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Dresdner Nachrichten : 21.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189309215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-09
- Tag 1893-09-21
-
Monat
1893-09
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.09.1893
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wärtiaen Gras kalnokh. der Irtigen »rat kalnokh. der Landrsvertveidigling-minitter Freiberr v. Feiervarp. sowie eine äußrrlt zahlreiche Auschauermenge bei. Die der Geiechtrndung zu Grunde liegende Idee war. daß die Nordarme« Gun« eiinuneomen. die Südarmee disWanrsdors vor- zrrdringen jucht. der Zusammenstoß beider Armeen erfolgte auf der Straße Güns-Warn-dvrs Kaffee Franz Joses lenkte zu Anfang de« Manv»er« wiederholt die Aufmerksamkeit de« Kaiser« Wilhelm aus da- Vorgehen einzelner Theil« der Nord- und der Südarmee. und ritl später den verschiedenen ausmarichirenden Kolonnen ent gegen. um den Aulmarich und dir Grsecht-eiuleitung in der Nähe zu beobachten, wahrend Kaiser Wilhelm vom Werde stieg und da« Verrücke» der einzelnen Armerthrile. sowie die Entwickelung des Gerechte« unter Zuhilsenabme von Karte und Frmrobr aus da« Aurmerksamstr verfolgte. Mit gleichem Interesse beobachteten der König von Sachsen, der Herzog von Eonnaught und die übrigen Fürstlichkeiten dir Phasen des Manöver-. Tisposilionsaemäß zog sich »ach dem Zuiainme»s1ok die numerisch schwächere viordarmee -u rück, wahrend dir Südarmee nach geschickter Operation der In fanterie und wiederholten Eavallerieallackcn nach WarnSdors vor- gina Hieraus war da« Manöver um l Uhr Mittag- beendet, k ailer Wilhelm lieh sich nach dem Manöver da» An- und Ablegen der Ausrüstung der Jnsanrerie-Mannschail zeigen und sprach sich über die Raschheit desselben, al» auch »brr die Art des Tragens dcs Tornisters befriedigt au«. Auch die deutschen Generale und Offiziere dcS Gefolges des Kaiser- Wilhelm sprachen sich sehr a»- e,kennend über dir Haltung der Truppen und insbesondere über die Marschleistungen auS Kaiser Wilhelm, welchen der warme Empfang seiten« der Bevölkerung i» Gun» sehr nngeiiel»» berührt hat. zeichnete besonders die ungarischen Minister und unter diesen den Ministerpräsidenten Weierle ans. Tie Stimmung der Trup pe» war trotz sengender Mittag-Hitze vvrtrejslich. Frankreich. Die Zahl der Peovinzstäble. die Ehrengcichcnle bewilligt, vergröbert sich, ebenso die Zabl der Bauchlage iur die Pariser Feil lichtet len. Mit vielem Beifall wird eine Anregung de» SchritislrÜerS Philipp Gillc begrübt. den Russe» in der Tpie relgalerie de« Bersailler Schlosse», dem Schauplatz der Kaiser ausiusung am 18. Ha»,rar 1871. einen Punsch nnznbicle» Gillc «chrcibt: .Wie der Triumphbogen durch die AnsslUIung der Weiche Victor Hugos von der Erinnerung a» den Einzug des fremden Kricaso, lkeS. so würde die Spiegklgalerle durch eine Berbrüderung der Russen und Franzosen »ach ihrer Entweihung wieder gereinigt werden. Die Beraustaltung dieser Frier ist noch zweifelhaft, sicher hingegen die Umwandlung der WritaussleUung in eine» Festplatz. I» der kuppelgalerie wird ein Festmahl mit MO Gedecken und eine vrm Balleikorps der Lver daraestelltc Apotheose, i» der Maschinenhalle ei» groszarligcs Volksfest mit Auszüge» in allen srauzösisrhrn Balkstrachlrn siatisinde». Daraus wird sich die Gail- ircuiidschns! dcs Pretzausscbusscs nicht beschranken. Tie 2,'edaklion des Unzuchlblattes „Eour. sranc.". deren s> genannteklinnlerkalle" erst kürzlich durch einen skandalösen Gericht-Handel cTheilnabmc nackter Franenzuiimcr und dcrgl.i beleuchtel wurde, bereitet er» .intime-Fest" vor. »m. wie die Ankündigung betagt, de» ruisischcii Gaste» Gelegenheit zu gehe», nach de» amilichc» Festlichst tte» rariieriichere Vergnügnngen kennen zu lernen Das Eruebniß der vsienllicheu Geldsruumlung ivahrcud der ersten beiden Tage ist übrigens von niederschmetternder Kläglichkeit. Die allermeisten Zeilnngen dringen keine Ausweise, weil sie nichlS erhielten, im Ganzen ginge» »r Paris bisher kaum dreißigstmiciid Franken rin. Ter neue Abgeordnete von Bclleville, Eduard Baillanl. lhcitt nicht die Ansichten der meisten Sozialisten der Kammer und des Pariser Gemeinberaths in Bettels des Empfangs der russische» Seeleute. Das ehemalige kommunemitglied nennt serne LandS- lenke, die sich aus die Felle rüsten, eine rcnklioiiiireBaiide. die dem Ezan-muS die sranzösiiche Republik binwerse» und opfern möchten. „Wie lief sind wir gciunken!" schreibt Baillant in der „Peilte Repirbligue (iraii-.aiiei". Kaum daß einige schüchtcrne Stanmen sich erheben gegen dieie knechtische Raserei und die Meinungs- stiömuiia, die sie schassen möchte, aber nicht zu Wege bringe» wird. In man nicht ichon so weit ge äugen, anzuküudigen, das; der Panier Gemelnderatb, der doch für republikanisch gilt, sich bersaiiunmeln und über die koinplimriilc und den Weihrauch de ralhen wird, die dem Ezaren am mcisien ziisage». Für uns, die Ivir ebenso lies repuhlikanisch als revolittionar sozialiiliich gciinnt sind, isl icder Monarch der Feind. Wir können recht wohl die Unlerslützring schätzen, die uns im Falle einer Training oder eines Kriegs von Ansen käme: aber wir wisse» recht gut. datz bas Hin teressc deSHel'c'rs leine Vermittelung bestimmen würde, und lehne» uns gegen ieoe Kundgebung, gegen alle« Thu» auf, das uns zugleich enuedrigl. und auS uns das Werkzeug eines Feindes wacht. Hm Haine 1870 zerriß derEzar de» Panier Vertrag, ind.m er Franlieich dcnr König von Pcerrszc» anslieierle, und wenn ein neuer Krieg ansbrechen sollte, so wäre sein Hnlerrsse allein mnß- grbeud für seine Haltung. Ha, es ist mehr als wahrscheinlich, das; er, um im Orient frei walten zu können, Frankreich abermals durch eine geschickt vcrechnele Neutraliläl airSlieicrn wurde. >>»o das ill »ich! die geringste Gefahr. denn cS isl Gumd zn der An- liahmc voihandeii. daß Frankreich, das sich vorn Ezaren ins Schlepptau nehme» laszt, von ihm zuerst als Spielzeug behandelt, dann nnSgenutzt und endlich in den Abgrund geworren wird. Wenn die sranzösische Republik die repnblisturiiche Hdec und Politik nicht vcrralhcn will, so kann sie nur die Freundin der Völker rein Sie »»iß unablässig ans die Wahrung des Orter naironalen Friede»« bedacht sciri. der Tag nrn Tag für sic und iur die allgemeine Republik und für dir Völker gegen ibre gemein samen Feinde, das Kapital und die Monarchen, arbeiten. Ten Völkern und nicht den Truppen fliegen alle »nicre -syinpahiee» entgegen und unser Hnternalionalismus fordert um so dringender mit dem Frieden auch die Selbstständigkeit unseres Landes, weil er die Nnabhärigigkeit sür Alle als eine Grundbedingung der Ficiindichnft und Einigung will, liniere Elianvrriislen hingegcn. die nicht begreifen, dag die Svmprthircn der Völker sür die fran zösische Republik ihre Stärke ausmachcn, werden sich diese bereit willig knitternden nnd sich vor den Souveränen auf die Knier werfen, die sic zwar anerkennen müssen, aber sie nur allzu gern vernichten würde», wenn Dirmmkövic sie ihnen auSlicserteii. lim de» Herd der Revolution nnd der rcpublikanrichen Propaganda in Europa zn ersticke», werden die Monarchen, wie sehr sic sich nnler einander befeinden, immer einig sein." Lockrv» entwickelte einem Aussraacr die Haltung, die er nnd seine Parleiirennde beim Zusammentritt der Kannner anziinehme» gedenken. Er werde nicht nur die Herstellung der Listenwahl, londcr» gleichzeitig auch die Versassiingsdrirchsicht nnd die Amneslik beantragen. Dadurch wrrde Tupny gezwungen sein, sofort Farbe zn bekennen und sich zu entscheiden, ob er nach links oder nach rechts regieren wolle. Loclror, rechnet im letzteren Falle aus eine Opposition von 22 > Stimme» gegen 2»,pu»: wa» zur Mehrheit fehle, würden im entscheidenden Augenblick Ileberläuser hin;»- bringcn. Der Nachfolger Dnprchs könnte nur Goblet sein, der einzelne Minister, namentlich Pehtral. beibeballen würde. Ob diese Vertröstung ans Goblels Dankbarkeit die radikalen Mitglieder de» gegenwärtigen KnbinetS gefügiger machen wird, ist zweifelhaft. Die Nacht zum Dienstag ist im ganzen Kohlenrevier PaS de Ealais l-hr bewegt verlaufen Die Streikenden fuhren fort, durch Patrouille» die Zugänge zu den Gruben bewachen zn lassen. Wegen Hinderung der Arbeit-frcihcil wnrdeir drei Vervaitnnge» vorgenomme» In allen Kohlengruben wird vollständig gefeiert. — Die Situation ist im Nordrevier »nvcrandcrl Hn Somnin vemiiachlc die Explosion einer Dvnamitvalrone. welche vor dem Fenslcr de- HauieS eines Bergarhriier« niedergelegt worden war, materiellen Schaden. Hn Lievin veranstalteten Ausständige vor einem Wirthshciuse. welches von belgischen Arbeitern besucht wird, Kundgebungen: es wurden Rufe: „Nieder mit den Belgiern!" laut. Die Ausstän digen schlugen alsdann die Fensterscheiben dcs Wirthshanies rin. — In Gralsscsac (Departement Heranlt) ist ein Kohlciislrcik ans- gebrochcn. In einer am Montag abgehaltenen Bergarbriter Versämmlimg zu MonS wurde beschlossen, von den BergwerkSdirektoren eine zehn- prozentige Lohnerhöhung zu verlangen; ferner die Mittheilung zn machen, daß bei Nichtbewilligung der Fordenrng der Nusstand er klärt und eine Lohnerhöhung von 80 Prozent gefordert werden würde. Außerdem wurde der Beschluß gesoßt, den Gouverneur in einem Schreiben zu bitten, die Interesse» der Arbeiter bei den Direktoren zu vertreten. Für nächsten Sonntag wird rin Referen dum geplant. In Brest starben am 19. d. M. acht Personen an Cholera. Zeitung-meldunaen zufolge soll unter den Arbeitern in den Kohlengruben von Dampremv eine Anzahl verdächtiger Erkrank ungen voraekommcn sein, von denen 9 einen tödtlichcn AnSgang nahmen. Eine amlllchc Mittheilung bezüglich dieser Erkrankungen ist noch nicht erfolgt. Tie Geiundheftskommission ist zusammen- geirrten. — Hn Charlcroi herrscht große Aufregung, weil sieben neue Edolrrasälle v orgekommen sind. Von Seiten der Behörden werden umfassende Maßregeln zurverhülring einer Weiterverbreit- ung der Krankheit getrosten. IKugland. Der Präsident der Lokalverwaltung, Fowlrr. er klärte tm Unterhaus», daß. mit Ausnahme vor, drei oder vier Häsen, alle Haie» Großbritanniens das ganze Hahr hindurch cholrrasrcl gewesen wären. Es sei absolut unbegründet, das; in irgend einer» Tbrile des vereinigten Königreichs eine allgemeine Epidemie der asiatischen Cholera geherrscht habe. Der Parlaments- sekrrtär des KolonlalamteS. Buzion, gab die Erklärung ab, daß die Negierung keine Bestätig»»» der Nachricht erhallen habe, dax Lobengulas Sttritkrüstc gegen das Maschonaland vvrrückten. Tie Lage im Ansslandsgebiet ist unverändert. Der Wider- fiand-grist der Leute ist ungebrochen, obwohl dir Geldmittel jo gut wie erschöpft sind »nd dir Noch sehr groß isl. Es ist die Aussicht Vorhände», daß i» einigen Kohlengrube» die Arbeit zur» alle» Lohnsatz ausgenommen wird — Eine Airarchisienverlaninr- ln»g aui dem Trasalgai-Lciuark erhob gegen die Unterstütz»»» der Grubenbesitzer durch das herbeigezogene Militär Einlprnch, zugleich fanden an verschiedene» Orlen der Stadt Prolenveisaminlangen verschiedener Gewerkvercine in der Absicht statt. Gelder sür die Ausslündigkii zu ianrineln. I» dem Hause eines Bäckers Namens Herma»» im Londoner Viertel Whitechapel brach am T ienstag früh eine Fenerrbriliist aus. bei wrlcher Hermann nebst vier anderen Bewohnern des Hauses den Tod in den Flammen landen. Die „Times" lhcitt einen Pla» des Sir George Elliot mit. »ach welchem die Austritt»»» aller engliiche» Sleinlohlenguiben »»irr Eonlrvle des Staates slallzusinden habe und zwar durch Vermitteln»» eines admstrstlratrve» EenttalralbS. in welchem die Grube» nach dem Verhällnisie ihrer inttllerr» Piodritiion verlrelen ie>» sollen. Die Lolmirage würde durch Vermittelung von Distrikts ralhen zn ordnen lein, in welchem die Arbeiter reilrctcn wäre», in gleicher Weise würde nrcm den VerlaniSprers regeln Tie Nagrlichnnede in Wviccstrcihire und S'.o.stvrdlhOe he- schlosten. einen Monat zu seicrii. um die grgciiwärligcn Lvhiiiätze ans,echt zu erhallen. Därienrnet. Der Hustiznnnistrr l»al eine Versnann» erlassen, rvonach Herlnirtte aus Hamburg nnd andere» Ettchäse» iairär ans Lübeck nnd kiel erst nach Vorzctaung eines Gciiindhcit-ichcirrcs. everilnell »ach ärzllicher Urrkcrlnchnng die Erlandnis: zur Land»»,, erlangen törrnen. Pastauicre ans diele» Häsin werde» einer füris- tägigen ärzlllche» Bcobachliin» irirtcrioorsc». Die Einfuhr von Lumpen, nicht desinstziltcr kratzivollc. beniitzlen Leinen, kleldnngS- fiückcn, Bettzeug. unSgenoinnicii drsinsizirtes Nrlsegut. an« de» clwähnlcn Häie» isl verholen. Tie Versüg»»» trat mit dem gestrigen Tage i» Kraft. Schweden. Ans Christians!,rnd wird gemeldet, daß der Tanipser „Angeln" wegen eines verdächtigen Krankheitsfalles an Bord in Obicivalioiikgnaranlänc gelegt ist und dcrErttankle sowie alle Passagiere »ach dem Eholcrgllrrnkcichause niis Lddcrö gebrach! worden sino sttustlaiid. Teil einiger Zeit leidet der Kaiier. wiederPclil. Eorrcip. uns der dänische» Hauplsigdt berichie! wir. an sehr starkem Nasinblule», einer n» sich zwar nicht bedenkliche» Erschein»!!», der manch von ärztlicher Seile tm vorliegenden Falle eure gewisse „»implomalisihe Bedeutung" beigelegt wird Auch hat der Kaner sich vor einigen Tuge» stark erkaltet. Ticiec Tage wurde der Gras von Parts in Fredensbnrg erwartet, um sich dalelbst längere Zeit als Gast des Hoics aniznhallcn. In däniichc» Hvilreiic» circulttl dnS wenig glairbwiirdige Oicrücht, daß dieser Besuch auf besondere» Wunsch dcS ruisisrhc» Kaisers erfolgte. Nach Mitthciliirigcn ans Nnßlaiib machen sich die Folgen deS Zollkrieges dalelbst immer mehr benrerktar. Hn den südlichen Gouvernements liegt der Gelreibchanoel letzt vollkommen brach. Für das Ausland wird überhaupt nichts mehr angrkanst. Nur die lokale» Mühlen kamen, aber auch nur im beichranklen Maße, weil sie rrwatlen, daß die Preise noch weiter hernnlergehen werden. Hm sudllchen Rußland ist man der Ansicht, dal; in den bevor stehenden Hankelsvcllragevcrhandlttnacir zn Berlin rulsischerseils mehr angcdolcii werden wird als früher, weil die Verluste, die man durch den Zollkrieg erlitten, sehr groß sind. Man fühlt, daß man Dcnl'chland nölhig hat und daß man deswegen auch entgegen kommender scln muß. Wenn die Reichsbank im Lombard 8 Proz. rechnet jo schwimmt weder sie »och bar Land im Gels. Der Mangel an Geld aber macht sich überall sühlvar. nur Schritt und Tritt und hat seine Ursache lediglich darin, baß nicht genug Ge treide verkauft werken kann. Der »cne Handel-vertrag zwischen Rußland und Serbien wird in einige» Tage» nnler zeichnet werde». Er wird, nach osiizioie» Andeutungen an'- Petersburg, iür Rußland mehrere wichtige Zu- gcständmsse stipnluen. Abgclrhrn von der klauicl der nierstvcgiinuig- ten Nation, gewahrt die lertni de Regierung Rußland nnßergcwöhn l'.che Bcgümiignngeil inr den Hmver, von russischen Fiichen nach Serbien und veslattgl das Svczialuvereiittommcn. welches zwilchen dcr nusischeu T ampiichisiiahrtt-Osi'sillichaft für du« Schwarze Meer nnd die Donau idie bekannte Gagarinsche Geiellichaill nnd der serbische» Donau-ra'iipi'chmiahrls-Geiclllchast bclreiss dcs gcgen- leliigen Alistansches der Fra>vlen abgeichloiiea ivurde. Vom I I. bis 17 b M. kamen in Petersburg AB Erkrankungen und 81 Todesfälle an Cholera vor: am 12. und II d. M. in Kronstadt 2 Erkraiitungen inrdß' Tovrs'aUe: vom II. bis 15. d. M. irr Moskau 2.1 Erkrankungen und 17 Todesiälle: ain 12. d. M in War schall 1 Erttanknng und 1 Todesfall: vom 2. bis 0. d. M. in den Gouverneuren!- Wo!hinnen 2 >2 Erft inknngen und I Todes fälle. Woroneib -llil Erlranlnugen nnd 251 Tddesnlle. kieiv 1022 Erkranlnngen nnd 208 Todcssälle. Kursk 471 Erkrankungen nnd 157 Todesfälle. Moskau .202 Erttanknnge» nnd 102 Trdessälle, Orel 111 Grkranknnaeii nnd 157 Todesfälle. Radom 27 Erkrank»» ge» und 17 Todesfälle. Tula .221 Erkraiiiungeii nnd l20 Todc?- si'lle. Tichernigow 21«! Eikrnnliingcn nnd «!7 Todesfälle: von« 27. August ist? 0 Lcpkcn ber in Podoüen 2d 12 Erkranknirgen und 777 LodrSiäUc: vom 10. vis IO. d. M. in :0>ur-k 12l> Erlcankun- ge» und 28 TodeS'aUe. in Wilna 0 Erkrankungen nnd 4 Todes fälle und >n Lonnha 7" Erlranlungen »nd 2!> Todesfälle. Lnril amilichcr Meldung sind in Wilna 2 nene Eikrankuiigen an asia tischer Elieleri sesigcstelll worden. Es sind Eholeravaracken crrichlel worden. Türkei. In den letzte» 48 Slunden sind in der Irrcnanstall zu Scolari 2 Personen an der Cholera erkrankt, 2 gestorben. 8 von dcr Krankheit geirrten: in der Stadt Scnlari sind 5 erkrankt, 2l gestorben, einige genesen. Weder in Galala noch in Pcra sind neue Erkrankungen vorgekommcn. In Smyrna erkrankten am Sonnabend, den 10. d. M., 4 Personen nnd starben 2l: vom <1. bis 12. d. M. erkrankten dort 55 und slarben 15. Brasilien. Allmählich trc'fcn genauere Meldungen über die Beschickung von Rio de Janeiro ein. So berichte! der N-N-Her." aus Buenos Ayrcs vom 17. September, daß die dort cingclausenen Berichie süc den Präsidenten Pcizolo ungünstig laulcn: Das Bombardement von Nictheroh isl veendel. Das Geschwader dcr Aufständischen griff die Forts an »nd brachte sie znm Schweigen. Präsident Peixoio licß viele Offiziere ins Gefängniß werici!. um sie darau zu verhindern, sich den AnOländilchcn nnzmchlicßcn. Privattelcgramme melden, daß die Rebellen Ntethero», sowie das Arienai »nd da» Zollhaus beietzl Hallen. Drei Tamvier dcs brasi lianischen Llohd und rin Bataillon Marineiniairterie sind znm Ad »mal Mcllo überatgangen. Präsident Pelzolv hat sich nach Santa Anna mit den ihm treu geblirbeneniTnippen zurückgezogen Mau erwartet, daß er sich den Eastilhistcu in Porto Allrgre mischließeu »uv hier den letzten Versuch machen wird, leine Macht zn behaup te», Ec hat au alle Provinze» ein Mairiscjt verschickt, durch da rr sie ausivrderk. Truppen zur Verlbetdigung Rio de Hanciros zu enlsenden. aber keine einzige Provinz hat eine Antwort gegeben. Passagiere des britischen Dampfers „Magdalena", der am 12. d. M. Rio verließ, berichten, daß alle Dampspinassen und Lichlerichisse ini Hasen von Rio in Admiral Mello's Gewalt sind. Um zu ver hindern, duk Proviant die Küste erreicht, wurde ein ans Rio de la Plata kommende», mit Vieh befrachtetes Schiff von den Aus- ständischen gekapert und dos Bich über Bord geworfen. Das bri tische Kanonenboot „Rarer" lavirt in der Bay von Rio auf und ab. um die Schisse vor der Einfahrt zu warnen. Seiinvr Ruy Barboza nebst Sekretär flüchteten in die chilenische Gesandtschaft, sobald ihm die Erklärung des Geschwaders gegen Präsident Perxoto zu Obren kam, und als die „Magdalena" vor drei Tagen lm Bc »riss war. Rio zu verlassen, schmuggelten sic sich an Bord und sind letzt sicher in Montevideo. Dampscr, die aus Rio de Janeiro hier Nachrichten 'pon- aller Schisse werden unter Quarantäne gestellt und können nicht ge sprochen oder befragt werden. Die rcgterungSsreundlichen Blätter, die cintressen. lassen erkennen, daß die Lage ernster ist. als Pcizotos Agenten cS Wort haben wollen oder auS den offiziellen Bei chten heroorgeht. 1100 Offiziere und Leute gehören zn den Schissen, die sich empört baden. Verschiedene leitende Revolutionäre sind am Bord der Schifte. Die Rebellen sind setzt im Besitze von dreißig kleinen Schissen, die sre ergriffen haben, und beherrschen lhaliachlich de» Hasen von Rio de Janeiro und den Eingang zu ihm. Alle Verbindung zwilchen Rio und Nicthero» ist unter brochen Ter durch da» Bombardeinenl angerichiete Schaden ist weit großer, als man bisher angenommen bat Viele Perionr» wurden gelobtet, darunter ein italienischer Seemann, um dessen willen dir Regle«»rg eine Entschädiguna-lumme Hot zahlen müssen. Auch ei» Oesttncicher soll gelödlet worden sein. Bel dem Versuch, einen Landungsve,stich zuruckzuichlagen. wurden 20 Polizisten ge lobtet. Admiral de Mrllo beabsichtigt Rio zu bloktten und oie Hauptstadt att?z»lm„ger», dadurch, daß er die LebciiSmittelznsuhr abtchneidrl. Nach Meldnnge» aus Rio Grande hat zwischen den Aus- ständiichen und RrgirrungSlcuvpkn ein Scharmützel slattgtlunde», in welchem Ersterc siegreich waren. Nach einer Meldung des „Rerileriche» Bureaus" auS Bucnos-Ahrcs vom 10. ds. M. hat die ausstünduchc Flotte in Rio de Hanctto ein starkes Bombardement der Stadt birber auf recht erhallen Am Sonntag sind drei Kanoiienbovlr abgegairgen, nni Sanlos anzugreiicn. Hn der Stadl Rio de Haneiro fehlt e» bereits an Lebensmitteln Mehrere mit Vieh beladene schifte sür die Insurgenten habe» La Plata verlassen. Vn itn. Reuter s Bnrra» meldet auS Eapstadt vom 10. d M.: D«r Verwalter der lrilstch-iudasrikannchen GewUichast. Dr. Hainciion, belichtet ans Ma-Hoimland, die Matabeles nahem sich Sinoia. 85 Meilen westlich vorn Fort Salisbury Die eingeborenen Häupt linge des DilltttlS befurchten einen Aiigriss. 'iE iD t I ttuiiit tt„d Willtttschast. ! König!, Hosopcr. Der vollständige Wagner-Evelns isl Vvrgc'lern »rtt einer zum größlen Tdeil vollendet lchvnr» 2l»r- iührung der „G ötlerda m m crung" würdig zu Ent e grsührt worden und die Vottühning dcr 10 großen Werke Wagners, von .Rieuzr" vis zu den Nibelungen, bat von Neuem die a»i;crorde»t- Irch? Leistnngsiahlgkeit »rricrer Hoioper glanzend bestätigt. Ohne sreinde Beihilfe, ohne Gäste lind die Werke gediegen und würdig in Scene gegangen, im Allgemeinen so vvrtresiiich, daß sie als Mustervorstellniigen dienen tönnen. Wenn in einzelnen Neben rollen cur Nothnagel auch hier und da ansficl. so hat das mit dem noblen und vornehmen Geiamnrtcrndluck Nichts zu schaffen. Schon ein sicherer Leising meinte: „Wen bei einer großen und schöne» Ausinhrung Nebensachen so sehr beleidige», daß er über das Ganze die Nase rümpft, der reise nach Utopie» nnd besuche da die voll kommenen Theater, wo auch der Lamvenputzer ein Garick ist" Hn Allem Vollender war bei der gestrigen Lchlußvorstcllung wie der Frl. Malte» als Bninhilde. Als wiche bleibt sic das hehre Vorbild sür alle gegenwärtigen Sängerinnen, sowohl was Kraft und Große der Stimme belrisst, wie auch in dem Ausdrucks vermögen der Nuancen »nd Affekte. Sic begeistert und erschüttert z gleich und unwiderstehlich folgt ihr der Hörer in alle» de» herr liche» Ehnraklerzüge». mit denen sic die Partie ausstattet. Herr Anthcs st> bereits ein ganz trefflicher Siegfried geworden und wenn er sich mit gleichem Fleitzc und gleicher Intelligenz Weiler veivollloinninek, so ist von ihm für dieses Genre von Rollen noch Vorzügliches ;» erwarten. Herr Schraufs gab einen hcmerkcns- wcrthcii, sorgiattig stirdirlen Günther und die Herren Dccurli, Henieir, sowie die Damen v. Ehavanne, Friedmann. Fröhlich sangen und spielten essekt- nnd wstkungsvoll ihre gewohnten Partice». Einzig und allein ganz aus dem Rahmen der guten »nd trefflichen Belebung frei Frl Reulher als Gutrune. Tie stimmlichen Mittel nnd auch das ganze Acnßcre eigne» sich nicht mehr sür diese Partie, die mau in Zukunft mit Fron Wiltich besetzen sollte. Den wärmsten Tank und die lauteste Anerkennung verdiente sich wie der »dcrr Gcncralniilsikoircttor Schuch und mit ihm die Königl. Kapelle. Die Aufnahme der „Götterdämmerung" war enthusiastisch, iodaß zum Schlüsse Frl. Mallen und Herr Antbes nicht weniger »ls 8 Male gerufen wurden. Tie lebhaften Ruse nach Herrn Hof- rath Schuch blieben leider nngehört. Der Besuch der Vorstellung war gut. hätte aber, gleich der .Stcgfrikd"-Aussührung, ein noch größeres Interesse verdient. Der Grund hierfür mag ein wenig au dcr vornehmen Reserve liegen, mit welcher solche kolossale Tar- vicluirgen bei »ns zu geschehen pflegen. Eine größere Pudlicität solcher Vorstellungen durch weitverbreitete Anzeigen würde sicher die Auimerkiamkeit der Fremden »uv Restenden erwecken und diese i iür die Sache intenftsten. Man braucht bei einem solchen Ver- ! iahren nicht in die marklichreicriiche Reklame der Münchner zu l solle», die die Anzeigen und Plakate ihrer Wagner-Auftührnngen ' in jedem größeren Restaurant Deutschlands, in allen Bahnhöfen :c. ' ausgchängt haben. Die einsachci, Zeitungsnotizen genügen aber heule nicht mehr. daS große reisende Publikum für außergewöhnliche Fälle hrraiizuzrchcii. Hn solchem Falle isl die Reklame eine gleiche Notliwe»digkc>t srir die Kunst geworden, wie sie schon längst als solche von .Handel nnd Industrie anerkannt ist. e Hu der König!. Hofover gehl beule „Tannhäujer" in ser neuen Bearbeitung in Scene. Tie Haiiptpartieen singen Frl Mallen, Frau Witrich nnd die Herren Gritzinger und Scherde- mnnlel. Ansang halb 7 Uhr. -! „Was wird n»s „Parsisal"?" Tic Frage beant- wor.cn die .Münchener Neuesten Nachrichten" mit Folgendem: „Am 13. Febmar 1882 ist Richard Wagner gestorben. Nach dem osterrelcbftchea Autorrecht werden im Gebiet dcs .Kaiierstaatcs Bühnenwerke zehn Jahre «ach dem Tose ihrer Urheber frei Deiimach hätte schon im Jahre 180.2 mit der Arisführilng des Parsisal in Oesterreich begonnen werden können, wenn nicht durch ei» provisorisches Gesetz, speziell z» Gunsten dcr Wagncc'icheir Er ve». der Termin bis Ende 1804 verlängert worden wäre. (Bei läufig sei erwähnt, daß Angela Neuminiii in Prag bereits Alles vorbereitet hatte, »in den Parsisal am I. Januar 1804 anszufuhren. — Vorbereitungen, welche nunmehr am 1. Januar 1805 srnkttfizilt werden dürsten.- Was wird nun in München geschehen? Wir habe» in Tcuiichianv ein anderes Gesetz, aber in dem Vertrage, welcher am 27. Februar 1887 zwilchen den Kuratoren Seiner Ma jestät des Königs Otto »nd der königl. Hoftheater-Hntendanz cincricilS und dem Vcrtteter dcr Wagncr'schen Eiben, kommerzien- ralh Groß, abgeschlossen worden ist, hat der Letztere für die Ri chard Wagner jchen Erden und deren Rechtsnachfolger die Vcr pslichlring übernommen, die Aufführung des „Parsisal" ans keiner andeic» Buhne als der des Richard Wagneribcateks in Bahrcuih zu gestalten, „bevor nicht während zweier Jahre der königlichen Hofthcatcr-Jiiteiidanz das Recht der Ausführung aus dem könig lichen Hos- und Notioiialthcater >" München cingcränmt war " Es kommt nun ganz aus die juristische Aiissaftnng nnd Tragweite des Aii-drnckr» „zu gestatten" an. Ter Sinn des Paragraphen kann nur der geweie» wir,, dem Hoftheatcr des König« ven Bapera die Ausführung des Parsisal. inr welchen hier große Opfer gebracht wurden, mindestens zwei Jahre früher zu sichern, als sie nn an deren Theatern möglich icin würde. Da die Aufführung in Oester reich zweifellos von Aistang 1805 an stattsindr» wird, io cricheiirl re- uns einfach als ei» Gebot dcr Gerechtigkeit nnd Billigkeit, das; auch München von seinem srührren Aufführungsrecht Gebrauch macht." ß Herr An I lies erscheint heute zum ersten Male als Gast dcs Leivjigrr Stadtlhcnlers : er singt den „Lohrugrin". Eine dculjche junge Gciangsküiistleriir an? Breme». Frl. Tory Boecklcr. eine Schülerin dcr Märchen str Pins, wuiie kürzlrcn in einem Evnecrt mit. welches dem Prastdeittc» Earirol gegeben wurde. Sic turtle ein dculiches Lied gewählt, »ad Eaiuot drückte ihr sei» lebhaftes Geiallen an ihrer Leistung ans. riainc»! lich die vollkommene Beberlichnng der denirchen Sprache bewun dernd. „AVer ich bin ja eine Deutsche!", rriviedertc Frl. Boecklcr. woraus der Präsiden! der Republik ragte: „Um w mehr 'reut es mich, Sic z» hören und z» sehen, daß Sic Ihre Nationalität in Ehre» ballen!" Ten französischen StaatSchcs charaticrisuen dieie Worte in gewinnender Weise. ß Die Berliner Tb rat erd i re kt oren haben sich ge einigt, keinem ihrer Schauspieler mehr die Erlaubnis; zu geben, bei den Vorstellungen der beiden Berliner „freien Volksbühnen" Mit wirken zu lassen. Ter Beschluß wurde gefaßt im Hinblick auf die Eoncurrcnz, welche durch die von den Bühmen-Verernen veranstal- telcn SonntagS-NachmittagS-Vorstellungen gemacht wurde. ch Anton Rubinstein s neuestes Werk, die geistliche Over „Ebristirs". ist bereits in den Händen dcs Verleger- Bartoli Senfs in Leipzig. Der Stich hat begonnen und »och in diesem Herbst dürste er beendet sein. I Aus dcr königlichen Gemiildegalerie in Wiesbaden ist ein werihvollcs Bild : „ H e i t c re Eh r o n i k", von L. Kronenberg, gestohlen worden Vom Thäler fehlt icde Simr. 1 Tie Exhirmirung und feierliche Beisetzung der Le»che des vor drei Jahren verstorbenen Dichters E. v, Bauernseld in das von der Kommune Wien bewilligte Ehreiigrab jpll, unter großer Betheiligung der Wiener künsilerwelt. Ende dieie- Monai- crsolgen. ik/l'.rki. Sr Z fd > ^ hg > , - Z ! ' iö Z L P) > ! < -L-o ch? - 5ZL! ,l»,» (,««« - W
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