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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270316018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927031601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927031601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-16
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1927
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rum««-, i». msrr isra Dresdner Nachrichten Nr. ?kS Seite S Sächsischer Landtag. Verschiedene Ekallrapilel. — Ablehnung der Anträge auf Verkürzung der Beamlen-Penlionen. — Ankündigung einer Regierungs vorlage zugunsten der Landwirljchast. — Der Siaatsbeitrag für die Iahresschau abgelehnt 1». Sttzuag. Dr « öden» den 1». Mär, lü27. Auf der Takie-ordnun« de, heutigen Sitzung steht in der Hauptlache eine Reihe von Haptleln de» Staat»hau»hallplanes. Nach Eröffnung der Verhandlungen verliest der Aba vsner >D^-N.i eine Erklärung, in der er Behauptungen des Abg. Göttlsng iVolkvr. u. Aufm.» in einer der letzten Sitzun- gen als unzutreffend zurückwelft. Die Ausführungen bleiben aus -er Pressetribüne leider unverständlich, ArbcitSmtnifter ElSuer erklärt tm Anschlüsse auf die Behauptung der Abg. Lieberasch sSoz.i in der letzten Sitzung, er. der Minister, bade seine Stet- lung bei der Beschattung einer Hvpothek mistbraucht, das, die amtliche Auskunst der Landesversicherungsanstalt vorllege. nach der eine persönliche Bevorzugung fetnersett» nicht ftattgefnnden habe. <HSrt. hört!» Der Zinsfuß für die Hnvotdek im Betrage von lUOsill Mk. habe zunächst 12 Proz. betragen und sei dann ,nf 8 Proz., schließlich auf 6 Proz. herabgesetzt worden, wie cs gleichzeitig mit allen anderen Hypotheken geschehen lei. Ohne Aussprache werden Kav. iS. StaatSrechnnngShos. »nd Kap. 20, OberverwaltungSgertch«, nach der Vorlage ver abschiedet. Zu Kap. 57, Oderbergaml und Bergitmler, wird von dem Abg. Herrn«,»« iGoz.s der Antrag gestellt, den zur Förderung der Sicherheit der Bergwerksbetriebe etn- gestellten Betrag von 6000 aus lbOOO Mk. zu erhöhen. Abg. Schreiber. Qberwürlchnitz lKomm.i behauptet ebenso wie der Vorredner, dast die StchcrbcitSetnrtchtungcn t» den Gruben ungenügend seien. To seien Zustände eingerisien die ,u einem planmästigen Hinmovden der Bergarbeiter führten. Tie Arbeitszeit würde ständig ohne Genehmigung der l7berbehördc überschritten. Die Beamten überschütteten -ie Arbeiter mit Schimpfworten. Mintstertalrai Krng erklärt, dast die vorn Landtage br- schlosscnen Michlltnien zur Erhöhung der Sicherheit der Bcrg- wcrtsbelriebe in der Hauptsache bereits durchgcstthrt seien. Eine Verordnung zur Errichtung eine- GrubensichernngSamteS sei bereits bearbeitet: da» Amt wende am t. April d. I. in Kreibcrg in Wirksamkeit treten. Vizepräsident Dr. Sckard« sD.«N.s versichert, dast eS nicht im Sinne der Werköleitungcn liege, wenn die Arbeiter von den Beamten i» ungelröriger Weise behandelt würden. Sebr häufig lei die Sache aber umgekehrt. lGelächter iinkS.i Der gesamte Bergbau habe daS größte Interesse an der Verb-sie- rnng der Sicherheit und an dem Sinken der Unfasizisser. Die Ursache vieler Unfälle sei darin zu suchen, dast der Bergbau nicht mehr den geordneten Nachwuchs bab« wie früher. Aul Wunsch der Negierung geht da» Kapitel nochmals an den hauelmltausschust X zurück. sZurufe links: Da» ist ei» Skandal, die paar Mroschenls Abg. Müller, Chemnitz sAltioz.), erstattet den Bericht des HaushaltausschusseS ^ zu Kap. iS. Ruhegelder. Er beantragt, die Einstellungen nach der Vorlage zu genehmi ge». ferner die Negierung zu ersuchen, bei der Reichsrcgterniig aus die Umänderung ocr reichSgesetzlichen Bestimmungen über die Pensionen in der Weise hinzuwtrken, dast die Pensionen in keinem Falle «ehr als büstü Mk. jährlich betragen. Für »eine Partei bittet der Redner jedoch, den An- trag hinsichtlich der Pensionen abzulehnen, da er einen Ein griff in gesetzlich garantierte Recht« bedeute. Innenminlsler Dr Apett stellt sich dem Hause al» neues Mitglied de» Kabinett« vor und sprich» die Hoffnung au», daß ihn mancher noch von seiner früheren Tätigkeit l)«r kenne. Das Haus dürfe nicht erwarten, dast er ihm heute irgendwie Gedanken vortrage Uber die Art und Weile und Ziele, nach denen er sein Ami zu führen bc- absichiige Er hoffe, dast später Gelegenheit dazu sei» werde. Der Minister gibt dann zu dem Anträge Uber die K ll r z u n g der Pensionen folgende Erklärung «b: Die Negierung ersucht, von einem Beschluß im Sinne ded genannten Antrages abzusehrn. Nach diesem Anträge'oll dir sächsische Negierung bei der NelchSregirrung auf die Um- änberung der reichSgesetzlichen Bestimmungen Wer die Pen sionen in der Weise hinwtrken. daß dies« ln keinem Jolle mehr als 6000 Reichsmark jährlich betragen. Eine solche Einwirkung würde keine» Erfolg versprechen. Der Reichstag hat sich bisher den Bestrebungen aus Kürzung der Pensionen gegenüber immer ablehnend verhalten. Die von der Reichsregierung Ende >023 unter der Geltung des Ermächtigungsgesetzes erlassenen KürziingSbestimmungen. die sich im wesentlichen gegen die hohen Pensionen richteten, hat der Reichstag beseitigt. Zurzeit liegt ihm zwar wieder etn von der sozialdemokratischen NcichStagssrakilon eingebrachtcr Iniliativgesctzciilivurs vor. Dieser Entwurf, der im übrigen eine Kürzung der Pensionen bet gleich,oerligem Bezug von Privatetnkommen Vorsicht, will aber als Höchstsatz der Pension den Betrag von l 2 0 0 0 Reichsmark jährlich zulasten. Ob der Eniwurf eine Mehrheit im Reichstage finden wird, ist nach der bisherigen Haltung der Parteien lehr zweifelhaft. Min destens wtllrdc aber, nachdem auch die Ioz.-bcm. Reichstagssrak- tivn die Pensionen bis zu >2 000 RM. jährlich unverkürzt lassen will, eine Einwirkung der sächsischen Negierung keinerlei Erfolg haben, wenn sic sich aus die Festsetzung eines Höchst- bctragcs von nur 6000 Reichsmark richten sollte. Ein Höchst- brtrag von I2 0O0 Ncichsmars würde in Sachsen — abgesehen von den Minister» — lediglich bei den Ministerialdirektoren und den wenigen ihnen gletchstehenden Beamten, sofern sic 8t bis 4V Jahre im Dienste gestanden haben, zu einer Ver kürzung der jetzt möglichen Höchstpension um rund 100 bis >000 Reichsmark jährlich führen. alio für die Siaaisstnanzen ohne Bedeutung sein während die Grenze von 6li00 Reichs mark die jetzigen Pensionen aller Beamten von Gruppe 10 an vcrkllrzen würde. Abgesehen von der Aussichtslosigkeit eines Elnwtrkcns tm Sinne des Antrages stehen diesem aber auch schivcre sachliche Bedenke« entgegen. Etn« so erhebliche Verkürzung der Pensionsrechte der Beamten würde der bisherigen Beamtengescy- gebung schroff zuwiderlausen und daher zu einer starken Beunruhigung der Beamtenschaft führen. Für die tm Dienste befindlichen Beamten und für Die Abstimmung. Die Anträge aus Verkürzung der Pensionen und Tire» chnug der Ministerpenflonen werden gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten abgelehut. DaS Kapitel t« wird einstimmig verabschiedet. Ferner werden nach der Vorlage genehmigt: Kap. 25. KreiS» nnd Amtöhauptmannschastr«. sowie T». 6. Förderung des Baues von Wohnungen für Staatsbeamte »nd -bedieuftete. Finanzminister Weder bemerkt hierzu, von dem S-MINionen-Fondv, der bischer zur Verfügung stand, seien rund 400 Wohnungen erstellt worden. Aus. den neuen Mitteln tm Betrage von t)4 Million Mark würden etwa 200 Wohnungen erstellt werden können. Der Staat gebe 700» bis 751B Mark für die einzelne Wohnung. Der Nest werde gedeckt aus der Mietzinsstener oder wuS eigenen Mitteln der Beamte». Die Abg. Frau Thümmel tSoz.1 gibt den Bericht de- HausbaltauSschusies ^ zu Kap. 27. Frauenkliniken zu Dresden und Lhemnitz. Sie beantragt, die Frauenklinik für Westtachien in Zwtcka« zu errichten und demgemäß als ersten Tcilbetiag üiiOOOO Mark in den Etat einzustcllen. Die Mittel für den Anstaltsgetstlichen sind zu streichen und für Vermehrung des Pflegepersonals zur Durchführung des Achtstundentages zu verwenden. Fm übrigen wird die Genehmigung der Einstellungen vor» geschlagen. 2lbg. Dr. Dchmlncke iKomm.i beantragt, dast die zu be willigenden Mittel sür den Bau einer Frauenklinik nur zum Bau einer allgemeinen Abteilung verwendet werden dürsten. Die Privatstatlonen dürften nicht weiter auögcbaut werden. Der Redner fordert aber, die Klinik nicht t» Zwickau, sondern in Plauen zu errichten. Man müsse in erster Linie Rück- sicht nehmen auf die vielen weiblichen Versicherten dcS Bogt- landeS Die Regierung habe bisher daS Bvgiland immer vernachlässigt. Abg. Dr. Dehne lDrm.j lsi auch dafür, dast dir Klinik in Plauen errichtet werde. Es gebe im Vvgilande die Redensart: „In Ncichenbach hört Sachsen aus." Der Redner empfiehlt die Annahme eines non den bürgerlichen Fraktionen etngebrach. die Ruheständler könnte die Verkürzung im Hinblick aus den 'en Antrages, die Negierung zu ersuchen, eine Denkschrift vcrfassungsmästigcn Schutz der wohlerworbenen Siechte Uber Haupt nicht ohne versassungoänderndes Gesetz durchgeführl werden. Es ist aber auch nicht angängig, die Pensionsbezüge gerade der teilende» Beamten so erheblich zu beschränken, da dies den Nachwuchs tüchtiger Kräfte zum Nachteil des Staates aufs schwerste beeinträchtigen würde. Die Negierung must daher dringend ersuchen, den An trag nicht anzunchmcn. Sic würde einem solchen Beschlüsse zu ihrem Bedauern nicht entsprechen können. Abg. Elans lDem.i tritt auch für die Ablehnung dcS An- liages ein. Tie Pensionen seien ein wesentlicher Teil der Besoldung, der stets mit eiiikalkulicrt worden sei. Abg. Böttcher i.Komm.j wendet sich gegen die Erklärung des Ministers, die die reaktionäre Bürgcrblockvolitik kenn- zeichne. Dr. Apclt sei nur Aushilssminister. Heidt habe sich gesagt, daß er sowieso bald wieder verblühen wüste und daher asies auf sich nehmen könne. sHciterkeit.s Die Pcnsionögcsetz- gebung scl ein Skandal. Ter Rcdncr stellt den Antrag, die Ruhegehälter und Nebergaugsgelder der auSgeschsedcnen Stnalsmlnistcr zu streichen. Abg. Liebmann iSoz.i spricht in ähnlichem Sinn«. Man müsse der unerhörten Belastung cntgcgcumirkcn, die durch Feinde der Republik hcrbeigeführt würden. Abg. Härtel lVolksr. n. Aufw.i äußert, dast der Antrag des Ausschusses einem agitatorischen Bedürfnis entspreche. Wür den die Sozialdemokraten in der Negierung sitzen, so würden sie es wohl kaum wagen, der Beamtenschaft einen solchen An trag zu bieten. Wenn seine Partei das Recht für die Sparer fordere, so könne sic nicht damit einverstanden fein, wenn tn die Rechte anderer eingegrisscn würde. Abg. Dr. Wagner iD.-N.s: Der Innennrtnsster habe bereits alles geragt, was gegen den Antrag spreche. Auch etn parla mentarischer Minister sei kein Automat, und sei nicht ver- pflichtet, jedes Ersuchen auszufiihren. auch wenn cS noch so unsinnig sei. DaS einzige Berechtigte tn dem Anträge s«t. dast die heutigen Pensionen für Minister, die ihr Amt meist nur vorübergclrcnd bekleiden, nicht mehr haltbar seien Daher l«bc seine Fraktion einen entsprechenden Antrag gestellt. Präsident Schwarz tSoz-i bemerkt folgendes: In der Aus sprache lei der frühere Minister Dr. Heinze wiederholt als „Hochverräter" bezeichnet worden. Er werde dies tn Zukunft nicht mehr dulden. iLärm link«. Abg. Licbmaou lSoz.s: Die Aufgabe des Präsidenten ist doch nicht . . .s über die Errichtung einer Frauenklinik tn Südwcstsachsen auszuarbetten und dem Landtage baldigst vorzulegcn. Die Abstimmung. Zunächst wird die Einstellung von Slwvüst Mk. zur Errichtung einer Frauenklinik genehmigt. Die Klinik in Zwickau z« errichten, wird jedoch abgclehnt. Die weitere Abstimmung geht unter großem Lärm vor sich, da einige Abgeordnete offenbar »ich, misten, wie sie abftlmmen sollen. Präsident Schwarz lagt: Meine Herren, halbmast gilt nicht! Entweder Sie sitzen oder Sie stehen! iHciierkctt.j Ta trotz mehrmaligen Andzählenö kein zu verlässiges Ergebnis zu erreichen ist, nimmt der Präsident namentliche Abstimmung darüber vor. ob die Klinik nach Plauen kommen soll Auch dies wird mit 40 Stimmen der Bürgerliche« nnd Altsozialisteu bei einer Stimmenthaltung abgelehnt. Dan» wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten der Antrag angenommen, die Re gierung zu ersuchen, eine Denkschrift über den Drt der Er» rtchtnng einer Frauenklinik in Südwestlichen anSznarbetten. Abgelehnt wird der kommunistische Antrag, die bc» willigten Mittel ausschließlich für den Bau einer allgemeinen Abteilung zu verwenden, ferner der Ausschustantrag auf Streichung der Mittel sür den Anstaltsgeistlichen. An» genommen wird dagegen der Ausschustantrag. für da» Pflegepersonal tn den staatlichen Frauenkliniken zu Dresden sKortsegung fiel,, nächste Sette.) -tliiiiIMiIII,»II»IiI»Ilü>llilIIIiIIlliIM»I>IiIiIIIMIlIiIll»IlIIIltI»IlIIII»lIlIIIIIÜIiIIIIIIMIlI,lI^ I pslssl-üolsl Weber ves. Lln»1 Z Vornehmes r—ir vw »K»n<>»! 8 ^IlllllllllllllllllNlllllllllllüIillllii,«„„„«„„„„„„„„„MlllMil,II,»IlllllMIIIIIIIIIll^ Die VcrkchrSnot ln der Altstadt, die nach wie vor daS verkehrSzcntrum ist. zu dem radial angelegte Hauptstraßen vvn den neuen Stadtteilen btnsührcn, ist nunmehr beim lln- erträglichen angelangt und fordert gebieterisch durchgreifende Abhilfe. Vorschriften für den Fährverkehr iNechtssahren, Ausschluß der schwerfälligen Maultierkarren von den Haupt- Verkehrsadern und dergleichen! und seine Regelung durch die weiße Keule des Metropolitan bester» wenig: noch weniger dir Vorschrift des LlnksgcbenS tn den überlasteten Straßen, den» Verkehredisziplin liegt dem Römer nicht, nnd nach wie vor stehen an meiischennmtosten Straßenecken behagliche ZettnngS- leier oder plaudernde Freunde alv lebendige VerkehrShinder- niste, deren sich niemand bewußt zu werden scheint. Dazu kommt, daß die faschistische Regierung mit der ihr eigene» Energie daraus htnarbeitet, Nom umgehend zur Mil- Itonensiadt, znm Schwerpunkt Italien» und zum glänzenden Symbol römischer Weltkultur zu machen. Und so wird die Frage nach der Formung dev neuen NomS vor ihre Entscheidung gestellt: nnd bet der einzig artigen Bedeutung dieser Stadt sür die Geschichte und Kultur der Menschheit ist e» begreiflich, wenn man in allen Ländern dieser Entscheidung mit Spannung entgegensieht. Zahllos ist die Menge der Vorschläge, die für die Um» formung der Stadt gemacht worden sind. Znm Sprechsaal dienen Tageszeitungen oder Zeitschriften wie das von der Stadtverwaltung herauvaegebene »Capttoltum". Die Sprecher sind entweder Neuerer snovotows oder Erhalter sLowervotoris. Jene treten etn für eine rücksichtslose Umgestaltung der gesamten Altstadt Der Corsa soll ausv Doppelte verbreitert, aus Piazza Colonna und Piazza Monte Citorto r i n Platz, mit Durchblick aus» Pantheon, werden Die Plätze am Pantheon »nd an der Fontana Trevi sind zu erweitern und tm Geiste der Gegenwart umzugcstalten. Aesthetische Bedenken leien grnndlo». denn die »Italic» Imperiale" habe nun ihre» Stil gesunden, den tnS Moderne übertragenen Prunkstil de« alt- kaiserlichen Rom» mit seiner Marmorvracht. seinen Säulen- ballen. Statuen und goldnen Viktorien. Wenn dann zugleich die Katlcrsora, der Ztrkuö MaxtmuS. da» MarcelluSthcater, daS Augustrum srelgelegt worden seien, bann werde die ewige Stabt etn Weltwunder sein, zu dem die Völker der Erde mit Staunen und Ehcsurcht pilgern, dann sei sie ein würdiges Snmbol »nd Wahrzeichen der herrlichen Zukuns» dr» neuen, imperialistischen, faschistischen Italiens. ES ist etn Glück, daß nüchterne geldliche Erwägungen die Verwirklichung dieser Gold- «nd Marmorträume ouSschttrsten. eine verwirkttchung. dir den pittoresken Zauber des «tttelakterliche» Rom» sür immer vernichten würde, ohne den Anforderungen der Gegen wart gerecht zu werden. Diese Tatsache erkannt und zur Voraussetzung eine» ganz anderSaritgcn RcgulterungsplanS gemacht zu haben, ist das Verdienst des Architekten Marccltv Piaccnttnt. des Führers der Gruppe der konservativen Bausachmäuner. P entwickelte seine Ideen zuerst tn einer Denkschrift: Süll«, conservorconc äel corottcre äi keoma, ^s»c>a ^ctistica 1916. Seitdem hat er an Einzelheiten manches geändert, aber ohne PreiSgebung des Hauptgedankens. Er sand Verständnis bei Fachgenossen und Künstlern, und jetzt gilt eS als sicher, dast der endgültige pc«>v ccgolatvcio nach seinen Gedanken gestaltet werden wird. P. sagt in jener Schrift: „Wir beklagen alle, was nach 1870 tn Rom geschehen ist. Um Las alte Zentrum bcizubchallcn, hat man die Altstadt verschandelt. Fährt man in diesem Sinne fort, so wird man sie völlig zugrunde richten. Drum Schluß mit den Durchbrüchen!" Roms einzigartiges Stadtbild ist nur zu retten durch Verlegung des Schwergewichtes nach außen. Die Topographie der Umgebung weist die Wege dazu. Die Niederung »wischen Piazza del Popolo und Ponte Molle must eins der künftigen Zentren werden. Hier ist der Bahnhof Rom-Nord zu bauen itnzmischen bereits angcsangens. Die Verlegung dev jetzigen HauptbahnhofeS nach der Vorstadt von Porta Maggiore, als Rvm-Sud, wird ein südöstliches Zentrum schassen, denn hier gibt die Campagna die Möglichkeit einer ungehemmten Ent- Wicklung bi» zu den Bergen LatiumS. Der Ring einer al» Unter, und Hochbahn anzulcgenden Metropolitana und ein entsprechendes Trambahnsystem werden die neuen Verkehr», schwcrpunkte untereinander eng verknüpfen. Neue Ministerien, die Hauptpost, die Börse, die Nationalbücherci, die StaatSoper, höhere Schulen nsw., die jetzt zum Teil in ganz unzulänglichen Gebäuden der Altstadt untergebracht sind, werden in diese neue» Mittelpunkte gelegt, tn denen sich dann ganz von selbst das großstädtische Leben der Grande Roma entwickeln wirb. Ein ungeheurer Parkring, in den die Vista Borchcsc, der Zoologische Garten, die Anlagen am JantkuluS »nd die noch zu erweiternde archäologische Zone mit den ehrwürdigen Resten der Roma Antica anfzunehmen sind, und der durch An kauf von Vista Strohl-Fern, Billa Doria-Panfili und Vista Wolkonsko sdie jetzige deutsche Gesandtschaft!) zu ergänzen ist, wird Grost-Rom zu einer der schönsten modernen Großstädte machen. Die Aststadt, von dem betäubenden Lärm nnd der anal- vollen Enge des jetzigen Verkehrs befreit, wird zu dem wer. den, wa» sie Ihrer Natur nach ist: die welhevoll-sttlle Stätte einzig-groster Erinnerungen. Schürer-Stolle. No«. Bücher un- Zeitschriften. ^ Vttdernierk z», Geschichte. V»n SlnSienost D«. B. Kam- steiler, S-tudienrat Dr. Ü. H a a ct e, Siu-t>tenna< Dr. V. Lchnei - -er uns Slu-icnrac Dr. O. L ch I u n k e. »IS Selben über 4ü0 Abbil-nngen owd acht sarbtaen Ta-seln, Verlag von Quelle L Meyer, Letvztg.i Sin Dokument, -g» nachhaltiger u-ns kieser wirke als zahllose theoretische Schriften. Ist der vorliegend« prächtig« Vtldcrbavd. Da» Leben mit seiner verschwenderischen Farbenpracht, seinen wcchsclvollcn Rhntbmen, seinen Bindungen und Gegensätzen dem Betrachter nahezubringen, ist Sinn und Ziel diese» Werke». Bostkommen neu Ist der Weg, den die Bcrlager dabei elnlchlagen. Nicht Kunstgeschichte tn landläufigem Sinne bieten sie, keine zusällta« Sliiswahl au» den Taten und Werken der Jahrhunderte, vtelmehr stellen sie sie großen Lebensformen »nd Kultureinbelten dar, tn denen da» geschichtliche Leben abrollt: Staat. Technik. Wirtschaft, Kirnst, Religion. Erziehung. In wettcr Beschränkung und bcwupter AuSivabl Ist au» jeder Zritepoche nur da» Topische hervorgeboben, sedc» Bils zeigt den Menschen einer brstimmien Zeit in seiner Stel lung znr Natur, seinem Mknschentdeal, seiner künstlerischen AuS- driickSform, seiner Geselligkeit oder seiner wirtschaftlichen Bedingt heit. Innerhalb der großen Houptabschntkt«. in die da» Werk ein geteilt tst. finden wir nfckn die zeitlichen Epochen, die den lebendigen Strom de» Geschehen» so oft vergewaltigen, sondern einen Aufbau nach soziologisch und kulturell einbeiilich bedingten Gruppen wie Rittertum, Bauernkultnr, Fm Zeichen der Technik, Imperialismus »sw. So werden innerhalb der Abschnitte: Altertum, Mittelalter und Neuzeit die einzelnen Kiiltnrgebictc in Querschnitten behandelt, di« den Ucbcoblick erleichtern, die vergleichende Betrachtung ähnlicher Erscheinungen in verschiedenen Epochen eemdglichen und dem Werk selbst ein selten einheitliche» Gepräge verleihen. Die Auswahl au» dem ungeheuren, in Krage kommenden Bildermatertal. au» zeit- genöistschen Stichen. Holzschnitten Gemälden und photographischen Ausnahmen erregt in ihrer Tressstcherheit und etngelicnben Sach» kennen«? höchste Bewunderung, Dt« Ausstattung de» Werke» zeugt von größter Sorgfalt. Ans dem elfenbeinfarbenen Papier kommen auch die zartesten Abtönungen »nd feinsten Schattierungen zur Gel tung. Für jeden, den Berns uns Neigung zur Beschäftigung mit Kultur und Wirtschaft der Länder und Zeiten führen. Ist hier ein wertvolle» Handbuch geschaksen. Bor allem wünscht man da» Werk In die Hände der Fugend, denn e« lehrt die Geschichte der Bölker In höchster Anschau lichtest erkennen uns zeig« tn seiner vildcrsolg« da» Werben nnd Vergehen im Lause der Jahrtausende. V Deutlch-NordischeS Jahrbuch skr Kulturaustausch uud Vulk». kuube l»rs. HerauS'egehrn non Walter Georgs, zugleich Fahrbuch der Nordischen Gesellschaft. sVerlag: Eugen Diederich«. Fena.i X Patience Ist etn Kartcnipiel sür eine Prrion hg» in hun derterlei Arten gespielt werden kan», wobei icdeSmai ein Problem zugrunde liegt, da» bei bestimmten Spielregeln die Net» wechselnde Kartensvlge bedingt. ES ist eine geistberubigende Beschäftigung. Wer da« Pgttenec-Spiel keiicnlcrnc» will, dem lei da» im Verlage von . U. Kern» Verlag, Vre-lau 17. erschienene Kern» Illustrierte atlenee-Büchlet» tu hübscher Au»sia»lung und Zwetsarbendruck ««pso-leu.
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