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Dresdner Nachrichten : 31.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189907315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990731
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-07
- Tag 1899-07-31
-
Monat
1899-07
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.07.1899
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ßoraeus. LI. Aiivilviitiil»!', 81, uv«8t»ak8,« y, /,unäcl>8t äor UraMr8tr. R Wr»»6vrvr". WLüäerer-l'ubrrLä^orlco vono. WtQLIKokor L ^acaleLo, ^dsMültr-ScLAllLU. Lieeno I''u1ir!»ulin : Vrostlea-I^., Xowustr. 3. lelopkon II, l^o. 211. porösen Stollen! Qviokt Ullil äurcdlLsslxl ^ D W'r'ttNL 8ek»u8tvr orsusstrss«e s, ^ * DanäakiLt unä OrtLopä^. Walls tr. ^ Lei i8S-L pvldtz IN 8nebkSMÜ88vr '/»siimmenstollullF unä äurablvr 1Z.u88tzrttuii8 EW.ll MS LlDi rum Ill'owo von it l»I. S« »»»'. I»1s 2S !»I. mit 6tzbrrruoll8irn'rei5uoxt. MM »» UUH»UWU^UUA^MM.U!>d pramsitkr Vkp8«nli1 nruik, Ppassiklrlk. Hl»' Iß lülltpai'l' Neueste Fernschreib- II. Fernsprech-Berichte. Anitl. Bekanntmachungen. Vogelwiese, Dresdner Mutlunaßliche Witterung: Fptrsirp- Fußball-Club, Gerichtsverhandlungen. „Die Befreiten". Ernst und Scherz. Briefkasten. Niederschläge, kühl. Montag, SI.Jnli 189S. Kernschretb- und Acrusprech-Berichtc vom 30. Juli. Kiel. Die Leiche» der drei ertrunkene» Matrosen wurden geborgen »nd nach dem Friedrichsorter Lnzarcth geschasst. Eronbcrg i. Taunus. Der Maler Pros. Adolf Schrepcr ist "Nachts hier gestorben. W i e n. Tie Bornnssctznng eines Blattes, die Wiener Polizei und die Behörden in der Provinz hätten den Auftrag erhalte», gegen alle Knndgebiulgcn ans das Schärfste vorzngehe», wird von zuständiger Seite als durchaus willkürlich bezeichnet. Ter Minister präsident habe im Gcgentheil erst kürzlich erklärt, er lege vrinzipiell Werth daraus, das; die Behörden in ihrem gesetzlichen Wirkungs kreise selbstständig und unter eigener instanzcnmäßigcr Verant- wortlichkeit Vorgehen. Budapest. Aus Anlas; des 50. Todestages des Dichters Alexander Pctvsi fanden heute überall in Ungarn Gedächtniß- scicrii statt. Neunes. Bei Gelegenheit einer antisemitischen Versamm lung entstand eine Schlägerei, bei der zwei Personen leicht ver wundet wurden. Haag. Die drei von der Fricdenskonscrcnz beschlossenen Konventionen, betreffend die Schiedsgerichte, die Kricgsgcbränche im Landkrieg und die Anwendung der Genfer Konvention auf den Seekrieg, wurden nicht unterzeichnet von Dcutichlaud, Oesterreich- Ungarn. China, Großbritannien. Italien, Japan, Luxemburg, Serbien, Schweiz und der Türkei. Die Vereinigten Staaten von Amerika Unterzeichneten nur die Konvention über Schiedsgerichte, jedoch unter Vorbehalt. Rnmänieu Unterzeichnete die Konvention über die Schiedsgerichte unter Vorbehalt. Die drei Erklärungen betreffend das Verbot, Explvsivkorpcr aus Ballons zu schleudern, Stickgase verbreitende Geschosse sowie Kugeln in der Art der Dum- Dum-Kuacln zu verwenden, wurden nicht unterzeichnet von Deutsch land, Oesterreich-Ungar», Ehina, Großbritannien, Italien, Japan, Luxemburg, Serbien und der Schweiz, während Amerika nur die Erklärung betreffend die Ballons Unterzeichnete. Hüll. Gestern Abend brach auf den Lagerplätzen für Baiiholz bei dem Victoria-Dock Jener aus, welches die sich über sechs Acker ausdclmcnden Holzstapel und einen große» Speicher zerstörte. Der Verlust des Holzes wird ans A »,000 Pfund Sterling und der durch die Vernichtung des Speichers entstandene Schaden wird auf ZOO,OM Pfund Sterling geschäht Monaco. Aus dem Boulevard Eondamiue stürzte gestern Nachmittag die Mauer eines im Bau begriffenen Hotcl-Neben- d ebäiidcs zusammen. Von sünfzig italienischen Arbeiter», die bei dem Ban beschäftigt waren, wurden drei Maurer getödtet. Elf Verwundete wurden während der Nacht aus den Trümmern hcr- twrgezogen. Prätoria. Tie „Volksstcin" spricht sich über die gestrigen Debatte» über Südafrika im englischen Parlament günstig aus; sie ist der Meinung, daß man einen Schritt zur friedlichen Lösung hi» gemacht habe, lieber den Vorschlag Chamberlains, die Wahl- rcchtsfrage einer aus Vertretern Englands und Transvaals gebildeten Kommission zu unterbreiten, behält sich das Blatt seine Meinung vor, bis in Prätoria genaue Nachrichten eiiigegangen seien. In dem Artikel heißt cs weiter, es sei unwahrscheinlich, daß die englische Regierung dem Präsidenten Krüger einen Äesehentwurf Vorschlägen werde, der selbst für Be wohner einer autonomen englischen Kolonie unannehmbar wäre. Wenn indessen Chambcrlain die Streitfragen, die sich über das Stimmrecht ergeben könnten, dem Schiedssprüche Sachverständiger unterbreite» wolle, so werde, wie das Blatt glaubt, Niemand in Transvral sich dem widersehcn. OertlichcS «nd Sächsisches. — Der Assessor beim Landgericht Chemuih Georg Richard Wegner ist vom l. Oktober d. I. ab zum Amtsrichter beim Amtsgericht Reichenbach ernannt worden. -- Vom gleichen Zeit- vnnkt ab ist der Assessor beim Amtsgericht Markranstädt Dr. Wilhelm Paul Otto dem Landgericht Ehcmnih zugewiesen und als Hilfsrichter beigeorduet worden. - Aus den aintlichcn Bckanntma ch unge n. Bon beute ab werden die westliche Rundskraße des Albertvlntzcsszwischen der Theresienslraße und den Königsbrückerstraße wegen Haupt- schleuse»umbc.ues und die Liebigstraße zwischen der Eisenstuck straße und der Leubnitzerstraße wegen Beschotterung auf die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Neitverkchr gesperrt. — Vom l. August ab werden die Jalkeubrückc wegen Niveau-Veränder ung und Umpsiasterung und die Großcnhaincrslraße, zwischen der Hnbertusstrasze und der Straße R, wegen Hauptschlcuscnbaues gesperrt. — Dem Kassenbvtcn Herrn Friedr. Herrn. Scheibiß in Dresden wurde zur Anerkennung seiner 25jährigen uunnterbrochc- ucn treuen und gewissenhaften Dienste bei der Firma Kreditanstalt für Judustcie und .Handel, Bankgeschäft in Dresden, das städtische Ehrcnzcngniß verliehen. — Das Wort Vogelwiese hatte gestern, am ersten Sonn tag der „tollen Woche", wieder mit seinem vollen Zauber gewirkt: Alt und Jung, Männlein und Weiblein schloß sich " zeitigen Nachniittagsstnudcn an zur Völkerwanderung nach den Gefilden ostwärts Dresdens zusammen und gab so dem Fcstplaße oberhalb „Anton's" das seit Laiigem gewohnte Bild eines echten, Pläßchcn zu erlangen. Obwohl im Allgemeinen das liebe Borsten vieh zum Reiten nicht sonderlich tauglich ist, hat man doch auf der Vogelwiese dieses Jahr Gelegenheit, bei verschiedenen Caroussels die spanische Reitschule auf ungeinkteltem — Schwein vorsühren zu können Wie ;edc Vogelwiese bisher eine Ulk-Spezialität gezeitigt hat, so ist auch dieses Jahr eine solche vertiefen, eine Papier- trompctc mit einem Ton. der, besonders im unharmonischsten Drei klang. an das menschliche Trommelfell eine starke Anforderung stellt. Fast ausnahmslos bethätigt sich das Publikum auf der Fest wiese in harmloser Heiterkeit und das Schuldregister in den Voael- wiescn-Polizeiakten wird von Jahr zu Jahr ein geringeres. Die Vertehrseinrichtnngen sunltionirte» gestern prompt und zuverlässig, bei dem zeitweilig ganz gewaltigen Andrang zu den Beförderungs mitteln ein für beide Thcile gleich nnerkennenswerthes Zeugnis;. Tic Sauitätswache batte erfreulicherweise nur in wenigen leichte ren Fällen helfend cinzugreifen nöthig. Dieser günstige Tagcs- rapport soll nicht geschlossen werden, ohne daß dem Wunsche Aus druck verliehen worden wäre, daß sich zu dem fröhlichen Anfang ein gleicher Fortgang und ein noch fröhlicherer Schluß gesellen möge. — Wie schon oft bei früheren Veranstaltungen des „N cuen Dresdner Fußball « Elub" fgegr. 1893) zeigte auch am gestrigen Sonntag der Himmel eine ziemlich griesgrämige Phpsiog- nomie. Schließlich ließ er es aber bei einigen gelinde» Regen schauern bewenden, die dem Eifer der Spieler keinen Abbruch zu thu» vermochten. Der Elub hatte diesmal den Mittweidacr Fuß ball Verein „Germania" zu einem Wettspiel «ungeladen, welches für Nachmittags Uhr angcseht war. Als Ort der Veranstalt ung diente der neue Sportplatz an der verlängerten Stübcl-Allee. Unter den Bewegungsspielen, deren Pflege und Ausbreitung neuerdings ein erhöhtes Interesse zugewandt wird, nimmt das Fußballspiel einen hervorragenden Platz ein. Die Technik des selben besteht bekanntlich darin, den Ball durch eines der von den Parteien vertheitigten „Thore" zu treiben. Ein Beginnen, welches von den in Stürmer, Mittel- und Hintcrlcute, sowie Thorwächter cingctheilten Mannschaften mit allen Finessen und sportlich erlaubten Mitteln zu verhindern gesucht wird. Der Thorwächter ist hierbei mit besonderen Rechten aus gestattet. Das aus England herübergckommene Spiel bietet denn auch des Aufregenden und Interessanten genug, weil cs große Ge wandtheit und rasche Entschlossenheit bei den Thcilnchmern vor- aussctzt. Die Spielregeln sind gegenüber den englische» bedeutend herabgcmildert worden, so das; Rohheiten dabei so gut wie ausgeschlossen sind. Außer der unfreiwilligen Bekanntschaft mit dem grünen Rasen, welche bei den verschiedenen Phasen des Spieles zuweilen unausbleiblich ist, kamen auch gestern keinerlei Unfälle vor. Laute Beifalls- bezeuguugen des nicht gerade zahlreich versammelten, dafür aber um so lebhafter intercssirten Publikums belohnten besonders ge wandte Spieler. Es wurde zweimal je 15 Minuten lang gespielt. Die Mittweidner Mannschaft (schwarz Dreß) erschien mit ihrem Kapitän, Herrn Stcinberg. die Dresdner (weiß Dreß) mit ihrem rührigen Vorsitzenden, Herrn Kaufmann Thomas, an der Spitze, auf dem Kampfplatz. Das Amt des Schiedsrichters hatte Herr Sonntag übernommen. Der erste Gang ergab kein Resultat, da beide Parteien, in der Stärke von je kl Mann, gleich ausgezeichnet, spielten. Das Schlnßergebniß blieb dasselbe, da es 1:1 mutete, der Kampf sonach als unenischiedcn betrachtet werden mußte. Mit einem dreifachen „Hip Hip Hurrah" auf die beiderseitigen Vereine erreichte das Wettspiel um 5 Uhr sein Ende. Zu einem gemüthlichen Abschicds- schoppen vereinigten sich hieraus noch die Theilnchmcr bis zu dem Zeitpunkte, wo das Dampfroß die Mittweidacr SportSgcuvsscn wieder ihrer Heimcnh znsührte. — Die Kaiser!. Oberpostdircktivn hat auch in diesem Jahre wieder eine Postverbindung zwischen den« Festplatz der Vogelwiese und der inneren Stadt Herstellen lassen. Die Briefkästen befinden sich am Schicßsalou, am Albertsalon und am Hippodrom. — Auch das Reisen ist eine Kunst, die gelernt sein will. Sie besteht darin, sich den Rcisezaubcr zu erhalten und die Poesie des Reifens vor der uns von allen Seiten ernüchternd anstarreuden Prosa zu retten. Diesen Zauber aber findet man nicht auf der großen Heerstraße, auf der Tausende von Touristen in unsere herrliche Sächsische Schweiz einherflutheu, wie eine ewig kriegsbereite Armee, nicht am breiten Elbstrom, aus dessen Rücken und an dessen Ufern Dampsschisf und Dampfroß in nervöser Hast immer neue Touristenschwärme an die bekannten Punkte Bastei, Schandau, Wasserfall und EdmuudSklamm rc. schleppe». Nein, will man den Zauber unseres Gebirgslaudcs kennen lernen, so lenke mau seinen Fuß in die stillen grünen Seiteuthälcr hinein und entfliehe dem geschäftigen Treiben und Tonriskengewimmel des Elbthalcs. Am besten besteigt der freundliche Leser auf dem chaiidauer, Bahnhof den Zug der Strecke,Riederucukirch; da und hincinführt der Schienenweg in die wunderbarste Bergwclt schon von den des Ochclgcnudcs, chec sich hinter der Station Wcudischfähre zu overiMv „Anton s das seit Laiigem gewohnte Bild eines echten, frohen Volksfestes. Neben dem Hauptstrom aus der Residenz hatte auch die Umgebung Dresdens ungezählte Schaarcu auf dieSchicß- und Bretterstadt ein, man kann beinahe sagen, beaucmer und an genehmer, wozu nicht zum Geringsten die durchgehends tadellose Beschaffeicheit der Straßen auf der Festwiese beigetragen haben dürfte. Weder Staub noch Schmutz waren zu bemerken und ini Interesse sowohl der Besucher wie der Veranstalter rc. aus der Vogelwiese ist zu wünschen, daß in dieser Hinsicht auch die nächsten 7 Tage sich ebenbürtig dem ersten ciureihcn möchten. Im stolzen Gefühl von Unnahbarkeit beobachtete der große Vogel auf der hohen Stange, wie schon gestern rechts und links unter ihm zwei kleinere seines Geschlechts verbluten mußte», nicht ahnend, daß auch ' ' m. dem Hochthröueiidc»^ von heute an das gleiche Schicksal ier zahllosen bereite? werden Wvlrtu, Der Besuch der im Großen und Ganzen den gleichen Eindruck wie früher erweckenden Schaustellungen. Vorführungen. Erbolungs- und Vergnügungs- stütten war allenthalben ein guter, in manchem der großen Va- riStts hatte man sogar Stunden lang, wenn gerade eine Zug nummer im Gange war oder doch in Ansicht stand, Mühe, em beengen anfängt. Durch 7 Tunnel saust das keuchende Dampfroß, auf über 30 Brücken hinweg überschreitet cs die schäumende Lachs bach, in deren lrhstallhellen Wellen muntere Forellen sich tummeln, vorüber an den waldumrnuschten Haltepunkten Porsch dorf, Kohlmühle, Ulbersdorf. Mit sichtbarer Anstrc»gung arbeitet die Maschine. Da, o Wunder! Vor Deinen wonnetrunkenen Blicken ans dem Dunkel des letzten langen Tunnels taucht sie au ivie ein Märchenbild aus Tausend und Eine Nacht: „Die Perle der Sächsischen Schweiz". Sebnitz, eine alte Slavengrüiidung aus dem 12. Jahrhundert, ist erreicht. Schnell eile» wir zu Fuß oder mit einem der eleganten Hotclwaacn vom romantisch gelege nen Bahnhof hinab zum Marktplatz. Mit Recht wird er als einer der schönste», aber zu kleinen im Snchsenland gepriesen Hier laden uns drei große elegant eingerichtete Hotels und Gasthäuser zur Einkehr ein. Da winkt zunächst „Stadt Dresden", durch einen Umbau erheblich vergrößert »nd verschönert. Der joviale Wirth. Herr Bruno Kloksch, ist weithin bekannt im Sachjcnlaiid. Küche und Keller genießen einen sehr guten Ruf. Gegenüber steht der Sächsische Hof" (Besitzer Fcrd. Rvhdc), der müde Wanderer mit Vergnügen aufnimmt und ebenfalls treffliche Atzung bietet. Oder willst Du Dich an prächtigen Aussichten erfreuen, mein Freund, so steige hinauf zum Bahnhof oder schwelge im Naturgenuß unter den blühenden Linden des „SchühenhauseS". Von der hochragen den Ärcnadiecbura genießt Du wieder ein neues Stadtpanoräma. Die Thürme des Hochbusches und des Tanzplcmes winken grüßend herüber. Bequemen Abstieg hast Du hinunter in das gesegnete Äöhmerland »ach Einsiedel, wo feuriger Wein kredenzt wird und man die gerühmten Virginia-Cigarre» raucht. Doch gelüstet es Dich nach einem Trünke guten Banerischen Bieres, so komme zurück zur Stadt, wo bei Hermann Wenzel ein echtes Kulmbacher verschänkt wird. Willst Du Weib und Kind durch eine Tasse Mocca mit extrafeinem Gebäck erfreuen, io besuche getrost das freund liche Cafe Herlt. Toch wer will sie alle nennen, die Stellen und Orte, die dem Fremden auch zu längerem Ausenthalt freudig ihre Arme öffnen. Und nun noch ein guter Rath: Hast Du schon von der weltberühmte» „Schlcusenpartie" gehört? Bon keinem Orte ist dieie wirklich großartige Naturscencrie. vor deren stiller Nvmantik die Edmuudsklaimu wie Fcrdiuandsklamm verbleichen müssen, bequemer, sowohl zu Fuß als zu Wagen bequemer, zu er reichen als von Sebnitz aus. Hier bade Deine Seele in würziger Waldlufi am ewigen Jungbrunnen einer jungfräulichen Natur! — Nun schnüre Deinen Rucksack, lieber Leser, eile nach Sebnitz und überzeuge Dich selbst, ob cs in der That so schön aus diesem köst lichen Fleckchen Erde ist. Aber beeile Dich, ehe der Sommer ver streicht und die grauen Hcrbstuebel von den Bergen sich in die Thäler senken, »in all' die herrliche» Naturschönheiten in einen dichte» Schleier zu hüllen. — Die Freisprechung des „Vorwärts" von der Anklage der Beleidigung «des sächsischen Oberlandesgerichts wird nach der „Rvrdh. Ztg." noch ein Nachspiel in Erfurt hohen. Auch das Erfurter sozialdemokratische Organ, die „Tribüne", hatte in der Besprechung des Löbtaue« Baukmwallvrozesses dem sächsischen Obcrlandcsgcricht vorgehalten, daß es Sozialdemokraten mit ande rem Maß messe, als Mitglieder anderer Parteien. Die Verhand lung gegen das Erfurter Blatt ist vettagt worden, um die Akten des sächsischen Gerichts einzufordern. — Ein hier ansässiger Kaufmann, der nicht genannt sein will, hat dem Nathe die Summe von 15,000 Mk. zur Verwendung für städtische Zwecke s chenkuugsweise überlassen. — Tödtlich übcrsahren wurde am Sonnabend "Abend aus dem neueren Theile der Fröbelstraße ein in Cotta wohnhafter Dachdeckergehilse. Derselbe wollte ans dem Heimweg de» Wagen eines ihm bekannten Kutschers benutzen, ist aber beim Aufsteigen abgerutscht und so unglücklich zu liege» gekommen, daß ihm der schwere Wagen über Beine und Brust ging. Er hatte anscheinend schwere innere Verletzungen erlitten, da ihm das Blut in großer Menge ans dem Munde gequollen war. Man brachte den Todten zunächst nach dem Polizeibezirk ans der Pctcrstraße und später, nachdem inzwischen seine Frau erschienen war, nach der Leichen halle. Der Verunglückte stand im 32. Lebensjahr und hinterläßt mit der Wittwe »och drei Kinder. — Unter Tlieilnahme der Herren Ober-Forstmeister Blaut, Landes-Stallmeistcr Gras zu Münster, Oberförster v. Minckwitz, Major Jrhr. v. Spörcken, Rittergutsbesitzer Frhr. v. Palm :c. fand dieser Tage auf dem Moritzbucgcc Groß- und Schloßteich eine Jagd auf Wildenten statt, die das ecsreuUchc Ergebniß lieferte, daß 07 dieser Thiere geschossen wurden. — Am 1. August wird in Schmiedeberg (Erzgeb.) eine Stadt-Fernsprecheinrichtung eröffnet. Gleichzeitig tritt daselbst eine öffentliche Jerilsprechstelle in Wirksamkeit. — In R ö t h a (Sa.) ist eine Stndt-Fcrnsvrccheinrichtting eröffnet worden. Zinn Verkehr mit ihr sind die Fernsprechtheilnehmcr in Dresden nebst Vor- und Nachbarorten gegen eine Gebühr von 1 Mk. für das gewöhnliche Gespräch von drei Minuten Dauer zugelnssen. — Am 27. d. M. fiel in Krippen die 10jährige Tochter einer zur Sommerfrische weilenden Familie beim Spielen ans einem Floß in die Eibe. Ter unweit davon stehende 12;ährige Sohn eines dortigen FischermeisterS, Mar Otto Hentzschcl, sprang sofort beherzt in den Strom, holte daS unter das Floß gerathene Mädchen wieder hervor und brachte dasselbe schwimmend ciirs User. — Die Nachricht, daß beim Kirschenpflücken ein Knabe in Wölkisch von der Leiter gestürzt und an den insolge des Sturzes erlittenen Verletzungen verstorben sei, bestätigt sich nicht. Der Knabe ist aber schwer verunglückt. Er hatte das Schlüsselbein gebrochen und eine Kopfwunde erlitten und ist längere Zeit be wußtlos gewesen. — Ter Maurer Manitz ans Ebersdvrs wurde ans einem Neubau i» Löban von einem seiner Kollegen gestoßen und stürzte über einen Balte». Dabei zog sich derselbe so schwere innere Ver letzungen zu, das; er an denselben gestorben ist — Der Turnverein in Alt- und N en Gersdors feiert am 27. nnd 28. August das Fest seines tzOjälirigeir Bestehens. — I» feierlicher Weise fand am Soiinnbcnd Bormittag die Amtsniederlegung seitens des bisherigen sündigen Direktors der Königs. Berga kadein ie in Fre ibc rg Geh Rathcs Prof. Tr. Winkler, nnd der Amtsantritt des aus Grund des neuen Statuts vom 1. Juni d. I. erstmalig nnd zwar für die Zeit vom 1. August 189!) bis zum 31. Juli 1900 zum Rektor der Berg akademie erwählten OberbergratheS Professor Ledebur statt. — Ein aus Gndcwitz bei Oschatz gebürtiger, i» Döbel» wohnhafter -19jähriger Arbeiter sprang am 27. d. M. in der Nähe der Faßsabrik bei S ö r m i tz in die Mulde, wurde aber von zwei Soldaten dem nassen Element wieder entrissen. Er gab zwar noch Lebenszeichen von sich, verstarb aber kurze Zeit darnach. Furcht vor einer Operation sollen das Motiv zu diesem Schritte ge wesen sein. — In Wernsdorf bei Penig erhängte sich der 79 Jahre alte ehemalige Hofaufseher L. aus noch unbekannten Gründen. — Zur Vornahme der Wahl des Rektors der Universit ät Leipzig für 1899/1900 fand vorgestern unter dem Vorsitz des Rektors Herrn Geh. Kirchenrathc Professor v. Hauck eine Vrofessoren-Versammliiiig statt, zu der sich 69 wahlberechtigte akademische Lehrer einacfundcn hatten. Da in mehreren Wahl- gänaen über den zu Wählenden kein Ergebniß erzielt wurde, so beschloß man, die Versammlung zu vertagen und die Wahl des Rektors Mittwoch den 2. August vorznnehmen. — Leipzig. 30. Juli. Gestern Abend gegen V<12 Uhr ist bei der Abfahrt des Personenzuges vom Dresdner Bahnhof nach Wurzen der ans Leipzig gebürtige, in Sommerfeld wohnhafte Handelsmann Hugo Müller dadurch verunglückt, daß er auf den schon im Gang befindlichen Zug gesprungen und dabei abgerutscht rst. Er kam zwischen das Gleis zu liegen und erlitt einen Splitter- bruch an einer Hüfte. — Heute früh 7 Uhr schwamm in der Pleiße an der schwarzenLache'ein männlicher Leichnam an. welcher bald als sitz in der Teichstrabe wohnhaften rekognoscirt wurde. Körperliche "" ' geführt haben. verlangen Sle überall Aulhsrn's Nähr-Raka»
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