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Dresdner Nachrichten : 08.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192705084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-08
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.05.1927
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Nr. N« Setter letttungen in außerordentlichen Fällen Trinkaelder heraus, zuschinden. Trotzdem wird man auf de» gesunden Sinn der großen Masse der Berliner Pvltzeibeamten das Bertrauen setzen dürfen, daß sie ohne parteiliche Erwägungen ganz ein fach ihre Pflicht tun. die in diesem Falle in dem Schutz der Stahlhelniveiaiistaltiiiig«» besteht. Mehr Aktivität von ihrer Seite wäre allerdings angebracht gewesen gegen die in den letzten Tagen immer mehr überhandnehmende Boykotthetze der Stahlhelmfeinde. ES mnß in diesem Zusammenhang« fest- gehallcn werden, daß gerade diejenigen radikalen Kreise, dt« »»dauernd über »gesellschaftliche Aechtung »nd Terrvrtsm»-" im bürgerlichen Lager schreien, die Waffe des wirtschaftlichen Boykotts bis zur Eriitenzverntchtung bei dieser Gelegenheit im großen Stile zur Anwendung gebracht habe». Unter der Parole: „Kein Quartier, keinen Trunk Wasser den Faschisten!* wurden massenhaft Geschäftsleute aller Art mit Drohbriefen überschwemmt, die offene Gewalttätigkeit in Aussicht stellen, wenn der Adressat Stahlhelmer anfnehmen würde An dem Boykott Uber Lokale haben sich auch sozialdemokratische Organisationen beteiligt. Man ersieht daraus, daß die Be- stimmungcn gegen ein solches Borgehe», deren Aufnahme in das neue Strafgesetzbuch die Linke erzwungen hat, sich in erster Linie gegen ihre eigenen Anhänger wenden werden. Aber schon jetzt muß eine solch ungesetzliche Handlungsweise init den schärfsten Mitteln bekämpft werden, sonst müßte die politische Bergiftnng des Geschästslebens die schlimmsten Folgen zeitigen. Was wurden z. B. diese Bonkotthcldei» wohl dazu sagen, wenn die von ihnen bedrohten BetriebSinhaber den Spieß umürehe» »nd ihrerseits die Koiiiiniinisten als Arbeitskräfte boykottieren winden? Wenn aber der politische Kamps solche Formen annehmen dürfte, die die persönliche und geschäftliche Sicherheit der andersdenkenden Mitbürger bedrohen, dann tonnten solche Folgerungen keinem Unter nehmer verdacht werden. Ser politische Zündstoss, der mit derartigen Methoden nun schon seit Wochen anfgestapclt wird, müßte allerdings, wenn die verantwortlichen Behörden diesem Treiben nicht Einhalt gebieten, zu einer sürchtcrltchen Ent- ladnng führen. Wenn, wie die Linkspresse unermüdlich versichert, trotz Slahlhelmtag Berlin rot iü und bleibt, wenn es wirklich immun iü gegen den vaieriändjschen Geist, den die Massen der Fronisoldaien heute in die üieichshanpti'ladt bringen, warum, so muß man sich fragen, diese große Hetzoiieiisive, wozu diese nnsreiwiUige Rellame für die politischen Gegner? Man hat in der roten Presse wenig klare Worte über die Untergründe ihrer ungeheuren Aufregung lesen könne». Nun iü aber das Geheimnis der roten Furcht doch gelüftet worden durch die Aenßerungen eines Berliner Reicbsbanner- führers, der in einer Bede die Schleier satten ließ, indem er allssnhrle: »Ter Stahlheimiag bedeutet eine große Ge fahr. und ;war vor allem eine schwere seelische Gefahr snr die ,lehntansende politisch indifferenter und unorganisier- ter Menschen. Tenn die große Menge von I m p f st offen d c s R ationali S m n s , die an einem solchen Tage vor handen in. mnß nnbedingl Bergistnngen zur Folge haben, die nch aber meist erst nach einiger Zeit bemerkbar machen. Schwere BergistnngSerscheiililngen werden sich zur Wahl zeit zeigen, wenn wir nicht alles daran setzen, diesen poli tischen Schaden, den der Stahlhelm anrichtet, wieder anszu- merzen." Also jetzt wiisen wir cs! Tie „Fmpsüosse deS Ratioimlismns" sind es. vor denen sich die Hörsing- und Thäl- mann-Trnppen so fürchten. TaS iü aber genau daS, waS der Stahlhelm mit seiner Parole der „Eroberung Berlins" will. Tenn dieser Bus bedeutet nichts anderes — wie der Neuer Pariser Kampf gegen die RheinrSumung. Keine Räumung, keine Truppen verminderung! Paris, 7. Mai. Angesichts der deutschen Ankündigung, die Bheinlandi'rage demnächst znm Gegenstand einer diplo matischen Aktion zu machen, nimmt das militaristische »Echo de Parts" seine seit längerer Zeit eingestellte Anssatzrethe: .Unsere bedrohte Sicherheit" wieder ans. War der früher unternommene Feldzug gegen die vorzeitige Rheinland- räumnng gerichtet, io spricht daS Blatt durch die llcberschrist seines heutigen Artikels daS Lettivort aus: »Die Truppcn- zahl der Rhcinarmce kann nicht verringert werden." DaS Blatt rühmt sich einleitend, daß seine frühere Kampagne zum Ziele gehabt habe, die Rheinlandränmung zu hiutcrtreiben, solange Deutschland nicht Beweise seines friedlichen Willens geliefert habe. Dieses Ziel sei erreicht. Auch der am ver gangenen Mittwoch von Botschaftsrat Rieth vorgebrachten deutschen Forderung »ach Berrtngernng der Besatzung»« truppen dürfe nicht entsprochen werden, wolle man nicht einen folgenschweren Fehler begehen. Besser sei immer noch eine völlige Rheinlandränmung, da diese Frankreich zwingen würde, ohne Aufschub an den Grenzen die nötigen Maß nahmen für seine Sicherheit zu ergreifen, während eine ver ringerte und militärisch wertlose Besatzung Frankreich nur die Illusion der Sicherheit gäbe. Die jetzige Be sä Y n n g s z i s f c r sei ein M i ii i m » m, unter daS un möglich hcruiikergcgangen werden könne, solle nicht ein neues Sedan im Rheinland hcranfbcschworen werden. England weis! auf die Stellung Slresemanns. Wachsende Schwierigkeiten bei Ausbleiben eines Entgegenkommens. London. 7. Mai. Für die weitere Entwicklung der Behand lung der Rheinlandtrage erscheint es bemerkenswert, daß man in Londoner Kreisen der Stellung des deutschen Anßen» Ministers eine erhöhte Bedeutung beimißt. und meiut. daß sein« Schwierigkeiten sich vergrößern müssen, «enn von der Gegen seite weiterhin ein so geringe» Entgegenkommen wie bisher ge. zeigt werde. Der .Standard" nimmt kritisch Stellung zu der letzte» Rede des Ministerpräsidenten Poincars in Bar-le-Duc und meist mit Bedauern darauf hin, das, die französische Regie rung bisher einer Stellungnahme über die Fortsetzung der in Thoirn begonnenen Politik auSgewichen sei. Der französisch-belgische Mlilärverkrag. Eine Ergänzung des Locarno-Abkommens! Paris, 7. Mat. Wie Havas auS Brüssel berichtet, lautet die Antwort aus ein« von dem Senator Magnette an den Mintüer für die nationale Berteidigung und an den Minister des Aeußeren gestellte Anfrage hinsichtlich des französisch- belgischen militärischen Abkommens wie folgt: Die angeb lichen Rachrichten, über die der Senator erregt ist, sind nicht dementiert worden, weil sie ganz offenbar der Wirklichkeit nicht entsprechen. Das französisch-belgische Desensivabkommcn für den Fall eines nichtprovozierten Angriffes besteht unter den Bedingungen, unter denen es abgeschlossen worden ist! Die Anwendung dieses rein defensiven Abkommens steht nicht im Widerspruch mit den seit Locarno geschlossenen gegenseitigen Garantieverträgen. Diese Arrangements er« gänzcu <!> sich »nd könne« die Friedens- und Sicherheits- Garantien. die sich a«S dem BölkerbundSstatnt ergeben, nur verstärken. Ter Wiedergabe der Erklärung deS belgischen Ministe riums fügt „Echo de Paris" die Meldung an, daß nach seiner Kenntnis die Zusammenarbeit der französischen und der belgischen Gencralstäbe, die längere Zeit unterbrochen ge wesen sei, jetzt unter glücklichen Bedingungen wieder ausgenommen morden sei. Vor kurzem habe eine erste Sitzung stattgefunden. Weitere Sitzungen seien vorgesehen. sW. T. Bi Kinöenburgs Besuch in Oldenburg. Empfang im Ministerium. Oldenburg, 7. Mai. Zu Ehren deS heute und morgen hier weilenden Reichspräsidenten v. -Hindenburg prangt die Staöi in Flaggen- und Girlandeiischmuck. Der Reichspräsident, Ser bereits am frühen Morgen in Begleitung des Staats sekretärs Dr. M e i ß n e r und deS Majors v. H i n d c n b u r g eingelrosfen war. wurde um st Uhr aus dem Bahnsteig vom oldenbuigischen Ministerpräsidenten v. Finckh und Ober bürgermeister Dr. Goerlitz, sowie dem Ehes der ReichS- behörden begrüßt und nach dem Pigtz vor dem Bcihnhos ge leitet. wo eine Ehrenkompagnie Ausstellung genommen hatte, die der Reichspräsident abschritt. Alsdann trat der Reichspräsident im Biererzuge die Fahrt nach dem StaatS- ministeriiiin an. Ans den Straße» bildeten Vereine und Schulen Spalier. Im Siaatsmini/teriilm erfolgte die Vorstellung der leiten den Beamten. Vor dem Gebäude hatten Schulkinder Aus stellung genommen, die Lieder zum Vortrag brachten. Der Reichspräsident dankte in kurzen Worten, in denen er die Jugend im Anschluß an das Lied »Ich Hab' mich ergeben" zum Dienste am Vaterlands mahnte. Daran schloß sich eine Rund fahrt durch die Stadt lind nähere Umgebung. Mittags erfolgte die Begrüßung des Reichspräsidenten im Rathaus« durch den Oberbürgermeister Magistrat und Stadtrat. Der Oberbürgermeister gab in einer Ansprache der Hoffnung Aus druck. daß cs dem Reichspräsidenten noch vergönnt sein möge, den Wiederaufstieg des deutschen Vaterlandes mit eigenen Augen zu schauen. Der Reichspräsident betonte in seiner Er- «viderunaSa» spräche, daß er sich als Ehrenbürger Oldenburgs »»'1 der Stadt verbunden gesuhlt habe. Anschließend fand in der Wohnung des Ministerpräsidenten v. Finckh ein Früh stück statt. Industrielle Zusammenarbeit mit Oesterreich. Di« Verhandlungen her deutscheu Industriellen ln Wien. Wien, 7. Mai. Bei den Besprechungen zwischen Ver- treten, des Retcbsvcrbandes der deutschen In- dnstrie und des Hauptverbiande» der Industrie Oesterreichs wurden österreichische Vorschläge über die Formen der »rgauischen Zusammenarbeit der beiden Ver bände einmütig angenommen. Sie gipfeln darin, eine mög. lichst einheitliche Behandlung der mtrtschaftltchen Fragen zu sichern, die dle beiden Staaten berühren. Man kam darin überein, daß die Geschäftsführung der beiden Spitzenorgant- sationen jede für sich die nach ihrer Auffassung für die ge meinschaftliche Arbeit tn Betracht kämmenden Fragen be- arbeiten möge, um auf diesem Wege zu bestimmten Vor. schlagen für die BeratnngSgegenständ« der nächsten Konferenz zu gelangen. Parker Gilbert über -en Dawes-Plan. Nenyork, 7. Mat. Wie „World" berichtet, wird der General agent für Reparationszahlungen Parker Gilbert in dem Ende dieses Monats erscheinenden HalbiahrSbcricht aus- ftthren. Dcntkckland könne ein« Revision de» DnweS-Plans io. lange nicht ermarte«, als a«S Reichsmittel» Srtzdite und Sub, sidie« gezahlt würden. Im übriaen werde auch daS Reich s. budget kritisiert und der wirtschaftlich« Fortschritt Deutsch lands. der insbesondere an der Zunahme der deutschen Aus- landsanlagen erkennbar sei. hervorgehoben. lW.T. B.j vnndedsübrer Geldt, auch in Dr«»d«« versilbert hat —. al» daß der Stahlhel« mt» dm« Saften be» Geiste« und mit denen machtvoll«, Kundgeduagen ideelle Eroberungen machen will. Die Demonftratton tff nun einmal et«e Werbemittel, das im Zeitalter der Maffenwtrknngen unvN meidlich Ist. Und gerade die Reichdhauptstadt. dt« nicht» anderes kannte als die ewigen rote« Paraden, braucht eine Rüche oater-, ländische Kundgebung, di« ihren Einwohnern L»ie Neber- zeugung vermittelt, daß «» t« Deutschland nicht nv« RetchS- banner, Rotfront und frei« Gewerkschaften gibt. sonder« haß daneben und darüLer der alte Frontsoldatengeist »wch lebt und sich nicht verdrängen und nicht unterdrücken läßt* Daß da» wirklich« Deutschland «den nicht da» Berlin der rote« Demonstrationen ist. sonder» da» ganze Reich und da» gauz« Volk, dessen Mehrheit nicht marxistisch, nicht klaff,nkchBwfe- risch, nicht international eingestellt, sonder» national, Srch,'der. lich und idealistisch gesinnt ist. Da» »rote" Berlin bragicht diese Art von Eroberung, die ihm heute widerführt, und sie wird ihre guten Folgen haben, ob es den darob zeternd»'» Linksparteien recht ist oder nicht. Wiederholt wurde tn diesen Tagen darauf hingewieserr. daß der Stahlhelmmarsch auf Berlin, wenn die „Eroberung^ je nachhaltige Folgen haben solle, noch «ine andere, tiefere Bedeutung haben müsse. Denn Berlin ist die RetchShaupt- stadt und damit die Zentral« der Politik. Der Marsch nach Berlin und der tn Gtahlhelmkretsen setzt oft gehörte Ruf: ».Hinein in den Staat!" werden deshalb vielfach so gedeutet, daß sie gleichzeitig heißen: „Hinein tn die Politik!" ES fehlt auch nicht an Empfehlungen einzelner Parteiorgane, wie der Stahlhelm, um sein politisches Gewicht zur Geltung zu brin gen, sich mit den Rechtsparteien zn gemeinsamer Arbeit ver- blinden müsse, etwa nach Art deS Reichsbanners, das durch seine aktivistische Tätigkeit in den Linksparteien eine politisch viel bedeutsamere Rvlle spiele. In diesen Mahnungen liegt zweifellos etwa» Richtiges, aber sie bergen auch große Ge» fahren ln Nch für einen SSehrvcrband, wie e» der Stahl- Helm ist. Es ist nicht zu leugnen, baß das Bttndcwesen in Deutschland, nachdem politisch und wirtschaftlich eine gewisse Stabilisierung eingetreten ist, einer grundsätzlichen Um stellung bedarf. Die Aufgaben, die den Organisationen aus der Not der Revolution entstanden waren und die zu ihrer Gründung geführt hatten, sind erschöpft, soweit es die äußeren Umstände und die Wirkungsmöglichkeitcn der Verbände zu- ließen. Reue Ideen und neue Ziele müssen wirksam werden, wenn sie nicht ihre Bedeutung verlieren und am Ende gar in gegenseitiger Bekämpfung aufgehen sollen. Diese neue Stoßrichtung führt unvermeidlich inS politische Gebiet, aber sie wäre verfehlt, wenn sich der Stahlhelm etwa tn die Niederungen parteimäßig gebundener Tagespolitik verlocken lassen sollte. Das scheint auch nicht der Wille seiner Führer zu sein. Den Parteien soll ihr Arbeitsgebiet tm Kampfe um die jeweils aktuellen Fragen überlassen bleiben, die vater ländischen Verbände und vor allem der Stahlhelm müssen auch weiterhin über den Parteien die großen Ziele des nationalen Wollens auf weite Sicht der Verwirklichung ent- gegenführen, indem sie maßgebenden Einfluß gewinnen auf die politische Willcnsbildung im Volke und in seinem Nach wuchs. Gilt der erste deutsche Frontsoldatentag des Stahl- belmS der Eroberung Berlins und hat seine Parole den Sinn, daß er an den Staat heran und tn ihn hinein will, so mnß dieser Kampfruf, wenn er Gutes wirken soll, ganz erfüllt sein von dem echten Frontsoldatengcist, der nichts anderes kannte, als das Wohl des Vaterlandes, dle natio nale Gemeinsamkeit »nd die Befreiung Deutschlands. MintstererklSrungen zur Auswertung. Her»« gegen Fälschungen einer srühere» Erklär»,» Berit«, 7. Mal. Im RechtSauSschuß de» Reichstage» gab heute ReimSinftizminifter Dr. Hergt eine Erklärung zu einem an ihn gerichteten Offenen Briefe des Grafen Posadowsky über Pie «ufwertungsgesetzgebung ab. In dem Briefe heißt eS ei», »ngg, daß der Führer der deutschnattonalen Reichstags- sraktton schon bet den Dezemberwahlen »924 erklärt halte: -Sobald die Deutschnattonalen in der Regierung sind, wird innerhalb 2t Stunden ein «ufwertungsgesetz vorgelegi, welches hundertprozentige Aufwertung bringt." Drmgegcn. über wie» der Retchsiustizmtntster darauf ht». baß er schon früher tm «uäschuß die ihm zngeschrieben« vehnnptnng al» »öllig n»«»hr bezeichnet und di« Entstein«» in einer Rede in Stettin «l» Gemeinheit gekennzeichnet Hätte. Er wäre tn der vage, nachzuwetsen. daß diese Meldung gemacht worden sei In der RetchstagSsitzung vom 38. Juni 103t, also vor den Dezembcrwahlen, hätten die sozialdemokratischen Abgeord neten ihm al» beutschnattonakem Abgeordneten »Leu gute» Rat" gegeben, baldigst einen Gesetzentivurf auSzuarbetten, da mit die Deulschnatioualen, wenn sie einmal die Regierung übernehmen, ihre Versprechungen wahr machen könnten. 'Daraus hätte er, -Hergt, in einem Zwischenrufe geantwortet. ».Dann haben Sie ihn (den Gesetzentwurf! sofort am ersten T'Pge." ES handle sich also nur um eine ZwtschenrufSepisodc, a»H der man jetzt eine programmatische Erklärung tm Zn- sanizmeuhaiige mit de» Wahlen machen wolle. Vs wird dann die X'ügc hm,«gefügt, er hätte eine hundertprozentige Aus wertung verheißen. Das habe ich. betonte Erz. Hergt. niemals »nd u« keiner Stelle getan. So kennzeichnet sich bi« Be. hanptuzig in dem Offenen Briefe des Grafen Pvsadvwsky als ein bösvvilligeS Machwerk, und ich bedauere, so führte der Minister weiter ans, daß ein Mann von dem Ansehen de» Grafen Pg'sadowsky solcher Machination zum Opfer gefallen ist. Nach igicser Erklärung des Minister« setzte der Ausschuß die Berat»,ng des sozialdemokratischen Antrag» fort, der die generelle Avriwertnng der bei den Banken eingelegte« Spar, cinlagen. de» Einlagen mit mindestens sechsmonatiger kündi« anngssrist uud der Einlagen bei den privaten Sparkaffen »er langt. Reichs »irtschaftsminister Dr.CurtiuS erklärt« gegen dielen Antrag» Ein sür dle Gesetzgebung geeigneter Begrlss besonderer Spureinlagen hat bei den Banken nicht bestanden. Eine Auswertung aller Einlagen mit sechsmonatiger Kündi gungsfrist sei artzch nicht möglich, weil mindesten» zwei Drittel aller Einlage» bei den Banken eine solche KündigungSsrist hätten. Die Banken würden trotz ihrer jetzt günstigeren Ge schäftslage z» eins« Aufwertung im Sinne de» sozialdemokra tische« Antraaes nischt in der Lage sei«. Die müßten die Mittel dazu aus ihrem eigenen Vermögen nehmen. Die großen Ein- i,ahmen der letzten Jahre seien auch nur vorübergehend ge wesen. Es würde liH also nicht um eine Aufwertung, sondern um eine L o n d e r b x ft e u e r u n g der Banken handeln. Die Abgeordneten Dr. Rademacher sDn.i und Dr. Scheiter jZ.i schlossen sich der stdegieriing in der Ablehnung des sozial- dciiiokralischcn Antrags an. — Auch Aba. v. Richthose» sDem i hielt setzt die nachträgliche Auswertung der Bankguthaben siir undurchsührbar. Anderseits müsse festgestcllt werden, daß jetzt vielfach von den Vansie» AuswertittigSaiisprüchc an ihre Schuldner gestellt würden, die nicht angängig seien. — Ei» Regierungsvertretcr erklärte dazu, daß das ReichSgerlcht solche Ansprüche der Banken biölzer immer abgewiesen habe. Abg. »eil sSvz.j erklärte, cö müßte möglich sein, die ein- zclneii Banken nach Maßuäbe ihrer LeistungS'ähigfeit zur Aufwertung zu verpflichte». Die Abgeordneten Dr. Wunder lich und Kahl tD. Vp.i versicherten, die Ablehnung deS sozial- demokratischen Antrages sei «ruf rein sachliche Gründe zurück- zuführen, nicht etwa auf die Sympathie für di« Banken. — Der sozialdemokratische Antrag wurde darauf gegen dt« An tragsteller und die Kommunisten bei Stimmenthaltung des Abg. Brodaus (Dem i abgelehut. Der Rcichsjnstizminister erklärte auf eine Anfrage des Abg. Dr. Radcmacher über die Regelung der Sparkassen auswertung. daß alle Möglichkeiten für die Sparkassen, answertung schon im bestehenden AufwertungSgeseh festgekegt seien. ES handle sich nun um die Durchführung dieser Vor schriften. also um eine VerivaltniigSangelegcnhelt. Ich hatte von vornherein angenommen, so fuhr der Minister fort, daß die Sparkasfcnfrage noch eine besondere Vertiefung i« AnS- schnß erfahren würde. Die auf diesem Gebiete tm Schoß der NeichSregieriing gepflogenen Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Ich glaube aber, daß am Schluß der ersten Lesung zweckmäßig vielleicht in den zu anderen Zwecken ge bildeten Unterausschuß schon nähere Auskünfte gegeben werden kann. Ohne wesentliche Debatte wurde dann der Rest der Befi schen Gesetzentwurfs gegen den Antragsteller, die Sozial demokraten und Kommunisten, abgelchnt. Die nächste Sitzung des Ausschusses wird am Mittwoch stattfinden. Tschangtsolin aus -em Vormarsch nach Sankau. Schanghai, 7. Mat. Tschangtschungtschang hat Anking, die Hauptstadt von Anhui, eingenommen, und Tschangtsolin steht nahe vor Hankau. Die Regierung von Haukau soll sich wegen Mangels an Geldmitteln nicht mehr lange halte, können. Auch der Sturz der Nanking-Regierung soll bevor« stehen. <?) General Tschaugkatschek. der Oberbefehlshaber der nationalistischen Truppe», hat Sunschuangfang ein Bünd nis vorgeschlagen und ihm die Führung der am nördlichen User des Jangtse stehenden neuen Divisionen angebolen. Es ist aber nicht sehr wahrscheinlich, daß Sunschuangfang aus diesen Vorschlag etngehen wird, da er es vorzteht, daS Ge biet südlich von Nanking, einschließlich Schanghais, zu kon trollieren. Wassenslillskanb in Nikaragua. lDurchNunkspruch.) Washington, 7. Mat. DaS Staatsdepartement gab den Abschluß des Waffenstillstandes zwischen den Li-erale» ,«d den Konservativen Nikaraguas bekannt, ohne Einzelheiten darüber mitzuteilen. Stimson hat den Vertreter Sakasas zu der vorläufigen Annahme von Bedingungen veranlaßt, die Diaz bereits lange vorher angebotcn hatte. Sttmson machte dem Staatsdepartement Mitteilung, daß amerikanische Truppen zwischen den Armeen der beiden Parteien ständen. Dr Slresemanns Friedensprels-Dorkrag tn Oslo. Berlin, 7. Mai. Nobel, der Nachfolger und Erbe des Gründers der Nobel-Stiftung, weilt seit einigen Tagen in Berlin und hat Dr. Stresemann gebeten, einen Zeitpunkt für den in den Statute» der Stiftung für die Preisträger vorgesehenen Vortrag zu bestimmen. Dr. Stresemann hat zngcsagt, nach Oslo zu kommen; vorläufig ist der 38. Juni für den Bortrag in Aussicht genommen. Der RetchSaußen- minister wird sich dann nach Stockholm begeben und wenn die politische Lage es gestatten sollte, tm Anschluß daran seine Ferien in Skandinavien verbringen. pfskkvr NvumRNN » « I > rv, I»«M I »tcts aucti voiriNix im ^lleinctepoi lo VSKm..! 0ro»«lon,^nnen»lr.l4. ssornopr L1138 I»«» wk»ee«e - »««tz «272 Selten, IS0 zkktlctuneeni etlcRII jecte- i.r,er, Ne- «elne za-e»«« «In-clilelkt, von <>« pirm, ».Vs-«-«« , «»., UNrn- v«ra w >23 zr,t>» unö trinlcn rci,e,«^ po»1I««et- xenOxt. tz
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