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Dresdner Nachrichten : 03.10.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190510035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19051003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19051003
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-03
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.10.1905
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verugrgedlldr: WniEE««- »—»- d.1 Ul.Il« t„>mall,«r «u»a,un, durch unter» pomi c^nxe und »«'.»>«. « SMU- und vr.ula.en »ur einmal) , »il ««V , durch au»wtrtl.« »om- ««IlonLr, »Ml,«, Ml. »0 «k. «ei etmaallvr Suliellun, durch dt« Poi>»vtl. cohneitieliellaelei. im«n.< >a„d mil «uivrechendem Aulchlaa«. »I achdru« aller Arlikel u. Orminal. Niiletlun.en ,ur «il deutlicher cuellenan.abe i.Dredd. Nachr.') pUtllle. Rachtrd.iich« Lon.rar- «ni»rüche dleiben unberückiichii.t: Mverianat« Maiiuikivte «erden nicht auidewadrl. »«l^aramm-Ldrellr: «acheich»«» »reSde« Ivvr -Vsi-Kaul <1sr Nruiivnliui-I'titirlli! Xltmnrkt 6 Aoflieteiiliit E -r « « ^ dlstst in «seeiimsvlrvollsr ^usküiirciNL uaunrnisrts uncl gurniertol DkAlUÜII! 1o2v« I tlüts aaod siponso, »nvio knrieer, I/rnaoaor uns ZVionsr dioclelion. I Hauptgelchästssielle: Muriclistr. S8 4V. ^nreigen-c-nf. «nnakme von Inkündt.un.eu die nachmittaa» s Udr. Sonn- und keieria.. »ur Marienlirade A von n bi» V,iUl>r. Die l>valli.e Aru»»> «eile ira. » Sildeni xo Bk-., An- lündi.unae» aul der Privalirite Zeile rs Bi«.: die s Ivallia« Zeile aus Ten - leite so Bia, als Liuaelandt Zeile bo Bi«. An Bnmmern nach Sonn, und steierlagen i ivaUi.c Grund,eile so Ps,.. aus Brivatieile ao Bia. rivailiae Zeile auf leNieit« und als Em.eiaudl so Bi,. Auswärtige Äu>» träge nur ,e,cn Boransde,al>>un,. Belegblälier werde» uril lo Bi,- derecknet. fternivrechanschl»^: »Mt I Slr. U t„td Rr. 209U. Ikkim Lummiiuru'lm a i » IbmpLvklo besouclcrs' IVVIIII» VUMMIUUUI V» HIlNVII, nur beete, erprobte ssabrilcsts lkOr «II« chrten vet» 1«I»v. OvIllHI'ITI'VN, lierrllohv klouksiten. pioktuagsn, Ossvouwl, SelilLuolis, 'Tiünsportviäotol oto. sie. I »i«».Ien-4. üllslsv 8w7- , « Itvlnlmrilt luvupvlt, (üumiuNvtti'vnkllkilIr, VVsitinvr-lr»-»-«, a». V?I»I»>I«N I, ne«». > -chritnsnKNtnmtorTiictleia/mkrTi. vonH ,» kfx. uv ^ui»z>L»u^ Vsiro. - verlln HV 04. - krualcsurt s.,«. Induder ä?r Kiiniglioli pevuvsiürdvn Klauts-dloclniUo in tzilksr, Ümnä ?ri» rVnliuudutkiiunu Ni. I-omu lM«. luedvarvv. I-Lssor koobsoinor dsutscrlier und snxsliselier ^n?.u^-, Hossn-, ffaletut- mul ^VsstouRosss iu uilon inodvinsu kurtzso und ?rimL-l^urtIititb«u ru billi^ston ffivieou. VsiIcuussntvII« dsr vom l<^>. kinunxiuinisteiium ooußSlvSdltsn vorsakritlsmüsklz-sn Ouikormntofks kür Köni^l. 8üc;Iis. 8tuuts-k'oist.Iwuiiibo. Noi iiiil»» I'örzelle! Lvkellelslrüsse 19 (,.ü»'^7.7...). M a» Ltei.iBl- Neugnipplerinigen der Mächte. Landtagswalile», Hosiiachrichte», Geh. Baurat Bergmann f. Sächs. vpllltl. Lebrervercin, Feuerwehransschuß. Tculsch-Oeslerleicher, Ung. Krise, Berlin. Ell'ktrizilätsindnstrie. SlLLSstDikiisiag.:!. Oktolicr IVOS. Neirgrnppteruilgen der Machte. Daß sich augenblicklich in den Beziehungen der Milchte zu einander eine tiefgreifende Aenderung vorbereitet, unterliegt wohl kaum noch einem begründeten Zweifel. Die Beendigung des russisch-japanischen Krieges mit ihren schwerwiegenden Folge- Wirkungen. die Erneuerung des Bündnisses zwischen England und Japan, die Spannung zwischen Deutschland und England, das Erkalten des russisch-französischen Verhältnisses und die Annähe rung Rußlands an Deutschland mußten notwendigerweise eine Umwälzung in der internationalen Politik anbahnen. Die Marksteine, die den Weg zu der endgültigen Neugruppierung der Mächte weisen, sind bereits z» erkennen: der Friede von Ports mouth, das neue englisch-javanische Bündnis. Herrn von Wittes Reisestationen in Paris, Berlin, Roininten, die Einigung zwischen Deutschland und Frankreich in der Marokkofrage und die Znsain- menkunst deS deutsche» Reichskanzlers 'mit dem italienischen Minister des Auswärtigen, Tittoni, erhellen mit ausreichender Klarheit den seit fast zwei Jahren völlig verdunkelte» politischen Horizont. Der Friede von Portsmouth und das gegen Rußland gerichtete englisch-japanische Bündnis bürgen dafür, daß während des nächsten Jahrzehnts ein asiatischer Krieg nicht zu fürchten ist. Japan, England und die Vereinigten Staate» von Nordamerika, die vorläufig, d. h. bis zur Vollendung des Pauamakanals und einer gewaltige» Kriegsflotte, als heimlicher Dritter im Bunde an- zusehen sind, bilden eine so kolossale Macht, daß sie es auf jeden Fall in der Hand habe», den Frieden in Asien crusrechtzuerhalten. Die Frage ist nun, wie werden sich die Verhältnisse in Europa gestalten, wird es England gelingen, seine Jsolierungspolitik Deutschland gegenüber durchzuseßen oder nicht?! Um den Ans gang dieser Frage dreht sich augenblicklich die ganze europäische Politik. Erfreulichcrwesie zeigt sich immer mehr, daß die englische Diplomatie ihre Rechnung ohne den Wirt gemacht hat, so über- uns klug sie auch zu operieren versteht, um andere Mächte ihren selbstsüchtigen Zwecken dienstbar zu machen: die Spannung zwischen Deutschland und Frankreich in der Marokkofrage hat beide nachbarlichen Mächte auf der Höhe politischer Einsicht ge funden. die sich durch englische Hetzereien nicht zum kriegerischen Eklat treiben ließ, bei dem Albion der lachende Dritte gewesen wäre. Nach zweteinhalbnwnatiger Dauer sind am vergangenen Donnerstag die Verhandlungen zwischen Deutschland und Frank reich zum glücklichen Abschluß gelangt, der an dieser Stelle bereits eingehend gewürdigt worden ist. Wenn man die deutsche und französische Presse bezüglich der Kommentare durchmnstert, die sich aus das über die Pariser Verhandlungen veröffentlichte Communiguö beziehen, so fällt vor allem der ruhige Ton auf, der in fast allen Zeitungen diesseits und jenseits der Vogesen angeschlagen wird und der zeigt, daß besonders bei unseren leicht erregbaren Nachbarn die klarschende, zielbewußte Verminst — je länger, je mehr — über chauvinistische Leidenschaftlichkeit die Oberhand gewinnt. Dieser Umschwung der französischen Volks stimmung ist durch das außerordentliche Entgegenkommen der deutschen Diplomatie in der Marokko-Angelegenheit wesentlich erleichtert worden. Die Zugeständnisse, die wir beim Marokko- Abkommen Frankreich gegenüber gemacht haben, sind gewiß nicht klein, aber vom höheren politischen Gesichtspunkt aus vollauf ge rechtfertigt. Denn eS galt bei dem ganzen Marokkostreit doch nicht allein, die deutschen Interessen im Scherifenreich zu wahren, «andern auch mit Rücksicht auf die europäische Gesamtlage die Bahn für di« Förderung eines auskömmlichen, wenn nicht freundschaft lichen Verhältnisses zwischen Frankreich und Deutschland völlig frei zu machen. Für diesen großen Endzweck konnten von der deutsche» Diploncatie ruhig und mit gutem Gewissen kleinere Interessen in Marokko selbst geopfert werden. Es verrät keinen übermäßigen Scharfblick, wenn einzelne deutsche Blätter der deutschen Regierung den Borwurf schwächlicher Nachgiebigkeit machen, denn ohne sich überschwenglichen Hoffnungen hinzugeben, kann man doch getrost behaupten, daß die Absichten, die deutscher- seit- mit der Marokkoaktion von Anfang an verbunden waren, erreicht worden sind: die Beseitigung der Delcassöschen deutsch, feindlichen Strömung im französischen Kabinett und das M- rücken Frankreichs von England einerseits, sowie die Annäherung an Deutschland anderseits. Das ganze Drum und Dran der Marokko - Angelegenheit, ver- Kunden mit einer gründlichen Aussprache »wischen Berlin und Paris, hat die französischen maßgebenden Kreise davon über zeugt oder in der Ueberzeugung bestärkt, daß eS für Frankreich nur von Nutzen sein könne, sich Deutschland zu nähern und mit ihm offen und ehrlich alle gemeinsamen und parallelen Inter essen zu besprechen. Dem aufdringlichen englischen Licbeswerben steht man in Frankreich je länger, je kühler gegenüber: man merkt di« Absicht und wird verstimmt. Zu diesem so auLsichtsreich-hoffmmgSvollen Endergebnis soll gutem Vernehmen nach auch der nunmehrig« Graf Witte, Rußlands befähigtster Staatsmann, als Mittels»»«»» daS Seine beigetrvgen haben. Die russische Regierung scheint überhaupt jetzt di« Absicht zu haben, in ein enges Verhältnis zu Deutschland zu treten, da» sich in schwierigsten Zeiten als treuer Freund und Nachbar erwiesen hat: Deutschland hätte das russische Vertrauen jeden falls reichlich durch seine wohlwollende Neutralität während des russisch.japcmischcn Krieges verdient. Vorläufig weiß man »och nichts Bestimmtes. Aber es kann nicht mehr allzulange dauern, bis sich zeigt, ob die Kaiserzusammcnknuft in den finnischen Schären bei Bjvrkö eine Elappe zu einem deutsch-russischen Bündnis gewesen ist und ob die Besprechungen Wittes m:t den leitenden Männern der deutschen auswärtigen Politik in Berlin und Roininten als weitere Meilensteine auf dem Wege dazu an gesehen werden können. Daß eine russisch-deutsche 'Annäherung und ein herzliches Einvernehmen zwischen Berlin und Peters burg zur Zeit besteht, hat der russische Staatsmann auf seiner Heimreise öffentlich und nachdrücklich aus gesprochen. Ob das srenndschaslliche Verhallen Deutschlands, auf das Witte dabei hinwies, auch eine dauernde Er innerung in Rußland hinlcrlaffcn hat und von Rußland nicht nur für die Zeit des Unglücks gewünscht und geschätzt wurde, wird sich nun alsbald zeigen. Obwohl die Resultate der Audienz Wittes bei Kaiser Wilhelm in 'Rominten und der voraufgegange- ncn Unterredungen Wittes mit dem Fürsten Bülow noch nicht bekannt geworden sind, wird man doch nach offiziösen Aus lastungen der letzten Tage annebmen müssen, daß diese Be sprechungen das Ziel verfolgt baden, die Umwandlung des russisch- deutschen Einvernehmens in eine greifbare, vertrag liche Form zu fördern. Wenn man berücksichtigt, daß die Tendenz der englischem Politik minmebr in Petersburg klar er kannt sein dürfte, und daß Witte als Freund eines festeren An schlusses an Deutschland in vollem Einverständnis mit dem Zaren in Berlin und Rominten verhandelt hat, so wäre ange sichts der anderweitigen Staaiengrnppierungen, die sich gerade jetzt nach Abschluß des neuen englisch-japanischen Bündnisses vor unseren Augen vollziehen, allerdings ein geeigneterer Zeit punkt für eine vertragsmäßige Sicherstellung der Interessen Deutschlands und Rußlands kaum zu finden. Ob es gelingt, das Zustandekommen einer deutsch-russischen Verständigung voraus gesetzt. in dieie Neuordnung der europäischen Machtverhältnisse die sranzösisch-russisckie Allianz hineinzuziehen, ist ungewiß, ob wohl diese Vervollständigung für alle drei beteiligten Staaten nur von Nutzen sein könnte. Die deutsche Regierung dürste sich dieser Idee sehr geneigt zeigen, und Ministerpräsident von Witte, der sich in jüngster Zeit als der „beste Mann" Rußlands be- währt hat, wird schwerlich dem Zaren obraten, diesen für Rußland vorteilhaften Schritt zu tun. Soviel bekannt geworden, hat er. wie schon oben angcdeutet, bei seinem Aufenthalt in Paris im Sinne einer Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich zu vermitteln gesucht. Es ist noch nicht oller Tage Abend, und man soll den Tag bekanntlich nicht vor dem Abend loben, aber so viel sieht schon jetzt fest, daß es, wenn nicht ganz unvorhergesehene Ereignisse eintrcten sollten, der Staatskunst des Fürsten Bülow gelungen ist, die Gefahr der Isolierung von Teutschlgnd abzuwcnden und außer- dem die Basis für ein deutsch-russisch-französisches Einvernehmen zu schaffen, das die wirksamste Gegenwehr gegen die schlaue Gewaltpolitik John Bulls bilden könnte. Was die soeben beendeten Verhandlungen unseres- Reichs kanzlers mit Tittoni in Baden-Baden anlangt, so ist darüber bis jetzt noch nichts Authentisches bekannt geworden. Jeden falls wird die Zusammenkunft der beiden Staatsmänner eine Festigung der deutsch-italienischen Beziehungen zur Folge haben und kann weiterhin als Ausdruck dafür gellen, daß der Dreibund unerschüttert fortbesteht und auch fernerhin seine Mission als europäisches Friedensbollwerk er füllen wird, nachdem die kleinen Reibungen zwischen Italien und Oesterreich glücklich beseitigt sind. Fürst Bülow hat zur Zeit mehrere Eisen im Feuer, und das ist gut, denn mit den Wandlungen der internationalen Lage muß auch Deutschland rechnen, wenn es nicht in eine Sackgasse geraten und plötzlich isoliert sein will. Fürst Bülow ober würde sich das Verdienst einer weltgeschichtlichen Tat erwerben, wenn es ihm gelänge, durch Weiterausgestaltung der schon jetzt vorhandenen guten Beziehungen zwischen einzelnen Staaten des Dreibundes und Zweibundes diese beiden ausschlaggebenden Mächtegruppen des europäischen Kontinents in ein freundschaftliches Verhältnis zu einander zu setzen und zur gemeinsamen Wahrung gemeinsamer europäischer Interessen England oder Amerika oder der gelben Gefahr gegenüber zu einen. der Staatsrat einer Prüfung nilterzoaen hat, ihnen jetzt zur Er ledigung vvrliegt. Es ist mein aufrichtigster Wunsch und meine sehnlichste Hoffnung, daß, wenn der Reichstag und der Stvrlhing oas Bvrgeschlcigene nnnlmmt, dies eine Verminderung der Gelabr und der Schmierigkeiten mit sich sühien wird, welche als Folge der Auslösung der Union entstehen könnten." Zur Lage in Ungarn. Wien. lPriv.-Tel.s Der Kaiser begibt sich der nngn- rischen Krise wegen nicht zu den Hochwildjagden in die sleirischcn Alpen, zu denen er alljährlich geht. Man schließt daraus, Los; wichtige Entscheidungen bezüglich Ungarns unmutelbar bervr- stehen. Pest. lPriv.-Tel.s Für den Wiederzusammentritt des Reichstags am 10. O klober ist ein Auszug von 100 000 Manu geplant. In der Sitzung wird Fejcrvar» das Vertagungsreskrivk unterbreiten, wonach das Haus ans unbestimmte Zeit oder bis zum Dezember vertagt wird. Am 12. Oktober wird voraussicht lich die Wiederernennung des Kabinetts Feseroary publiziert werden. Die Regierung wird angeblich am 1. November die Zahlung der Äbgeordnelendiälen und der Komitatsdotationen § einstellc». P c st. iPriv.-Tcl.s Mit Rücklicht auf die fortwährenden Demonstrationen hat die Direktion des Hotels Royal s der ttnabhängigkeitspartei das im Hotel befindliche Klublokal ge- j kündigt. — Spät Abends feuerte ein unbekanntes Individuum von der Straße aus mehrere N c v oI v e r s ch ü s s c auf die Druckerei des Sozialistenblaltos „Nopczava" ab: glücklicherweise wurde niemand verletzt. — Wie es heißt, soll Koloinan 2 zell in dieser Woche zum Rainer berufen werden. Neueste Drahtmeldunaen vom 2. Oktbr. Nordische Krisis. Stockholm. Der Reichstag wurde heute von dem Minister präsidenten Lundebera mit folgender Thronrede eröffnet: „Ueberzeuat von der Wichtigkeit dosseir, daß die Lage aus der skandi navischen Halbinsel, die durch den Beschluß des Storthing vom 7. Juni geschaffen worden ist, baldigst durch geordnete Verhältnisse abaelöst werde, habe ich Sie zu einem neuen Reichstage rinbe rufen, um diese ernste Angelegenheit einer Beratung ,u unter ziehen. Uebereiiistimmend mit dein vom letzten Reichstage ge- faßten und vom König sanktionierten Beschlüsse wurden zwischen den Delegierten Schwedens und Norwegens Verhandlungen ge führt und da» Ueberrinkomnien vorgeschlagen, daß, nachdem es Berlin. lPriv.-Tel.s Vom 30. September bis 1. Oktober mittags sind im preußischen Staate vier Cholerabazillen träger ohne Krankheits-Erscheinungen aimlich gemeldet wor den, davon einer in Steiiffurt (Kreis Oberbarnimj und drei in Adolssdorf <Kr. Wirfitz). Alle vier waren bereits in Beobachtung. Bon den früher gemeldeten Erkrankungen hat sich eine in Bxombera nicht als Cholera herausgestellt. Vom 1. bis 2. Okt. mittaps sind keine choleraverdächtigen Erkrankungen und! Todesfälle gemeldet worden. Die Gesamtzahl der Cholerasällc beträgt bis jetzt 259, von denen 87 tödlich verliefen. B erli n. (Priv.-Tel.j Der neue amerikanische Generalkonsul in Beüi» Tbackara hat heute sei» Amt angetreten. Er erklärte,! ans keinen Fall an einen Zollkrieg zwischen Deutschland und de» Vereinigten Staaten zu glaube». Die Verhandlungen würden mit der Zeit zu voller Verständigung zwischen beiden Ländern führen. Er werde bemüht sein, die guten Beziehungen zwischen Dentschlaiid und de» Vereinigten Staaten zu fördern. — Die ..Nat.-Ztg." brachte jüngst ein Petersburger Privat-Telegramin über den Empfaiig Wittes beim Kaiser in Roininten. Die Angabe» sollen auf einem Interview mit Witte beruhen. Ter bis herige Mitarbeiter der ,,Nat.-Ztg." Eugen Zabel erklärt nun, daß von einem Interview in seinem Telegramm keine Rede sei. Die „Nat.-Ztg." meint aber, daß Herr Zabel allerdings durch sein Verhalten die Annahme heivoracrufen habe, von Witte empfangen worden zu sein. Sie fühlt sich von ihm irregesührt und erklärt deshalb, jede Beziehung zu ihm abgebrochen zu haben. — Die „Deutsche Arbeitgcber-Ztg." ist in einer Reihe von Artikeln für die Anerkennung der A r b e r tue h m e r - O r ga » i sa tio neu durch die Arbeitgeber eingctrclen. Die „Nvrdd. Allgcm. Ztg." bemerkt dazu il. a.: Alles in allem betreffend, berühre» die Ausführungen der „Arbeitg.-Ztg." nickst unsympntlstsch, da sie eine Basis zu bieten scheinen, ans der die Kämpfe zwischen Arbeitgeber und Arbcil- nebiner in einer mit dem bestehenden Rechtszustande und den, sozialen Empfinden unserer Zeit im Einklänge stehenden Weste unter Wahrung der berechtigten Interessen zum Ausdruck gebracht werden können. Berlin. sPriv.-Tel.) Im hiesigen Architcktenhausc be gann heute vormittag die dritte Generalversammlung des Vcr- bandes fortschrittlicher Frauenvereine. Ein Rechtsanwalt Dr. Neustadt sprach über Nechtspolitik und Ethik niid vertrat eine Reihe radikaler Thesen, in denen er u. o. dem Staat das Recht abspricht, Ehen zu losen: die Ehescheidung soll vielmehr Privatsache sein. Berlin. lPriv.-Tel.) Seitens der Berliner Elektrizitäts- Werke wird mitgeteilt, daß der Betrieb der S t r a ß e n b a h n aufrecht erhalten und die Straßenbeleuchtung keine Unterbrechung erleiden wird. Nur die Einsatzwagen der Großen Straßenbahn-Gesellschaft hätten den Verkehr eingestellt. Tatsächlich ist eine Einschränkung des Betriebs insofern ein- getrctcn, als die Wagen einzelner Linien in doppelt so langen Zeitabständen wie sonst fahren. Die Durchführung des Streiks war heute früh unvollständig, da die Arbeitswilligen durch ein starkes Polizeiaufgebot geschützt wurden. In den im Stadt- innern liegenden Stationen fehlten nur wenige Arbeiter. Wie verlautet, sind heute morgen Feuerwehrleute zur Dienstleistung bei den Elektrizitätsfirmen abkommandiert. Sie werden haupt sächlich als Kohlenschipper verwendet und verrichten die Arbeit nicht in Dienst-, sondern in ZivilNeidung. Berlin. iPriv.-Tcl.) In dem Lohnkampse der Ber- liner E le kt r i z itä t s-I n d ustr ie sind oi« heute fort- gesetzten Einigmigsoerhondlungen ergebnislos verlaufen. Essen a. d. R. Amtliches Wahlergebnis. Bei der am 26. September stattgehabten Reichstags-Ersatzwahl für den Wahlkreis Düsseldorf V, Essen Stadt- und Landkreis, sind im ganzen 79323 gültige Stimmen abgegeben worden. Davon entfielen ans den Kandidaten des Zentrums, Arbeitersekrelär Johann Giesberts in M.-Gladbach, II 799, auf den Kandidaten der Sozialdemokraten Redakteur Wilhelm Gewehr in Elberfeld 37 524 stimme». Giesberts ist somit gewählt. Heidelb.erg. lPriv.-Tel.) Der Großherzoa ernannte den Dichter Heinrich Bierordt anläßlich seines üv. Geburt»- tage» zum Losrat. N ü r n b e r g, iPriv.-TM In dem bekannten Kalt- MO n nsch en E rbs chaf tS- Pro, eß schlossen die Kollman». schen Erben, von denen em Teil in Nürnberg wohnt, mit Bebck «inen Vergleich. M ll >, ch e n. Di« Zentralverlammluna de» Landwirt- lchastlicheo Verein» in Bayern mchm folgende» Antuag rallüLruns Drlosivui'stz! krsmaoiu Zappe» ! * ksdrik karledea! i S
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