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end llen i-hr res !alc M. )en Uli, der r." en- ne. toß len -ll! rhe aus sied. Ibe- unt. »» ou. e« ». 'in Nr. II8. Sonnabend, den 80. April. I»«H. Die Wahrheitssucher. warum sie den problematische» Namen „Die wahrheitssucher" hatte», das bat »iemaiid so recht ergründet; die Wahrheit ist, daß man suchen mußte, wenn man in ihren Reden ein Fünkchen Wahrheit entdecken wollte. Sie logen sich das Leder voll, daß weniger starke Gemüter seekrank davon wurden, aber wehe dem, der ihren Erzählungen nicht mit dem gläubigen Gesicht eines Könfirmändc» gefolgt wäre, der hätte erst Sachen zu hören gekriegt Einmal saßen sie wieder beieinander, die drei wahrheitssucher: der Schriftsteller, der Jurist und der Naturwissenschaftler, Man erkennt schon aus den Berussarten das zarte platouiscbe Verhältnis, in dem die dreie zu, Wahrheit standen. Der Schriftsteller fing zuerst zu reden an: „Man sollte' cs eigentlich nicht für möglich halten, welch wunderbare Erlebnisse einem Mensche» mitunter passieren, der mit offenem, klaren Blick ins Lebe» schaut. Denken Sie, vorigen Sommer war ich in einem kleinen Badcört oben an der Mst see und es machte mir viel Vergnügen, die Kunst des Segelns zu erlernen. Ich hatte da so einen ollen ehrlichen Seemann aufgegabelt, in dessen Boot ich immer meine Ausflüge aufs Meer machte. Der Alte legte sich dann meistens ins Boot und schlief, denn er wußte, daß er das Boot geruhig meiner sicher» Hand anvertrauen konnte. Dieser brave Mann hatte einen Hund, einen Dackel, meine Herren. Es ist ja leider dahin gekommen, daß man Geschichten, in denen Dackel Vorkommen, meistens für Lügen hält; ich versichere Ihnen aber, daß die Geschichte, die ich Ihnen erzähle, wahr ist. Ich will umfalle» auf der Stelle, wenn sie nicht wahr ist. — Also dieser Dackel kläffte mich immer an und eines Tages, als wir eben wieder eine Bootpartic machen wollten, fuhr mir das Hundsvieh bellend und kläffend zwischen die Beine. Mich erfaßte eine begreifliche und verzeihliche Wut, ich packte den Köter und schleuderte ihn in das Boot, auf daß ihm sein Herr eine Tracht Prügel verabfolge. Der olle ehrliche Seemann aber hatte sich's schon bequem zum schlafen gemacht und der Dackel setzte sich ganz in de» vordersten Teil des Bootes auf ein Brett. Ich fuhr also los. Vas Wetter aber schien mit mir nicht zufrieden zu sei», denn es erhob sich mit einem Male ein entsetzlicher Sturm, daß ich Mühe hatte, das Schifflein sicher durch die erregte» Elemente zu steuern, wie ein Dichter sich aus- drücken würde in diesem Falle. Ich hatte nicht weiter ans de» unfreiwillige» Passagier geachtet, denn ein Humorist würde den Hund in diesem Falle so nennen; mit einem Male bemerkte ich, daß mich das Tier mit großen, vorwurfsvollen Auge» anblickt, als wollte es sagen: „Vas hast Du nun davon." Ich beobachtete das Hundeticr und bemerkte, daß seine Blicke immer vorwurfs- voller wurden nnd schließlich einen Schimmer weh mütiger Rührung bekamen. Plötzlich erhob sich mein Hund, stieg von seinem Sitze herunter, begab sich langsam über den schlafenden Körper seines Herrn hinweg aus das Sitzbreit in der Mitte des Bootes und ... hielt den Kopf über Bord I Jawohl, meine Herren I Das Tier war see krank geworden I" Die beiden andern warteten eine kurze weile, um zu sehen, ob er nmfallcn würde, da er aber nicht »insiel, fing der Jurist mit zuversicbtlicher Miene an zu erzählen: „Auch ich kann Ihne» einen eigentümlichen Fall von Seekrankheit bei Tiere» erzählen. Die Sache hat »m so mehr den Stempel unbedingter Wahrhaftigkeit, da ich sie selbst mitcrlebt habe. Ich befand mich auf einer Sommerreise in den nördliche» Gewässer». Eines Tages fingen die Matrose» einen Seehund, ein schönes, aus gewachsenes Ercmplar, das an Bord in eine» großen Wasserbehälter getan und so zahm wurde, daß es schließlich lernte, wenn ihm ei» Passagier sagte: „Gib Psotel"!" ihm die rechte oder linke Neic geHarniscHte Sonetten jetzigen Rcmi-icr Mengen in Olckseii. IVS5. Unser Llima. (Oie nein» wer unser Klima, unsre üone? gemässigt! hm! voch wen» mcrsch recht ermisst, lveerr »ieinanll, war claran „gemässigt" ist. ks tübrl clen schönen Namen bloss rum Holm. ficht Monlle ritrt äer (vinllcl aut äem vbrone, (vodci er ott llie INärsigung vergisst, (voraus äann >» äer Sommers innrer?ri;t Da; ilebermars von hitre ooch, nicht ohne, llncl in äer Hwischcnreit, äass 6ott erbarm! Da wircl äer sogeuaunäe b'cnr gcbriercu, lvobci äie Mcbrschäe» lmslcn oller niesen! Im ew'gcn (vcchrcl is cs kalt unll warm, — (varum also „gemässigt"? Nu gewiss, (Veit ller gcnus; llaran so mäsrig is! Flösse zu reichen, je nachdem man's wünschle. Also, wie gesagt, der Seehund war ganz zahm ge worden und wir hatten unsere Freude an ihm. Da ging eines Tages ei» furchtbarer Sturm los. Das Schiff wurde wie eine Nußschale hin- und hergeworfen, die Frauen weinten, die Kinder schrieen und beherzte Männer zitterten. Mitten in diesem Aufruhr der Elemente und der verschüchterten und geängstigtcn Menschenseelen erhub der See hund plötzlich ein fürchterliches Gebrüll. Sie alle wissen, meine Herren, daß die Seehunde in der Stunde der Gefahr die Fädigkeit haben, schreiende Laute von sich zu geben. Aber, der Secbnnd brüllte zum Steinerweichen und ich, der ,ch von allen Passagieren als einziger klaren Kopf behalten hatte, ging hin, um zu sehe», was dem u.ier feblte. Mit einent Male sah ich, wie sieb der Seehund aus die vorderflossen erbob und sich mit einem mächtigen Kuck auf Deck schnellte. Dan» versuchte er, ähnlich wie Ihr Hund, lierr Dichter, den Kopf über Bord zu balten. Er schnellte sich wohl aber zu weit vor, diese Tiere sind ja leide, etwas un beholfen, und stürzte kopfüber in das Meer. Ebe ich einen Matrosen darauf anfmerksani machen konnte, sah ich, wie das gute, kluge Tier in den Welle» ertrank. Den BItck, mit dem es mich noch an'ah, che es die gierigen Wellen verschlänge», werde ich mein Lebtag nicht vergessen. Ich habe viel ..." da der Jurist hier ausspnckie fiel ihm der Naturwisscuschastler ins wo, >. „Auch ich muß Ihnen eine kleine Geschichte von der Seekrankheit der Tiere erzähle», die sicher lich Ihr Interesse erregen dürste." Er sab mit freundlichen Blicken um sich und man merkte ihn, an, daß ihm das Schicksal des unglücklichen Seehundes nicht sonderlich ans Herz gegriffen hatte. „Ich war vor längeren Jahren gezwungen, um umfassendere Studien zu mache», auf längereZeit »ach Indien zu geben. Sie kennen ja wohl, mcine Berreit, mein epochemachendes Werk über die in dische Fauna. Ich hatte mir, um jemandem in Eurapa eine Freude zu machen, eine Klapperschlange und eine Schildkröte versorgt. Diese beiden riaere halte ich in eniem großen Behälter, der mit Sand und Erde ungestillt war, uutergebracht. Als ich aber nun nach Eurapa zurückkehrte, entstand für mich die Notwendigkeit, diese beiden Tiere mit mir zu nehmen, und zwar wollte ich sie möglichst in meiner Nähe habe», nni Beobach tungeit machen zu können. Ich verständigte mich also mit dem Kapitän, daß er mir gestattete, die große Kiste, in der sich die beiden euere befanden, zur Klasse der Neptilie» gehörig, mit in meine Kabine zu nehmen. Die ileberfahrlen durch die indischen Gewässer sind, wie Sie wohl wissen, meine Herren, immer sehr stürmische und so geschah cs denn auch, daß am zweiten Tage mitte» i» dcr Nacht cm Sturm losging, wie ich ihn noch nicht erlebt habe. Sie beide, meine Herren, haben ja »i ihren durchaus anregenden und fesselnde» Geschichten mit poetischer Kraft die Fährlichkeite» eines Stur nies zu schildern versucht, sodaß ich als Alaun der Wissenschaft mich daraus belchräukcn kann, Ihnen zu versichern: es war furchtbar. Ich leide nun durchaus nicht an Seekrankheit oder dergleichen, ich schlafe bei einem Sturme so fest wie ei» Alnrmcl tter >»> Winter. (Das mich aber aufwache» ließ, war eilt starkes Geräusch, das aus der Kiste kam, in der sich die Neptilien befanden. Ich unterschied deutlich das erregte Klappern der Schlange »nd ,hr feindliches Zische», dazwischen aber war noch ein anderes Geräusch, wie wenn eine verbeulte Kugel auf Steiuflteßcn hingeschoben wird. Ick' »ahm also meine elektrische Taschenlampe und öffnete die Kiste vorsichtig. Der Anblick, der sich mir bot, war so neuartig, daß ich zunächst keine