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Dresdner Nachrichten : 02.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-02
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.02.1882
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vrosäon 188S. »t«meme«t»>>ret» »l» »-ÄL. . ,...s »I-üi,nL»r >M»rI «Lj,».. d-e-d »««Ii Ib vige. «u»m. ia Vt, »uff,»« 37000 «rem«, vckr dIeNUckq°i«e,n-»,->ndler«»i Mlfcriple ««Li sich »i» «»da««»» „ichl »«rbtiidlÜ,. »i«-n«n für uii» nehmen »Ni me «nneneen-tlnreiuii ».««aien- ^It« » >»«>»»! — ... ..... Metz in Mqgdedmg: — I. «arck » 80. i»«»»; — «teluer m Hamburg. 27. Jnleraie werben Mael«n!>r»i« >» »>b Nachm. I» Mir aiiacnbmme», SvttnMg« b>» Mittage >adtmi7 Hageklatt für Uokittk, , Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lör/enbericht, FremdenliSc. , ...ZUhr. Au bieiiiiadi Nil' a» Wochentagen: ar. a^üiitzii'jc Nr. »bl« Nachm. SNlik. — L>« ci,lw»>titze Peülzeile tostet tu Mge. shi'.igeianbl 3» Pfgc. »tue Loranlic siir da» »ächlt- tägige ILrlcheiiien der Inserat« wirb nicht gegeben. ^bewältige Aniioneen-itusiräge oon »iidetaittlieil te.Ieiien inieurc» «ie nur gegeii Pluuunier,,»»«» L«HIu»gdurch eiiirsmarlen ober it-oiiciilzohlung. Acht Lüben kosicii rc Psg. Jiiserale sü> dt: Montag«. «Ummer oder nach eiii«« üeüi»,« dl« «e.t!,^-io --7 I Lpitzsoriv-hjlsmifLvtui' üaetmana L 8iii»ii, 8vllto888tr«88v 17, xvßsuüdor äem kxl. 8eklo88. Lsicbo A.U8VM, dvi snorkanut billigt«» Preison, in 8!iinmtlieh«ll 7'api«8viio-^rti>ieln. »Lll- ivraxan IN «eliivm Uoemvlin, rvsi-iü Xaiiiii mit tt«em«>in»,chr»iieun ilmüatioa von Normali»), rol?eu<is I'oridor tj»U-t!nteäer. .--icinvanbesak, ii«lo,i Iioildn- (Iii>e>i«n u dleter von l Kk. an. — Vo,1>»uk ru «olir bülixoii akor lo^ron i'rvi-sn. — itaxarin „rum Nku" >!«« »adert Caleteeetr», irnrevduai, 8o>>S»i>erg»s<i0. 25 LnskboZsu unä 25 Louvsrts, sn^lisatrss I'orivLt. mit Uonogrsmmen (2 bsIiebiM Ijuollstadon, vo,-8eIitunM,>, VkiMclit in viiiem elogsnton Karton, l Llarß. — Vnsvr . Lorlimevt I)L8t«bt au» 312 versdiioffoncui titonoxrammon. ^VVil8cirussor8trL88o^. ^ttknvZVilsckl-uttvrstiussoA «otre u.r 8u p d I e-«tr, a»». V Nr. 33. Witterung dom I. gcbrnar: C-arcmi-ier nach Oskar Bösold, Wallsir. Ib tAbds. V N.> j 7^üMlllä ski, aeNklN l MM. aeiliegeii. Thermomerrog,. ». Liconm.: r--m»ei. >>z«s., j niedr. Teniv. » tk.. hiichsle 7r«mv. i>!, » SS. Noid Osi-Wind. Woilensov Tonnerstagg 2. Februar. veranNvoiilicher Nedacleur für Poltttschks vr. Emil viere, tn Dresden Der Zusammenbruch der Bank Union xend-nlo zu Paris, das jämmerliche Ende des Riesenschwindlers Bontonx, der donnernde Börsenkrach ist ein Ereignis;, welches alle anderen Vorkommnisse der Politik in den Schatten stellt. Rapider als Jemand ahnte, erfolgte dieser Sturz und seine Wirkungen sind verheerender als der kühnste Prophet zu weissagen wagte. Auch d i c Länder, welche jener verwegene Spekulant nicht in seine Zauberkrcisc zu ziehen pernwchte. können bei der Intern^ ^ lieber jede Lappalie werden Interpellationen einge möglich unberührt bleibe», «selbst >ene ctaarseffekte» und Industrie- > aktien, welche mit den Bontour'schen Pbantasiepapieren nicht die Gegenüber solchen entsetzlichen Zuständen fragen wir: soll der Staat wirklich mit verschränkten Armen zusehcn, wie cs die Börse treibt? Die liberale Presse hat eS bisher gcschitkt verstanden, die Aufmerksamkeit des Publikums von den Zuständen an der Bör abzulcnken. Tie wirst dem Volke allerhand politische fragen alS' Spielzeug hin, während in aller Stille die Börjcnspielcr ihr unhcil volles Treiben unbehclllgt sortsetzcn, bis einmal ein verheerender Krach dazwischcnfährt. In den Parlamenten wirbelt man Staub wolkcn über allerband konstitutionelle Fragen aus und timt so. als solle die Welt untergeben, wenn ein Minister von den Rechten des mindeste Beziehung haben, wie die deutschen, erleiden, obwohl in ihrem inneren Werthe nicht um einen Pfennig verringert, Einbußen. Das Publikum wird ganz gewiß gut daran thun, den einmüthigcn Mahnungen der einsichtigsten Börscnbcricktcrstatter Gehör zu schenken und nicht zum Verkaufe seiner soliden Wcrlhpapiere zu schreite». Hier ist keine Gefahr. Nichtsdestoweniger soll die Presse das Geineingcsährliche jenes Zustandes, der Katastrophen von der Gewalt der jetzigen ermöglicht und erzeugt, ohne Scheu bespreche». Denn ihre periodische Wiederkehr muß de» Wohlstand aller "lbei-,. . . , lenden Nationen endlich doch zerrütten. Für Deutschland bedeutet - ^i, und Mündlichkeit unserer.'politischen Lebens. Keine armselige der Pariser Börsenkrach nur eine vorübergehende Verminderung des > Schankkoncession tnnn ei» Bezirksausschuß erthcilcn, ohne daß nicht bracht und tagelang die heftigsten Debatten geführt, für die sich heimlich vorbereitenden Ereignisse an der Börse hat kein Engen Richter ein Auge oder eine Zunge. Der Regierung rechnet man jeden Ilnisormknopf nach und brüstet sich als Freihcitsheld, daß man die Steuerlast ermäßige — aber Niemand zählt nach, welche Milli oncn an der Börse durch einige Wenige gewonnen und dem Volke entzogen werden. Wo hat auch je ein Sozialdemokrat von der Börse geredet? Geschickt lenlten die Agitatoren den Unmuih des Volkes ab ans den Staat und gegen dieFabrikanten und während die so zialc Irage unendlichen Staub auswirbclte, »rächten die Börsenkönige Wir brüsten uns mit der Lesteni össentlich darüber verhandelt würde und die Zeitungen gewissenhaft dies berichteten. Was aber die Börsensürsten machen, wenn sie nn- controlirt die Kopie zusummcnsteckcn, darüber erfährt kein Teufel auch nur ein Sterbenswörtchen — erst wenn daS Publikum die Folgen jener SundikatSbeschlüffe an seinem Vermögen verspürt, dann weiß man, was passirt ist. Der Börsenkrach bedeutet für Frankreich ungefähr soviel wie ein verloren gegangener Feldzug ein unglück licher Krieg. Gehen aber solche Dinge wirklich die Staaten Nichts an, auch dann nicht, wenn man bürt, wie die Börse zugleich dem politischen Intrigucnspiele die Mittel liefern sott zur Herbeiführung großer Kriege, unter denen die Völker bluten, die Börse aber desto mehr gewinnt? Wir hoffen, die ledige Katastrophe önnet den Völ kern die Augen, daß inan erkennt: diese S.uelle des Unheils, der großen Krisen, deS politischen Fntrigucnipiels, der Verarmung, muß unbedingt abgegrabcn werden. Reform der Börse! muß die Parole werden! Verbot des Difserenzspiels, Bestrafung der Zuwidcrhan dclnden, staatliche Eontrolc der Börsengeschäfte! In aller Kürze sei heute hier nur noch cmgeschloffen, daß das neue sranzösischc Ministerium sich den Kammern vontcilte und sein Programm entwickelte. Die Frage der Abänderung der Verfassung wird aus 4 Iabre vertagt, daS Budget Gambetta s zurückgezogen, eine Reibe von Reformen angekündigt, so namentlich die Herab setzung der Militärdienstzcit aut ii Jahre. San widcrseht sich allen Reformen i» wirthschastlichen Dingen, er kaust weder die Privat bahnen an, noch ermäßigt er den Zinssuß der Staatsschulden und die von Frcycinet begonnenen Bauten von Kanälen, Häsen, Eisen bahnen re. werden nur sehr zögernd wcitergcMrt. Später muß dieser Widerspruch in den volkswrrthscbastlichen Programmen Fren- einet's und San's zu einer Auseinandersetzung führen, für jetzt beansprucht Sa» den Staatskrcdit einzig, um der Zerrüttung der Börse Einhalt zu thun. WertheS seiner guten Anlagepapicre und die Schwächung eines zahlungsfähigen Abnehmers zahlreicher deutscher Induslricwerthe; den Neichtbümern Frankreichs aber sind Wunden geschlagen, die auf ein Mcnschenaltcr hinaus schwerlich vernarben. Wir Deutschen machen uns nur einen unvollkommenen Begriff von dein Reichthum unserer Nachbarn, wenn wir nicht ihren enorm entwickelten Sparsinn berücksichtigen. Das Lebensziel jedes Franzosen ist — Rentner zu werden-, zu diesem Bchuse spart er von Kindes beinen an. Der kolossale Wohlstand jenes Landes ruht auf der breite» Masse unzähliger kleiner Rentiers, welche der Inbegriff dcr Solidität und Nüchternheit sind. Nichts ist falscher als der Vor wurf, die Franzosen im Allgemeinen leichtsinnig zu nennen. Tic Domaine des französischen Leichtsinnes ist im Allgemeinen daS öffentliche Leben, die Politik, die Literatur, die Kunst. Alle privaten Interessen hingegen werden mit einer Solidität verwaltet, die auch für Deutschland mnstergiltig wäre. Ter Franzose ist in seinem Privatleben weit eher ein praktischer Philister, denn ein kühner Svekulant. Kein Handelsstand der Welt ist zurückhaltender und keiner verläßlicher, als der französische. Diese Solidität des Privat lebens der Franzosen bildet eine unerschütterliche Grundlage, auf welcher die unzähligen öffentlichen Veränderungen schadlos vor sich gehen können. Im Gcgenthcil halten der Leichtsinn des öffentlichen Lebens in Frankreich, die oft Alles aufs Spiel sehende Politik, eine immer anregende Literatur, eine immer interessante Kunst, ein immer erfinderisches Gewerbe die Aufmerksamkeit der übrigen Welt fort während wach und führen deren Reichthümer und Sympathien dem vorsichtigen Sparsinn des fleißigen, in seinem Innersten ruhigen Landes zu. Tie Börse hat für jene unzähligen, soliden Sparer und Rentner den Spitznamen „Gogo" erfunden. Ter Gogo kaust Jahre lang nur französische Staatspapicre, später, wenn ihm eifrig zuge- redct wird, auch solide Aktien, zuletzt aber, wcnn ringsum Alles steigt und Gogo wahrnimmt, wie sein Nachbar zur Rechten und Linken ein reicher Mann geworden ist, dann saßt auch ihn der Spielteufel. Taö ist jetzt geschehen und es ist eben das Abscheuliche des von Bontoux ins Werk gesetzten Treibens, daß er in raffinirtcr Weise verstand, die solide Trägerschast des Staatskrcdites vom Goldfieber so lange schütteln zu lassen» bis die Katastrophe die kleinsten bürgerlichen Schichten ergriff. Für ein Menschcnalter dürste Frankreich um den Preis unzähliger vernichteter Existenzen vom Börsenspielc geheilt sein — aber ist denn ein solches Teufels« spiel von Staatswcgen auch nur zu dulden, oder gar zu unter stützen? Ein toller, gewissenloser Spieler, NamcnS Bontour, weiß die katholische Geistlichkeit, die reichen Orden, den legitimistischen Adel mit dem Wahne zu erfüllen: er vermöge die Mlmacht der jüdischen Kapitalhcrrschaft zu brechen, wenn inan ihm mir Millionen über Millionen zur Verfügung stelle .... und nun endet er damit, zu den Füßen eben dieser Juden um Gnade zu flehen. Diese möchten wohl helfend emgreifcn, nicht aus Nächstenliebe, sondern weil auch sie in der jetzt hercingcbrocbenen Katastrophe enorme Ver luste erleiden, doch erweist sich ihre Kraft dafür zu schwach. Die Bontouxsche Unionbank war die Allmutter, die fortzeugend wie eine böse Tbat, lauter Schwindclbanken gebar. Ein einziger Windstoß hat alle diese Kartenhäuser »mgeblasrn. Die Unionbank hat fallirt; ihre Aktien, mit 122 Francs angezahlt, nach und nach aus den „Gewinnen" der Bank mit .200 Francs vollbezahlt, in der Sünde Maienblütke einen Courö von über MOO erreichend, sind heute wenig mehr als Makulatur. Die schönbedruckten Akticnpapiere können die unglücklichen Besitzer zum Tapezieren verschwiegener Orte benutzen. Noch mehr! Es herrschte in jenen fragwürdigen Bank instituten die grauenhafteste Unordnung, eine Verwirrung sonder Gleichen. Ja, der freche Chef jenes Rattenkönig- von Geldinstitu ten hat sogar 17 Milk. Francs ihm anvertrauter Werthpapiere versetzt und damit Unzählige betrogen. In de» feuerfesten Geldschränken der Unionbank fand die nachsuchende Polizei Nichts, absolut Nichts, als 80,000 Stück der eigenen entwerthetcn Aktien. Bontoux soll flüchtig sein. Ein Deficit von 96 Millionen Francs hat dieser Mensch hinterlassen. Solch einen Massenmörder von Familienglück und Volkswohlstand sollte man ohne Weiteres hängen. Der Zusammen bruch erfolgte, well die österreichische Länderbnnk, ein Tochterinstitut Unionbank, sich weigerte, der Mutterbank mit 17 Millionen an. ^ und „Arion" ein Ständchen »mbrreltet. welchem ein großer Zapfen- »Ilnmo beizulvringcn. I streich von den dortigen drei RegimentSmustkkapellen folgen sollte NkUtsteTllessramme der „Dresdner Rachr." vom l Februar. Berlin. Ter Reichskanzler erklärte bei dem Diner, welchem Fabriee beiwohnte, eine Frühjabrosession des Reichstages sei nicht nothwcndig. Berlin. Im Abgeordnetenhaus- legte der Däne Lassen den Eid auf die Verfassung ah, mährend der Abg. Hörlnk (gleichfalls Däne) schriftlich seine Weigerung, die Verfassung zu beschwören, mittbeille. Freitag Generaldebatte über Eiscnbahnverstaatlichungen. Washington. DaS Repräsentantenhaus nahm die jüngst vom Comits der auswärtigen Beziehungen zurückgekommcne Rcio- lution an, den Präsidenten ersuchend, die Liste der in England in- hastirten amerikanischen Bürger zu bc'chaffen. Kairo. Arabi Ben besuchte den Präsidenten der Notablcnvcr- sammlung und verlangte, daß die Notablen ihren Gesetzentwurf bctr. eine anderweitige Regelung der inneren Angelegenheiten unverän dert annchmen möchten. In diplomatischen Kreisen glaubt man, daß die Notablen der Pression der Militär - Pattei nackgcbcn, nach deren Wunsche abstimmcn und vom Khedive die Entlassung Cherif Paschas verlangen werden. Man erwartet die Entlassung Ebcris Paschas, um ncueMilitäremcntcn zu verhindern. Berliner Börse. Die Börse setzte in ruhiger, aber fester -Haltung ein. Die DiScontoerhölmng der Reichsbank legte im Anfang eine gewisse Reserve ans, die indcß zum Schluß einer animitten Stimmung Platz machte, die ansehnliche EourSbesserungcn n.it sich führte. Ercditaetien schloffen 13, Franzosen 7'/-, Lombarden 4'/, Mark besser. Deutsche Eisenbahnen lagen ziemlich fest. Ober schlesische I Proz. anziehend. Von österr. Bahnen erfreuten sich be sonders Galizier, die 3 Proz. höher wurden, guter Meinung. Von Banken waren »nr die leitenden belebter; Diskonto hoben sich um 3, Deutsche um 1 Proz. Bergwerke und Industrien gut gefragt und vielfach höher. Fonds und Renten lagen still, nur Deutsche erfreuten sich einiger Frage. vokales nud Sächsisches. — Als am Dienstag Abend Se. Maj. der König und Se. K. H. Prinz Georg d.e Königsloge i». Leipziger Stadttheater be traten, spielte das Orchester Tusch und das gedrängt vale Haus stimmte enthusiastisch in das vom Konsul Beckmann auvgebrachte Hoch ein. Prinz Georg konnte den Schluß der Vorstellung nickst abwarten, sondern fuhr bereits mit dem 10 Uhr Schnellzuge nach Dresden zurück. Die Kapelle de- 134. Jnf.-Reg. brachte gestern die Morgenmuslk. Gestern Vormittag wohnte Se. Maj. in Be gleitung deS Herrn Kultusministers vr. von Gerber (welcher an. Dienstag zu dem Behuf« in Leipzig einaetrpffen war) in der Uni versität den Vorlesungen mehrerer Professoren bei. Die vorgestern und gestern gehörten Vorlesungen waren: Deutsches Volkslied: rot.H.ldrbrand; Kulturgeschichte der Renaissance: Prof. Springer, i's Erkenntnißtlieorie: «ros. Drobisch: chtraLrozeß: P«s. >te: Pr»f. Zirlßl: VolkSpoeste der ant's Erkenntnihtheorie: inding Allgemeine Riner südslavischcn Völker: Prof. Klein; Ueberblick über die Naturrrcht: Prof. Fricke. zeökien: Sanskrit iachmittac Pr»f. ^ , LzermacllSSprctatoriumi ^ , Literatur: Prof. Windisch, und fand wiederum große Hof- - Tic außerordentliche Gesandtschatt zur Uebcneichung des Hosenbandordens bat nuiiinclir London verlassen. — Landtag. 2. Kammer. Die Pctitionsdeputation (Res. Gclbke» beantragt, die von der Gemeinde Volkmarsdorf um Errich tung einer Apotbekc daselbst aus sich beruhen zu lassen, da einer seits die Schönefelder Apotheke sich unmittelbar an der Grenze von Volkmarsdorf befände und das bezirlSärztliche Gutachten sich selbst gegen eine Conecisioniruug ausgesprochen habe, andererseits weil die Vevölkcrungsznlit an sich eme dringende Notüwendigkeit nicht bietet, zudem nachgewicsen ist, daß dieselbe zum größten Theilc ihre Medikamente aus Leipzig herbeiholt. Auch der Herr Regierungs- Eommiffar erklärte zur Zeit die Errichtung einer Apotheke in Volkmarsdorf nicht für angezeigt, versprach aber, die Wünsche der Petenten im Falle envicsenen Bedürfnisses im Auge zu be halten. Nach alledem beschloß die Kammer dem DeputationSantrage gemäß. Bezüglich der Petition der Stabt Zittau rc. um Errichtung eines Landgerichts daselbst, entschied sich die Kammer in nochmaliger Berathung auf Antrag der Petitionsveputation iRcf. Käusser) ein stimmig dahin, gegenüber dem Beschluß der 1. Kammer, diese Pe tition der Regierung nur zur Keiintnißnnimie zu übergeben, bei ihrem - aus „Erwägung" gerichteten - Beschluß stehen zu bleiben. - Bezüglich der Petition des GcmeindcratbcS zu Plauen b. Dr. um Aushebung bcz. Aenderung einiger Paragraphen der revidirten Landgemeinde und Studte-Lrdnimg wird die Petitions- Deputation der 2. Kammer, entgegen dem Beschlüsse der 1. Kammer, die Petition aus sich beruhen ju lassen, beauiragen, bei dein ge faßten Beschlüsse auf Ueherwciiung an die Negierung zur Er wägung st ehe» zu bleiben. — Wir haben vor nicht langer Zeit den wesentlichen Inhalt des beim Landtage eingebrachten Gesetzentwurfes für das Pfand leiher-Gewerbe wiebergcgevcn. Tic Teputation der 1. Kammer, welche soeben ihren Bericht über diese Vorlage fertig- gestellt, geht in der Fassung der einzelnen Paragraphen deS Ent wurfs noch weiter, indem sic dieselben, im Interesse des Gemeinwohles und zur möglichsten Verhütung von Benachthci- lignng und Ausbeutung der Darlehnsnehmer, zum Tlieil noch viel schärfer präeisttt. Während der Entwurf sagt, daß das Rückfor- deniügsrccht desjenigen, was von dem Schuldner über das erlaubte Maß geleistet worden ist, mit 2 Jahren verjährt, fordert die Deputation, daß jener gedachte Ueverschuß von dem Pfandleiher wruckgewährt und vom Tage des Empfanges an mit 2 Proz. jährlia, verzinst wer den muß. Abweichend vom Entwürfe beantragt die Deputatton weiter, daß an Zinsen nicht mehr als 2 Proz. pro Monat von Dar- lelmsdcträgen bis zu 30 M. und 1 Proz. für Darlehen über 30 Ni. berechnet werden dürfen, während der Entwurf Hs Pf. bez. ',4 Ps. pro Woche aussetzt. Besondere Aufmerksamkeit aber legte der Be schluß auf das Verfahren beim Verkaufe bez. bei der Versteigerung verfallener Pfänder, welches in den einzelnsten Tbeilcn in das Ge setz ciiizusteilen beantragt wird. Hiernach fall jeder Pfandleiher zehalten fein, sowohl Ort und Zeit jeder Auktion, wie auch die ansenden Nummern rung muß außerhalb und zwar nicht früher, keit des TarlehnS. Dann datt in keinem Falle" der Pfandleiher Audionen selbst vornebmcn. Den Ueberschuß des Erlötcs hat der Pfandleiher unbedingt an den Inhaber des Pfandscheines auszuzahlcn oder bei der OttSpolizeibehördc zu hintcrlegcn. Gold- und Silber achen dürfen nicht unter ihrem Gold- oder Silberwerth, Wcrth- papicrc nicht unter dem TagcseourS zugcschlngen oder verkauft werden. Verabredungen über Bedingungen, welche dem Pfand leiher günstiger und dem Vervfänder lästiger sind, als die in diesen! Gesetze enthaltenen Bestimmungen, sind nichtig. Außerdem beantragt die Deputation noch die Aufnahme mehrerer Bcstiminun- zen der banrischen Verordnung voin 12. August 1879 in eine >csondere Ausführungs-Verordnung, sowie weiterbin durch die Bc- chlüssc der Deputation die Petitionen des Theodor Siebeck in Zwickau u. Gen., der Sächsischen Lombardbank zu Dresden und des Pfandleihers Nantzsch u. Gen. dahier für erledigt zu erklären. Die Bcratbnng der Vorlage in der 1. Kammer dürfte schon in diesen Tagen bcvorslehen. — Es bestätigt sich, daß Geh. Rcgierungsratli v. Eliarpen - ticr ini Ministerium des Innern zum Director der 2. Abtheilung in demselben mit dem Tienstprädicatc als „Geheimer Rath" er nannt worden ist, sowie daß den dienstältcrcn Geb. Regierungs- räthen Häpe und Eppendorfs in dem genannten Ministerium das Dienstprädieat als „Geheimer Rath" verliehen wurde. — Zu dem 2. Subscriptio >zsbalIe, der am 18. Febr. im Alberttheater stattfindcn soll, geben die Anmeldungen äußerst ahlreich ein. Die königliche Familie wird sich auch an diesem öallfeste betheiligen. Mm wird gut thun, seine Anmeldung mög lichst zeitig zu bewirken, da diesmal jede IlcberfüIIe vermieden werden soll. Der Schluß der Liste erfolgt deshalb ziemlich zeitig. Das Herrenbillct kostet wiederum 8, das Damenbillct 5 M. — Die zweite «sitzuna des sächsischen Eisenbahn rathcs ludet heute i»i Sitzungssaale der König!. Gcncraldirektion der Staatsbalmcn statt. Auf der Tagesordnung stehen u. A. folgende Gegenstände: Bericht über den weiteren Verlauf der bereits in der ersten Eisenbahnrathssitzung bebandelten Frage über die Tarifirung von Wolle: Tarifirung von Cellulose und Holzzeugmasse; Referat über den am 1. Januar 1882 in Kraft getretenen Lokalgütcrtarif: Erläuterung zum Fahrplan für die Sommerperiode dieses Jahres und besonders über die Veränderung der Anschlüsse bei den Nncht- Courierzügen Leipzig-Reichcnback-Egcr und Hof-, ferner ein Gesuch des Gememderaths zu Schönkcidc um Einlegung eines Nachtzugs zwischen Aue und Schönheit,- und endlich zwei Gesuche, den Fahr plan der Linie Zittau-Warnödors-Ebershach (Bischofswerda) betr. — Der Reichstags - Abgeordnete Arthur Ensoldt, Rechts anwalt zu Pirna, der bekanntlich plötzlich am Typhus erkrankte und deshalb im St. Hedwigü-Krankenhanse untcrgcbrachl werden mußte, liegt leider noch immer sehr schwer vanieder. Es ist bisher noch nicht gelungen, die außerordentliche Heftigkeit der schon längere Zeit andauernden Krankheit zu brechen. Namentlich ist es das unge wöhnlich Hobe Fieber, welches, noch keinem Mittel weichend, die Kräfte des gegenwärtig im 50. Lebensjahre stehenden Patienten aufzureiben droht. — Der frühere sächsische Oberförster Baum garten verfolgt äh seine Erfindung der Leiikbarkeit des Luftschiffes. Jetzt ist er m Serlin und hat aus Cbarlottcnburgcr Flur einen riesigen Luftballon konstruitt, ein Ellipsoid von 330 Kubrkmetcr Inhalt, dessen große Achse 17'/» Meter mißt. ES trägt an seiner Gondel den bekannten FlügelmcchamSmus. Bauingatten, der sich mit einem vr. Wölfcrt narn^rwr: Prof. Fricke. Aactnmttaas fand wiederum große Hof- Ufel statt, zu der verschiedene UnivcrsitätSprofessoren geladen warm. Für Abends^ war von den akademischen Gesangvereinen „Paulus" FtügelmcchamSmus. Baumgarten, der sich mit einem vr. Wolfcrt affociirt hat, wird sein neues Luftschiff in Gegenwatt der Offiziere deS großen Generalstabs vorführen. — Das traurige Kapitel über die Schicksale, denen deutsche rbeit suchende Mädchen im Auslände ausgesetzt sind, llustritt wieder einmal nachstehender erbärmliche Fall, der uns von der eigenen hier wohnenden Mutter der Betroffenen wörtlich solgmdermaßcn mitgethcilt wird : „Meine Tochter vurde von einer , j t Ft
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