Volltext Seite (XML)
, , - ' ^ * AuS Berlin wird berichtet: Eine ganze Gruppe kaufmännischer Ausreißer hat die in dm Weihnachtsfeiertagen eingetretene Unterbrechung des kaufmännischen Verkehrs benutzt, jvon Berlin mit Hinterlassung bedeutender Schulden resp De- ecte zu entfliehen. Es sind nicht nur die Bankiers Hill und ischmeyer und der Kassirer Rölte am Weihnachtsheiligabend «entwichen, sondern e- ist auch zu derselben Zeit der Kaufmann E. Karo von hier verschwunden, und ist hierdurch unserer Mörse eine höchst fatale Weihnachtsbeschcerung zu Theil gewor den. Dem Metzlern ist seine Geliebte, welche als Schauspielerin zweiten Ranges beim Wallner-Theater angestellt war, gefolgt, und zwar in einer so unerwarteten Weise, daß nur durch dis Gewandtheit der Theater. Direktion eine Störung des Reper- toirS vermieden werden konnte. Auch die Herren Hill und Tischmcyer sollen ihre Geliebten mitgenommen haben, so daß Berlin in den Feiertagen um eine sehr flott« Gesellschaft ärmer geworden ist. Als nian die Flüchtigen nach dem Verlauf der Feiertage vermißte, waren dieselben längst in Sicherheit. Karo at seine glückliche Ankunft in England bereits telegraphisch hier berichtet. * Berlin. Dis königliche Negierung zu Köln hat sich veranlaßt gefunden, vor den im Handel jetzt »orkommendcn tunten Schiefer-Schreibstiften (Griffel^-welche mit arsenikhaltigem Schweinefurtcrgrün hellgrün, mit chromsaurem Bleioxyd gelb und niit Mennige roth bemalt sind, zu warnen, indem der Gebrauch solcher Schreibstifte, namentlich für Kinder, welch« dieselben bekanntlich häufig in den Mund zu nehmen pflegen, gefährlich« Folgen haben kann. * Die bekannte Nomanschriftstellerin Friederike Bremer ist Nflch kurzem Krankenlager an, 31. December früh auf ihrem Ämdsitze Arsta gestorden. Zu Abo (Finnland) im Fahre 1^03 Moren und in Schonen, wohin ihr Vater, Kaufmann und Bergwerkvbesitzer, übcrgesiedelt war, erzogen, lebte sie Anfangs in Norwegen bei ihrer Freundin, Gräfin Sommerhielm, und nahm dann eine Stelle in einer Mädchen-Erziehungs-Anstalt in Stockholm an; doch gab sie dieses Amt bald wieder auf, -- lediglich der Schriftstellerei zu leben, da ihre ersten Roman- Töchter d«ö Präsidenten" und „die Nachbarin" ungemeinen olg gehabt hatten. Eie machte dann große Reisen durch »tschland, aus dessen Literatur, wie sie stet« gern eingestand, ihre geistige Bildung geschöpft hatte, ferner durch Frankreich, Gigland, Nordamerika, Jtali«n und schließlich auch durch den Orient. Ihre Werke find in alle neueren Sprachen Übersetzt worden und in Deutschland eins Zeit lang außerordentlich be liebt gewesen. * Türkisch« k)«»I-mo>cko. Das zul«tzt angekommm« Journal de Constantmople enthält unter Anderem nachstehend« Mittheilungen, aus denen man ersieht, baß die Prostitution ihr Unwesen im Orient ebenso großartig und nicht-würdig treibt, wie in dem civilisirten Pari«. Der Sohn einer angesehenen Familie in Constantinopel war nämlich in die Netze einer jener Syrenen der Schamlosigkeit gerathen, welche alle ihre Reize und Künst« dazu verwenden, ihre Liebhaber zu Grund« zu richten. So lange es ihm nicht an Mitteln fehlte, ihren zahl losen Capricen Genüge zu verschaffen, gewährte sie ihm ihre Gunst; eines schönen «der trüben Morgens jedoch war der junge Mann nicht mehr im Besitze eines Hellers, und von die ser Zeit an fand er die Pforten zu seiner Dulcinea verschlossen. Verzweifelt über die Hartherzigkeit Derjenigen, für welche er ein Leben geopfert hätte, faßte er den finsteren Entschluß, selbst Hand an sieh zu legen. Am dritten Tage nach seinem Ver schwinden nämlich spülte das Meer eine Leiche an das Ufer von Moda Burnu, welche als die des unglücklichen Liebhabers erkannt wurde. MM»»» Zur Trichinensrage. In jüngst verflossener Zeit hat Herr ?r. Küchenmeister mehrere Aufsätze über Trichinen und eine vernünftige mikrosko pische Fleischbeschau in den „Dresd. Nachr." und „Eommunal-- blatte" erscheinen lassen, wobei einzelne hiesige Fleischer und beziehentlich auch die übrigen Fleischer mit berührt werden. Herr vr. Küchenmeister sagt in den „Dresd. Nachr." am 23. Dc- cenrber 1865: Wenn die Leidenschaften gewisser Verufsclas- sen sich beruhigt haben werden, dürften das Publikum und die Fleischer uns es einst noch Dank wissen, daß wir unaus gesetzt und unbeirrt um Verdächtigungen, alle unsere Kraft daran gesetzt haben, die Einrichtung einer vernünftigen mikros- opischen Fleischbeschau herbeizusühren. —Unterzeichneter erlaubt sich hvflichft Folgendes darauf zu erwidern: 1. Eine mikroskopische Fleischbeschau, die sich blos auf einzelne große Städte, nicht aber über das ganze Land er streckt, ist höchst unvollkommen und unsicher, und kann dem Publikum keine genügende Beruhigung gewähren, weil z. B. in Dresden im Verlauf des Jahres mehrere Millionen Pfund Fleisch von Außen eingeführt werden. 2. Die Herren Doctoren und Aerztc, welche eine solche mikroskopesche Untersuchung bei einen oder mehreren Schweinen vorgenommen haben, und dabei keine Trichinen gesunden, können eS dann noch nicht beschwören, daß in demselben Schweine sich nirgends mehr Trichinen befinocn können. Ich habe selbst au« der langjährigen Praxi« «ahrgenommen, (seit 1839 bis jetzt) da ich als verpflichteter Ältester die Eanitäts- polizei in Beisein der Polizei nuSjuführen und in meine« Diftticte zu u»t«rsuchen hatte, ob die zum Verkauf gebrachten Echivein« Finnen haben. So ist's doch vor-ekommen, daß bei der Untersuchung keine Finnen gefunden wurden, doch beim gänzlichen Zerleg«: de« Schweins, auf einer ganz entgegeir- gesetzten Stelle, wo man nach der Regel keine sucht, sich ein oder zwei Finnen vorfanden. > Z. Wir Fleischer glauberr wohl ziemlich alle, daß es Tr»> chinen geben mag, daß es schon länger als vor 1000 Jahren welche gegeben hat, und daß auch trotz einer vernünftigen micros- kopischen Fleischbeschau noch welche stl» die Zukunft werden. 4. So unwissenschaftlich gebildet uns auch Herr l)r. Küchen)" meister halten mag, so können wir Fleischrrmeister ihm mit Be stimmtheit versichern, daß mir die Thiere, die in unserem Ge werbe zum Verbrauch kommen und welche wir mit unseren Händen viele tausend Rial zerlegt haben, praktisch in- und aus wendig kennen gelernt haben. 5. Die sanitätspolizeiliche Oberaufsicht hat die hohe Ctaats- regierung, nicht die Fleischer, und was von ihr darüber be schlossen wird, werden wir mit der größter: Bereitwilligkeit vollziehen. 6. Diese Gesundheits-Polizei wird auch bis heute noch don der ausführenden Behörde, unserem geehrten Stadtrath, vurch seine Beamten vollzogen, im Winter früh 8 Uhr, im Somm-w früh 7 Uhr. 7. Das sicherste Mittel dagegen ist, wie Herr »r. Küchew- mcister und Herr Dr. Arückmann angezeigt, gut Durchbraten und .Kochen. 8. Da wir Fleischer mehrere Riale in diesen sanitätspold- zeilichen Angelegenheiten animirt ,vorder: sind, vorzugehen, und geglaubt wurde, daß wir die Jetztzett nicht erkannt haben und mit unseren Pflichten hinter derselben zurückblieben, erlaube ich mir dieses zu veröffentlichen. Achtungsvoll unterzeichnet sich «5 Fri-drich. Obermeister der Fleischerinnung. Hierdurch beehre ich mich, anzuzeigen, daß mein Lager von Hrldnin« und I^vüvr- wieder vollständig conrpletirt ist. Albums von 25 bis 500 Bilder von 10 Ngr. bis 15 Thlr. in reichster Auswahl Galeriestraße Nr. 1 Ecke des Jüdenhoss). «rlSÜEL», empfiehlt Lll . Mech. u. Opt. Schefftlgass« 1. 4«. k. Eta,e 4«, I. ktoge. uaf 'PkO«.»r70'«! usd »ELLLLLSLI 'ö-«-«-ne-, k)»-, vL. - Naä«- KZ un6 weiß und bunt, besonders billig Osirs-Alloe Iw totale» ^«8verKa«t befindet sich noch eine Parti« preis würdiger , L«LULl«zMvr, TSsrMnS«, Stv. D-r Ausverkauf dauert nur noch kurze Zeit. Seestraße 22, llütsl 6« llambouiL. LLWisLc Von dem BerwaltungSrathe der Sächsischen Bar k zu Dresden ist de« bei derselben «„gestellten Beamten, Üerr» VVüdvIm 8eNert, bi« auf Weitere« die Function eine« mit übertra gen worden Derselbe wird daher in BehindrrungSsällen eine« der beiden Herren Directoren. O»r1 und O«rt dre von der Bank ausgehenden Schriftstücke nach 8 23 der Statuten von heute <lb mit unteuzttchnm Dresden, am 9. Januar 1866. Os!" Lsrl Vicepräfi.'ent. ILKÜÄ MWSxW- Sonnabend den 13. d M. beginnt im Bereinslocale, Palmstraße LO, ein Chclu« von einer Anzahl Vorträgen über VoUkStvirthschaft, gehalten von Herrn Nkvack. welche jeden Donnerstag und Sonn abend bi« zu deren Beendigung soetgescht werden, worauf alle Vereins» «ungehörige und deren Gäste hiermit besonder« aufmerksam gemacht werden. D-r Vorstand. Oamru's R6sis.urs.tLoQ. Hexte ausikalisU AbeildunterhMuz (Milttatr-Mustk). wozu ergebenst einladet A Damm Ein MSHkMtF -tn- Braverei mit GastbanS u«iv O-rkonomi« «. ein Gast Hof stnd vreiawnrdig zu ver kaufen, letztere auch zu v-r« tauschen. Näh unter V SU Ire« p«st.r«,ut Zrrewci««» fLfin kleine«, seit 30 Jahren beste. ^ hmde« Nadler»Geschäft mit sehr guter Kundschaft ist Ver hältnisse halber lehr billig zu verkau fen. Näher,« Wcbergasie Nr. 31 im Malerialwa.rren Geschäft. Ge dichter R.Nitzsche,L>chützeng.38I?. 8tMe-h,e8««L Ein tüchtiger Fle-schergcselle sucht eine Stelle a!S Landeeselle oder in einem Gasthof den Hautknechtsposten mit z-r besorgen N slektircnde Her« ren werden gebeten ihre Adressen mit L Lll bcz in Exped. d. Bl. niederzulegen. ! g'ößeren Maaren-, Sprit. und Destillation-. Geschäft der Preuß. Nieder!., wird zum 1. April für einen aut empfohlenen jungen Mann eine Commisstelle »acant. Nähere AuSk-nft ertheilt Ose« K«ller in Potschappel Mdel «eue imd gebrauchte, ske Arten, iu großer Auswahl, vo« Nußdaum. Mahagofiy, Kirschdaum und gewöhuli chem Holze, Causeuses, Di- vaus, Sophas, Fauteuils zu billigste« Preisen. Elbberg Nr. II». HeirathsgcsuG Ein Mädchea rn gesetzten J,hre» von gute« Sharacter, verträgliche» und häusliche« Sinn, durch Fami lien v-rbältnisse abgehalten früher, wünscht sich jetzt zu v-rhnrathen, sei es junger Mann oder Wittwn, nur verträglech und von gutem Cyarakrer. Fehlendes Vermögen kann sic durch Lirthschastlichkeit ersetzen. Bittet etwnge dareuf achtend« Herren ihre werthe Adresse gezeichnet EA. WV 1 in der Exp d. Bl. abzugcben. Als Wirthschsfterin sucht eine junge Dame eire Stelle, womöglich eine solche, wo ihr die Führung de« HruseS so viel als mög lich selbstständig überlassen ist. Eine ganz besondere Empfehlung dieses achtbaren Mädchen« wird ertheilt Schloßstraße 9 3 Et klttMLMvistv, Fächerpolmzw-ftir, Nouque-ü, jchö» « billrg: Paptkrmühlrngafft » Pfd. 8 Ngr. sL1l»srt Heprri»r8r»r, ge. Brüter,affe 12. za» Adler. TaW-Offerte. Echter Pertorico » Pfd. 10 Ngr., Petit do rr „ 6 „ Ungar. Feinschnitttr, „ 10 „ „ Melange » „ k „ Sigarrrn-Abfall » 4 „ gr. Brüdergassr 13. zum Adler RöMll - FsttrrMhl Md RvMir - Kleie empfiehlt billigst 6. X. Popssitz 13. PholkMphie! Min photog ophisch-S At-^ ^ lier, mit vollkommmer EWich tung, welches bereits seit 3 Jahren besteht und sich ln einer der nobel sten Gegend Dresdens befindet, auch nrch einer bedeutenden Ausbeutung fähig ist, ist unter sehr annehmbaren Bedingungen wegen K änkl-chkcit deS B<"tzerS sofort zu verkaufen. Näheres in der Expedition dieses Blattes zu erfahren. Gine Ba!kenw«age, 5 Ctr. tragend, ebenso ein gebrauch ter Kinderwagen, sind billig zu ver kaufen. Neustadt a d. Kirche Nr 3 Part. StciMuckerei im besten Stande mit feüer Kund schaft ist Verhältnisse halber vorlheil- hast zu verkaufen. Adressen geiälligst abzugcbcn in dem Cigarren-Geschäft L S Herrn AIoritL LUvivtitttä, Wil-dru<sersst»atze A4 tLjine noch ziemlich neue Dred- ^ vrongcl neuester Conktuctton, reicht gehend, ist zu verkau cn bei Grnst Vekeloian« am K einmarlr in Meißeir. stzlll« Sorten rohe S?aturftS<ke ^ kaust e-r. Ziegelgasse 5t. fj^ine Frau vom Lande sucht Wäsche ^ stückweise u waschen. Adr. bittet man gr. Ziegelg. 53 li. abzugrbrn. Thlr. auf gute Hypothek zu 5—8 pCt. Zinsen Verden solort auf ein hiesiges HauSgrund. stück zu rrborj-en gesucht. Adressen wolle man gefälligst unter LOO V. Ll. in der Exp d. Äl ab«eben. ^Lfürkauf zum höchsten Preis von ^2- Hadern, Knochen, Pavier, alle MelallabfZlle re Meißvergasse 5 E ine arme Wrttwe bittet um Strick» arbeit.WilSdrufferstr 40, Hausflur 2» Ostern wird von ruhigen Mir» -O thern in der Seevorfladt 1. Et. oder Hochparterre ein kl. Logis, be stehend in 2 Zimmern, Kammern, Küche rc und Gartengenuß exkucht. Adressen bittet man unter k'. V. 8. in der Exo d. Bl. nttderzulegen. Alle Allen und Gattungen von Thieren Werden billigst gut aurgestrpft Hz liaeb,»« r» Jobanni»play ^2 im Hinterh. ^Ljrne zuverlässige Persoa sucht bei einem einzelnen Herrn eine kleine Mrthschaft zu führen Adressen wer den in der Restauration gr. Kilch» gaffe 5 erbeten. Di- b-li-bt-n Wiener Pfannkuchen, feiger Füllung sowie Kranzkuchen, KiruicSknchen, und eine große Auswahl feines Lde«» gebätk empfiehlt zur geneigten v»- achkrng L2. L'. Itrnnwz.'- M., Johanni« platz.