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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.11.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261103019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926110301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926110301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-03
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.11.1926
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1kr. 817 Seite 4 —» »L/sTVVNEr »>E M«»«ch. ». »«««»« «21 OerUiches und Sächsisches. A« öte Lochsslaeschaft „» Sl»»ltza»r«I Mer». Bon den Bewerbern um dt« durch Rücktritt von Vtadtbau- r«t Fleck frei gewordene Stelle de» Vorstände» de» Städtischen Ttefdauamte» find svlgeude vier in die engere Wahl gezogen worden: Senator LeSke. Danzig; Stadtbau rat Dr. Schubert, Gotha; Stadloberbaurat Schwab, Heidelberg: Stadtbaurat Dr.-Jng. Roth» Elber feld. Mielziusskeuer »Aer vffeittliche Renke? Der verband der Dächfischen Grund, und Hausbesitzer schreibt unS: .Seit einiger Zeit find Bestrebungen im Gang«, di« tm. Gesetz über den GeldentwertungSanSgleich bei bebauten Grund- stücken vom 10. August 192ö bez. vom 1. Juni 1S36 verankert« MietzinSsteuer jio Prozent der vorkriegSmietef. die nach 8 S dieses Gesetzes vorläufig bis zum 1. April 1928 erhoben wird, in eine össentliche Reute zu verwandeln. Diesbezügliche Pläne, die bereits in den zuständigen RcichSininisterien zur Erörte- rung stehen, zielen darauf ab. dem Staate zur Deckung seines ZinanzbedarsS und zur Durchführung der Wohnungsbau» Programme die jährliche Milliardeneinnahme ans der Miet- zinSftener auf die Dauer zu erhalten. Die Verwirklichung deS Projektes soll in der Weise erfolgen, das, der Hausbesitz mit einer Rentenverpflichtung gegenüber dem Staate belastet wird, die der Differenzen zwischen Althypotheken und anfgewcrteten Hypotheken entspricht, die aus seinen Besitz eingetragen find. Die Rente soll ablösbar gestaltet werde», um den mit ihr be- lasteten Haus- und Grundbesitzern Gelegenheit zu geben, ans beschleunigtem Wege sich ihrer Verpflichtung zu entledigen. Der verband der Sächsischen Grund- und HanSbesitzervereine warnt die gesamte Desfeutlichkeit davor, diese Pläne deS Reichs und der Länder zu unterstützen. Gegenüber den staatlicherseits vertretenen Gedankengange» stellt er sest, daß die Mietzinö- rente genau wie die MietzinSfteuer nicht nur den Hausbesitz, sonder» auch die gesamte Mietersäzaft treffen würde, die un beschadet der im Verhältnis zur augenblicklichen Höh« not wendig steigenden Mieten die ganze Härte aus dem oberfläch lichen Moment der individuellen Unterbringung sich ausbanen- der neuer Danerabgaben zu tragen haben würde. Er stellt weiterhin fest, daß eine Beanspruchung des nicht aufgewerteten Teiles der von der Inflation entwerteten Hypotheken durch den Staat oder die öffentliche Hand nichts anderes als eine einseitig im Interesse dieser Instanzen versteckt vorgenommene Aufwertung bedeutet und daß damit eine Wiedcraukrollung deS ganzen AufwertungSproblems unvermeidbar wird, die in weiteste .streife abermals Verwirrung hineintragen must. Und er verweist schließlich darauf, daß die geplante staatliche Miet- und HauSrente, ganz gleich, ob sie öffentlich eingetragen wer den sollte oder nicht, durch die ihr zugedachte Vorzugsstellung in der Reihe der aus HauS- und Grundbesitz liegenden Real lasten niit Rücksicht ans die allgemeine GrundstückScutwcrtung die AniwertungShypotheken und sonstige auf Häusern und Grundstücken ruhenden Kapitalschulden in ihrer Sicherheit ge fährden müßte. Wenn Reich und Gliedstaaten neue Steuer- guelleu erschließen müssen, so sollen sie sich einer Stenerfindung befleißigen, die das Können und Vermögen des einzelnen nach weniger oberflächlichen Gesichtspunkten beurteilt und die schwere Kollisionen mit bereits vorhandenen reichSgesetzlichcn Regelungen vermeidet." IS Wahloorschläge für die Slgbt»erorb«etenwahl zugelasea. DienSdag vormitt»» wurdet» einer Sitzung »ei he» nach her »emetnbewahlorbnung vorgeichriebenen Äatlanblchnf» se» unter hem Borsitz non Stabtrat Dr. Krumbtegel über dir Zulassung unh Reihenfolge her etngereichten Wahlvorfchlag« Beschlutz gefaßt. 14 WahloorschlLg« waren eingegangen. »S Wahlvorfchltlge «urden »»gelassen unh folgende Reihenfolge fefigelegt: 1. GozlnlheWokrntifch« Partei fPpitzenkanhihat: ««»!. L Dentfchnationale V»lk»»a,tei fvertholhf. ». Deutsche Volk-partei (Flattert. 4. K»«m»«ifte» (Gchravels. ». Hanbwerk. Handel «nd Gewerbe («birtschafib» grnppes (Knntzschf. I. Deutsche Demokratische Partei (Zetzschef. 7. «Hlkilchiso-ialeArbeitSgemeinschaft (vln, «eutrittf. «. «lte S»,ial»e« akratisch« Partei Sachse«» sWirths. 9. Deutsche Ze«trnm»»«rtei (Christlich« B«lk», »artels (Engter«!. 19. Freier bürgerlicher Wahlausschuß für die Stahtoerordnetenwahle« 1999 (Schuberts. 11. AllgemeinerHauSbesitzeroereinznDres» de« (Pauls. ILRevolntionLre Linke (Sozialistischer vunh Deutschlands; Nnabhängige sozialdemokratische Partei Dentschlands, Bund »roletarischer Kriegsopfer Dres dens; linke KPD» (Schurigs. 19. Relchsvartei sür «olksrecht und Answer» tnng (Bertrams. Ferner war noch als 14. Wahlvorschlag der Wahlvorschlag der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, der so genannten Hitler-Bewegung, am 38. Oktober 1 Uhr eingegan» gen. Stadtrat Dr. Krumbiegel schlug vor, diesen Wahlvorschlag zurückzuweisen, weil der erforderliche Vorschuß von V88 Mark nicht gezahlt worden ist. Der Ausschuß beschloß demgemäß. Bei der Festlegung der Reihenfolge der Wahl- vorfchläge mar maßgebend, daß zuerst die Parteien aufgeslihrt wurden, die bereits im Stadtverordnetenkollegium vertreten sind, »nd zwar folgen sich diese Parteien nach der Stärke Ihrer Vertretung im Ltadtparlament. Die bisher im Kollegium noch nicht vertretenen Parteien ivaren nach dem Eingang Ihrer Vorschläge zu rangieren. Zwiscln:» dem Freien bürgerlichen Wahlausschuß und dem Allgemeinen HauSbesitzerverein, dl« beide ihre Vorschläge am gleichen Tage eingereicht hatten, ent schied da» So» zugunsten de» erster«», der somit dl« »e-nt« Stell« erhielt. Bet der Stadtverordnetenwahl ist. ander» wie bet der Lanbiagswabl. eine Littenverbtndung der Vablvor- schttlae «eletzlich zulässig. Der Termin für dt« Erklärung der vtstenuerbinduna läuft am Montag, dem 8. November, ab. Dte Sozialdemokraten «nd Kommunisten werde« eine Liste«, verblnbttna einaeben. während dte alte Sozialdemokratie sie wahrscheinlich ahlehnen wirb Auch aui der Seite der nicht» sozialistischen Parteien ist eine Listenverbinbnna in» Auge ge sagt. In welchem Umsange, läßt sich zurzeit noch nicht über leben. «etter deschästtgte «ich de, Wahlausschuß mit be» etn- gegangenen VorfchlRge« für dl« lech» DerwaUu«>»- ausschüsse» deren Wahl gleichzeitig mit der der Stadtverordnete« statt- findet. Für diele Wahlen wurden zugelafien die miteinander verbundenen Wahlvorschläae der folgenden nichslozialistilchen Parteien: Deutschnationale Volkspartei Deutsche Volksvartet, Handwerk. Handel nnd Gewerbe. Deutsche Demokratische Par- tet. Zentrumspartet. völkisch-soziale Arbeitsgemeinschaft. Freier Bürgerlicher Wahlausschuß und Allgemeiner Baus- besitzerverein. Die für die Wahlvorschläge dieser Parteien nnd Gruppen für die Stadtverordnetenwakl abgegebenen Stimmen gelten automatisch auch für die entsprechenden Wahl- Vorschläge in den BerwaltungSauVschttfien. Dagegen falle« die Stimmen der Aufwertungspartei hierbei weg. da von dteler Seite keine entsprechende Erklärung abgegeben worden ist. Den Wahlvorlchlägen der ntchtsoztaltstischen Parteien Neben bet der Wahl brr BerwaltunaSauSschüfie die ebenfalls miteinander verbundenen Wahlvorschläae der Gozialdcino. kratlschen und Kommunistischen Partei gegenüber. Im allgemeinen sind für die BerwaltunaSauSschüfie die bisherigen Inhaber als Kandidaten tn Vorschlag gebracht worden, nur die zur ALP. übergegangenen Sozialdemokraten Nnd auSgelchteben. Die ASP. batte eigene Vorschläge kür di« Verwaltungsbezirke 1. S. 4. ö. S eingereicht: -tele wurden tedoch für ungültig erklärt, da dte gesetzlichen Vorschriften dabei nicht erfüllt waren. Zum Schlosse wurde auf die Beschwerde einer Partei bi« beschlossen, den Wahlvorstehern zu empfehlen, bei der 8«. sammensetzung der Wahlvorstände dte Vertreter der unter 1 bi» 6 auf dem amtlichen Stimmzettel anfgefübrten Parteien möolschft zu berücksichtigen. — Ein neuer Ehrendoktor der Theologie. Die theologische Fakultät der Universität Leipzig hat deu im kirchlichen und kulturpolitischen Leben bekannten Professor Hickmann, Mitglied des Landtags nnd der Snnvdc. sowie Vorsitzender des volkskirchlichen Laienbundes, in Würdigung seiner Ver dienste zum Ehrendoktor der Theologie ernannt. — Znm Tode des Generalarztes Dr. Paul Körner. Wie schon kurz gemeldet, ist tu der Nacht zum Sonntag in Bautzen in voller körperlicher und geistiger Frische der Gencralgrzt Tr. med. Paul Körner im Alter von 63 Jahren verschieden. Ein Herzschlag hat seinem Leben ein unerwartetes Ende be reitet. Ter Verstorbene war eng mit Bautzen und seiner Friodensgarnison verivachsen. Nach dem Uniocrsitätsstudium und der Ableistung des -Halbjahres mit der Waffe beim 5. bad. I.-R. 113 trat er 1888 als Eiuj.-Freiw. Arzt beim Süchs. I.-R. 106 ein und wurde nach der Beförderung zum Assistenz arzt und Stabsarzt in, Jahre 1001 als Oberstabsarzt z»in I.-R. I»2 und am 1. Oktober 1013 als Gencraloberarzt und Divisionsarzt der 3. Ius.-Div. Nr. 32 nach Bautzen versetzt. Mit dieser Division rückte er 1014 inS Feld, Zuriickgckcßrt »ns dem Felde übernahm er die KorpSgeschäste beim l. Isüchs.! Armeekorps in Dresden, die er bis zu seinem Ausscheiden bei Auflösung des Korps inne hatte. Am 27. September 1010 schied er unter Beförderung zum Generalarzt ans dem aktiven Militärdienst aus. Während seiner Dienstzeit war er längere .Heit beim hygienischen Institut der Universität Leipzig kommandiert und war auch tn der Folgezeit Spezialist auf Charakter, ein guter Soldat und wahrer, ausgezeichneter Kamerad zur großen Armee abberufen worden. — Die Bei setzung erfolgt heute Mittwoch, 4 Uhr, auf dem Garnison- friedhofe i» der Albertstadt. — Umleitung im Nacktwageuoerkchr. Wegen AuSwechs panierten Tanzfchöpfungen lassen ein beachtliche» küust- lerischeS Empfinden erkennen. Fra« Lotte MSVtuS. die Schwägerin des um das Gelingen deS Abends verdienten Bor. sitzenden der Bereinigung, offenbarte mit Liedern von Vohm und Cornelius viel Etimmkultur. Ernst Köhler-Haube» lnng von Fahrdrähten machen sich in der Nacht vom Mittwoch!produzierte sich mit bestem Erfolg« tn der Wiedergabe nrm dem Gebiete der Hngten«. Besonders errvähnenswert ist seine große Organisationsgabe. Mit thm ist ein vornehmer, gerader Schulung und natürliche Anmut; ihre »um Teil sclbstkom zum Donnerstag von t bis Uhr folgende Nachtwagen-Nm leitungen notwendig: Die Wagen der Linien 1 und 5 verkehren zwischen Sachsenpiatz und Hauvtbahnhof in beiden Richtungen über Kgulbachstraße, Stübelplah, Lennästraße. Wiener Straße, die Wagen der Linie 12 zwischen Ncustädter BahnHof nnd Stübeiplatz über Marienbrücke, Postplatz, Johann- und Gr» naer Straße. Die Wagen der Linie 11 verkehren nur zwischen Bühlau nnd Ncnmarkt, die der Linie 18 nur zwischen Reick und Gevrgplatz. — Ergänzung znm Stenerkalender. Steuerpflichtige mit Einkünften hauptsächlich auS Land- und Forstwirtschaft haben bis zu», 16. November voranSzablnng von Einkommensteuer in Höhe der -Hälfte der zuletzt festgesetzten Steuerschuld zu leisten. Die Schonfrist beträgt eine Woche. — Die „grüne" Krcishanptmannschaft. In Sachsen gibt es 00 Gemeinden, deren Namen mit der Silbe „grün" enden. 80 dieser Gemeinden gehören zur KrciShauptmannfchaft Zwickau, und die allermeisten liegen tm Vogtland«. — Die „Drcna", die Vereinigung -er kaufmännischen An gestellten der „D r e s d n e r N a ch r t ch t e n". hatte am Sonn abend ihre Mitglieder mit Angehörigen in Schilds Hotel zu einem GesellschastSabend znsammengernfen. Es zeugte von einem starken Gemeinschaftsgefühl, daß die Inhaber des Ver lages und der größte Teil der Schriftleitung mit Familien erschienen waren und ausnahmslos bis zum Schluß der In jeder Hinsicht gelungenen harmonisch verlaufenen Ver anstaltung anshtelten. Für den unterhaltenden Teil hatte man bekannte künstlerische Kräfte gewonnen: Charlotte Schacdrich und Georg Wörtge sangen und tanzten ihre besten Schlager, u. a. aus ^Hollandiveibchen" und „Gräfin Mariza", und ernteten, wie das ja nicht anders zu erwarten war, stürmischen Beifall. Tie Tänzerinnen des Residenz- Theaters, Frl. Mischner »nd Frl. Stephan bewiesen mit einem Puppen-, Holländer» und Iöckeitanz treffliche Dialektbichtungen. Allerhand scherzhafte USberrafchunge« unterbrachen den Tanz, dem man sich bis zum Ende mit einer Ausdauer ohnegleichen hingab. —* Schansütternng in Morltzbnrg. Der IahreSzett ent- sprechend wird die Schansütternng im Wildpark Morttzburg ab 1. November nur noch von 3 bis 4 Uhr offen gehalten, tedoch wird mit dem Schließen der Tore so lange gewartet, bis die mit dem Zuge 3,33 Uhr in Moritzburg anlangendeu Schaulustigen bet der Fütterung ('/„ Stunde Fußmarsch! cingetrosfen sind — Sin betrügerischer Angestellter. Der 1909 zu SchirgtV» wald geborene Vertreter Otto Wenk hatte tm Zentral. arbeitSnachweiS zu Dresden al» AuShtlfSangestellter Be- schästtgung gefunden, dabct aber bedenkliche Mogeleien be- gangen. In sechs Fällen erhob Wenk für Personen, denen keine SrwerbSlosenunterstützung mehr zustand. weiterhin Bezüge und erlangte so etwa 120 Reichsmark- Um über haupt diese UnterstützungSbcträge in die Hände z« bekommen, machten sich allerlei Fälschungen notwendig: da» Gemein same Schöffengericht warf für dies« Unredlichkeiten ein« sechsmonatige Gefängnisstrafe auS. Haarwuchs Enkdeckiuug Viel», dl» »oftdvmmei, »adl waren, »rlanglen vvll»n. l«d»«>« Ka«rwuch, »ach einem Dersadren, wi» », von nordameridanischen Indlonorn ana-wondet wir». Da» MNIol onldali »chl„ Bilronloll und von Saft d« -»Nrnrn Pilo«arpu«-P9ani,. S>n» Pradod» « di«I», al, .Aallad" »odannlon Priparalo» dann a»e»« Sinlonc im» von LOP», ln Driainardon »und gvdn Karl vrilla in «.».d.K.Dorlln. Pol,- dainor Sir. m«K.V rs>, vozogrn «oordrn. Sin wundordarorund lwn«ll»rKa»nvuch» wurd» l-Idft in solch«, AäUon „»melde», wo dl« Naiilde» lchon >«» gadren vordan». war. -f Akademisch« Ausstellungen j« Dresden. Zu unserer Mitteilung über die Erneuerung der AlademteauSstelliingen, die nach über 50jährigen, Bestehen im Jahre 1895 eingegangen sind, erfahren wir noch: Ein Miederbcleben der großen Knchl- schen Kunstausstellungen, die den Akademischen Veranstaltun gen nach 1805 folgten, ist durch die total veränderte« Verhält nisse — seit KriegSbcginn >011 — vorläufig ganz unmöglich ge worden. Tie große nnd schwere Not. die seit dem Kriege auf der gesamten Künstlerschaft lastet und die das Wirtschaftliche vor das Künstlerische gerückt hat, macht eS zur Pflicht, in Dres den, nicht Jahr um Jahr, aber dann, wenn Veranlassung vor handen ist, zu ausschließlich künstlerisch betonten Ansstellun gen zurnckzi,kehren und so vor allem zur Erhaltung einer künstlerischen Ansstcllnngstradition beizntragen. Die sehr großen Schwierigkeiten, für dte erste Ausstellung E7 gc- cigucte Räume zu finden idaS Hgns der Kiinstlcrvereinigun- gen der Lemu-straße hat 1027 die Fahresschau belegt und die Räume des Sächsischen KunstvereinS dürfen bei der gegen wärtigen Not der Künstler auch nicht für kurze Zeit beansprucht werden!, lassen das wesentliche Programm dieser Ausstellung, das Beste ans der gesamten Künstlerschaft zu zeigen, leider nur sehr beschränkt zur Ausführung kommen. — Die erste Aus stellung der Akademie zu Dresden tm Parterre des Ostflügels der Staatlichen Gemäldegalerie iin Zwinger ist in erster Linie dem Gedächtnis Otto Gußmanns gewidmet. Bet den beschränkten Raumverhältnissen kommen nach Ausbau der Werke des Nachlasses für das gesamte Dresden etwa 50, für auswärtige Gäste 25 Werke in Frage. Die Ausstellungs- Papiere sind später im Sekretariat der Kunstakademie, Brühl- fche Terrasse, zu entnehmen. Ihr Erscheinen wird noch bc- kanntgegebcn. Ter Arbeitsausschuß: Robert Sterl, Bors.; Ferdinand Dorsch, stellv. Bors.; Tr. Heinrich Arnhold, Schatzmeister; Dr. h. c. Karl Albiker; E. R. Dietze; Richard Dreher; Max Feld bau er; Dr. h. c. Wilhelm Kreis; Otto Lange; Richard Müller; Dr. Posse; Paul Rößler; Dr. h. c. Georg Wrba; Robert Richter, Geschäftsführer. f Lortzing»Fest in Detmold Mit Unterstützung deS Lan des Lippe und der Stadt Detmold findet tn der Zeit vom S1. Oktober bis 3. November d. I. tn Detmold, wo Lortzing von 1826 bis 1838 alS Mitglied des Fürstlichen Theaters sieben ungetrübte Jahre deS Glückes verlebte, ein groß zügiges Lortzing-Fest statt. Am 31. Oktober wird in der Stadtkirche seine Hymne „Preis dir, Allmächtiger" und sein einziges Oratorium „Dte Himmelfahrt Chmsti" aufgeführt. Am 1- November hält der bekannte Lortztng-Forscher G. R. Kruse, Direktor de- Lessing-MuseumS tu Berlin, «inen von zahlreichen musikalischen Darbietungen begleiteten Bortrag: „Szene» aus LortzingS Leben." Am 8. November findet im Lippischcn LandcStheater eine Fcstaufführung von „Zar und Zimiiicrmaun" durch das Stadttheater Bielefeld statt. Neben her geht eine Lvrtzing-AuSsteNuug im LantzeStheater. 7 Gin neuer Grlincwald-Fund. Wie aus München ge meldet wird, hat in der Pfarrkirche zu Lindenhardt der Lehrer Karl Sitzmaun am dortigen Altar drei Tafeln ent- deckt, deren Komposition, Farbengebung und technische Eigen- hcitcn keinen Zweifel lassen, daß cS sich bei dem Funde um Werke Matthias Grünewalds handelt. Die Ge mälde befinden sich auf der Schreinrückseite und den Außen- klügeln des Altars und stellen in der Mitte den Schmerzens mann, a» den Seiten die vierzehn Nothelfer dar. DaS ursprünglich für die Pfarrkirche von Bindlach geschaffene Altarwerk trägt die Jahreszahl 1508, wonach e» sich um Früh- werke des Meisters handelt. s Historischer Grabfund im Mainzer D»«. Bel den AuS- schachtungsarbcitcn im Mainzer Dom ist ein geschichtlich be deutsamer Grabcöfund gemacht worden: Man fand unter der Stelle des westlichen Hochaltar» einen frühmittelalterlichen Stcinsarg, in dem neben den Ueberresten einer Leiche noch ein guterhaltcncr Lorbcerzwcig lag. Ein Ring in romanischen Formen zeigte die Inschrift: XRILO ES handelt sich demnach wahrscheinlich um da» bisher noch unbekannte Grab des Mainzer Erzbischof» Aribo, der den abgebrannten Willigsdom wieder aufbauen lieb. Der Bischof starb im Jahre 1031 auf einer Romretse tn Com«. s Die dritte Kammer de« Grabe» Tntankhomon» geßffnel. Aus Kairo wird gemeldet: De« Zeitungen zufolge wurde die dritte Kammer des Grabe» Tutankhamon» kürzlich ge» öffnet. Obwohl sie nicht so reich anSgestattet war wt« dte »wei eisten, so ist doch ihre geschichtliche Bedeutung sehr groß, da sic alle bei den Bcgräbnisfeierlichkciten gebrauchten Gegen, stände enthält. Schwammkl'cher. Ein Lebensbild von de« DodekaneS. Der Badeschwamm ist baS Skelett eine» Tiere». Die größeren Löcher, die sich darin befinden, sind die sogenannten Schornsteine. Durch diese hat der lebend« Schwamm da» von ihm verbrauchte Secwasser auSgeschieden — will sagen: die Wassermenge, deren Nährgckalt er sich zunutze machte. Sr hat weder Kopf noch SchwaM Die Schwammfischer definieren ihn nicht uneben al» eine Masse von Röhren, die an eine« End« offen sind. Unh biese Rbhren find derart zusammengefchweißt, daß «» unmöglich ist, zu sagen: hier hört das ein« Individuum auf, und hier fängt das ander« an. Der Schwamm, im leben- den Zustande, hat eine Außenschicht. die der Haut entspricht. Und er hat eine Inncnschicht, aus Zellen, deren Wimpern oder Geißeln das Wasser durch das Röhrensystem „peitschen". (Die- ser Ausdruck ist zu stark. Zu vergleichen wäre (ene Arbeit etwa mit der einer inneren Darmwand.! Zwischen beiden Schichten ein gelatineartiger Brei. Zieht man den Schwamm aus dem Meere, so verbreitet er Trüffelgeruch «nd steht schwarz aus. Für die Gchwaurmftscherei find zwei Inseln von höchster Bedeutung: Simt und Kalymno». Sie gehören zu den Sporaden» den Dodekanes, die tm Norden von Rhodos der Südweftecke KleinaflenS, vorgelagert find. Heut« im Besitz Italien». Dte Zunft der Schwammfischer von SimI wurde schon von Homer gepriesen, «u» ihr kommen die fähigsten Leute. Sie betreiben die Schwammflscheret noch heute mit nacktem Körper. Können vier, fünf Minuten unter Wasser bleiben. Und einer von ihnen vermochte achtzig Meter hinabzufteigen. Glaub- würdig« Personen versicherten mir: die Widerstandsfähigkeit der Fischer von Simi im Tauchen vererbe sich in gewissen Familien, «nd ihre Leistungen dürften ihnen die Amphibie« neiden. Die Insel Kalymno» (ober Calimno! dagegen ist der erste Schwamm h a n b e l Sp l a h der Welt. Dorthin wird die Beut« gebracht, roh und unbearbeitet. Dort werden die Schwämme gewaschen und gebleicht, in Kisten verpackt und nach London gesandt, dem Zentrum deS Weltmarktes Für Italien. Deutsch- land. Frankreich sind die Stücke zweiter Güte bestimmt. Beide, KalymnoS und Simi. wären ohne die Schwamm fischer schläfrige dürre Eilande Wenn man den Blick von der grünen Insel LeroS gegen KalymnoS richtet, oh, ein Gefühl de» Mitleids überkommt die Seele vor diesem nackte« schlackigen Felsen! Aber da» Schiks treibt näher. Auf einmal: eine Bucht i» zauberhaftem Blau wirft sich dem Besucher anS Herz . . . möchte man sagen. Umrahmt von Bergen, die scheinen au» Gold gemacht — im Lichte dieser Südsonne Und tm Grunde der Bucht, sauber und blitzblank, das Städtchen mit seinen weißen und blauen Häusern. Auch dte Insel Simi steigt au» dem Meer al» FelSmaffe. Nackt. Kommt man von Rhodos bergeseaelt, so trifft man zu erst auf den Hafen Pedi. Etn paar Häuser stehen dort. Darüber hinan» schwingt sich, am Fel» empor, ein Streifen Grün. Da« find Kakteen, Opuntien — Indische Felgen sagt man hier, wie tn Süditalien. Die» Grün schwingt sich hinauf bi» an bi« Vipfelhäuser der Stadt Simi, dte an der anderen Seite be» Eiland» hinabsteigt bi» -um schönen Stranbe «1t
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