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Dresdner Nachrichten : 21.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189611210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-21
-
Monat
1896-11
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.11.1896
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Vfvsiton. 41. Jahrgang. vmpliuült j,l xrÜ88tor ^U8vahl: I2t»vri»v null Nt r«>v, Ni»»»-, I^ütlivu- runl R>»n>l» « ti lI»»vl»aN»-Li«rri»tU«. Dresden, 1^96. «r 1'. Ilviiii'l«!» tkriitliol kut»- rmä Uvüvvauroaluru« r«rll»vr«clt,r I, »»»u ^8,l86llcIlllU88tzl'. 80 keriu>,>r«el>«r r, «soo klWi fllrlwtdlu'Ill - »«««rl» UMI«. «Iiiliii« 8edS<Uivd Lss IS, xs>ri. n. I. Li. kelenklitullM-IHkAeiiMiicktz lür Uit«, vlelrlr. l^iobt, Lotrolsum, Kar/on. r »ugo bssreli E 4ItmariLt.8se8trasse1. R 5VoIkc>U0 M8tlI<Rl> » Stttn'rou-, r„ >>U«u 1'rvu,«u. 4u»v«nlt »ul iu Llonacm uuä lLIk4ä>4n)ll nnior XoüV'UjiiM-. ^ «It nl^s Zn vmpLvdlt m grv86ilrti^8wr ^.uswrOll billigst 4). H. 20 Ilni'ürntttnnnkv 20, 9!^ 322 Spaniens Kriege. Adels Geiivssenschaft. Stadtverordiictciisitzuna. Lotterie - Liste. Gerichlsverhandl»»ge». z kistsv IliiWrll,»!«!, Noi-jtWtl Wtz 14.^ L »r»«tvn. I ULI» N kSNI t « lävkv 1ltU'r?i»rolInmijt»a88v (8 k^ou). SimnÄen^ri.Rsvvr. Hur dm Usnat Dezemhcr Iverdcn Bestellungen allf die „Dresdlter Nach richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts- ,leite zu vo Pfennigen, für auswärts bei den kaiserlichen Postailstalten im Deutschen Reichsgebiete zu 92 Pfennigen, in Oesterreich-Ungarn bei den Z. k. Postälntern zlt 85 Kreuzern angenommen. Gelchiiftsflcüe der „vres-ncr Nachrichten". Politische». Im Lande der Kastanien rollen die durch die innere Anleihe flüssig gemachten Pesetas und füllen — ein seltenes Ereigniß — de» nochleidenden StaatSsäckel. Wenn freilich die auf Halbsold aeschtc» Beamten und die ans .Ganznichts" angewiesenen Lehrer ans dieser Thatsache die Hoffnung schöpfen sollten, das; ein wenn auch noch so kleiner Thetl des klingenden Metalls dazu verwendet würde, um in die Orde ihres dem Hunger geweihten Daseins einen bescheidenen Lichtblick zu tragen, so befinden sie sich in einer argen Täuschung. Zur Befriedigung kultureller Bedürfnisse, zur Turch- iühruirg von Reformen, zur Säuberung der durch und durch lorrumpirten Verwaltung und Rechtspflege, zur pünktlichen Be zahlung der staatlichen Angestellten, dazu langt's bei den spanischen Staaislenkem nicht. Was etwa noch an Thatkrast, gutem Willen und Geld vorhanden ist. das wird unerbittlich verschlungen von der einen großen Sorge um die Ausrechterhaltung des letzten Restes von kolonialer Herrlichkeit, über den das stolze Hispanic» »och verfügt. Die .Rebellen" aus Cuba und den Philippinen losten ein Heidengeld, und deshalb werden auch die augenblicklich in den Staatskassen sich aushäusenden Hunderte von Millionen Pesetas nur einen sehr vorübergehenden Aufenthalt dort genießen. Wie verzweifelt die Lage für Spanien steht, lehrt ein kleines Rcchenrxemvel über die Ausgaben, die der zweifache Ausstand ver ursacht. Man schätzt diese für Cuba ans täglich l'/r Millionen Pcieias. und für die Philippinen dürften etwa V-- Million hcmiis- lviiimrn: das macht zusammen 2 Millionen ans den Tag. Da um, die Regierung nach den letzten Nachrichten sich entschlossen zu linden scheint, von den gezeichneten 600 Millionen nur 400 anzu- ueliineii, so würde sie mit dieser Summe rund 6 Monate die mili- iärijchen Aktionen in beiden Aufstaiidsgebietcii fortführen können, falls die Operationen in der bisherigen Weise sortgingen, d. h. falls die Regierungstrnppcn nach wie vor papierne Siege erföchten und das wirkliche Siegen den Aufständischen überließen, während sie selbst nicht nur durch die feindlichen Kugeln, sondern in erheb lich größerer Zahl durch das tückische Fieber und die furchtbaren Entbehrungen weiter aufgerieben würden. Was bei dieser Methode bisher herausgekommen ist. beweisen die unverhälrnißmäßig hohen Menschenopfer, die allein der Krieg auf Cuba bis jetzt gefordert hat. Im Ganzen sind seit dem Beginne des nunmehr Jahre ^7^7e.-^^^En Tluss,°ndS gegen 200.000 Mann Truppen»^7H"„,''^ ^ ^''^ammt ^^Kownie hinaus mit MOO Offizieren und 40 Generalen auf die Insel entsendet wor den. Diese vrrhältnißmäßig gewaltige Uebermacht hat aber bis heute noch nicht einen einzigen entscheidende» Sieg zu erfechte» vermocht. Warum? Nicht bloS, weil der Feind mit seiner ge nauen Kenniuiß deS verschlungenen Geländes fast unerreichbar ist. sonder» vornehmlich, weil Hunger, Krankheiten und Klima wett eifern, um die Reihen der spanischen Soldaten zu lichten und die Hospitäler zu füllen. Es ist daher begreiflich, daß die Angst um die wettere Entwickelung der Dinge dem derzeitigen Ministerpräsi denten Herrn CanovoS die Kehle znschnürt, um so mehr, als dir Negierung der Bereinigten Staaten von Amerika ernstlich Miene macht, ihre bisherige Neutralität, die sie gegenüber der den Spa niern feindlichen öffentlichen Meinung des Landes nur mühsam behaupten konnte, anfzugeben und sich mit bewaffneter Hand zu Gunsten der Unabhängigkeit Cubas einzumische». Cs heißt sogar, daß die Madrider Regierung offiziell von Washington aus bedeutet worden sei, wenn nicht mit Ablauf dieses Jahres der Aufstand niedergeschlagen wäre, so würde Amerika zu Gunsten Cnbas eiu- greifcn unk die Fortsührnng des Krieges von Seiten Spaniens gewaltsam verhindern. Ein entschiedenes Dementi hat die vor gedachte Meldung nicht erfahren. Sie hat auch »in so größere Wahrscheinlichkeit für sich, als gerade in diesen Tagen die ameri kanische Diplomatie irr der venezuelanischen Grenzslage gegenüber England einen Erfolg davvngetragen hat, dessen Ausnützung in der kubanischen Frage für die AanleeS zu nahe liegt, als daß sie sich eine so schöne Gelegenheit zur Bethäligung der Mmirvedoktnn entgehen lassen sollte». Der amerikanische Schiedsgericht-Vertrag mit England über die Grenzstreitigkeit mit Venezuela, der auffälliger Weise von der kontinentalen Presse in seiner weittragenden Bedeutung nur ganz vereinzelt gewürdigt worden ist, beruht auf der Anerkennung des Grundsatzes, daß die Vereinigten Staaten ein Oberauisichts- recht über daS gesainmie amerikanische Festland haben und daher berechtigt seien, bei jedem Konflikt einer europäischen Macht mit einem der amerikanischen Fcstlandsstaaten als »„beauftragter „Ver mittler" auf dem Plane zu erscheinen nnd der sremdeu Macht ein ..Hände weg I" zuzurufen Die Amerikaner sind in der Politik Viel zu praktisch und rücksichtslos, nm dieses verbriefte und ver siegelte Zugeständiriß ihrer großamerikaniicheir Sonveränetät in irgend einem Falle außer Anivendung zu setzen, der die Bernrcrth- ung lenes Grundsatzcs zuläßt. und sie werden nicht eher ruhen noch rasten, blo sie ihr eigentliches Ziel erreicht haben. DaS aber wird erst der Fall sein, wenn die letzte europäische Macht ihren Fuß von dem amerikanischen Fcstlaudc zurückgezogen hat. Sehr bezeichnend für die amerikanische Aussassnng »ach dieser Richtung ist folgender Ausspruch, den ein maßgebender amerikanischer Poli tiker kurz vor der Erledigung deS Beneziielastreits einem Engländer gegenüber gethan hat: „Wir fühle», daß wir in Zukunft nicht nur die Verantwortung für Central- und Südamerika zu über nehmen haben, sondern daß wir schließlich die einzige Macht aus dieser Hemisphäre sei» müssen. Jeder Amerikaner fühlt das. Ihr (Engländer) mögt immerhin die ganze alte Welt nehmen, und wir hoffen das (!>, aber wir müssen die ganze neue haben." Das hochgeschraubte amerikanische Nationalbewusstsein läßt sich aber an dem amerikanischen Fcstlande allein nicht genügen, sondern cs bezieht in die Monrvedollrin auch die dem Kontinent irinnlttelbar angeglicderlcn Jinelgruppen mit ein. Die Insel Cuba gehört von Rechtswegen zu Amerika und muß unbedingt amerika nisches Gebiet werden, so oder so! Das ist ein politischer Glaubens satz der Amerikaner nnd zwar nicht erst seit gestern. Jetzt ist für die Amerikaner die beste Gelegenheit vorhanden, um den Spaniern die Beute zu entreißen, und es giebt nur eine einzige Möglichkeit, die den, Mutterlande noch eine Galgentrist verlängerten Besitzes gewähren könnte: das ist ein entscheidender Schlag gegen die Ans- sländischen. der sie völlig lahm legte. Die Madrider Regierung scheint sich über diesen Punkt völlig im Klaren zu sein. Man sagt. Herr CanovaS habe dem General Weyler in einem vertraulichen Schreiben die ganze Gefährlichkeit der Lage niit voller rücksichts loser Klarheit geschildert und ihm begreiflich gemacht, daß von einem schnellen großen Siege das Geschick Spaniens abhänge Es wird abzuwarten sein, inwieweit der General Wepler im Stande ist, die ans ihn gesetzten Hoffnungen als Retter des Vater lands zu verwirklichen. Ein bedenklicher Umstand ist cs, daß der Patriotismus und die Disziplin der Truppen nicht die besten zu sein scheinen. Die Mängel des bestehenden Wehrspstems und die unerträglichen Verhältnisse auf dem kubanischen KricgS'chanplatze wirken zusammen, um Mannszucht und Opserfrendigkeit im Heere zu untergraben, nnd so kommt es. daß in demselben Maße, i» dem die Anzahl der Truppen auf Cuba verstärkt wurde, auch die Re bellen desto kühner und herausfordernder geworden sind. Ja. es ist neuerdings sogar häufig der Fall ringetrereir. daß die regulären Truppen kompngnicweise zum Feinde übergingen! Wie soll General Wepler unter diesen Umständen die Grundlage für einen plötzlichen enlichcidcnden Sieg der spanischen Waffe» schassen? Auch aus den Philippinen ist die Lage nicht so einfach, wie sie die offiziellen spanischen Meldungen, die übrigens auch schon recht klcinlant geworden sind, anfänglich barzustellen beliebten. Ucber die Ursachen des dortigen Aufftands hat der Statthalter General Blancv im Anfänge dieses Monats eine Aenfjerung ge- than die das Uebel an der Wurzel packt. Die Ordcnsleute, sagte der General, sind die wahren Urheber der Insurrektion, und er gejagt habe. Die tesuitisch-pfäffischc Mißwtrthjchast ist in der Thal die eigentliche Krankheit, die Spanien unaufhaltsam dem gänzlichen Verfalle ciitgegentreibt. Wo solche Kräfte unein geschränkt ihre zerstörende Wirkung üben, da kann die Pflege der Kultur nicht gedeihen, da müssen olle die Keime des geistigen, wirthschaftlich-sozialen und politischen Fortschritts, der dos Lebens- elixir der modernen Staaten bildet, elend verkümmern und crstickcn. DaS Gericht bleibt aber nicht aus, und baß es im Begriffe steht, über Spanien hereinzubrechen, das empfinde» die klerikalen Häupt linge dort mit Schrecken. Deshalb machen sic jetzt in „Patriotis mus" und öffnen ihren Beutel: denn der Fortbesitz der Macht ist schon einige Hundrcttausende von Pesetas werlh. Vergebliches Muhen! Die Civilisalivn schreitet unaushaltsam weiter, und der moderne Geist, der seiner Verächter spottet, geht über ein Land wie Spanien, das noch die Ketten geistiger Knechtschaft trägt, ein fach zur Tagesordnung über. Die Wahrheit ist nicht mehr zu ver schleiern, nno sic zeigt, haß in dem Reiche, in dem einstmals die Svnne nicht »nlerging. ^ic Zuckungen des letzten Kampfes be gonnen haben. Fern ich veil,- u:»S Aenrf-re»-8ertchte von, 20. Novbr. Berlin Reichstag. Das HauS fährt in der Vcrathung der Iustiznovellc fort. Als 8 5Sa hatte die Kommission an- «ängltch beschlossen, daß der Zeugnis;.mang der Presse lNcdakteure, Verleger u. s. iv.i aufgehoben sein sollte. Hinterher hat aber die Kommission diesen Paragraphen wieder gestrichen infolge der be stimmten Erklärung der Vertreter der Regierungen, das; eine solche Bestimmung für sie unannehmbar sei. — Abg. Munckel (Freis. Volksv.) beantragt Wiederherstellung de« 8 55a. — Ern Antrag Stadthaaen (Soz i will durch einen Zusatz auch den Zerranißzivang der Presse in dem Disziplinar-ErmittelunaSverfahren (Wider Un bekannt) aufheben. Der Zeugnißzwang sei ein Preßkncbel. Die Negierung habe selbst schon im Jahre 1876 in Ueberelnstlmmung mit allen Parteien anerkannt, daß es unanständig und ehrlos wäre, wollte ein Redakteur den Einsender einer ihm unter Dis kretion aiwertrauken Nachricht oder eines Artikels vcrratben. Redner zählt eine Reihe von Fällen des ZeugnIßzwangS I» Dis- ziplinarsachen auf und fragt: Wie kann die Presse »och weiter öffentliche Schäden besprechen, wenn diese Knebelung fortdauert ? — Abg. Beckh (Freis. Bolksp.): Der vom Abg. Stadthagen bean tragte Zusatz gehöre formell nicht in die Strafprozeßordnung hinein. Der Antrag Munckel entspreche nur der Ausnahmestellung, welch die Presse überhaupt cinnehme. Das bäuerische Preßgesetz sruhei r Zeit sei viel liberaler gewesen. Tic Zengnißpilichl der Rcdaklenre u. s. w. sei um so unangenehmer, als ia sie Betreffenden auch als Mitthäler angesehen und schon deshalb eigentlich nicht zum Zeng- niß gezwungen werden könnten, was aber von dcn Richtern nicht beachtet werde. — Ltnatsselretür v. Nicberding: Wie die Kr'!. , mffsion. so wird hoffentlich auch das hohe Hans erkenne», daß rie Folgen einer Annahme dieser Anträge weit hinausgehen würden über Das, was sich mildem öffentlichen Jnterepc verträgt. Woll.m Sie, daß Dmcilige, dem eine strafbare Handlung zur Last fäll!, straffrei bleibt, weil der Redakteur, der sie Frucht der strafbaren Handlung »erweichet, kein Zeugnis: abzulegen braucht ? TaßTicb- stahl von Aktenstücken, Verrat» militärischer Grn-eililiussc n. s. w. straffrei bleiben sollen, wie eS nach dem Anträge Slnvthagc» der Fall sein würde, das können Sie doch nicht wollen. Die Folge wäre Desorganisation des öffentlichen Dienstes. Ter Antrag Peckh-Mnnckel wi'iroe ein Ausnahmerecht der Presse schassen. Bei dcn Aerzten, Rechtsanwälten, Geistlichen handelt es sich nm staat lich organisirtc Berufe, um Berufsgeheimnisse, bei der Presse nicht. Mit demiclbcn Rechte wie für dicic konnten Sie auch eine Aus hebung des Zengnlßzmaiigs für Rechtskonsulenten, Austnnsts- Bmeans u. i. w. fordern, und damit kämen Sie zu einer ganz unmöglichen Erweiterung der Ausnahmen Sie sprechen von der Ehre des Redakteurs. >a. glauben Sic denn, daß es gegen die >5. Ehre länit, Zeugniß abzulegen wider den Urheber schwerer Be- - lcidigunge», und kann es im Interesse des Staates liegen, weim l, in bewegten Zeiten aufrührerische Kundgebungen verbreitet werden.» daß es dann dem Staate versagt ist, Gewißheit über dcn Urheber zu erlangen? Der Antrag kommt nur einer unanständigen Presse zu Statten, die von Zuträgereien, Verleumdungen u. s. w. letzt. Lehnen Sie dcn Antrag ab.- Abg. Picschcl tuat.-lib.): Die Suche babe ihre zwei Seiten, aber Thatsache sei, daß dlc Freiheit der Presse sehr oft mißbraucht werbe. Auch sei cs wohl nicht weniger ehrlos, Jemandem die Ehre abzuschneiden und dann cmcn Sitz- redakleur vorzuschieben, als als Redakteur einen Anderen preiszu geben. Es liegt eben hier ein Konflikt der Interessen vor, bei dem es daraus ankommt, welches das wichtigere Interesse ist. — Abg. v. Buchka tkons.) bekämpit ebenfalls beide Aitträgc. — Abg. Niu- tclen tCeutr.): In der Kommission sei der 8 55» nur gefallen, weil die Regierung ans das Allerbestimmleste erklärt habe, der Para graph sei unannehmbar. Unter diesen Umstande» müsse nian den Paragraphen salleu lassen, wenn man nicht auch die Berufung und die Entschädigung unschuldig Berirrtheiiter scheitern sehen wollte, Bon der Richtigkeit des Prinzips des Antrags Munckel seien seine Freunde überzeugt, — Abg, v. Marguardscn (natAib,) stimmt dem durchaus zu. Im Jahre 1878 habe es sich um ein gewaltiges Gesetz iebiingsweik gehandelt, und dafür sei ihm lein Omer zu groß gewesen, sodaß er damals ans 8 55a verzichtet habe, jetzt dagegen, wo es sich nur um diese Strasprozeßnovelle handele, werde ec für den 8 55:r stimmen, — Gel! Rath v- Lenthe legt dar die Verhältnisse der periodischen Presse hätten sich seit dem Jahre 1876 so zu ihrem Vorthcil verschoben, daß jetzt auch Diejenigen dem Zeugnißzwang genciat sein könnten, die ihn damals verworlen hätten, — Abg, Munckel (i)'reo. Vsstsp,) bcilngt, daß au dem mm ,x«8>in»i8 der Negierungen daS Hans jetzt abermals an der Ain- hebnng deS Zengaißzwangs vmbeigehe: wann iolle die Gelegen heit iviederkommen ? Ohne 855a könne es keine freie, »»abhängige Presse gebe». Wie cnidchrlich der Zeugnißzwang der Preise sei, zeige ein neuerlicher Vorgang, wo Staatsgeheimnisse verrathen waren und wo man mich ohne Zengnißzwang Etwas hatte er reichen können, — Nachdem noch Abg. Schmidt-Wnrbnrg iCencrR Dr, Förster (Reform»,), Frohme <Soz ) und Hnnßmann rLndd. BolkSp.) für den Antrag Munckel gesprochen, wird derselbe an genommen, der Antrag stadthagen dagegen abgelchnt. — 8 5<> r trifft Bestimmungen darüber, wann die Vereidigung eines Zeugen unterbleiben darf. — Nachdem die Abgg. Rembolü (Eentz,) und v- Gultlingen (Reichs» > einige von ihnen beantragte Aenderungen beincwvrtet haben, vertagt sich das Haus. — Weilcrberaihnng morgen. Berlin. Rach der Eröffnung des Landtags hielten beide Hauser Sitzungen ab. in denen die Beschlußfähigkeit sestgesteüt wurde. Im Herrenhausc theiltc der Bicepräsidcnt Fcpr. v, Manteuffel das gestern Abend erfolgte Ableben des bisherigen Präsidenten Fürsten zu Stoiberg-Wcmigerode mit und widmete demselben einen warnten Nachruf, woraus sich das Waus zum Zeichen der Trauer vertagte. Morgen findet in beiden Hämeui die Präsidentenwahl statt. Berli n. Ter Bundesralh überwies heute den Anliag LaR sens betreffend die Anwendung des Börscnaesctzcs vom ,'B Juli >806 auf die sächsischen Börsen, sowie den Antrag von Hamburg, Bremen und Lübeck zum Börsengeictz de» zuständigen Ausschüssen, — In der gestrigen Hnndesrathssitznng wurde der Antrag Lach senS betreffend die Ecmäattignng des StcncramtS zu Ries,! zur Eingangsabscrtigung von hartem Kammgarn uns Glanzwollc den Ausschüssen überwiesen. — Nachdem die versuchsweise Entsendung von land- und forstwirthschgstlichen Sachverständigen an die kaiser lichen Kommissionen in Wien, Petersburg, London, Washington niidlBucnos-Apres sich vorzüglich bewährt hat. hat die Relchsregie^ rmig, einer Anregung des Reichstags Folge gebend, mmmcbr einen 6. -sachverständigen »ach Sidnep entsendet. — In dem dem Ab acordnetcilhauic zugegangenen Entwürfe betreffend die Umwand lung der -Iprozentigen in 0' ff prozcniiac Komols ist bestimmt, daß die zu kontiertirenden Köniolö de» Gläubigern vor dem I April 1005 zur baarcn Rückzahlung nicht gekündigt werden dürfen: eine weitere Konvertirung derselben in Oprozcnkigc ist bis dahin ans geschloffen. Nach dem Schuldciililgungsgcsctzc soll eine Tilgung von säbrlich niiiidestens ',2 Pro;, erfolgen. Daneben wird ein Ansgleichssonds aus Ueberschnssen deS Staalshansballs in Höhe von 80 Millionen Mark eingerichtet, aus welchem etwaige Defizits gedeckt werden sollen. — Ter provisorische BörseiranSschni: bat den Mindestvetrag des Grundkapitals, welches für die Zulassung von Aktien an den einzelnen Bönen nach 8 43 des Böcseiigesi'tzes vom BnndeSrath zu bestimmen ist. für Berlin, Hamburg und Leipzig mit I Million M.. für die anderen Börsen mit 500,00«) M, vo> geschlagen. — Landrath v. d. Schulend,irn zu Salzwedcl erhielt das Komthiirkreuz 2 Klasse des Sächs. Albrechtsordens. — Zum Präsidenten der Katserl. DiSziplinarkammer i» Leipzig wurde der sächsische Landgerichtsvräsident Dr. Hagen daselbst, zum Mitglied der dortigen DiSziplinarkammer der sächsische Landgcrichtsdiretlor Siegel ernannt. - Berlin. Aus ei» seitens des Delegirteutoacs der Deutsch Konservative» gestern an den Fürsten B iSmarck gesandtes Huldigungs- telegramm antwortete der Fürst Folgendes: Au den Freiherr»
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