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Dresdner Nachrichten : 13.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-13
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.08.1881
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81.' chm. >rm. ööau M M. It den. berech- st und r >nen. t»!«r st«n und l und .ende »iel,. ivirv f. i wir irrer, wen, ii i.» itlj Be, cjäb- l wir slelil ckani kln. 's. wnl'l rde, ftige t bei S. >gen gen. l-ii- itoss ans Vrvsävn 1881. ««»«tut >»,»« frv, 7 uyr «, »« vrprdttt»«: «.et«p»ß« ». A»»nnemk>U«»rri» »I'rikltthrllch »M.kk bv ftg«.. Sur« U.U-A >Mark 7»Htzk Nnmm. 10 Vtl»- klar H»m! *usl«,»370ÜO «trempl. Wr likRUckgodc clngklnndNr M,- ««Icrtp.k ma»t sich Sic «etakic»» nicht »rrdiiidiul,. »Mtinccn Mr uns nkhmc» an! Btaadrlmig: — I. Var« » 8». I««« in Hamburg in Hau,: (ÜFLrsttvn, Mrlliseliv Tabake, E S«inp»si»Iv lauten»« ß Nadak- uoü lÜxurvUvn-kLkrilrvli, Droeävn M ^ Sitv«I«rI»>8v L»r»8«r8tr»8«v 4«. ^ Prag. Das neue böhmische ffiational- thcatcr steht seit Abends ii Uhr m Nammen, desselben iit zweifelhaft. Das Tack iit nieder- ill»terhaltti«g,Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. rs. lavuymss. gnltral, «rd«n iUarienfteaH, >S »i« Nachm. » Mir an,kN,mmrn. SoninazSdi»MittagetSUIir. I» Ncusladk »ur an Wochentagen: ar. kiosteigailc!»r. b bisStachm. »Ulir. — Li, cinivaMge Pctiizeii, kaßct Id Pjqr. tkingeiandl US Psge. Eine Gamniie tiir das nächst- tägige Erscheinen der Inserate ivird »tcht gegeben. Autnväitige Annoncen« Aufträge vonunbelannicnPeisoncn inseriren wir »ur gegen PrNnumera»».« Aatziung durch tUncsuunte» oder Potteinzaätnng. Acht Silbe» loitc» >:. Pi». Juseralc iür die Montags- Ruuimcr oder nach einem Festtage die Petitjcil« 20 Ps. RLILvti, uolebn siel, j» clor Mxigen Iiot».»««,» t bmvilhrt bat, uorübvr d ie l« Xviisrnidnu«, XU Ooboto stoben, omptioblt (lie ^'outralstelle für itrxtliok unei cbvmiseb eontrolirto ILnr- „»>«> Iitn«l«ri»tlvli. Oie Älileb »irel x^vi klal tilglioli aueb in clio ontkoru- testvn ktaättboilo goseinttt. tztzlll«, Uositxor, Uaulxuerstrasso 11. Üsrlmsnn L 8ssm ^ api 8 8 vri 6- AIanu 1 avtur 8<I»Io88-8trr»886 17, vis-L-vis ckom lvönigliobon Leblos». »Illllkuto l'ret»»v. ^«bcv»I>I. IMklWlM. )ie Rettung desi Rr. JAS. gebrannt, die flammen wüthen im Innern. Der Brand soll durch! Klempi.erarbcitcn auf dem Dachboden entstanden sein. Paris. Bou Amcna ist in Aire Fasra. wohin Truppen ab- gcsandt wurden. Witterung vom IS. «II«. Barometer nach Vikar «ölold. wallsirafic I» ,Abd». 7 n.) 7dc Mill.. ieit gestern:> Mi», acsauc». Tliciinometrol». n. »icauul.: Tcuip. l, " LS.. niedr.Tcmv. >0»W., diichsieTcmp. .7" W. Nord-Weu-Wind. Bedeckt, aiisheitcrnd. Aussichten für den llt. August: Veränderlich, etwas wärmer, leichte Niederschläge. Politisches. Das Hntcreffe an den französischen Wahlen ist gleichsam pressanter als das an den deutschen RcichStagüwahlcn, die vor Oktober wohl nicht anbcraumt werden dürften. Trotzdem regt sich auch in Deutschland die Thcilnahme der politischen Ureise bereits mächtig. Aber leider fällt ein Vergleich der wahlpolitischcn Zu stände in Frankreich und Deutschland nicht zu Gunsten des letzteren aus. Was in Frankreich die Orleanistcn wollen, oder die Impe rialisten, oder die Ultrarepublikancr, das bekennen die Parteien ziemlich unverhohlen. Die politischen Parteien Deutschlands leisten das Menschenmögliche an Zerfahrenheit. Von den „Unmöglichen" braucht man nicht zu sprechen. Die Sozialisten, die Dänen in Schleswig, die Polen in Posen, die Protestler im Elsaß, bilden einen zu geringen Bruchthcil der Wähler, als daß sic auss große Ganze entscheidend cinwirkcn könnten. Schlimm aber, sehr schlimm ist cs, wenn den Nationallibcralen, den zUcrikalen und Fortschritt lern keine konservative Rcgicningspolitik aktiv cntgcgcntritt. Die Majorität derjenigen konservativen Staatsbürger, die den Partei- leidenschasten fern stehen, die Gott geben wollen was Gottes ist, den Staat auf der Höhe der Macht erhalten wollen, daß er der de struktiven Elemente im Fnncrn wie den eifersüchtigen Feinden von Außen, allezeit die Spitze bieten könne, — die in Schul- und Ge- meindcvcrfassung besonnenen Fortschritt wünschen und in der Zoll- schutzgcsctzgcbung eine Nothwcndigkeit sehen, um die fleißige Arbeit der Hcimath zu schützen gegen die corrumpircnde ausländische Kon kurrenz —: dieser wahrhaft konservativen Majorität des Volkes ist bis jetzt ein Wahlprogramm der Rcichsrcgierung nicht geboten wor den. Wohl schreibt die „Prov.-Korr.": „Es gilt jetzt, eine nationale Wiedergeburt und innere Er starkung Deutschlands auf gesunden wirtbschaftlichen Grundlagen, die wirthschaftlichc Unabhängigkeit Deutschlands vom Auslande, die Stärkung der Finanzkraft des Reiches durch eine gerechtere Vcr- thcilung der Steuerlasten, die Erleichterung der Aufbringung der nothwcndigcn öffentlichen Abgaben durch Ausbildung de« Systems der indirekten Steuern unter entsprechender Verminderung der di rekten Abgaben, die Befreiung der Gemeinden von einem wesent lichen The.l der öffentlichen Schul-, Armenpflege- und anderer Lasten, die Förderung der landwirthschaftlichen und industriellen Gewerbe, die Fürsorge für das Wohl des -Handwerkerstandes »nd der arbei tenden Klnjscn gemäß den Geboten des praktischen Christenthums, kurz Schutz der wirthschaftlich Schwächeren durch den Staat, der sich seiner christlich-sittlichen Pflichten bewußt sein und die theil- nahmlosc Obcr-Aufscherrollc aufgebcn soll." Aber wird Femaud ernstlich, belehrt oder bekehrt durch diese gummiclastischcn Phrasen? Was heißt „nationale Wiedergeburt"? Man meint, die sei im Januar 1871 in Versailles durch die deut schen Fürsten unter Führung Ludwig II. von Bayern inaugurirt worden. Soll eine weitere nationale Wiedergeburt durch die Aus scheidung des semitisch-fremden Elementes erstrebt werden? Kann das Wer ernstlich glauben, solange der Kanzler persönlich und amt lich die jüdische Geldaristokratie Berlins mit den Geschäften des Reiches betraut? Und was heißt denn „Ausbildung des Systems indirekter Steuern" ? Soll unser Wunsch endlich erfüllt und die den preußischen Spritbaroncn so lästige Branntweinsteuer durch- gcsetzt werden? Oder bedeutet der Hinweis die industrietödtcnde Absicht, dem blutenden Tabak mittelst Monopol vollends den GarauS zu machen? Soll ferner „die Fürsorge für die Arbeiter" in einen» gesunden Unfallvcrsichcruiigsgcsctz bcthätigt werden, oder leuchtet eine cinheitsstaatlich-sozialislischc allgemeine Reichsvcrsicherungsidce hieraus? Kurz, was in dem Artikel der „Prov.-Korr", die wir als Mutterbrust betrachten müssen, ans der die Milch der frommen Rc- gierungswcishcit strömt, aufklärcn soll, ist nur geeignet, neu zu verwirren. Um so dringender müssen die staatlich-konservativen Ele mente sich rühren und nach Kräften zu ergänzen suchen, was die Regierung so ausfallend unklar andeutct. Der Artikel der „Prov.- Korr." ist doch mir eine Phrasirung des Satzes: Für oder wider BiSmarrk. Schlimm stünde es um den Staat, dessen Konservatis mus nur auf zwei Augen ruhte. Die heftigen Angrissc, die Herr vr. Kornm, der künftige Bischof von Trier, erführt, beweisen wenig; daß ein moüus vivomii zwischen dem Reich mü> Rom gesunden werden m u ß, wird von den jüdischen Fortschrittsblättern einfach übersehen oder nicht verstanden. Nicht Roms wegen ist der Friede nöthig, sondern der katholischen Unterthancn des deutschen Reiches wegen. Ten '25 Millionen Protestanten im Reiche standen (1875) über 13 Millionen Katholiken gegenüber. Wie diesen seit dem Kulturkampf die Rcligionsübung erschwert ist, liegt, wenn man die Zahl der unbesetzten Psarrstellen erwägt» ziemlich klar am Tage. Hätte Rom Etwas zu vergeben, das sich mit Gewalt nehmen ließe, jo stünde der Staat stark genug da, um cs zu nehmen. Wenn aber Nom irgend Etwas, was cs nur im Guten geben will, überhaupt endlich gicbt, so versteht es sich von selbst, daß der Staat ein Aeguivalent dafür bieten muß. Daß der Staat die Grenzen seiner Concesstoncn genau nbmißt, dafür bürgt zu allernächst der Reichskanzler selbst, dessen Ruf und Anselien gerade in diesen, von ihm ausschließlich aufgeworfenen Fragen drastisch auf dem Spiele stehen. Für einen Politiker, der 8 Jahre lang mit einem schlauen Gegner erbittert streitet und dann nach 8 Jahren plötzlich milde und nachgiebig wird» für einen solchen halten wir den Fürsten Bismarck nicht. Die Angriffe auf den vr. Korum entstammen der Feder „eines früheren preußischen Regierungsrathes in Straßburg". Nun, sic haben zuerst in der »Augsb. Allg. Ztg", also in einem freihändlerischen, nationalliberalen Blatte, gestanden: vcrmuthlich ist also „der frühere preußische Regie; ungsrath" (v. Sybel?) doch nicht mehr im Dienst, sonst könnte er in dieser Richtung gefahrlos gewiß nicht schriftstcllcrn. Ist er aber vielleicht „wegen Friktionen" entlassen oder dergl., so haben kein« Denunciationen. Korum <ei Jesuit und «in unbedingtes Sonnabend, 13. August. Werkzeug der römischen Reaktion, wenig Werth. In Berlin betont man, der neue Bischof sei von Bismarck und von Manteusscl warm empfohlen. Wo ist Wahrheit? Die Form seiner Investitur wird sich heute zeigen, da eben heute die Konsekration stattfindct. Für die Pacifikation der europäischen sozialistischen Zustände ist die Antwort Blainc'ü in Ncw-?)ork, die er dem Advokaten des Nihilisten Hartmann gegeben, sehr dienlich. Mitteleuropa hat sich jener politischen Strolche, die den Fürsten nach dem Leben trachten und die Staaten zerstören wollen, stets erwehren können. Aber die Schweiz, England und Amerika boten allen Exilirtcn bereitwilligst das Gastrecht, London, Genf und New-Uork wimmelten von europäischen Demagogen und Abenteueren., die von dort aus die alten Monarchien bedrohten. Die Schweiz hat im Juli den Sozialistenkongreß zu verbieten den Muth gehabt; England hat Herrn Most abgefaßt »nd sieht, seit es ihm in Irland selbst an den Kragen geht, ein, wohin der Schutz der Meuchelmörder und Solcher, die es werden wollen, führt. Und zur Freude aller anständigen Menschen hat nun auch die Schandthat eines Buben an Garficld den Erfolg gehabt, daß auch Amerika stutzig ward und ferner keine Sicherheit mehr für Mörder und Umstürzler bieten will. „Eine Schmach" nannte Staatssekretär Blainc die Forderung Hartmann'S um Schutz. Wobl Amerika, wenn es die Schmach abwnudtc. Gegen Mord und Büberei müssen alle Staaten zusammcnstcben. WaS Gesittung und Phitantropie nicht erreichten, daß der politische Mord übcrbaupt ausbörtc, daü wird die Heimatblosigkcit der Mörder zu Wege bringen: Finden sic nirgends Schutz, so verfallen sie dem rächenden Arm der Gesetze und das wird ihre Zahl so oder so bald dccimiren. Reueftt relearamme »er..DreSvncr Rachr." vom 12. Aug. Berlin. Der „Rcichs-Anz." meldet die Ernennung des StaatsministcrS Eulcnvurg zun. Obcrprästdcntcn von Hessen-Nassau und Schlückmann's zum Unterstaatssckrctär im Ministerium des Innern. Paris. (Havaö-Mcldung.) Nachdem mehrere Regierungen Enqueten über die Schäden ihrer Landesangchörigcn bei der Ein.mh.ne von Sfax veranstalteten, sandte auch die fran zösische Regierung einige Agenten, »m die bezügliche Nimmarischc Enquete Logcrots zu vervollständigen. Es ver lautet, zu einer wirksamen Unterdrückung des Marodcurwescns werden die Militärbehörden die Stämme verantwortlich machen, welche in den von Marodeurs hcimgcsuchtcn Gegenden wohnen. Die Absicht, Susa zu besetzen, ist aufgegebcn, die Einwohner sandten de». Bai, die Versicherung ihrer Treue. Paris. Die Eröffnung der elektrischen Ausstellung war wegen Unfertigkcit auf 14 Tage verschoben worden. Als sie nun eröffnet wurde — überall Unfertigkcit! Die ganze Woche wird noch gearbeitet werden müssen, um ein richtiges Bild geben zu können. Nach oberflächlicher Prüfung wird behauptet, der deutsche Thcil entspreche nicht den Erwartungen. - Tie Kammern sollen auf den 14. Oktober einbcrusen werden. London. Präsident Garficld bat an. Mittwoch zum ersten Male nach dem Attentat ein amtliches Schriftstück unterzeichnet. Belgrad. Die Panduren des türkischen Konsuls in Nisch verwundeten tödtlich einige Serben. Es werden Unrubcn befürchtet. Berliner Börse. Die Festigkeit, die an. gestrigen Schluß licrvorgetretcn war, übertrug sich ,n verstärktem Maße auf heute. Der Verkehr war animirt, besonders die Eisenbahnen. Hier ging die Besserung von Lberschlesischcn Eisenbahnen aus, die wieder einmal in Bälde verstaatlicht werden solle», und welche in kolossalen Summen gehandelt wurden, wobei sie 1 Proccnt anzogen. Auch Thüringer, Mainzer, Bcrgische waren belebt und besser. Oestcrreichische Balmen hielten sich mcbr rcservirt. Franzosen 621'/r—4, 3'/e Mk., Lombarden 238—iff/2, 4 Mk. höher. Auch Galizier und Elbethai zogen an. Banken ziemlich ruhig, aber fest. Ercditactien 636—41 v--, 2'/r Mk. besser. Disronto und Darmstndter je '/r Proc.» Dresdner neue "/«, Leipziger Tisconto ' s Proc. höher Bergwerke hatten nur geringen Verkehr, ebenso Industrien, von denen Glauzigcr Zucker bevorzugt war. Wiede 1'/2. Schönherr 'V«, Frisier '/s Proe. höher. Fremde wie inländische Fonds sebr still. Lokales und Sächsisches. — Oberförster a. D. Earl Wilhelm Lüttich in Dresden erhielt den spanischen Orden „von Jsadella die Katholische". — Der kgl. preußische Gesandte am hiesigen Hose, Graf D ö n- hoff, hat sich am Donnerstag Nachmittag nach Berlin begeben. — Eine Anzahl Berliner Abendblätter, darunter die „B. B. Z." enthalten die .»»stcriöse Notiz: „Einiges Aufsehen erregt es, daß der König von Sachsen sich nach der Entrevue mit dem Kaiser von Oesterreich in München direlt nach Kissingen zum Fürsten Bismarck begehen habe. Natürlich waren die Tinge, um die eS sich handeite, höchst wichtig — sic aber auch nur aiizudcutcn, halten wir für höchst gewagt." W i r halten das auch für gewagt. Sc. Maj. der König von Sachsen hat nämlich die Reise nach Kissingen einfach gar nicht gemacht. — Laut ministeriellen Entscheides braucht der Musiler, wem. er innerhalb des Umkreises von 15 Kilometern von seinem Wohn orte aus sein Nius.kgewe.be betreibt, keinen Lcgitimationsschcii.;! auch außerhalb dieses Umkreises ist ein solcher nicht nötliig, wenn ^ die Musiker von eine». Wirthe oder anderen Personen lediglich! gegen feste Vergütung cngagirt sind — es wird dies eben nicht als Gewerbebetrieb im Umlicrzichen betrachtet. Dagegen^ ist der Legitimationsschcin erforderlich, wenn Musiker außcrhalb i der 15 Kilometer von ihrem Wohnorte ihr Gewerbe so ausübe»,! daß sie ganz oder theilwcise auf den Ertrag der Eintrittsgelder angewiesen sind. — Aufforderung zur Bctheiligung an einer Fcrnsprcch- Einrichtung in hiesiger Stadt ist also nunmehr in osficicllcr Weise erlaffen. Es bleibt nun abzuwartcn, inwieweit dieselbe durch die abzugebcnden Unterschriften sich äußern und ob dadurch die ^achc selbst in's Leben gerufen werden wird. Ohne die Einrichtung einer öffentlichen Fernsprechanstalt al zuwartcn, deren Monopol be kanntlich die Rcichspostbehörde beansprucht, werden, wie wir in Er fahrung gebracht, bereits von Seiten hervorragender Industrieller hier derartige für ihr Geschäft zweckmäßige Einrichtungen getroffen, tlicilü um Comptoir und Fabrik mit Ucbcrgang von anderem. Terrain — wie bei Herren Gehe u. Co. — thetts um auf eigenen, ausgedehnten Terrain die einzelnen Räumlichkeiten unter uch zu verbinden, wie dies bei Herren Billcroy u. Boch und in der Baum schule deS Herrn C. W. Mietzsch bereits geschehen. Die innere Einrichtung vei beiden Erstercn. sowie die ganze Leitung bei Letz tercm wurden durch die Herren O. L. Kümmern. Co., WaisenhauS- straßc Nr. 3, getroffen, welche -Herren hier als Vertreter der Inter national Bell Telephone Company, New-?)ork, thätig sind, derselben Compann, deren Vertreter in Frankfurt a. M. in der dortigen Aus stellung die intcreffante Vorrichtung traf, wodurch man in dessen Ausstellungsräume die in dem entfernt liegenden Musiksalon statt- stndendcn Conccrtc hören kann. Die Apparate der International Bell Telephone Compam, unterscheiden sich von den bisher bei den Postfernsprcchanstalten üblichen dadurch, daß sie mit dem eingeschal teten Mikrophon arbeiten und somit gestatten, ohne Absetzung des sonst sowohl zun. Hören als Sprechen dienenden Telephons, eine ununter brochene Unterhaltung und zwar, wenn nöthig, in den leisesten Tönen, zu führen. Besucher des schon an und für sich interessanten Baumschulen - Etablissements des Herrn Mietzsch, Bergstraße 36. können sich bei der bekannten Zuvorkommenheit des genannten Herrn leicht von der überraschenden Leistung dieser Mikrotclcphonc überzeugen. — InLciuzig ist die -Herstellung der Fcrnsprcchanlagc bereits gesichert und soll mit der Anlage schon jetzt begonnen werden. Es haben sich dort in kürzester Zeit 70 Personen gemeldet und den Anschluß von im Ganzen 97 Privatscrnsprcchstellen beantragt. Wie mag cs liier mit den Anmeldungen stehen ? — Ein neues Rundreisebill et. Vom 15. August ab erfolgt die Ausgabe eines Rundreisebillcts Drcsdcn-Reichcnbach- Hos - Lichtcnfcls - Meiningen - Eisenach - Weimar -Leipzig-Dresden via Riesa oder Döbeln. Der Preis dieses BillctS, welches zur Mitfahrt in allen (auch Kouricr-) Zügen, welche die betreffende Wagcn- klassc führen, berechtigt, beträgt in 2. Klaffe 40 M. 20 Pf., ii. 3. Klaffe 30 Ni. 40 Pf. DaS Billct ist 30 Tage giftig und wird i». Bereiche der sächsischen Stnatsciscnbalmcn auf den Stationen Dresden-Alt- und Neustadt, Leipzig Dresdner Bahnhof, Chemnitz, Frcibcrg, Zwickau und Plauen i. V. ausgegcben. Zum Aufenthalt ist man berechtigt in Priestewitz, Oschatz, Wurzen oder Meißen, Leisnig, Grimma: in Leipzig, Köscn, Weimar, Erfurt, Gotha, Fröttstedt, Eisenach, Salzungen, Immelborn, Meiningen, Coburg, Lichtcnsels, Hof, Plauen i. V-, Rcichenbach i. V-, Zwickau, Chem nitz, Frcibcrg und Dresden. — Die erste Luftschisfcrci inDrcsdcn. Es war in den 30er Jahren, als wir größeren Schulknabcn von unseren Herren Lehrern auf das Gewandhaus geführt wurden, um den großen, von Herrn Pros, und Chef der chemischen Fabrik in Döhlen, Ür. Reichard, im Plauenschcn Grunde gefertigten Luftballon in seinen einzelnen Theilen zu besichtigen; derselbe wurde im Zwinger gefüllt. Die Füllung geschah aus einer Anzahl großer Zuckersässcr, m welchen das Waffcrstossgas erzeugt wurde. Die winzige kleine Gondel, welche knapp 2 Personen faßte und von Weidengcflccht war, und der Preis von 200 Thaler für die Mitfahrt mochten wohl keinen Liebhaber für dieselbe gefunden haben, und da die junge und mutlngc Tochter dcn Vater nicht allein fahren lassen wollte, so fuhr diczelbc wenn auch thränenden Auges mit. Bei der Ab fahrt schoß Herr Dr. Reichard über der Höne der Zwingcrgcbüude noch 2 Pistolen zu gleicher Zeit ab. Die Fahrt war eine glückliche. — Für die dcuifchc Kirche in Stockbolm hat Herr Glocken gießer Große hier ein Geläute Glocken von ca. 11,000 Kilo Gewicht und einen eisernen Glockcnstuhl mit ca. 15,000 Kilo bis Mitte nächsten Jahres zur Lieferung übernommen. Die Kirche dort brannte vor einigen Jabren thettwc.se ab und wird nach dem Pro jekt des Professor Raschdorss in Berlin rcstaurirt und ein neuer Tlmr». angcbaut. Tie 4 Glocken erhalten dcn ^s-äur-Accord und werden nock stärker als das Geläute der Kath. Hofkirche, welches ca. 10,000 Kilo wiegt. Für die erfreuliche Erhebung des kirchlichen Lebens gilt cs, baß in genannter Gießerei seit 1'/2 Jahren 100 Stück größere Kirchenglockcn bestellt und der größte Thcil bereits geliefert wurde. — In der Gewcrbe - Ausstellung zu Halle fesselte unter dcn Ausstellungsobjekten die Kollektion der Fraiicn-Jndustric- schule zu Dresden fortwährend die allgemeine Aufmerksamkeit. Die praktischen und schönen Leistungen in Konfektion, Wäsche, Stickereien und Kunstarbeiten aller Art bestätigen den guten Ruf des vcrhältniß- mäßigiungcn Instituts, welches bestrebt .st, in planmäßiger tüch tiger'Weise thcils in die wirthschastlichcn Pflichten die künftigen Hausfrauen einznführen, theils diejenige tüchtige Ausbildung zu geben, welche dcn Frauen der Eintritt in eine eigentliche Bc- rnfsslcllung zun. Zweck eigenen Erwerbs erleichtern soll. Es wird gewiß mit allgemeiner Bezriedigung vernommen werden, daß Sei tens des Prcisrichleramts die Dresdner Frnucn-Jndustric-Schule durch dcn ersten Preis der Abtbeiluiig „Schulwesen" mit der silber nen Medaille ausgezeichnet worden iit. — Als Vas Jiisaiilerieregiment Nr. 134 am Dienstag eben von einem Feld m a r s ch e in die Gobliser Baracken bei Leipzig einge rückt war, erkrankte plötzlich in heftigster Weise ein erst Tags zuvor einbcrusener Nescrvclcntnant, Amtsgerichtsrefercndar Braune nnS Wurzen. Er verlor alsbald die Besinnung und lag so olmc wieder zu sich zu tonimen mehrere Stunden im Garnisoittazareth bis der Tod eintrat. — Um den Dresdner Besuchern des K amenzer Forstfestes Gelegenheit zu späterer Nücksahrt zu geben, läßt die Generaldircktion der Staalseiteichcttmen Montag, den 22. d. Nits, einen Ertraz.ig von Knmcnz nach Dresden-Neustadt verkehren. Derselbe gebt Abends 10 Uin 20 Min. von Kamcnz ab, liält an allen Stationen und Haltestellen und trifft 11 Uhr 50 Nein. Nachts in Dresden ein. Die gewöhnlichen Billets berechtigen zur Miffabrt. — Vor 21 Tagen bat, wie der .iVoigtl. Am." unterm 11. d. M. mittbeiit, in de». Bassin eines Bürgers in Plauen ein Gold fisch gelaicht. Der Jnbaber hat nun die Eier in einer mit Glas überdeckten Scküssct durch die Sonne ausirüten lassen und batte schon nach 5 Tagen zu seiner nicht geringen Freude gegen 1500 Stück Goldfische gezogen. Gestern kam derselbe Fall bei einen zweiten Goldfische vor. Der Besitzer «Gerberpiatz 1) ist deshalb gesonnen, bis Sonntag Mittag Eier in beliebiger Menge abzugcbcn. — Am 10. d. M. Abends ist der der Prager Dampf- und SegelsckifsfabrtS-Gesellschaft gehörige Remorqueur „Leitmeri tz" in der Nähe von Ronstock (Böhmen) auf der Bergfahrt beim Aus weichen vor einem zu Thal kommenbcn Fahrzeuge außerhalb des Fahrwassers aut einen Stein gestoßen, welcher den Echissöboden unterhalb des Maschincnraumes zertrümmerte. Etwa 20 Mann arbeiten ununterbrochen, um dcn Dampfer wieder slott zu machen. Bei Malschwitz snbr am selbigen Tage der ans der Tbalfabrt be griffene mit Braunkohlen beladene Schleppkahn des Schiffseigners Ehrlich aus Wehlen aus einem daselbst liegenden Heger fest, konnte jedoch nach erfolgter Ablcichtung seine Reise fortsctzcn. — Der Eine trinkt gern schweres Bier, ein Anderer, welcher vielleicht gern ein Gläschen mehr trinkt. hält sich an das leichtere. Für letzteres sorgt hier besonders die Acticn-Bierbraucrci G a m - brinus durch ihr jetzt allgemein beliebtes ff. Böhmisch und Lagerbier, goldhell, süffig und — billig. Wer etwas kräftigeres Bayrisch liebt, wende sich an Gebrüder Hollack (Königs- brückerstraße) welche soeben mit dem Ausschank des Bayreuthcr
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