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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011025016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901102501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901102501
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-10
- Tag 1901-10-25
-
Monat
1901-10
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1901
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2 -s i7, »«» 1.-7 r» -r ^r- L 2 T L 8 L» tzk» Le 7? zuruckerobert. Die Zwirne Campbell operirt in der Nähe van Slangavies. — Tein „Reuter'icheii Bureau" ivird ans Vryheid vom 22. Oktober gemeldet: Botha ist offenbar in seinem Marsche ausgcbalte» worden, da er sich jetzt in PirterSdorv be suchen soll. Eine große Anzahl Buren verbirgt sich in der» Walde von'Winberg: es sind'Aussichten varbanden, baß sie van der Kolonne Walter Kitchener'S umzingelt werden. London. Das bei de» Far-öer stationirte Kanonen- baal „Bellona" meldet, daß das Schiffereisahrzeug„St. Bernhard" a»s Hüll am 2>, ds. M gescheitert ist. Man befürchtet, daß die ganze Besatzung um'S Leben gekommen sei. Sieben Leichen seien geborgen New Bork. Aus Colon ist hier folgendes Telegramm ein- getrossen: Die Negierung theilt mit. daß General Guherrez die 'Aufständischen am 5. Oktober bei Ambaleg nach einem drei» nimdigeil verzweiselte» Kampfe geschlagen bat. IM Aui- nandtsche wurden getödtct. mehrere gelangen genommen. Es wurde viel Munition erbeulet. Der Verlust der RegierungS- tnippeii betrug über 50 Mann. ,sr«mrn»rt u. lt,. «rebtt lvü.40. Dl»komv >71.10. «redner Bank —. Staattdahn 133.00. Lombarden 17.20. LaurahUtte 161.4V. Ungar Gold —. Vonugieien —. ^esl. «ZgriS. sv Uhr ^ach,„. diente 100 42'/,. Htallinrr SV.OO. ^vanl,r SS.SO. Uorragte'en 2S.8S ltitrten 23.62".. ^Urtentoo», VS.7S Ottomaabank S17.M Staat«- bahn 675.00 Lombarden 00.00 Besser. Baris, Brodukrenmartr. tveuen ver Lktbr. 20.7«, per Januar-April 21.80. beh Spiritus oer Oktober 27.KO, per Mai August L0,7S, matt. StübSt ver Oktober 60,7b, per Amsterdam. Produkten - Bericht. <vei»en per Novdr. -, per Mür» — ge'schastölos. Stoggen per Oktober —. per Mart 12«.—, fest. OertlicheS i»ud LächsischeS. — Das Hoilager Sr. Konigl. Hoheit des Prinzen Geor g wird am 3«c d. M von der Villa >» Hosterwitz nach dem Palais arrs der ZinzendoMttaße hier verlegt. — Gestern Vormittag hat in der Prinzlichen Villa zu Wach au; die 'Aussegnung nach erfolgter Wiedergeuejung Ihrer Kaiser! und Königs. Hoheit der Prinzessin friedlich A u g u st und der iüngstgeboreue» Prin; e > > in N, aria AIix i» Gezrcnwait der Prinzlichen ,Familie und der Fra» Großherzogin von Doseana nebst Erzherzogin Agnes stattgestiude». Die Handlung, der auch die Damen und Herren des Hofstaates beiwohnten, vollzog der Präses des katholi'rh geistliche» Konsistoriums. HcrrHoskapla» Mnaz. — Te. Königi Hoheit Prinz Johann Georg hat de» Ober meister der Hntinacherinimiig. Herrn Richard Merbitz. Maüenstraße I !. zu seine,» Hoslieieranlen ernannt. -- Zur Feier des 50jährigen ProtessoreiilnbiiänmS des Herr» Geh. .Kuchenraths Domherrn P rosesi o r s IC F rickc vereintgten sich am 22. d. M. Abends Kollege» und Freunde des Jubilars zu inem solennen Festmahl im Saale des Kaufmännischen Vereins- liauseS zu Leipzig, um erneut im Anschluß an die Ehrungen im Lause des Iubeltages dem hochgeseierten Universitätslehrer, dem berühmten Theologe», dem unvergleichlichen Kanzelredner und dem nnermüdlichen. treuverdienten Führer des östistav Adols-VercinS im evangelischen Werke dankbare Knude von der ihm enlgegen- gebrachtc» Liebe und Verehrung zu bringen. Der Dekan der philosophischen Fakultät Herr Professor l>. Kirn hielt die offizielle Glückwun'chrede. Weiter sprachen die Herren Rektor Magnineus '>eb. Medizinairatk Professor Dr. Zweitel. Overbürgermeister öustizrakh Dr. Dröndiin. Osth. Kirchenrath Pros. Dr. Rietichel. 0>eh. Kirchenrath Superintendent IC Pank. Pfarrer IC Kauer. Pfarrer IC Hartung und Diakonus Roßberg ans Dresden. Der Letztgenannte, ein alter Faimiins des Jubilars. toastete in gebun dener Rede ans das Wohl deS greöe» FeldiiicujchallS der theolo gischen Wissenschaft, am den Propheten und Apostel. — Zum Schluß nahm der Gefeierte ,'elbst da-S 'Wort. Wenn er Überschläge, io leitete er seine von herzlichem Dank diktirte 'Ansprache ein, wie die Jahre seiner Dhängkeit als Ordinarius gclanicn seien, so linde er das Fazit, daß Gott ihn in eine welthistorische Zeit ge stellt : er habe dies im Lame der Zeit lies erfahren, und seine Erinnerungen gingen auf die ferne Periode unserer nationalen Be wegung zurück und heiteten sich an die Zeit des politischen Am in ach e ns der '.Kation, bis znm herrlichen 'Abschluß des wieder er standenen Reiches Bescheiden dürfe er sich rühmen, seine Arbeit ieelsoraerisch und lvisiewchastlich gclhan zu habe»; niemals habe er mne Predigt anSfallen lassen, die er halten wollte, und in 1i» Semester» habe er nur einmal eine Vorlesung, und diese auch nur durch einen unabänderlichen ilmstand, ausgcietzt. Unter innigem Dank für die ünn und seiner Familie gewordenen Ehrungen, für die ihm an demselben Tage seines öOiährige» Ordinariats bekundete Liebe und Anerkennung und iüi das ibm bewiesene koüegialiiche Entgegenkommen erhebe er sei» GlaS zu Ebren unserer ulmu mrrtor. welche die Basis iür die heutige gemeimameFeier bilde, und trinke auf das Wohl iimerec llniveisikät, der .C-aileninr I.ip>;>e,i^i8! - In Weimar ist am Tienstag 'Abend der Könial. Dach'. 'Wirkl. Geb Rach. vorm, anßerordeniliche tyesimdte und bevoll mächtigte Minister Mar von M i» ck w i I; gestorben. Eine Tochter des Entschlafenen >'! mit dem sächsischen Gesandten Frei herr» von Reipenitein in Weimar verheirmhet. Der 'Verewigte, der morgen am dem biengen neuen katholischen Friedhöfe bei- ge'etzi wird, war >e>t Ic-'O Inhaber vom Großkrenz des 'AlbrechtS- ordens mit dem Ordensslern in Gold. — Die Beisetzung Prof. F r i e d r i ch P r e l l e r' s. die gestern in herbstlich schöner '.KachmiltagSsluade aus dem Tolkcwitzer Fried- Hose slattiaiid. gestaltete sich zu einer erhebenden Symvathie- kundgebung für den Verewigten, die in der Herzlichkeit und All- oemcinheir der Tiieünahnw die außerordentliche Werthschätzung und Beliebtheit des Verewigten in beredter Weise kundgab. Schon weit vor 3 Uhr hatte sich der weite 'Raum der großen Parenia- nonshalle. die mit snnebrem Poinve dekorirt war. bis auf den letzten Platz von einer illnitien Tranerversamnilniig gelullt. So mb man u. A Herrn Ho'inarschnll v. Hangk. der in Vertretung C r. König!. Hoheit LeS Prinzen Georg erschiene» war, und Se. Ezc. den Herrn Staatsmänner v 'M e tz s ch. Ferner hatten sich ein gesunden der akademische Rath m pleno, dem der Verstorbene 21 Jahre lang als Professor angehört hatte. Ehrenmitglieder der Konigl. Akademie der bildenden Künste. Devulatione» zablreichcr künstleri scher Vereinigungen, denen der Verewigte als Mitglied oder Berather nahegestanden hatte, sowie eine große Menge von Malern und Bildhauern nnse-er Residenz. 'Am Fußende des Targes. aus dem außer den prachtvollen Blumensvendc» auS der Heiniath des Künstlers nur der Lorbeers'anz Tr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg Platz actzinden hatte, hielt eine Abordnung der Akademiker, geschämt um ibr Banner, die Trauervarade im i Rcantel und Barett. Mit dem Gesang des Ehorals ..Icuis. meine Ziiverscchl". den der Akademische Gesangverein mit Orgelbeglcitung vertrug, begann die erhebende Feier Ten Trost der Kirche wendete in eben so erbaulicher wie geistvoller Weise Konsistorial- rath IC K ü h n an der Hand der berühmten Worte dcS 103 Psalm von der Bergänglichleit alles Irdischen. Der geistliche Redner entwarf zunächst ein Bild des Menschen Preller im warmblütigsten Kolorit, betonte sei» echtes Menichcnthum. i» dem als innerster Kern ei» gut' Theil echtes Ehlisteiitlmm enthalten gewesen sei. mit feierlichem '.Aachdruck, um dann auch öcmKünslier in dcurEntschlafenen gerecht zu werden, der allzeit hinter der Wirllichkeil dieser Welt das Walten einer höheren Macht mit sehendem Auge erblickt habe. Hierauf trat Geh Hostath Pros. Tr. Treu an den Sarg, um im Rainen des aladcmochcu Rathes dem verewigten Kollegen einen tiefempfundenen Rachrns zu widmen, der zugleich eine treffende Charakteristik Preller s und seiner reichen Kunst- wie Weltanschauung gab, die immer etwas voni sonnigen Zauber des Südens geathmcl. der ei» echt men'chlicheS, edelst,»riges Element etwas unendlich Gewinnendes gegeben habe. Daneben vries der Redner des Eni'chlasenen Protessorenthnm. dessen außerordentliche Qualitäten Preller als „lebendige Lehre" leinen milschassende» Kollegen habe erscheinen lassen, und das vielen von ihnen ein vorbildliches Ideal gewesen lei. Im Namen der Studirenden der Königi. 'Akademie der bildenden Künste sprach .Herr Rudolf Schmidt, der mit Worten von mgendlicher Begetsterung den Entschlafenen feierte, der immer ein herzliches Verstehe» für die Bestreb ungen seiner Schüler sein Eigen genannt, und manchem von ihnen als Freund und Berakher nahegctreten lei. „Ta er überdies ein warmer Fürlvrecher unserer studentischen Interessen war. so be graben wir mit ihm nicht nur eine» unvergeßlichen Lehrer, sondern auch eine große Hossnnng!" schloß der Redner. Im Namen und 'Austrage des Kuratoriums der Ticdge-Stistung sprach hieraus Herr Bürgermeister Leupold. um dabei in längeren Ausführungen namentlich der hilfreiche» Nächstenliebe des Verstorbenen zu gedenken, die sich in seiner regen Arbeit als Komitee-Mitglied der Tiedge- Stlstung so oft aus das Glänzendste bewiesen habe. Den letzten Gruß der „Dresdner Kunstgenyssenlchast". die nach Verschmelzung der älteren und jüngeren Richtung ja bis zu einem gewissen Grade die Dresdner Künstlerschast revräsentirt, überbrachte Herr Maler Fllcher-Guhrig, der wir leine Vorredner eine» prachtvollen Lordeeuranz »u Füßen LA Sarge» nlederlrate. Unter Choraigesang wurde hlerauk der Sarg von dem Katafalk gehoben, und unk« vorantritt von Paradier» der .Pietät", ge folgt von de», schier endlosen Zug theilnehmender Leidtragender, nach der Begräbnisstätte getrogen, wo mit der Einieauung der irditchen Reste Friedlich Prelle?» die Trauerseler chr Ende fand. Sie batte einem Manne gegolten, dem gleich rÜhmenSwrrthe Eigen- schalte» al» Mensch wie ai» Künstler ei» dauernde», ehrende» Gedenke» im Herzen aller Derer sichern werden, dt« ihn kennen und lieben aelernt haben. — Heute Mittag wird die Aussttllung weiblicher Arbeiten de» I v h a n n c S - V e r e i n s. Prageritraß« 2. Erdgeschoß, in Gegen wart Ihrer Majestät der Königin erössnet. Die reichhaltige Aus stellung kann, wie bereits milgetbeilt wurde, heute bi» Abends 6 Uhr besichtigt werden, desgleichen am 3«. Oktober von Vor mittags II und am 27. Oktober noch dem Gottesdienst bis Abenos 6 Uhr. — Für die diesjährige Plenar-Bersamluna des Landes- Medijinal-Kollegiums ist folgender Antrag Hantel-Glauchau an- gemelvet worden: ..Da» Königl. Landes-Medizinal-Kollegium wolle an geeigneter Stell« beantragen, daß dte ärztliche U eberwach u ng der Schulkinder durch eine für das ganze Land geltende Verfügung geregelt werde. — Im Gegensatz zu der im Allgemeinen darnieder liegenden privaten Bauthätigkelt herrscht eine solche um so lebhafter an den Bahnlinien der nähere» und weiteren Umgebung Dresdens. Es finden nicht allein Erweiterungen der Streaenanlage» durch Ausbau dritter und vierter Gleise statt, sonder» es werden auch verschiedentlich Statioiisanlagen vergrößert nnd znm Tbeil neu geschaffen. Zunächtt sieht man in Dlcsben-Neustadt die Arbeiten an der großen BöichungSntauer entlang der Antonstrnße dem Ab schlusse kiitgegkiigeben und ebenso zeigt die Berbindnngstttrvk. welche über den Platz vor dem ehemaligen Leipziger Bahnhof führt, rasche Fortschritte, io daß umsängliche Umbauten an dieienr Tbeile der Neniläbter Bahnhöfe ihrer Vollendung mehr und mehr eiikgegrngrheii. Rüstig wird ferner an der Fertigstellung des nörd. lichen Theiles des Neustädter Güterbahnhose» bi» zur Haltestelle Pieichcn und an der Herstellung der Böichungsaniagen an der Onseirc des nenen Personenbahnhofes >» der Nähe der Heller- n»d Lößnitzstrnße gearbeitet. Die Brücke zur klebe,sühruna der Köntgsblückcr Chaussee über die später ebenfalls mit Borvrtzugs- lr'i'eii aliSznstattende Görlitzcr Linie ist seriiggeslellt. rechtS und nks der Bad» erblickt man hier weite Flächen, denen die z»ni Umbau des Neustädter BahndoieS benöthigten Schüttungsmassen entnommen wurden. Weiter ist an der Schlesischen Linie der erst in iüngster Zeit beendete Umbau beS VororlbahnhoseS ArnSdvri heibonuhebc',,. Eine Chausseeuntetlühruita an, östliche» BahnhoiS- cnde ist hier zwar noch im Bau. ihre Vollendung steht aber in nicht zu ferner Zeit bevor. Sehr umiälmlich gestalten sich die Bauten aus dem verkehrsreichen Bahnhoie Blichoisweida. die zur Einführung der neuen Bahn von Elstra eriorderlich werden. Gleich zeitig wird aber hier auch eine Veränderung der Bahnsteiganlagen vorgeiwmmen An der Leipziger Linie sieht man den neuen Pertonenhaltepunkt Trachau im Erstehen begriffen. Ausgedehnterer Art sind die Bauten an der Dresden Bodenbacher Linie. Hier wird die Hochlegung und Verbreiterung des BahntörveiS iür vler- gleisiaen Betrieb zunächst zwilchen dem hiesigen Hauptbahnhose nnd Reick ailsgesührt. dabei auch gleichzeitig sür den Slabttheil DrcSden-Strehien ein Vorortbahnhoi, von dem das statlvns- gebände nahezu unter Dach gebracht ist. errichtet. Die Damm- ichnttniin zu dem dritten und vierten Gleise ist zu Ende aesührl »nd auch die eisernen Ueberlührungen für vier Gleise über die Palais- stcaße. die Oskarstraße und die Karcbcr-Allee ierttaaestellt. 'Man ist >etzt ans der genannten Strecke mit Gleisbett»,igSarbeite» beichättigt und bat znm Tkeil schon mit der Verlegung der Schienen begönne». Besonders umiangreich aber gestalten sich die Erweiterungsbauten a» der Linie Dresden-Pol,chavbel-Tharandt 'Au, der Strecke von Pvtichavvel bis Hainsberg wird der Bahn körper zur 'Aufnahme des dritten und vierten Gleises verbreitert und hochgelegt und gleichzeitig der Bahnhof Hginsberg wesentlich vergrößert, dem später noch ver Umbau der Haltestelle Deiiben iolgen wird. Air der letztgenannten Verkehrsslelle bat man kürzlich eine zur Gugstadliabrrt gehörige Villa abgebrochen: in der Nähe werden jetzt langgestreckte Tzlächen sür die 'Ausnahme der snteiimistiicheii VetriebSgleise vorbereitet In nicht zu ferner Zeit dürfte »un auch der von der letzten Ständevcnsamiitiung genehmigte Umbau deS Bahnhofes Tharandt beginnen, welcher »msaffcndc Ariidernngen der aeiaminten dortigen Anlagen im Gefolge haben wird. Der Baknhvisunibau in Freibcrg nähert sich nun auch dort, wo die Unterführung der Brander Straße besondere Bau- und BetnebSichnstcrigkeiten verursachte, seinem Ende. Es bleibt dann aber noch oie Umgestaltung der PcooiieiwerkehrSaiilagc» übrig. Von den großen Chcinnitze r V»!m!>oisbaulen verlautet, daß der neue Rangirbahiihvi Hilbersdorf binnen Kurzem voll i» Betrieb genommen werden soll. Im Bau besuchet sich in der Nähe der Slaatsbahnwerkstätteii das neue Elektrizitätswerk, welches tue gelammten Balmhossanlngen in Ebemnitz und HiiberSdori mit Licht und Krait versorgen wird. Weiter sind »och von größeren Baute» zu erwähne», die Erweiterung der Bahnanlagen am Küch- walde bei Furth zur Einsührung der neuen Linie Chemnitz-Wechsel- burg und der Industriebahn Chemnitz-Obergruna, die Umbauten der Bahnhöfe Wüsicilbrnirb und Hohensiein-Emstthal und der Ausbau des zweiten Gleises aus der Leipzig-Döbeln-Dresdner Linie, welcher jetzt zwischen Nossen und Grimma lebhafte Fort schritte zeigt. — „Der Spiritualismus im Einklänge mit d er W i i > r n i ch a ft. seine Berechtigung und Ziele" lautete das Thema eines von Herrn Dr. wed. G. v. Langsdorf aus Freiburg i. Br. borgeitern Abend im Spnitualistiichcn Verein gehaltenen 'Vortrages, dem cs nicht an Hörern schitc. Meinhotd's großer Saal lammt den Galerien war dicht betetzt. Der Redner, ein etwa Mjähriger Herr, sprach als Anhänger des Spiritualismus, zu dessen Ucderzeugung er gekommen sei. nachdem er ihn 9 Jahre lang bekänipft habe. Wenn wir uns. meinte er, die Welt anseheu. so zeige» sich überall Gegensätze: es gäbe kein Licht, wenn eS keine Fiiistcmiß, keine Tugend, wen» es kein Laster, nnd keinen Spiritualismus, wenn es keinen Materialismus gäbe. Diese zwei Kräfte leien von irher in der Weit vorhanden gewesen. Der Spiritualismus als solcher iei nichts Neues, wohl aber der moderne Svirstnalismus: dieser beruhe auf ivlaenden drei Grundsätzen: „Ter Mensch besteht aus Körper nnd Geilt!" — „Der Geist ist unsterblich!" — .Der persönliche Geist kan» aus dem Jenseits zurücklcbren und sich den Menschen mitlheilen. wenn die Beding ungen dafür vorhanden sind!" Der moderne Spiritualismus sei gekommen, um die Menschen zu tndivtdualisiren; Jeder dürfe denken, was er wolle und somit die von der Gottheit ihm gegebene Verminst gebrauchen, wie er wolle; er sei ferner ackonimen als Reformator nicht »ur der Religion, sondern aller Denkungsarten und Nothwendigkciten. um die Menschen zu bessern. Das heutige Chrislcnthnm sei nicht das, wie cs Christus gepredigt habe, und die Vertreter der Heuligen Wisienjchast besänden sich in großem Irithm». Die Mediziner sagten, der Geist sei weiter nichts als ausströmeiide Materie, beweisen könnten sie diesen Satz aber nicht. Er sage: Erst war der Geist, und dann kam die Materie. Der moderne Spiritualismus wolle auch auf soziale Verhältnisse einwirkeii. Ei» Hauptkavitel bilde die Pslege der Ehe. lieber die physiologischen Erscheinungen des modernen Spiritualismus gebe» die Medien die Erklärung, sie seren die VermstkelnngSverionen mit dem Jenseits. — Den zweiten Theil seines Vortrags begann Redner mit Erzählungen von Selbstcrlebiiissen und bemühte sich, den Werth der von ihm vertretenen Anschauung für die GerichiS- liarkcit. Politik u. s. w. zu schildern Ter moderne Spiritualis mus müsse Hand in Hand mit der wahren Wissenschaft gehen und sich frei halten von jeder Dogmatik, die nur au» Lug und Trug bestehe; denn sie sei Menichenwerk. — Eine Debatte fand nach dem Vorträge nicht statt, dafür beantwortete Herr v. Langsdorf mehrere, darunter auch von Zweiflern eingegangen« Fiagezettel. — Der hiesige Elektrotechnische Verein hielt kürz- sich seine erste Versammlung in diesem Wintersemester ob. Die Sitzung fand im großen Auditorium der städtischen Gewerbe schule statt. Nach einer Aistprache deS Vereinsvorsitzenden. Herrn Oberbergraths Prof. Dr. Erhard, begrüßte Herr Ge werbeschuldirektor Kuhnow die Versammlung und erläuterte die Baulichkeiten und Einrichtungen der Anstalt, worauf der Verein einen Rundgana durch die verschiedenen Unterrichts-, Samm lung»- und Werkstatträume unternahm und insbesondere das neu- begründete, von Herrn Ingenieur Britisch geleitete elektrische Lavoratonum besichtigte. Die Baulichkeiten und Einrichtungen erregten allgemeines Interesse, und Herr Oberbergrath Prof. Dr. Erhard sprach im Namen de» Vereins Herrn Direktor Kubnow, sowie Herrn Ingenieur Bcnisch den Dank für die Führung und seine Anerkennung über die vorzüglichen Ltnricht-, ungen der Anstalt aus. Nachdem hierauf verschieden« geschäft-! «inen - Di« liche Angelegenheiten erledigt waren, hielt Herr Bensta, Experiuientalvortroa über die sprechende Bogenlampe. Fähigkeit des elektnschen Lichtbogens, als telephonische Emp beztv. Sendeslation zu dienen, wurde 1897 durch Pros. Simon in Frankfurt entdeckt. Die Lautwirkungen, die bei den ersten Versuchen von Suium noch schwach waren, sind durch Aendernng der Versuchsbedingungen und Anwendung empfindlicher Mikro phone neuerdlng» durch Prof. Simon und andere Forscher fv verbeffert worden, daß es fetzt möglich ist, selbst einem größeren Zuhörerkreis diese interessante Eigenschaft der Bogenlampe vor- zusuhren Redner erläuterte an einer Anzahl Lichtbilder zu nächst di« verschiedenen Schaltungsarten. die man verwendet, um ein laute» Sprechen der Lampe zu erzielen und führte dann .rperimentell «ine sprechende Bogemampe vor. welche Gesang. Sprache. Pfeifen und Musik, die aus ein entfernt ausgestellta» Mikrophon wirkten, laut und deutlich wiedergab. Darauf führte Ring, sowie anerkennende Worte n-» Vortragenden sür seine Aus- „ ...... großer . ^ die Lampe von selbst au zu Ionen. Durch Aenderung der Ea- vacität und Zuschaltung von einer Selbstinduktion kann die Ton höhe beliebig geändert werden und so die Lampe selbst als Musik- Instrument gebraucht werden. Diese Erscheinung erklärt sich au» den rasch wechselnden Ladungen und Entladungen de» Conden- salorS im Lichtbogen. Es entstehen in dem Condensatorkrei» Wechselströme von großer Freanenz und bedeutender Stärke, welche die glühende Gassäule deS Lichtbogens so beeinflussen, daß in der umgebenden Lust kräftige Schallwellen erregt werden. Lebhafter Beifall der Versammlungr sowie anerke des BereinSvorsitzenden ehrten den führungen. — Der 40. allgemeine Bauaewerkentaa de» Sächsischen Baugewerkenvereins wird im Jahre 1902 in Plauen i. V. obgehalten. — Gestern trafen die ersten Rekruten sür die sächsischen Infanterie-Regimenter ein. Sie werden nicht mehr in größerer Anzadl gesammelt, sondern stellen sich direkt bei ihrem Truvprn- thelir. Trotzdem war bei einzelnen Zügen der Andrang w stark, daß die Beförderung in zwei Dhcilen nöthig wurde. Auch heute wird sich dies wiederholen. Die Staaisbahnverwaltung hat st, Berücksichtigung dieses Umstandes z» den fraglichen Zügen Parallel züge vorgesehen. Solche Züge sind gestern drei abgelnsten worden und zwar Vormittags gegen 10 Uhr von Zwickau nach Chemnitz. Nach mittags halb 1 Uhr von Chemnitz nach Zwickau und Nachmittags »m l Uhr von Aue nach Zwickau. Für dir heute stattfindenden Rekrulentrniisporte sind vorgesehen Vormittags 10 Uhr 54 Min. ein Parallelzua von Zwickau »ach Dresden (Ankunft Hauvtbahn- bof I Uhr 44 Min. Nachmittags). Vormittag» 9 Uhr 34 Min. von Dresden-NenitaPt nach Kamen, und Bautzen, Vormittag» 9 Uhr 40 Min. von Leipzig nach Dübeln und Nachmittags halb 1 Uhr von Chemnitz nach Leipzig. — Man schreibt unS au» der Expedition der Stadt- Mission: Wer gern ru Weihnachten durch eine Handarbeit eine Freude bereiten mochte, vielleicht aber nicht die Zeit bat. sie selbst anzusertiaen. wird gebeten, sich an den Beschäfnaunw»- nachweis der Siadtmiision zu wende»: dort sind lehr geschickte Hände bereit, Malereien in Oel und Aauarell auszusühren. auch Kerbschnitzereien und Brandmalerei: Andere sticken auf Tüll. Seide und verschiedene Stoffe, Deckchen, Shlipse und dergleichen Wäsche wird gut geitovit. 'Namenilickerei besorgt, Strümpfe ge strickt, auch mit der Maschine. Ferner haben sich dort Stütze». Hausdamen. Wirthichasteriiineil gemeldet, KiiidersräuleinS in dauernde Stellung oder ans halbe Tage, Stubenmädchen. Haus Mädchen. Scheuer- und Aunvarteirauen. Ansragen um Arbeit, bisweilen recht dringende Anfragen, giebt es genügend, wer Hilst n»s. sie befriedige»? — 'An jedem Wochentage, ausgenommen FieitagS. von >0 bis I Uhr wird mündliche Auskunft bereitwilligst erihciit in der VermittelungSstelle sür Frauenbeschästigung. Zinzeiidorsstraße 17. park., links. — Das in der unmittelbaren Nähe des lange» Mittelweges, etwa in der Mitte des EliaSkirchhofs gelegene Grab des Kapell meisters I. G. N a u m a » u. der am 27. Oktober 180l hier be erdigt wurde, war am Mittwoch stich mit Lorbeer- »nd Blumen kränze» geschmückt worden. Tie bedruckte Schleife eines Blumen kranzeS zemtc die Worte: „Seinem Urgroßvater in dankbarem Gedenke» M oritz Naumann." — Eine Virchvw-Feier veranstalte! der deutich-fteisimriae Verein Sonnabend, de» 20 Oktober. 'Abends 9 Uhr. m Helbin s Weißen, Saale. Herr Rechtsanwalt Ew'oldt wird über die politische und Herr Dr med. Sacds über die wisseiiichastliche Bedeut ung Virchow's sprechen. Gäste, auch Damen, sind willkommen. — Das hier Zinze » dorsstraße N r. 2 gelegene prächtige Grundstück, das aus 472050 Bit. geichätzt mar. wurde gestern aus dem Wege der Zwaiigsversteigerung kür 378 000 Nit. von den Herren Rentier Richard Illing und Fabrikbesitzer Paul Barthel, hier, erworben. — Die Bearäbuißkaffe der städtiichen Fe.uerwehr zu Dresden veranstaltet am 0. Noveinber im Saale der „Deutschen Reichskrone" Concert und Ball. Beginn 8 Uhr. — Gestern Abend in der 6 Stunde wurde die Feuerwehr nach dem Grundstück Kurfürsten st ratze 34 yerusen. wo st, einer Stube im 1 Stockwerk durch Herabsallen einer brennenden Petroleumlampe Feuer entstanden war. Dem Jener fielen die Feustergardinen. eine Portiöre. verschiedene Wäsche- und Kleidungs stücke zum Opfer, auch wurden Möbel und Gebäudetheile beschädigt Die Feuerwehr fand die Gefahr schon beseitigt, hatte sich aber'mit dem völlige» Ablöschen und de» Abräumungsarbeiten noch längere Zeit zu beschäftigen. — Ter Circus Julius Herzog beschließt am Sonntag seine Vorstellungen. Sonnabend Abend findet noch der Ehren- abcud sür den Direktor Drexler statt. Der Deutsche Keglerbund beabsichtigt, ein neues Reglement sür das M e i st c rs ch a f t s k e g e l» einzusichrendas Ehren mitglied, Kegclbruder Reichert in Leipzig, hat sich erboten, rin solches ausznarbcitc». Hierzu sollen die Verbände Vorschläge machen, und da die Frist zu deren Einreichung mit Ende dieses Monats abläuit, so belassen sich zur Zeit die Verbandsvorsitzendeu mit ihren Vorständen allerorten eingehend mit dem neuen Meister- schdstökoaeln. — Aussehen erregte am Dienstag Abend in Pirna ein von mehreren Gcciizbeamten begleitetes Geichirr. dessen Insassen in dem Verdacht des Pferdeichmuggels stehe». Schon mehrsnch war es den Greiizbeamten in Hellendorf ausgefallen, daß die Insassen dieses Planwagens öfter die Grenzen Passirten und dann immer andere Geschirre besaßen Es wurde deshalb, als sie abermals mit drei jungen Tliirren ankamen. Einer von ihnen nach dem Grenz zollamt gehrachk. während die beiden Anderen davonfuhren. Durch die Vernehmung des Fcstgehaltenen mögen sich die Verdachts momente vermehrt haben, denn alsbald wurde, wie der „Viru. Anz." mittheilt, dnrch berittene Grcnzbeamte die Verfolgung des Geichirres ausgenommen, das auch emgeholt wurde. Es wurde zunächst »ach dem Kviiiql. Hanvtzollamt gebracht, und später getaugten die drei als russische Pscrdchändler sich Ausspiclenden a» das Amtsgericht zur Ablieferung. — Ter Bau einer nenen Kirche für den Stadttheil Trie- bischthal in M eißen ist mit 'Anfang dieses Monats begonnen worden. Ai» Resormationsieste soll der Grundstein gelegt werde». Die Kirche wird nach den Plänen und unter der Oberleitung des Architekten Woldemar Kandler-Dresden in ernster Spätgvthik anS- gesührt. Ihre Form ist eine Kreuzschtsfanlage. der der 701» hohe Thurm in der Längsachse vorgelegt ist. Rechts und links vom Haiiptthtirm sind Trrppenthürme cingeordnet. Das Hauptmatcrial zum Bau ist Meißner Granit. Die hervvrtrctenden Architektur- theile werden im Aeußcren aus Poslestvitzer Elbsandstein, im Innern ans Rvchlitzcr Porphyr auSgesührt. Die Bauzeit ist aus 2'/» Jahre bemessen. — Oschatz. Die Ausstellung urgeschichtlicherAIter- thümer aus der AmtShauvtmannschaft Oichatz findet tter im Rathhaussaale Sonnabend. Sonntag und Montag statt. — Leipzig, 2t. Okt. Die dem sächsischen Armeevrrhande ay- aehörenden Mannschaften vom Ost asiatischen Ervedk- rionskorps trafen heute Abend 10 Uhr 9 Min. von Magde burg hier «in. Ein Theil von ihnen fuhr vom Dresdner Bahnhöfe aus nach Dresden weiter, während der andere, größere TheÜ sich nach dem Bayrischen Bahnhöfe begab und von dort au» den Nachtpersonenzug »ach Chemnitz benutzte. — Leipzig. 24. Oktober. Auf «inem Neubau tu Klein- Zschocher gericthen ein Zimmermann und et« Bauarbeiter in Streit. In der Auch ergriff der gimmermann seine Axt «nd schlug damit auf den Gegner los. wodurch er diesem schwer« Verletzungen beibrachte. Der Thiter wurd« festgenouuna».
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