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Dresdner Nachrichten : 09.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189908097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990809
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-09
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.08.1899
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«. M. iSchlußi vredlt Kt.M. »iikont» IS1.ro. kr-i^Kr Sank ike.25. smatttahu —,— LonidSidkn 22.85. Laurchulie LSI,70. Ungar. Sold —.—. Porlugiikn —,—. K-ji. Baris. >2 Uhr NaSinittiag;.) Reul« M.82. ptaltener 02,15. Svanter 61,sa. Pnrlugislo» 24.00. Türken 22.02. Türkenloose >21,20. Ltlomanbanl 562,60. SllLiS- bah» —,—. Uouibalden >72,02. Bchaupict. Bari». Produklenmar». Weil-» »er August >».«»>. per Novbr. >Febr. 20.50. uiott. Müdrl per August 46,50. per Immar.Aprtl 21.50, matt. Spiruus per August dl,75, per Januar-April 52,25. ruhig. Amsterdam. Arodulten-Lj-Ncht. Wctie» per Oiovember —, per Marz—, gelchasirlos. Rrggen per Oktobcr >22,00, per War, >25.00. I daß die Ausn'-lnung des Planes unterbleiben mußte. Möglich ist cs, daß im nächsten Jahre der Gedanke wieder ausgenommen und zur Lurchfübruiig gelange» wird. .Hieraus »al„n König!. Garten- mcistcr a. D- Zabel-Gotha das Wort, um sich über alte Namen verschiedener Hölzer zu verbreite» lieber das Geschlecht der Ber beritzen sprach in sehr ausgedehnter Weise Herr Landschaftsgärtner Ustcn-Zürich. Ein interessantes Bild von dem Ueberwnitern einer Manzen entrollte Herr Geh. 0d , av ^ § -Z--? »m» r» d HZ « § sr r» Li - re r» Oertlichcs uuv Sächsisches. — Gestern Nachmittag hat sich die Hofdame Ihrer Majestät der Königin. Gräfin 3t cuttner v. Wcr, l. »ach Rehefcld be geben. um während der Anwesenheit Ihrer Königlichen Majestäten daselbst zu verweilen. — Sc. Majestät der König hat genehmigt, daß der Bahnhoss- inipektor I. Klasse Eichler in Dresden den von cLr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen ihm verliehene» Rothen Adler-Orden t. Klasse annehme und trage. — Dem städtischen Branddirektor Herrn Auktionator Karl Gutma » n in Großenhain ist in Anerkennung seiner 40jährigen Wirksamkeit im Dienste des Feuerlöschwesens das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Aus ein Glückwunsch-Telegramm, welches am Sonnabend an Ihre Majestät die Königin Carola anläßlich des Geburtstages »ach Reheseld von der freiwilligen Sanitäts-Kolonne vom Rothen Kreuz zu Leipzig gerichtet worden war. lief folgende telegraphische Antwort aus Altenberg cm: „Herrn Oskar Trödler. Führer der Freiwilligen Sanitäts-Kolonne vom Rothen Kreuz, Leipzig. Empfangen Sie meinen herzlichsten Dank. Carola." — Vorgestern starb hier nach kurzer Krankheit in säst voll endetem 79. Lebensjahr Herr Professor Dr. Alfred F leck et s c n. Conrcctor cm. des Vitzthumbchcn Ghmnasiums. Bereits 1872 ehrte den tüchtigen Pädagogen königliche Huld mit dem Ver dienstorden 4. Klasse. Der Entschlafene gehörte der König!. Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig als Mitglied der philologisch-historischen Klasse an. Als Philologe genoß er einen Ruf weit über die Grenzen des Vaterlandes Er war ein ausgezeichneter Kenner der altrömischcn Littcratur und von IW bis 1897 Herausgeber der gewöhnlich nach seinem Name» ge. nannten „Jahrbücher für Philologie." — Tic Beerdigung erfolgt morgen Nachmittag 6 Uhr von der Halle des Lrinitatisfricd- hofs aus. — Die Vorbereitungen zu den Landtagswahlcn im Königreich Sachsen, schreibt die „Deutsche Tagcsztg.". das Organ des Bundes der Landwirthe, werde» trog der Hochsominerzcil leb haft betrieben. Soviel darf schon heute gesagt werden, daß ihre Ergebnisse kaum Ueberraschungen bieten werden. Von den aus- tcheidenden Sozialdemokraten wird wohl keiner gewählt werden, cs sei denn, daß man in den bedrohten Kreise» sich den unnützen Luxus einer Parteizersplitterungleistc. Die Sozialdemokratie wird sich zwar hie und da an der Wahl bethciligen; aber sie rechnet wohl nirgends mit einem Erfolge. Die Orbnnngsparteicn haben sich säst überall auf eine Kandidatur geeinigt: nur in einigen wenigen Kreisen stehen sich verschiedene Kandidaten gegenüber. Die meisten dieser Doppclkandidaturen haben weniger parteiliche als persönliche Ursachen. Wesentliche Verschiebungen werden dadurch nicht veranlaßt werden. Die konservative Mehrheit der Zweiten Kammer wird »ach aller Voraussicht noch gestärkt, mindestens aber ungeschwächt erhalten werden. In den ländlichen Kreisen hat der „Bund der Landwirthe" fast überall die Wahlvorbereitungen und die Aufstellung der Kandidaten in die .Hand genommen, und zwar im Einverständnisse mit der konservativen Partei Md meist auch mit den anderen in Betracht kommenden Fraktionen' Die ncuausgestelltcn ländlichen Kandidaten gehören ausnahmslos dem „Bunde der Landwirthe" an und bekleiden vielfach leitende Stellen in seiner Organisation. Zn ihnen gehört beispielsweise der der zeitige LandcSvorsilzcndc für das Königreich Sachsen. Ockouomic- rath Andrac, der Wahlkrcisvorsitzende Nittcrgutspächlcr Töpfer, die .Herren Reichel, Schlag u. A. Die jetzigen Landtags- Vorbereitungen haben bewiesen, daß die Bedeutung des „Bundes der Landwirthe" im Königreich Sachsen allgemein anerkannt wird. — Zum Schluß wird bemerkt, daß der Kandidat der Ordnungs- Parteien im dritten Leipziger Kreise, Maurermeister Enke, der bei der vorletzten Reichstagswahl als dentschsozialcr Kandidat ausgestellt war, erklärt hat. sich für den Fall seiner Wahl der konservativen Fraktion als Hospitant anschließen zu wollen. ^ — Mittheilungcn aus derGcsammtrathssitzun g. Stadtrath Dr. Bieren wird aus sein Ansuchen weiter vom 15. August bis 15. September beurlaubt. — Nach Gehör des KrankcnPslegauSschusses beschloß der Rath, daS in der Jncdrich- straße gelegene jetzige städtische Krankenhaus „Friedrichstädtcr Krankenhaus" und daS im Birkenwüldchen im Ban begriffene „Johannstädtcr Krankenhaus" zu nenne». — Mit Rücksicht auf den vor der Neustädtcr Markthalle zu erwartenden Verkehr beschloß der Rath die Asphaltirung der Ritter- und Hauptstraße vor der Markthalle und bewilligte hierzu 28,100 Mt. — Anläßlich des kürzlich vom König!. Ministerium des Innern genehmigten Aus scheidens der den Albcrtpark bildenden Waldflächc des Fischhäuser Forstreviers aus dem Bczirksverband der König!. Amtshaupt- Mannschaft Dresden-Neustadt und der Einverleibung dieser Wald- släche in die «Stadt Dresden hat die Bezirksversammlung den Wunsch ausgesprochen, es möge dem Bezirksvcrband der aus das ansbezirkte Areal entfallende Anthcil am Bezirksvermögcn (rund 323 Bit., unter Berücksichtigung des Zuwachses zum Stamm- vcrmögen rund 189 Mk.) unverkürzt belassen werden, da durch diese Äusbezirkuug eine Minderung der an das Bezirksvermögen gestellten, von Jahr zu Jahr steigenden Anforderungen nicht ein- lrete. Der Rath beschloß, diesem Ansuchen unter der Voraussetz ung stattzuaeben, daß auch der Bczirksverband seinerseits Ansprüche cur die Ltadtgcmeinde nicht erhebe. — Auf Anregung des Dresdner Thierschutzvereins sind die Vorschriften über den Viehtransport innerhalb des hiesigen Stadtgebietes einer Umarbeitung unter zogen worden. Namentlich hat sich der Erlaß einer Bestimmung als wümcherrswerth hcrausgestellt, wonach nicht bloS, wie bisher, die Beförderung des Kleinviehs, sondern auch die der Rinder in der Regel auf Wagen zu erfolgen hat, da der bisher gestattete Transport des Rindviehs zu Fuß leicht Thierauälcreicn uiid andere Unzuträglichkeiten — Verkehrsstörungen. Gcsährdungen des Pnbli- lumS:c. — mit sich bringt. Die demgemäß vom Wohlsahrts- nolizeiamt ausgearbcitcten, abgeändccten Bestimmungen über die Vichbcfördcrung in hiesiger Stadt, die auch die Zustimmung der Königs. Polizeibirektwn gefunden haben, werden vom Rath ge nehmigt. — Die hier tagenden Dcndrolvgc» Deutschlands vereinigten sich vorgestern zu gemeinsamem Mittagsmahl ini BcreinShause und statteten darnach unter sachkundiger Führung der Herren Geh. Hofrath Drude und König!. Gartemnspektor Ledien-DrcSden dem Königl. Botanischen Garten einen längeren Besuch ab, der besonders in den bereits genannten Spezialabtheilungcn Hervorragendes bot. Ein wcsenilichcs Ver dienst um das Arrangement der Ausstellung selbst batte sich Herr Tocent Dr. Naumann-Dresden erworben. Auch nach dem offizi ellen Besuch bildete der Botanische Garten noch vielfach den Ziel punkt der Bcriammlniigstheilnchmer. Hieran schloß sich noch ein Besuch des König!. Großen Gartens, der unter der Leitung des Königl. Gartcnbandirektors Bouchb eine große Anzahl dendro- logisck hervorragender Bäume rc. innerhalb ferner Grenzen während des letzten Jahrzehntes erhielt. Den Abend verbrachte man in Frcitag's Restaurant am Carola-See. Zu Ehren der Kongreß- thcilnchmer erglänzten die User des Sees in herrlicher Beleuchtung und überraschend wirtenden Lichtcssettc». Gestern begaben sich in den zeitigen Morgenstunden bereits eine große Anzahl Theil- nchmer nach dem in Dresden-Neustadt gelegenen Garten am Königl. Japanischen Palais, um d>e deudrologisch hervor ragenden Bäume und die landschaftlichen Schönheiten destelben zu besichtigen. Um 9 Uhr Vormittags wurden die offiziellen Ver handlungen im Vereinshaus wieder ausgenommen. Der Herr Vorsitzende der Gesellschaft. Hosmarschall a. D- von St. Paul, theilte der Bersammlung mit, daß den Mitgliedern der Gesellschaft im Herbste ds. I. eine Menge von sungen Bäumen zur Verfügung ständen» die aus Samen gezogen würden, die im Frühjahr 1899 aus Javan und Nordamerika eingesührt worden wären. Ein Unternehmen der Gesellschaft hat leider einen greifbaren Erfolg nicht gehabt. Man hatte geplant, eine Expedition nach dem oberen Fraser River in British Columbia zu entsenden, welche amerikanische Holzsamen an Ort und Stelle sammeln und nach Deutschland bringen sollte. Zur Durchführung dieses Planes waren 10,000 Mk. aothwendig- 4500 Mark waren bereits zusammen gebracht, als man sich an die deutschen Samengroßhandlungen wendete und um Unterstützung des Unternehmens bat. Dieselben verweigerten jedoch auS geschäftlichen Rücksichten jedwede Beitragsleistung, so Menge neu eingesührtcr Hölzer und II Hofrath Pfitzer-Hcidclbcrg. wie sich stellten Gärten zu Heidelberg vollzo ^ solches m den ihm unter- _ zu Heidelberg vollzogen hat. Um ähnliche Be obachtungen auch an anderen Orte» nach einem bestimmten Shstem vorzniiebnie», empfahl er. die Klassifikation der in Betracht kommenden Pflanzen in gewisser Ordnung auszusührcn. D>e gegebenen Anregungen führte» zu einer längeren Aussprache, bei der die Redner die gemachten Angaben über einzelne Pflanzen und deren Verhalten der Wintcrkälte gegenüber noch werter ergänzten. — Nach diesem Vorträge wurde der Versammlung die Festschrift der Gartenbau-Genossenschaft „Flora", welche diele zu Ehre» der Jahresversammlung der Deutschen Dcndrologen-Gesell- schast 1899 hernu-sgegebe». überreicht. Herr Geh. Hosrath Drude gab über de» von ihm verfaßten, in der Festschrift erschienenen Aussatz: „lieber die Herkunft der in der deutschen Dendrologie ver wendete» Gewächse", nähere Erläuterungen, ganz besonders über Deutschlands klimatische Provinzen für Dendrologie. De» Schluß der wissenschaftlichen Vorträge bildete ein Bericht des Herrn Gartcniujpektor Beißuer-Bouu über „Interessante Eoniseren", dessen Einzelheiten dem Fachmann manches diene boten. Herr Stadtgärtner Degenhardt-Dresden gab seine langjährigen Erfahr ungen znm Beiten, die er mit der Anpflanzung von StraHcnbäumeir in Dresden gemacht. Er wies ans die geeigneten L-ortcn von Hölzern hin und trat auch den Anschauungen bei, daß bei der Bepflanzung öffentlicher Straßen eine Menge Faktoren in Frage kämen, die bei der Auswahl von onsschlaggebendcr Bedeutung seien und daß nur die Erfahrung die rechte Lchrmcistcriir hierin sei Herr Günther-Proskan empfahl dem Vorstand, daß er Schritte thnn möchte, um die Gesellschaft auch zu praktischer Thäligkett zu veranlassen Nach einem weiteren Bericht des Herrn Gartenbau- Jnsvcktor Bcißncr-Vonn wurde die zweite Hanptsitzung geschlossen. — Heute wird ein Ausflug nach der Rhododendron-Gärtnerei des -Herrn Rudolf Seidel imternommc». — Am Geburtstag Ihrer Majestät der Königin vollzog sich am 5. d, M. in den prächtigen Wäldern des Bogtlandcs, unweit der ErzgcbirgSgrcnze, die Grundsteinlegung zu der unter dem besonderen Schutze der Königin stehenden künftigen Heilstätte für Angcn- kranke Franc». Earolagrün, welche im Aufträge des sächsischen Vereins für Errichtung von Volkshcilstcittcn in einer von allen Seiten mit Wald umgebenen, sehr geschützten Stelle des Forst revicrS Cchönhcide errichtet wird. Zu der Feier hatten sich als Vertreter des genannten Vereins die .Herren Geh. Konnnerzienrath Georgi-Mvlan, Baron v. Triitztchler aus Dorfstadt bei Fatkenstei» und Dr. Wolj-Jmmermann, Leiter der Heilanstalt Rciboldsgrün, ferner der leitende Arzt der Heilstätte AlbcrtSberg, Tr. Gebscr, sowie die Herren Assistenten cingefnnden, und nutzer de» Bau leitern waren noch eine Anzahl Ehrengäste, darunter die Herren Superintendent Kober-Auerbach. Obcrforstmcistcr cschumann- Eibcnstvck, Oberförster Hofmann-schönheidc, Oberförster Rosenbaum- Georgcngrnn, Kurgäste von Reiboldsgriin, viele Damen, ferner auch etwa 100 Kurgäste der Männcrheilstättc Albertsbcrg mit der Anerbacher Stndtkapellc erschienen. Die Feier begann, wie dem „Leipz. Tagebl." gemeldet wird, mit dem allgemeinen Gesang eines Chorals, woran sich die Festrede des Herrn Geh. Kom- merzienrath Georgs schloß. Unter .Hinweis aus die Protektion des Königs und der Königin betonte der Redner nach einer all gemeine» Darlegung der Vereiusziele, daß cs dein Heilstätten- verein seit Langem besonders am Herzen gelegen habe, der Männerheilstätte auch eine solche für die leidenden Frauen unseres Volkes folge» zu lassen. Ter Verein habe auch nunmehr, trotz zur Zeit noch nicht ausreichender Mittel, im Vertrauen auf die wcrk- thätigc Liebe Edelgesinnter den Bau der Anstalt, die mit Zu stimmung der Königin den Name» Earolagrün führt, begönne» und er hossc, ihn unter dein Schutze Gottes zum Segen der .Heil ung bedürftigen Frauen zu vollenden. An diese Rede schloß sich ein inniges Gebet des Herrn Superintendent Kober-Auerbach. Dem Gebet folgte die Bcrkfung mehrerer in den Grundsici» cin- zufngcndcr Urkunde», sowie die übliche» Hammcrschlägc. Für die Anstalt Albertsbcrg schloß sich an die erwähnte Festlichkeit noch die Feier des Sommcrfestcs, wozu zahlreiche Gäste erschienen waren und bei welcher durch Vogel- und Scheibenschießen, sowie Schau bude» für Unterhaltung gesorgt war. Die Kranken sandten der Königin einen telegraphischen Glückwunsch znm Geburtstag und erhielten noch am Abend telegraphisch den Tank in folgende!» Wortlaut: „Bin sehr gerührt über hübsches Telegramm und danke Allen herzlich. Carola." Vor einigen Tagen wurden in der Heil stätte AlbcrtSberg, da mit den vorhandenen Beiten den zahlreichen Anfragen um Ausnahme in die Heilstätte nicht genügt werden konnte, durch die Versicherungsanstalt für das Königreich Sachsen »och 2 Tockcr'sche Baracken zur Aufstellung gebracht, wodurch sich die Belegungssähigkeit »in 18 Betten erhöht. — Iu der Hauptversammlung des Verbands der Schneider - Inn nn gen im Königreich Sachsen, in den sächsischen Herzog- lhümem und i» Thüringen ging im weiteren Verlause ei» Antrag des Vcrbandsvorstandcs dahin, aus den Acrhandsmiltel» alljährlich Ausstellungen und Prämiirnngen von LchrlingSarbcitcn bezw. Gesellenstücken zu veranstalten. Ter Referent Herr Obermeister Arnold-Dresden legte einen bezüglichen Programmentwurf vor, der aber die Annahme der Versainmlung nicht fand, sondern zur Ver tagung der Angelegenheit bis zur nächsten Generalversammlung führte. Znm nächsten Punkte der Tagesordnung, betreffend „die Stellungnahme dcrÄcrbändezndenArbeitseiiistcllungcnderGehilien", rcfcrirte Herr Reumann-Leipzig. Er schilderte zunächst den Leip ziger Schncidcrgesellenstreik und erklärte denselben als ungerecht fertigt, denn er iei nicht inieeuirt worden, um die materielle Lage zu verbessern, sondern um sozialdemokratischen Zwecke» zu dienen. Der Streik wäre iu Folge der Festigkeit der Meister für die Ge hilfen erfolglos verlausen und gegenthcilige Mittheiluiigc» ent sprächen nicht der Wahrheit. Er empfehle de» Innungen, in ähn lichen Fällen de» Lohn selbst zu regeln und dann fest zu bleiben. Der Streik Leipzig würde höchstwahrscheinlich iin nächsten Jahre wicdcr- kommcn und man suche nun seitens der Gehilfen durch Lönmgvon Ge werbescheine» i» die Innung zu gelangen, um diese möglicher Weise zu zersplittern. Herr Biermann-Zittanbcmclktc hierzu, die Gesellenlöhnc nn Schncidcrgcwcrbe seien nicht zu hoch und die Meister würden gern mehr bezahlen, aber sic könnten eS nicht. Dies mache sich die Sozialdemokratie zu Nutze, indem sie durch Streits die Gehilfen unzufrieden zu machen und die kleinen Meister zu rumsten suchten. Herr Leipelt-Leipzig ermahnte die Kollegen zur Einigkeit und meinte, die Meister müßten sich ebenso organisicen wie die Gehilfen, damit sie ihnen in Lohnkämpfcn wirkungsvoll begegnen könnten. Auch diese Aussprache führte zu keinem Beschluß, wohl aber er klärte der Vorsitzende, daß der Vcrbnndsvvrstand sich Material verschaffen werde, um seinen durch Streiks bedrohten Mitglieder» mit Rath zur Seite stehen zu können. Dies fand allgemeinen Beifall. Darauf wurde ein Antrag des Vorstandes l Referent Herr Paul Emmrich-DreSdci» angenommen, wonach einzeln stehende Gewerbsgcnosscn die Mitgliedschaft am Verbände erwerben können, wenn sic den doppelten Mitglicdsbcitrag zahlen. Bei der numnchr erfolgenden Erörterung der Möglichkeit einer ferneren gedeihlichen Wirksamkeit deS Verbandes, wozu Herr Obermeister Biermann- Zittau refcrirte, wurde der Deutsche Schncidcrbuiid thcils einer scharfen Kritik unterzogen, thcils aber auch verthcidigt und schließ lich ein Vermittelungsantrag allgenommen, laut dessen der Vor stand niit dem Deutschen Schneioerbund vorerst unterhandeln soll, damit dem Sächsischen Verband bezüglich des Beitrags ein Äor- thcil cingcrcinmt wird. Im weiteren Verlause der Berathniigen wurden noch verschiedene rein fachliche Fragen eingehend erörtert und darauf setzte die Versammlung den Jahresbeitrag pro 1899/1900 ans 65 Pfg. fest und wählte Greiz i. B- als Ort für den 22. VcrbandStag. Bei der Neuwahl des Vcrbandsvoritands wurden die ausscheidendeu Herren sämmtlich wicdcrgcwälilt und nahmen di« Wahl an. Damit war die umfangreiche Tagesordnung, die eine Arbeitsdauer von ca. 7 Stunden erforderte, erledigt mw der Verbandstag wurde geschlossen. Einige Vergnügungen vereinte die Meister und ihre Gäste noch einige Stuiwen zu geselligem Beisammensein. — Im Etablissement Bonorand in Leipzig wurde am Montage die diesjährige Konferenz der Vorstandsmitglieder des großen deutschen Lokomotivführervereins von dem Bor sitzenden Herrn Heizhausvorstand Claus. Leipzig I, mit herzlichen Begrüßungsworten eröffnet. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde nach dem dortigen Tagcblatte von der Versammlung die Absendung folgender BegrühungStelegramme beschlossen: „An Se. Majestät König Albert von Sachsen. Die aus allen Theilen deS deutschen Vaterlandes in Leipzig im Etablissement Bonorand »u ernster Berathuna versammelten Vorstandsmitglied« deS Vereins deutscher Lokomotivführer entbieten in tiefster Ehrfurcht Ew. Majestät ihren allerunterthäniasten Gruß und geben dem Wunsche innigsten Ausdruck, daß Gott Ew. Majestät ruhmreiches und der deutschen Station kostbares Leben zum Wöhle derselben noch recht lange erhalten möge." — „An den Herrn Generaldirektor Exc. v. Kirchbach. Vor Beginn der Berathungen der Vorstandskonserrnz des Vereins Deutscher Lokomotivführer senden die Theilnehmer desselben dem obersten Elzes der Königl.Sächs.Staatsbahnenund hoben Gönner, Herr Generaldirektor Exc. v. Kirchbach. ehrerbietigsten Gruß ans Leipzig." — „Herrn Staats»,inister Cr c Thielen, Berlin. Während der Bcrathungen der Vorstandskonserenz des Vereins Deutscher Lokomotivführer in Leipzig. Etablissement Bonorand. sende» die Theilnehmer derselben ihrem hohen Gönner, für has dem Lokomotivführerstande bewiesene Wohlwollen bestens dankend, ehrerbietigsten Gruß." Hieraus gedachte der Vorsitzende des Ab lebens des verdienten seitherigen Kontroleurs Ziegler-Bresla». dessen Andenken die Bersammlung durch Erheben von den Plätzen ehrte, und begrüßte die Herren Ehrenpräsident Scotti-Jrankfurt und Ehrenmitglied Jordan-Breslau. Das Vereinsvermögen - ist trotz erhöhter Ausgaben für Rechtsschutz, für Unterstützungen be dürftiger Wittwen und Waise» und für die idealen Bestrebungen des Vereins in gutem Stande. Aus dem von einer Kommission geprüften und richtig gesprochenen Kassenberichte des Herrn Jritsch- Zittan ist zu ersehen, daß der Kasscnbestand der 159. OnartalS- einzahlnng 97.345,83 Mk. betrug. Durch die 160. Einzahlung von 32,Olt,25 Mk. und 10 Mk- Zinsen stieg die Einnahme aus 6!,270.08Mk.; davon gingen ab die Ausgaben der 160. Einzahlung in Höhe von 5,976,85 Mk., so daß verblieben 55,293,23 Mk.. davon sind in Werthpavieren angelegt 22,572,65 Mk. und in Baar verbleiben 32.720.53 Mk. Es folgten nun die Berichte der Vor steher der 9 Kreise: Berlin, Breslau, Dresden, Cassel. Hannover. Deutz-Köln, Heidelberg. Würzburg und Posen; überall wurde reges Ncreinslcbcn, namentlich auch nach der Seite der wissenschaftlichen Fortbildung, konstatirt. Gegen 2 Uhr wurde die Konscrenz ge schlossen. Dann folgte um 3 Uhr eine Festtafel von gegen 60 Gedecken. — Seit längerer Zeit kursircn iin Publikum allerhand Gerüchte, die von einer bedeutenden Prcissteigcrung der Fabrikate unserer Königl Porzellan-Manufaktur Meißen wissen wolle». Wie uns von zuständiger Seite initgetheilt wird, betrifft diese Preissteigerung lediglich Kunslgegcustände. Figuren und Gruppen, die bislang noch inimer nach den alten, zum Theil noch aus dem vorigen und Anfang dieses Jahrhunderts stammenden Kalkulationen ausgezeichnet waren. Das Steige» der Löhne für die Arbeiter und das der Gehälter für die Künstler, die namentlich .in den letzten zwei Jahrzehnten ganz bedeutend gewesen ist, hat eine Umrechnung nöthig gemacht und die Erhöhung der Preise um 20 Prozent nach sich gezogen. Ausdrücklich ausgenommen sind aus allerhöchste Anordnung von dieser Preissteigerung olle Gcbranchs- gcgenstände der Meißner Manufaktur, die also nach wie vor zu den bekannten billigen Preisen obgclassen werden. Wie billig diese angcsctzt sind, ergiebt z. B- ein Vergleich mit dem Preistaris der Königl. Manufaktur zu Kopenhagen, deren Fabrikate neuer dings so sehr in Aufnahme gekommen sind. — Die Dresdner Pfcrde-Ausstellungen, die sich im Lause der Jahre z» einem der bedeutendsten Pserdemärkte in Deutschland entwickelt haben, bestehen jetzt 23 Jahre. Ans kleinen Anfängen heraus hat sich das nur zum Nutzen der sächsischen Pferdezucht in's Leben gerufene Unternehmen zu seiner heutigen Bedeutung und Größe entwickelt. Seit dem Bestehen dieser Aus stellungen hat das Komitee, wie das «Dresdner Journal" mittheilt. ctwu 70,000 Mark für die Zwecke der sächsischen Pferdezucht aus- gewendet, so konnten u. A in den letzten Jahren dem Königl. Sachs. Kriegsministerium jährlich 3000 Mark, dem Königl. Sächs. Ministcrium des Innern ebenfalls MOO Mark, den hiesigen Ver einen für sportliche Veranstaltungen 2000 Mark :c. überwiesen werden. Auch der Stadt Dresden haben die Ausstellungen im Laufe der Jahre nicht unbeträchtlichen Nutzen gebracht, denn Tausende von Landwirthe» stellen sich alljährlich ein, wenn sich auf dem schön gelegenen Ausstellungsplntzc reges sportliches Leben und Treiben entwickelt. An der Spitze des Komitees steht setzt .Herr Kammerherr Major v. Stammcr, der in unermüdlicher Fürsorge darauf bedacht ist, daß die Dresdner Pferdc-Ausstcllniigen immer noch mehr znm Nutzen der sächsüchen Landwirthschast und der sächsischen Pferdezucht sich entwickeln. Neben ihm wirkt Herr Oekonvmierath Roßberg ebenfalls seit langen Jahren als rühriges Komitee-Mitglied für die Zwecke und Ziele der Dresdner Pferdc- AuSstclluiigeil. — Die kirchlichen Septcmberfeste werden auch in diesem Jahre der Heidenmiision und dcrBibclpcrbreitung gewidmet sei». Für Dienstag den 5. September ist in Aussicht genommen um 8 Uhr Vormittags die.Hauptversammlung des Vorstandes und Ausschusses deS Hnilvtmpsionsvercins mit den Abgeordnete» der Zwcigvereinc, bell Uhr Vormittags Versammlung der sächsischen Missionskonsercnz, Vortrag des Kvnsistorialraths v- Kühn aus Dresden: „Welche Ausgaben stellt uns das zu Ende gehende Missions-Jahrhundert?" Um 2 Uhr Helserkonfercnz. in welcher U. Bürger ans Taubcnheun über die Thätigkcit der Zwcigvereinc berichten wird, um 7 Uhr Abends öffentliche Abendversammlung unter Leitung des Oberkonsistorialraths I). Dibclius mit Berichten und Ansprachen über die Missionssache. Mittwoch den 6. Sep tember wird um 9 Uhr in der Dresdner Pastoraltvnscrcnz Prof. Dr. Thicme aus Leipzig über den Gedanken einer Lchrossenbarung sprechen. A» beiden Tagen findet Vit Uhr Nachmittags in der Frcincntirche Fesiaottcsdicnst statt, und zwar am Dienstag für die Bibelsachc, wobei k. Jacob aus Ncschwitz predigen wird, am Mittwoch für die Missionssache mit Predigt deS U. Jäger aus Eutritzsch. Alle Versammlungen werden im Bereinshausc, Zinzcn- dorfslraßc 17. abgehalten. — Nachdem die Vogelwiese beendet ist, werden die allgemein beliebt gewordenen E o n c ert f a hr t en der Sächsisch-Böhmischen Dampfschifffahrt wieder täglich ausgeführt und zwar jeden Montag. Dienstag, Donnerstag und Freitag bis unterhalb Heidenau und zurück, und jeden Mittwoch und Sonnabend nach Ktein-Zschachwitz, verbunden mit Cvncert im dortigen Kurpark. — Löbta n, 8. August. Nack amtlicher Meldung sind innerhalb der letzten 24 Stunden nur drei neue thphuSoerdächtlge Fälle zu koiistatiren. — Die Enthüllung des BiSmarck-Denkmals in Pirna erfolgt iin Späthcrbste. — In Licbstadt findet die Weihe des Bismarck- Denkmals am 20. August statt. Tagcs.qcschichte. Deutsches Reich. Ter Kaiser cmpsing gestern früh der. Feldjäger-Oberleutnant Freiherr» p. Stwmbcck, der einen eigen händigen Brief der Königin von England übcrbrachtc. Die Königin hatte den Freiherr» v. Strombeck in Osborne empfange» Er berichtet, daß das Befinden und Aussehen der hohen Dame ganz vortrefflich ist. Wie die „Rhein. - Wests. Ztg." erfährt, hat das Oberhof- marschallamt an den Oberbürgermeister von Dortmund folgendes Telegramm gerichtet: In Beantwortung Ihres Schreibens vom 30. Juli sowie des heutigen Telegramms sind wir in der an genehmen Lage. Ihnen mitzutheilen, daß Se. Majestät der K alser am 1l. August in Dortmund cintrifft. Kürzlich Hai die Nachricht Aufsehen erregt, daß die Verlobung des 32iährigen Prinzen Nt axvon Baden mit der Großfürstin Helene, Tochter des Großfürsten Wladimir von Rußland, wieder aufgehoben worden sei. Vinn scheint cs. daß dieses Borkommniß auf den Nerbenzustand des Prinzen einen ungünstigen Einfluß ge- übt habe. Nach der ,M. Fr. Pr." hat der Prinz in der letzten Zeit cuif Anrathen der Profeporen Eck und Krafst-Ebing sich durch einige Wochen in dem bekannten Rndinaer'schen Sanatorium -in Purkersdorf bei Wien aufgehalten. Der Prinz stand dort in Be handlung des Prlmar-ArzteS Dr. Alfred Juchs, welcher mit Erfolg gegen dessen Nervosität eine Behandlung cinleitcte. Gegenwärtig hat sich das Befinden des Prinzen, welcher im strengsten Inkognito in Purkersdorf weilte, wesentlich gebessert. Der Kranke ist nun mehr in Begleitung des Dr. Fuchs, welcher inlt der Fortsetzung der Behandlung betraut ist. nach Salzburg gereist. Als wahrscheinlicher Nachfolger des Herrn b. Achenbach, des verstorbenen Oberpräsidenten der Proviiy Brandenburg, w der frühere konservative Führer Landesdirektor Freiherr v. teuffel genannt. Auf der im September in Braunschweia tagenden Haupt versammlung des Gustav Adolf-Vereins werden/ chke immer auf den Gustav-Adolf-Festen. das größte Interesse ist Anspruch nehmen die Mittheilunaen aus den evangelischen Ge meinden in der Diaspora. In diesem Jahre richten en auf Oesterreich. Ueber die evangelische Bewegung rreich wird aus d« Versammlung in Brauuschweig ^
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