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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.04.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260415026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926041502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926041502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-15
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
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tllmer rtnverstanben er«»« haben, soll«« «ft »ne «Ai-t,lim, amertkanischcr KrtegSanfprüch« biene«. — Für blt p«schl>H nahmt«« Gchtsse, Funkstationen und Patent« soll «tn« an gemessene Gelbentschädtgung gewährt werden, die aber UV Millionen Dollar nicht ltbersteiaen darf, so tzaß unter Um ständen eine prozentuale Herabsetzung Olle» Ansprüche ein. treten würde. Die Schäden auS der Patentbenüßnna t« bet -seit von, o. Avril ll>l7 bis II. November tstttz «erben nicht abgeaolten. AI« Deck»«, der Auszablunsen bienen der vor erwähnte Ztnsensonbtz und bi» an Aweßtta abzültefernbea Daw<tz«Zahliina«»i Deutschlands. LweikettvG bebrütet dieser vatschltztz «in,» Aortschritt schon tnsofet». al» all« Aahluntzen in bar aescheben soll« Und man von einer BvndSaUSaab« völlttz abgesehen hat. Leb- -aste «evenken dürste aber die Vegkanhuüa btt Entschsidt- annaen sit» Schiffe. Funkstationen Und Patente fternoreus«. ba tn ber allerbtng» abgewtesentn Sntfchädigiimatnastz bet Wert der beschlagnahmten Gchisf, allein auf Mi Million«» angesetzt worden mar. So anerkennenswert eS weiter ist. daß Amerika dt« Daives-Leistungen mit zur SntschädtgUtttzhßahlnst, benutzen will: so ist das doch schliesslich d est t fch < - V« lb, das Erträgnis deutscher Arbeit, das zur Wtebttgui. mach»«,ig eines an Deutsche« begangenen Unrechtes -lewe« muh. Senator Borah ist »weifellos ein ehrlicher Vorkämpfer für Wahrheit »»d Gerechtigkeit, und al» solcher auch rin ehr- limar Freund Deutschlands. Wen» er in seinen GrnatSreden auf Völkerrecht und bestehende Verträge sowie WilsoN- vtt. sprcchnngen hinwicS. wodurch Amerika eine „feierliche mvra- lisch« Verpflichtung" auf sich genommen habe -» so sehen «<« auch hier wieder, wie Amerika Geschäft und Moral sein P» vergüteten versteht. Denn auch Amerika selbst wird von der endliche» Regelung dieser Frage seinen wtrtschaftiichirn Nutze« haben, wie dir Kaufabschlüsse zeigten, die sofort nach dem >»« kanntwerüen der MillS'schrn Vorschläge unter Berufung tzstf die bevorstehende iPermögenösreigabc zwischen deutschen und amertkautschen Firmen abgeschlossen wuvben. ImmerhlNt besser ein großes llnpecht züm Teil wiriver gutgemachl. tzfß gar nichts getan, und so wäre nur zu wünschen, bah der Plan Obgcn Mills möglichst bald zur Annahme und DurMkNstrittth gelangt, denn die Auszahlungen können erst erfolgen, wen» alle Ansprüche gereaelt sind, und so könnte leicht bei der Kompliziertheit der Berechnungen und Feststestunosn «ine wirkliche Belebung -eg deutsch-amerikanischen Handels durch die CiacntuinSfrelgabr noch sehr lange hinauSgezögcrt werde«. wurde. Damals wurde scstgrstellt. Hatz Mitchell Palmer, ein früherer Treuhänder des seiiiolichen Vermögens, die Aktien und Patente der deutsche» Bosch-Magneto-Geselllchast, die aus einen Gesamtwert von 4 150 000 Dollar geschätzt werden, an seinen tnttmen Freund, einen ehemaligen Zucht- Häusler, Martin Kern, verschacherte, obwohl brr frühere Be sitzer dieser Gesellschaft, Otto Hein», amerikanischer Bürger und überhaupt kein feindlicher Ausländer war, ber Nur unter dem Druck der Drohung, interniert zu werden, bte Uebergab« seines Eigentums an de» Trenstänbrr unterzeichnet hatte. Der Nachfolger PalmerS. FranriS P. G a r v a n, ber an die Stell« seines früheren Stiels gelangte, nachdem Wilson den sgmolen Treuhänder zum Iusttziittnister ernannt batte, betrieb dieselbe Politik weiter Um die Erzeugnisse der deutsche» Wissenschaft „sür die Zivilisation" zu rette», gründet« «r dt» Eftenitcal Foundation, machie sich z»m BorstandSvvrsttzrndeN und »der« kaust«" al» Treuhänder an dies« Gesellschaft, d. h. an sich selbst, fast 5000 beschlagnahmte deutsche Patent«, deren Gesamt- wert man aus etwa 30 Millionen Dollar schätzt, für eine Viertelmillion Dollar — ein ganz ausgezeichnetes Geschäft, da die Sbemtral Foundation mit diesen Patenten allein bis zum Juli 1022 säst 700 000 Dollar verdiente. Als aber Harbins die oben erwähnte Untersuchung anordnete, entrüstete sich die DiebeSgesellschaft höchlichst und jammerte, baß durch diese Maßnahme des Präsidenten die chemische Industrie der Vereinigten Staaten zu einem großen Teile zerstört werden würde. Der Anstoß aber, den die Untersuchung deS Patent skandals gegeben hatte, wirkte sich aus in der WinSlow-Bill vom 4. März 1023, deren Durchführung bettle noch tm Gange ist. Die WinSlow-Bill wurde erlasset, als ErgänzungS- gesetz zu dem Geseve über den Handel mit dem Feinde und sah die Freigabe der sogenannte» kleinen Vermögen <mit Ausnahme der Erlöse sür die beschlagnahmten Patente) bis zu 11)0X1 Dollar und ber seit Inkrafttreten der Vtll erwachsen- den Kapitalrrträgnisse der beschlagnahmten Werte bis zu jährlich 10 000 Dollar vor. Nach amerikantsche» Schätzungen handelt es sich hierbei um etwa 28 000 EinzelverMögen btö zu <0 000 Dollar, mährend 2200 Personen von ihrem Eigentum, soweit eS mehr als 10 000 Dollar betrug, Anteile in Höhe von 10 000 Dollar erhalte». In, ganzen werde» hierdurch 40 bis 50 Millionen Dollar teils in bar, teils in »och unllanidierte» Sachwerten sreigcgeben. Die Durchführung der WinSlow- Bill ist wegen ihrer Kompliziertheit auf große Schwierig-j ketten gestoßen und hat sogar das Et»greifen des alnerikant«! schen LeneralstaattzanwaUS nötta Gemacht, um bi« deutschen Bankkonten 1r,t hn Bachen »ü» K»-nrückaabe. Bedeutend schwierige» nutz tztS aus diesen Tag noch nicht gelöst ist aber bi, Fratz,, «sie bie B « r m ög rn über loooo Dollar sretaeardeti werden sollen. Hier machten die amerikanisch«« Gläubiger, die in der War ClaimrntS Association znsainm«"l>efchlvssen sind, ftzre Ansprüche aus Er- satz von »riegSschädeN geltend, die sich anfänglich atts 18M Million«« Dollar d«,iss«r»e», die dann «Ser aus Grund einer «ntschet-una der ^gewischten deutsch, awerikantsch«,, Slatmö Sommtslion einschließlich ber Zinsen atzt Itzv Mil- ltonen Dollar festgesetzt wurden. Es kam zunächst «q ». Pe- zemöer tSL5 der Mell« von den 15ß Mttttonen Dollar Zinsen dttz 4. 1 Eigriitllwer 1«), dt« am« ^ Dollar tn bar erhalten, baß dt« beschlagnahmten Nn- liquidierten Werte von 80 bis 100 Millionen Dollar frei- gegeben, und daß endlich sowohl tür die Deutschen <150) wie Amerikaner llM. tnsaesavtt »0 Millionen Dollar in BondS einer sünfprozeiittgen Anleihe auSgegeLcn werden sollten. — Die Ausgabe dieser Bond» aber begegnet« von beiden Seiten starken Bedenken, ba sie wahrscheinlich wett unter pari g«. handelt worben wären: damit wären nicht nur die amert- kanischen Geschädigten nicht zu ihren Entschädigungen gelangt, sondern auch bi« deutschen hätten «in erhebliche» Teil de» ihnen Zuaesagten eiiigcbüßt. verdient hätte daran nur die amerikanische Negierung, bi« bi« Dtsserrn, zwischen dem Kurswert und Unter-pari-Wert für sich behalten hätte. De», halb sucht« man nach einer vesseren Lösung, bte fetzt tn der Bill deS republikanischen Abgeordneten Odgen Mills vorltcgt. Die Odgen MillS - BiIl. von deren Grundlagen vor einigen Tagen einiges bekannt geworden ist will einmal die Ansprüche der amerikanischen LtnalSangehvrlgen aus dem Kriege befriedig««,, die sich aus. wie schon angegeben. 180 Mil- lionc» Dollar belaufen. Außerdem soll Deutschland als Er satz sür Schäden, die dir amerikanisch« Regler»»« selbst er litten hat. 60 Millionen bezahlen. Dt« Auszahlung an die amerikanischen Staatsbürger geschieht tn bar durch das Schatz amt der U S. A. mit Ztnse» bis zum Tage der Zahlung. — Das deutsche Eigentum wirb, mit Ausnahme de» bcs'ösag- nahmten NcichSetgantum- und ohne die Zin'en die sich a»S der Aule Hing öeschlagnalimier Gelder biS zum 4 8.1928 ergeben batten, srctgegeben. Diese ZtnSgelder. 20 bis 30 Millionen, mit deren Zurückhaltung sich die Meisten deutschen Eigen- Der Neulralilälspakl mit AutzlanS. Ein östliches Locarno. sDraStmelbuna unterer ezeiltnerSchktstleltvng.i Berlin. 15. April. Die deutsche Negierung hat tm Ein- Verständnis mit Rußland die Locarno-Mächte fortdauernd über ihre Verhandlungen mit N » ßland informiert. Daraus erklärt sich auch, daß das Bckaiintwerden dieser Ber- bauülunaen durch den „Times"-Artikcl weder in Pari» noch in London besondere Aufregung hervorgerufen bat. Auch die amerikanische Rcgicrunq ist über die Verhandlungen unter richtet worden. Diese Verhandlungen liefen mit den Locarno- Verhandlungen und den Verhandlungen tn Gens varallel. Man kann sic dcSlmlb nicht etwa alS eine Antwort aus das Scheiter» der BölkcrbundStaguna in Genf amelien. Ein der- artiger ursächlicher Zusammenhang besteht, wie unterrichteter- seit» erklärt nttrd. in keiner Weise Ti« deutsche Negierung, so wird binzugefiiqt, wün'che friedliche Beziehungen zu allen Mächten zu unterhalten und sich nicht durch die Abmachungen mit der einen Sette in einen Gegensatz zur anderen bringen zu lassen. Irgend etwas AagrcsstveS könne in einem Freundschaft»» vertraa mit Nustland nicht lieae». von einer ..Rückversicherung", von der die „Times" gesprochen hat. kann keine Rede sein. Mit Recht wird daraus htiigewiesen, daß eine Rückversicherung lm BiSmarcksclien Sinne ta nur möglich sei für einen Mllitärstaat, wie eS daS alte Deutsche Reich war. nicht für einen wehr- und waffenlosen, wie eS bas neue Deutschland öarstcllt. Durch die setztgen Verhandlungen mit Rußland sollte nur der allgemeinen Friedens- volttik. wie sie Locarno nach dem Westen darstellt, ein weit-rer Ausdruck nach dem Osten gegeben werben. Der „Lokalanz." nimmt die Ausführungen de» „TempS" Über eine epochale Bedeutung eines deutsch-russischen ver- tragSabschlulscS mit einem leichten Lächeln hin. Eine andere Frage sei freilich, ob diese ganze Polittk. die zu ständigen Verstimmungen entweder bet den Russen oder bei den West- möchten und ihren Klienten führen müsse. Überhaupt dt« Mühe lohne. Dadurch, daß wir jetzt Bindungen «ach beiden Seiten eingingen, erhielten wir keineswegs die srcie Hand wieder, die wir vor Einleitung der Locarnopolitit hatten. Als wir diese betrieben, habe Rußland protestiert. Jetzt, wo wir als Gegengewicht gegen Locarno Rußland zufricdenzu- stcllcn suchten, würden Frankreich und Polen protestieren, und eS werde sich diesem Protestgeschrei alles amchllcßen. was im Westen ans der Tradition des Krieges heraus deutsch feindlich eingestellt sei. Der Schaden sei unziveifelhaft, der Gewinn sei nicht sicher. Die A n r e g u » g zu den Verhandlungen lst von russi- scher Seite ergangen und liegt fast lki Jahr zurück. Lowlctrußland hatte umsasseudere Vorschläge gemacht alö Deutschland. Rußland wünscht« einen allgemeinen Neu- tralttätSvertrag, wie eS ihn mit der Türkei abgeschlossen hat. ein Vertrag, der die Beihilfe zu militärischer wie z« wirt schaftlicher Arieaftthrnng gegen Sowjetrußland ansschließe« sollte. Welche besonderen Bestimmungen tm Sinne eine» derartigen Vertrages noch zur Besprechung stehen, ist aller dings nicht bekannt. Sin deutsch-russischer Vertrag aus der Grundlage einer solchen allgemeinen Neutralitätserklärung wäre nach russischer Auffassung nach dem russisch-türkischen Vertrag nur der zweite Fall in einem ganzen Snstem der- artiger Verträge. ES heißt. Rußlands ferneres Ziel wäre ein gleichartiges Abkommen mit Frankreich. Die „Limes- inlerpreiler» da» deuNche Dementi. London, 15. April. D-er Berliner „Time-".Korrespondent berichtet seinem Blatt, daß di« von ihm nach London gedrah tete Nachricht von dem bevorstehenden Abschluß eines Ab kommens zwischen Deutschland »nd Sowjetrnßland amtlich dementiert worben sei. Die Art und Weise aber. In -er dieses Dementi erfolgt«, liehe den Schluß zu. daß eS sich um -aS Ergebnis einer Konferenz zwischen Regierung und Presse gehandelt habe. Da die Ansichten widersprechend lauteten, könne m«n n«e de« Schluß ziehen, daß der neue Vertrag mit Rußland schon vollständig sei. «ad daß er so wohl wirtschaftliche wie politisch«, aber keine militärische» Klausel« enthalt«. Das Urteil -er Pariser Presse. Paris, 15. April. Die deutsch-russischen Beziehungen werden heute von den Parisern Blättern eingehend besprochen. Der „M a t t n" ist der Ansicht, e» sei nicht zweifelhaft, daß die Sowjets ebenso wie bi« Türkei versuchen würden, ans dem Vertrage mit Deutschland Vorteile zu ziehen. Der „Petit Par ist tu" meint, sah Tichttscherin dl« Zelt bis zur nächsten Sitzung des Völkerbundes auSnittzen wolle, um den briti schen Einfluß tn de« baltischen Staaten zu bekämpsen, uuh die deutsche anSwärttge Politik zn kompromittieren, indem er sie zu einem Vertrag« verleitet, der mit de« Loearno-Pakt i« Widerspruch stände. Das „Echo de Paris" ist ber Ansicht, Deukschiawd tr- warte von Genf und Locarno Kredite, die sür seinen uttrt- schastlichcn Wiederaufbau notwendig seien, aber «S wolle zur gleichen Zelt nicht ans die Macht verzichten, die «S von einer Verbindung mit Rußland erhoffe. Durch die Stimmung geer» Deutschland beeinflußt, sei man in Berlin immer ber Ansicht gewesen,, daß es eine außerordentliche diplomatische Geschick lichkeit sei, wenn man Pole« dnrch «in de«ttch-r»sfllch«S B»»h, »iS eiukreise. , Slresemanns Antwort aus -te Einladung zur Äakskomnrtssion. «Durch tzunkspruch.) Berlin, 15. April. Die deutsche Antwort an dt» Völkerbund, di« heute in Genf übergeben worden ist» hat folgenden Wortlaut: Herr Generalsekretär! Indem ich de» Empfang Fhretz Schreibens vom Lli. März d. I. bestätige, beehre ich «ich, Ihu»» mitzuteilen, daß die deutsche Regier«»« bereit ist, aine» ver- tretor zur Teilnahme au den Beratungen der KOmmifsto» z« entsenden, die durch Beschluß deS Völkerbnndsratetz »»» 18. März d. I. eingesetzt worden ist. um die Irag« dar Zu sammensetzung deS Rates sowie die Zahl seiner Mitglied«« «>>d das vcrsahrcn ihrer Wahl zu prüfen. Die Beveunautz des deutschen Vertreters darf ich mir Vorbehalten. Ich gestatte mir. hierbei darauf hinzuwcile«. daß sich der beutsche Vertreter, da Dentschland nicht Mitglied de» Völker bundes ist. bei den Beratungen der Kommissiou «atargemäß t» einer andere» Lage befinden wird, als di« Bertretar der übrigen beteiligte» Mächte. Diese besondere Lage Deutschland» wird nicht nur von dem deutschen Bertreter berücksichtigt «er den müssen, sondern macht etz auch «otweudtg, »qch-rückltch her« vorruhebe«, daß seine Teilnahme an den Beratnuga« hi« Freiheit der Entschließung der deutfchen Begier»«» hinsichtlich des Eintritt» Deutschlands in den Völkerbund «tOt berühren kann. Gartenwirtschaften i Kokelgeschirr — Grob-llchenbe-Grs ! vb»riag»n, «asg» —>t« »at .1« 0a0 OUtM I Kahlenberg L Kofmann, Gres-err-A. Krixonraßr k. Trlqch»» 1tl40. Der große Krug. Ballett-ErstaufsithrUng im Dresdner Opernhaus. Ich kenne das Feuilleton von Pirandello nicht, nach dem » xi » r a", cwmmeciia iwroc^rakicm >» nn attc, «ii d, Ikr «<io <7, »all» gefertigt wurde. Aber man darf annchmen. daß es geistvoller Ist. als daS BülincncrlcbnlS, das daraus entstand. Ein paar ländliche Buffolzenen ans Sizilien. Ihr Held ist ein großer Oelkrng. der dem Gutsbesitzer Don L-ollo gehört. Er geht kaput l— der Krug, nicht der Gutsbesitzer —) und muß »darum vom alten RastelblnScr Dima geflickt werden. Dabei schließt sich der Alte unversehens mit ein und kann erst wieder heraus, nachdem der Besitzer in einem Wutansall den Krug aus» neue zertrümmert hat. Welche welterschiitierndrn Be gebenheiten sich unter fortgesetzter Anteilnahme der ländlichen Bevölkerung vollziehen. Das Ist alles. Dazu Musik, die zwischen kakovhonrr Neutönerei und citto- naler Volkstümelei wunderlich schwankt. Geistreicher ist als dle Handlung i—- dazu gehört nicht viel -) auch von der rhyth musbegnadeten Leichtigkeit des Südländers duichhnucht er scheint. aber mit Sinsällen recht haushälterisch umgeht. Man- che» davon, wie etwa die reichlichen Onnrtcn- und Quinten- Wirkungen, lst überdies dem seligen Pucciiil schon früher ein gefallen. wenn auch ohne den zugehörigen dissonanten Plesfcr. tzizillcniilche Volksinelodlen sollen driiinr» sein. Vielleicht Aber die werben in Sizilien dann wahrscheinlich ohne Ssv- iimenparallelen gelungen. Um übrigens nicht ungerecht zu kein: es kommen Dreiklänge vor. streckenweise sogar ganz ein- kaches F-Dur. Es-Dur. G-Dur. E-Dur. lind auch ganz ein fache Rhythmen ohne "i.-.Tnkl. Gegen den nvrangegangenen „Pro'agonistcn" also ziemlich hanbnmäßig. Zur abendfüllenden Ergänzung dieses Aktes Oper, der Hank Tauchers großer Kunst sich hält, bat Ellen v. Eleve- Petz da- halbstündige Ballett nämlich einstnSIert. Mit sicht licher Mühe «tlistudlert. Aber ob eS nicht „gelöster" von der »lten Ballettgeste anstreten müßte? Schließlich war'» doch n r «tn Durchrinandcrquirlen von Gruppierungen und Tanz- vewegungen. die man duhendmal schon auch zu ganz alter Must? gesehen bat. Sehr sauber gearbeitet, mit guter Be- herrtchuna der Masten. Aber eigentlich köstlich langweilig. Wenn Nicht der schöne Mond gewesen wäre, den Halali »Ul den Rundhorizont des netten varodtstiichcn Bühnenbildes von Pältz gezaubert hatte! Der konnte ausgezeichnete Gesichter schneiden. Und io brauchte man ihn nur anzusehen, um zu «ljfen, oh just eine melancholische oder eine luftige Stimmupst herrsche Der Handlung und Mustk war da- nämlich gar nicht st, sicher zu entnehmen. Träger der eigentlichen Pantomime waren Büste! und Meyer als Lollo und Dima. Beachtliche tänzerische Soli gibt's kaum; nur Gruppe», in denen indessen alle Sterne strahlten: die Meisterin selbst, die Dombvis, Vrnmof. Schlieben, dann Neppach, Schilde und wie sie alle heißen. Stricgler musizierte mit der Kapelle sehr rhythmisch und klangfrendig. Man dankte freundlich. Dir neulich gesehene Mozart-Szene ist aber netter ge wesen. Außerdem gibt c» moderne Balletts von Wrllesz, Schreker, Schulhofs, Klenan, Korngotd, Roetzcl, Bittncr. Mauke, die wir alle in Dresden nicht kennen und deren Autoren »ns nähcrstehen, als die nciitönertsche» Landsleute Mussolinis. Auch Krittlers Erinnerung an Glucks „Don Inan" wäre eine Sache. Daß aber „l,a si-ii-g" ebenfalls „eine Sache" gewesen sei, werden nur „Unentwegte" behaupten. Dr. Engen Schmitz. Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilungen der Sächsische« StaatStheater. Opern haus. Grttc Stückgold, die beim Dresdner Publikum durch eins Reihe von Liederabenden in de» letzten Jahre» sich all gemein hohe Schätzung erworben hat, abstttviert ihr erstes Gastspiel an der Dresdner Staatsvper am Sonnavcnd als Elisabeth im „Tonnhäuser". Die weitere Besetzung ist die nachstehende: Tannhäuscr: Kurt Taucher, Wvlsram von Eichin- bach: Robert Burg, Landgraf: Adolph Schvepsli», Walter von der Vogesweibe: Ludwig Eyvisch, Biterols! Ludwig Ernwld Venuß: Eugenik Burkhards, Hirt: Erna Berger. Im Baccha nale: Susanne DoniboiS, Hilde Schlicken, Gino Neppach, Her bert Schade und die Tanzgruppe. Musikalische Leitung: Kurt Strteglcr: Spielleilnnn: Georg Toller. Anfang >47 Uhr. — Dir Vorstellung findet für dir DvittterStagSaurechtSinhaber der Reibe ^ vom 15. April statt. Schauspielhaus. Sonnabend, den l7. Avril lAurcchts- reihe ^): Erst« Wiederhol»»« deS Schauspiels „Zweimal Oliver" von Georg Kaiser in der Besetzung der Uraussüh. rung. Svirlleitnngi Georg Kirsau Anfang >48 Uhr. 4* «Iltert-Thrater. T>« llrantsühruna von Hermann SsllgS Bolkennck „Der Kals«rS s a t » a I » n" iß sür Donnerstag, »e» SI. April, »ngeicpi. Dle Biihnendlkder sind non Niidoks lsterndt »Nl- worken. Regle: Alfred Äoller, 4» Mitteilung deS Refidenz-TheateeS. Am Sonntag, dem 1« April, nachmlttagt )44 Uhr. gelang« die ekiolgkrltl,« Kalinenlcht cverti«, „GrSttn Lt q k 1 z a" zum red. Mal bei kleinen Prellen zur Aiitsllhrung. rldtnd» >4d Uhr Viedrehalüns de« Leo Falllchen Hperette ..Der t ll b « K a v L l l e r". 4* Das Kenzee« «ein,meyer —Patttera mit der Dresdner Phtlharmvnt« nnter Leltnng ven Dr. Frieder Weiß mann findet nächsten Dienstag I3n.s um Uhr Im chemrrdehettj« statt. Werte non Beethoven, Wagner, Verdi. Karten btt dtieS. Der Dresdner Tanndänler veranstaltet am Sonnabend HU chewktbcboiise einen VolkSlicdeeabciid anläßlich der Stisährlgen 1SÜI- kcit Ma« -tranblnS als Ühvrmcister de» Verein-. Dem giubtlee z» Ehre» folgt sodann die s>eltseier »nid am Sonntag sttesttascl nt»d y«st- ball. Bet der szeliebttzelt des Fnbllar», die erft Ende vorige» Falsted dnrch seine Berufung al» Eftormeister »itsereS hiesigen Fuliut-Hitg- vunde« zttm AnSdrnck kam. Ist eine überaus groß» Tetlnetz»« «» dem g»bil«um zu verzeichnen. s* «taailiche- Suvseeftlchkablne««. Fm miitteern t0bttllchts««t sind neue Erwerbungen von Arbeiten Dresdner itzüßstltit der ersten Hüllte des >>1. Jahrhunderts an-gesieit, ipß- be,andere von Lalvar David Friedrich. Ludwig Richter. Sinti k«h«t- Ludwig cyrnner, Heinrich Franz-Drcber. August Leopold VetiüS, Varl Pelchcl, Wilhelm Schneider. -Hugo Bürlnee, Shtiftisn ßtßeütGt Vogel und vhriftian Ernst Stvlzel. s* Technische Hochschule. Tr. phil. Ernst Komm Veite» »SN Lakmann» Laboratorium t»r ohnsiolagilche Yhemie und SrndßlttngS- sorschung. DreSdrn-Weißer -Hirsch, ist die Lrürberrchtigitüß iör daS Fach der biologischen Chemie in der Chemischen Abteilung Le» Lrch- niichen Hochschule zu Dresbeii erteilt worden. f* Sinsoniekonzcrt des Bcreins VolkSbÜhtw. Bei btt de» Abend eröffnenden D-D»r-O»vertiire zn Cornettuh „Barbiei von Bagdad" gedachte ma» wehmüjig der Zeiten, wo die jede» Kenner entzückende komisch« Oper mit lsiwew«» mantel tn der Titelrplie und Schuch als Dirigenten hier volle Häuser machte. Auch diesmal verfehlte die heitcrgrasM Musik ihre Wirkung nicht. Ebenso dankenswert ivar «ö. bah Mörtkc Schninanns E-Dnr-Sinsonic wieder einmal er klinge» ließ. Lieht sie auch denen In O und 8 nach, to enthält sie doch auch unvcrwclkliche Schönheiten. AlS Solistin stillte sich die Konzertsängerin Eva vtebenberg an- BetliN oor. Ihr dunkler, voller Alt Zeigte sich von der vorteilhafteste» Sette in den Arien „Ach, erbarmt euch" itwd „Ach. ich hsb« sie verloren" ans Glucks „Orpheus", die mit edler Wärme und vornehmem Stilcmpsindrn zu Gehör kamen. Bet öe» Wolf- Liedern verriet eine Neigung, zu lies zn singen, daß dit Künst lerin doch nicht ganz Herrin ihrer schönen Stimme ist. Aber glich hier bekundete sic Geschmack, Erfahrung und Vertiefst»-. Besuch und Beifall »varrn virdicsttermaßen gleich styrf. -aß— 1* Dr. Waldemar Stacgemanns GcsangSschule bst im «ut gefüllte» Harinonjeiaglk einen Po xtlc>stSst bend. de» durch weg -»genehme Eindrücke hinteNieß. Man hört» srhk sorg fältig vorvereltrie Einzel- und Zulainmengesäng« verlchtebeneN LtikS. AuS allem gin- hernok, daß man eS hier mit Erlolß«» zu tun hat, die alS Ergebnis von sachmännjschem Sachv-rständ- nttz »tstb von Vegelsttrtir Hingabe »u lsthmeN sind. EstäetzSe mann ist ein wohlerfahrener LtimmpSdagoge, der nicht »laß
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