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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011025016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901102501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901102501
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-10
- Tag 1901-10-25
-
Monat
1901-10
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1901
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Seite 4 ^Dresdner Nachrichten- Seite 4 Freitag. 25. Oktober IVOL E» Nr. 206 Ausgabe» die Berdranguna der europäischen Schiss- dem Verkehr der ainerikanischen Lüsten und die gnng ..All-An>erika»". Daraus läuft die panamerika» o'chtigslen vdrt aus HandelSeintgugg »A ^ ^ . uisch« Bewegung thatsächlich hinaus. Deshalb bat der Kongreß, der diese Woche in Mesikv tagt, auch für uns Europäer eine hervorragende Bedeutung und verdient unsere volle Aufmerk- winkelt. Nichts mehr und nichts weniger soll in Meriko erreicht werde«, als die Begründung einer amerikanischen Zollunion. tue den Norden und Süden umfaßt. Ob dieses groß« Ziel gleich de»» ersten Anlauf erreicht oder ob es dazu »och weiterer An- Nreuguiiaen bedürfen wird, mag dahu,gestellt bleiben. Genua, das, es besteht, daß es in Aussicht genommen ist und mit nord- amerikunijicher Energie und Zähigkeit verfolgt werde« tvird. Europa wird sich energisch seiner Haut wehren müssen. In Rio de Janeiro fand zu Ebren der Kandidaten sür dt« Piäsidenlichast der Bereinigten Staaten von Brasilien. Rodligllez AlvcS, und sür die Bicepräsidentichast, Brandas. rin Banket statt. bei welchem Alves iei» Prvglamm enNvickelte und aus- 'ildtte, er melde die Republik beseitigen und sich bemühen, den Werth des Papiergeldes zu erhoben, indem er Ekiparuilarn ein- iühre: erwerbe ferner die Transportmittel vemieblen, die Ein- waiiderung begünstige». Industrie und Handel schützen und den innere» und äußeren Flieden sichern. Asien. Li-Hung-Tlcbaiia und Prinz Tlching fahren fort, mit den Gesandten in Peking über die lausenden Geschälte genieinichaftlich zu verhandeln und zeichnen noch immer als Bevoll mächtigte. Einige Gesandte erhielte» Noten von ihnen. In denen das Eisnche» gestellt wird, daß A »Ständer, wen» sie in das Innere des Landes teilen wollen, ihre Absicht bei den zuständigen Beamten vertragsgemäß anmeldrn. damit die noibwendigen Scdutz- inaßregeln getrolsen weiden können. In den Noten wird ferner vorgeichlagen, daß solche llieiiende 14 Tage vor dem Antritt ihrer Neiie alle Beamten, deren Kreise sie besuchen wollen, von der Reise benachrichtigen. x Asrika. Zur Lage in Südafrika schreibt unser mili- .» ' < ^ icht von dem geglückten ' "ast" »arischer Berichterstatter: Die Nachri.. . . Furchbruchsverfiiche des Generals Botha aus der Umstellung . na , ,. BurengeneralS in den Gemüthern aller Derer hervorgerufen, welche den zweijährigen Zirieg in Südafrika noch mit Interesse verfolgen. ES wendet sich dir Aufmerksamkeit daher wieder mehr der allgemeinen Kriegslage zu. Noch ist es zur Stunde nicht be sannt, ob Botha sich, wre einerseits behauptet wird, nach Norden über Pietretief, nach Westen gegen Wakkerslroom oder gar sich D.larey anschließend. mit dessen Kommando über den Baal nach dem Süden gewendet hat, nur lassen die Nachrichten über die neuesten Maßnahinen Lord Kilchener's vermulhen. daß der eng. !-,che Dberkoiumanditende, der die Aktion gegen Botha bekannt lich selbst geleitet Kalle, dessen Verfolgung noch nicht aufgeaeben habe. Zn dieiein Zweck hat er den General Plumer mit feinen australilchen Buschmännern an sich gezogen und ihm die Suche nach dem burischen Oberbefehlshaber übertragen, die allerdings während der jetzt herrschenden, alle Steige unwegsam machenden Regenzeit und in dem von Buschwerk durchsetzten Gelände völlig aussichtslos erscheint. Es lägt dies daraus schlicken, daß diese Mine Verfolgung des moralischen Eindrucks wegen unternommen wurde, um diesen neuesten Mißerfolg der englischen Waffen zu verschleiern. Denn, datz auch dieses lang vorbereitete, mit grobem Aufwandc von Truppen unter des Oberkommandirendcn eigener ,Leitung ins Werk gesetzte Kesseltreiben gegen die bunsche Haupt macht sich wieder als Fehlschlaa erwies, muß doch recht ungünstig aus die so wie so schon niedergedrückte Stimmung im Mutterland« wirken. Auch auf den übrigen Theilen des Kriegsschauplatzes zeigen die Bure» eine große Rührigkeit. Im Kaplande. wo seit längerer Zeit der einzige tüchtige englische General, der Reiter, sührer Fr euch, den Betchl hat, haben die Buren, nachdem sie im Januar dieses Jahres dort eingebrochen sind, trotz der wieder holten Versicherung des englischen Kriegstelegraphen. die Kav- Kolonie sei von den Buren gesäubert, mit einem Kommando be reits die Südküsle erreicht und sich sowohl in den Besitz der Saldhan-Bai als auch des Thales des Bergslnsses, der sich nörd lich von Kapstadt in's Meer ergießt, gesetzt. Die Buren stehen somit nur mehr 60 Kilometer, das ist etwa die halbe Entfernung wie zwischen Dresden und Leipzig, von der englischen Haupthafen- stadt in Südafrika entfernt. Wie ernst die Besorgnisse hierüber im englischen Kriegsamle sind, beweist, datz man dort jede Aus kunft über die augenblickliche Kriegslage verweigert. In gleicher Weise zeigt sich auch die Lage in Natal für die Briten un günstig. Die dort nur für eine beschränkte Zeit dienstpflichtigen ,ereiwilligenkontingente,müssen über die gesetzliche Zeit unter den Waffen gehalten und sogar noch weiter verstärkt werden. Im südwestlichen Transvaal ist Lord Methuen vergebens beschäftigt, Len Bezirk Marico an der Grenze gegen Mafeking von den Buren zu säubern. Im Nordoslen vom Oranjefrcislaate overiren die Kolonnen Elliot's, am Baal Oberst Remington. im Südosten des Freistaates endlich Oberst Williams ohne nennenswerthe Erfolge, indem sie nur von der Gefcinaennahme einzelner Buren, der Weg nahme einiger Wagen und Ochsen und der Devasliruna einiger Farmen zu berichten wissen. Bei dieser militärischen Allgemein lage wird der Berichtentatter der „Daily Mail" recht behalten, wenn er schreibt, der Krieg werde wohl noch ein drittes Jahr dauern. Das hierdurch die wenigen noch loyalen britischen Untertkanen allgemach zur Verzweiflung gebracht werden, kann nicht Wunder nehmen: rechnet man im Kavlande doch schon mit der Möglichkeit. Lord Kilchener werde Pretoria amqeben müssen und sich nach Johannesburg zurückziehen. Kitchener selbst soll von der Aussichtslosigkeit des Krieges überzeugt sein, den er schon Ende IFgg. als er zum Generalstabschei Lord Roberts ernannt wurde, höchst ungünstig benrthcilt hat. Man will wissen, dah die englische Regierung nnt Einverständnis! des Oberkommandirenden vlane. den Krieg nunmehr nur noch als Polizeikrieg und durch ein aus Buren, welche sich der Regierung ergeben hätten, gebildetes berittenes Korps fortführen zu lassen. Alle Offiziere dieses sich auf etwa 10 000 Monn beziffernden Korps sollen von allem Alt- sang an vollkommenste Unabhängigkeit und Freiheit erhalten, zu lkun, was sie zur Erreichung der Unterwerfung der annektirten Provinzen für zweckmäßig hielten. Datz der Krieg dann noch mehr verwildern und die Allüren des Dreißigjährigen Krieges on- nehmen würde, scheint man bei diesem Plane nicht in Rechnung zu ziehen. Kunst und Wissenschaft. h Das König l. Hofschaulpiel giebt heute Pallleron'S Lufispiel „Die Welt, in der man sich langweilt". Anfang halb 8 Uhr. f- Im heutigen 1. Sinfonie-Concert der General- direkticm der Königs Kapelle und derHostheoter, Serie L, iielangen zur Aufführung: Sintonis «roioa (Nr. 3, bls-äur) von Beethoven: Klavierconcert kb'-moll. op. 21) von Chopin: zum ersten Male: Sinfonischer Prolog zu „König Oedipus" von M. Schillings: Klavicrsvlt, Sollst: HerrJ. Paderewski. Dir Generalprobe zudiescin Concert findet Vormittags 10 Uhr statt. s Rcsidenztheater. Tie erfolgreiche Operette: „Iadwigo" kann in Folge früher getroffener Dispositionen nur noch kurze Zeit auf dem Spielplan bleiben. Am 1. November beginnt, wie bereits mehrfach erwähnt, Miß Mary Halton ein Gastspiel in der Operette „San Ton" von Sidney Jones. s Zugleich mit Jenny Groß wird Adolf Klein un kommenden Februar an unserem R esi d enz t h e at e r in Blumenthal's „Fee Eaorice" gastiren. s In der morgen. Sonnabend, Abends ltaltfindcnden Musikaus- f ü b r » n g des K o n l g l. K o n ! e r v a t o r, u m s vor dem Patronat- verein gelangen zur Aufführung : Concert-Fanlaffe von Tsedaikowsk»: Klavierstücke von Back, Draeteke und 14«,t: Violin-Eoncert von Aceolay: Sonate sür Klavier und Violine von Grieg: Ungarische Fantasie für Flöte von Anderten: Gelänge von Schubert und Verdi. -f Im 2. Sinsonie-Loncert im Gewerbebause mor gen, Sonnabend, gelangen zur Aufführung: Ouvertüre „Leonore" Nr. 3 von Beethoven ; Sarabande, Andante und Bourröe slir Streichorchester von Seb. Bach: „Gin Tag in den Bergen", norwegische Suite von G. Borch tt. Mal): Sinfonie Il-moll tunvollendel) von Franz Schubert: Ouvertüre zur Oper „Der fliegend« Holländer" von Rich. Wagner: Andante a. d. Concert für Bioloncell von B. Moltqu«; vaprioto iiolion von P. Tschad kowsky. s Herr Direktor Paul Lehmonn-Osten veranstaltet in seiner Ehrlich'schen Musikschule morgen. Sonnabend. Abends 6 Uhr. einen Vortragsabend größeren Stils. s Internationale Kun stausstellung: Amerika. Die amerikanische Abtheilung präsentlrt sich recht reich mit allen großen Bildern: eine Spur von amerikanischer Eigenart sucht man immer noch vergeblich; ja die amerikanische Kunst nimmt nicht ein- u»o Ein «der ,»ial so viel Interesse am Helmathlande u»b seinem Leben, daß sie «4 überhaupt mit in den Kreis ihr« DorsteÜuuo zieht. Mac- EwenS „Alter Patriot". lammt Ttoui't energischem Märnerbildnitz machen vielleicht die einzige Ausnahme hiervon: zwei Bilder, in denen doch rin Ton amerikanischer Sitte und omenkanischrn Wesen« anklingt. Wo» sich sonst darstrllt. spiegelt olle europäischen j Schulen wieder. Hitchcock hält r« immer noch mit der seinen französischen Anmut», weich« seine trüberen Sachen auSzrichnete. Eme Vorliebe sür etwas bläuliche violette Töne ist leine persönliche Hutba». Man kann inimer »och viel Gefalle» finde» an den gra ziösen Werken: der .Kommunikanltn" und den kleineren Bildern recht- und link« davon. Ader recht süß sind sie doch zuweilen, und fiel von Manier auch nicht. Da« pinge Mädchen im Kablnet " nabe den Wienern, zeigt, waS daran- werden kan». ^ beträchtliches Kontingent von Arbeiten bat diesmal Wiel I. Stewart gestellt: der Katalog zählt füns auf. Sie varilren alle da- Thema: nackte weibliche Gestalten unter Bäumen, mit durchsallendem Sonnenlicht. Die Landschaft ist meist gut. virlsach virtuos, ohne immer entsprechend zu wirken. Die Figuren sind gediegen gezeichnet und gut gemalt, gehen aber meist mit dem landichafflichen Motiv nicht ganz frei zusammen. Man behält den Eindruck, als leien Landschaft und Akt nicht zusammen geschaut, sondern nacheinander. Die modernen Kövse ver Figuren bringe» auch zuwege, datz man sie als nackt, b. h. als ausgezvge» cinpffndet: als ModellGlkte, nicht aber als Nymphe», wie es bei 68l und ti88 verlangt wird DaS Soiinen- lichl kommt am lebendigsten in «>84 „Unter der Weide" und ti85 „Svnnenfieckrn" heraus. Zum Voriheil breiter und weicher in der farbige» Anichaunng ist 682 „Die Lachende", bemerkenSwrrlh außer dem durch den prächlige» Wieleiiarund. Aber auch hier stört der modische Kopf, der ans eine Toilette gehört und nicht auf eine» unbekleideten Körper. Gart Melcher- schnitt in der ftanzvsischen Abtheilung nicht günstig ab. Was sich hier von ihm findet, die „Communikantin" und eine kleine Landschaft mit hübscher Lichtwirkung, ist nett. Aus der „Hochzeit" ist namentlich baS Brautpaar sei» und schlicht angeschaut. Die Gruppe von Vcnvandten zeigt wicdrr augenfällig, wie wenig MclcherS mit seinrn Gestalte» geistig anzufangen weiß. Werthvoller als all' bieier Kleinkram ist das große, künslleiffch wirklich bedeutende Bildnitz eines sich die Handschuhe anzickriide» SportSma». Es zeigt eine» Könner ersten Ranges, de» seinem Stoff bei aller Wirklichkeit in Haltung und Farbe durch wunder volle Eiiisachheit beinahe etwas Monumentale- Z» gebe» versieht. Eine Anrahl größerer Sachen in der Umgebung hat einen schweren Stand daneben. Pearce'S Dame in Gelb ist voll sub tiler Fcinheile» i» Farbe und Vortrag, vergleiche die eminent geschickt gemachten Hände und den recht feinen Kops. Das lang weilig herunter gemalte gelbe Kleid, vor Allem die lüble Glätte de- Ganzen läßt aber de» Beschauer trotzdem nicht i» Stimmung kommen. Vielleicht, sogar n ahricheinlich. ist baS besser, wen» man dnS Bild aller» siekl. Bei Mary Mac-MonnreS' Malter mit Kind im Sonnenschein ist das Lilienbeek ganz außerordentlich virtuos gemacht, die Lichlwirkung a»ch aus den Figuren erstaunlich Dannat's ..Arragonier. cine Eigarette anzündend". ist gut. besser als die Dame r» Weiß, welche in nüchterner Monotonie vor dem wesenlosen Hintergrund siebt, besser auch als das Bildniß der schönen Otero von deinlelben Künstler. Von der Schönheit, welche der Katalog anküudigt, ist aus diesem Bilde io gut wie nichts zu finde». In unschöner eckiger Bewegung, die nicht einmal wie freies Leben anSsieht, mit einem gefrorneii Lächeln auf den Zügen, steht die berühmte Tänzerin da. wenig angenehm und hurt in der Farbe, ichematisch und empfrndungsloS in der Zeichnung. Die Fuße sind unmögliche Modeiorrrnalswße, die Wade» gleiche» auf ein Haar de» arisgcslopkten Strümpsen i» Schaufenster»: Arme, B»ien. Kops und Hals sehe» aus, als waren sie nach schlechle» Gypsen gezeichnet. Story's Colomline daneben ist nett und ,»unter und zeigt wenigstens, wie der Eontour eines Beines im Trikot rmmer »och feines Leben behält. Hlimphreys - Johirston setzt die Reihe der Bühnensignreii fort mit einem lebensgroßen Vortrail der Schauspielerin Sarah Bernhardt als Prinz Medici; keine leichte Ausgabe, den» die Vorstellung, dieieS geputzte Mittel ding von Mädchen und Jüngling, soll den Mediceer vorstellen, drängt sich vor und stimmt heiter, auch wenn man sich erinnert, datz es sich um eine Schauspielen» bandelt, welche ihr Bild ver ewigt wünscht. Aber der Maler entledigt sich der Schwierigkeiten mit großem Geschick, indem er Alles i» ein diskretes Halbonnkel rückt, das Stellen von wundervoller Feinheit hat. Auch was er sonst noch ausstellt. zc'gt seine bedeutenden Fähigkeiten in hellstem Licht. Weniger vielleicht die venezianische Mondscheinlaiidschaft. die etwas weich ist, als das größere stimmrmgsichöne „Geheimnitz der Nacht", eine verschleierte werbliche Gestalt ans einer Klippe inmitten des mondlichtbeichienencn Meeres. Die lebensgroße sitzende Dame, „der rothe Domino", ist koloristisch von hohem Reiz. Schade, daß der nur halb sichtbare Kops und das völlige Fehlen der Hände Zweifel rege machen, ob unter dem rothe» Domino auch wirklich ein Körper steckt, und das Ganze nicht eher eine Gewandstudie ist mit nachträglich ausgcsetziei» Kopf. Interessante, theiiweiie bedeutende Arbeiten sind weiterhin noch Eng. Vail's große „Jischerswittwe in den Watten", ei» Bild, das sich durch rnr- gestichte Gediegenheit nach allen Richtungen hin auszeichnek. auch Bisbiiig's „Kuhweidc", die durch schönes Licht »nd seine Haltung der Lnstperspeklive imponirt. Im Ton und in der größeren Festigkeit sind die Kühe am Wasser allerdings beinahe »och s»m- pathsicher. O. D. Weyden's prächtiges Motiv ans Montrenil und Lionel Walden's vorzügliche beiden See- und Hasenbrider sind, was sonst noch zu nenne» wäre. Namentlich Nr 737b erzielt mit erirsachsien Mitteln eine ganz hcrvo>mge»d schöne Wirkung. h Mit dem vorgestrigen Tage vollendete sich ein Zettraum von 100 Jahren, daß im benachbarten Blaiewitz. in seinem noch deute erhaltenen eigenen Heim, dem bekaimlen Naumann'ichen Garten grundstück gegenüber vom „Potz-Birtz"-Bäcker, der kusiäcdsische Hos- Kapellmeister Johann Gottlieb Naumann baS Zeitliche segnete. Ta der als Kirchcnkomvonrst noch heute geschätzte und seinerzeit auch als Sckövser etlicher viel aisigeffibrtcr Opern /„Solinian". „Cora", „Orvliens". „Acis und Galatea" u. s. w) gefeierte Leiter der Dresdner Hoslapclle und der Kurfürstlichen ldamals italienischen) Oper nicht nur den größeren Theil seines späteren Lebens bis zur Todesstunde in Blaiewitz verbrachte, sondern auch am 17. April 1741 in Blaiewitz lin einem erst 1895 verschwundenen Häuschen an der Residenzstraße nächst dem Schillerplatz) als Sohn deS dortigen Häuslers Johann Georg Naumann geboren worden ist. — >o hatte die Nachbaraemcinde Blaiewitz berecbtigie Ursache, den vorgestrigen Tag prclätvoll als den Slerbclag eines ihrer größten Sohne z» seiern. Solches geschah — abgesehen von einigen bereits erwähnten andcrweitcn Ver anstaltungen—durch ein am Mittwoch Abend in der „Heiligen-Gcist"- Kirche zu Blaiewitz abgehalienes Ktichenconcert, in welchem u. A auch einige geistliche Kompositionen Job. Gottl. Naumann's zu Gehör kamen Um zunächst von dielen, die den naiuigcmätzen Mittelpunkt der Aufführung bilden mußten, zu sprechen, so waren dieielben bestens geeignet, als Probestücke sür das überaus liebens würdige. melodiensrohe, anspruchslose Schaffen Naumann's gelle» zu können. Schlicht und einfach, aber durch herzgewinnende Innigkeit wirkte zunächst ein „Pilgergesang" sür Soli, Chor und Orgel auS der Eantate: -Dir Pilgrime", die Naumann auf aus drückliche» Wunsch seines Kuriürstc» «Friedrich August ill.) l„ der Zeit von Weihnachten 1797 bis Ostern 1798 schrieb. Nach vier dem Sotognarkett zufallenden Strophen, die beinahe Haydn'sche Lieblichkeit athmen, fällt der volle Chor erst mit der Schlnßstrophe dieses Pilgergrsanges ein, die. in ihiem Aufbau kraftvoll gesteigert, eine» außerordentlich wirksamen Änsklang bildet. Ein zweites Wcrkche» aus der Feder Joh. Gottl. Naumann's. das durch den diesigen Mnsiklchrlftstcller O. Sckimid zu neuem mnsikalsichem Leben geweckt worden ist, ein „Agnns Del" aus Naumann's Paslvralmeffe (O-moll), gefiel nicht minder durch die ihm ent strömende warme Empfindung und die den Pastoralen Charakter von Anfang bis Ende treulich festhaliende formelle Ausgestaltung. Gern hätte man nach solchen Proben noch einigen weilere» Schöpfungen Naumann's gelauscht, und auch die Ehrung des zu feiernden Tobten wäre wohl aus diese Art eine vollständigere geworden, als durch die Wiedergabe einiger Proarammminimern, die - wie daS „Orgelpostludinm" von Brosig und das Hiller'sche Gebetslird: „Herr, den ich tief tm Herzen trage". >a selbst Bnch'S Fantafie »nd Fuge in tV-moll — mit dem eigentlich Beronsla gern lOrgi«,,»,» ^ machten, in ihrer sorgfältigen Ausführung ebenso günstige Eindrücke hi,»erließen, wie dir vorerwähnten Naumann'sche» Kompositionen. Diele wurden laußer von Herrn Organisten Teich) durch den Blolewitzer Kirchengelangvrretn unter Henn Kantor Lohie'S umsichtiger Leitung und eine Anzahl Solisten, unter denen besonders der tonsichrre und klangvolle Sopran Frl. Bartholdt's hervorragte, auSgeführt. Daß die musikalische Brgabruw dem Manne-stamm» de« Berewll Zwei vortrefflich gearbeitete und Enkel Naumann «, die r< gleich ihn Ttellungen gebracht baden. ES waren die« ein <von verwand des Kvmvvmstri, recht wacker au«ge!üb,te«) Lento au« «ln Slreichtrio iop. 12) von Ernst Naumann, de, Z al« Großherzoal. Musikdirektor, akadrmlscher Professor ui.d Organist in Jena wirkt, und eine schwungvolle Vertonung de« 80 Psalm« l.Du Hirt« I«raelS") für Ebor und Soli von Emil Naumann, der al- Hof, kirchen-Musikdirektor und Musistchiislstellez »on l8k>6 di« 1872 in Berlin thätig war und 1888 ln Dresden verstarb. — Da« architektonisch hervorragende und äkustiich ganz vortreffliche Potte«- bans zu Blolewitz. da« für dir im Ganzen recht wvhlarlunaen« Aufführung einen prächtigen Rahmen abgab. war bis auf oen letzten Platz mit andächtige» Hörern gefüllt. —üt. s Leipzig Der am Montag von Herrn Kammersänger Han« Gießen aus Dresden im Leipziger Kunsdauie veranstaltete 2. Ltrde, abend erfreute sich sehr regen Besuche« und hatte starken künstlerischen Erfolg Zum Voriraa gelangten lediglich Geiänge vv» A. Rückauf (Wien) und Albert Fuch« «Dres den). Von den zum Vorträge gelangenden A. FuchS'schen Ge sängen. die alle den geistreichen Künstler und gediegenen Musiker erkennen lassen, erzielten den mesite» Eindruck dir wundervolle. lchonheilStrunkene. der Sonne zusttebende P. Hevie'sche Strophe .lieber Tvd und Schicksal". Telmann'S „Einmal", sowie die »ach der Seile de- Slniiliche» hinneigenbrn Lieber.Ständchen" und „Sehnsucht". Sowohl »ach den Rückaul schen wir nach den FuchS'schen Liedern wurden Zugaben verlangt. Kammersänger Gießen, dessen Voriragskunst wieder allgemeine Anerkennung enaiig. sowie die beide» als Begleiter ihrer Gesänge anwesenden Komponisten wurden mrhrMch geruien 7 Das Leipziger GewandhauS-Ouartett. daS am 29. Oktober im Veremskause hier concertirt, tritt noch an dem selben Abend eine Tournee nach England an. DaS Concert be ginnt daher pünktlich 7 Uhr. s Der Berliner Erstaufführnug von Brie»;' .Rothe Robe", die Paul Lindau, übrigens aus eigener Macht vollkommenheit. unter dem Titel .Die Streber" In Scene gehen lassen will, wird der Autor beiwohnen. s- Anläßlich des 100. Geburtstage« Albert Lortzing's wurden in mehreren Berliner Theatern F« st au sführunycn Lortzing'icher Werke veranstaltet. Das Kal. Opernhaus führte Lortzings „Die beiden Schützen" als erste Aufführung >n dem Lortzing-Eykins aus. Das Grab des Meisters aus dein alten Sophienkirchhos in Berlin war mit Blumen und prächtigen Kränzen geschmückt. Die zwei noch lebenden Kinder HanS und Lina halten „ihrem nnoergeklichen Vater in Verehr ung" einen großen Lorbeerkranz mit goldenen Zweigen gewidmet. Auch das Lortzing-Konservatoruim hatte des „großen Meisters" durch Spendung eines großen KranzeS gedacht. Auf der Karte eines mit blan-roth-weißem Bande umwundenen Kranzes las man die Worte „Nicht ein jedes Sterben bedeutet das Vergessen." — Auch die Gedenktafel, die die Stadt Berlin am Sterbehanse. Luiscnstraße 53, angebracht hat, war mit Gewinden und einer von Lorbeer umrankte» Lyra aus Palme» geschmückt. s Bei der Feier des 200jährigen Bestehens der Vale- Nniversität in Newbaven lConnccticnts wurden die Pro- sefforen Waldeyer in Berlin und Gregory in Leipzig zu Ehrendoktoren der Rechte ernannt. lliennbcricstt. (Gemeldet vom Sporldureau WaiienhaiMratze 19.» AIS Sieger gingen bet den gestrigen Rennen zu CarlSl> orst hervor: I. Neimen: Finte. Brüderchen, Nomulus <Toi. lk:t0; 25. 3!>: 2l» ; 2. Nennen: Golconda. Agrarier l. Harn» (Tot. 2l : 10; 28, 39 :29): 3. Nennen: Pestilenz. Fonno >r. Kathrein <ToI. 22:l0: 22. 2l, 24:26): 4. Nennen: Wokltaris. Dr. Nicola, Goldküste «Tot. ly: IO; 29, 84 , 52 : 26): k>. Nennen: Misteltein. Volker, Obennokr <Tol 4l: 19 : 36, 47, 44 : 20): 8. Rennen: Ingo, PigueGönig, Neffus tTot. 14:10); 7. Nennen: Grä fin. Comödiaimn. Palo Allo lTot. 17 :10 ; 28, 49 : 29). Wetterbertckrt des Kal. Eäch). Meievrviog. Instituts tn E, vom 21. Oktober, 8 Uhr Morgens (Temperatur nach CelsiuS). ON. t'ar I wind I Wetter. r» Ort. 8ar > Wind. ! Wetter. Stornow 7I9 '^80 mäkig weiter 4- 8 Hamburg 767 rvrzvv ichiv.iwolkiA LNacksod 57 niilßtF wolktq 4 IU Felder «7 IV Hhristtanld tt! i'80 leicht.ff »'gen 4- s Scillo 62 8 leicht'Dunst ^aparand 71 >'(> le'cht rroikig - 2 Münster 70 >V leicht, bedeckt Lkudr'SnäS mitßjfl berrer 4- » Berlin VS 8W leicht^ wolkia 64 880 leicht bedeckt 4 ll 7l 80 54 8>V1chwach bedeck» -IN Krankt. M. 70 VV leicht Nebel illkmel 68 880 leicht dalbbed. 4- - Me, 71 VVSVl leicht Nebel Lwtnem. 68 8VV schwach heiter 4 9 van» Skagen 59 O schwach wolkia 4 in München Lylt 6ä vv rr rv leicht haldbed. 4 ll sdemnitz 71 leicht heiter r». 6 n - ii --« .. k -4- « 4- « 4- « rxinimum und »Nederitdld-e wkrden um Mino» ads«1«ien. Unter wet'ercr WSrmeabnabme und bei vonvicgend trübem — nur Dresden nieldet betleres, anbaltenv lonnigeS — Weller stellten sick> am Nachmittag des 23. Oktober vielfach Nieoerschläae «in. Das tiefste Mini mum betrug 2.L Gr. tFichtelberg), die Milleltemverattiren lcmen noch immer 3—b Gr über der Normale, vte Malima stiegen bis 15 Kr. <Dr«s- den). Die Lultstcömima war eine schwache, im Gebirge stellenweise starke b>4 stürmische südwestliche. Der Luiwruck bat sehr rasch zugenommcn und übersteigt im südlichen Komment 770 Mi» Ein stacke« Minimum liegt noch über dein Skagerrak. Unter leichten, südwestlichen Winoen benscht in Norddeulschland wolliges, in Stwdeulschland nebeliges, überall källcrcs Weü-r: bei un« ist bereit« Aufklärung emgetrelcn, die bet Nacht kübier, iagsubcr warmer Witterung anhalien dürfte. Llesoen, 24. Oktober. Baromeier von Ovtcler Wiegand ivorm. Otto Bölold), Wallsttane 2. Abends K Ubr: 763 Millimeker. 8 gestiegen, Ausstchicn : töcitcr. Tbermometrogranb nach Cesitu«. Temperatur: dbchlte >3 Gr. Dünne, niedrigste S »ft. Würmr. Vormittag« und Dliitag« beiter, Nachmittags neblig. Nordwcftwind. iwaflrrstand der VIde und Moldau. ecudwei» »ira, t'ardud,, ««ntt keirmen, Dre»»-n A ckdbe, 4-9 — »4- >5 — „ — , —9« " — ' ' - 7 T »9 - » — 24 Oktober 4- 10 - uo Für unsere Hausfrauen. Was soeben wir morgen? Für höhere Ansprüche: Toniateninope. Gebackenen Schellfisch mit Remouladensauce. Rinderbraten mit Rothe Rübcnsalat. Bisquit-Omelrtlen mit Apseigelöe. —Für ein fachere: Bmlwursl mit Kartoffelmus. Rotb« Rüden fatal. Roibe Rübensalat ist beim Abendbrot eine beliebte Zuspeiie. zum Verzieren gar mauchertSchüffel willkommen und. mit Sellerie, Kartoffeln und einer Maionnailewauce eingerichtet, ein keiner Salat. Die Rüben werden gewalchcn und mii ver Schale ganz weich ge kocht, dann iÄült man sie und ichneidet sic in Scheiben. In einen Stein- tovs ichichlet man ff« »nt geschnittenem Meerrenig, Kümmel und etwa« Fencheltörnrrn fett ein, giebt kochenden Weinessig daraus und deckt den Tops fest zu. Nock 8 Tagen kann man den Salat verwenden, tn dem man den selben mii etwa« Sal, und Oel amichict. Man mutz immer daraus Acht baben, dast der Essig über den Rüben stcbt. Wasche mit 4vros,er's ^ a«<>lt,nt«tn k lGeletzltch ge schützt.) Blendend »veifie Wasche enielt mon ohne Bleiche bei halber Arbeit, in halber Zeit nur mit dem ««Iiten oezelintvtri. Derselbe greift die Wä'che nicht im Geriiigslen nn. ist frei von Chlor und icder fchädl cyen, ätzenden Subslonz. Ktü«-l4 I» I»s«. Neberall ,« haben. Alleiniger Fobrilont: kl. N. Flotter Umsatz gestattet der Firma Karl Bahmann, ihre Kunden täglich mit srischgcröslctcn KafserS zn bedienen. Preise sind kehr mäßig: Psd. 75. 85. 95 Pf. ». s. w.: besonders beliebt: Asr. Mocea-Mlichung I u. ll Pid. 110, 9: Ps.. sowie Wettkaffee Psd. 140 Pf. bei Karl Bahniann. Waiseiihaiissiraße lHftieun). mehifach prämiirt, empfehlen rlk. SoNiek.. " tu ^ Otv., Wclnessigiabrlk. Hofiies.. Meisten. Feinsten Gänsebraten täglich von Mittags 13 Uhr an sowie bestes reines (Gänsefett. Aug. Som- meischub's Nochsg., Fleischermeisler, Bismarckplatz 8. Magenkranke. Blutarme, aber auch icbcs Gesunde sollten essen Mucke's preisgekröntes <ttes»»dheitsbrot. üeno>4«r- Iti-ank« sollten essen: var Murke'S preisgekröntes Aleuronat- brot sür Zuckerkranke, per Stück 30 Pf., Murkc'S Cakes, Mnndkl- stanaen, Alenronatzwieback kür Zuckerkranke. — Aerztlich bezeichnet alS beste wohlbckömmlichste Fabrikate. — Täglich frisch. — Erprobt de! jahrelaiiger Zuckerkraiikheit an, eigenen Körper. Alleinig autorisirter Fabrikant: Mncke s Bäckerei diätetischer Nähr» lGolbene, Staats- und WeltauSstelliiiigS-Medaillen.) Zerlauf bei VlS^Irnvr, ^mnltvnatr. Nr. lv. Treffli Fi. nur 65 von 14 t»rl mundender wohlbekömmlicher Ital. 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