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Dresdner Nachrichten : 21.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189603211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-21
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.03.1896
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Drerorrev Nachrichten. Sil. >ti». Seite 2. »> Lonnavend. 21 Mur; I^VIi "»«j Tire! ..Braontweinsteuer" wurde «ach kurzer Debatte die von der Kommission vorgrschlaarnr Siesolntion anaenomme» — Bei dem Etat Bankivescii bemängelte Mg. Holtz (ReichSP,), daß der Lom- bardzinssut; aus landjchastlichc Pfandbriefe ' 2 Prozent höher als auf Staatsanleihe» n. f w. sei. Hier könne sich ein warmes Herz für die Landwirthschafk bethätige». — Staatssekretär Gras Pvsadowsky: Diese Frage sei schon früher einmal angeregt ivvrden. aber es sei ans formellen Gründen der Antrag aus Gleich stellung der landschaftlichen Pfandbriefe mit den StaatSpap Irren abgelchiit worden. — Nackdem Abg. Meyer-Danzig konftatirt bat. welch' dcl'nmirenden Eindruck eine solche Antwort machen müsse, ttemerki Staatslelretär v. Bötticher, dir Gründe für das ablehnende Verhalten der Bankdirrktoriums darzulegen, behalte er sich für die "ritte Lk'nng vor. — Endlich fleht noch zur Berathnng daS Etat eh mit dem von der Kommission angenommenen Antrag Lieber. N v ni. Dir Kammer genehmigte dm über die Afrika-Kredite und begann darauf die Berathung za! reicher zu diesem Gegenstände elngebrachter Tagesordnungen. — Der «Popvlo Romano" veröffentlicht ein vom 5. Mal 1894 datirtes Aktenstück, welche» als ein Anhang zu dem Protokoll über die Reanlirima der englischen und Italien sichen Interessensphäre in Afrika zwischen CriSpt und dem Botschafter Ford vereinbart wurde. Darin wird England >, , .and das Recht zugkstandm. so lange Italien keine thatsüchiiche Kontrole seiner Interessensphäre ein gerichtet habe, zeitweilige Maßregeln zu ergreifen. die nothwendig erscheinen, nm die Bevölkemng, jener Gebiete zur Beobachtung der im Protokoll festgesetzten BMmmnngcn zu zwingm und die Lieber «Eeiitr. : Ter voniehmste Zweck des Antrages ini'sivn vertreten sind, seien dem Antrag beigetretcn, >eine Person der Schatzsckrctär, der den Antrag zn Mg , , . ^ . .. ei eine er,„'.haste ergiebige Tilgung der Neichslchnlden herbei .ilntiren. Lei Antrag sei teinr Beeinträchtigung derJraiikeiislein- ckie» Klausel, sondern nur ein zeit- und zweckgrmkßer Austausch . er'clben. Alle Parteien des.Hauses ohne Ausnahme, soweit sie n der .Koinmi edenio für . . ordern ausdrücklich znaesagt lmbe. — Staatssekretär Gras Posa- owsku erklärt, die verbündeten Regierungen hätten Anspruch ans die vollen Mehrüberweisungen. Sie halten zwar die Schuldentilg ung aus dem hier vorgeschlageucn Wege für eine »übliche Maß regel. aber in solcher Form aus dem Wege des Etatgesetzes 'Hunten sie den Antrag nicht aeceptiren. Di: Mehrheit er "lregiernngeir fei bereit, die .Hand zu bieten, einzelne -älten zwar »och rin dispensireudes Botin» abgegeben. Dir ttttnigl. preußische Regierung .(hört, börtt 'ei damit clnver- nande» cttroße Heilerlei!, daß der halbe Betrag sür, 189<!97 u'rartige Benveiidnng findet. Tie Mehrheit der Regierungen, auch die preußische, meinte aber, daß es sich hier nberhanpr nur um ein Pwvöorinm. nm einen Versuch handle und die Mehrheit. ciin nicht iämmllichc. l>alten noch daran fest. daß. wenn der Uei'cr'chns: ganz oder tlreilweise zur Schnldenlilgnng verwendet werden soll, dann Gewähr geleistet werden müßte, daß die.Zukunft cher gestellt sei Es »ins! also eine Regelung dahin erfolge». Ordnung in der italienischen Einflußsphäre aufrecht zu erhalten. Ebenlo werden die englischen Behörden ermächtigt, in oirekte Ver bindung mit der Obrigkeit des Harrar zu treten, wenn es die Sicherheit der englischen Grenze erheische. Unter zeitweiligen Maßregeln sind nach der Petition des Bertrog» ausnahmsweise Maßregeln von kurzer Dauer zu verstehen: die provisorische Ein richtung direkter Beziehungen zum harrar soll nach derselben das Protektorat Italiens über Actyopien iind die von diesem abhängigen Ländern, weiche England bereits anerkannt Halle, nicht berühren. Bern. Der Bundrsrath hat dm revidirten Statuten der Nordostl'ahngeselljchaft vorbehaltlich der bestehenden mit» künftigen gesetzlichen Bestimmungen mit mehrsgchen Streichungen die Ge nehmigung ertheilt. London. Nach einer Depesche ans Kairo proklamirte der Kiialis den heiligen Krieg gegen die durch Ungläubige irre geiiihr-! ten Egnpter. Er forderte alle Männer über 18 und unter, einzelne i 60 Jahren auf, der grünen Fahne zu folgen, doch sollen Unord ! nungen nnter den Derwischen auSgebrochen sein. Die Berliner Börse hatte während der Portage stillen! Verkehr, doch war die Tendenz nach ziemlich schwachem Beginn ' als fest zu bezeichnen. Bestimmend bleiben wie vorher Erörter ungen über die politische Lage: in der egvptischen Frage werden ernstliche Berwickelungen nicht mehr befürchtet. Die in Aussicht gestellte Znsaminenkiinft des Kaisers mit dem König von Italien und dem Kaiser von Oesterreich wirkte ebenfalls befestigend. Ueder die Lage des Eisenmarktes waren günstige SituallonSberichte eingolansen. ans welche hin nach den starken Abgaben an den Vorlagen heute mit umfänglichen Deckungen vorgeganaen wurde, nach Erledigung derselben gingen freilich die Kurse der Eisenwerthe wieder etwas zurück. Im wetteren Verlause der Börse blieb die Haltung fest. Bankaktien hatten recht stillen Verkehr, die Kurse waren aber gut behauptet, besonders fest waren Kreditaktien, Koninianditanlheilc, Deutsche Bank und Handclsantheile. Am Merlin. Ter Kattcr verweilte gestern Abend länger als ^ Eisenbalniaktienniarkte waren heimische östliche Bahnen, sowie Sttinden bei dem Lisi;iettott'e- des Garde-Knrcnsier-Regunenls. Lübeck-Buchener. ferner von fremden Bahnen italienische, schwel- Be- der Lasel nnierliicit er sich längere Zeit mit dem Musik ^ zerische und österreichische Werthe höher. Der Montanaktienmarkt Nrigentcn über historische Märsche, ergriif dann selbst den Takt ' hatte insbesondere während der ersten Börsenhälste recht lebhaften 'p'ck und dirigirtc de» «.hohenfriedbergei Marsch" von Friedrich Verkehr. Von Eisenwertben waren Lanrahütte höher. Kohlen dem Großen. «So ist er schön," bemerkte der Kaiser, als der letzte mverlhc still, aber behandlet. Renten lagen mit wenigen Aus zu hoch, weil noch bedeutende Abzüge zu machen seien, aber so de- rechnet, daß Nachsvrderungen ausgeschlossen sind. Eine Konkurrenz- au-schrribung werde die Realemng au» tristiaen Grundm nicht vornehmen. Die sür die Erste Kammer bestimmten Räume seien vollständig hinreichend und sehr würdig ausgestattet. Bei rlnrni vollständigen Neubau würde man ledensallS da» Eckhaus an der Tvpfer^asie,mit hinzukaufen müssen. Die Erste Beispiel von Enthaltsamkeit Kammer habe doch gegeben. Die Regierung die E inzelitaaten auch gegen wechselnde Awvrüchc des Reiches .Aichett werden. Sie sind da:n bereit, dem Gedanken des Antrags ttir Idtttt 97 Folge ein. daß es sich .. . . .. Ai trag Lieber wird an die Bndgclkomimsion znrückverwiesen. deren Bericht morgen zur Berathnng kommt. >1 zu geben. legen aber auch Verwahrung dagegen ^ »in ein Präjudiz für die Zukunft handle. Der „so will ich ihn sür meine ganze Armee Abgeordnetenhaus überwies einen Antrag »Ich betre»send die Ein'ühinng von Orts- nalimen seit. Italiener. Mexikaner. Türken und Russen steigend, heimische Anleihen behauptet. Der Schluß der Börse verlies ziem lich still. Privatdiskont 2V" Prozent. — Die Getreidebörse hatte feste Haltung, es zeigte sich bcachtenSwerthe Nachfrage nach Brotgetreide, der sich DeckrmgSbcgrhr anschioß. Weizen und Roggen konnten sich etwa nm -B Mark bessern. Hafer behnrivtct. SbiritnS bleibt gut im Verkehr, Preiie nur wenig verändert.! Wetter: trübe, Westwind. ton verklungen war, l oben Berlin. Das des Mg. Wallbrecht ttaluten zur Sicherstellung der Forderungen der Banhandiverker eine 21er Kommiisiou. Der Antrag gebl im Wesentlichen "ghiü. die polizeiliche Genehmigung abhanig zn machen von dem achwei'e der Zablungskäbigkeit der Bauunternehmer. Zur Er > ttteluug der Sicherheit des Bauunternehmers soll ein Bau w r-niinri n.L 'c/c>ug!.> <?,>:>: -pikcvnw rw.io. Dre-k^ner > Iw wriantt. ve'wlrend an.- gcw.chüeii Gemeindrimtglredmi rntt _ »i-orniaicienoialicuerNciMarilcike -. Lusilos. I '^rllc'w. Lann wurde der .lnirng von Mendcl^tcinscls. ko»!.^ U a»lr. cs iiln scadw.» Reiuc ici.72. vaalienn sa.7?. Svani« er'/,, t erglheir. „die tlieg'.ening zn ernichen. bei der 'achlilchen nregierliiig ^ Pormalclcu rv.rs. Lürikir 21.37. Liirkenlook rie.eo. Ottomanbant eor.oo. unvcrweilt und nachdrücklich dahin zu wirken, das; die Stadl Lreaiobalm?eü,co. Lombarde» Feil. ^eivtta vero,'laut werde i!;re "Ibwärseriinn^verliättirine bald und' Pari». ?rrdi,Neu «Ciblick.» Lenen ber Der; rg.ro. ver Mai R - czß . w n w ! "lnawl rs.ss. 'aircnd. Srlrliuo rer Man:.r.-a. rer Levi..?erdr. 22.7s. beb. g'.uudllch zu ordnen. Llbg. v. E r"a ckon'.l vegrunder den .'Intuig. ^ «a-.r «.2;. rer Lcrubr. rewr. t-s.se. mail. Lre Alwi"er»'!g.?vcrhaltrn"e Lc'vZrgs irren lehr nngunstlg. Die: s, .rr-->>. >k»l,ch.' We!,en rer Mär, rer Mai ics. w dre Litte uns die Elster gelerletcu „aonlabwütter cnllnelten l elraacr rer Man'.oc. rerMa, icr. rer Arm —. rer cirober ros. Ancurk und venvüstctcu den Fi'chbcstand der Flüsie und die an ! Loa»-,,, 'örodriiienbericka. Ge!rcidc»iarkt »>l,wach und leblos, öürrchwim- ! 'gcndcu Arcker. Minister v. .Bawnrerstcin Lorren erkannte daS Bvrhgndcnsrin der Uebelsläudc an. doch schwebte» Unterband § luug.n wegen Klärgirlagen mit der iächsochcu Regierung und der« Stadt Leipzig, die auch die Anlage von Rioirlselt-ern in Aussicht genommen habe, nm dem Ucbclstaudo gründlich abznhclien v. Tepver Lae-ki lsteikon'.): Die Uebelslcmdc ieien sehr groß en Maie- bencm Be-aclir. — Wctrer: Ilcaen. ecrliickits m,d SSchsischkS. Äv? ... 'tt L0. Majestät der König nahm im Laufe des gestrigen j Vormittags die Vorträge der Herren Slaatsminister. sowie militärische Meldungen im Residenzschlosse entgegen. Zur Tafel die nachaennnnten Herren niit »er Präses der Ober-Militär- l reuß. Generalleutnant v. Scheel - König!, prcnß. Major z. D.! Kriegsminrster Gcnerallcntnant j genommen. BcrI i n. tst'ach Bnudesrnilr genehmigten von Eckstädt. — Gestern s KriegSl sstachmittgg halb S Kadettenkorps Maior v Altrvck rs Rittmeister Graf Vitrthnm Uhr fand bei Ihren Königl. creiShanptmann .— - - -- Polizeipräsident Le Maistre. der Flügeladjutant ^ di"eren;i.ttle „»günstigere Maior Freiherr v. d. BuSiche Streithorsl. die Maivre de Banr. Uc Aussichten nir die - v. Tichirschkv und Bögnidors'. der Sekretär der Zweiten Stände- Uoriage gelten dauernd als nngüiittig. - Die Kommiiiion für die > lammer Gemeindevorsland Friksching, der Adintant Sr. Königl. ^ " ->..7 mit 1', gegen s Hoheit des Prinzen Friedrich Anglist Rittmeister Keil. die.Haupt- ^c'r. 198, sowie der l'ciibancrn und au 'iidlnng der Bielgs'ecnkuickernng ab. Fußrizuovcllo nahm die Novelle in dritter Lesung, stimmen air, nachdem sic einige frühere Beschliwe. die von der. lcnte von Minckwilz, Haeve »nd Fleischinger und der Adjutant llegicrimg als- nnannchiiihgr erttärt worden waren, wieder ansge-j Prcimerlentiiant Hch.cr im Schüben Regiment oh.n hatte. Fiw-öeü'iideie ivurde der von der .Kommilsion neu ^ Prcmiertcutuant Frkrr. v. Scckcndorss-Gndent. Aitge'ügte 8 Herr. An'hchnng des Zcngnißzwaiiges der Vcr-I — Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzcsz Johann eger. ttiedaltcmr Drucker n. s. w. wieder gestrichen.—DieBörscn-: Georg begeben sich Heu tc Nachmittag zu mehrtägigem Aufenthalte ommilsion nahm einen Antrag Placke mit Itt gegen l Slininreii > nach Stuttgart. -w. wonach das zu liefernde Getreide sür den Zweck des einhcimi- j — Ihre König!. Hoheit Frau Prinzeß Johann Georg chen Verbrauch-- geeigner 'ein muß und auch die Herkunst in dcn i beehrte gestern das Atelier des Kaveri. Königl. Hofvhotographen ^chluß'cheiucn ->nm "Ausdruck komme» soll. Die Veratlnrngen j Otto Mayer mit ihrem Besuche zum Zwecke verschiedener photo- ollcii moracu beendet werden. — Tie Vorlage über dir .Hniidw graphischer Aufnahmen. 'vertewrgainiation ist vom Minister Verlepich dem vrenßischen gegru L civzi g 7>n der Stra'iache gegen die Verleger des Fach- > latte - ..Bcili'wr Manniattunst" erkaniitc das Reichsgericht unter 'Hebung des Berliner Urlbttls ans Frci'vrechnng, da Zeitnngs- rtüel teinc Wahrzeichen ie'cn. Kiel. Ans der lästerlichen Werst wird das Modell eine? mit »w-eioroentttch stark aeschüi.ter Anmning versehenen Schlachtubifscs -zebant. rn we»hem der Kaiser selbst die Idee gekiescrt hat. Zahl reiche Gc'chül c in den e ln'innen sind ctagenmäßig angeordnek. Mi,»chen. Im Finnnzaiisschnß erwiderte der Finanz- >! ner an> eine Anfrage Tic Aushebung des Jdcntitäts-Nach >er wr d e Landwirthi e aiis ieramg ocs . ^„„dil und Kammscher, chast vortheilhast geworden. Die __ wri- «7, s«Kn enen eine Gi„,chi's„s,„iei de?, ttnN- (WA.. B 9 '.. ch ß b. Reihrnstein in der 1. Eiage des Königl. EckvalaiS »m ^nsckien- berge, Empsang abhalteii. — Wie wir hören, hat Herr Oberbürgermeister D r. A n d r st in Ehe m n i tz um seine Pensionirnng ab Ende Juni ncichgctticht. — Die Amtscinweisnng des nengewählten Herrn Stadtrath Tr. Körner, bisher Bürgermeister in Eibcnstock, erfolgt am 1. April. Mittags halb 1 Uhr. Ter Einweisung werden als Depntirtc des Stadtverordnctenkollegiunis beiwohnen die Herren Vorsteher Geh. Hofrath Ackermann oder in dessen Behinderung ! Viccvorstcher Hofrath Dr. Osterloh, sowie die Stadtverordneten ar rstche Regierung habe sich gegen eine Einschränkung des Zoll- ..diks nicht olttelinrnd verhalten. Die Znckersteuervorlagc sei sür -co er» wichti.r Der Antrag Lieber im Reichstage bezwecke, die uiial'.ucn der Einzelstanten zu schmälern. Tic Dcckiiiigs-Ucl>cr- Licbcr'schen Sinne bedeuten für die Bauern einen Aus- IM !t Z on einer halben Million Mark. Ans eine weitere Anfrage hätte der Fincmzmstiisler. daß er noch iept ans dem Standpunkt »che. daß an eine Konvertiriing der bayrischen Staalsjchntdcn einstweilen nicht zn denken 'ei, sonder» ein vanender Zeitpunkt "wählt werden miö'e. Wien Wie die „Neue Freie Presse" meldet, erhob die - taatsanwalt'chn't gegen de» bekannten Opcrettenkomvoniiicn tarl Felle". Anklage wegen Meineids i» einer Erbichaftsange- egenhcit. W i e n. Das dtbgeordnklenhaus nahm das Gcsammtbudgct u dritter Lesimg an. Pest. Die Brrailmng über die Erneuerung des Zoll' und ttaiidclshündiiiises zwischen Ecstcricich und Ungarn hat heute Vor nittag bei dem AHnistcrpräsidentcn Graf Baden! wieder begonnen. Paris. Vergangene Nacht wurden zwei mehrfach bestrafte .'Individuen abgeiaszt. a'.s sie durch rin Parterrcsenster in die hiesige F'anonalhiblivtliel ettistirgcn. Bei den Verhafteten wurden Lunten -nd Brcchwcr!zeuge gc-nnden. Diebstahl und Brandlegung waren -eabsichtigt. :1, o n>. Gestern kam ein "Antrag der äußersten Linken ans Berietning Erispi s und Baratieri s in Anklageznsland vor die Furraus der Kammer. Drei Vnreans etthellten sofort ihre Zn- stninirng, zwei verwrigetten sie. Von vier Bureau? steht die ZitschcidunL noch aus- »imer erledigte gestern im Beisein der Herren Staatsmiiiistcr V.Mchsch nnd V.Wakdors-die das Departe ment des Innern betreffenden Kapitel des Etats in dem von der Zweiten Kammer bereit? angenommenen Sinne. Zn Kav. 4V wurde die Frage der Vcrtheiliing von Unterstützungen sür Wcge- bauten durch die Herren Tr. v. Wächter, v. Schönberg nnd v. Trnbichler einer Debatte unterzogen. Weiter beschäftigte man sich mit dem Projekte des Neubaues eines Ständehanies, welches von der Deputation insofern abweichend von der Zweiten Kammer behandelt worden war. als man der Regierung die Erwägung an heim geben will, ob nicht ein Niederreißen des Brühl'schen Palais behufs Neubaues einem Umbaue vorznzrehen sei. Herr Ritterguts besitzer v. Wahdorf-Störmthal betonte, daß sich gegenwärtig die Zweite Kammer besonder? über ihre Räume zu beklage» habe: wenn man aber auf die Zweite Kammer Rücksicht nähme, müßte man es auch mit der Ersten th»n. Bei der Besichtigung des Brühl'schen Palais seien in sämmtlichen Mitgliedern die ernstesten Bedenken lmsgesticgen. ob die vorhandenen Räume sich für die Zwecke der Ersten Kammer verwenden ließen Die Kosten des Baues würden sich pro Kubilmcrer auf 36.50 M. stellen, während die bisher theuerstcn Bauten nur etwa 20 M. pro Kubikmtr. Mnnerwerk ge kostet hätten. ES sei sehr fraglich, ob nicht ein vollständiger Neu bau. welcher auch die Schmälerung der Brühl'schen Terrasse ver meide. noch billiger sei. Kwrr Rittergutsbesitzer Tr. Pfeiffer schlug die Ausschreibung einer Konlnrrenz vor. Auch Herr Gtzrrs Rcx- Zedtlitz sprach sich sür einen Neubau ans. mit welchem man ia noch einige Jahre warten könnte. Demgegenüber verfocht Herr Stnatsminister v. Watzdorf den Standpunkt der Regierung und entwickelte die Geschichte des Projektes, wie er dies bereits rn der Zweiten Kammer gethnn. Tie Kosten seien verhftltnißmäßlg nicht werde jedoch im Sinne de» Deputation-antrage- Erwägungen an- stellen. Herr Oberbürgermeister Beutler glauvte. daß der Ankauf des Eckhauses nicht nothig werden dürfte. Der de» jetzigen Projekte» bestehe darin, daß die Terrafi una erfahren soll. Nachdem noch Herr v Bodenh tatwnsantrag unterstützt hatte, wurde dieser einstimmig, angenommen, sowie zur Erfüllung der zwischen den betheiligten Ministerien ge- trossenen Vereinbarungen wegen Ueberlassung de» Brühl'schen Palais 2 MIll. nnd 1 Mill. M. al» 1. Baurate bewilligt. - Nächste Sitzung Montag. — Der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer wohnten die Herren -staatSminister v. Mehsch und v. Watzdorf bei. Zu nächst bcrieth man über den Rest der eingeganaenen Etsenbavn- Petltionen. über welche man durchgängig nach dem Anträge vci Deputation Beschluß faßte. Zu «Schlveinitzthalbahn" sprach Aba. Kluge, zu «Sellerhausen Güterstation" Aba. Uhlemann. zu-Soh- laiid-Neustadt" Abg. Matches, zu .Syrau Haltestelle" Aba. Zeidler, z» ..TInim-Melnersdors" die Abaa. Schubert und Rüder, zn «Wcigsdorf-HIrschfelde" Abg. Prewlsch, rn «Weißenberg-Könige wartha" die Abag. Rollfuß. Reißmann, Schmale und Koppel, zu „Westewltz Haltestelle" Abg. Uhlemann, zu «Ausbau der Mlischtbal bahn" die Abgg. Rüder und Uhlemann. zu «Wilkau-Höhlteich" Abg. Georg!, zu «WilSdruss-Gadewitz' die Avga. Uhlemann. Rüder nnd Horst, zu .Zschopautkalbahn" die Abgg. Hersnrlh »nd Schubart zu «Zwickcnl-Planltz", «Wiltan-SanperSoorf" »nd «Vierenstrabe" wurde ohne Debatte Beschluß gefaßt. Eine nachträglich e!» gegangene Petition von Winkler in Nadeburg u. Genossen unr Fortführung der «Löbau-Radebnraer Linie" überwies man der Ne alcrung zur Kcnntnißnahme, während man die Petitionen um die Linie .Bernstadt-Nikrisch oder Ostritz" und um »Kubschütz Halte stelle für Güterverkehr", wozu Abg. Schmale sprach, ans sich de ruhen ließ Im Ganzen waren zu diesen 75 petitionirten Strecken über 100 Reden gehalten worden. Abg. Opitz dankte dem Bericht eistatter Philipp im Namen der Kammer für seinen mit großen, Fleiß und Sachlichkeit erstatteten Bericht. — Die Petition des Stavtraths zn Zwickau gegen Bestenerung des Einkommens ans gemeinnützigen Gemeinde Einrichtungen, als Sckilachthof, Markt Halle, Wasserleitung u. s. w., erfuhr insofern eine andere Behänd lung wie in der Ersten Kammer, als beschlossen wurde, die Petition in ihren sämmtlichen Punkten der Regierung zur Erwägung zu übergeben. Herr StaatSminister v. Watzdorf bat um einen der artigen einheitlichen Beschluß, weil durch die theilweise Ucberweii ung zur Berücksichtigung die Regierung in eine gewisse Verlegen heit gerathen würde, und versicherte, daß die Erste Kammer geneigt sein würde, ihren früheren Beschluß im gleichen Sinne abzuandern — Eine lebhafte Diskussion verursachte die Petition des Vorstandes vom Bunde der Deutschen Frauenvereine, die Einsetzung weib > licher Fabrik-Inspektoren betreffend. Die Deputation schlug durch Abg. Crüwcll vor. die Petition der Regierung zur Kenntnißnahine zu überweisen. Abg. RostoSky-Niederschlema ve> trat die Ansicht, man hätte die Petition aus sich beruhen lassen sollen. Bei aller Hochachtung für die Frauen könnte er ihnen doch keine Autorität in den Fabriken znerkennen. In England Ihn leite kein Uebelwollen gegen die Arbeiter, aber cs gelte hier für die Standesehre einzutrcten. Er werde keinen anderen Antrag einbringen, bitte aber die Negierung, die Angelegenheit jetzt nickst weiter z» veckolgen. Abg. Pinkau (soz.) vertrat dcn entgegen gesetzten Standpunkt. Tie Arbeiterfrage könne natürlich nur ans Kosten der Fabrikbesitzer gelöst werden. Die Verhältnisse der Weib lichen Arbeiter in den Fabriken seien geradezu unerträglich. Dos wäre eine schöne Standesehre. wenn dabei Menschen geopfert wer den sollten. Wenn schon die Arbeiter wenig Vertrauen zu den Fabrik-Inspektoren hätten, wäre dies bei den Arbeiterinnen m ver schärstem Maße der Fall. Ta allerdings zur Zeit keine geeigneten Personen zur Verfügung ständen, so sollte man doch ein Ver bindungSglwd schaffen und weibliche Assistenten der Fabrik Inspektoren anstcllen. welche dcn Verkehr mit den Arbeiterinnen vermittelten. Dcn Inspektoren könnte dann das Technische, den weiblichen Assistenten die Fürsorge für die moralische und soziale Wohlfahrt der Arbeiterinnen übertragen. Er beantrage, die Regierung zn ersuchen, in den Etat der nächsten Jinanzperiodc eine Forderung für Anstellung weiblicher Assistenten einzustellen Herr Geh. Rejuerungsrath v. Schlichen gab bekannt, daß die Re gierung ans ihrer in der Deputation abgegebenen Erklärung bc stehen bleibe und diese Frage fortgesetzt im Auge behalten werde. Von nnerträglichen Zuständen könne keine Rede sein, da die Ar beiter in gesunden »nd lustigen Räumen arbeiten. Die Regierung könne ans keinen Fall zugeven, daß in der Inspektion eine Ver letzmig der Standesehre des Etablissements liege. Tie Inspektoren hätte man anstcllen müssen, weil eine große Zahl von Arbeitgebern die geforderten Bedingungen nicht erfüllte. Abg. Fritzsche (konß bezog sich zunächst ans die von ihm stets geübte Fürsorge für dir Arbeiter und verwies dann auf die sanitären Einrichtungen in den Fabriken. Tie Arbeiter lebten dort meist gesünder wie zu Hause Was die Gefährdung der Sittlichkeit anlange, so nützen weibliche Inspektoren auch nicht, denn wenn sie aller Jubeljahre einmal in die Fabrik kämen, werde doch kein Mädchen eine diesbezügliche Beschwerde einer fremden Person anvcrtrauen. Wer bürge ferner dafür, daß nicht auch einmal der weibliche Inspektor menschlichen Versuchungen anhcimfalle'k Abg. Goldsteinlsocstwiderlegte von seinem Standpunkte die Gründe der Vonedner. Er kenne die Zustände in der Fabrik genau, es sei nicht ein Einziger unter seinen Partei genossen im Hause, der nicht früher in die Fabrik gegangen wäre »nd den Terrorismus des Kapitalismus kennen gelemt habe. (Zuruf: Das ist aber schon lange her !l Er kenne aber auch die Verhältnisse, wie sie jetzt liegen. Für die Standesehre hier einlreten zu wollen, sei doch nur Spott und Hohn Er empfehle das Buch von Frau Tr. Weitstem zur Lektüre: «Drei Monate Fabrikarbeiterin". Seitenlange Berichte könne er bringen von moralischen Mißständen in den Fabriken des Vogtlandes. Es scheine die Meinung zu herrschen, als wenn Arbeiterinnen nicht gleichwerthig seien mit dcn Frauen anderer Stände. Ein so hochindustrielles Land wie Sachsen dürfe sich nicht von Hessen. Baden nnd der Schweiz über slügeln lasse». Abg. Preibisch (ni.) erklärte sich für den Pinkau'schcn Vorschlag, bestritt aber, daß man vorläufiä weiterachcn könnte. Die Deputation hätte letzt das Richtige getroffen, »nd man müffc der Regierung alles Weitere überlassen. Hierauf wurde trotz des Widerspruchs des Abg. Kaden ein cingegangener Schlnßantrag mit 3l gegen 24 Stimmen angenommen, der Antrag Pinkan mit 39 gegen 14 Stimmen abgelehnt, der Deputationsantraa gegen die Stimme des Abg. Huste angenommen. — lieber die Petition des Landesvercins der Hausbesitzer wegen Abänderung des Gesetze? über die Landcsbrandkassc beschloß man dem bereits mitgetheklmi Vorschlag der Deputation gemäß. Der Rest der Tagesordnung wurde avgeseht. — Nächste Sitzung Montag. — Die vorgestrige Stadtverordn etensihung begann erst Abends G9 Uhr. Die Tagesordnung umfaßte zlvar nur 4 Punkte, gab jedoch Anlaß zu längeren Verhandlungen. Aus der Negistrunde ist hervorznhcben, daß der Rath die Stadtverordneten ersucht, die städtischen Elektrizitätswerke mit Rücksicht aus die dort bestehende Lebensgefahr mir nach vorheriger Anmeldung und nnter fachmännischer Führung zu besichtigen. Namentlich ist Sonntags eine Führung unmöglich St.-V. Hartwig I entnahm daraus, daß der Aufenthalt im Elektrizitätswerk überhaupt lebensgefährlich sei, womnter doch die dort anaestelllen Beamten und Arbeiter sehr leiden würden. Herr Gymnasialoberlchrer Dr. Wittina lädt Kolle gium zu einem Vortrage über die Röntgen'schen Strahlen ein. Betreffs deS in der chirurgischen HtlfSstation aus der Landhaus straße behandellen Knaben gab St.-V. Kammsetzer auf Veranlass ung einer von Dr. mcd. Im. Hentschel eingeganaenen Beschwerde bekannt, er habe es sich von dem Vater ausdrücklich schriftlich geben lassen, daß der Arzt die Station nie besticht habe, woraus L>t.-V. Winter I ihm vorhielt, er hätte sich genau informirrn müssen, ob eine solche Aussage ans Wahrheit beruhe. — Aus Vorschlag des Wahlausschusses wählte man zu Armenpflegen: für den »eugebildetcn 51. Armenpflegervercin die Herren Kaufmann Behrens und Kaufmann Krüger. Weiter nahm man Wahlen für den Ausschuß zur Prüfung der Abgaben reste, sowie sür die Deputationen zu Schulprüsringen nnd EntlassungSfelerlichkeiten vor. — Von« HauShaltplan standen die Pos. 29 und 30 zur Berathnng. Als Beitrag an die Königl. Polizeidirektion wurden 2,>0,660 Mk. anSgeworsen. für tze»«,lvlch nnstalt. Feuerpolizei und Mineralöl-Lagerhof 4352 Mk. Zuschuß
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