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Dresdner Nachrichten : 19.06.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192706198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-19
-
Monat
1927-06
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1927
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«Lr«-«» Ilachrichlea- ronvtag. IS. 142? ??r. 2SZ Seite s Was bringen die Kinos? '.'gen, ivlctie Schwierigkeiten. ivir sie »»Irr» Rachsahren zu »bcrwjnde» hatte» und wie sie da» deutsche Zettungsweien giuctUch libelwunde» bat. Häven wir uns nicht träumen lassen, aber cs erfüllt uns mit Stolz. daß die i», Verein vertretenen Tendenzen sich stark genug erwiesen haben, dieir Schwierig- feiten zu meistern. 5er Redner gedachte im besonderen der Auslands- und Mintzertzeitrnpreste. > 's diese im Ringen um unsere» Wieöeransstteg da draußen an nnseren Grenzen nnd über den Meeren geleistet habe und uecti heute leine, das iei ein Ruhmesblatt in der Geschichte des deutschen Pressewesens. Der Redner sprach de» Wunsch ans. das; sich dieser Geis« der Opserwilligkcil. der AnpasiungS- iäi,iglest und de, ioiornae» Erkenntnis deiien. ivaS das Gebe» des Tages sei, in der deutschen Presse immer wieder und in wachsende»! Unna, ge betätige Daraus ergebe sich von 'elbst, wie aufrichtig >»d herzlich die Wünsche seien, dir die Rcichsregiernng der Tagnna iiberbringe. Oberbürgermeister Dr. Blüher begrünte den Verein in, Rainen der Dresdner Ltadtverwal- inng und der gesamten Eiiiivohiierschast, gleichzeitig auch siir die idandelskanimer. die Gewerbekgmmer nnd die s'a>>dmirt- saia'tsfgii'iiier Man freue »ich. daki der Verein sein-' Tagung nach Dresden gelegt habe, einmal uni deswillen, weil dadurch Gelegenheit gegeben würde, der deutsche» Presse und in. wiiderbeik der sächsischen und Dresdner Presse die ihr ge bührende Achtung z„ zolle». DaS was über die Bedeutung der 'U,es,e gesagt ward.',, iei. könne er nur unterstreichen, 'reiiich mit einem gewissen Vorbehalt. Bei dem Interesse, >as die liehe P-'>stif de-» Reiches und der Länder beanspruche, könne man der Presse nicht rninnten da« sie immer daS gleiche tuteiene i'ghe auch für die Riederunaen der Stadt- veribalninacn sHeitcrkeii.! Die Stadtoerwaltunaen stünden »aiuigemä« bei der Ausführung der Gesetze des Reiches nnd der '.'ander a» der Straße, und die Kritik der Presse sei daher weist an die Adresse der Stadtverivaltnngcn gerichtet. Daher !e„n,e er sagen: Die Presse lebe allerdings von den Fehlern der Reichs nnd Länderregiernnge» nnd von den ..angeblichen" >>el,Ier„ der Stadtverwaltungen sgroßc Heiterkeit», das hindere aber nicht daran, den Wert der Prelle auch siir die Stadt verwaltungen aiiznerkennen und freudig z» betonen, wenn man auch nicht immer einer Meinung sei, den» das sei ia aus die D iner langweilig Man sreue sich ferner, daß der Berein der Ausnellnua die Ehre deS Besuches gebe, in der man sich be müht habe, die Bedeutung der Prelle anschaulich zu mache». E, haiie. da« die Verhandlungen auch noch Zeit liehen, die ?ch.whe>te» van Dresden nnd Umgebung kenne,» und wür digen z» lernen, mit der Kunst »nb Ratur die Stadt Dresden in >>> alück'icher Weite gesegnet habe. Als Vertreter der Journalisten übermittelte Schriftleiter Dr. Blanck I« Usa»P«last ist Heiterkeit die Parole. Dle Wochen- schau bringt Berichte an» aller Welt. Dan» folgt ein tolle» L ch i» i e » e » - B a r i e t 6. da» reizende Ferlenidyll «Da» kleine Soinmervvl k". eine senchtsrvhliche Weliireklamc. »nb endlich die Hanptnummer: »D e r S v l d a » d e r M a r i e" »ach der gleichnamige» Operette von Leo Ascher. Der Soldat der Marie, der Lakai der Marianne und der Reichs- gras der Mariettn sind alle drel der zuletzt Genannte. Die lustigen und hübsche» Mädel aber sind vier Döchler eine» ehe maligen TanzmeiiterS, »unnichr bankrvtien MühlenbesitzerS nnd schliesilichen Opfers einer „Witwe in de» besten Jahren". Der ReichSgraf toll» sich mit alle» drei Schönen i» seinen drei Rolle» gehörig gn» und wird z»»> Ueberslnß beinahe gewalt- »am mit der Schwägerin seines Wachtmeisters verlobt. DaS gibt zum Schlusi natürlich ei» tolle» EisersuchtS-Kuddelmiiddel, aber die „schlagfertige" Marie wird am Ende doch ReichSgräfin. Vlendend sind die Darsteller, allen voran Lc » iaDeSni und Harr» L i e d t k e. ES ist eine Lust. so viele gute schau» spielerische Kräite beisammen z» sehe» Landschaft und Innen, räume sind gleichfalls von seinstem Geschmack und Stilgefühl. daS Ganze bei aller Ausgelassenheit bester Pollenstil. Ma» lach» mit dem Herzen. U.-I.-Lichtspiclc. Packender als das sensationellste Film- drama. cindringlichrr als das Genie des grüßte» Dichters spricht z» dem Grvßstgdlmensche» die »rgewaltige Sprache der unverfälschten, »»berührten Natur in dem Kultur-Groß, film «König Amazonas". Zum ersten Male har ei» Mensch, Pros. Me. Govcr » . die kühne Tat gewagt und voll» bracht, von der Hunderte von Kilometern breiten Mündung dieses Stromes vorziidringen bis zu den Quellen des Haupt armes, des Rio Negro, in den Kordilleren, hinansznsteigc» in das alte Jnkarcich Per» nnd hinab z»m Stillen Ozean. Südamerika an ieincr breiteste» Stelle durchgucrend. Taniend Kilometer i», großen Ozcandaiupser. andere Tausende i» ciiicm alten Raddampfer, dann im Motorboot und zuletzt i»> Kanu sicht man de» kühnen Forscher mit dem Brasilianer Da Silva nnd de» zähen Indianer» iinmer tiefer cindringe» in die Geheimnisse der iinermeßlichci. phantastischen Wälder. Un erschrocken lallen sic den letzten Posten der Zivilisation, eine Missivnsstation, hinter sich, überwinden tollkühn die gefähr lichen, unanshörlichen Stroiiischnellen. Tragisch, wie Da Silva dabei den Tod findet — aber weder Tod. noch Fieber, noch Hunger vermögen den Wagemut des Führers zu brechen. Man kommt zu wilden Indianern, lernt ihre Sitten und Gebräuche kennen, feiert mit ihnen das Fest der Mannbarkeit, um end lich im Jnkalande wieder dem ersten Auto und zivilisierten Menschen zu begegnen. Mit atemloser Spannung sjtzt man ge bannt vom ersten bi» zum letzten Bild« — fast hat man dal fesselnde Beiprogramm mit dem rätselhafte» Zusammenleben der Tiere auf dem Meeresgrund und anderen schonen Dinge« darüber vergessen. — Eine Musik von höchster malender Kraß »nd exotischem Reiz begleitet da» Ganze. Prinzehthcater. «O du mein Heimatland!" Dle Rellezeit naht tletder aus Zugstrab« VH», „nd dt« Reiselust ist Io grob, wie die Rrisetasse klein. Aber keine Banget Früher batte ein poetisches Gemüt die Phantasie und da» KurSbnch, um a»f dem Papier die herrlichsten Ausflüge zu machen: letzt geht ma» einfach ins Kino z» einem Reisefilm und fährt da loS: ohne Eisenbahnrub und Seekrankheit, vhne Trinkgeld, zwang und belebte Beltstätlen, ohne die Tücken der Anschlüsse n»d Witterung, ohne Visum und Ermüdung usw. llalle» Sie ruhig Ihre Erfahrungen sprechen!». Ja. der Film drtz deut- scheu H e i in a t s ch u tze S korrigiert auch die leidige Gewöhn, heit der Deutsche». Fremdes mehr als eigene» zu schätzen, oft daS Ausland besser zu kennen als daS deutsche lwora» allerdings die Reichsbahn Mitschuld hat. weil sie nicht, nicht elninal für die Fertcnrelscnde», Gencralabonncments »ach Schweizer Muster einfiihrt. Wienlel Geld bliebe da — für ReparativnSzivecke im Inland!». Denn zum erstenmal in der deutsche» Filmkunst — ganz bezeichnend - ist die deutsche Landschast i» den Mittelpunkt eines Film» gestellt, »nd Volkssitte». -Märchen, -sage», -trachten und -lieber ziehen mit ihr. Da ist eü denn ein wahre» und herzcrhcbcndcS Wunder, zu sehe», wieviel wahre, majestätische und stille, künstliche »nd natürliche Schönheit in Berg und Ebene, Fel» und Meer, Blüte» und Schnee im deutschen Land verborgen liegt. So frei und leicht schwingt unsre Seele beim Anschauen dieser geradezu ivniidcrherrlichcn Sonncnlanbschasten (soviel schöne Tage hat'S doch gar nicht gegeben!?» mit, dab man sich schämen möchte, an so mancher Filinhandlung Gefallen gefunden zu habe» — die vorliegende nicht ausgeschlossen. Ja. kennt man daS deutsche Land und vermißt nun Trier, Arber, Aachen, die bäurischen Schlösser nnd Seen, Stuttgart. Freiburg, Rüge», -Helgoland, Jura, Oberrhein, WormS, Limburg »sw., so erkennt »ia», wieviel Filme dieser Art, für deren Vor. sühriing ein Deutscher dem Prinzcßthcater nicht genug danke» kann, noch möglich sind rußig unter völliger Zurückbrängnng alles kinoiben Zaubers und Klamauks. Tricks und Kitsche», Walpurgisnacht und ZwerghumorS, dafür mit szenischer Ein. slechtnng der örtlichen Sagen, Geschichte. Erwerbszweige. Trachten. Volksfeste, so wie eS Bremer mit den Volk», lieber» und musikalische» Reminiszenzen sehr gut getrosten hat. — Glück auf zur fröhlichen Fahrt durch Deutschland in allen seinen Hauptgebieten — zu 1.50 Mark und vergiß nicht, auch Weib nnd sämtliche Kinder mitzunehmen! die Gniiw dee- ReichSverbandcS der Deutschen Presse, der Be in-Z »nd LiandeSoerlretnng der deutschen Journalisten ohne Unieiich-ed der Partei, zugleich im Namen der Redakteur- oenreter in der ReichSarbeitSgcmestischast der Deutschen Prelle, nnd in» die Unterorganiiaiionen, den Landesverband der Sächsische» Prelle und den Bczirksverci» Dresden. Wenn dir Männer deS bei »iSIäliae» dentschen Schrifttums sür die Ta.cnng der Verlegericbast ihre gute» Wünsche zum Ansdruck ä.nchten. io geschehe dies vvübewußt und aufrichtige» HerzcnS. Leien doch Verleger. Redakteure und freie Mitarbeiter in ihrem Lchgssen auseinander angewiesen und teilte» miteingndcr die Freude» nnd Leide» ihres oeraiitwortnngövollen aber auch ichvne» Verine.. Diener zu sein der Oesientlichkeit. Ans dieser Erleiintino heraus iei auch die ReichSarbeitSgemeinschgst der Dentschen Prelle geboren worden, in der sich Verleger und Redakteure mm Schutze der innere» Unabhängigkeit journa- Usnscher 'Arbeit z»sai»n>engeichlosien nnd in einem großen Ver tragswert den ösieiillichen Charakter dieser Arbeit bestätigt hätten Gerade i» Sachsen habe man mit diesem Zusammen schluß die bellen Erfahrungen gemacht. Die Arbeit sei hier ge- trage» von dein Bewußtsein gegenseitigen Verständnisses und gegenseitige» Verlrgueiiö. Daß dieser Geist der Zu'ammcn- geliörigketl sich aut beiden Seite» immer mehr verstärken, daß sich Weie» und Inhalt der Arbeitsgemeinschaft »och vertiefen und oervvukommnen mögen, daß sei für die gegenwärtige Tagung Wunsch und Gelöbnis der deutsche» Journalisten. Der Vor sitzende des Deutschen Duchdruckervereins Zichseld svrgch die herzlichen Grüße des großen BruderocreinS aus in de», die Zcitnngsverlegcr wohl zum größten Teil auch vereinigt seien. Es iei üblich geworden, daß man bei den beiderseitigen Tagungen sich die Hände schüttle und der Oesseiitlichkeit gegenüber bekunde, daß man Iren zusammen- llebe siir das schöne Gewerbe, und damit für Volk »nd Vater land. Zusammen mit dein Bnchdruckcrverein seien be deutungsvolle Ausgaben ersüllt worden. Der Redner erinnerte dabei an das große Tariswerk. Er wünschte, daß der Geist der Ziiiammeiigebörigkeit über den Beratungen und der ge- mein amen Arbeit auch in Zukunft walten möge und schloß mit dem alten Buchdruckcrgrnß: Gott grüß' die Knust! Beqrühunfl durch die Auslandspresse Koinmerzialrat Fliege! sprach im Namen der Verein!- gnng österreichischer Zeitiingsverlegcr. Sie bedauerten eS aiisrichtig. nicht als ordentliche Mitglieder, sondern nur als Galle a» der Tagung leilnebmen zu können. Sie wüßten aber, da« nch die Bestrebungen zur Bereinigung aller deutsche» Stammesbrüder nicht würden unter drücken lalle» nnd daß es sicherlich früher oder später zn einer Vereiniguna aller Dentschen kommen werde liedhafter Bei fall.) Nichtsdestoweniger verfolgten die österreichischen Verleger die gesamte Tätigkeit des Vereins Deutscher Zeitungsverleger ans das eitrigste nnd er könne versichern, daß sie von dieser Tätigkeit schon sehr viel profitiert hätten. Die Vereinigung der österreichische» ZcitungSverleger wünsche der Tagung den bellen Ersolg. V j n r m a n n. Schwede», war der Sprecher des Schwe dischen ZeitiingsverlegeroereinS, denen herzliche kollegiale Grüße er „verbrachte. Er äußerte, daß. wenn deutsche und schwedische Presselente zusammengekvmmen seien, sie sich immer sehr gut vertrage» hatten. Die Gründe hierfür lägen in dem gemeinsamen Kulturboden und tn der gemeinschaft lichen Ausfall»»» von den Ausgaben der Prelle. Man habe in Schmede» mit einem Zusammenschluß der Zeitungsvcr- legcr anch gute Erfahrungen gemacht und habe auch einschen gelernt, daß Macht verpflichte, wie der Vorsitzende ansgeführt habe. Moklegaardt. Norwegen, übermittelte die Grüße vom Verein Oslocr Zeitungen und dankte sür die Ein ladung. die er als eine» Ausfluß der Bestrebungen betrachte, die Rationen einander naherzubringen. Rechtsanwalt Papst sRigai sprach sür die deutsche Presse in, Baltikum. Daß man sie zu der heutigen Sitzung ein- acladen habe, sei doch sicherlich ein Beweis dafür, daß der innere Zusammenhang, der früher nicht bestanden lwbe. heute bellche. Er bitte, diese neue Einsiellitita nicht aufzugeben, damit iie zum Wähle nnd z»m Segen dev Deutschtums sich auswirkc. .Oicrans ergriff der I stellvertretende Vorsitzende des/ V. D. Z- V.. Prvsessor Julius ger-inan- Walls das Wort zu seinem Vortrag über? Die Pressefreiheit, ihre BorauSsetznngen und ihr« Grenzen. Der Redner aing vv» der großen Wandlung ans, die sich im Pressewesen in den letzten fünfzig Jahren vollzogen hat „nd die es notwendig macht, an die Stelle des völlig ver alteten PreßgeietzeS vom Jahre 1874 ein neues, modernes Preßgesetz zu setzen. Diese» neue Preßgesetz muß von dem Gedanken auSgebcn. daß die Prelle da» größte Instrument der öffentlichen Meinung und eine der wichtigsten geistigen pro duktive» Einrichtungen ist. die eS im Staate gibt. ES liegt auf der Hand, daß im neuen Preßgesetz auch die Prei s e - frei heit genau umschrieben sein muß Hier setze die Frage ein: .Fs ü die Presse Träger des so genannte» ö s f c n t l i ch e n Interesses, ,,„d io c l ch e Freiheiten i» n s s c n ihr g e w ährt io c r d e n . n m ihre Arbeit im öffentlichen Interesse l e t st e n zu können ?" Der Redner legte dar. daß oer Begriff „öffentliches Interesse" noch in keiner Weise irgendwie fest» gelegt und sctxirs umrillen sei. Gesagt werden muß: „Unsere sc'lbitgeschaffene moralische Verantwortung und ethische Bin dung isi so groß, „iio ihre Beachtung oder Richtbcachtnng in der Arbeit, die wir leisten, vollzieht sich so vor aller Oefsent- lichkcit. daß ich daö Recht sikr mich in Anspruch rieGne, b t ö zum Beweis des Gegenteils t ri 'Vertretung be rechtigter Interesse» zu Handel»." Die mora lische Verantwortung der Presse kann i,„ Gesetz itabiliert werde» dadurch, daß die SorgkaltSpslicht. die jeder in seinem Berufe z» erfüllen hat. im Preßgesetz ganz besonders betont wird. Ist der Besitzer einer Zeitung nicht selbst Verleger und nicht Hcrgnsgeber, so iiinß verlangt werde», daß der von ihm eingesetzte Leiter gualifizicrt isi zum Herausgeber, das heißt, er muß daS ZeitungSwesen. und er muß die ungeschriebenen Sitten^gesche der Zeitung so kennen und beherrschen, daß jede Verletzung der besonderen S o r g f a l t 8 p f l i ch t an ihm geahndet weide» kann. Wenn wir mitzuarbeiten haben an dem neue» Werk der Prcßgesetzgebnng, io werden wir vor allem die Meinung zu vertreten haben, daß tn ledem Falle der Verleger »nd Herausgeber der erste Träger der moralischen Verantwortung für sei» Blatt i st. sei es tn der Art. wie er seine Mitarbeiter aiiswählt. sei eS. von welchem Geiste er sie beseelt willen will, sei eS vor allem auch, wie er iener besonderen Sorgsaltspslicht eines Zeitungsmannes genügt. Dazu gehört auch, daß die Presse sich selbst ihre Freiheiten dort be schränkt. wo eS der G e se tz g e b e r nicht kann. ES ist a»s das tiefste zu beklagen, wem, die Kritik an verant wortlichen Staatsmännern so weit über haS Ziel hinausgeht. Dies richtet vor allem aus dem Gebiete der Außenvolitik den größten Schaden an. In der Außenpolitik muß sich die Zeitung die Grenzen dort setzen, wo die nationale Disziplin es verlangt." Znsammenfgllend erklärte der Redner: Wichtiger als das geschriebene Preßgesetz bleibt das un geschriebene. das von den Freiheiten der Prelle uns edelsten Gebrauch machen beißt. Und da kann nur ein Leit gedanke gelten Das, was unser unvergeßlicher Robert Faber als Parole herauSgegcben hat: lieber nnS allen die Zeitung. Nicht über Beamten deS öffentlichen Interesses. Nein, über freie», allein durch Begabung und Ckarakter bc- stgllten ZcitungSlcuten. Die Müllen jene größere Freiheit der Prelle und ihr Littengeietz i» sich tragen: lieber uns die Zeitung." Mit der n-cihevollen Phaniasie in (l-Di>r non Bach, die Dr. Ernst Schnorr von EarolSseld ans der Orgel darbst, klang der Festakt ans. Der Reichspräsident hat folgendes Telegramm gesandt: «Der verantwortungS- oollen Arbeit des deutschen ZciinngSwesenS gelten meine ans- richtigc» Wünsche. Möge auch Ihre diesjährige Hauptversamm lung von dem Bestreben beherrscht sein, bei der Erfüllung der Ausgaben der deutschen Presse die in dem Verein Deutscher ZeituiigSverleger zusammengesaßte Presse im Geiste der Unterordnung des Trennenden unter die großen gemeinsamen Ausgaben zum Wohle des Vaterlandes einzusetzc». gcz. v. Hindcnburg, Reichspräsident." — Muldg. sDer 70. Geburtstag.) Pfarrer Her mann Maximilian Schubert begeht am 21. Juni den 70. Ge- bnrtstag. Geboren in Lchcllcrhnu bei Allenberg als Lehrers- iohn, ivar er Alumnus der Dresdner Krcuzichule und Mit glied des Leipziger Universitätslängcrvcrcins zu St. Pauli. 1882 ward er HilfSgeistiicher zu Neukirchen bei Ehemnitz, l88:i zweiter Pfarrer in Roßwein und 1886 Pfarrer hier. 1017 bis 1023 vertrat er die Ephoric Freibcrg in der enangclisch-luth. Landessunode. Im Februar 102« feierte er das 40 jährige OrtSjubiläum. — Chemnitz. (Maschinenfabrik Kappel A. - G. zu Chemnitz-Kappel.) In der bekannten Anfechtungs klage einiger Aktionäre gegen die Fcstzsetzung der restlichen Einzahlung auf die jungen Aktien in Höhe von 10 Mk. pro Aktie fällte am Freitag di« 7. Kammer für Handelssachen beim Landgericht Ehemnih unter dem Vorsitz des Landaerichts- direktors ASmus folgendes Urteil: Der Beschluß der General- oersammlnna vom 24. März 1027 wird, insoweit durch ihn die restliche Einzahlung auf die nicht voll cingezahlten Stamm aktien Nr. 10 126 bis 22125 ans mehr als 60 Retchspsennlg festgesetzt worden ist. für nichtig erklärt. Die Widerklage wird abgcwiesen. Die Kosten de» Rechtsstreite» fallen der Beklagien zur Last. Die Oekonomische Gelellfchafl veranstaltete am Freitag für ihre Mitglieder eine Besichtigung der landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Dresden, Stübel- Allce 2. Oekonomicrat H a r t m a n n begrüßte die zahlreich Erschienenen im Namen deS l. Vorsitzenden der Gesellschaft, Adolph Steiger, nnd setzte kurz Zweck und Ziel deS Besuches auseinander Dann trat man sofort unter Führung von Pro fessor Dr. Neubauer einen Rundgang durch dir kultur- chemische Abteilung der Bersnchsanstalt an. Es handelt sich hier um die in neuerer Zeit sehr bckanntgemordenen Boden- n»tersnch»i-gc» nach der sogenannte» Neubauer-Methode. I» flachen Gläser» werden in eine nach besttmmtcm 'Verhältnis aiigcfeiichtete Mischung des zu untersuchenden Bodens und einer Candart je 100 erstklassige Gctreldekörner gepflanzt Diese große Menge keimender und wachsender Pflänzchen hat nur etwa ein Tausendstel der Bodenmenge zur Verfügung, die eS im Freien für das Wachstum auSnutzen kann. Bei stets aleichbleibeiider Temperatur saugen »nn die Pflänzchen den Boden im Glase vollkommen aus. sie wachsen üppig empor, erreichen beim 12. Tage WachStiimSstillstand und be ginne» vom >7. Tage an abzusterben. Der Bode» ist a»s- gelangt. Alles, was an Kalt »nd PlwSphvrsänre tn ihm ent- halten war. befinde» sich nun In de» Pflänzchen. Diese werden dann in einem außerordentlich sorgfältigen Verfahren ver kohlt. Die Asche wird chemisch genauesten» untersucht, und das Ergebnis ergibt ein klgrc» Bild der Nährstoffe, die im Boden enthalten bzw. nicht enthalte» sind. Professor Rcu- bancr zetntc theoretisch und praktisch den ganzen Vorgang, erklärte die Feinheiten der Mikroanalyse, den Wert und die Bedeutung der minutiös genau wiegenden Apparate, der Thermographen, der Farbstofsprüfnngen, der Niederschlagß- »»tcrsiichungen und der Filtration. Die Neubauer - Methode ist heute wissenschaftlich an erkannt. Aber man darf die Erwartungen nicht zu hoch spannen. Der Schöpfer der Methode will nichts anderes, als eine klare Feststellung darüber erreichen, ob der zu unter suchende Boden arm oder reich an Nährstoffen ist. bzw. welche Substanzen ihm fehlen und demnach vom Landwirt ergänzt werden müssen, damit er seinem Boden höhere Erträgnisse abgewinnt. Anschließend besichtigte man unter Führung von Professor Dr. Baunacke die neucingerichtete Abteilung für landwirt- schaftlichcn Pslanzeiischnh. DaS Institut hat ein schmuckes, neues Gebäude im Hellerauer Stil erhalten und ist in alle» seinen Teilen mit größter Sorgfalt »ach den neuesten Ergeb nissen der Pflanzenschutz - Untersuchung auSgcstattet worden. Ein schönes, geräumiges Laboratorium für Pflanzenschutz, ein Raum zur hochinteressanten Züchtung der Schädlinge, ein lichtdurchfluteter Lehr- und Sitzungssaal, Zimmer für Lehr mittel nnd Vogelschutz und eine wertvolle SchädlingSsamm- liing bilden die einzelnen Abteilungen. Laboratorien für Pflanzenschutzmlttelprüfung und Btsamrattenbekämpfung er gänze» daS Institut. Zum Schlussc besichtigte man noch unter Führung von Dr. Eömarch die ausgedehnten Versuchsfelder der Anstalt, die wichtigen Versuche zur Bekämpfung de» Kartoffelkrebse» nnd die PflanzenschntzmIttel-BersuchSfelder. Man schied mit der Ucbcrzeilgnng, daß hier in allen Teilen der Anstalt außer- ordentlich nützliche und ersprießliche Arbeit für da» Gedeihen unserer Landwirtschaft geleistet wird. »» 6i1roen 6a8 d68le 6?8.^u1o mit Vi6rra6-8ervo-8rem8e lüukt. riebt. 5te>Kt tiervorrssrenci u. übertlikkt IN seiner Zuskübrunßs u. klsltbsrkeit »Ne IVIsrken seiner Klasse » Okksn, vlerlürlK . . . -llr. i 200.— I-Imou»lvs, viertürig . „ 5600.— I-ivkerivaFon mit xstzc-I. kükrsrtzltz,'/Hu. 1 to.Nutzlast » 4900.— — l-j«kvruntzt »okorl »d Vsrtz k -1 a ». IU>. — Qeneralvertretun^ kür Ortrackaen: krltz 86HI-LL Verxvnltunk: -zkNen,«««,,,»,« ^ueitetlune: 8 81r. 1? ilöonlinrts. I
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