Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 02.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-02
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.02.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ar. »s Dame Namen- Ruß aut Zvmseropoi als Lc^neidttln in ein dortiges Modewaareiunagazin unter Zusicherung von Gehalt und der „besten Behandlung" mit 3jähriger Verbmdlickkeit engagirt. Dort angekominen gewahrte sic nur zu bald mit GetMke«, in welche Hände sie gerathen. Sir und ihre Nebcuarbeitermnen wurden mit Schlägen aulS Einpörrndsle seiten der Direktrice mißhandelt, nicht ohne daß dabei dem ausgeprägtesten Deutschenhaß Archdruck ge geben wurde. Meine Tochter suchte durch angestrengtesten Fleiß sich wenigstens der niederträchtige» Behandlung zu entziehen, ver gebens! Zufällig erfahr sie. das« sich ein Fräulein aus Dresden als Gouvernante in demselben »ante befand, zu der sie nach der mühe vollen Arbeit auf eine Viertelstunde flüchtete, um ihr ihr Lew zu klagen. Als dies jedoch ihre Peiniger erführe,,, sah sie sich so argen und brutalen Maßregeln durch Emiperre», Schläge u. s. w. auS- gesetzt, daß sie die Flucht ergriff. Glücklicherweise fand sie Auf nahme in der ehremverlben Familie des StaatsrathS l>r. Blaßkopf, wo ihr die liebevollste und väterlichste Fürsorge zu Theil wurde.' — Fm cb r i st l i ch - s o z i a l e n Vcrei n hält »lorgcn, am Freitag, Abends 5-9 libr im Saale des Eldorado, Steinstraße, Herr IW. ulul. Peiermann einen öffentlichen Bortrag über das Thema: . Der verheiratbete Arbeiter", (s. Inserat.) — Vei der ani Dienstag von Sr Majestät auf den, Ehren- bergcr Reviere abgebnltenen Jagd kamen 2l Rehböcke, 142 Hasen und 23 rianinchen zur Strecke. — Am l. d. M. werden nach langer Pause die Pforten des B i c t o r i a - S a l o n S wieder eröffnet und die Vorstellungen in der alle» g: inzendeu Weise ivieder beginnen. Wer den schöne», Hobe» Saa: ,etzl sieht, wird staunen über die Verwandlung, die er erfahren mui re: der gemmmle erste Rang ist veeiclnvunden und nur der zweite Rang läutr uoeb, aus den Säulenreihen ruhend, längs der Wände Inn. Der Saal ist sehr geschmackvoll rcstaurirt und gemalt und Herr Rial er Malert ist in letzterer Hinsicht wieder mit altem Geschmack richtig gewesen. Daß die Vorstellungen sofort ivieder die alte Tbeiliust'me nnden werden, steht wohl nicht zu be zweifeln, umsoweniger als Herr T Kieme gleich wieder ein alle Genres renreündes Künstlerpersonal vorsülirt, unter welchem als besonders seffelnde Sveeialit ik die amerikanischen Wafferkünstler Miß Lorii und Kapitän James figuriren. die sich in einem nahezu 250 Eimer Woffer haltenden, von allen Seiten durchsichtigen Glas- LKiiffn rrodi'ciren. j-.azitän Farnes hat als Schwimmer großen Ruf er war es. der am 13. Fnni 1875 den Kanal la bkanolro in! der Richtung Dover Ealais ohne Unterbrechung durchschwamm.! Für Lu-l „nd Parierre-Guinnastik sind gleichfalls Künstler von Ruf engagirt : für entere der fast einzig dastehende reust Voltigeur! Vir. Lee I'iee, für letztere die Gmm'.aüiket-Gesellschaff Wastunglon.I Für liciler Pioeen irerden die amerikanischen Siegel kcmiker Pelrie'S > und Mr. isordon aiit dressjüen Pudeln und Affen und der un- widersteblW komische, hier seit Fal>ren beliebte Komiker Rudolf Stange 'oegem Außer all diesem in noeb eine Liede-sängei,:> in Frl. Gronllnder und in den Geicßwisleni Falter ein Zstbe-. ViNno- jmncn Paar gewonnen -- «w.-> icird eS in den beliebten ff!, innen an reiclnw Uiii^r'aa.tung nick» niArr ieblen. P o I i z e i b e r i ch t. Fn der Altstädter Gassal rik l at onn! Dkontag ein Arleiler bmch Wufferdäiiir'e eine Verbrühung' der iinlen Eiencl tsbälile. des linken Unterarmes und der lüsten! i»un auch eine Bahn » - vounorsl»«' a« ». bvdruar 1882 die Nase stoSkN»g«n, ist entkufimirt, n „August" nicht vo» ««en der geinietblichen Ficrichen nach isuckitei» Wr>: hovwmMv-. Jetzt laßt uns singen: Bump«. > geniletblich uff der neien Bahn — Gucken un« so fried erlitten. er Man» Geilem ffs,h ist aut wird mehrere Tage arieits-j der Kaikerstraße ein im zweiten stehendes Kind, welches unbeauisichtigl im -Belle seiner üeudengegend untahig sein. Lebcnsie'.ne Mutter liegen geblieben war und geschlafen Halle! darin erstick.. — Frauenilein. Mehrere Tage vor dem LamcnW in der; lebten Fanuar-Lonntagsnummcr d. BI. über die allerdings ungc-l N'ölmlich lang anhalieude Rothwcndusteii, die HnteiienffsUcn der! ^ Pferde schärfen zu laben, wenn sie aus beeisten Strecken der Ztra-j ßcn nicht ausgleiten ialien. liatte lie K. Amkshnuvtmannichast be-l reits Migeordnck. jene Süecken anihackcn oder ritzen zu lasten, wo kein Sand n. kcrg!. cu l aben iei, und dies ist geschehen. llil-n ck>r reriger Korreivondenk Anrauin und B> Vitt erstereni Ausdruck bezeichnen wir den kmialliiirtcn Reckanliang UN^ werden von NW an d! der an dem vH gir , . .. . .. ch Morttzbnra nun an. — Wir brauchen nicht zu laufen, ach, Das cut uNS so sehr, - Nicht so viel zu ver.... des Wegv daher!" — ,st da» nicht ein Redacteur-Slnl, der einzig dasteht? So »st aber m Allgemeinen der Grundton vr» Blatte«, von andrron (ruriost- taten zu schweig«,, wie ».P. von der. daß ein» Rubrik, welche die fettgedruckte Ucvcrschrist trägt: „Aus der Fremde", mit einem Artikel über das Vermögen der Stadt Dresden beginnt ». s. w. u. s. w. — Am 28. Januar rettete der 14Vr Jahre alte Scknffncr in LciSnig unter eigener Lebensgefahr einen »jährigen Knaben, welcher an einer tiefen Stelle der Mulde eingcbrochcn und schon wiederholt »ntcraesunken war. Merkwürdig ist dabei noch, daß der selbe junge Schinncr denselben Knaben im vorigen Sommer beim Baden vor dem Ertrinken rettete. , — Im Knoch'schcn Steinl'rucke in Oberaucr Flur ward am Montag der Maurer Seifert nuS Weinböhla durch eine 150 Kilo schwere Sleinvlnlte so am Kopse verletzt, daß er alSbnid starb. — Der Urheber der auf der Strecke HerIaSgr ü n Falken- stcin verübten Bahnfrcvel ivurde in dem im 13. Fabre stehenden Knaben Wolf ans Buck, entdeckt, welcher volles Geständnis; ablegte. — Landgericht. Unter die Spezialisten im DiebeSband- merk ist, wie die Erfahrung leint, auch der am 2». Januar 185,3 zu Dresden geborene und schon wiederhol! vorbestrafte Gärtner Heinnch August Rasch zu rubriziren. Dieser Spitzfingor trieb ausschließlich in Pferdesiällei, sein Wese» und betbätigte dabei seine Vorliebe für Stallutensilien re. in ganz einträglicher Weise, bis er schließlich in der besten Arbeit ertappt und auf Jahre hinaus unschädlich ge macht wurde. Am 22. Teeember v. I. rekognoSzirte der Zucht- bauSkandidat zunächst den Pferdcstall deS Kaufmanns Herrn Sccbe und nahm beim Fortgehen eine von ibm nachmals für 1 Mark 00 Pfennige versilbeite Reilzäumring »n Werlbe von 32 Vk., sowie eine dem Kutscher gehörige Schürze mit, die er sür 5i0 Pfennige an den Manu brachte. 6 Tage späler streckte Rasch seine langen Finger in den Pserdestast deS MajorS v. Egndi in der Bantznerurns-e nach Zanmzeug und Trenie, soivic einem Paar, dem Dtiiziersdirner Lorenz gehörigen PantalonS ans, wovon er erstereS sür 0 Ri. an einen Diener im Eueus Herzog, die Hosen da>zegen für l Pc. an eine nnlekannte Größe verkauste. Das erste ^pitz- bubenmanövcl' im neuen Fahre verübte, soviel bekannt ist, der An geklagte ui einem Pferdeitall ans der Tlieresiemiraße und die daber erzielte Beule, eine vollständige Züumnng, versilberte er für 4 M. Sein erstes Tebnt in Loschwitz am 4- Fanuar mißglückte ledocb gänzlich, denn rnnnffteibar darauf, als sich der Dieb einen dem Fuhrwerksbesitzer Kunatb gehörigen Livröe - Rocl, sowie ein Paar Hosen nngeeignct balle, ßei er der RemcsiS in die -Hände. In Rücknckit ans die LIninbl und Schwere der Borstraien ivuroe Rasch zu 2 Fahren 0 Moiw.len Z»ck>ll.ans, 5 Jahren Ehlenrechls- virlnil und Stellung unter Polizeiautsilbt vernrlheili. — Die .F^äherin" 2!ugrii!e SeüilRut.h, ein Dämchen daS sich ionoobl witenü der Silleiwoliwi als auch der leichtübigen Vrännerwcit einer de sonderen Aufmerksamkeit erfreut, gewährte in der Nacht zum 25,. Deeeiuber einem ihrer Verehrer in einem Zimmer ans der Traba» tengaffe, daS sie von ihrer Nachbarin ans der Anklagebank, der Schriftmalers Ehefrau AugusteHenmg vrrw. gew.Halm geh.Engel- mann su'' N> Viart pro Vkonat crinielhct balle, L.uartwr. Bei dieser tstelegenbeit erleichterte die Prostitnirte die Hosen taschen des icuiaff'irk-eir Beinck>er§ um die überflüssigen Moneien und proßlille dabei netto 40 Mark. Die unzulässige glicht nach fremdein Gelte krachte der schon vorbestraften Dirne 0 Monate G'ffäuginß und 2 Fahre Ekrenrrckirsverluit ein. während ihre LogiSwfftlnn wegen Kupveier init l Woeckc Geiängniß bedacht genS verwcch'eil ,ckw reriger Korrespondent Airrauin und Banrost., Nkit erstereni 'Auctruck ! ereichucn wir den kmiallisirken Rcifanliang! oir den Ziveigrn ter Bäume, bingegen nul lerffereni dcn von Eis! und Schnee unbedeckt gefrorenen Erdboden. DaS Schlimmste ist.! wenn er die geschonten Huienen abstumptl. bevor man wieder ans i Eis kommt. Genehmigen Sic hierunter em sickere,» Vernehmen ^ nach wahres Geich.ichlckien, das sich ani ittiierein ikffeilegiad -uge- tragem Neulich zogen vier Fräulein und schoben zweiHeirc» erneu ^ der V itcr unserer Famiarglekscherskodt ani einem Eisschlitten, i>r! der uurer«raren erklärten Absicht, rlnr uniiluveric». ES gelang^ibnen ! aber nicht, de :n er. der geialndele Gefahrene, saß fest. Emc Strwm- veittion dre 'chelmi'chen Altcirläterumen und stirer Heliersbelter, das Eislllndtbcrl des ScbanvlatzeS ilncs Attentats nicht sür Eis keller ui zenchneiken. sondern i» ferneren bletnmgen ihrer Heinikücke stehen in asten, soll dcn Teicbhesitzer zu Tl>rä»en gerührt i alcn, deren Anraum in seinem Barl indeß dem Tlinnwetter wieder ge wichen 'ein ioll. Moral: I. Sitze seit, so wirst du meist atzgewör- fe:i und kannst mit ungckiücklen Beinen die noch leidlich seste Burg ruine besteigen, die höchste Rorddeutichlnnds. um wett und lrcil viel^ braunes und grünes, wenig weißes Land zu überschauen. 2. Frost lbaut aui. 3. Dem und der ariuen Schneeichivver Warten auf Schnee, durch den ne die Balm machen sollen, ist eine heil same Gediiidickmng. — Schwarzenberg. Von Annabcrg aus ist in verschiedene Blätter eine Notiz übergegangen. nach welcher sich die dis dahin feindlichen Ei'enbalnr - EomitöS von Schwarzenberg und Gcrer aceinmi halte», gemeinichaitlich sür^cine Eiienbalmverhinkung Anna- kerg-Gever-Estcrlcin-Zwönitz mit Flngcllalm Elterlein-Schwarzen- bcrg em-ulretem Dic'eVkittheilung, jcdenialls hervorgeruien durch die etwas m heißblülige ölgitation einzelner Privatinduslrieller, bernlit, ivic auch bereits an anderer Stelle hervorgehoben worden, hier aber nochmals ausdrücklich betont werden mag, ans vollstän diger Unkenntnis« oder Verdrehung der einichlagcnden Verhältnisse, da mnäcbst in Schwarzenherg ein Eisenbalm-Eomit'' nberl'anvt nickst heste!-t, dortige Stadtrath aber allerdings durch Anschluß an eine V-ststion, Erlassung einer solchen und Absendung einer Depu tation bestimmte Stellung ffir den Ban einer direkten Linie Scknvar- zml erg Annaberg, sei es mit einer Einmündung in Eranznlst oder Schonield. genommen liat, sodann aber die projektiere Linie Zwö- nitz Anna! erg den bereck'I'gten xsntereffen Schwarzenbergs und wolst auch der stkachbarstädte Saieibenberg rnrd Scblcltan io schroff cnl- gegcnarbeiten ivürde, daß eine Einigung im oben angedeuleten Smne geradezu undenkbar ist. - >,n den og-.manntcn „Liebcsl'änsern" bei L ö b a ri brannte in der Nacbt zm» Dienstag die Scheune mit Stall und Sckmvven l rom Liebe''cbcn Gute nieder. Es sind in den Flammen drei Schweine mst inigekommen. - Auch in V irna bat das Scharlachiieber nnter der Jugend ! Fllü g,sti- r, cliu' bir jeut einen cpidemisthen Ebaraltcr anzenöminen zu haben, der Stalst:a1h bat aber do b vorsichtig alle cistsprcchen- den Vkamegeln a.i'gevrdnet. Das diamantene Ehejubiläum ist dieser Tage zu Zelle bei Aue von dem dortigen Holzhauer Schwammkrug nebst Frau be gangen worden. Unter den cingetauseucn Geschenken sigurirte in erster Linie eine Ehrengabe Sr. Maß des Königs, welche das hoch- lctagle Mb ei paar mstürlich init gröktcr Freude erfüllte. Die Säcku. Maschinenfabrik vorm. Richard Hart mann in Ebeminv ieieric am 27. vor. M. das Fest der Fertigstcilung deS 5,'>M Buck stkn-Wehiluhles. Ter erste solche Stubl wurde im Herbst IM» geliefert. — Es hat sich bestätigt, daß bei dem Feuer am Sonntag in Mülsen St. Nie las der Handarbeit r Theodor Krause mit verbrannt ist; man fand den zusainmcngcschrumpflcir Leichnam unter den Trümmern des Schuppens. Krause war 41 Jahre alt und ist unverlieiralhet. — K ö tz s ch c n b r o d a, I. Februar. „Radebeul. Gcclirte Leser dürfte cs nicht uncrircut berühren, wenn wir mit Sicherheit kon- statiren können daß seitens der Amtshauptmannschast zu Dresden hnen . , ans das Blatt: „Elbthal - Nachrichten" (Eigenthum, Druck und Verlag von Max Nühenadel, Kötzschenbroda) in jeder Nummer aus. Dürfte cs nicht auch die Amtshauptmannschast „nicht unerffeut berühren", durch dieses stnlvolle Lrgan plötzlich zu erfahren, daß sie sogar Eisenbahnen genehmigen kann? Vor Mtzenadel war da-Z noch nicht! — In dein oben angefaltgenen Artikel wird die Nützcnavel'sche Freude über die Bayn-Genehmlgung weiter also ausgedrückt: „Juchhei Ach, und Moritz soll dkckeiihom gesprun gen scin'vor Freude, daß er min Wirth vom Centralbahnhos ivird ih-- .. wn'de. — Ei» gemnthlicher Spitzbube von altem Scbrol und Korn erschien in dein 45gäl»igen Hnntarbeilcr Earl Augrui Jahn aus Schönborn por der III. Straf kam vier. Am 2». Deecmber mackste der Patron einem Verwandten in HermSdorf, nachdem er vorbei schon gebettelt halte, rincn Bestich und „weil gnade Niemand in der Stabe war", nalin dcr Besticher eine Erstinoeruhr nebik mcssingener Kstre von der Wand an sich. Präi.deist: „Soll denn das Sielilcn immer v iortgehen?" Angekl.: „?kce, nn »ich mcln. dort ivnr ich gerade beleihst!" Die Verwanestichatt des zu l Fabr Zrichtt'auS :c. verurtl,eilten Angeklagten dürste von den Ansichten Jahn's iiber die Auswahl seiner Knndichait nicht besonders erbaut sein. — Die Handarbeiterin Elstininne Wilhelmine Müller aus Stößig wurde unter Ausschluß mildernder Umstände zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, 5 Jahren Elnenrecknsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht vernrtheiit. D«e 42 Jaiire alte An geklagte leugnete mit größter Frechheit die ihr hcigemesienen Dieb- stähre, obwohl in dem einen Falle sogar ihre Lpitzbubenpraxis beobachtet, worden war und in dem anderen Falle die Diehesbente in ihrer Wohnung hcrmgcschaiff wurde. Zunächst stolil die Ange klagte oem Gutsbesitzer Hosmann in Lcutenutz, in deffcn HouS sic trüber gewohnt, sür 03 M. Betleir und l ediente sich, riai von Außen in die Bodenkammer zu gelangen, einer Leiter, ^während sie, um aui dem lustigen Wege Entree m finden, ein Fenster eingedrückt und von Innen au'genstrbeff batte. In der Nacht znm !3. Dc- ccmlcr stieg die Nrütier, nachvein sie wiederum eine Fcnilcr'chclhe eingedrückt, unter Benutzung einer Leiter voir Außen in den Keller des Gaithoisl esitzcrs Krügel ein, rastle einen kupiernen Tovs im Werthe von 7 Nck., ioivie eine Porlie Eier und eine Portion Branntwein weg und versteckte die Sachen dann, beobachtet von Nachbarn, aus einem nahen Felde unter Kraul. — Das 30jäl,rige Stubenmädchen Henriette Emilie Keßler aus Lauban wurde wegen versuchter Abtreibung der Leibesfrucht zu 10 Monaten und der Glasichmelzgchiife L tlo Maximilian Lübr in Deuben wegen Vor nähme unzüchtiger Handlungen mit einer Perion unter 14 Fahren zu 1 Fahr Geiängniß vernrthcilt. — A mtsgerich t. Ter Berg arbeiter Earl August Hcinze in Döltzick en war früher in einem Schachte zu Zau.cecste beichästigt und wurste daraus wegen Crlrankung aus der Knappschastsknsse mit 5- Mart 20 Pfennig pro Woche pensionir!. Nachdem sich sein Zustand gebessert, ivurde ec als Nackstwäckstcr eugagirt und aiS Hcinze hierauf, Krnnlhcit vorichützend, sciiren Dienst nn Stich ließ, erhielt er den Besuch des Wcrkschasts- und Knavvichaffsarztcs 14r. Seltinann, rnn ärztlich unlcrsucht zu werde». DaS Resultat hiervon hebagte iniofcm dem guten Manne nicht, als dcr Arzt konstatirle, daß H. seinen Dienst versehen könne, und da H. melnere diesbezügliche Aufforderungen ignornlc, erklärte man ihn dcr Pension für verlustig. Außer sich vor Aergcr kritzelte Heinze nun ein Gesuch an den Lber- bergralh Förster zusammen und sprach sich beschwerde- führend dahin ans, er iei blos ans Grund persönlichen Mißwollens seitens des Arztes ans der KnappschastSkasse aus- gesloßcu »nü dieser selbst iei, als er ihn, Heinze, untersucht habe, nickst zurechnungsfähig, ja sogar vielleicht „besoffen" gewesen. Aus Grund dieses Vorganges nestle daS König!. Finanzministerium Strafantrag wegen Beleidigung gegen H. und vermochte dcr An geklagte auch keineswegs dcn Beweis für seine Behauptungen zu erbringen. Zwar naliin das Schöffengericht unter Vorsitz des Herrn Amtsrichter De. Tbost an, daß Heinze in der Wahr nehmung berechtigter Fntercsscn gehandelt, auch befugt gewesen sei, sich an de» ersten Bcrwaitungsbcamten zu wende.,, allein die Absicht einer Ehrenkrankung gebe ans dem frivolen Inhalt des Gesuches hervor. In Rücksicht jedoch daraus, daß dcr Angeklagte durch Unglück in Notli gerathen sei und bei ihn, die straffällige Ansicht zur fixen Idee geworden zu sein scheine, erachtete der Gerichtshof eine Geldstrafe von 40 Mark ev. 4 Tage Gekängniß als Sühne der Beleidigung sür ausreichend. — Der ehemalige Postsekretär Julius Hermann Gündel aus Crotten dorf, ein 44 Fahre alter und bereits wegen Unterschlagung vorbestrafter Mann, erfand, um sich einige Zeit auf Kosten hiestger Hoteliers zu erhal ten, ein Snstcm vonLllgen, iiwem er dcn Betreffenden in der Hauptsache vorfpiegelte, er sei zu einer Audienz bet Te. Mai. den König be- schieden und werde demnächst Geld erkalten. Dcr Hotelier Himmler von „Stadt Weimar" wurde auf diese Weise von Lmm „Güntber", wi« sich Gündel dort zu nennen beliebte, um 5 Mk. 20 Pf., der Hotelier zmn „ForsthauS" um 1 Mk. SO Pf., Herr Schmelzer in „Stadt London" um » Mk. 60 Pf., und denen Gattin, welcher sich der Angeklagte als ein Intimer Bekannter ihre» Manne» vorgestellt, um 3 Mk. geschädigt. Im „Hotel Annenhof" betrog Gündel als „Assessor Rrckster aus Chemnitz" den Kellner um 2 Mk. und den Hofschneidern,elfter Schulze bewog er durch die Finte „morgen Audienz beim König zu naben", zur leihweisen Ueberlaffung eines schwarzen Galaanzuges. wodurch S. «im Einbuße von 33 Mk. er litt. Dem Antrag de» Herrn AmtSanwalk Wimmer gemäß wurde der lstgenbaste Nudienzler wegen Betrug» zu 8 Wochen Gefäng- niß vcrurthetlt. — Tagesordnung der 3. Kamme». Heute Mittag 12 Uhr: 1. Schlutzbcrathuna übbr dre Petition de» Gemelnderath» zu Plauen bei Dresden, uni Ruflicbuim des 8 23 der revidirten Landgemetnde- und 8 LO dcr revidirten Städteordnuna. 3. Deügl. über die Be schwerde de» FleischermetsteeS Claus; in Frciberg. — »«iidnerlchl. den st tzebrun,. Liraiknnimee Ist v viNipwertzandlu», ,«ge» dev Ochneider Vonlle» tzinftcr aus Daudltz wese» Kuppelei. MetoorologtfMe tveodamrunken »er d«tlllie» >r«»««le In tzamdurg am Sl. 2s»uar um v Udr vonseul. vr». Kapenkaaen , . SlSikliplM . . Haparanda . . Sl. PrtecSbnrg M»sr»>> . . . -»n.dnr, , . Memel . . . Pari» . . . . Ml>Nl-M. . tzelpri.; . . . Neri,n . . . Wien . . , . vreSlau . . . A tz tt i 77V ki» nrv vrv oviii». Ii'Sslii ieichl leicht 77" 7iil 77S -st> leicht leicht lch'each leicht rilch letchl lel« leicht leichr «euer. wolkenla» Wolke ii io» dedcitl bedeikt wollenlo» walk-iilos bedcNl Sckmce wolkenla» wattig wolkcnwi wolteiUo»') - s — ii - i i! v r'Z SS 11 Nü dldlv «ü kt» Ndlü u«ü Ukll. didlw I> Reih Ueberilcht dcr Witieeiliia, Um Gediei liohen LulldruckS Von Uder iavmm nnl ruliigein, iraikencin. meist wollenlalein Wclici lapert llder dcr Siidlwltte Lkan- dinavicn» und IlvideeiNcaleuropas. i.iuc.i üinliiisi am wiiij Welmnopa auSdelinriid. 7'ci steigender Temperatur und irlidrm, slellemueilc zu Niederschlagen geneigtem Viriler we»cu llder den dlilbchki, Iiueiii iiaik. Uli Uilnnhche sildliche und llldöftlichc. »der Lilddcullchlaud iNiwache in» srllii.c uerdauliche Winde. Tal kz.vlig.liet eillextl sich wesiimiris di» zur Linie lksnisllanluud - Ilirecht — Msiiicheu. aiiagenonnneu der »'cslliche Tl>eil de» issiseegedielc», wo die Temperatur noch etwa» »der dem tz'csrier- puiikle liegt — Elbyvhe i» Dresden, 1. Februar, Mittags: 120 Cent, unter 0. TastkSstrschichte. TrutsetieS NeicN. Die R e i ch st a g s-C o m m i s i ion berietb »oeb vor Tborichluß über die Zuinininensetzling der Jnr» sür die Entscheidung in Suchen des neuen Reichsrogohanies. Die Eoinmission beschloß, daß diese Fun, bestehen lost aus de» gesamm- ten ooni BundcSrath und ReiehSlag gewäbilen Mitgliedern dcr Reichstugs Bon Eoinmission, ferner uns ucht Arehile'kcn und Künst lern, sür welch letztere die betreffenden Stellvertreter zu bestellen sind. Die Namen der in die Juni zu bernscnden Architeilen wer den. weil eine größere Anzulst Iiieriür concurrircn, deinnächst desl- »iiiv bekannt gegeben werden. Ein Antrag, in die Fun, nur Archilekleu und Künstler zu wähle», wurde avgclehnt, in die Jnr» so'.! auch ein ini Auslands lebender deut'cher Architekt dcpnlirt werden. Die Cvncurrenz ist jetzt definitiv so geregelt, daß dieselbe eine allgemeine ist und an derselben außer deutschen Architekten alle in, Anstande lebenden tentichen Künstler und Architekten Tbcil nelmun können. Außerdem erhallen die vier Architekten, welche hei der vorigen Eonenrrenz den ersten Preis erhielten, besonders Einladungen zu der neuen Eonenrrenz. Die Commission beschloß tzelrefis der Preisansschreibnng Folgendes: Ec, werden IM,000 M. im düsen Zweck ausgeictzt, wovon 5000 M. abgczweigt werden. Es werden ausgeschrieben zwei erste Preise von je 15,000 M., drei zweite Prelle von je 10,000 M., drei dritte Preise von je 5,000 M., ferner zehn Preise von je 2000 M., um den jnngcn Künstlern Ge legenheit zu gehen, sich an oer Eonenrrenz zu bethciligen. Der Adjutant und Neffe des FeldmatschallS Moltke, Major von Bart, Hai sein Entinffuugsgeiuch aus ,einer Steilung und aus der Armee cingcreickst. Es soll dies init der Ernennung Wal- dcrscc's zum Gcneral-Dunrtiermcister im Znsanunenhang stehen. Am Sonntag Nachmittag ist in Berlin ein Mann gestorben, der mehrfach eine bedeutende politische Nolle gespielt hat. Es ist kein rühmliches Blatt preußischer Geschichte, aus welchem der Name IW. Slieber ldieS ist dcr eben Verstorbene) verzeichnet siebt. Mit den trübst, n Erinnerungen unserer Reaklionsperiode ist dieser Name aui's Engste verknüpft, fast vergessen ist der Mann gestorben, der , durch leinc außerordentlichen Fähigkeiten und seine große Geichick- l lick keil vielfach einen unheilvollen Einfluß nusgcübt hat. Sticker ! war von Berus Jurist gewesen: als Reserendarius schon machte er ! s>ck' vor 0 45 einen großen Namen als Vcrtheidiger. Seine be reich »de Redegabe, sein Scharfsinn und sein energisches Auftreten norften Enolge, welche ibn schnell in der niederen und höheren Verbrecherwelt Betlin's zu großem Ruhm brachten. Seine Vopu- lneiiät bei den Berliner Gaunern war damals eine kaum glaubliche, und cs hieß damals allgcincin, daß selbst solche Angeklagte, deren Schuld scheinbar unbestreitbar war, freigesprocken wurden, sobald O>. Slieber sie verthcidigtc. Weit über Berlin hinaus wurde der Naine Slieher'S zuerst im Jahre 1848, und zwar bei jener Gelegen heit geiiamff, als am 21. März jenes Jahres der König Friedrich Wilhelm lL. feinen tzcrülimleii Umzug durch die Stadt kielt. Der König war iio erzählt ein Bericht, den IW. Stieber damals^sür die „Voistsche Zeitung" versaßt balle) auf dcn Balkon des Schlosses getreten und Halle eine Ansprache nn die unten befindliche Menge gehalten, in der er miffhclite, daß er sogleich zu Pferde unter ihr erscheinen werde, und den Wunsch allssprach, man möge ihm eine deutsche Falmc bringen. I)r. Stieber sprang sofort eine Leiter in drr Bieitenslraßc hinauf, ergriff eine dort aus dem Fenster webende stattliche Fahne und überreichte sic dem Könige. Als der König später zu Pferde seinen Umzug hielt, ntten beiden Seiten des selben der zufällig anwesende Kaufmann und Stadtverordnete Gleich und l>r. Stieber. Späler, bei der hereinbrcchcnden Reallion, über trug er seine advokatorischc Tbätigkcit von der Spitzbubcnwclt auf die angeklagtcn Volkstribuuen: er war Vcrtheidiger in dem gegen Korbe, LmdcnmüUcr und Urban angestrengten Prozesse und erzielte mit dieser Pertheidignng auch hier eine Freiiprechnng. Der Polizei tonnte ein solcher Gegner begreiflichcrwei«c nicht angenehm ^ei»; sic bot Alles aui, uili den l cgal ten snngcn Juristen aus ihre Seite zu ziehen, und ihre Anstrengungen Ivanen erfolgreich. IW. Stieber gniltirte die JunSprudenz und trat m den Dienst der Polizei. Einem Ebes wie Hinckeldcn, dcr, selbst eine aewalttbntige Natur, keinen Anderen neben sich so leicht am kommen ließ, konnte Stieber leincswegs passen -, deshalb intriguirle er nach besten Kräften gegen denselben und man sagt, daß er nicht ganz unbetheiligt an der Herbeiführung der Katastrophe gewesen sei, die seinem Ebes das Leben kostete, an dem Duell zwischen dem Edlen Hans v. Rochow und Herrn von Hinclelde». Uebrigenü beschränkte sich die Tbätigkeit Sticber's nicht ans Berlin -, auch zur Aufspürung der politischen Prozeße in auswärtigen Städten wurde er verwendet und u. A. leistete er seine schätzbaren Dienste den Vorbereitungen sür den Düsseldorfer Hochvcrrathsprozcß. Immer mit Missionen der ver schiedensten Art betraut, wußte er sich durch mancherlei Dienste un- entbebrUch zu machen, und als cs im Fahre 1864 die Wahl eines ManneS galt, dcr die politische Polizei während des Feldzuges auS- ziiüben befähigt sei, fand man-sür Viesen Posten keinen Geeigneteren als kW. Stieber. 18<>6 im österreichischen Feldzuge hatte er zugleich dcn Sicherheitsdienst sür den König zu organischen. Eine noch um fangreichere Wirksamkeit bot der Feldzug vvn 1870/71 ibm dar, und er fand in Franlreich Gelegenheit, als Chef der Polizei in dcn oecupirten Landeslhcilcn sein organisatorisches Talent zu bewähren. Das war die letzte Mission des mittlerweile zum Range eines Geheimen Regierungsrathes Aufgerückten. Er kehrte aus dem Feld züge mit zerrütteter Gesundheit zurück, und seitdem lebte er, meist von den Geschäften zurückgezogen, im Genuß eines Reichthums, den er sich im Verlaufe seiner amtlichen Wirkjamkcit zu enverbSn ge wußt hatte. Er besaß eine herrliche Besitzung in Freienwalde, mehrere Häuser in Berlin, und sein Familienleben war ein glück liches. Er batte 2l Kinder, wovon ihn 7 Töchter und 3 Sohne überleben. IW. Stieber ist, ziemlich hoch betagt, nach langjährigen Leiden gestorben. In Mainz erbangte sich auf einem Heuspeicher der Bursche eines .Hauptmanns vom Füsilier-Bataillon deS 87. Infanterie-Re giments. Tie Leiche soll in der Nacht daraus von Soldaten de» genannten Bataillons ins Lazareth gebracht worden sein. Ueberdie Motive dieses Selbstmords kurstren verschiedenartige Gerüchte. — Nor wenigen Wochen erhängte sich ein Lieutenant, der Taa« zuvor als Entlastungszeuge seines HauptmannS vor Gericht aufgetreten war. Dem „Mainzer Journal entnehmen wir noch folgende Mit- theiluna -. „Auf der Ludwiasstraße fand vorgestern Abend ein hef tiges Rencontre zwischen einem Offizier und einem Civilisten statt. Der Offizier soll dein Civilisten gegenüber eine Aeußeruna aethan haben» die der letztere als Beleidigung auffaßte. Der Civüm ver« langte» der Offizier solle dieses Wort zurücknehmen. Da aber d»r Vorfall, da die Straße noch sehr belebt war." — Üeb« di« Falsch-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)