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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 24.03.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220324015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922032401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922032401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-24
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
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Dresönsr Nachrichten Nr. 141 Proglichkeit zu Verhandlungen, mtt dem Ziel, daß Deutsch, land für seine jetzigen Gvldzablungen eine Anleihe bewilligt würde, denn mau könne sich kaum denken, da» die starren Rezepte, die die Reparattonskvmmission für die Erfüllung der deutschen Zahlungsverpflichtungen ausstellt, ernstlich und auch für den Fall unabänderlich gemeint seien, daß in neuen Verhandlungen Möglichkeiten zu einer Verständi gung auf vernünftiger Basis sich anbabnten. Der ,.B orn> art s" erklärt eS als von vornherein fest, siedend, das; die Bewilligung von 69 Milliarden Papiermark „ach Abschluß des jetzt zur Beratung stehenden Steuerwerks eine inuerpolitischc Unmöglichkeit ist. Die Prophezeiung von den, nahe bevorstehenden Sturz des Kabinetts Wirth sei voreilig, könne aber »och Wahrheit werden, wenn die Entente aus der Erfüllung von Unmöglichem bestehe, schwinde in den Massen der deutschen Slrbeiter der Glaube, es sei möglich, mit de» ehemaligen Gegnern aus dem Welt kriege z» einer Bcrständiguug zn gelangen, dann werde die ganze Welt ein anderes Gesicht bekommen nnd es sei stark zn bc-weisclu, ob es ein schöneres sein werde. Wir be trachten die Entscheidung nicht als unmiderruslich nn- nicht als unabänderlich und vor allein sind wir nicht der Meinung, das; die Ltaatsnianner der Entente entschlossen sind, die ÄuSnihrnngen des Londoner Fiuanzdiktats bis zum Wahn sinn und vis zur Kaiastroplie zu treiben. Die Ereignisse der nächsten Zeit werden zeigen, ob dieser legte klägliche Best oou Optimismus in den Tatsachen seine Sätze sindct. Fände er sie nicht, dann bestände für alle, d<e an der Wieder genindung der Well gearbeitet haben, ein Eirund, zu trauern. Aber nur Idioten ohne Unterschied der Nation hätten dann einen Eirund, sich zu freuen Das Organ der Unabhängigen, die ..Freiheit-.be nutzt de» Anlass, sich zunächst in Betrachtungen über btStier getriebene ichlechie Finanzpolitik zu ergehen. Jetzt komme de»' Zwang von äugen, was wir aus eigener Kraft hätten vollbringen müssen. Dann tagt daS Blatt aber, ob die Forderung in dieser Form und in dieser Zeit erfüllbar ist, muh auch dem fraglich erscheinen, der an sich die Aufbringung von grohen Mitteln zur Deckung des Defizits für not wendig und möglich bälr, denn der Zwang von außen vcr- nopti eine O-uelle. die unter Umständen hätte ergiebig fein können nie den Kredit. Die Ernährungsminisler für die Gelreiüe- unüage. kT r Ic I c> ll n k II II ! r e r B e r I i II e r S ch r i f t r e i t u n g.i Berlin, 23. März. Dir hier stangesundene Konferenz I non den mit der Ernäliruiigssrage besahte» Ministern der I Vinn! :ien Lanarr Imt sich I» i t A nsna h me BaIIcrI! s, ba - I> I 'eine Stellung Vorbehalten hat, dahln entschieden, daß be-.i-glich des Eieireides Sie freie Wirtschaft im n ichnen ?,a>,re noch nicht angängig fei und das, deshalb daS Um. >, n. r nr'neen noch an «recht zn erhalten sei. Aber es soll eine Boriea , die aen Abbau in Aussicht stellt, ausgestellt werden F'I der .KarloffeUrage wurde in Berücksichrigung der Schwierigkeiten, hier ein Um lagen erfahren einzuführen, eine EnisllNiehuiig angenoniinen. wonach das Reichsernäh- rungswitnnerlnm Lr'ege prüfen soll, nin iin Zähre 1922 zu einer venereu Kartosselversorgung zrr gelangen. Ilm Sie Besetzung öes Ernützrungsminifterinms. rs,eriin. -ö. Niärz. Zn den Kandidaten für die Besetzung -eS BeichsecnüurungsministerlumS tritt ein neuer. Wie der ..Bert. Lot, Anz." berichtet, ivird mit einem süddeutschen Fachmann verhandelt, der beute aus Einladung des Reichs- lanzBrs in Berlin eiuirini. Türkisch-gnechischer Wassenslillsland? sh. gurr T r a u t V c r c ch j der .D r e S S n. N c cb r i id t e a".t Paris. -'8. März. Die Außenminister für England und E'cNien haben gestern nachiniuag ihre erste ossiziellc öitzir.g "bael'aiien. Rach dein vorliegenden Kommunrguä lanrde beiihiosien. sowohl der türkischen als auch der g, iecinsiiien lliegiernng eine telegraphische Ansforderung zu- l. 'naien ,;n tasien, sofort einen W a f f e n st i l l st a n d a b z n s ch l i e h e n. um weiteres Blutvergießen zu »er- niiien. Paris, r!. März, Havas glaubt zu wissen, daß im Falle Euer Annahme des WafsenstkÜstanosvlanes durch die Türkei ans '"I'echenlanü ein Wasfeustillstandsausschu» aus Ber crerern des türkischen und des griechischen Kommandos so wie aniiercen Offizieren die Bedingungen der Räumung >! lein> si '»s durch Griechenland, die ungefähr drei Monate in Anspruch nehmen wird, festietzen würde. Die sogenannte Räuntttnastowmisiion wird über die Durchführung wachen. Oann 'ollen dir Frieoensvvrverhandlungen in Koirsianiinopel degiinirn. Die Souveräniräl der Türkei über Smnrua wird wieder hergencllk werden, aber der Gouverneur toll nair den 2ltulerieii oder dem Bülkerbund bektärigt wer den. ,W. T. B.t Oertliches und Sächsisches. dr«»s»«. rs Mär, Di» Segensthe -«tsche» Shrtstenlum un» Währen- Hosprediger Pfarrer Keßler am ersten Abenü seiner Vvrtragsreihe die Berührungsflächen zwischen Christentum und Sozialismus — das grobe ZukunstSztei. die Stellung zu Armut und Reichtum und die Brüderlich- keit — gckcnngeichnct hatte, legte er am Mittwoch in licht- voller Weis« dar. daß diese Aehnlichkeit doch nur äußerlich ist und in Wahrheit große Gegensätze .»mischen beiden bestehen. DaS kommt uns zum Bewußtsein, wenn wir bedenken, daß das Ziilunslsziel d.-s EhristenlumS geistiger, innerlicher Art ist. mährend der Sozialismus ein materielles Reich, ein Reich der äußeren Glückseligkeit erstrebt. Jesus kämpfte nicht gegen den Kapitalismus, sondern gegen de» Mammo- nismus, nie und nimmer gegen den Geldbesitz, sondern g.gen die Gelbsucht. und zwar, ivo er sie fand, bei den Reichen wie bei den Armen, weil sie abziehi vom Göttlichen. Dem Heiland war es nur ui» die Seele der Menschen zu tun. Der Sozialismus dagegen lampst nicht gegen den MammonlS- niirs. sondern gegen den Kapitali-muS, und nicht aus ethi schen. sondern aus egoistischen, ans KlasiengrUnöen. Für Fesus in der Nerv der Liebe die Selbstlosigkeit, der Lelbst- verzichi, das Ausgehenlassen SeS eigenen Lebens im anderen. Beim Sozialismus aber l-andelt es sich eigentlich gar nicht um Bruderliebe, sondern vielmehr um Solidarität, um JnteresseiigemeiiMrast, Die sogenannte Brüderlichkeit hat zur Kehrseite einen furchtbaren Haß gegen die, die nicht zur Interessengemeinschaft gehören. Der fundamentale Unter schied zwischen beiden ist, daß daS Christentum die idea listische. der Sozialismus die m a t e r i a l i st i sch e Welt- anschaung vertritt. Dem Christen ist die materielle Welt nur das Baugerüst für die geistige Welt, der Sozialismus leugnet zirmr das Geistige nicht, räumt ihm aber nur eine sekundäre L:elln»g rin. Das Christentum will, daß wir g u t w erde n. der Sozialismus, daß wir esguthabe >r. Das Christentum sicht den Sinn des Lebens in der Bildung des Charakters, in der Ausgestaltung der Persönlichkeit^ der Sozialismus jedoch nichi im inneren Werden, sondern im Haben und Genießen Während daS Christentum den Jen- seilsglanben vertritt, hält der Sozialismus ihn nur für ein Beschwichtiguiigsmiftel für die Armen. Wenn aber der Sozialismus kämpsev will kür wahre hohe und edle Gitter, dann müßte er cinseben, daß nichts diese Güter so wertvoll macht als der Glaube an eine Welt, in der das Hohe und Edle zur Bollcndunq kommt. DaS Christentum vertritt die Ueberzeugung: Der Mensch ist Persönlichkeit, darum muß! er frei sein und seine Gaben und Kräfte anslvirken können, der Sozialismus hingegen hat kein Verständnis für den Wert der Persönlichkeit. Für ihn kommt der Mensch nur in Frage als Teil der Masse, und er begreift nicht die Ver- schiedenartigkeit der geistigen und moralischen Anlagen an der SchicksalSführi'ng deS Menschen Christentum und Sozialismus sind also zwei ganz verschiedene Lebensauf fassitngen Der Grund dafür, daß das heutige Proletariat dem Christentum verloren ist, ist die Konscguenz der mate rialistischen Geschichtsaussassnug. die avstumpsende Wirkung seines früheren Lebens und daS Angebot des Sozialismus, ihm eine neue Religion zu sein. Die Gründe der Verbitte rung gegen daS Christentum sind zunächst das große Ver säumnis der Kirche, die cs nicht verstanden hat, sich in die soziale Arbeiterbewegung einzuiulilen, sich aus die Nöte der Arbeiter einzustellen »nd sie für die Kirche ,;» interessieren, ferner die schamlose Agitation gegen Christentum und Religion und der revolutionäre Geist des Sozialismus gegen das Bestehende, z» dem auch die Kirche gehört. Durch diele verhängnisvolle Stellung des Sozialismus zur Reli gion hat er seine Seele verloren, und dadurch, daß die Kirche sich ihm gegenüber ablehnend verhielt, ist die Kluft noch er weitert worden. Tie Gründe hierfür bei der Kirche waren die Ehrfurcht vor der Tradition, die einseitige Einstellung auf die secligen Bedürfnisse nnd die Geringschätzung der leib lichen. Sie vergaß, daß Jclus nicht nur gepredigt, sondern auch geheilt har. DaS ist tief zn bedauern. Um zu einer Versöhnung zu konimen. muß sich das Christentum erfüllen mit sozialem Geiste ii»o der Sozialismus muß sich durch dringen mit christlichem Geiste. Darin liegt unsere Zukunft. Darüber will der Redner am nächsten Mittwoch sprechen. —* Kirikigcmeindcocrtrctuug an der JohanneSk! rchc. Da nur eine Wahlvorschlagsliste cingcgangcn war und diese vom Wahlausschuß als gültig befunden worden ist. so gelten die darin Vorgcichlagcncn als gewählt. Hiernach uns nach den inzwischen erfolgten Berufungen wird die künftige Kirchgemeiirdcvcrtretung aus den Pfarrern und folgenden Mitgliedern bestehen: as aus den seit he eigen K i r ch e n v o r st c h e r n: Oberlandesgerichtsrat Dr. Barina, Oberstudicnrat Professor Grabowskt. GeioerkschastS sckretär Georg .Hartman», Ministerialdirektor Tr. Hedrich, Rechtsanwalt Hienhscb, Flcischermcistcr Franz Föhne, OberreaterungSrat Fretberrn von «dnnerttz, gsrau «trara«. Kunatb, Oberschulrat Dr. Lange. Schneidermeister M« Preu-ker, GewerkschaftSsekretär Martin Richter. RechtSaN- walt Dr. Rüdiger, Frau Clara Sauermam». Architekt Schmeil: b) au» den Reu ge wählten und Berufe- neu: LeHrer Wellhüfer, vaugewerken Warnas». Fra« Frieda Retßau», GanitätSrat Dr. med. Menzel. Pastor Dr. Ludwig, Bankdtrektor Hofrat Jacob. Frau Magdalene Geyer. Direktor Dr. Müller, Kaufmann Johannes Ludcwta, Frau Martha Nöthtg. LandgerichtSrat Klemm, Buchender- mcister Ernst Kasten, Stndienrat Dr. Wendschnch, Frau Laura Grabowski, Bankbeamter Kurt Klaus, Frau Elisabeth Möschler, Obcrstndtcnrat Professor Anacker, Schuldi'cktv, Loose, Kirchenbiichführcr Schulze, Fräulein Hildegard Müller, Regiernngsbandirektor Canzlcr, Kirchner Freier. Ihre Verpflichtung und Einweisung wird am 2. Avril ftn Vormtttagsgotte-dienst nach der Predigt durch Pfarrer Walter erfolgen. —* Be' der BeZeßungsseier sür Generaloberst Kriegs- Minister a. D. Freiherr» v. Hausen, über deren weihevollen Verlaus wir bereits eingehend berichtet staben, gedachte -Hos- prcdiger Geh Kvnsistorialrat Dr. Friedrich in seiner Ge dächtnisrede vor allem auch der tiestrauernden Witwe, die mit zwei Töchtern uud zwei Enkelinnen der Feier bei wohnte, während die jüngste Tochter mit ihren beiden Kindern linder durch eigene Erkrankung ftrngrlkalten ivar. >6 Jahre lei der Verschiedene an der Seite der geliebten Gattin gewandelt, die ihm. besonders in den Tagen seines: schweren Krankheit, die treueste, vcrftänst» Sovllst« und pflichteifrigste Pflegerin gewesen sei. Mit dem Ver blichene» sei niln der letzte feiner engeren Familie dahin- gegange» —* Lchncllzngsverkehr mit Breslau. Die Schnellzüge: N 12t, ab BrcSlau vorm. 8,d.i. ab Görlitz mittags 12,13. in Dresden Hbf. nachm. 2.EI. nnd i> 123, ab Dresden -Hbf. naclnn. 4,16, in Görlitz 6.12. in BreSIau abends ll.16. dt« znilächst nur bis mit 23. März verkehren sollten, werden auch weiterhin täglich abgelassen. —* Märzenfchnec! Der kurze Lenzestrauin der Natur ist durch di« plötzliche Wiederlehr des schon al'gcrüstcst ge- glaubten Winters jäh unterbrochen worden. All' die zartem ersten Frülilingöblülier. wie Schneeglöckchen, Scilla. März becher. Krokusse. HimmclSschlüssel und Stiefmütterchen, sind oeischic»»den. und von Haselbllllen und Tiachelbeerblättchrn stäubt Pulvcrichiiee. De Niuderivelt hat Marmel- und Krejselspicl rergesscn lind holt den bereits auf dem Boden verstauten Rodel wieder hervor zu fröhlicher Kurzweil. Kurz möchte allerdings das Regiment des Nachwinters sein, denn „Märzen sch nee tut den Saaten weh", nnd die Felder waren doch schon recht üppig aulgegangen. Auch der arggelich tete Kvhlenteller verträgt keine längere Belastung mehr. I» nicht überhaupt das ganze Weltgetriebe au» de» Fugen ge raten? Zum Striezelmarkt fehlte das echte rechte Weih- iiachtSlve'ter gänZich. und jetzt, ivo mir uns kalendermäßig im Lenz befinden, watet man selbst auf den Straßen der inneren Stadt knöcheltief ii» Schnee. Wenn das so weiter geht, werden zum Frühlingsjahrmarkt am nächsten Sonntag die Ficranleu im Schlitten ant'ahreu. —* Das Landesmuseum für Sächsische Balkskunfi, Drcsdcn-N., Asterstraße I lbelm Zirkuöl. wird nach seiner Hauptreinigung von Sonntag den 26. März an wieder geöffnet sein, und zwar wochentags von ll bis 2 Uhr, Mittwochs und Sonnabends auch noch von 1 bis 6 Uhr. Sonntags von ll vis l Uhr. Unter den NcuaufsteUungen befindet sich auch einige Zeit das Modell des letzten ü rutschen Pfcrdcgöpels der Grube Vereinigt Feld im Fastenberge bei Johanngeorgenstadt. ES ist vom Modell - mcister Braun der Freiberger Bergakademie hergestellt und wird vom 'Reichsverband der deutschen Industrie, Fachgruppe sür Bergbau, dem Deutschen Museum in München -estiftet. Der Göpel selbst wurde aus Kosten der deutschen Zechen- Verwaltungen ausgebessert und aus diese Weise der Nachwelt erhalten. Alle diese Bemühungen sind dem Landesverein Sächsischer Heimatschuß zu danken, in besten Auftrag sich Oberregierungsbanrat Koch ehrenamtlich um die Rettung des Göpels bemühte. — WohltätigkeiGkouzert. Znm Besten des Vereins der Kindersreundc und seines neuen Kinderheims in Omsewitz singen Dienstag, den 28. März, im Lvgcnsaal. Ostra-Allce 15. Eva und Friedrich Plaschke Lieder und Duette von Dr. Georg Go hl er. Der Komponist begleitet 'elöst am Flügel. Karten bei Ries und im der Geschäftsstelle des Vereins, Moritzstraße 4, II. —* Eine Gcscllenstücks-Ausstclluug veranstaltet, wie jchvn kurz erwähnt, der Dresdner Innungs-Aus schuß auch in diesem Jahre wieder, und zwar nn Ans stellnngspalast vom 25. bis 29. März. Eröffnet wird sie am Sonnabend vormittags ll Uhr. Der Eintritt ist für Erwachsene und ältere Schüler frei. Ein Führer liegt vor. Vom 27. bis 29. März wird die Ausstellung in diesem Jahre erstmalig vvn den Schülern aller Schulen fti Be glcitiing der Lehrer und Lehrerinnen in den Vormittags Kuns! und Wissenschaft. ! ' Mitteilungen der Staatstheater. Opernhaus. Das für morgen, Freilag «7l angcsetztc Sinfonie- v o >! z c r r ist das fünfte der Reihe I. Es findet unter Leftuva des Generalmusikdirektors Fritz Busch su»t. Die >!onzertivige ist die solgeirdc: I. Sinfonische Variationen über ein Originafthema von A. DworLk: 2. Konzert sür Viorine mir Orchester lD-Durl von I. Brahms unter wltstiictrr Mitwirkung von Max Sirub: 3. Sinfonie 'Nr. 4 t'D-Mvtl« >on R. Schumann. — Die öffentliche Haupt probe zn diesem Konzert sinder morgen vormittag 1412 Uhr statt. L ch r u s viel h a u s. Wiederholung des Volksstückcs . ^ aiem a nns T öcbt e r" von 'Adolf L'Arronge in der neuen Fnizeni.rung und Ansstatnrug am 25. März i7s. Spie Ztu'.'g: Wierth. * Rtimhild-CIn»». Am «arseeitag getaugt in der M arttu - V !, t !i > i t > r äi c deo Lraiorium , D er M e t s i i s" von Hälse! »gch der Uclerl-AuSgabc vvn tzbrnlander zur Auilüöruug. Loltlten: r.:e!ck vea Lchnch. Clara Pachaln. Marlin Otts, ktndols Lchmal- it-ncer O-cheitcr: Der Mozartvereim Lettung: hiichard Fricke. Konzerte. I» Isolde W a g n e r - S ch n c r r. die km zvunkich gut besetzten K ünstlerhause Lieder von Maltiescn. .'Naliler und Monsiorgskn saug, lernte man eine vielseitig iieaabte 'Altistin kennen, die zu den nickt alltäglichen Er- icheinnngen ,;n rechnen ist. Ein hosfunngsvollcs, starkes Talent iedensalls. dessen Ausreise außerordentlich "iel i-uites verivrichi Tie hier wenig gesungenen Liedcc des in Ro!s'>c! als '.lNusikreserenr lebenden Mattiesen be- 'ewen nR't aurch Ueberrc-chium an Erfindung, gefallen aber durch maßvoll angeivcirdete moderne Äusdrucksmittel und nielodiscken Schwung, der die Weiten zu dankbaren Äus- aaöen inacht. Dow erfordert die Wiedergabe Intelligenz und Gen»ltnngsgeschick, da die Wirkung der Grsäuge nickt ander Oberfläche liegt. Als vornchme Stimiunugc» anzusprechcn und ,.O dunkle Nacht" und ..Wenn du einst alt sein wirst". Prachtvoll gesteigert ist „Heimgang in der Frühe". Reizender Humor auillt aus dem ..Jedem öas Seine", mit dem die Künstlerin viel Beifall gewann. Ihr war Tr. Heinz i: ö l l am Beckstein ein tadelloser Begleiter. — In guter Erinnerung stellt liier das Künstlerpaar Louis und Susanne Rae. Wiener Gäste, die durch Gaben aus zwei Klavieren erfreuten und die im Palmengnrtcn eine stattliche Sckar »ou Freunden dieser Kunst uw sich versammelt sahen. Die Auswahl bot allerles, Mozarts G-Dur-Sonate mit - nettem Klavier vou Gricg, von Louis 9Ee bearbeitete Walze'' aus '"olkinnnus Serenade sür Streichorchester und daun ». a. Revers prachtvoll gestaltete Variationen mit .Fuge über ein Beethoven-Tlnma aus den ..Bagatellen". Das non Sounouguiuz überstrahlte, gedankenschwere nnd von i in reißendem Schwung getragene Wert fand eine technisch und musikalisch hochstehende Wiedergabe des trefflich zu- 'ammLUgesühltcn Duos, das den Abend mit Liszts E!«u- oc-rnc, patkötiquo beschloß. Inmitten standen Kleinigkeiten sür Klavier zu vier Händen, dabei vier harmlose Walzer- cken von Louis Ree, non denen der vierte in Es-Dur be sonders lebhaft ansprach. Man dankte den Gästen durch leb haften Beifall. Ii. ft. >-» Ein Schülerkonzert der Gelangkchule Hermann und Wilhelm ine Nüßle batte am Mittwoch den großen Logenhans'aal säst vollzählig gelullt und sand viel Anklang. Konzertreise Leistungen sind selbstverständlich bei solchem Anlaß nicht zu erwarten. 'Bald fehlte cs am vollen 'Ausgleich der Stimmrcgistcr. bald an der absoluien tonlichen Reinheit, bald an der aus innerem Emvftuden heraus- gemnchsencn Boriragsgestaliung. Erfreulich aber war bei allen Schülerinnen und Schülern daS vorhandene stimmliche Material »nd die sickere Beherrschung des Technischen — letzteres ein rühmlicher Beweis sowohl kür d-en aus- gewandten Fleiß der Schüler wie erst recht tür das Lehr geschick der beiden Gesangspädagogen, die an der Spitze der Nüßleschen Schule stehen. Die Ausführung der Vorträge iTuettc, Arien und Lieder von Mozart, Mendels,ohn, Cornelius, Brahms, Rossini. Kreutzer. Lortzing. Schubert, Weber, Wagner. H. Wolf. R. Strauß u. a.s bewegte sich, im allgemeinen in auftleigender Linie, so daß das Beste zuletzt kam. Der Riescnausgavc, wohlgezählt 36 Gesmigsnu-nnnern am Flügel zu begleileu, untorzog sich fast pausenlos mit pianiitisckcr Sicherheit und musikalischem Fcinsinn Kantor Richard Schmidt. —ck. !-» Leipziger Musik. Erwin Schulhofs, einer der freudigsten Vorkämpfer jüngster Klaviermusik, besaß den Mut, ln Leipzig eine» 'Abend mit einem äußerst liuis ge richteten Programm ;u veranstalte». Es mar kein leichtes Diug. den 'Abend durch alle Fährnisse hindurch zu einem glücklichen Ende zu führen, den», ungecickict einer ln den Programmen gedruckten 'reiiudlichen 'Aussorderung, „sich aller Kundgebungen zu enthalten uud äußerste Ruhe zu be wahren". benalmi sich das Publikum doch stellemvcis ziemlich laut. Schade, denn unter den mancherlei Ur uns Erstaus führung:« mar so manch wertvolles Stück, wie K. B. Ji.r>il's mit klugen modernen Stilmitleln arbeitende .„Kleine Suite", Alfreds Eascllas „ßnuix comr?Ke.8" Felix PctrirekS leck geschauter ..Wurstelprater", Gerald Tnrhwitls «Lord Berners! ulkige. „Drei kleine Trauermärschc" lauf den Tod eines Staatsmannes, eines Kanarienvogels und einer reichen Tante . . >, Igor LtraviniknS, des Russen. "Zaus" -- „Rag" — „Music" lletztercS allerdings mcllr: „Anti- Mnsic"!!> »nd »or allem Sch-ulhossS „12 Jiw.nüvnetl" und des ungarischen Tviiimvrcssionisien Bola Bart"k Suite op. Ii. Schnllivss spielte das alles frei aus dein Gedächt nisse: eine erstaunliche Leistung. >'. c. T. 1* Paul Dnrand-Rucl s. Ter berühmte Kunsthändler Turnnd-Rnel ist in Parts gestorben. Sein 'Name ist für alle Zeit mit den Geschichte des Im v r c s s i o n i ü m u s in der Malerei verbunden. Er war die kräftigste, ja zeitweise die einzige Stütze des französischen Jmvrefsionismus, zu einer Zeit, da die neue Richtung nur aus Unverstand, Hnün und Verachtung stieß Er war 1832 geboren, c-rrcichtc also ein After von fast 96 Jahren und kann für das klassische Bei spiel eines Kunstsammlers gelten, der sein eigenes Urteil gegen das der Zeitgenossen setzt und schließlich recht behält. Mit Ausnahme von Claude Monet überlebte er übrigens alle seine zumeist jüngeren Schützlinge.. 'Nachdem sie ihn beinahe bankrotr gemalt hatten, warfen sie ihm allerdings nachträglich Millionen in den Schoß. In der ersten Zcir waren die Impressionisten so gut wie unverkäuftzch. und trotzdem kaufte Durand Ruel fort »nd sort neue impressio nistische Gemälde, aus diese 'Weise den jungen Malern ein« ungeheure Stütze gcwälircnd. Und seine Hartnäckigkeit ge wann schließlich auch die breitere Ocftenklichkeit für den Impressionismus. s* Kritische Lage der ehemals kaiserlich-russischen Theater. Wie die sowjetrussische Presse berichtet, gestaltet sich die Finanzlage der ehemaligen Petersburger Zaren thecftcr immer kritischer. Man rechnet ernstlich damit, daß sic in kürzester Zeit zum Teil geschlvssen werden. Deutsche Thea!ersammlnnqen. Sn reich Deutschland auch an Sammlungen aller Art ist, ft-hlt uns doch noch ein umfassendes Theatcr-- lunseum, das der jungen aufblühcndon Wissenschaft der Tstcatergeschichte als Mittelpunkt dienen könnte. Jedoch sind immerhin Än'ätze zu bedeutenden Sammlungen aus theatcrivissemchaftlichem Gebiete vorhanden, über die Dr. Hans Knudsen in einem Aussätze der Wochenschrift „Der Sammler" berichte«. Berlin, die größte Thcatcrstadt Deutschlands, tu der die Organisationen des Theaters ihren Sitz haben, hat keine Thcatersammlilng von misieitschaftlichem Rang. Wohl haben das Lcssing-Muscnm und die „Gesell schaft für Tiieatecgcschichtc" allerlei Tlie,ater'-Eri»ncr>tngcn: doch der wichtigste Besitz Berlins in dieser Hinsicht ist die La w m l il n g L v ui s Schneider, die cigeiikljch der Gene:alin!endanz der Berliner Staaisbühnen gehört, aber sich in der Staatsbibliothek als Leihgabe befindet. Schneider, der belanntc Schampieler. Theaterdichter lind Vorleser Kaiser Wilhelms >., Hai sein ganzes Leben hindurch gcsain- melk und ein riesiges, wenn auch ungleichwertiges Material zusaiiimengchracht. Seine Bildnis-Sammlung umfaßt allein etwa ->6«>6 Blatt, darunter >5 Porträts von Henriette Lon- !ag. >8 von Wilbelinuie Schrödcr-Devrient. 9 von F. L. E,ch!ödcr. m von Talma usw. An bil'dftcken Darstellungen. >u',t der Theaterausstatlung beschäftige», sind die Wiedergaben der Blihnenproipekie aus der Schinkelzcit hernorznhebeii. zahlreiche Delorationsskizzen der ttaite- uuchen Oper in Berlin: daran schließe» sich 'Ansichten und bläue von Schaiispiclhänsrrn aus aller Herren Länder, Maske». Pantomimen. Karikaturen usw. Unter dem hand schriftlichen Material stammt das wichtigste aus dem Nach-
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