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Dresdner Nachrichten : 21.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-21
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.04.1887
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SlLSVLLrvll rmck ! 4irt «UI» ck«L d«Iout«uä»tvll OlLnKÜttsn ckvs III ^u»I«uut«s, «mpkstllsll in rsickdalti^vr ^.usvstkl ^1Ul. L1KI L 8«kll, »I. M ILt» K«0i»»»«»it,r "VW krUHitztttsrr, ,»rt»t<l»s«r > o I mirk IKUl-80KIiS88VI' « »roloeele «roll« u«» feoueo. Las Wunsch! >4 «1,. Protei- koftrnsr. - «ein, rlchebeschäd. - l rovo St. >m L,brauch. Vre8äen-N., I'sters^ieustr. 2. '7 Aas..MM"-Aremd. ^«T4«Nr««N Rvrttr klinKaer, Rr. 111. W.J°h°g-SL»«L^M^ N Url»>,r»ri>»kt ro» Lurup» 188S/87. L »»ulioli tuareleliunau> tt«><irur ei «t-ilulll^ «llrul-uralb,». rvi«ol880. ,»« LI» ksinst» mul dort« Llusvkinv Sur Hl XVolt voa cksu KSckotsu tuliruailo» U LutoriUUs» »usrknnut. LIIv »nckvrou 8v»t«mo M bUII^tou Nrvissu. V. knu«>- vru«,»-l»r<>»ckeii. «mpüsdlt rar bilUgsn auä vrLlctiiieköit Rsisv ITvkuv-k^aurnlvr- Itttkvr »I» vllicum clor I-siotztizlcsit, 8oli«litLt und Llo^uur. LlrSi««t« von V»»eI»vi»-lVvvv«8»lrv« «te lürrima—uastchte, f»r »en^ltl. «»rll: «eftwlu» »ou «IttlrrrVS,Lr«c »rl rchschuttllich Harter lvewilkuu,. mlt »elt- »utz HeUeuweiseu M«»erschl»,rn. reuroerulur «eul, »eritutrrt. ^.u§nstiisstrLsss Nr. 4 («»Lttr «tv Ur -ie Monate Mai uni» Juni werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex« »edition, MarienftraHe Nr. L». zu 1 Mark 70 Pfg., für ans- ivärtS bei den Kaiserlichen Posianstalten im deutschen Reichsgebiet zu! Mark 84 Pfg.. in der Oesterreichtsch - Ungarischen Monarchie zu I Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlag) angenommen. «<elai,lw»nll«rr RedaNenr für P-littschtO vr. «m«l «lere, «n Dresden. Seitdem zu Berlin. Hamburg. Altona und Leipzig, also zu den Städten, die seit niedreren Jahren unter dem kleinen BelagerungS- zuiiiald stehen, noch Sprembcrg. Stettin, Frankfurt a. M. und Nicnbach getreten sind, Hausen sich im Reichstage auch die Be- taihimgcn über die sogen. Rechenschastsberichte. Der Bundesralh ist, wie bekannt, durch das Sozialistengesetz verpflichtet, alljährlich dem Reichstage die Gründe darzulegen. weShalb der kleine Belage rungszustand über das betr. Gebiet verlängert worden ist. DaS gicbt jetzt bereits sieben derartige Berichte. Der Berlaus ist nun im Reichstage regelmäßig so, daß die Sozialdemokraten kccklich ab leugnen, daß irgend welche triftige Gründe vorhanden sind, die Be stuInnungen deS Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie in Anwendung zu bringen. Alles. waS aus» gewiesene Sozialdemokraten gethan haben, ist nach der Versicherung ihrer Parteigenossen im Reichstage höchst unschuldiger, harmloser Ralur gewesen. Dem stehen die Angaben der Regierungen gegen» über. Sie weisen ans die fortgesetzten gemeingefährlichen Agita» lieiicil hin. Die sozialdemokratischen Abgeordneten benutzen diesen Anlaß, von der Neichstagstribüne aus Propaganda zu machen; sie drohen mit der Revolution, lehnen aber die Schuld daran im Porans von sich ab. Zwar geben sie zu, daß ernstliche soziale Re formen die Revolution unmöglich machen würden; aber, wenn solche Reformen angebahnt werden, so hindern sie ihrerseits da-Zustande- bringcn durch Aufstellen unerfüllbarer Forderungen. Zuletzt stimmen sie gegen wirkliche soziale Verbesserungen; die gemäßigt«, Abgeordneten müssen sich den radikalen fügen. So stimmte seiner Zeit die ganze sozialdemokratische Partei geschlossen gegen daS KrankenversichernngS> gcictz, obwohl die maßvolleren Parteigenossen sehr bereit gewesen waren, dasselbe anzunchmen. DaS Ende der Bcrathungen über solche Rechenschaftsberichte betr. deS kleinen Belagerungszustandes üi slets. daß der Reichstag dieselben einfach znr Kenntniß nimmt, nachdem die Sozialdemokraten ihren Herzens vorher gründlich Lust gemacht haben. Beim letzten Reichstag kamen sie aber nm diese Gelegenheit, ur Pundescath hatte die Rechenschaftsberichte über die Verlänge- mng des kleinen Belagerungszustandes über Hamburg - Altona und über Berlin am 25. Novbr. und 2V. Dczbr. v. I. vorgelegt; der Reichstag kam aber nicht zu einer Besprechung dieser Denkschriften, weil er am l4. Januar ausgelöst wurde. Nun verlangen die Sozial demokraten die nochmalige Vorlegung dieser Dcnkschrlsten; der BundcSratli aber, der seiner Pflichk durch einmalige Vorlegung völlig genügt bat, geht nicht darauf ein und der Reichstag hat auch keine Rist, sich damit zu beschäftigen. Somit unterbleibt die nochmalige büiilriligung von Rechenschaftsberichte». Die Abgg. Sabor und Singer, beides steinreiche jüdische Sozialdemokraten, beide auch aus Hranknui und Berlin ausgcwiesen, gaben sich, soweit sie's eben vermochte», alle Mühe, einen anderen Beschluß herbeizusühren; aber der Reichstag hat alles Interesse an diesen sozialdemokratischen Reden verloren. Wollte man den Herren glauben, so sind die ärgsten Aufwiegler die unschuldigsten Lämmer. Die Sozialdemo kratie bat cs selbst an der Hand, die Aufhebung des Sozialisten« geictzcs herbeizusühren. Von der Stunde an. wo sie auf ihre revo- iiiiienärcn Pläne verzichtet und nicht mehr an einen gewaltsamen Umsturz denkt, wird der Staat gern auf die Al'wehrmittel gegen solche- Uiilmangcn verzichten. Leider aber gewahrt man, daß die Sozial demokratie gar nicht daran denkt, sich an friedlichen Reformarbeiten zur Hebung des Volkswohls zu betheiligen. Seit einiger Zeit drmigl sic sich mit Vorliebe auch in jene Arbeitervereine, die ur» itzrüiiglich nicht zur Förderung sozialdemokratischer Zwecke gegründet sind. Tahin gehören die Fachvereine. Sie sollten von HauS auS nur eine bessere fachliche Ausbildung und Verbesserung der allge meinen Lage ihrer Mitglieder bezwecken. Jetzt ist die Sozialdemo kratie aber dabei, sich dieser Fachvrreine zu bemächtigen. Natürlich leugne» die Abgg. Singer und Sabor jeden Zusammenhang zwischen Sozialdemokratie und Fachvercinen; aber das Bestreiten schafft die Tiiatiache nicht auö der Welt. Wenn nun Fachveretne, die. solange sic sich von sozialdemokratischen Bestrebungen fernhielten, Stutzen gestiftet haben, von der Auflösung betroffen worden sind, so mögen sich die Arbeiter nur bei der Sozialdemokratie bedanken, welche durch ihr Eindringen in diese Fachvereine verhindert hat, daß die Arbeiter von denlelben ferner noch Nutzen ziehen können. Tas 8 brcnßöchen vor. ES is . , leinen langgewundenen Sahbau mitunter durch urkrästige Worte zu nnlcrbrechen liebt. So mutbet cS ganz eigenthümltch an, wenn der Papst das neueste preußische Kirchrngesetz als „ein nicht heuÄe- riiäies noch zu verachtende-Heilmittel vieler Uebel" bezeichnet. DaS Zentrum wird nun nicht mehr umhin können, sich dem päpstlichen Billen zu unterwerfen, sogar in möglichst guter, Manier sich zu fügen. Der Papst würdigt die Bortheile, die da- Papstthum m Tentichlaiid durch daS neueste Kirchrngesetz erhält, vollkommen und bringt diese Errungenschnsten dem Tentrum zum Bewußtsein. Selbstverständlich verzichtet Rom nicht aus noch weitere Triumphe -- wann hätte Rom sich ie für völlig befnedigt erklärt? Aber für kn Augenblick „mahnen Ke Regän der »ramschen Klugheit, ei» gegenwärtiges und sicheres Gut der zweifelhaften uird unsicheren Erwartung eines größeren Gutes vorzuzichen". Daher rühmt der " " rstand als .den Zugang zu dem !o lange und t der, jetzigen Zustand als erstrebt " dein dsam erstrebten Frieden", interessant ist es auch, aus päpstlichen Schreiben zu erfahren, daß der Papst alle Fuedens- bedingungen, aus die Preußen gern bestanden batte, zuriiagewieken hat. bis auf die eine: eben die, welche dein Staate das Einivruchs- rnht bei den Ernennungen der Pfarrer vorbehiclt. Es ist über diesen kritischen Fall, wenn ein Oberpräsident einen katholischen Geistliche», den ein Bischof als Pfarrer anstelle» will, zurückiveist, noch keine ganz klare, unzweideutige Vereinbarung zwischen Rom und Berlin getroffen worden. Dasjenige, was das Kirchengesetz betreffs des staatlichen Einspruchsrechts enthält, ist nicht ganz klar, ist mehrdeutig und dehnbar. Aber Rom sicht mehr a»t den Inhalt, als die Form; im Einrelialle wird es schon seinen Willen durch setzen. In Betreff der Zurücksührung geistlicher Orden nach Preußen hat, inhaltlich des päpttlichen Schreibens, Rom zunächst anf weiler- gehende Forderungen verzichtet, sodaß dieser Streitpunkt sür jetzt in den Hintergrund tritt. Das ist wenigstens Etwas. Zwischen den beiden Reichshälsten Oesterreich und Ungarn schwebten langwierige Verhandlungen über das Lerhältniß der Kosten, in welchen jener Theil zu den gemeinsamen RcichSansgabcn tDivlomatie, Heer und Marine) beizutragen bat. Diese betrugen bisher für Oesterreich 70 Prozent, sür Ungarn nur 30: dies war entschieden zu günstig sür Ungarn: die Ocstcrreicher erstrebten sür die nächsten 10 Jahre des staatsrechtlichen Beisammenseins eine Erhöhung der ungarischen Quote. Diese Quotensrage ist jetzt gelöst und wie man sich denken kann, wiederum zum Nachtheil der öster reichischen Ncichshälitc »nd zu Gunsten Ungarns. Die Magyaren lieben es nicht, ihr Lickt unter den Schesscl zu stellen. Im Gegcn- theil, sie pflegen zumeist sich zu brüsten und gewaltig herauszu- streichen, klirren nicht nur mit den Sporen, sondern verkünden auch, daß die Fruchtbarkeit ihres Landes die halbe Welt oder wenigstens ganz Oesterreich ernähre. Nur wenn cs zum Bezahle» kommt, da verliert der Magyar seine stolze Haltung, läßt den Kops hängen, macht sich entsetzlich klein und jammert: Wir sind ja ein armes Volk, haben keine Industrie, keinen Handel; wie können wir uns mit euch Oesterrcichem vergleichen! Wenn bei uns eine einzige Mißernte eintritt, liegen wir aus dem Bauch und müssen von der Erinnerung an die Thatcn unserer großen Almen leben. Euer Reichthum ist aber sprnchwörtlich: i» allen Metropolen der Welt glänzen Eure Firmen mit goldenen Schildern. Was begehrt Ihr Orsterreichcr von n»S? Ihr verlangt ungebührlich hohe Beiträge zu den allgemeinen Recchsausgabt'n von uns armen Ungarn! Wollt Ihr imkeren Weistum den stylen Tropfen Nahrung sür ihre Säuglinge nehmen? Wenn wir 30 Prozent zahlen, geben wir genau die Halite mehr, als wir vor unseren Mitmenschen und einst vor Gott verantworten können ! — Tröstet man die Magyaren darauf liebreich, ermuntert sie» dem Kleinmuth und Verzagen sich nicht ganz hinzugcbc» und erwähnt zugleich, daß nach der Statistik der Steuern das Elend glücklicherweise doch nicht so haarsträubend sein könne, so schlagen sie die Hände über dem Kops zusammen und rufen erstaunt: „Wie sich so gescheckte Leute täuschen lassen können. Ob man denn nicht wisse, daß diese Statistik nur gemacht ivcrde, um die Blöße ihres Landes bor den Augen der Welt zu bedecken!" Das Jammern und die Schmeicheleien verfehlen nicht das Ziel. Ist dieses aber erreicht, haben cs die Magyaren — Ivic das heute wieder geschehen ist — zn Wege gebracht, daß sie die ungebührlich niedrige» Beiträge von früher zu zahlen haben, so erheben sic gleich mit altem Stolze das Haupt, dann wird wieder mit Emphase ver kündet, daß die Schwaben, wenn sie ihr Dasein fristcn, cs nur den Rcichlhüinern Ungarns verdanken; dann werden wieder hochmüthig die Völker Eisleityanieils wie eine weit zurückgebliebene Menschen klaffe betrachtet. RraefteTelearamme der..Dresdner Nackir." vom 20. April. Berlin. Der Kaiser empfing heute den neuen Unterstaats- sckretär sür Elsaß-Lothringen, Stickt, vor dessen Abreise nach Straßbrug. — Der hiesige französische Botschafter Herbctte, der dieser Tage ans Urlaub gehen wollte, verschiebt die Abreise nach Paris bis zum Mai, um nicht durch die Gleichzeitigkeit seines Ur laubs mit dem des Grasen Münster beunruhigende Folgerungen zu veranlassen. — Der römische Korrespondent der „Boss. Zkg." be zeichnet die Mitthciluna, wonach der Papst dem Minister v. Pntt- kamer der dessen Besuch im Vatikan seine Unterstützung in der Ger- manisirung Elsaß-Lothringens versprochen habe, als reine Erfin dung. — Der aus Elsaß-Lothringen ausgewiesene Thierant Antoine ist in Brüssel curgetroffen. Er erklärt, er werde den Reichstaas- vcchaiidlilngen in Berlin beiwohnen — Außer dem sächsischen Ge sandten, Grasen Hohenthal, wird zum Geburtstage des Königs von Sachsen auch der hiesige Militärbevollmächtigte Oberstleutnant v. Schlicken ein Diner geben, an welchem die hierher komman- dirten sächsischen Offiziere und die hier aufhältlichen Reserveoffiziere theilnehmcn. Auch die sächsische Compagnie des hiesigen Eisen bahnregiments feiert den Geburtstag deS Königs. Berlin. Reichstag. Eingcgangcn: Bericht über das Answanderungswesen im Jahre 1886. Die Novelle zum Reichs- beamtcngesetz wird in 3. Lesung dcbattelos angenommen. DaS Mandat Gröber- (Centrum), der früher Staatsanwalt war und kürzlich zmn Landrichter ernannt wurde, wurde als durch diese Er nennung nicht erloschen erklärt. — Zur ersten Lesung der Vorlage wegen Errichtung eines Seminars für orientalische Sprache» an der Berliner Universität nimmt Klemm (kans.) das Wort, welcher die Horlage rücksichtlich ihres Zweckes sympathisch begrüßt, gegen die vorliegende Form aber mehrfache Bedenken äntzcrt. Es sei ein Novum, daß das Reich in den Lauf der Erziehung und den Lehr plan deutscher Hochschulen eingreife, was bisher ausnahmslos den Eimelstaatcn überlassen war. ES sei nöthig, den Plan näher zu prüfen» auch fürchte er, daß die in Aussicht genommene» Mittel ans die Dauer nicht auSrcichen werden. Die Vorlage wird ans Antrag KlemmS der Budgctkommission überwiesen. An Stelle des Grafen Adelmann wird Porsch (Centrum) zum Schriftführer ge wählt. — Der Präsident tbeilt mit, der Reichstag habe ariaenblick- lich irur wenig Material für Plcnarbcrathnngen, dagegen liege ein umfängliches Material in den 12 bestehenden Kommissionen vor, die meist mit ihren Arbeiten sehr im Rückstände seien. Er bittet die Kommissionkvorsitzrnden, die Kommissionsberatbungen energisch zu fördem. — Freitag: Gebührenordnung für Rechtsanwälte. Augsburg. StaatSministcr v. Lutz hat sich mit der AiiaS- bnrger Fabrikantenswittwc Margaretha Rieding«, einer Millio närin, verlobt. ^ Pari». Die russische Regierung wie- die diplomatischen Agenten und Coirsuln in der Türkei und Rumänien an, den brrl- iarischen Flüchtlingen von dem gegen die Regentschaft geplanten lZutichversiiche entschiedenst abzurathen. — Hillairand. der Atten- iikr auf Bazain«. vindtgte Deroustd« schon 1884 an, er beabsich tige Bazaine für seinen Verrath mit dem Tode zu bestrafen. Hier läuft eine Bittschrift an die spanischen Richter um, gegen Hillai- raud Milde walten zu lassen. Die Bittschrift geht von einem Handlungsreiscnden aus und trägt schon zahlreiche Unterschriften. London. Das Unterhaus nahm einstimmig in zweiter Lesung die Vorlage an, durch welche de» Polizisten Großvritan niens das Wahlrecht gewährt wird. Die Pnrnellitcn stimmten sür die Vorlage unter der Bedingung, daß dieselbe nicht ans Irland Anwendung findet. Konstantinopel. In türkischen Negicrungskreisen wurden nene russische Vorschläge betreffs Bulgariens als bevorstehend cin- gezeigt. Die Berliner Börse verkehrte Anfangs abwartend, vor wiegend schwach. Die Spekulation war durch russische Meldungen ungünstig beeinflußt. Später war die Tendenz im Allgemeinen fest. Das Geschält war m einzelnen Bankaktien und der Mehrzahl auswärtiger Renten lebhaft. Berliner Handelsantheile anläßlich der bevorstehenden Emission amerikanischer Prioritäten bevorzugt. Von deutschen Bahnen waren Marienburger stark steigend, von öster reichischen Franzosen im Vordergründe. Für Bergwerke bestand wenig Interesse. Im Kassavcrkeyr waren Bahnen ruhig, Banken wenig verändert, Bergwerke still, Industrien cibgeichwächt, deutsche Fonds still, österreichische Prioritäten behauptet. Privaldlskont 3 Prozent. Kr»»kf,rt ti. «r.. 211. April, «redit 227'/,. eiaal-P-Iin iSO'/t- 2o>». »arden K!N/„. «alizirr —. rkgllvtcr 75,20. Zvroc. Husar. «aldreitte.8l,i>0. LiSconio 195,10. KUkr Russen —. Lauru —. Fest. wir». 2». April, isrrdi, ». s«a,t«l>al,n 297,50. Lombarden 82,50. Nordwes,d. 100,25. Markuoieu <12.90. u»s. Credit 288.75. Ruine, v ari «. 20. April. , Schluß., „teilte 81.95. Au.ctlie 1l»,«2. Italiener »8,8». StaaiSbav» 178,75. Lomdardru 189,75, do. Briorit iiru —. Spanier kl'/«. Si>PPier 380,00. Liiomanen 515. iUruc Anlcikic —. Türke» —. Fest. London. 20. April, öorm. 1l Mir 10 Mi». Consolö 102I879rr Russe» 91'/,. Italiener 97'/,. Lomdardru 7>/,. Kon«. Türken —. Iproe. suadtrte Amerikaner 192>,. Iproe. N»sar. iöoldrcnie 81. Orfterr. «Sol», renic 89. Vreuss. ikonsolS 105. Egdpier 70'/,«. Reue ikadsacr 90'/,. Warm», iksdptcr 100. Ottomanda»! Suez - Acilru 80'/,. Spanier 01',«. — Slimmnus: Ruhig. Wrlirr: Schön. Amsterdam, 20. April. Produkten «Schlitz». Weizcn per Mai 2l8, per Novemdrr —, dehauplc«. Roggen per Mai 110, per Oktober 122, dchanptet. L o >t d o n , 20. April. «Schluß.> Getreide ruhig, Wcize» und Hafrr kicitg, Mais und Gerste zn Gunsten der Kituser. Russischrr Hascr ,'rft. — Wetter: Prachtvoll. Lokales und Sächsisches. — Se. Majestät der König wird nächsten Sonnabend die Glückwünsche, zu seinem Geburtstage von den Herren Militärs so wohl als vom Civil in der Villa Strehlen Mittags entgcgcnneh- meii. Um 11 Uhr findet in der kathol. Hoskirche die Aufführung des Tedeum von Hasse statt. Ihrer Majestät der Königin Carola ist für ihren Aufent halt in Brüssel belgischerscits die Hofdame Baronin Banden Bosch d'Heylissem nick der Copitain v. Burnell als Ehrcnkavalicr bcige- gcben worden, der sonst den Ordoinianzdienst beim Graten von Flandern versichi. Am Sonnabend bcsnchlc Ihre Majestät mit den flandrischen Herrschaften die Ausstellung der kal. belgischen Agua- rellisten-GeieÜschast. Für die österreichische Abtheiliing hatte der öster.-ungarische Gesandte Graf Chotek die Führung übernommen. Am Sonntag besuchte die Königin da-Z Theatre de la Monnaic und wohnte daselbst zwei Akten der Operette „Hoffmann's Er zählungen" bei. Die Königin war in Gesellschaft dcr Gräfin von Flandern und des beiderseitigen Ehrengctolges. Als die Herrschaf ten in dcr Haflogc Platz nehmen wollten, ereignete sich ein kleiner störender Zwischenfall. Der Kaimnerherr v. Mmckwitz, welcher die Königin Carola nach Belgien begleitet hatte, übersah eine Stute in dcr Hvfloge und stürzte zn Boden; er verletzte sich am Kopie bei dem Sturze, wenngleich zum Glück nicht bedenklich. Am Mitt woch wollte die Königin eine Einladung dcr Direktion des Parc- Tbeaters folgen, welche Sardvn's Sittenlomvdic „Dora" mit Frl. Marie Legoult in der Titelrolle zu geben beabsichtigte. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg wird mit den Prinzen Johann Georg, Max und Albert morgen aus Klagemurt nach hier znlttckkehre». während Ihre Kgl. Hoheit Prinzessin Mathilde noch bis Anfang Mai bei ihrer erlauchten Schwester zum Besuch ver weilen wird. — Veränderungen in dcr Armee. Durch allcr- böchsten Beschluß Sr. Majestät des Königs wurden dcr bisherige Nr. 102 zum Direktor deS Montirungsdepots zu Dresden und an dessen Stelle der Commaickeiir deS 2. Bataillons Dresden Nr. 2, 4. Landwehrregiments Nr. 103, v. Gntbier, zum Commaickcur des 1. Landlvehrbataillons (Chemnitz) 10. LandwehnegimentS Nr. 131 ernannt. Zum Commaickcur des Laudwchrbezirks 2 Dresden (Dresden-Land) wurde dcr bisherige Major und überzählige Stabs offizier vom 7. Jnsanteric-Regimcnt Nr. 106 Freiherr v. Ocr be fördert. — Morgen Vormittag 11 Uhr werden im Höre des kgl. Nesi- denzschlosses die acht neuen Feldzcichcn, welche infolge dcr Verstärkung unseres Armeekorps zu den bereits borbcmdcnen 47 kgl. sächsischen Fahnen kommen, in feierlicher Weise den betr. Trupveiitheilen (3 Bataillone des ncuerrichteten Infanterieregiments Nr. 139 und 5 Landwehrbataillonc) übergeben. — Ter Kgl. sächs. Gesandte am Berliner Hofe, Graf v. Hohenthal, weilt gegenwärtig vorübergehend i» Dresden. — In Betreff unseres gestrigen, dem Lcyiz. Tgbl. entnommenen Artikels über die T r g i n - E i n j ä h r i g - F re i >v i l l i g c n wird uns von wohlunterrichteter Seite mitgetheilt, daß hier cm Anlaß zn irgendwelcher Abändcmng der bestehenden Gesetze durchaus nicht vorlicgt. Die Dienstverhältnisse der Einjährig Freiwilligen, sowie der Stammmannschaften des Trains sind genau dieselben wie bei den anderen Truppen auch. Reben diesen beiden Kategorien treffen aber alljährlich noch zweimal Mannschaften zn cinhalbjäbriger Ausbildung bei dem Train-Bataillon ein. Diese Maßregel ist un umgänglich nothwcndig, denn die betreffenden Leute haben im Kriege den hohen Bedarf der Armee an P'crdewärtern und an Fahrern bei den Fuhrpark-Kolonnen zn decken. Sic werden all jährlich bei der Nekrutinma ganz speziell zn cinhalbjähriger Dienst zeit aus geh oben. Einstellungen von Freiw'lligen zu cinhalb- lähriger Dienstzeit finde» »ie statt. Ebensowenig gelangten bisher oder gelangen künftig Einjährig-Freiwillige des Trains bor Ablaut ihres ganzen Dienstjahrcs zur Entlassung. — Die Rangliste der Kgl. Sächs. Armee vom Jahre 1887 ist soeben erschienen. Dieselbe ist m ihrer äußere» Ausstattung — dem hellgrünen Einbande mit dem durch kriegerische Embleme Verzierten sächsischen Wappen ans dcr Vorderseite, mit einer Abbil dung d«S Großkreuzes des Militär-St.-HeinrichordenS auf der Ruck«
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