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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270408011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927040801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927040801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-08
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1927
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Zuspitzung des Pekinger Konfliktes. Vor Abbruch -er Beziehungen Moskaus zu Tschanglsolin? Riga, 7. April. Wie anS Moskau gemeldet wird, hat die Towjetregierung noch seine Beschlüsse über die Vorfälle in Peking gesaht. Ans sede» Fall soll schon hente seststchen, das» die Gowsetrcgiernng ihre Beziehungen zu der Pekinger Negierung nicht abbrcchen wird, sondern nur die Beziehungen zurschangtsoliu. Es werde erwogen, daS Gcneral- keasnlat in Mulden auszulöseu. Militärische Vorbereitungen solle» rufstscherscitS nicht getroffen werde». Wie weiter ans Moskau gemeldet wird, ist heute ein aus führlicher Bericht über den Ucbersall auf die russische Sowjet» botschast eiugctrosscn. Es verlautet, daß eine scharfe Protest note vorbereitet und noch heute nach Peking abgesandt wird. Protestnote Tschangtsolins an Moskau. Einspruch deS holländischen Gesandten bei der chinesischen Negierung. London, 7. April. Wie aus Peking gemeldet wird, hat nicht nur der russische Geschäftsträger, sondern auch der holländische Gesandte bei der Pekinger Negierung gepen die Ueberschreitung der den chinesischen Beamtin ge währten Privilegien Protest erhoben. Noch einer weiteren Meldung ans Peking hat T s ch a n g t s o l i n seinerieits in einer an Moskau gerichteten Nute gegen die Verlegung der diplomatischen Vorrechte durch de» russische» Geschäftsträger Protest eingelegt. Tie Gebäude der Botschaft seien zu Prvpagandazivecke» benutzt worden, mit der Absicht, die gegenwärtige Pekinger Negierung zu stürzen. Wellington Koo hat Tschangtsolin seinen Rücktritt als Ministerpräsident der Regierung deS nördlichen China an- angebotcn. Dem Vernehme» nach dürfte der Hauptratgcber rschangtsolinS, General Aangnnting. a» die Stelle Wellington üooü treten. Die russische Doischasi in Peking noch immer besetzt? Paris, 7. April. Wie aus Peking gemeldet wird,.soll die russische Botschaft noch immer von chinesischen Soldaten besetzt sein. Die Anzahl der auf Beseht Tschangtsolins Verhafteten betrage 2k Russen und 7li Kommunisten chinesischer und anderer Nationalitäten. * London. 7. April. Wie Reuter ans Peking erfährt, bestand die in der gestrigen Meldung über die Haussuchung in der Pekinger Sowjctbotschaft erwähnte Ermächtigung des diplo. »latischcn Korps darin, das, de» chinesischen Behörden gestaltet worden war. Truppen und Polizei ans der Straße des G e s a n d t s ch a s t s v i e r t e l s 180 Meter weit bis zu einem Nebengebäude der russische» Botschaft Vordringen z» lallen. Die Ermächtigung, in dem GesandtschastSvicrtel Ver» liaitungcn vvrzunehmen und in den dort stehenden Gebäude», mit Ausnahme der Gesandtichaste» selbst, HouSinchnngen z» »cranstalten, wird den chinesischen Behörden gewöhnlich erteilt und ist eine natürliche Sache. Verhandlungen über -ie Prvkejknote an Kanlon. London, 7. April. iNeutcr.s DaS Kabinett erörterte heute die Lage in China. Obalcich eine Verständigung zwischen den Pcrcinigten Staaten. Japan und Großbritannien über die Protestnote an die Kantvnregicrung erzielt worden ist, ist der Tag der Ueberreichung der Noten noch nicht festgesetzt worden. Es ist möglich, daß noch eine andere Macht sich dem Protest »»schließt. Die Verhandlungen mit Rom und Paris gehen weiter. Entsprechend dem Beschluß der britischen Behörden, die ganze Gegend am oberen Uangtsc zu räumen, sind sämt. liche britische Panzerkreuzer flußaufwärts von Hankan zurück» gezogen worden. General Duncan soll den einheitlichen Oberbefehl übernehmen. London, 7. April. Der englische KrlcgSmintster teilte heute im Unterhaus,.' mit, der Befehlshaber des englischen Expeditionskorps in Schanghai sei angewiesen worden, die Aktion aller Truppen in der internationalen Niederlassung einschließlich der Freiwilligen einheitlich zu gestalten. Duncan habe Truppen verschiedener Nationalitäten den ein zelnen Abschnitte» der Verteidigungslinie z,«geteilt. Seinem direkte» Befehl unterständen diele Truppen jedoch nicht. Nach offiziösen französischen Meldungen aus Schang. Hai wird aiigenvmmc», daß die fremdenfcindlichc Bewegung i» gerader Linie znm Generalstreik und zum Boykott, wenn nicht sogar zu einer Revolte führen werde. Tie Lage sc« kritisch und cs bestehe Einigkeit darüber, daß nur ein einheit liches Bvrgehcn der Großmächte Abhilfe schassen werde. Die Krisis in der Kuominlanqparlei. Schanghai, 7. Avril. Dschangkaischck hat den Sitz der chinesischen Kommunisten geschlossen, was als eine direkte Herausforderung a» die Hankaucr Ertremistcn betrachtet wird. Man ist der Ansicht, daß die Verhältnisse schnell einem Bruche zutrcibcn. „Dailn Mail" meldet auS Schanghai, die Garnison von Schanghai unter General Tschangkaischek werde durch neue Regimcntcr ersetzt werden. TschaugkaischekS erste Armee, deren Loyalität von den Kommunisten angczwciselt wird, soll an der Offensive gegen Peking teilnehmcn. lW. T. B.) Der Pekinger Zwischenfall im Unterhaus. London, 7. April. Im llnterhansc fragte Macdonald den Staatssekretär des Acußern, ob er irgendwelche Inivrmo- tio» darüber habe, was gestern in Peking vorgcfallen sei, wo Soldaten Tschangtsolins in das Gesandschaitsgebict ein- gedrungc» sein sollen, und ob dies mit Billigung des diplo matischen Korps erfolgt sei. Locker Lampson erwiderte, er sei noch nicht im Besitz irgendeiner Information darüber, was gestern in Peking vorgcgangcn sei. Er sei daher nicht in der Lage, mitznteilen, ob die von den chinesischen Behörden unter nommene Aktion die Instimmung des diplomatischen Korps erhielt. Er erwarte einen Bericht ans Peking in jedem Augen blick. Ein Mitglied der Arbeiterpartei fragte, ob die britische Regierung dem britischen Bertrctcr in Peking die Erlaubnis gegeben habe, sich den anderen Diplomaten dort anznschließen. Locker Lampson antwortete: Ich habe bereits erklärt, daß wir absolut keine offizielle Information darüber haben, was vor- gcsallen ist. Es ist sicher Vesser abzuwartcn, bis wir sie haben. Es ist bemerkenswert, daß der Ucbersall der Truppen Tschangtsolins ans die russische Gesandtschaft von der englischen Presse zu einem Ereignis von untergeordneter Be deutung hcrabgcdrückt wird. Redaktionell wird der Vorfall nur spärlich oder gar nicht kommentiert. Nur der liberale „Manchester Guardian" gibt seiner ehrlichen Ent rüstung Ausdruck und fordert den englischen Außenminister ans, zu der Ncschuldtgung Stellung zu nehmen, baß der Ucbersall im Einvernehmen mit dem britischen Gesandten in Peking ausgesührt worden sei. Wenn dies richtig wäre, dann habe England im chinesischen Bürgerkriege Partei ergriffen. * London, 7. April. Wie ernst die Lage in China in amt lichen Kreisen Londons beurteilt wird, geht aus der Tat sache hervor, daß das englische Kabinett in Permanenz tagt. Auch während der Osterfcicrtage werden die Mit glieder deS englischen Kabinetts London nicht verlassen. Cooltdge neuen -ie Selbfrändlukeik -er Philippinen Neunork. 7. April. Präsident Coolidge erhob gegen die Entschließung des Parlaments der Philippinen Ein spruch, die einen Volksentscheid über die Frage der Selb ständigkeit der Philippinen verlangt. Vorstoß Lltlvins gegen Direktor Müller. Schlich der Beweisaufnahme Im Plaueaer Prozeh. iüigner Droh «bericht der „Dresdner Nachrichte »".> Plauen, 7. April. In der weiteren Verhandlung im Ltrescmann - Prozeß bekundet Zeuge Paul Litwin, er wisse von der in Vrclvw erfolgten Explosion überhaupt nichts. — Zcngc Trcppkc: Wir waren erregt darüber, daß alles der Evaporator als Schrott zur Aersttgung stand. — R.-A. Nictzsch: Mir ist gesagt worden, daß Werften für ein Butterbrot abgegeben worden sind. — Bors.: Wir verhandeln doch über eine ganz andere Dache. — Erster Staatsanwalt Schansnß: Es klingt aber schön! — Aet diesen Worten springt R.-A. Rietzsch erregt auf und pro testiert laut gegen diese Bemerkung, so daß der Vorsitzende wieder vermitteln muß. Direktor Müller gibt daraus an, das Darlchu von li',000 Mk. sei im Nvvcmbcr 1028 nach nicht zurückgczahlt gewesen. Er glaube nicht, daß Stresemann bas Gelb für Parteizwecke erhalten habe. In einem anderen Falle seien Spenden von 104 000 Mk. verbucht worden, darunter ein Posten von 80 000 Mk. für Parteizwccke. — Zeuge Litwin: Ist Ihnen bekannt, daß ich dem Rcichsklub ein Bild gc- 'chcnkt habe, das 30 000 bis 50 000 Mk. kostet? - Müller: Das höre ich heute zum erstenmal. — Litwin: Sie sehen also, daß ich Ihnen nicht alles erzählt habe. Auf Befragen des Justizrats -Hahn bestätigt der Zeuge Müller, daß in einem Ncvisionsbericht bemängelt wurde, daß Litwin 80 000 Mk. für Privatinöbcl durch die Evapvratvr- dücher gehen ließ, weiter, daß im Jahre 1918 104 000 Mk. Ncpräscntattonsgclder gegeben worden sind, darunter 28800 Mk. für zwei AnfsichtsratSmitgiiedcr. und hierunter wiederum ein Geschenk für Stresemann. Der Auf- üchtsrat habe dazu nichts gesagt. — Litwin gibt das z« und weist darauf hin, daß er ja säst Alleinbesitzer der Evaporator aewrscn sei. — Zeuge Müller sagte weiter aus. er habe das chesiihl gehabt, daß Schacht und die anderen Litwin ver- vilichtet waren. Schacht habe sich einmal unter dem Mantel eines Gußbruchkanfes 05 000 Mk. non Litwin schenken lassen. Litwin erwidert, die Geldcntmertnng spiele hierbei eine Nolle. Außerdem seien sämtliche Vorstandsmitglieder, auch Herr Müller, an dem Geschält beteiligt worden. Müller habe SkitMlt Mk. er halten. Direktor Müller hatte bei seinem Abgang Hänser und eine Billa. Er hat mein Vermögen »er- ^ waltet und ich habe Anhaltspunkte, daß in seiner Arbeit W nicht alles sanbcr war. Der Prozeß ist vorbereitet. Zeuge Müller: Ich verwahre mich gegen derartige Bvr- würfe. Litwin hat sich einmal darüber beklagt, Schwelghofcr koste ihn jährlich 250 000 Mk. — Zcngc Litwin erklärt, die Aeußerung könne sich darauf beziehen, daß er später viele Glndcrttaiiscnde jährlich durch Schwetgk'vfer ansgeben ließ? zu dem Versuch, eine» NcichSverband der dcutfchen ver arbeitenden Industrien zn gründe». — Nach weiteren heftigen Auseinandersetzungen zwischen Litwin und Müller tritt dann die Mittagspause ein. In der NachmittagSsivung wird als Zeuge der Vor sitzende der Ortsgruppe Planen deS Altdeutsche» Verbandes, Instizrat Petzold, über die Versammlung vernommen, in der der Angeklagte Müller die Beschuldigung gegen Streik mann wiederholt hat. Er bestätigt, daß Müller zunächst den Vvrwurs der Lüge und dann den der Korruption er hoben habe. — Staatsanwalt:' Hat Müller auch gesagt. Dr Stresemann habe sich dazu hcrgegeben, eine verbreche rische Handlung zu decken? — Der Zeuge glaubt sich daran zu erinnern und versichert sodann, der Alldeutsche Ver band stehe keineswegs hinter dem Prozeß. — Zeuge Direktor Müller betont, ihm sei nach seinem Fortgang glaubhaft ver sichert wdrdcn, daß die Revision sogleich stattgefnnden habe. Er erklärt weiter, er habe keine einzige Mark aus seinem Gewissen, die der Evaporator oder Herrn Litwin gehörte. Er habe auch niemals Häuscr und eine Villa gehabt. Der Staatsauwalt geht noch einmal aus die eides stattliche Versicherung ein, die der Zeuge Direktor Müller in der Deviscnangclegenhcit unter Berufung auf Lttwiy. unterzeichnet hat und fragt: Sie haben alio eides stattliche Versicherungen abgegeben, die nicht stimmen? — Zeuge Müller: Es kommt aber aus die Beweggründe an, und die sind bei mir lauter gewesen. Es wird der Beschluß verlesen, mit dem das Strafverfahren in der Dcvisensache eingestellt wurde. Die von Instizrat Hahn beantragte Verlesung deS Artikels der „Weltbühne", die schon vor Müller die gleichen Behauptun. gen über die Verbindung Strcsemanns mit Litwin ausgestellt hatte, ohne daß Klage erhoben wurde, wird abgclehnt. Damit schließt die Bcwcisansnahme. Die Plädoyers beginnen am Freitag mittag 12 Uhr. Eine Feststellung -er -eulschnakionalen Sauplgeschäslsslelle. Berlin, 7. Avril. Ein Berliner Blatt hatte zum Plauencr Prozeß folgendes geschrieben: „Wissentlich falsch ist die Be hauptung des Geschäftsführers Dr. Weib gewesen» daß das Material, welches Kranzder Deutichnattonalen Volkspartei verkauft hat, sich nnr auf die Barmatakkäre bezog und nichts mit Dr. Stresemann zu tun hatte. Die AnSsagen von Knoll haben ergeben, daß Dr. Weiß hier die Presse völlig falsch und wissentlich unrichtig darüber informiert hat." Der Hanvtgeschäitstübrer der Deutschnationalen BolkS- partci, Dr. Weiß, stellt demgegenüber fest: „daß sich jeder zeit zeugenetdlich erhärten läßt: In dem von Kranz n«L an« gebotenem Material befand sich kein Aktenstück, daß anf Stresemann Bezug «ahm. ES ist n»S auch der Name Stresemann nie von Kranz genannt worben. ES handelt sich ausschließlich um Verfehlungen im Bereich des ReichSwirt- schaftSministeriumS und um daraus zu folgernde Anklagen gegen sozialdemokratische Politiker. Der einzige bürgerliche Münster, besten Name dabei beiläufig auftauchte, ist der demo kratische Rcichsschatzminister Gothcin. unter dem die Schiebungen begonnen haben sollten. Bo« einer Mauve 8Ü mit Material geaen die Evaporator und Stresemann ist mir oder einem andercn Anaeßörtaen der Deutschnationalen HanptgetchästSstelle nichts bekannt. Der Zeuge Kranz hat übrigens in seiner gestrigen Vernebmuna erklärt, daß er keine Zusammenstellung gemacht, keine Listen angefertigt, sondern daS ganze ungesichtct übergeben habe. Ge». Dr. Weiß." Befol-ungsrichllinien -es deutschen Deamlenbunbes. Berlin, 7. April. Der Deutsche BSamtrnbund hat zur Bcjvlduugoresorm -folgende Richtlinien betchlosten: Gewährung von Unlerhailszuichüsteu in angemessener «dötze während der Borbercitungozeir. Annäherung der Bezüge s«r außerplanmäßigen Beamten a» das AniangSgehalt der An» sleüungSgruppe. Geringe Spannung zwilchen Antangs- n»d Endgebältern. Erreichung des Endgehalts in der An- stelluugsgrnppe etwa mit dem 4ö Lebenstahr, automati- ich es Ausrücken nach einer bestimmten Reihe von Tienft- jahren ohne Verkürzung des Besoldungddienstalters. Für jeden Beamten mindestens eine Ausrückungsgruppe in seiner Laufbahn. Ausräumung der Grcrppcn I und 2. Uebersührung der Gricppc >8 in den Etnzelgchaliöplan. Gleiche Besoldung bei gleicher Leistung ohne Rücksicht aut Hcrknnst und Ge schlecht. Bcreinsachung und 'Verbesserung der Bcsoldungs- oorschrtsten. Abgrenzung des Lriszuschlags nach den Gehalts sätzen. Einbau des Franenzuichlags in die Grundgehälter, ttindcrzuschläge in gleicher Höhe sür alle Beamten, lieber- lragnng jeder Aenderung des Einkommens der aktiven Be amten aus Warlegeld. Ruhegehalt und Hinterbliebencnbczüge. Gewährung des vollen Wohnungsgeldcs an Ruhe- und Wartc- standsbeautte. Beseitigung vorhandener Härten. Teileinigung im Lvhnkonslikl bei -er Reichsbahn. Berlin, 7. April. Die am Tarifvertrag beteiligten Eisen- bahnerorgantsativncn haben sich am gestrigen Donnerstag- Vormittag, einer Berliner Korrespondenz zufolge, an den Neichsarbeitsmiiiister gewandt, um seine Vermittlung in dem Konflikt in der Lvhnsrage zu erreiche». Der Retchs- arbcitsminister hat die Einleitung eines Schiedsverfahrens in die Wege geleitet. Ans Grund dieses Schrittes beim Netchsarbcitominister haben dann im Laufe des Tages beim Neichsarbeitsmintstcr Verhandlungen zwischen den Ver tretern der RctchSbahngescllschaft und den Eisenbahner- acwerkschasten stattgesunden, die zu einer vorläufige» Byr» ständigung über die Regelung der Arbeitszeit führten. Der Schiedsspruch über die Lohnforderungen dürste am Sonn abend zusammen mit dem Abkommen über die Ardeitözeit- sragc vorliegen. iW. T. B.j Neue Amtsbezeichnungen in -er evangelischen Kirche. Berlin. S. Avril. Im evangelischen Kirchengesetz- und Verordnungsblatt wird jetzt der Entwurf eines Gesetzes über die Aenderung von Amtsbezeichnungen ver öffentlicht. den der Kircheuienat der evangelischen Kirchen der altpreußischen Union der am 28. April in Berlin zusammen- tretcndcn Gencralsynode vvrlegen wird. Nach diesem Ent wurf tritt an die Stelle der Amtsbezeichnung Superinten dent die Amtsbezeichnung Dekan. In den Provinzen Rheinland und Westfalen tritt diese Bestimmung erst in Kraft, wen» eine cntsprechcnoe Aenderung der rheinisch-westfälischen Kirchenordnung vorgcnomme» wird. An Stelle der Amts bezeichnung Generaliuperintenöcnt tritt die Amtsbezeichnung evangelischer Bischof. Der hauptamtliche geistliche Vizepräsident und Obcrknclienrat trägt zugleich die Amts bezeichnung evangelischer Bischof, ebenso der Prä sident des Obcrkirchcnrats, wenn er ein Geistlicher ist- Dem Gesetzentwurf wird beigesügt der Entwurf einer Entschließung der Gencralsynode, worin diese ausdrücklich erklärt, daß mit der Einführung der neuen Amtsbezeichnung keine Aenderung in der verfassungsmäßigen Abgrenzung der Zuständigkeiten' der Bischöfe gegenüber anderen Organen der Kirche angestrebt werde. Dr. Curttus zu Kirdorfs 8V. Geburtstag. Berlin, 7. April. RcichSmtrtschaftsminister Dr. Cur» tiuo hat an Gehcimrat Dr.-Jng. e. h. Kirdorf in Esten zu dessen 80. Geburtstag ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: Zu dem Tage, an dem Sie Ihr 80. Lebensjahr voll enden, drängt es mich. Ihnen meine aufrichtigsten Glück wünsche auSzusprechcn. Der Tag, der in erster Linie sür Sie und Ihre Angehörigen einen Ehrentag bedeutet, ist zu gleich für die deutsche Wirtschaft, insbesondere für den Kohlenbergbau und die Eisenindustrie Rheinlands und Westfalens, ein festliches Ereignis. Ihrem wirtschaftlichen Weitblick und Ihrem leidenschaftlichen Eintreten für die von Ihnen als richtig erkannten Ziele ist es zu verdanken, bah im Jahre l8»8 nach langen Kämpfen bas Rheinisch-West fälische Kvhlensyndikat zustande gekommen ist,- ein Zu sammenschluß, welcher der machtvollen Entfaltung des Ruhr- bergbaues erst den Boden bereitet hat. Für Ihr tatkräftiges Wirken erstattet Ihnen hexte die deutsche Wirtschaft den schuldigen Dank. Ich füge persönlich den Wunsch an, daß Ihnen noch ein langer Lebensabend beschieden sein möge, der Sie Anteil nehmen lasten wirb an dem von uns allen erhofften Wiederaufstieg unseres Vaterlandes. (W. T. B.) » Esten, 7. April. Anläßlich deS 80. Geburtstages deS Geh. Kommerzienrates Dr.-Jng. Emil Kirdorf fand am heutigen Vorabend eine besondere Ehrung des verdienten Führers der Industrie statt. Die Leiter und Direktoren der Zechen de» Nuhrreviers, etwa 850 an der Zahl, veranstalteten einen groben Fackelzug unter Vorantritt einer RetchSwehrkapelle aus Münster. In einer Ansprache feierte Gehcimrat Hugen- berg den Jubilar. Zwei wettere Deulschnationale im AiitzenckUsschuh. Berlin, 7. April. Im Auswärtigen Ausschuß des Reichs tages sind die beiden durch die Auflösung der Völkischen Frak tion sreigewordene» Sitze den Deutschnationalen zu- gefallen. Diese haben nunmehr als wettere Vertreter sie Abgeordneten Sachs (Nürnberg) und Schulz (Brom- bergt tn den Auswärtigen Ausschuß entsandt. Beide Abge ordnete haben schon tn früheren Wahlperioden dem Auswär tigen Ausschuß angehört. In der heutigen Sitzung des Auswärtigen Ausschusses folgte noch die Besprechung über Deutschlands Politik tn China, worüber sich Außenminister Dr. Stresemann äußerte. An der Aussprache beteiligten sich neben den Vertretern deS Auswärtigen AinteS, insbesondere dem ReichSaußen- ministcr, die Abgeordneten v. Kemnitz lD.-N.t, Stoccker tKomm.t, Dr. Hoctzsch tD.-N.). Dr. Breitschcid tToz.t, Frei herr v. Rhcinbabcn tD. Bp.t, Dr. Wirth <Z.j, Dr. Schnee lD. Vp.t. Dr. Brcdt tWirtsch. Vergg.j und Dr. Haas (Dem.). Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Einschränkung -er Schlehübungen im fehlen Gebiet. Koblenz, 7. April. Die Interalliierte Rhetulaud- kommission hat in Besprechungen mit dem RctLSkommistartal für die besetzten Gebiete die Zusicherung gegeben, daß 'owohl Schießübungen tm allgemeinen wie im besonderen auf dem<Schtcßvlab Mcrrhcim auf ein Mindestmaß beschränkt werden sollen, um politische und wirtschastlicye >-.tyc>oen möglichst zu vermeiden. lT. U.t Qie-^.2 Lo/?L7N/09k/o
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