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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030307019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903030701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903030701
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-03
- Tag 1903-03-07
-
Monat
1903-03
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1903
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den örtert höheren Maruiero» herbeizuführen. Auch der „Temps" er st diese Angelegenheit und weist auf die in anderen Marinen »eilenden Bestimmungen hin. wonach das Kriegsgericht über der artige Vorgänge die Entscheidung zu fällen hat. Geflissentlich hebt das Pariser Blatt hervor, das! in einem viel gewichtigeren Kalle. bei dem auch Menschenleben vernichtet wurden, das englische Kriegsgericht nur einen Tadel gegen den Kapitän aussprach und ihm für die Zukunft »rohere Vorsicht anempsahl. Ganz offen kundig ist die Spitze gegen den Zivii-Marineuiinisler Pelletan, wen» eS am Schlüsse des Artikels deS „TempS" Hecht: „Das Urteil der englischen Kriegsgerichte, die für die Offiziere in der Pegel nicht zärtlich sind, setzt in England nicht in Erst au neu, denn in diesem Alande, wo man die Marine kennt, wech man, daß die Schiffs-Unfälle nur von Sachverständigen beurteilt wer den könne», und das; die Kriegsgerichte in dieser Hinsicht alle erforderlichen Garantien bieten." Die Deputierten-Kapiiner nahm trotz mehrerer Einwürse des Ministers Mougeot einen Antrag an, durch den die Totali tät o r a b g a b e n um 1 Prozent erhöht werden. Der Mehrertrag soll für sanitäre Maßnahmen in armen Gcinemdcn verwendet werden. Eine vsfiziole Note teilt mit. das; der franzöniche Gesandte für Abei fl, nie» Lagardc, dein ein Urlaub zur Rückkehr nach Krankreich bewilligt wurde, seinem seit drei Jahren ausgesvrochene» Wnnichc gemäsi einen anderen Posten erhalle» dürste — Ter Deputierte Deloncle brachte in der Kammer einen Beichlnßantrag e>». durch welchen die Regierung aufgefordert wird, die diploma tische Korrespondenz bezüglich der Angelegenheiten in Aetkioplen und der imt Menclik aogesclüossenen Abgrenzungsverträge zur Verteilung zu bringen. In seinem Erpvsä gab Deloncle einen blftorischen llcbcrblick über die diplomatischen Beziehungen Abessiniens zu den Mächten, verurteilte die Politik des franzö sischen Vertreters Lagardc und verwies auf die Vorteile, welche England erlangt hat. — Das Verhältnis Krankreichs zu Abcssvnien Nt jetzt Gegenstand vielfacher Erörterungen. Mach dem englisch- äthiopischen Vertrage vom 15. Mai 1902 war es klar, daß der MeguS sein Reich dem Einflüsse Krankreichs entzogen hatte. Der französische Gesandte in AddiS-Abeba, Lugard, hatte nur sehr geringes Geschick gezeigt und war in offenem Gegensatz zu dem Megus Menelik gekommen. Recht charakteristisch ist vaS Verfahren, ourch welches die Engländer den neuen Vertrag zu verwerte» suchen. Sofort wurde in London eine große Expedition vorbereitet zur genauen Untersnchiliig des Blauen Nil und seines ganzen Beckens. Der Expedition hat man das Schild einer privaten Unternehmung anaeliängt: in vielfachen Wiederholungen wird be hauptet. Lah ein Amerikaner Mac Millan die Eosten trüge. Er hat schon Reisen in Aethiopicn gemacht nnd hat die Krcnndschast des Ras Makonnen gewonnen. Das; aber das Unternehmen einen wirklich politischen Charakter hat, geht unzweifelhaft daraus hervor, daß der englische Gesandte beim Megus, Oberst Harrington, nicht nur die Verhandlungen geführt und den Vertrag unterzeichnet hat, sondern daß er auch die Expedition bis nach Chartum begleiten wird. Mac Millan befand sich Mitte Februar noch in London, er wollte aber sofort mit dem Dampfer „Egyvt" von Marseille nach Dschibuti abrcisen. Bon dort begiebt er sich mit der Eisen bahn nach Harrar, wo sein Freund Makonnen schon eine Karawane von IM Kamelen vorbereitet hat, außerdem gibt er dem Briten eine Eskorte l»it. unter deren Schutze er Adeis-Abeba erreichen soll. Die Erpedition soll dann in der abessynischen Hauptstadt ver- oollständrgt werden, sodaß sie im Juni in Marsch kommen kann, damit sie das Steigen der Wasser durch die Regen benutzen kann, die um iene Zeit in der abessynischen Hochebene eintrete». Zuerst wird der Tsanasee besucht, von da der Blaue Nil und seine Zu flüsse. Tie Expedition hat Stahlboote von sechs Mieter Länge bei sich, in Roseires findet sic schon Vorräte vor, die von der Ver- Wallung des Sudan dahin gebracht sind, und eine Schaluppe von zehn Meter Länge, die das Ganze den Nil bis nach Ehartum hinabbringen soll. Der englisch-egyptische Vertrag, wie die neue Expedition können in Frankreich nicht anders betrachtet werden, als ein Pendant zu dem Faschoda-Falle von 1499. Frankreichs Rivalität in Afrika wird weiter herabgedrückt. Italien. Für die vatikanische Presse bleibt der Protestan tismus und Satanswerk gleichbedeutend. Ter „Osservalore Romano" macht sich den Hinweis der „Tribuna" auf die staunen- erregende Macht des Katholizismus in Deutschland zu eigen und tragt, warum angesichts dieser Macht nicht auf den Kampf gegen die Papstkirche verzichtet werde. Seine Antwort ist, daß der Teufel I cs verhindere. England. Im Unterhause leitete Premierminister Balfour die Ankündigung bezüglich des Baues einer neuen Flotten- Nation am Firth of Förth mit der Erklärung ein, daß die Kroge der Klottcmstationen die Aufmerksamkeit der Admiralität und der Regierung überhaupt seit einer beträchtlichen Zeit aus sich gelenk' habe. Im März 1900 habe Lord Goschen eine Kom mission gebildet, welche im Januar 1902 dahin Bericht erstattet habe, daß das Anwachsen der Marine cs binnen kurzem un möglich machen würde, alle Schiffe in den vorhandenen Häfen nnrerzubrinaen. und die Bildung einer neuen Klottenstation empfohlen habe. Die Kommission habe den Kirth of Korty für am besten geeignet zur Errichtung einer solchen Station "nd die Admiralität sei nach sorgsamer Prüfling dem Rate der Kommission gefolgt. Dcr Voranschlag für das Heeresbudget 1903/4 beziffert die Gesamtausgaben auf 34 245000 Pfund, den Mcinnschajts- be'ianv am 235 761, austchließlich der Truppen in Indien. Im Lberbanie wurde ein Antrag Eamiigton, durch den er die Regierung anffordert, den Plan der A rmeercorga nisation nochmals in Erwäanng zu ziehen, abgclehnk. Türkei. Zwischen der Pforte und der Anatoliscben Bahn- GcielUchart sind die Verträge über den Bau der Bagoadbahn b's Eregli und über die zu diesem Zwecke zu bewirkende Auf nahme einer Staatsanleihe von 54 Millionen Francs von dem Bautenminister und dem Direktor der Deutschen Bank Gwinner unterzeichnet worden. Nach weiteren Meldungen hat der Kampf mit einer bul garischen Bande im Vilaiet Monastir von Sonnabend bis Sonntag gedauert und ist nicht von Gendarmerie, sondern von einem Militärdetachcmciit geführt worden. Das Detachement hatte 7 Tote, darunter den Hanptmann, und 2 Verwundete. Der Bande war eine zweite zu Hilfe geeilt. In dem am letzten Donnerstag abgehciltcuen Minister- rat wurde das von der Pforte ausgearbcitete Reform te glem ent genehmigt nnd dem Aildiz-Palais vorgelegt. Die Sanktion ist bevorstehend: alsdann wird es dem österreichisch- ungarischen und dem russischen Botschafter mitgeteilt werden. Asien. Ans Aden wird aemeldet: Heute wurde ein russischer Ingenieur bei dem Versuche, in die Bcfestignngs- liiiis zu gelangen, von dem Posten festgenommen. Der Ingenieur trug bürgerliche Kleidung und gab bei seiner Per- hastuiig an. er sei Geologe und in der Ausübung feines Harm- lchen Berufs begriffen. Die Durchsuchung seiner Perton bestätigte den Verdacht, daß er ein Spion sei. Er wurde schließlich unter Bedeckung von zwei britischen Offizieren nach dem russischen Schiffe zurückgebracht, zu dem er gehörte. Die Befestigung Almonkul, in deren Nähe die Festnahme erfolgte, bildet den Schlüssel der Verteidigungslinie. Auf dem Gipfel des Berges liegt ein Fort, auf dem eine Anzahl maskierter Batterien angelegt ist. Kunst «nd Wissenschaft. 4 Im König!. Hofopernhause gelangt heute „Tan «Häuser" zur Aufführung. Die Titelpartie singt zum erstenmale Herr v. Barst. Anfang 7 Uhr. DaS König!. Hoffchauspiel gibt Grill parzers Trauerspiel „Die Jüdin von Toledo". Anfang halb 8 Uhr 4 Heute, Sonnabend, findet das 2. sichte) Kubelik- Konzert >m Gcwerbehause statt. Programm: Beethoven, Konzert für Violine mit Orchesterbegleitung; Rachmaninoff: Prälude: Smetana: „Am Meeresufer", für Klavier: Wieniawsti: O-rnoll - Konzert für Violine mit Orchcsterbegleitung: Paganini: Etüde, L-clur; Variationen über: „Ovä savo tbo Icinx?". 4 In dem von der Trio-Vereinigung Bachinann-Krnlina- Stenz für nächsten Montag im Neustädter Casino veranstalteten WohltätigkeitS - Konzcrt wirken vom Königl. Hoftheater die Damen Serda und Eva v. d. Osten mit. Die Beteiligung Irin. v. d. Ostens könnte zu dcr Annahme führe», daß cs. de» t'isberige» prinzipiellen Bestimmungen der Königl. Generaldirektion entgegen, ausnahmsweise einer Königl. Hofovcrnsängeri» gestaltet worden KI, ln einem Privat-Konzert mttzur der Fall. Frln. v. d. Osten tritt erst mit den Verband der Königl. Hofoper ein. ist I ert mitzuwirken. Die- ist nicht i erst mit kommendem Herbst in .... Hofoper ein. ist daher dt- dahin frei in ihren privaten künstlerischen Beifügungen. 4 MilenaÄnad wird an ihrem für nächsten DienStaa im tvbusenhause «tgtietzten Re z'tat'on»-Abend neben Dich tungen von Carmen Sylva, M. G. Conrad, Rosegger, Sommer- stom usw., auch eine humoristische Skizze „Adainü Tagebuch" von Mark Twain lesen. 4 Einen Klopstock-Abend im engeren Kreise veranstaltet die „Freie Literarische Gesellschaft" am Bußtag, abends 8 Uhr im „Britiid Hotel" als Vorfeier zur >00. Wieder kehr des Todestages des Dichter» der „Mesiiade" <11. März 18031. Gälte könne» an der kleine» Feier trilnehmen nach vorheriger ichriltlicher Anmeldung beim Schriftführer Herrn W. Pilz. Dresden-Neustadt, Windmühlenstraße 5. 4Sonnab«ndveSp«r tn dcr Kreuzktrche. nachmittags 2 Uhr: I. Inge für Orgel über den Namen S X 6 1l von Roden Schumann, gespielt von Herrn Mar Birn, Organist an der Sophicnkirche: 3. ..Au» lirser No! schrei' ich zu Dir", Moietle in stins Süden für Chor. Tenorsolo und Orgel von K MendelSlobn-Barrbotd»: 3. zwei Sologesänge sitr Mezzosopran, vorgetraaen von Irl. Doris Neumann: a> „Fürwahr, er trug unsre Krankheit", Arie au« dem Oraloriuur „ILbrtiluS" von Fried- rich Kiel: .Sei nur still", geistliche« Lies von Job. Wolig. Franck <um uuo»: «. .Siebe, »in Trost war mir sehr bange". Motette für Sopransolo und tKior von E. Kriedr. Richter. 4 Morette m dcr Frauenkirche, Sonnabend, den 7. Mär», nachmittags 4 Ubr : >. Orgelsonate Nr. 3 G-<1ur> über den Cboral: „Aus iicser Noi ichrci' ich ,u Dir", von Mendelssohn, au. üb, Nr. 3 <1. Sah: Oan uialo insostoso: 2. Satz: änclLnto tranguillol : 2. „Zlunud ckvl . Chor von Jobannes Leo Hasler rsei-1lU2: 3 Zwei Soll lür Bariton und Orgel von Adalbert Uebcrlöe, aesungen von Herrn Victor Vorth. Konzeit- und Oraioriensänger. s> „Und es ivar um die leckste Stunde," Nceilativ und Arie au. 6«. dl „So sinkst Du nun. o meine Sonne", An« ap. Sb: e) „Wann ich einmal ioll scheiden" Cboral für Chor im Toniatze von Job. Sed Bach: Orgel. Herr Wdligang Stichler: Leitung: Herr Kantor Paul Schöne. 4 In der St. Markuskirche zu Dresden-Pieschen wird am Bußtag, den II. März, nachmittags 3 Uhr, zum Besten der Gemeindedlakonie ein Kirchenkonzert unter Leitung des Herrn Ehordirigentcu Nötzold slattsiiiden. Es gelangt das Ora torium „Paulus" von Mendelssohn, 1. Teil, mit Orchester- begleituiig zur Aufführung. Die Soli liegen in bewährten Händen, die Chöre werden vom KWchenchor und vom Kirchenchorgesang- vereine gesungen. 4 Von de» außerordenilichen Fortschritten der modernen Kera mik gibt eine reich beschickte Ausstellung von Kunst - tövsereien und Porzellanen, die augenblicklich tn dem Magazin der Firma Georg Herrman». Köliigl. Hoflieferant (Seestraßc 11, ru sehen in. beredtes Zeugnis. Die Ausstellung üder- trifft vornehmlich an Vielseitigkeit hinsichtlich der Fabrikate, die sic vorsülirt, die ähnlichen Veranstaltungen nniercr KunstlalonS aus dcr letzten Zeit ganz erheblich und ist schon deswegen der lebhasien Teilnahme »nseter Künstler nnd Runstsrennde wert. Von bereits bekannteren Kunstlöplrreien steht man da zunächst eine gut zu- lainiiiengesleltte Kollektion der jüngste» Arbeiten von Professor Läugcr-Karlsiuhe. avaite Stücke mit den geschickt als Dekora- lio» verwendete» naturalistischen Pflanzcnmoiive». die sich nament lich ans den kleineren Stücke» vorzüglich auSnehinrn, während man sie sich aus größeren Baien und Krügen leicht znm Ueberdruß sieht.— In das Bereich dcr heimischen Industrie gehören die Töpfereien der Firma M e i n b v td - Schweinsburg. deren Entwürfe von Frl. v. Egidu und Siegfried Meinhold herrübren. Die Formen sind zum größte» Teile sehr originell, die Glasuren aber nicht alle gleich schön ausgefallen. — Einige englische Knnsttöpsereien hat John Rvskin geliefert. Sie zeichnen sich durch iehr dezente Farbengebung ans. auf die die feinen Pslanzendekorationen zierlich und geschickt aufgesetzt sind. Tie Vorliebe inr matte Töne gibt de» einzelnen Stücken In der Farbe leicht etwas Verschwommenes, das nicht nach jedermanns Geschmack sein dürste. — Sehr schön nehmen sich wie immer die Arbeiten von Hermann Mutz-Hamburg aus, der »anienilich durch seine verlaufenden Glasuren und die tadellose Bebcindlniig des Materials sich eine» guten Name» gemacht hat. Schade, daß die größeren Stücke, von denen die besten an die seiiincn alten japanischen Arbeite» dieses Genres erinnern, im Preise ziemlich hoch sind. Verhältnismäßig billig sind dagegen die Kllnsttövfereien von S charv o yel-München, von dem die Aus stellung einige größere Stücke m sogenanntem Bronze-Steinzcug ausweist. Auch die Formen dieser Arbeiten sind ungemein reizvoll und verraten einen ebenso großen Geschmack, wie dekorativen Sinn. Vornehmlich durch ihre große Billigkeit zeichnen sich auch die sächsischen Bauerntövfereien aus. die in gewöhnlichen, Material, das zum Teil farbig behandelt ist. allerhand ornamen tale und heraldische Dekorationen zeigen. Die verschiedenen Stücke sind zwar nicht gerade künstlerisch anßerokdenllich wertvoll, deko rieren aber recht gut und erfüllen, vollends zu io niedrigen Preisen, ihren Zweck vorzüglich. — Interessante Stücke hat die Manufaktur Gustavsberg - Stockholm entsandt, von der Wedgwood seine unter diejem Titel weltberühmt gewordenen alten Modelle ent lehnt hat. Man sieht bei Herrmann einige vieler Stücke, die man ans den ersten Blick tatsächlich für enaliicyes Fabrikat hält, die sich aber bei näherem Hinsehen als „echtGustnvsberg" erkennen lassen. Durch besondere Schönheit der Dekoration zeichnet sich unter den neueren Stücken die Kollektion Wallander aus. die dem erlesenen Ge schmack ihres Schöpfers alle Ehre macht. Natürlich fehlen tn dcr stattlichen Reihe dieser Knnsttöpsereien nicht einige Unikate von Rozenburg - Holland, die sämtlich durch besonderen Reichtum in der satten Bemalung für sich einnehmen. — Von den zur Ausstellung gekommenen Porzellanen müssen die Arbeiten des modernen Ma nischen Tekorationskünstlers Makudzo an erster Stelle genannt werden: sie sind in der Bemalung außerordentlich sein und origi nell gehalten, so daß man wohl verstehen kann, wie namentlich Kopenhagen und auch die übrigen modernen nordischen Porzellan- mnnufaktnren sich gerade diese Werke znm Vorbild nahmen, als es sich darum handelte, dcr keramischen Industrie einen neuen Auf schwung zn sichern. Was die europäischen Manufakturen überhaupt in dieser Hinsicht von den Japaner» gelernt haben, sieht man an den ausgestellten Kollektionen von Kopenhagen und Rörstrand, die jede in ihrer Art mehrere künstlerisch hervorragend schöne Stücke aufweisen. Sövres, die französische Staalsmanufaktur, die sich neuerdings auch aufs Experimentieren verlegt, ist nur mit einer Nummer verrieten, einer Tasse in gelbem Porzellan, die sich durch große Leichtigkeit auszeichnet. Von dem berühmten Eier- schalenvorzellan mit Federzeichnung-Bemalung, das Rozcndurg neben seinen bekannten farbigen Kunstlöpsereicn liesert, sieht man eine kleine, ober gewählte Kollektion, ebenst' von der Manufaktur Eckernförde un Holsteinischen, deren Erzeugnisse von dem Maler Strcckenbach mit niedlichen Biuinenmalcrcicn verziert worden sind. Neben diesem Dckorationsporzcllan sicht man »och eine große Anzahl von GcbrauchSporzellc», nach Entwürfen von Schmuz- Vandis, Kolo Moser-Wien und Ferdinand Selle-Leipzig. die samt und sonders im modernen Genre gehalten sind und sich durch große Billigkeit auszeichnen. — Alles in allem eine keramische Aus- stcllirna. deren Besuch auch dem verwöhnten Kenner eine Fülle neuer Anregungen, dem Kunstfreunde in icdem Falle eine genuß reiche Stunde bringen wird. 4 Le wie die Leisniger in dem Elitekonzert' unseres tüchtigen und „ Dürrer entgegengebracht, hat hier noch reine Künstlerin gefunden. Mögen die Auszeichnungen für eine solche Kunstaröße in einer Großstadt äußerlich auch größer sich gestalten, herzlicher, auf richtiger, als wie sie es hier waren, können sie unmöglich sein. Leisnig stand an dresem Abend völlig unter dem Eindrücke eines „musikalischen Ereignisses", und in allen Kreisen wird hier seit dem von lveiter nichts gesprochen, als von Frl. Malten. Ihr Wiederkommen wird hier immer mit Freude und Jubel begrüßt werden und .Herrn Musikdirektor Dürrer nnd seiner Kap erkennung bereitet. Die Klavierbegleitung hatte Paul Wilsdorf übernommen. 4 Die Kommission für das Wettsinacn Kaiser gestifteten Wanderpreis für deutsch sang-Vereine zu Frankfurt a. M. am 4., 5. un! läßt uns die Namen der Vereine in der durch daS Los bestimmten Reihenfolge für das Wettsingen zugehen: Donnerstag, 4. Juni, vormittag. Hannoverscher Männer-Gesang-Berein. Hegar: „Rudolf von Werdend erg." Leipziger Männerchor. Weber: „Waldweben." Magdeburger Männerchor. Lachner: „Hymne an die Musik." Sängerbund, Mülheim a. Ruhr. Attenyofcr: „Am Römerstein." Sanssouci, Dortmund. Bramback: „Gesang dcr Geister über den Wasser n." )err Organist um den vom e Männer-Ge- 8. Juni 1903 orr. c: «Rudolf von Werdender«.' wein. Kempter: „MeereSstimmen. rein. R. Becker: „Friedrich Rothbart." esana-Verein. Hutter: „Auferstehung.' ilbcrleld. Schwartz: „Frühling." Sanssouci. Essen a. Ruhr. Reumann: Hilaria. Osfenbach a> Main, tzegar: . Donnerstag. 4. Juni, nachmittag. Quartett-Verein Dortmunder Lchrer-Gesang-Berein. Frühling werden. DreSdnerOrpheu». Brambach: „Der fliegende Holländer." Crefelder Sängerbund. Sckwarb: 'Im Gebirge." Concordia, Aachen. Bramvach: „Sonnenaufgang." . Freitag, k. Juni, vormittag. Liedertafel. M.^ladbach. Brambach: «Gesang der Geister über den Wassern." Kölner MänneEesang-Vcrein. Brambach: «Me er«» still» und glückliche Jabrt." Berliner Liedertafel. Heaar: Erfurter Männer-Gesana-Verein. Bonner Männer-Gesana-Verein. Frohsinn. Mülheim a. Ruhr. Heuser: „Hiwengräber." Bremer Lehrer-Gesang-Berein. Cornelius: „Der alte Soldat." Freitag, k. Juni, nachmittag. Barmer Sängerchor. Rheinberger: «Rolands Horn." Solinger Liedertafel. Rauchenecker: «Gruß dcr Heimat" Würzburger Liedertafel. Meyer-Olbcrsleben: „Voller» Schwane». l>ed." Casseler Lieder-Verein. Zerlett: „Sresturm." Wiesbadener Männer-Gesang-Berein. Schubert: ,Mche. schönstes Glück der Erde." Oberbarmer Sängerhain. Hegar: „Kaiser Karl in der Johannisnacht." Berliner Lehrer^Äesana-Berrin. Hegar: „Kaiser Karl in der Johannisnacht." Sonnabend, 8. Juni, vormittag. Neuer Männer-Gesang-Berein. HMr: „Walpnraa." Sängerchor des Turn-VercinS. Osfenbach o. Main. Hegar: „Hymne an den Gesang." Concordia, Wiesbaden. Bruch: „Vom Rhein." Concordia. Esten. Brambach: „Meeresstille und glück- liche Fahrt." Straßburger Männer-Gesana Deutscher Sängcrkreis, Elberfeld. Hierzu bemerkt die Kommission in einer besonde ren Zujchrift: „Es ist höchst bedauerlich, daß eine von einer westfälischen Zeitung gebrachte, absolut falsche Notiz d>e Runde durch dre Blätter macht, und eine Miß stimmung in den Sängerkreisen gegen den Frankfurter 2. Gesangswettstreit zu erregen sucht. Tlus der bcigegeoenen Liste geht klar hervor, daß keinerlei Bevorzugung irgendwelcher Art vorgewaltet hat, und daß mehrere selbstgewählte Chöre doppelt zu- aelassen worden sind. Dcr Kölner Mannergesangverein hat den Chor: „Meeresstille und glückliche Jabrt" zuerst eingereicht, und da er den ausgestellten Grundsätzen entsprach, wurde seine Wahl genehmigt. Derselbe Chor wurde später auch noch von dem Essener Männcrgesangverein Concordia und dem Aachener Männcrgesangvcrein Concordia eingesandt. Dem elfteren Ver eine wurde er auch zn singen gestattet, während dem Aachener Vereine der gleichzeitig eingesandte Cbor: „Sonnenaufgang", eben falls von Brambach, genehmigt wurde. Ileberhaupt wurde ein sonst zugelassener Chor nur auS Rücksicht auf ein möglichst mannigfalti Vereinen zurückg Wahl eingeschick 4 Wie die „Berliner Moraenpvst" auS München berichtet, bat sich der Gesundheitszustand LenbachS in den letzten Tagen sehr verschlimmert. Sein Befinden ist ein so schlechtes, daß von einer Aufnahme seiner Tätigkeit nicht mehr die Rede sein kann. 4 Das Komitee der Düsseldorfer Ausstellung verteilte in seiner vorgestern abgehaltencn Schlußsitzung den aus der Aus stellung erzielten Ueberschuß im Betrage von 1100000 Mark für Museumszwecke nach Elberfeld, Essen, Münster, Dortmund, sowie an den Verein Deutscher Eiseichüttciueute und andere provmzielle und lokale Institute, darunter IM OM Mark an die Stadt Düssel dorf als Fonds für zukünftige größere Industrie- und Gewerbe ausstellungen. Mit dem Rest von ungefähr 285 OM Mark wich die Sanierung des Düsseldorfer Parkhotels geplant. 4 Der Komponist Max Schillings m München und der neue Dirigent der Meininger Hofkapelle, Wilhelm Berger, wurden zu Königl. Professoren emannt. 4 Tie diesjährige >39.) Tonkünstlerversammlung des „Allgemeinen deutschen Musikvereins" findet am 12. bis 16. Im» in Basel statt. 4 Wien. An der Spitze des Berliner Tonkünstler. orchesters, einer höchst mittelmäßigen Orchestervereiuignug, die sich nicht einmal mit dem Wiener Konzertverein, geschweige denn mit den Berliner Philharmonikern oder dem Münchner K«m- Lrchcster vergleichen läßt, erschien am Mittwoch Richard Strauß als Dirigent. Das Programm enthielt neben bekannten Werken von Strauß und Liszt Novitäten von Tschaikowsky und Brunemi. Der Saal war halbleer: der Beifall bald mehr, bald weniger lebhaft. Frische Lorbeeren hat das Konzert Richard Strauß also nicht gebracht. 4 Sarah Bernhardt hat in Paris in der „Werther"- Bearbeitung von Decourccllcs großen Erfolg gehabt. Die Vor stellung zu gunstcn der bretonischen Fischer hat eine riesige Ein nahme gebracht. 4 Der „Pungolo" schlägt vor, Goethe an demselben Tage in Neapel einen Denkstein zu errichten, an welchem in Rom zum Goethedenkmal der Grundstein gelegt wird. lener xxyor nur aus muaiicyt aut ein möglich» , ltig zu gestaltendes Programm, und nur solchen cückgeschickt, die mit diesem noch andere Chöre zur Aus- Hickt hatten. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts in Chemnitz vom 6. März 8 Uhr morgens (Temperatur nach CrlsiuS). Wetterlage in Europa am 6. März 8 Uhr früh: Statten», Siam« Richtung ». Stärke des Windes Wrtter Tp. s Station», Name Richtung u Süirn der winde« Etornow. 74» IV müßig bidrckt 4- 3 Helder 7S7 iVKiV,chn>. Blackwd b9 stark halbdkd Lctlly 67 >v NN» Thristiansd 44 rv stark bidickt Münster 4 62 kttV lkicht Haparand. «krlin 59 M tV schwach LkudeSnüS »r 8VV mäßig bkdkckl -i- « .starlarube 62 8VV lkicht Stockholm Franks. M. 59 IV leicht üopenhag. KN V lkichl Dunst - 2 Mkß S 61 NSW mLZig Mcmel 57 tNV leicht Red«! - 8 Pari« 13 Ke sch«. Swinrm. I 59 N1V leicht Rkgkn - 5 9 München 8 64 tiiV müßig Stagen 55 tVLtV <chn>. wolkig - 2 Nom 66 M 8, Lei« 58 rv Nicht wolkenl Nl„a 66 «r l Hambg. 1 60 rv schwach bkdkckl -j- L I« ildemnltz 7 eo S8iV leicht' . wolkig > moMa I bedeckt > »egen t Rezen t bedeckt , bedeck» . »eiter , bedeckt -Iter liier -deckt DaS Minimum im nördlichen Norwegen besteht mit 710 Mm. «- 7- « !> »- N>- ft - « « « I d- « s! o n. Ziemlich unverändert fort, der bobe Druck aus dem «onlinent weicht allmählich nach Siidwesten zurück: iein Maximuni liegt mit mehr al« 78b Mm. üb« der BiScaoasee. Damit findet eine Drehung des Windes von Südweften nach Westen und Nordweslcn statt, welche «rübeS, in Nordweft-Deutlchland kälte- reS Weiler mit stellenweilen Niederschlägen bedingt, die auch bet un» wieder zu erwarten find. Witterung tn Sachsen am 5. März. wrttrr r». «tat«»» Dre»d«n W.« vausen Üttlou itbemnld An« b. Mä irockneS, teilwe mum mit — 1 See- r«mg. Win» Station See- Temp. hvhe m ß ß höhe lQ s «tn» r- u» «.s «3 6W 1 3.l Areidera Schn,«borg Slster 3« «.» ,.e vsv 3 «» ,17 «L 1.Ü ü 3 43» 6.3 t.i SV 4 o.« ,N» «I 3.3 6 d«> 4 4 V.7 SSV , 2N2 6.1 1.9 8dNV 2: S»I«nt«rg 7Lt 4 2 -1.1 SSV, L6 258 310 5 4 v.a «V 4 Reit«nbain Jtchtelberg 772 4.1 -2.« vsv» 0.3 7.3 2 3 8iV 3 o.o 1213 -a.t »r V 4 0.L N herrschte bei schwachen südwestlichen Winden vor» stle heileres und durchweg mildes Wetter. Von etnwn mum mit — 4 Gr (Flchlclbcrg) stieg die Temperatur im Maximum fach über 10 Gr. (Dresden 12 Ar >, Ihre Mittelwert« waren 4—S.» abernormal. Schneeiiefe am Fichtelberg 70 Zentimeter. Dresden. 8. März. Barometer von Optiker wle-and warm. Otto Bölold). Wallstrahe 2. Abends 8 Ubr: 781 Millimeter, unvermaeri. Thcrmometroßravh nach Lelfius. Temperatur: höchste ki.ö Gr. wärwe, Barometer von Optiker .. _»endS 6 Ubr; 7« Tbermometrogranh nach Lelfius. Temperalur: niedrigste 4 Gr. Wärme. Regen. Nordwestwind. Wasserftand der Elbe «nd Moldau. BndwciS Prag Pardubitz Melntk Lettmeritz Dresden 5. März Z-,6 -1-36 Z-«o -st 72 -st 66 —41 6. März ff- 15 -i- 33 u- 55 -i- 55 -st 45 - 46
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