach.) Die Thronrede, mittelst welcher Kaiser Franz Joseph soeben seinen ncuerwählte» Reichstag eröffnet,-, hat sich allerdings über Krcmsier und Grvßbulaaricn völlig geg .. ... Theile dieser Staatsschrfft mit Bemerkungen zu begleiten. Sie ist ziemlich lang ausgefallen und ohne rechten Schwung abgei'aßt. Ihren wesentlichen Inhalt füllt das lauge Arbeitsprogramin anS, das der neue Reichsrath zu erledigen hat. Darunter befindet sich der Ausgleich mit Ungar», der in» nächsten Jahre ablciuft und da her jetzt zu erneuern ist. Der Kaiser kündigt ferner Fortsetzung und WeiterauSbildung der Schutzzollpolitik an. Ein breiter Theil der Thronrede beschäftigt sich mit sozialpolitischen Reformen. Es ist von der Besserung der Lage der arbeitenden Klassen, von Unfall- und Krankenversicherung und von Regelung des Erbrechts beim mittleren bäuerlichen Grundbesitz die Rede. Diese Stellen lesen sich so. als wenn sie in einer deutschen Thronrede stünden. Oester reich folgt eben als erster Staat den sozialpolitischen Reformen, in denen Deutschland glorreich allen anderen Neichen vorangcschritten. Ausführlich beschäftigt sich die Thronrede mit dem Verhältniß der Nationalitäten Oesterreichs zu einander. Mit großem Nachdruck betont der Kaiser neben der Pflege der geistigen und wirtbschast- liche» Interessen aller Länder und Volker die Wahrung der Einheit und Machtstellung des Reiches. Das hat die Czeckcn denn unge heuer verschnupft In ihrer übermüthigen Fantasie hatten sie sich eingebildet, die Thronrede werde mindestens einen Passus bringen, der sich zu Gnnsicn der Errichtung eines besonderen Königreiches Böhmen deuten ließe. Nichts davon! Kein Wort von der Wen- zelskrone! „Der Bedürfnisse des czechischcn Volkes wird keine Er wähnung gclhan!" wehklagt ein Prager Czeckenblatt. Die „staats rechtlichen Verhältnisse der böhmischen Länder" seien durch die Thronrede gänzlich verwischt und der de» Czechen so tief verhaßte centralistrte Einheitsstaat sei durch die Anwesenheit der czcchischeii Abgeordneten im Wiener Neichsraihe besiegelt! Die Deutschen Oesterreichs haben im Gegensatz zu diesen Klagen alle Ursache, ihrem Kaiser dankbar zu fein, daß er endlich den staatsanslösenden Bestrebungen der Czechen eine deutliche Warnung zukommen ließ. Der Monarch will in der Schwächung seines Reiches es nicht so sortgcben lassen. Er accenliürt die Ncichseinheit und verkündet seine Abneigung, die Kaiserkrone mit der Wcnzelskrone zn vertau schen. Nachdrücklich mahnt er alle Volker zur Mäßigung. Das kann nur an» die Czechen gemünzt sein. Der Uebermuth und die Pöbelhaftigkeit der Wenzelskindcr hat höchsten Orts peinlich berührt. Man wird den Groll der Czechen über die ihnen gewordene Ent täuschung und die ihnen crthcilte Lektion im Anstande auS den De batten herauShvren, die sich als Antwortadresse auf die Thronrede anknüpfen werden. » RenefteTrlegrammever „Dresdner Rachr." vom 29.Septbr. Berlin. DaS Kaiscrpaar empfing heute Mittag in Baden- Baden den Bestich des Königs der. Belgier, welcher Nachts in Baden-Baden cingetrofsen war. später die Besuche der anläßlich der Einzugsfeierlichkettcil am badischen Hofe anwesenden fürstlichen Gäste. Um 5 Uhr fand zu Ehren des Königs der Belgier ein Diner statt. Nach demselben machten der Erbgrvßhcrzog und die Erbgroßherrogin von Baden dem Kaücrpaare den ersten Bestich nach ihrer Vermählung. — Im Rcichstagsgcbäiide wurde heute die dritte Sefsto» des internationalen Geologen-Kongreffes eröffnet. Durch den Kultusminister wurden die Kongreßtheilnchmer in län gerer Rede begrüßt, welche die Organisation der Wissenschaft und die Stellung des internationalen Kongresses zn dieser Organisation behandelte. — Tie „Nvrdd. Allg. Ztg. bestreitet in einer offiziösen Mitlheiluntz, daß zwischen Deutschland und Spanien bereits eine direkte Bcrständignng vollzogen worden sei, so daß das dem Papste übertragene Vermittleramt nur von sormalcr Bedeutung sei. Diese Angabe gehe iveit über den Rahmen momentaner Wirklichkeit hinaus, w erfreulich und befriedigend auch ans Gesichtspunkten einer friedlichen Lösung die Verhandlungen sich bisher abgewickelt hätten. Bor Allem bleibe von deutscher Seite die kürzlich mitge- theilte spanische Note z» beantworten. Der Eiltwun dieser Ant wort liege dem Kaiser vor und werde voraussichtlich erst Ende dieser Woche nach Madrid abaehen können. — Römischen Meldungen zu folge überbringe v. Schlözer der Kurie eine neue Kandidatur lür den erzbischöflichen Stuhl zu Gncsen-Pvse», nachdem die Kurie im Laufe des letzten Jahres nicht Weniger als l2 von Preußen vorge- schlagene Kandidaten zurückgcwicsen. Paris. Der hiesige griechische Geschäftsträger erklärte einem Mitarbeiter des „Evsnenicnt", er erwarte von den Botschafter- vechnndlmigen in Konstantinvpcl keinerlei Ergcbniß. Gegen die Herstellung des statu» quo unto würden sich die Bulgaren auflehnen, und die Anerkennung der vollzogenen Thatsacke werde Griechenland zwingen, in Kreta und Macedonien Ausgleichungen zu suchen. Aehnlich äußerte sich der serbische Minister Gnraschnni» dem Bel grader Korrespondenten des „Mntin" gegenüber. Gestatten die Großmächte, sagte er, eine Verletzung des Berliner Vertrages, so wird es sür Serbien eine Frage von Leben und Tod, ebenfalls vollzogene Thatsachcn zu schaffen. Brüssel. ^ verein bei. London. Tic Botschafter i» Konstantinopel trete» ZU einer Berathung zusammen, sobald sie Instruktionen empfangen haben. Die türkische Eirkular-Note, welche gegen das Vorgehen des Fürsten Alexander protcstirte. wird die Basis ver Diskussion bilden. Rilß- land wird die Absetzung des Fürsten Alexander beantragen, falls die Mächte die Herstellung des »latu» c,na anto verweigern. Tie Berliner Börse verlies schwach, obgleich von aus wärts keine ungünstigen »Nachrichten Vortagen, und die schwebenden volitischen Fragen keinen Anlaß zu Bciinriihiguiigcn boten. Der s Uebcrgang zur neuen Bistscnsleiicr üble mjoscrn Einfluß ans, als man die Wirkungen noch nicht zn überblicken vermag. Spekulative Banken waren still, dock besserte sich die Tendenz gegen Schluß, sv daß gegen gestern keine Rückgänge zu verzeichnen sind. Fremde Renten still und abgeschwächt, Serbe» -g Proz. niedriger, aus Ge rüchte des zweiten Aii'gcbolS in Serbien. Tenlschc Bahnen vor wiegend schwächer, österreichische ivcii'g verändert, Montanwcrthc gegen Schluß befestigt. Im Kassaverkehr ging es still zn, Indu strien vorwiegend matt, Hartman» indeß 1'/? Proz. höher, österrei chische Prioritäten gut behauptet und belebt. Privatdiskonttz Proz. Anläßlich der bevorstehenden Einführung der Bvrscnsteiier sollen die Makler und Bankagente» vom 1. Oltol cr ab eine bedeutende Berniindcrung ihrer GeschästsbcsUgniffe crsabrcn. Die Errichtung verschiedener Coulissenhäuser an, hiesigen Platze wird in Aussicht gestellt.« Air « n k s« r» «. VI., N. Septbr. Yrkdit M'i», Siiuii»»«»« M>-,. L«m- »ardrn IW-,.. Galizirr »Eier ,ri«»r»r. l,n»or. sioidre«» 78M. Goiidardtali» —. Tl-coxi» NA-i». rarmstidier —. Mott. Wir», Li. Septbr. Urrdi« Äl.i-a. SiaaiSbohn L32.2.V Lumtorden UI2.2». »iirdwcftbahuMarknotr» ül,7!i. U««nr. lkrrdii 2!-2,8c». Unnar. Gold —. V » ri « , 2». Skdidr. sqiuis. Rrnte »0.»7. Tinlkidr l«i,d7. IiallkNkr IU.7Ü. k72-->. üomdardrn 27», do. ivrlorltiil«» —. Sdanlrr »7> ,. vrft. cSoidrkui» —. Saqpikr W.<X>. vttomon«, bcXi.W. Ter Kvngostgat tritt im Januar dem Weltpost- London,«. Sedtdr.. Bor,«, tl U»r 10 Min. (kousow SS»... l«7Srr «»tl-n SV ,. Italic.,» Looidardc» ,1. LSrkk« «»roc. tu«d. «mrrUanrr IN- «vroc. Ungar. Galdrent« 7». Lefterr. Aoldrenir 88. Prrutz. LouIoiS 102- ,. «kgypirc 61'„ Oiiamanda»! 10»Lue,.«rite« 8». Neu« «gqvlcr —. Agia I-«. — Stimmung: Stuiiig. — Setter: Milde. » r, Slau . 2S. Scdtbr., Nachm. ,Ärtrri»«marf«>. Lvlritu« »r. 10« Liier 100 Br»r. 1-r. e-vtemicr-Lliodkr LS,2«, Pr. NoUemder-Lecemdkr 38,80, »>r. «vrii- Mai «0.00. Weizen »r. Sedtember 133,00. Ragge« »r. S«»tem»er-0ktaber 13«,«», »r. Rodember-rereulder I«0,0», »r. «vril-Mat 110,00. Ntitll 1«« »r. Lezndr.- cktoter «3,0«, pr. Oktodcr-November «3,0«, pr. April-Mai 17^3. Ztuk ruhig, — Wetter: Landregen. St« ttl» . 29. Sedtember, Nachm. I Uhr. iGelreidemarlt). wr«,e» feit, loca >«8—131, »r. Srdtember-eklober 131.30, Vr. April-Mai 101.30. Stomp« fest, 'oeo >20,«»—I2S,0», Pr. Leptember-Oktober 130,00. vr. AprN-Mai 1«0/>n. Sind öl fest. »r. SrptrmLrr-Ortober «3.7», pr. April-Mai «7 HO. LPirltu« höh-r, loco 3SH», »r. Lept..Oktober 39,30, »r. Nopciichcr-Lecember SS,so. »r. April-Mat «1,20. Petroleum loco 7,80. Lokale» u«d SätMivea. — Der Kgl. sächs. Militärbevollmächtigte in Berlin. Major v. Schlieben, ist von den württemvergischen Manövern auf seinen Posten zurückgckehrt. Er erhielt das Comthurlrenz 2. El. vom württembergischen Friedrichsorden. — Ter im Königreiche Sachsen staatsangchöriae Postmeister Schobert in Gößnitz hat vom Herzoge von Sachsen-Altenburg daS silberne Verdicustkreuz des Sachseu-Ernestittöchen Hausordens erhalten. — Sonntag früh 8 Uhr 54 Minuten ist S- M. König Albert mit dem Kourierzug der Nvrdwestbahn aus Dresden in Wien ein- getroffeii, um wie seit einer Reihe von Jahren, auch Heuer an den Hochwildiogden in Ncubcrg, Eikencrz und Mürzsteg in Steiermark thcilzunehmcn. Znm Empsange des Königlichen Gastes hatten sich auf dem Perron des Balmhoscs einacsiinoen der deutsche Bot schafter Prinz zu Neuß, der sächsische Gesandte v. Helldvsf, der Statthalter Baron Possingcr, der Polizei-Präsident Ritter Krticzka. v. Jaden n. A. Um 8 Uhr marschirte aus dem Perron des Bahn-, Hofes eine Ehren-Kompagnie des Jickanterie-Negiments Hoch- und' Deutschmeister mit der RcgimentSkapelle aus. Generalmajor v. Milde und der Regiments-Kommandant vvstirten sich am linken- Flügel der ansgcrückten Truppe. Einige Minuten später fanden, sich auch FML- Freilien v. Cornaro, der Gcneralstabs-Chef der 25.' Jiifanterie-Truppeu-Division, Oberstleutnant Graf Wurmbrand, die, Flügel-Adjutanten Graf Christcillnigg und Graf Nostitz ans dem Perron ein. Bald daraus fuhr her Kronprinz Rudolph, von seinem Flügel-Adjutanten Korvctten-Kapitän v. Wohlgemut!) begleitet, vor dem Bakmhofaebände vor. Um halb 9 Uhr erschien in Begleitung deS General-Adjutanten Baron Poop der Kaiser in dcrMarschalls- Uniform niit dein Großkreuze des sächsischen A lbrccht-OrdenS aus dem Bahnhofe, begab sich durch den Hof-Wartesalon auf den Perron nnd besichtigte unter den Klängen der Bolkshynme die Ehren-Kom- pagnie. Zur festgesetzten Zeit fuhr der Kourierzug, in welchem ein Salonwagen für den König cingefügt war, unter den Klängen der deutschen Volkshymne in die Halle ein. Kaum war der Zug zum Stehen gebracht, als auch König Albert von Sachsen in der, Obersten-Uniiorm seines östcrreichnchen Dragoner-Regiments dem' Salonwagen entstieg. Ter Kaiser eilte seinem königlichen Freunde entgegen, drückte ihm kräftig die Hand und küßte ihn zwei Mal. Hierauf begrüßte auch Kronprinz Rudolph den König, der zur Rech ten des Kaisers, gefolgt vom Kronprinzen und der militärischen Suite, die Front der Elsten-Kompagnie avschritt, worauf der Kaiser dem König die anwesenden offizielle» Persönlichkeiten vorstcllte. Sodann traten die Majestäten nnd Kronprinz Rudolph die Fahrt nach Schönbninn an. Mittags l2 Uhr wurde im kleinen Galcric- saale zu Schönbrnnn das Dejeuner eingenommen, an welchem Kronprinz Rndvlvh. Prinz Wilhelm von Preußen, Herr Erzherzog Ferdinand, Großherzog von Toskana und Prinz Leopold von Baicrn theilnahmcn. Ilm 2 Uhr Nachmittags erfolgte die Abfahrt der hohen Jagdgäste mit einem Separat-Hmzuge der Südbahn voll der Station Hetzendorf aus zu den Hochwild-Jagden nach Ncuberg. Ter Kaiser selbst bleibt, wie bereits gemeldet, infolge der rumelischen Vorgänge in Wien zurück. — Der am Sonnabend gestorbene Geh. Rath v. Koenig war früher einer der eifrigsten und arbeitsamsten Abgeordneten des sächsischen Landtages. Einer der scharfsinnigsten Juristen, machte er rasch eine glänzende Karriere und erwarb sich große Verdienste uni die Einführung des öffentlichen nnd ninndlichcn Verfahrens in der Rechtspflege. Er hatte persönlich in London und Paris das englische und französische Gerichtsverfahren studirt. Mit dem Könige (damals noch Prinzen) Johann machte er eine besondere Reise nach Licgnitz, um die Schwurgerichtseinrichlungen Preußens kennen zu lernen, auch stingirte er als einer der ersten Schwur- zerichtspläsidentc» in Sachsen. Er wurde »ach und nach Appel- ations- und Oberappellationsgerichtsrath, zuletzt war er Vicepräsi- dcnt dieses höchsten sächsischen ^Gerichtshofes und Vortragender Rath im Gesa»»»tminislcri»m. Er erhielt als solcher den Titel eines Gcheimratlies. Unter den renktivirten Landständcn trat er als Vertreter der Ritterschaft in die 2. Kammer. Nebst dem Präsi denten v. Cricgern war Herr v. Koenig eine juristische Zierde des Landtags: keines der vielen Gesetze, die in den 50er und 60er Jahren erlassen worden sind, kam ohne sein wesentliches Zuthun u Stande. Namentlich nahm er an dem bürgerlichen Gcsctzvuchc lervorragenden Antheil. Als Politiker gehörte er der äußersten Rechten «in und obwohl die 2. Kammer damals durchaus konser vativ war. genügte dies dem Abg. v. Koenig noch lange nicht. Er unterstützte bis 1866 die antipreußische Politik Beust's aus's Ensr- gischste; nachher trat aber ein vollständiger Umschwung ein; wie weit der Umstand, das; sein Sohn in den Rcichsdicnst trat, dem der selbe jetzt als Legationsrath angchört, daraus Einfluß hatte, bleibe dahingeckellt. Hr v. Koenig wurde, wegen seiner übertrieben konserva tiven Gesiimiliigcn, nicht wieder in die 2. Kammer gewählt, wohl aber sandte ihn das Gesamnilhaiis der Fürste» Schönburg in die 1. Kammer als Spezialvertrcter. Zuletzt saß er in derselben krast königlicher Bcm'ung; doch fühlte er sich in der l. Kammer nie besonders behaglich. Er legte, namentlich seitdem er auch zu kränkeln ansing, 1875 sein Mandat nieder und trat aus dem aktiven StaaSdienste. Eine Neicbstaaspcriodc gehörte er auch als Vertreter des Döbelner Wahlkreises dem Reichstag an, wo er sich unter den Frcikonser- vativcn niederstes;. Durch Vcrheirathung mit einer reichbegüterten Baucrntochtcr war der ursprünglich bürgerlich geborene Jurist Koenig in junge» Jahren in den stand gesetzt worden, das Ritter gut Mittel-Svhland zu erwerben, womit damals die Erlangung des Adels verbunden war. Zuletzt nannte er noch außerdem die Ritter güter Noschkowitz und Knttnitz sein Eigen. Er hat ein Alter von 74 Jahren erreicht: seine letzten Jahre w «WM» a> 6 WM cyt: seine letzten Jahre waren durch heftiges Nerven leiden sehr getrübt. — Das Direktorium des AlbertvcreinS hat den Tod Ihrer Erc. der Frau Geh. Räthin v. Könner itz zu beklagen und widmet dieser verdienstvollen Dame, die von der Begründung des Albertvereins an dessen Direktorium angchört, hat. einen warm- cmpsundcnc» Nachruf.
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