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Dresdner Nachrichten : 06.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-06
- Tag 1879-06-06
-
Monat
1879-06
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.06.1879
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S»rka«H«».».Iunk. rHanbelSmlnister legte Kammer «Inen Gesetz« ver^ der Kammer einen Gesetz« entwur». betreffend die Verlängerung ver de« siebenden Handelivrr- träge aus sechs Monate, vor. Florenz, 5. Juni. Im Prozesse wegen 48er« mit mit Orinibomben verurtbellte der Schwur- gertchtthof l zu lebens länglicher Strafarbeit, 2 zu zwanzlgläbriaem und 4 zu neunzebniabrigen, Gcsängniß. Zwei wurden srelgesprochen. Tageökatt für FslitiK, Unterhaltung, Geschästsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenllste. Mltredarteur : Vr. vmil Druck und Elgentbum der Herausgeber: verantwortl. Nedaetenr: Kür daS Feuill.: Luelvt» »»rtmunn. I.1ep««I» L «vtelinrÄt in Dresden. »elnrtel, in Dresden. . LlLKM — Der «au» ri«»« st» Z.Uk « Pl-r. «« «arantl, stlr »«I »» Inserat, «Ird Nicht »«»eben. «uawirll,, Nnno«Nt- «ullrag» »an un« und,» «nnltn girmnt un» Per» lau«, Inleriren «t, nu« «k»e» Vrtnu«,»«»»o> Aaftlung durch »rtr«. »»Nrn »drr Pollrinjah- bia. «cht Ltldcn k»Nen I» P'ae. Inleralr IN» »ch Moulage Nummer »»« «ach einem grill«,» «, »liU ' - - ° tlUeU« aa VI,e. s IlcOMvt 6o., unä Verkauf aller Zlsslspspivds, pfanlidi'isfs, 8 /^Vtlan eto. ^usralilunF aller Ooupoue. Uuent^eltliolio n 8eIilos8-8tra8N6 14, ; Lontrols cler Vvrloosung aller ^Vvrllmapiere. ^lles auek anf lwiellleliem ^Ve^e. vomleüstölls für Nsoffssl. go<rc»stlt,or cler ^peroreange -,A I^vll-INStllut^usleilien und ?eii8ion von Reltiilercleu, t'alirßusvkirröll, von kl!, pulrkv ! lieitunterrlelit kür Damen uncl Denen in der grossen Lla- Ireitkalrn8tra'8 8 6!nö8e und der freien lieitlrallii. klkgsnls pfvrrlv und ialio Eavai.-Kai-srno.) ' kesokirrv. Hlln52is,o L,oi8v. «,.00.5^ «r71L7. SrAähH87^ WltterungSauSsichten: Meist heiter, trocken, ruhig. Politische-. Gestern sollte in Berlin die Zolltarifkommission ihre durch die kürzen Pfingstscrien unterbrochene Arbeit wieder ausnehmen. Mitte nächster Woche wird das Plenum des ReichtageS in den Zolldebatten fortfahren. Selbst Freihändler geben sich keinen Illusionen mehr darüber hin, daß im Wesentlichen die Schuhzollmaßregeln vom Reichttage gutgeheißen werden. Man wird hie und da einen Zoll höher oder niedriger festsetzcn, in der Numerirung der Garn- und Leinenzölle vielleicht eine Aenderung eintreten lassen — aber diese kleinen Abweichungen verändern nur unwesentlich den Charakter des Tarife». Um so ungewisser ist hingegen das Schicksal der Finanzzölle. Hier spricht das Centrum das entscheidende Wort. Ohne Wahrung de» Budgetrechtes d«S Reichstages, sowie ohne Garantien für den bundesstaatlichen Charakter des deutschen Reiches, fällt eS dem Centrum gar nicht rin, die geforderten Millionen zu bewilligen und daß es nicht die Summen in der gewünschten Höhe bewilligt, steht wohl auch jetzt bereit» außer allem Zweifel. Was dann aber wieder Fürst Bismarck thut, wenn er hier auf unüberwindbaren Widerspruch stößt, entzieht sich völlig der Berechnung. Um seinen FeldzugSplan zu bilden, hat er sich den in allen parlamentarischen Dingen geriebenen Geheimrath Lothar Bücher nach Varzin telegraphirt. Die durchaus noch unklare Lage wird noch mehr verwirrt durch das jähe Hineinwerfen der Eisenbahngüter-Tariffrage. Es brennt auf einmal wieder aus den deutschen Eisenbahnen in allen Ecken. Der Zolltarif, so lautet da« offiziöse Stichwort, soll nicht ins Leben treten, ohne daß gleichzeitig ein neuer Eisenbahntarif eingeführt wird. Warum dies nothwendig ist, wie so der jetzige Bahntaris nicht ausreicht, um Deutschland die Wohlthaten der künftigen Schutzzollpolitik zu sichern, da» darzulegen, nimmt sich Niemand die Mühe. Wie weit die Widerstandskraft der deutschen Staaten und der preußischen Privatbahnen gegen diese ihre Existenz bedrohenden Eisenbahnpläne geht, wird die Zukunft lehren; gewiß ist, daß sich das Ausland nicht die Behandlung gefallen läßt, gegen welche der inländische Staats- und Privatbahnbesitz wenig mehr als die Berufung auf sein gute» Recht hat. Da» Ausland nimmt die Drohungen, die Fürst Bismarck zu wiederholten Malen gegen die Durchfuhr ausländischer Produkte durch Deutschland ausgesprochen, sehr ernst und richtet sich darauf ein. Verkümmert Deutschland den Russen die Durchfuhr von War und Holz, und dm Ungarn die von Weizen nach England durch höhere Frachtsätze, nun, so umgehen Jene einfach Deutschland, indem sie ihren Verkehr nach dem Nordseehafen Liebau und diese, indem sie ihn nach den adriatischen Häfen Triest und Fiume leiten. Wir Deutschen aber biißen die vom Auslande gezahlten Frachtsätze ein. Dieser Tage fand in Fiume ein Banguet statt zu Ehren der Ankunft eine» neugcbauten englischen Dampfers „Hungarian", der die Bestimmung hat, direkt ungarisches Mehl nach England zu verschiffen Bereit» jetzt hat die drohende Eisenbahnpolitik Bismarck s in den ersten vier Monaten d. I. 300,000 Metercentner ungarischen Mehle», die sonst durch Deutschland gegangen wären, auf den Seeverkehr geleitet und eine englische Firma hat mit 6 Dampfern einen regelmäßigen monatlichen Cursus zwischen Fiume und Schottland eingerichtet. Man toastete auf jenem Banquet darauf, daß die Biomarck'sche Eisenbahnpolitik „den Handel auf dem asiatischen Meere wieder beleben und diesem die alte dominircnde Weltstellung wieder verschaffen werde". Wird nian in Berlin diese Zeichen der Zeit verstehen? Wird man noch in letzter Stunde der Einsicht Raum geben, daß der deutsche Transithandel und die Transportleistungen unserer Eisenbahnen auch „nationale Arbeit" repräsentiren und daß eine Zoll- und Eisenbahntarifpolitik, welche den Durchgangsverkehr von seinen natürlichen Bahnen durch unser Land ablmkt, ein beträchtliches Stück nationalen Vermögens zerstören muß? Man spricht so viel davon, daß man die indirekten Sieuern erhöhen müsse. Run, warum verringert man absichtlich diejenigen Erträge der indirekten Steuern, welche die deutschen Eisenbahnen liefern- Warum entzieht man ihnen die Einnahmen aus dein Durchgangsverkehr des Auslandes - U. A. w. g. In Rumänien sind die Kammern mit einer Thronrede eröffnet worden, der man eS anhört, wie schwer es der Negierung wird, dem Willen de» Berliner Kongresses in der Judenfrage zu entsprechen. Bekanntlich forderte der Kongreß, daß Rumänien aus seiner Ver fassung alle jene Bestimmungen entferne, welche man dort bisher für nothwendig hielt, um sich der Judenherrschaft zu erwehren. Es sind die» im Wesentlichen drei Bestimmungen: in Rumänien dürfen bi» jetzt die Juden keinen Grundbesitz erwerben, auf öffentlichen Auktionen nicht mitbieten und keinen Schnapsverkauf einrichten. Die öffentliche Meinung in Rumänien geht einmüthig dahin, daß jene drei Beschränkungen der bürgerlichen Rechte der Juden uner läßlich seien, wenn nicht das ganze Land in Judenhände gerathen soll. Selbst die Schwärmer für „Gleichberechtigung" geben dort zu, daß jene Rechte von den Juden gemißbraucht würden. In Belgrad haben sich die angesehensten Kausmannsfirmen verbunden, gegen die Aufhebung jener Bestimmungen zu kämpfen. Die rumänische Re gierung hat sich vergebens gegen die Ausführung des Berliner Kon greffe» gesträubt. Die Großmächte aber zwingen den Fürsten Karl dazu, sie wollen sonst Rumänien nicht als selbstständigen Staat an erkennen. Die neugewählten Kammem sollen daher jetzt den Juden die bisher von dem Willen des Volke» ihnen vorenthaltenen Rechte einräumen. Sie werden es unter dem Drucke Europas auch thun müssen. Die rumänische Thronrede sagt aber deutlich genug, wie sauer dir» fällt. In der Praxis wird man in Rumänien schon dafür sorgen, daß dem Staate au» dem künftigen Zustand kein Schaden erwächst. Strenggenommen geht Europa die rumänische Judenfrage gar Nicht» an und es gehört die ganze Heuchelei unseres Zeitalters dazu, auf'» Energischeste darauf zu bestehen, daß der Berliner Ver trag !» pnvvto der rumänischen Juden auf's Strickteste auSgeführt, hingegen inOstrumelien auf» Frivolste verletzt wird Wenn hier der Tressen. Freitag. « Juni. Uebermuth der Bulgaren und Russen den guten, auf dem Berliner Kongresse feierlich neu verbrieftem Rechte der eingeborenen Muha- medaner und Griechen mitspielt, darüber kräht kein Hahn; wenn aber das rumänische Volk den eingewanderten Juden nicht den Grundbesitz, den Schnapsverkauf und das Auktionswesen über antworten will, da schreit man gleich über „Vertragsbruch, „In humanität" und dergl. Es geht nirgends toller zu als unter den Menschen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichte»." Berlin, 5. Juni. Die amtliche „Provliizialkorresponbenz" weist auf die rasche Verständigung im Reichstage über d.iS Spcrrgeietz als neue Bürgschaft dafür diu. das, die Relchötagö- mebrhcit die Durchführung dcrWirtbichaits- und Zoilresor», auiö Entschiedenste sichern wolle. Die viclverbrcltete Annahme: daö Einvcrnchmen. daö blöder unter den Freunden der Wlrih- schaitSre orm erfolgreich obgcwaltet habe, werde den Finanz- Zöllen gegenüber seine .uralt verlieren, dürste sich doch sehr bald als irrig erweisen; dies umsomehr, als die Freunde der Wirtbschaitsreiorin nicht blvö von dem entscheidenden Werth, den die Regierung auf die Finanzreform lege, sondern auch von dem notdwendigcn inneren Zusammen bang der Wlrth- schaftö- und der Finanzresorm durchdrungen seien. Uebertico habe der Reichstag auch außerhalb der Parteien, welche setzt vor Allem die '.'«irtbschastsreform unterstützten, schon seit Jahren in grundsätzlicher Ucbcrelnsllmmung mit dem Reichskanzler gerate die Notbwendigkeit einer umfassenden Finanzreiorm alS Im Interesse deS Reich» und der Cinzelstaatcn liegend anerkannt. Die Bedenken, welche von politischen Gesichtspunkten ans der Durchführung der Finanz reform cntgegenruftcbe» schienen, dürsten in vertrauensvollem Entgegenkommen ihre Erledigung finden. — Die..Korrespon denz", über den Unfall des Kaisers berichtend, bestätigt, das; le- reits eine Abnabme der Anschwellung eingetrcten unb daS Ge- sammtbcnnden ein durchaus bestietigcntcS sei, doch müsse der Kaiser sich noch still liegend verhalten. Paris, 5. Juni. Präsident Gr-vy Unterzeichnete heute noch ein weiteres und letztes Dekret betreffs 288 Theilnehmern am Communc-Ausstand, welche auf Grund des Amnestiegcsetzes begna digt werden. Blanqui befindet sich nicht unter den im Dekrete Ge nannten, sondern wird erst nach dem 5. Juni begnadigt werden. Diese nach dein 5. Juni eintretenden Begnadigungen haben nämlich nicht die Wirkungen derjenigen, welche gemäß dem heute am 5. Juni erlöschenden Amnestiegcsehe erfolgen, wodurch die Begnadigten die pvkitischen Ehrenrechte (WahTänert rc.) eo ipso erhalten haben Paris, 4. Juni. Die Gesandten Frankreichs, Deutsch lands und Italiens baden von ihren Regierungen den Befehl er halten, die griechische Regierung aufzuforder», Kommissäre für die in Koiistantliiosel zu erfolgende Wiederaufnahme der Ver handlungen mit der Pforte über die griechische Grcnzfrage zu er nennen. PhIlippope1, 5. Juni. Das Direktorium beschäftigte sich vorzugsweise mit der Angelegenheit der Mälz. Vom russischen Gouverneur sind die für die Miliz verwe dcteu Lasten zu boch befunden worden, so daß man zunächst den Präsenzstand der Miliz bedeutend zu reduzlrcn beabsichtigt. Der bulgarische Erarcv mit den Rolabem besuchten gcstcrn^die französischen Delegieren und drückten Ihnen den Dank für Frankreich wegen der werk- lhäligen Lvmpatl len auS. Athen, 5. Juni. Der Konflikt mit der Pforte wegen der letzten Grenzvorläue ist beigelegt. nde zu Frietrichstadt-Dresden hat der mebrerwähute Rentier A. Ziesche ein Kapital von 15,000 Mark Locale- and Sächsisches. — Se. Majestät der König Albert wird Namens der regierenden Fürsten Deutschlands dem deutschen Kaiserpaar,, aus Anlaß von dessen goldener Hochzeit ein Geschenk überreichen, das in einer höchst ansehnlichen Geldsumme zur Errichtung von wohlthätigcn Anstalten bestehen wird. - Gestern Morgen hat I. K. H. Prinzessin Marie Jo seph» die Knrreise nach Rci.venball, von der hier schon Er wähnung gctban ward, mit der Erzieherin Frcii» Earolinc von Gärtner an.wtrctcn. — ES bestätigt sich, daß der SondcrauSichuß des BuntcS- rathS über die Eisenbahng »tertarise einige B schlüne gciaßt bat. die jetzt an den Bundröralh gelangen. Es ist zwar den mit eigene», StaalSbalmbcsitzc auvgcstartc e» Bundcsslaaren gelungen, vorläufig einige ticieingrelsende Maßregeln organisa. torischer Natur aus der Vorlage zu befestigen, immcihin ist genug übrig geblieben, un, auch bei den bingcbcndstc» süddeutschen Re gierungen schwere Besorgnisse für ihren wcrthvollsicn Staatsbesitz zu rechtserllgen. Seitens des preußische» HanrelominstierS Maybach wurde vorerst daraus gedrungen, das Tarisivcsen einheitlich zu regeln. Zwar ist erst vor drei Jahre» »ach eingehendsten Erörterungen ein einheitlicher Gütertarif für die österreichisch-deutschen Bahnen ausgestellt und eingcsührt worden, derie be soll aber schon wieder Nichts mcbr gelten. Mai, hat also Grundsätze für ein neues Tarissystem und neue norme, e Ein- hestssätze ausgestellt. Dieselben suchen sich aus den ersten An schein durch ihre Einsachbeit und Ermäßigung zu empfehlen, wie wohl auch hier die Berechnung konipiicirtec wird durch Erhöhung ober Verminderung der wirklichen Meilen-Entfernung, auf welche eit, Gut versendet wird, senachdem eine Bahn theurer gebaut wurde oder theurer betrieben wird als eine andere. Indessen täuschen sich die süddeutschen Negierungen darüber nickst, daß auch diese», neuen künftigen Tarif mit seinen scheinbaren Ermäßigungen nur ei» kurzes Leben bestimmt ist, indem, wenn erst einmal nickst die Landesregierungen, sondern das Neichseisenbabnamt ausschließ lich die Höhe der Tarife scstzusetzcn habe» uird. schon des Gcid- bedürinIslcS des Reichs halber sehr rasch eingcsührt werden. Zu nächst wirb die alö Empfelstungsinittel dienende Tarilherabsetzung lür die sächsischen Staatöbahnen eine» Eiiinahmcausfall nach sich ziehen, den man aus 2>/r - 3 Mist. Mark veranschlagt und der von de» sächsischen Steuerzahlern durch abermalige Erhöhung der Einkoinmcnüeucr anfzubringcn sein würbe. — Der Eiicnbahnbeamte, ressen Sohn, der unglückliche Sinn en real schal er. vor Ostern infolge der Vorgänge bei den schriftlichen Prüfungen seinem Leben ein Ende mackste, batte sich bckaimlllch über daö Verfahren tcö Herrn Annenreal- schuldlrektors Prof. Viktor beim Stadt,atbe beschwert. Der Stabtrath bat jedoch diese Beschwerde nickst für gerechtfertigt be funden. Daraus hin bat der Vater deS unglücklichen jungen Menschen bei der Vorgesetzte» Behörde des Stadiratbo, der Krciö- hauptmannschaft, Rekurs ergriffen. — In den Beschwerdebüchern der Staatsbahnen hat sich vom Vfingstverkebr der nur etne einzige Beschwerde vor-1 gesunden und zwar von einem Schulmeister, der sitzen ge blieben ist. ES l at sich berauSgestcllt, daß alle übrige» Reisenden der betreffenden Station beordert wurden, sodaß das Sitzenbleiben wohl aui Rechnung des Herrn Lehrers zu sch,eiben Ist. - Der de» Zöglingen der Milstärcrziebungb-Anstalt zu Struppen bei Könlgstein a. Elbe und den Schüler» der könlgl. sächs. Unterosstzicrschule zu Maricnbcrg vom Ministerium deS Krieges vom 31. Mal d. I. ab genehmiate Urlaub geht mit beute zu Ende und habe» die Beurlaubten sich Abends Io ihren betreffenden AuobstdungSanstasten als eingetrosten zu melde«. — Die Knabenbe s a, aftigungvanstalt.zu Fricdrich- stadt, die unter dem Protektorat S. K. H. des Prinzen Georg von dem hiesigen Stadtverci» für innere Mission erhalten wirb, bat über ihre segensreiche Wirksamkeit den ersten Jahresbericht bcrauögegcben, aus dem bcrvorzubebcn ist, baß tin adgelaustnen Jabre 358 lugendltche Arbeiter mit Holzipaltcn und Zupfen von SctstffStau nützlich beschäftigt und dadurch vor müßigem Herum- treibcn und dessen schlimme» Folgen bewahrt worden sind. Beinahe 1400 Raummeter Holz haben die Knaben gekleint und abgefahren, sowie 3B/r Etr. Schiffotau gezupft und sich damit zlcmit.h 3400 Pik. verdient. Um aber die Knaden vor allen Wetternndlldcn zu schützen, ohne die Zahl der gleichzeitig arbei tenden zu mindern, ist cö dringend nöthig, die Arbeitsräume durch Erbauung eineö großen Schuppens zu vergrößern Zur Beschaffung der dazu erforderlichen Geldmittel lost daö beute. Freitag, von 3 tlhr ab im Parkbotel zu Blasewltz statt«,itende Garten- und Kinderfest sEntrce 50 Pig., Kinder die Hälfte» beitragen, den, günstige- Wetter und recht zahlreicher Zuspruch zu wünschen ist. - Auch der Lehr- und Erziehungsanstalt für Töchter gebt!« deter Stände - verstorbene vermacht. - Gestern wurde das berühmte Dresdner Hunde-Regu- latlv publicirt; eS ist somit in Kraft getreten, woraus hiermit hiiigewlesen sei. — Von heute ab bleibt aui die Dauer von 10 Tagen die Kreuzung der Wetllner- und Grünestraße wegen Umpflasterung gesperrt. - Nach neuester Mittheilung sind die Masern tnPot- schappel nicht so stark ausgetreten, wie gemcldel ward. Von 675 Kindern in der Schule sind mir 45 erkrankt — ob sämmt- lich a» den Masern, ist auch noch nicht erwiesen. - In Leipzig wird vom 13. bis lO.Jnni der zweite kn ie r n a t t o n a I e M as ch I nenn, arkt abgehalten. Da» Ter rain deS ehemaligen botanischen Gartens, da» hierfür alS Platz hcrangezogen werten, wird gegenwärtig tu Stand gesetzt unb es läßt sich nach den vorliegenden Anmeldungen eine zahlreiche Be schickung deS Marktes — einzelne Maschinen re. sind bereit» an- gekoinmen — erwarten. — Die M eißner Industriellen sind, wie uns von dort ge schrieben wird, sehr böse darüber, daß die K. Gencraltlrcktlon der L taatebahnen einem Meißner tndustrlellen Etablissement Er« leickstc ungcn bezüglich der Lo» rle-Frachten aus den säctnisa en Bahnen gewähre, die den übrigen Iiiduslrien nicht zu Thcll „ ür« den. Nur dieser Fabrik allein sei ein billigerer Frachttarif ge währt „ orten, während neulich der Leiter eines anderen Etablisse ments zwei LowricS bestelle» wollte und die Antwort crvtelt: taü ginge nickst, hierfür scl erst eine Erlgubniß ersorterllch, tie nur zwei Fabriken erhalten Härten. Man darf überzeugt sein, daß tte K. Generaldlrekrtvn. wenn wirklich eine Bevorzugung eines oder einzelner Etablissements vorliegt, diese Unpgrität be seitigen wird. — Nach den ausgegebenen Kurlisten sind VIS 2. diS. M. in Teplitz mit Schönau 1681 Kuigäste und über 6700 Touristen und Passanten, unb in Carlöbab bi» 3. bsS. 6321 Kurgäste verzeichnet worden. — Wie vorsichtig Elrcn, mit kez: Unterbringung ihrer Kin der zur Pflege aus dem Lande sein muffen, lehn folgender Fall. Ein hier dienendes Matchen gab Ihr ^ Jahre altes Kind vor 3 Monaten ln ein Dort unweit Dresden zur Ziehe. Vor den Feiertagen hört ste zn'ällig, daß ihr Kind krank sei; die M'utter bcgledt sich sofort hinaus, ui» nach dem Kinde zu sehen und stnbet, daß dessen Aermcven ganz verkrüppelt ist. Die Pflege- rin meint, daö sei welker nickstS; der Arzt habe eine Salbe an- gcorbnet, die schon hellen würde. Damit beruhigt sich indcü tie junge Mutter nicht: sie forscht weiter und erfährt schließlich, daß tie Frau vor längerer Zeit daS Kind vom Tische batte lallen lasten, wobei daS Kinb den Arm gebrochen hatte. Silles Das hatte die Frau seither nickst nur verschwiegen, sondern sie hatte daö schreiende Kind sogar geschlagen. Die Mutter eilte sofort mit dem armen Wcien zum Arz'e. der ibr nach Lage der Lackst rin „Zu spät!" entgegne» mußte. Jetzt ist das Kind In der hiesigen Kinderhcilanstalt Ulstergebracht worden, wo ihm, um den Bruch rtckstig zu bellen, das bereits verwachsene Aermcven nochmals gebrochen werden muß. - Ein Leipziger Student mackste mit einer Anzahl Eomllltoncn zu Pfingsten einen Ausflug von Stettin nach Rügen. Aui dem Vorderdeck des OampstrS „Kronprinz" wurde fröhlich gesungen und gezeckst. Plötzlich erhob slch jener Student aus der Milte der Zecher und stürzte sich mit dem Rufe „Grüßt Alle" in die See. Eiligst ließ man ein Boot hinab und eö gelang dem Steuermann Albreckst nach großer Mülst, den Studenten den Fluthen zu entreißen. Statt des Dankes regallrte der Gerettete seinen Retter mit Schimpsworle» und mußte im Boote testge- bunten werde». Spater erklärte er: „er habe ein kaltes Bad nehmen wollen". ES ist noch nicht aufgeklärt, ob sich der Bursche mit SelbttiiiortSgedankcn trug. — Mit Rücksicht aus das bevorstehende Königschletzen erläßt die königl. Anitsbauptiiiannsckmst Dresden eine Bekannt machung, die Auffahrt der Wage» zum Schützenbose betreffend. Dieselbe befindet sich unter den Inseraten. - Nach völligem Erlöschen der Anfang vorigen Monats tn Peters walde neu erstandenen Rinderpest ist de» Grenzverkehr wieder frclgegcbc» und der Milltärcordon von der Elbe bei Schöna bis Zinnwald bei Allenberg zurückgezogen worben. - Aus dem in Berlin abgebciltenm deutschen Seiler« congress e war die Ausstellung vonScllerarbcitcn selten» de» königlichen Bll „ be >, - I,, stI tutS zu Dresden durch mehrere vorzüglich schöne Seilercnbeiten beschickt. - Scho» wiederholt ist Klage geführt worben über den Unfug, welchen AdendS während der Eoncerte lm Stabtpark ha bwücvsige Burschen in der MarlmtllanS-Allee treiben. Vor gestern war derselbe wieder so arg, daß die dort stationirten Gendarmen einschrelten und Arreturcn vornehmen mußten. — Heute Mittag '/«I Ubr beim Au'zuge der Wactstparobe n Neustadt soll die anwesende Schulsugenb ein militärische» Erinnerungszeichen erhalten. Herr Rob. Kaden, Fabri kant von Militär.Reciuissten für Kinder, läßt ctnen großen EIS- scvrank aus Pappe austabren. der mit Medaillen angeiüllt ist. welche unter die Kinder vertbrtlt werden»
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