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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011025016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901102501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901102501
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-10
- Tag 1901-10-25
-
Monat
1901-10
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1901
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Spiritiinlismus. i Mutlmuitzl. Wittcrnng: I 1 idTS» r»v v» iLlcllrvtechnischer Percin, Gelichtsveiliandlungen. Jnternaiivnale Kunslnusstclliing. i Heiter mit» winm. ^ t 1R e/VL» Arbeitslosigkeit. DaS Gespenst der Arbeitslosigkeit geht im Reiche um und trügt unter dem Drucke der andauernd ungünstigen wirtbichastlichcn Lage, die fortgesetzt Betriebseinschränkungen und im Zusammen hang damit Arbeiterentlassungen nöthig macht, dieses Jahr be sonders drohende Geberden zur Schau. Nun ist es ja gewiß richtig, datz die wohlmeinenden Bemühungen von staatlicher, kommunaler und ordnungsparteilichcr Seite, dem Nebel bei zukommen und die dadurch verursachten sozialen Störungen thunlichst zu beschranken, durch die tendenziöse Agitation, welche die Sozialdemokratie mit der Sache treibt, vielfach durchkreuzt und lahm gelegt werden. Wie indessen seiner Zeit Besorgnisse vor sozialdemokratischen Machenschaften die Durchführung des großen Werke- der Arbeiterversicherung und der Arbeiterschntzgesetzgebung nicht verhindert haben, ebenso wenig kann setzt die parteipolitische Verwerthung der Arbeitslosigkeit durch die Möchte des Umsturzes ein Grund für die führenden Kreise unseres Volkes sein, sich von der Fürsorge für die Arbeitslosen überhaupt abzuwenden und den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen. Daß gerade gegenwärtig viel unverschuldete Arbeitslosigkeit existirt, daß zahlreiche Elemente, die arbeiten wollen, keine Arbeit finden können, ist eine feststehende Thatlache. Es zeugt von einer furchtbaren Moore, wenn ein Arbeitsuchender, wie es hier in Dresden jüngst vorgekommen ist, nachdem er vergeblich, wer weiß zum wievielten Male, um Arbeit angesprochen hat. zur Waffe greift und sich auf der Stelle tobtet. Ueber so etwas liest man ja in den paar dürftigen Zeilen, die darüber berichten, rasch hinweg. Wenn man aber einen Augenblick bei einem solchen Vor gänge verweilt und sich in die Lage des Unglücklichen zu verletzen sucht, dann begreift man ungefähr wenigstens, wie ihm zu Muthe gewesen sein mag, welche Kämpfe. Entbehrungen und Drangsale es gewesen sein müssen, die einen Mann mit dem Willen zur ehr lichen Arbeit so mürbe und verzagt machen können, daß er des Leben? überdrüssig wird und es wegwirst wie ei» werthloses Nichts. Der soziale Ernst der Lage kennzeichnet sich am besten durch die eingehende Aufmerksamkeit, welche die höchsten amtlichen Stellen im Reiche und den Einzelstaaten der Sache widmen. Zuerst trat die preußische Eiicnbahnverwaltung in diesem Jahre mit einer dankenswerthen Verfügung ans den Plan, in der sie die unverzügliche Vornahme aller irgendwie in Aussicht stehenden Arbeiten innerhalb ihres Zuständigkcitsbcrcichcs anordnete. Dann fand i» der bäurische» Abgeordnetenkammer eine vielbcmcrkte Verhandlung statt, in deren Verlauf die bäurische Regierung wiederholt ihre volle Bereitwilligkeit belundcle, alles Mögliche zu thuu, um dem Arbeitsmangel zu steuern: u. A- wurde zngesagt. daß jedes Ressort der Regierung alle ausstehendcn Arbeiten sofort in Angriff nehmen lassen werde, sowie, daß die Gemeinden und Distrikte zu einem gleichen Vorgehen veranlaßt werden sollten. Rächst Bayern wird auch die hessische Zweite Kammer demnächst aus Grund einer Interpellation eine Aussprache über die Arbeits losigkeit und die Mittel zu ihrer Abhilfe herbeiführen. Ter be- merkenswertheste Niederschlag der bisher gepflogenen Erörterungen über diesen Gegenstand ist aber jedenfalls der auf Anregung deS Reichskanzlers Grasen Bülvw vom preußischen Staatsministerium gefaßte Beschluß, kraft dessen durch die Oberpräsidenten Erheb ungen anzustellen sind über die räumliche Ausdehnung der Arbeits losigkeit, über die mit ihr verknüpfte» sozialen Mißstände und über die zum Schutze dagegen zu ergreifenden Maßregeln, unter be sonderer Rücksichtnahme auf die kommunale Mitwirkung. Gleich zeitig bat der Lbeipräsident von Westpreußcn, v. Goßlcr. eine Notbstandskonferenz einbernscn, die am nächsten Montag Zusammentritt und sich mit der Berakhung von Vorschlägen zur Gegenwirkung gegen die industrielle Krisis, zur Unterstützung von Hilfsbedürftigen, zur Beschäftigung Arbeitsloser befassen soll. Zu dieser Konferenz sind außer den Vertretern der Regierungsbehörden die Vertreter der Provinz geladen, ferner der Oberbürgermeister und der Polizeipräsident von Danzig, der Vorstand der west- preußischen Landwirthichastskammcr, sowie Landräthc, Groß industrielle und die Leiter der großen staatlichen Betriebe in Danzig. Aus der Zusammensetzung der NothstaiidSkonserenz läßt sich ermessen, welche Wichtigkeit mau an leitender Stelle der dies jährigen umfangreichen Arbeitslosigkeit beilegt »nd wie lehr man bemüht ist, das dadurch verursachte soziale Elend nach beiten Kräften zu lindem und einem weiteren Umsichgreifen des Arbeits- Mangels vorziibeugeii. Die Mittel, die im Einzelnen zur Versügiing stehen, um das erstrebte und aus's Innigste zu wünschende Ziel einer Verminder ung der Nothlagc der arbeitswillige», aber überschüssigen Arbeits kräfte zu verwirklichen, hängen sowohl in der Zahl wie in der Art ihrer Aussülirung von den Erwägungen ab, die sich aus der real- politiichen Nothwendigkeit ves Verharrens auf der Grundlage der bestellenden Ordnung ergeben. Die Sozialdemokratie freilich Ist auch hier wie überall schnell fertig mit dem Wort: „Abschaffung der kapitalistiichen Produktionsweise! ' Das soll für alle sozialen Schäden das Allheilmittel sein; dieser unrealisirbare Wechsel auf die Zukunst soll die irrrgeleitcien Massen für das entschädigen, waS ihnen di« Partei de- Umsturzes trotz aller Verivrechungen in der Gegenwart nicht gewährt. Der bahrischc Staatsminister Dr. v. Feilitzsch diente den Herren von der rothen Observanz auf diese abgedroschene Phrase bei der vorerwähnten Verhandlung in der Abgeordnetenkammer mit der kurzen und bündigen Erwiderung: „Bis die gewünichle andere Produktionsweise geschaffen wird, können wir Alle verhungern." Die staatlichen Behörden und die Ordnungsparteien haben im Gegensatz zu der blos hetzerische Zwecke verfolgenden Sozialdemokralie das wirkliche Wohl der Arbeitslosen im Auge und ziehen deshalb nur solch; Maßnahmen in Betracht, die geeignet sind, eine unmittelbare Linder ung des Nothstandcs berbeizusiihren; dabei muß man vorüber-. geh nde Hilfsmittel und eine dauernde Organisation gegen die Arbeitslosigkeit auseinander halten. Als vorübergehende Mittel empfehlen sich folgende: Ausführung von sogenannten Notystandsarbeiten in größercni Umfange durch den Staat und die Gemeinden: schonende Eintreib ung der Steuerrnckstände. unter Umständen gänzlicher Steuernachlaß ans einen bestimmten Zeitraum, bei dessen Bemessung dieMöglich- keit für den Arbeitslosen, sich wirthschastlich erst einigermaßen wieder zu kräftigen, in Rechnung gezogen werden muß; ferner Zuweisung aller Arbeitsgelegenheiten von Seiten der Gemeinden unter einander durch das ganze Reichsgebiet und thunlichster Ans- ichluß aller fremdländischen Arbeitskräfte, daneben eine rege Zu wendung von Speisen, warmen Getränken, Kleidern und Feuerung an die Nothlcidenden, am besten cbensaüs unter kommunaler Aus sicht und Leitung. Als dauernde Mittel organisatorischen Charakters gegen die Arbeitslosigkeit sind in cistcr Linie zu nennen die Arbeits losen-Versicherung und industrielle Rücklagen. Mit dem Problem der Zwangsversichening gegen Arbeitslosigkeit beschäftigen sich die sozialen Theoretiker schon seit langen Jahren. Ein Plan dieser Art weist folgende Grundzüge aus: Alle gewerblichen Hilfsarbeiter, deren Einkommen 2000 Nil. lährlich nicht übersteigt, sind dem Versichemngszwange unterworfen. Die staatlich ver waltete Kasse bezieht ihre Fonds vom Staat, von den Arbeitern und den Arbeitgebern, Die Leistungen der Arbeiter sind darnach abgcsliist. ob die Gefahr der ArbestSlosiglcit größer oder geringer ist. Wer unverschuldet arbeitslos wird und durch die Versicherungs anstalt keine passende Arbeit erhalten kann, bekommt für stMonaie Unterstützung. Neuerdings bat Dr. Buschmann in der Schrift „Der Kampf um Arbeit" lStuttgart. Verlag Heimdall) alle nach dieser Richtung bisher unternommenen Versuche zuiainmengestellk und seine eigenen Vorichläge enlwickclt. Diese gehen dahin, daß zu Trägern einer obligatorischen Versicherung gegen Arbeitslosigkeit die Beriissgenossenschasten und Berut'Svereinc gemacht werden sollen, die überall koiiicauent auszubauen seien. Ter Gedanke ist an sich plausibel, muß aber bis aus Weiteres, abgesehen von den finanziellen Schwierigkeiten, deswegen als nndiskntirbar erklärt werden, weil vorläufig im Hinblick auf die Erfahrungen, die man mit der sozialdeinokraküchen Herrschaft in de» Krankenkassen ge macht hat, kein besonncncr Oidnungsvolstiker seine Zustimmung zu einer Organisation gebe» wird, die „der Sozialdemokratie BernfS- vcreine hübsch au-Sgebaut und ausgestattct als Schneckenhäuser darbietet, in die sie nur hinein zu schlüpfe» braucht, um ein neues wichtiges Einfluß- und Herrschaftsgebiet zu erobern". Während der zwangsmäßigcn Versicherung gegen Arbeitslosigkeit aus absehbare Zeit unüberwindliche pekuniäre und politische Schwierigkeiten entgegenstehe», ist der Gedanke industrieller Rücklagen ohne Weiteres ausnihrbar. Die großen Betriebe würden durchaus in ihrem eigenen Interesse handeln, wein, sic sich entichließe» könnten, in gute» Zeiten die oft übermäßig hohe Dividende all jährlich um etwas zu beichnciden und die so gewonnenen Beträge zu einem Fonds von Rücklagen zu verwende!!, mit dessen Hilfe in schwierigen Zeitläuften die Löhne zum Thcil ergänzt werden könnten. Dadurch würde eS ermöglicht weiden, daß die Arbeitercntlassungen aus einen kleinen Umfang beschränkt blieben und jeder Betrieb sich den so lvünschensweithen Stamm altgedienter und geschulter Ar beiter auch in kritüchen Perioden zu erhalten vermöchte. Weiter ist in diesem Zusammenhang; eines beachtlichen Vvr- schlages zu gedenken, der von dem vielgenannten Pastor l>. von Bodclichwingh in Bielcjeld ausgeht und in der Forderung einer gesetzlichen Neuregelung der W a nd era rin en sra g c gipsest. Kaffer Wilhelm II. hat vor einigen Jahren bei einem Besuche in Bielefeld Herrn von Bodclschwingh gegenüber die Ucbcrzengung ausgesprochen, daß die Mehrzahl der Wandeiarmcn. der „Stromer", der „Landsahrcr". der „Vagabunden", aus ihrem Elende heraus «volle, wenn man ihnen nur die rettende Hand reiche. In der That bestätigt die Statistik der Arbeiterkolonien, daß lange nicht alle derartige» Elcincntc arbeilsichene Subjekte sind. Um so schwerer wiegt dann aber auch, wie von Bodestchwingh hervorhcbt, der Umstand, daß trotz aller Arbeiterkolonien und Herbergen zur Heimath immer noch, sonderlich im Winlcr, viele unschuldige arbeitslose Personen z»m Betteln gezwungen werden. Einzelne Vczpslegnngsstationen mußten sogar in letzter Zeit wieder auf gehoben werden, weil ihnen die Krcisstände die Mittel zur Eihatt- ung verweigerten. Um dielen Mißständen abzuhelsen. wünscht von Bodelschwingh die Erfüllung folgender Forderungen: 1. Herstellung eines völlig zusammenhängenden Netze? von Hilfs stellen. indem die Verpflichtung der Fürsorge sür arbeitSsähige! Wanderarme von der einzelnen Gemeinde auf größere Verbände! gelegt wird: auf die Kreise, die Provinzen und den Staat. 2. Gewährung eines Arbeitsschcincs an iede» mittellosen Wanderer, der öffentliche Hilfe in Anspruch nimmt, damit er sich sosvrt als ein Mensch ausweisen kann, der wirklich Arbeit sticht: 3. Schaffung einer einheitlichen Wanderordnung sür alle Mittellosen: 4. Ein richlung eines einheitlichen unparteiischen <d. h. also von jeder sozialdemokratischen Beeinflussung gründlich befreiten) Arbeits nachweises durch den ganzen Staat, in Verbindung mit den Her bergen und Wandcrarbcitsslätten. Wenn alle derartigen Maßnahmen mit Ernst und Eiser bis an die äußerste Grenze der Möglichkeit durchgesührt werden, dürste eS den vereinten Kräften aller Bctheiligten voraussichtlich gelingen, gegen die Arbeitslosigkeit, soweit sic ais bedrohliche soziale Erscheinung von allgemeinem Charakter auftritt, einen wirksamen Damm zu errichten und das durch den Mangel n» Arbeitsgelegenheit verursachte Elend auch in kritischen Zeitläuften aus ein Mindestmaß zu beschränken Neueste Drahtmeldungen vom 24 Oktober. lNackitS cingelicnve Depeschen befinden sich Seite Ä.1 Berlin. <Priv.-Tcl.) Der Kaiser empfing heute im Beisein des Kronprinzen, des Reichskanzlers, des Statthalters von Eliaß-Lvthringcn und zahlreicher anderer hohen Würdenträger den Bischof Benzier von Metz zur Entgegennahme des Huldigunas- eides. — Die Rerchsanskunstsstelle sür Auswanderer soll nach den bisherigen Vereinbarungen zwischen der Kolonialgcsell- schast und der Regierung zwar eine Berwaltungsabtheilung der genannten Gesellschaft bilden, aber unter Oberauffrcht des Reichs kanzlers und unter eincin Vorstande, dessen Anstellung der Genehmigung des Reichskanzlers unterliegt. Berlin. (Priv.-Tel.) Georg Dr. v. Siemens hat be stimmt, daß seine Leiche in Gotha verbrannt werde. Leipzig. tVriv.-Tei.) Tie Arbeitgeber der Tischler branche beschlossen, sämmtliche orgaiiisirten Arbeiter aus allen Betrieben auszusperrcn, wenn nicht bis zum 20. Oktober die Beendigung der in verschiedenen Werkstätten ausgebrochenen partiellen Streiks erklärt iein sollte. Breslau. (Priv.-Tel.) Bei der 'Finna I. Heilbronn, Dampimühlc, betragen die Aktiven 08 000 Mk. Denen gegenüber steht eine einzige Waarcnsorderun-g von 31 OM Mk., Baardarlehen vcsrenndeier Firmen von 105 OM Mk. und Vcrwandten-Forder ungen von 320 «M PA. Ta die Verwandten wahrscheinlich am ihre Forderungen verzichten, sielst eine außcrgcrichllichc Regelung zu erwarten. A a ch c n. (Priv.-Tel.) Tic heutige Generalversammlung der Bereinigungsgcielüehast sür S l c in k v h l en b a n im Wnrnirevier beschloß eine i>—8>'svrvzeutige Dividende. Die BctncbSergcbnissc des ersten Vierteljahres übersteigen die des gleichen Zciiranmes vorigen Jahres. Auch da-S lausende Vierteljahr ist günstig. Bochum. Heule Nachmittags wurden auf der Zeche „Präsident" durch hcreinbrccdcndc Ltcimnasscn zwei Bergleute g e t ö d t e t. W i e n. Das Abgeordnetenhaus nahm die Dringlich keit des Antrags Slcanskn. sowie den Antrag Krebs an, welcher eine strenge Untersuchung der Vorfälle in Littau, sowie Bestrafung der Schuldigen verlangt. Wien. (Priv.-Tel.) Die Verwaltung des Budapester Bankvereins hat sich zu einer Mvrozentigcn Reduktion des Aktienkapitals durch Akticnrückkanf entschlossen. Prag. (Piiv.-Tel.) Ter heutige MOzährige Todestag Tvcho de Brahe'S wurde von der König!, böhmiicbe» Gesell ichait der Wissenschaften scicrstch begangen. Bei der Feier waren zugegen Vertreter der Regierung, Kunst und Wiffeiiichasi, unter Letzteren bemiiden sich auch der Astronom Morienien-Kopenhagen und Pros. Marchand-London. An drin wieder in Stand geletzten Grabmal Thcho de Brahe'S wurden mehrere Kränze nieder- gelegt. Paris. Die Kammer hat heute die in der vorigen Session begonnene Beraihnng der Vorlage betreffend Abänderung der Poiichnsteii über de» Identitätsnachweis suc Getreide wieder ausgenommen. Paris. (Priv.-Tel.) Der Knegsministcr sandte eine Eskadron des 25. Dragoner-Regiments, ein Bataillon des l31. und ein Bataillon des 10. Infanterie-Regiments »ach Mvneean >es-Mlnes: außerdem stehe» zwei EsladconS und zwei Bataillone in Bereitschaft. Von sozialistischer Sette wird angckündigt. daß Millerand leinen Rücktritt aut das Betreiben JaucöS hi» be schlossen habe. Sei» Austritt aus dem Kabinet wiid das er- warcie Signal sür den allgemeinen AnSskand sein. M once a u leS - M i n c s. Auf die Anweiiung des Prä fekten des Departements Saone-et-Loire vom 22. ds. M.. laut welcher alle Besitzer von M i I i t ei r gc w c b rc n dieselbe» binnen drei Tagen aus der Mairie oder ans der Polizei abzulieiecn haben, sind bis letzt erst 30 Gewehre zur Ablieferung oder Anmeldung gelangt. R om. (Priv.-Tel.) Der Papst empfing heule den Wcih- bischof von Straßburg Zorn b. Bulach. M ailand. (Prw.-Tcl.) Das Bankbaus ' Benjami n Miner in Ferrara befindet sich in Folge verfehlter Svelnlalionen mit 1 Million Passiven i» Zahlnngsslocstmgcn und streb! einen außergerichllicheii Vergleich an. Madrid. Sämmtliche Blätter besprechen die Denk schrift. welche der Admiral der Flotte der Königin-Regenti» überreicht hat, und erklären dieie Tcnkichrist für iiiizwcckmäjug. »u statthaft »nd gegen die Disziplin verstotzend, 13 Bischöfe, die dem Senar angchöic». werde» »ach Madrid komme», „m gegen das Dekret belr. die Kongregationen in scharfer Wciie auszutretcn. St. Gallen. Tie Aktionärveoammlung der Toggcn- burger Bah» ratifizirtc säst einstimmig den Verlaus der Bahn an die Bereinigten Schweizer Bahnen bczw. an de» Bund. L v » d o n. iPriv.-Tcl.) lieber Brüssel wird ncmcldc!. das; Botdn mit einer Streitmacht von 4000 Mann ein Lager zwischen Wakkerstroom und Ermelo bezogen hat. — Eine Erhöhung deS Bankdiskonts wird hier einstweilen nicht erwartet. London. General Kitchener meldet aus Pretoria: Zwei Kanonen von der 60. Batterie der König!. Jcldartillerie, di» bei Schooersenk von den Buren genommen worden waren, wurden
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