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« ^ St rvu - 8 ^ l 'S » H L « L L Z "» . 2 2 6» " ' « ^r Z L rs ierzigjährige Frau im schwarzen Atlaskleide, die sich, in der Umgebung einer etwa» kleinbürger- chkeit so, das; wir alle wie versteinert dasaßen. Erst in Hamburg tuerst al» klein« Tänzerin bade austrete« mllfsni, wie sie ihrem Tanzlehrer, der wie ein Mohr aukgesehen Hab«, nach der Vorstellung eine silberne Medaille habe uberrelchen müssen, und wie sie als fünfzehnjährige« Mädetzen hie Linsis« in „Zbabale und Liebe" auf dem Dresdner Hofcheater gespielt habe. lieber dieses Auftreten erzählte sie dann mehr. Ei« !mbe zu Ludwig Treck gehen müssen, um sich von ihm di« Rolle der Louise vorlesen zu lassni. Tieck habe sie mit den wenig aufmuntrrnden Worten «urpfanaen: „ES tut mir s^br leid. liebeS Kind, daß Sie von den schlechten Stücken, »re Schiller geschnoben hat. gerade daß schiechtest« auSgewcchll lraben. Mer da es nun einmal so ist. will ich Miren die Nolle vorlesen." Und er habe gelesen. „Ader," sagte sie, „so schön Treck den Shakespeare laß» so unertrozüich ausdruckslos laS er den von ihm so maßlos unterschätzten Schiller. Die'Worte der ^ouiie zu Musord: „Müady, nehmen Sie ihn hi«, re«n«n Sie >u seine Arme! Reißen Sie ihn »um Altar — nur vergessen Sie nicht, das; zwischen Ähren Brautkuß daS Gespenst einer Selbstmörderin stürzen wird", sprach er in dem Tone, als wenn man etwa sagt: „Guten Morgen, recht schönes Wetter heutet Ich aber hatte mir die Worte s o gedacht. Und nun sprach sie, die zweiundvier, ^ Teetasse vor sia,. lichen Häuslichkeit ... durch ihr srenndlicheS Lachen wurden wir wieder in die frühere AUtngSsiimmnna zuriickgeftibrt." * Fachleute und Fortschritt. ES ist eine merk würdige Tatsache, so lesen wir in Professor Dr. G. Jäger« MonaiMcilt. daß Fortschritte auf irgend einem Gebiete oft, man kann »ast sagen in der Regel, nicht von der Zunft, sondern von irgend einem Außenstehenden veranlaßt werden. Eines drr hübschesten Beispiele Zt: das Schießpulver wurde, von einem Mönch erfunden Wie oft ist die Heilkunst durch Eingreifen von Laien gefordert worden sman denke an Prießnitz, Rlkli, Kneippj. Der Reformator Luther war zwar Tbeolog, aber kein Kirchen sürst. Christus selbst war kein Schristgelehrter und wurde von der „Zunft" verworfen. Die Apostel waren Fischer und sonst einiache Leute ans dem Volke snur Paulus bildet eine Ausnahme!. Die Biichdruckerkunst wurde von keinem Buchhändler erfunden. Der Erfinder der selbsttätigen Steuerung an den Dampfmaschinen war ein — Knabe sH. Polters. Die Eisenbahn ist nicht von einem FrLchisubrmann oder einem Poschalter ersonnen worden. Auck auf die Telegraphie ist kein Postmann gekommen. Ein Physiker war es, der die für di« Chemie bedeutungsvolle Spekttal- aiiai'yse geschaffen hat. Der Philosophie, der der Zweckbegrifs in einer Weise abhanden gekommen war. daß sogar ein Kant nicht viel Gescheites mehr mit ihm aiMsangcn wußte, muß vo« Darwin und seiner unbefangenen Würdigung der Zweckmäßigkeit wieder neu aufgeholfen norden. Es ist noch nicht lanae yer. daß Professor Tw. G. Jäger» Monatsblatt eine kleine Betrach- luiig des „Prometheus" darüber zum Abdruck gebracht hat, wie ein „Empiriker" die Kunstseide erninden hat. während der Fach- mann vor den Schwierigkeiten zurückgeschreckt wäre. Der Nicht- sgchmann besitzt in manchen Fällen die nötige Unbefangenheit und Naivität, der Fachmann bat sein Brett vor dem Kopse. Es wäre eine dankbare Aufgabe, diese merkwürdige Erscheinung noch weiter zu verfolgen. Den Fachleute» soll ja damit das Recht nicht abgesprochen werden, daß auch sie je und je einen Fortschritt aus ihre Rechnung schreiben dirnen. Freilich kann es da Vor kommen. daß Verdienst und Ruhm wieder etwas erblassen, wenn nachgewiesen wird, daß die vermeintlich nagelneue Sache schon vorher bei anderen Völkern bekannt tvar. Ein Beispiel ist die Impfung mit Heilserum, die in Afrika seft langer Zeit geübt wird, die Entdeckung deS Zusammenhangs zwischen Sumpffieber und MoSkiios. den die Singhalesen schon längst gekannt haben sollen. * Der Gelehrte als Höfling. Die „Franks. Ztg." schreibt: Der Vater des jüngst verstorbenen Astronomen Otto Wilhelm Struve war nicht nur ein berühmter Astronom, sondern auch ein gewandter Weltmann, wie man eS in Rußland unbedingt sein muß. wenn man Erfolge erzielen will. „Wilhelm Struve." erzählt der bekannte russische Chirurg N. I. Piroaow >n seinen Erinnerungen, bemühte sich in der ersten Zeit des Ministeriums Uwarow eifrig um die Errichtung einer Stern warte in Pulkova. Vor allem hieß es. den Unterrichtsminister für diesen Plan zu gewinnen. Struve benützte denn auch dazu einen Besuch, welchen Uwarow der Universität Dorpat abstattete. Auf die Einladung des Astronomen hin besuchte der Gast auch das Dorvaker Observatorium, unter dessen Inventar selbst verständlich der berühmte Refraktor am meisten bemerkt wurde. „Zn meinem Leidwesen," beginnt Struve. „hatten wir alle diese Tage schlechtes Wetter, und deshalb habe ich eS nicht ge wagt, Sie zu bitten, in unseren Refraktor des Nachts hineiiun- schauen. Jetzt könnte man aber einen Blick kineintnn, lediglich um sich zu überzeugen, wie gehorsam das Instrument auch dem leisesten Drucke gegenüber ist." Uwarow bleibt stehen und blickt in das Rohr hinein. „Entschuldigen Sie." sagte er. „ich sebe etwas: es scheint mir sogar ein Stern z» sein!" „Unmög lich, Exzellenz!" ruft Struve aus. „Nun, schauen Sie doch selber." antwortet Uwarow. Mötzlich nehmen seine Züge einen erstaunten und enthusiastischen Ausdruck an. „Exzellenz, gestatten Sie mir. Ihnen meine Glückwünsche darzubringen. Sie haben ein? Entdeckung gemacht! Es ist etwas ganz Außerordent liches. Es ist unbeqreislich, wie eS geschehen konnte, daß es Ihnen vergönnt war. zum ersten Male einen noch unbekannten Fixstern zu erblicken. Von nun an wird dieser Himmelskörper in die Liste der nencntdeckten Tixsterne ausgenommen werden." Noch am selben Abend hielt Struve vor dem Prosefforen- tollegium einen Vortrag über den von Sr .Exzellenz entdeckten Fixstern. Der Minister war zugegen. „Ich weiß nicht." fährt Piroaow fort, „oh Striwe den Stern ans den Namen Uwarow getauft hat. wie es sväterhin einem Mineral, dem Uwarowit. er gangen ist. oder ob der Stern ohne Namen geblieben ist. Natür lich befand sich Uwarow im siebenten Simmel und stellte cs sich nicht vor und wollte überhaupt aar nicht den Gedanken gelten lassen, daß er nickst der zufällige Entdecker war. sondern daß dem Stern schon vorder dank em feinen diplomatischen Genie Struves eine besondere Rolle znertellt worden war. * Gedächtnis der Tiere. Ter jüngste Besuch des bekannten Hamburger Tierbändigers Karl Hagenbeck iw Zoolo- gischen Garten von Newyork hat einen interessanten Beweis dafür erbracht, wie lange und wie treu das Gedächtnis von Löwen und Tigern unter Umständen sich zu bewähren weiß. Hagenbeck hatte fick bei seinem Eintreffen beim Direktor Hor- naz-e nach zwei Löwen und zwei Tigern, die er vor zwanzig Monaten au das Institut verkauft hatte, erkundigt und dabei die Ansicht ausgesprochen, daß die Tier« sich gewiß riesig freuen würden, ihn wiederzusehen. Ans geäußerten Zweifel betraten beide da? große Raubtierhaus, bis sie zu einem Punkte kamen, wo sie sowohl die Löwen wie die Tiger sehen konnten. Dann rief Hagenbeck aut Deutsch: „Wie geht es denn Oueenie und Wilhelm? Und was ist aus meinem Eonnt und meiner Counteß geworden?" Tie Löwin Oueenie erwachte zuerst aus der zuvor beobachteten Apathie und öegriißte ihren alten Herrn mit freu, digem Gebrüll, iu das dann auch Wilhelm lebhaft einstimmte. Tan» batte aber auch das Tigerpaar ihn erkannt und das dröh nende Ouartstt der Tierstimmen tvar von solcher Gewalt, daß die Besucher schleunigst das Weite suchten. Oueenie und Wilhelm kämmten dann, ans Gitter sich drängend, um den nächsten Platz zu dem sich nähernden Herrn. Hagenbeck langte daraus mit beiden Händen hinter das Gitter, streichelte und kraute die Neueste »«tnr uud «ot« <tz»«U1tLt»r» l» l-Mneii au« den «ardftttwEaövlk«, «nrrpnch and Vlaue« t. «. empfiehlt tu grofter AnSwaVl a.,» denkbar billigste» Prelle» Läusrä Voss lselt S« Lidreii dler b«M«ich. »S. «««. ...»«.«.»« «ur im SM8« Los Vtotorta-dalou». AS lke»t«r und 1 Posten »nrsttel«ae«ll1»ta varckln«» an«t Ntwr»» ß nur in Larcnkreisen großes Aufsehen erregt, da er einen neuen Beitrag zur Beurteilung tierischer Intelligenz liefert und bei» spielsweiie auch die alte Legende vom Ritter und dem ihm fukr seine Hüse dankbaren Löwen als möglich erscheinen läßt. Blicher-Neuheiten. X Paul Hcnse. Novellen, so Lieferungen s 10 Pf. Me >1 Tage eine Lieferung. Am 18. Mär; feierte Paul Hepse feinen 78. Ge burtslag. Mit unvernnnderler Geistesfrisch« wollet der Dichter seine» Hoven BeruiS. Paul Heine gehört zu unseren vielseitigsten Dichtern. Als Lvrtker und Dramatiker wie als Uebersever hat er lein baue »sächlichstes LebenSwerl Nomone und Novellen, von denen ....... .. I. G. Eviiatchen Buchhandlung erscheint. Dir erste, dit Roman« um sagend« Lene, liegt bereits in S Bänden vollständig vor, von der zweiten, den Novellen. sind uns soeben di» Lieferungen 21 di» LS zugegangen, mit Lenen der vierie Ban» abgeschlossen ist. X Fever Staatsbürger wird das Erscheinen der vor kurzem au<- gegebenen 1. Auslage von Prof. Paul LanglxmS' bekanntem « Staat»- Fortsetzung sieh« nächst« Teil«. unirrrn virneingnen trauern, rus uvrrrer etzer hat er Hervorragende« geschaffen, al» rk gelten aber kein« Prviaichöbkinaen, die len eine wohlseilc Ausgabe ii» Verlage der I Vklitck Lnlltiln, aeaen Wind und Wetter seit Jahren erprobt. in allen Breiten bi« 4 Meter. Stark- tädtge alatte und arstretfte, mechanisch br,gestellte rein Leinen. 8Mie>l 8eii!lliW!' Siiit Ztim-Slr. t. Mll Tafel- .m^sttschü^ MM WM MM! MM «Nls imaieniirbes Getränk bei allen Erkoankunaen der Als hygienisches Getränk bei allen Erkrankungen der Almmigs- u VerdaliungSorgaile von unschätzbarem Wette. aus de» altberiihnrten Mineralquellen bei Echzell (Oberbessen). Hanptttiederlage: NSoisor, vresSen-ff., LlMiittwZZe Z?. 8kl«s»rell>kl M. »»»»»O«»»»»»«««»»««»«»»»»»»«»«»»»»»»»»» Elsässer, frnnzösische und englische Aabrikate in glatt einfarbige», damassicrten u transvarentartigen wirknnaSvollcn Stoffen, jedem Ge- schniacke Ncchunug tragend. 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Lsevzliche Bitte fiiv die Sommer-Pflege dev Stadtmission. Wie seit Jahren muß für die kränklichen armen Kinder, die nicht nur Ferienettioluiig. sonder» etwas mehr bedürfen, die Liebe wrgrn Helsen: im vougeii Jahr Minden unsererseits 255 in de» mir uns verbundenen Bethlehemslisten verpflegt. Besonders not tut es aber auch, anner Frauen zn gedenken, denen andere Mittel und Stätten zur dringend nötigen Kräftigung nicht ofse» sieben und die oft nur deshalb frühzeitig hinfiechen, weil sie uie niisatme» konnten. Ihrer will die Stadtmilsion in anderen rwei Erholungsheimen sich annehmen. Gaben edler Menicheiisteiiiioe in jeder Höhe, e» sei für die kränklichen Kinder und Frauen, nehmen außer der Expedition des Stadtvereins sur inueie M ssio». ZinzendortftraH« 17, »t., auch sreuiiblichst die Seboküladeage'chäste von V. --ÜU«»-, S««» strafte und König Iohann-Ltrafte, entgegen. I. A.: Pastor Kovealerao». Vra«1-8vL«lv ,»>- — 2oUlrci k — Anstor an jeäormauv! — Leiävusadrikt. 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IffotOl 4tz„L»I»M«M, L„ k.. vevor ,i,eke I-sste, vornebm»«. LLnu». ktetttr. Prnnp «1. N—. 8^0 tzlliirlungsn Mlilungsn AfilZungvn tzllililungen tzllilrlungsn Nkililung«» tzllililungen Pkilchungsn LLLä-VsrpLvktllllx. Die 287 Hektar 55 Ar oder 600 Acker jagdbare Fläche um fassende. rechts der Welßcritz gelegene Abteil»«» M drr Jügd- iiutzuug der Stadt Dippoldlsivalbe soll Tonnab«nd de» 13. Mat d. I. nachmittag» 4 Ubr die Jahre 1005—lÜIl anderweit verpachtet weiden. Pachtlustigr werden hierzu eingeladen. Die Bekanntgabe der Bedingungen erfolgt im Be,Pacht»,igstermin. DivvoldiSwalde. am 2K April 1005. ß Earl Ulbrich, Jagdvorstand.