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Dresdner Nachrichten : 14.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192211149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19221114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19221114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-14
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.11.1922
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v- L a, V! D'.e ReUziou im Ge'steikampfe der Gegenwart. I» einem SvtinlaaSvvtmittagSvvrtrag im Itünstloriianse gab vvr einer nicht sehr großen Hürerschast. jedoch für diese mit osjensichittcbrm Erivig Hauptprediger D> Lr. Christian (s ener einen Ueberblick über die Entwicklung -eS deutschen GeisteotebeuS, »nr da»aus die heutige Stellung unseres Voiles zur Religion abziileiten. Trotz oft heiterer Form, mir siiddentsch einsnchrr Freude am gesnnden Scherz durch» setzt, wuchs sich der Vortrag an der Hohe der Gesichtspunkte, > on denen aus der Stoff betrachtet wurde, an der Grüvd» lich.'eit und Klarheit des Redners zu etner schonen Feier« stunde auS. Rach seiner Darstellung läßt sich unsere Zelt ak» elu Snvrenounkl des Maßverhättnisses des Menschen znr Lietigion ansehcn. um an ein Wort de» Philosophen Hegel zu ec-unern. Zu der deutschen Geschichte sei die Reformation ein solcher Knotenpunkt gewesen, der unserem Balte und damit öar Watt die Befreiung aus dem religiösen Dogma zur '.ettziSsen Autonomie gebracht habe. Etwa zur Zelt de» L>re,ßla.iü>riüe» Krieges habe sich ein zweiter solcher Awaten aeschitr.tt: mir DaLcar-eS habe ein« Periode rhilitophitchen Lcu.enL eurgess^t, die in Hegel, dem größten Philosophen der LSett. ihren HÜbepmrlt erreicht habe. Dieser sei eine Periode des historischer» Lenken» geiolgt: Ne habe ihre« tluSgaug etwa von den historischen Vorlesungen Schiller» genommen und lei erst durch Nietzsche endgültig abzelehnt worden. Die Periode sei abgetost worden von «irrer solchen, tn der unser Volk sich fast aiisschltesilich das naturmissen- schasrlichc Denken zu eigen gemacht habe: ihre Hauptsrage' ..Woher komme'! mir?' befriedige heute die Menschen schon Nicht mehr, sie stellten heute mit immer größerer Häufigkeit die Frage: „Wohin gehen wir?" Aber namentlich tn der Methodik siehe selbst Licke Frage nrch ausgesprochen urtter der naiurwiiscnschüstUchcu Hauptrtchtung der abgelaufenrn Periode unseres geistigen Lebens. ES sei nicht zu verkenne», daß unserer Zeit die Erkenntnis kommt, daß die natur wissenschaftlich erkennbare Weit nicht die ganze Welt sei. Schon wurden vcn unterer Zeit die Widersprüche des Mate- riaUSmuä erkannt. Die Zeit fange an. zu verstehe», daß Natur und Geist nicht zwei Tinge leien, die man willkür lich trennen und eins davon betrachten, das andere aber t'crne.nen könne: ihre Einheit suche mau jetzt zu erfassen. Noch stünden wir zwar bei der Bildung unseres Weltbildes durchaus im Banne der induktiven Methode, singen jedoch an, zu verstehen, das; nicht diese allein, sondern auch die Intuition das geistige Leben beherrsche. Die Psychologie habe bisher die Seele als ein angesehen, als etwas, von dem man gar nichts wisse. Aber in ihrer modernsten Ent wicklung sc, die Psychologie im Begriff, die Seele als etwas wirklich 'Bors,anderes anzusehen, dem ein Bestehen auch über Ihr Lebe» im Körper und mit dem Körper hinaus zu- znsprechcn sei. Noch versuche unsere Zeit, sich diese Vor- stennng ganz auf dem Wege der Induktion zn schassen. Aber die Sehnsucht nach einer Religion, nach einem intuitiven Erschien des Seelischen sei beute im ganzen Volke nnver- kcnnbar. Schon faste uns die Vorstellung vom Beserltsein aller organisch belebten Dinge, der anoraanlschen Welt, la der einzelnen Westkörper leicht Den hier naheliegenden Schritt zn der Borstestnng vom Beseeltfein des Weltganzen, jenem überall, selbst !m neuesten Monismus ausküngenden durchgeistigten BantheiSmuS, tar der Redner nicht. Biel» leicht hinderte ihn daran die Ueberzeugung, daß unsere Zeit nach seinem Dafürhalten neben einer neuen Weltanschauung auch eine neue Sceler.anschnnung suche. So erkenne die Para" nchologie. die neueste Wendung der Psuchologie lda» mit da" rougebrreue WeltanschairmwSkind auch nur gleich eine:- recht.su rme.chischcn.-kamen habet bereits eine oh'ekc-ve Wirklichkeit und objsttiv erkennbar« Wirkungen der Seele an. Der Redner schloß mit Sem Ausblick ans sine Periode rsligioS gemchie.en GoisteSlchens unseres Volke?. — Di« bemerkenswerte Klarheit dieser gewiß nicht obrrflächsichan Gedanken hurrerl.Ls? sichtlich Uesen Eindruck ans die Hörer. AlS Nuchjolger LrS Landt'-gSprSsidriit:» Frätzbvrf ' von der Fraktion der Vereinigten Sozialdemokraten, im -re:":: L.ntdl.'.'e die stärkste sein wird, der Äbg. Matt eo i i, i ! c r . orgeichlage.i werken, der als Mitglied der vielt.».gen MeliriDstch'oziockdcmolgotie schon dem alter Land tag? ieir 1V.11 engesörw. Er ist geboren am II. August !st7o in Los i, B. Winkler ist Metallarbeiter vor Berus und seht SgrichniiSle'ste in Dresden. — Als Feakttousuor- Utze'r'e der B. st. P. sind gewählt worden die Abqg. W i r t lr, M >! l l e o - L e > v z i a tirüber II. S. P.> »nd Müller- Ehe NI a i tz : das sind dl- bisherige!, Avrsitzenden der beiden Fraktionen vor der Berkcbmelzung. — Db rstlentnant a. D. v. Dschamn or und Osten, s. Am Sonntag rrestirb hier nach längerer Krankheit der OSrestleumant a. D. Hä»S Friedrich Karl OSwald von Dsihainmer und Osten. Er war am Ist. Avril 135t, n Franksit't a. d. Oder geboren und wurde von Mich.reliö > 75 ad Im stadettenhause in Dresden erzogen. Am 4. April 1877 trac er als charakterisierter Portepee-Fähnrich beim Leibgrcnadierrcgime'lt ein. 1373 wurde er Sckondeleutnank, IM Prcmicrlcntnant und 13ssl -Hanvunann und Kompagnie- cyes. Fm Fahre lock«« wurde er beinc Grenaöierregiment !stl zum tiber.ahtigen Ldaj.r besörder» und im Jahre lWi als Batal"o!ibkrinmandrur in kaö Jnfanteriercgimcnt Nr. Ist' versetzt. Im Jahre UM wurde er in Genehmigung seines Abschiedsgesuche» zu« Di»vositio« Gestellt «nd zum Bezirk»- vfftztcr bttm Landwehrbezirk U Dresde» «»«mutt, lpu« et» Sielt er den Ctzarattrr ai» Oderftkeutmmt und wnrbe Amt dritter Stabsosstztcr des genannten IlaudwehrbeLlrk». Diele Dic»»ftstellu»g bekleidete er bt» lütt. Beim Lusbruch de» KrleaeS zog er mit de», Greuadter-Lan-wehr-Rrgiment lvv tl»s Feld, wurde bald darauf Kommandeur de» Ersatz- hatalllons Grenäpierrratment iwi und am 1. Dezember lüll Kommandant »er modile« Etappvnkvmmandantur 2/XH. klm AI. S^tember lüld lchteü er aus dem Heeresdienste ans. —SDer LandcSkuUurrat zur «plante» Zuaoiehftcurr. Der Ltändla« Ausschuß des LGuderrulturraie» velapte sich ln feturr letzte» Litzung mit tem vom sächsische» Wlrtschasts» nnuisterium vvrgelegien iiutmurs «tt»er Zu-vtebk«u«r, di« tu Anlehnung an die als ReichSgesetz erlassene Krafd» sahrzeugsteuer in Form einer BezlrtSsteuer durchgesührt werden suL. Hienüch lrll kür jLmtllche Zugtiere elre nach -Lr Liial.gatUt»g «nterschie-eu« Üopisteuvr erhoben merüau, der«» Ertrag «uSlchlichllch >ür -re Unterhaltung der üfsenl. siche« Lege puwLpiet werde» wlrd. Auf Lnmd eines Be» schlusteS b:S StallLlgr« Au-schusteS «trd her LanüeSknthur, rat beantragen, tab mit Rücksicht aof bt« geringe Inan spruchnahme der öfsultlichcu Wege kupch die lanbwlrtschaft. ltchru Gespan, e et», Eit affet» n, der »»nächst et» ein, üeltllch vorgejeLewen Sütze im Llnn« einer angemclsoneu Ermäßigung der Sätze für dl« kan-wlrtschsltltchen Gespanne gegenüber denen für gewerbliche Gespanne vorgenowme., wird. Gleichzeitig wird der LanteSkuliurrat dafür ein. treten, bah. die durch St.'uerverordnnng des BezirkSver- vtindeS cöer der bczirkdfrclen Gemeinden in Aussicht ge nommene Bcrörcisachung der Gteuersätze in jedem Falle von der Genehmigung üeS zuständigen Ministeriums ab hängig gemacht wird. — Einschränkung drü Markthallen»»«-. D-gen der vorgeschrittenen Jahre-zeit wird der an den Arühzug von Demüöhla anschließende sogenannte Markthallenzui; ab DreSden-Frledrichstadt -.18 vorm., an DreSden-Attttnir- straße S3^ vorm, vom 15. November an nur noch an den drei Markttagen Montags, Mittwoch- und Freitags ver kehre!» Bom t. Dezember an wird er blS auf weiteres ganz auSfauen. , — Dl« Prestekonkerenz sächsischer Redakteure hält morgen. Mittwoch, nachmittag- 3 tthr. im kleinen SitzungS- saale deS MinistertnmA de- Innern eine Sitzung ab. ans deren Tagesordnung ..Da- Lnftsabrwescn* stobt. Hanpi- mann Kästner wird einen durch Lichtbilder erläuterten Boo tvag halten. Ferner werden der frühere Rektor der Meik-nSr Fürst'nsthlike, Gcheimrat Köchcl. und der Direktor der Fiug- hafenbctriebSgcsellschaft. WeiSner. sprechen. — stSewalttätigkeiten lei Lohnverhandlnngen im Bau, gcwerbo. Am Montag nachmittag wurden Lohnverhand. lungcn tm Baugewerbe gepflogen. Da zogen, wie wir ein r Mitteilung des Arbeitgeberverbandes sür da- Baugewerbe entnehmen. Massen von teilweise mit Keulen bomassnet.» Arbeiter!» vor daS BerbandinngSkokal und drangen in grober Zahl in den BorhandlungSrcniw und in dt; Ge schäftsräume dcS Arbeitgeberverbandes ein. Bedanrrltcher- wcise ist cS dabei zu Sachbeschädigungen und zu Gewalttätig keiten gegenüber dem BerhandlungSleitcr. Hvfztmmcrmeilter Noack. gekommen. Die Gewalttätigkeiten gingen a»S von jugendlich:» radikalen Elementen, denen gegenüber die bc- ,o:nl:noi» Gewerkschaftsführer und die älteren Arbeiter ksth als machtlos erwiesen. Wie wenig Urjach; gerade die Bau arbeiter haben, sich über zn niedrige Entlohnung zu Se- klagen, geht zur Genüge aus der Tatsache hervor, baß im sächsischen Baugewerbe und tn der sächsischen Bau industrie seit dem A). Okicber bereit- ein Soitz.'n» lohnsatz non 142z)g Ml. gezahlt wirb. Berlin be zahlte in der zweite« OktoL^thälfte 1L0 StL »nd erst seit dem 1. Novmriüer Illl Mk. Selbst Ladustriezwetge. hie nicht wie da- Baugewerbe sich im Krisen-nst"»^ befinden, zahlen zurzeit wesemlich niedrigere Sölnrr. Sv beträgt der Spttz-u- lobn in der chemischen Industrie zurzeit 138 Mk.. in der Schobolaienintnstri: 12- ML. für verheiratete Gemeinde- arbrtter mit zwei Kinder» 112 Mk. Die Arbritgeber b«S BaugeworVeS waren bereit, aenon wie in Berlin bIS z»m 1ü. d. M. einen Srundenlohnhöchstsah von 17g Mk. und für dis zweite MonatShälfte einen solchen von lök Mk. zu 5e- wisiigon. Den radikalen Eleineutcii der Bauarbeiter schien da- nicht hinreichend. Es wurde sogar damit gedroht, bah man auf dt: Bauplätze zieh:» und sich dort schadlo» halten werd» — De» Streik d?r FricdhosSarbeller b-endet. Wie ii»S mitgcieill wird, sind die Forderunzen ker FrledbofSarbettcr bewilligt worden. Die Arbeit wurde wieder aufaenommcn. Auf dem Inneren Neustä-dter Friedhof Hüven während dcS AuSstandeS der Friedhoföim'pektor und zwei KcuMeibeainte der DreirvnIgSkirche d>e Gräber geschaufelt.^während ans dezr anderen non dem Streike betroffenen Friedhöfen neun HIS zwölf Leichen sich anaeiammclt hatten, die bis znr Zöe» endtgnv.g des Streike- nicht beerdigt werden könnt'». Auf tem St.-Panli-Friedhof« haben MN Sonnabend die Ange hörigen des Verstorbenen selbst baS Grab auSgehoVen, um di; Veer' !"nng ermöglichen. — Znm wikdrn Streik in Hlrschfel^ Gird uns von zu ständiger Seite mitgeteilt, daß der Au-st and noch an. dauert. Er wird von den Gewerkschaften ausdrücklich! als wilder Streik bezeichnet. Tie Beran'assung zur ArbeitS- niederlegung ist die Forderung der Arbeiter nach anderer > Löhnsestsetzung. Dabei sind die Löhne der Arbeiter schon No ho«st» wie kaum ander-wo. Die Direktion ist bahre »scht ' Gewillt, die Erhöhung z« dewMtgen. St» gelernter Lebest« ! erhält jetzt lM Mk. Stunbenloh». wo»« im Durchlchnttt «o« eine Familienttandözulaae von 8 Mk. kommt, so bast 1i» ein gelernte» Arbeiter tm Durchschnitt aus IM Mk. die Stunde steh». Ein ungelernter Arbeiter bezieht lkll) Mk. die Stunde und rbenfall» im Durchschnitt di« genannte Famt« lienzniage von 8 Mk. Jnwleivrit dieser Streit aus dt« Stromversorgung Dre-drnS Einslub haben kan«, läßt sich auch jetzt noch nicht sagen, da dies gay» von der Letftuus-» fähigkeit de» Großkrastwrrke» Lanta bei Riesa abhängt. «v» dem bekanntlich Dresden jetzt Strom beztestt. — Auch ei» Srsol« d«L ». «»»emder. «a» schgPstt u»S: .In Ihrer Nummer vom i». Rovemder wird a»D Berit» aemeloet. baß dt« Müllkutscher ad lv. «ine» Sdj», d e st wochcnlohn von 10 Mi Mark, also jährlich 102 Lockens 5«tzM Mark, erhalte«. E» wlrd für vtel« Leser. inSbesö«. ger» Ü1«ü«»täeu. bte gern geaeu dl« Voheu litt vea»tz»»« geyLlter wettern, von Interesse lei», daß da< Mludest« achalc lAusangSgchaltt der VteaierungdrLt«. Sinbtenrit» Lauräte »sw. in Berlin. Dresden und andere» G, srädteu nach der allerneuesten Festsetzung fürs 21 Mil Mark und v-lllv Mark Ortszulage M« 2St 1b Prozent, insgesamt lllüü Mark monatlich, jährlich M28üü Mark beträgt, also — wohl mit i auf bt« laugläbriae und teure AuSbUduua --ttuu: atntge taufen- Mark weniger al» da» Einkommen der Müllkutscher» Beamte der nüchstuiedrigercn Stufe, wie Justizoberiufpet, toren, NechunugSdirektoren, Rendanten, bleiben um ru»b W000 Mark hinter dem Müllkutscher zurück, vvn Ftckpek» toren, Oberjekretäreu »Iw. ganz zu schweigen. Eia Loko motivführer bat «ln rund 200000 Mark niedrigere- Au» fangSgchall al- der Müllkutscher: allerdings ist ietne >«S- bildwug, Tätigkeit »ind Beraniwortlichkeit mit der des Müll» kucschrrS auch nicht zu vergleich:». Ein alter Leser/ — Der Christliche Verein Fnnger Mäuue« begtUG a« Sonntag sei» 2 0. Jahresfest. Die FestversammluuG l» groben Saal des Evangelischen BereinShaufeS vereluiGt» reichlich 18VS Menschen, »in die an der Hand einer große« Anzahl von Lichtbildern von mehreren Mitgliedern ae- geben:» Berichte entgegenzunebme:». die durch mustkajischt Davbiciungcn dcS Bläserchors und Streichorchesters Und frisch: turnerische Vorführungen eingrrahmt waren. Die Einleitung gab G:h. Justizrat Dr. SScltz. «ährend der Vorsitzende. r.b:rvcrwaltu>igögertchtLrat v. d. Decken, trz eiuer ernsten, alle H:rzen packenden Ansprache die Fiter anSklingen lieh, die bis zum Schluß die Aufmerksamkeit der zahlreich erschienenen Gäste und Freunde gefellelt halte. Der Verein gibt sich der Hoffnung hin. baß tiefe eindrucks volle Veranstaltung der Dresdner Einwohnerschaft vo« neuem die hohe Bedeutung seines der männlichen Jugend ge. leisteten Dienstes vor Auge» geführt hat. und die Zahl derer, die sich bewußt und tatkräftig hinter die Träger dteleS Ttenster stellen, weiter zunehmen wird. — Der Stenographenvercin «Franz Xaver* beoln- kürzllcl, in der „Großen Wirtschalt" unter zahlreicher Be teiligung sein 21. G r ü n d u n g S f e st. Bom Gtenographl- scheu LandcSamt waren die NeglerungSräte Professor Dr.^Lamp:, Dr. Dowerg, Dr. Blauert und Thiemo er schienen. Ter erste Vorsitzende. Bureaudlrektor Ra», eut, bol den Erschienenen einen herzlichen Willkommengruß. Zwei langjährige Mitglieder wurden für ihre Treu« zum Verein ausgezeichnet. Der BergnügungSauSschutz hatte für ein auserlesenes Programm gesorgt. Fräulein Schustert sang u. a. mit wohllautender Stimme Lieder von Cornelius, die Agathen-Arir auS dem „Freischütz". Die Herr»» Hrppe. Mitglied d:r musikalischen Kapelle der Staat-ppar» und VereiuSuütglled Richter erfreute» mlt de» aut- grlungenen Bortraae eines Dcoprlkouzerte- für Kkarlutttr vo» Lapitzky, Herr Stanek von der musikalische» Aapelle HG» StaatSoper bot ln technischer Vollendung edr Vtoltußtl» Sämtlichen Mltwirkenden dankte anhaltender. BstfuL, ReZelwLrst'ge VerbloöuaK von Kremen über 5ourk»mpton. Eil rrdvurg ruvci, bis» Vorst üorcd 6ie preebi^ollen »merillaniscben sZex-isruneiürmvtei uLs»«,v, Viverica N. tlov vro-wen, No»,sv«w. . 3'. ktov. Vrorlckoni ttsrüinU . . v. 0«L. vsorgs zvarblngtcm . ,3. v«. kmsrle» r. tai». pr»»ia^,i No«sv«n. . a, z»». von Zou ksmplon un6 Cüsrdourg l »gm«». VertanF-n Z>ro-^«Z.e u-xt Seo»üt-t»» -t>. SS. »»NIL« w », v»! <l wlacke- l vnevu»»«, pr-8-r Ltr. «» »mit » >s 6«-r»,.Vtrve!a,e U«v<t> S»e»«» Tie Vorstellung „Toöca" am Donnerstag, den' 10. November, beginnt nicht, wie ursprünglich bekaunt- gegebci», ',<,8 Uhr. sondern bereits um 7 il h r. Schauspielhaus. DicuSrag, Len 11. Nov. s^48s. wird nach längerer Pause die Komödie „Improvisa tionen im Juni* von M ax Mohr wieder in den Svielplan ausgenommen. Besetzung mit Maximiliane! Bseibtrcu. Lindncr. Ponto. Jenmi Schaffer, Meyer. Dir-! moser. Schröder. Llerth. Spielleitung: W. B. Jltz. Mitiwoch. den 15. Nov. t7), gastiert in Schillers „Kabale und Liebe" Fräulein Therese Thiessen vom Neuen Schauspie'hanS in Königsberg als Louise ans Austellnnz. Die übrige Besetzung unverändert. Spiel leitung: Lothar Mehnert. tz MiUettr.ng tes VenslLtter Ichausrles'eascs. In der am Mittwoch zu Ger hart HauptmaniiS 06. Geburtstag ftaUstndenden -sufsübrung oo» ,.L! o s e Bernd" wirken mit die Oerren Brelicrt. He- . Aront. M-e'^er. ö'.useel. Nochsll. Ltrai'ßc. Ttrom. Willi, die T nncit Lehner. Locwe. NoSmer. Epalle, Zeißig and v. Zedtwitz. — Tviclleitung: Itta Mittler. s Mnsenm-ZvarirZ«-. Ter nöchlle Borirag findet nicht am 10.. wie ursurünaUch aivekundirt, iouder» erst am Ü0. November, vormittags N N!r. im k-örsaal ücs Altertinams üatt. Prosassor Dr. Lvoniel wird über: „figürlich« ü l e > n p l a st t I im Grüne» Gewölbe" svr che». üarleiiauSzabe iuncntgelr» tlcht von Montag, den L6. ?iorc.ncer, ab löglich zwischen 0 bi» ll Uhr lToiinaveuLS 6 bi» IL Nhrt tn der kaazl»! tri Albcrlinumd. -h Veranstaltungen. Leaie, Dienstag. sZg Uhr, kleiner Taai brr KLnimannschafi: Literarischer Verein, Hauvtmann« Feier. — lUir, Im tliiiisiierhaus: Älavlerabend von Jakob t>! o». — )^8 Uhr, C'ewerbchanS: Konzert der Kovenhagencr EopranisUn Visen Overgaard unter freundlicher Mi!- wirkung d. r Musikalischen Lavellc der StaatSthcaier iLcitung: Fritz Busch'. — 'f8 Uhr, Palmcngartcn: Liederabend Mazimt- ltanc S ch u e l l c r. Lunstgemcräemnsenm sEllaSstraße Sil. Die Svn. b e r a u Sst e l l u n g chinesischer A h n e n b l l d e r wird nicht am 10., sondern erst am 2ö. 2tooemb:r geschlossen. Hiiizugefügt ist ihr eine kleine wertvolle Sammlung früher japanischer Farben h olzschnitte auS dem Besitze de» Herrn Meusel tn Dresden. Man sieht hier dir Anfänge dieser Kunst StA 1710. bann die Entwicklung des Buntdrucke» bi» 17V3 — hier fei auf das dreifarbige Triptnchon vcn Tvvonobu in seiner ungeteilten Erhaltung besonder» bingewiesc» —. die etgentliche Blütezeit -e» IL Jahrhundert» und endltch de» Eklektizismus und Ver fall m einigen Wenigen, aber zumeist recht charakteristischen Beispielen vertreten. v Mn Schmuckstück für bea neue« RathauSfoal in Pla««» !, v. L» seue LtaWerMseleusaal »r-M «ln« «hrst. lerischr Ausstattung durch da? große Oe ! gemälbe, baS , von de» Großstädten Dresden, Leipzig, Chemnitz und Zwickau gestiftet worden ist. La» Gemälde, mit dessen Aus führung der auS Platten stammende Kunstmaler Nndolfi P o e s ch man n - Dresden beauftragt worden war, ist jetzc, gegenüber dem Wappenfenster im mittleren Felde de» Saal-. Einganges angebracht worben. ES stellt daS Nathans am, Aitmarkt in seiner neuen Gestalt dar. tn Abenddämmerung gehüllt. Darunter befinden sich baü große Wappen der, Stadt und links und recht» davon ble -er vier stiftenden Großstädte. Das Bild, da» 1W:Sch2 m groß ist, liegt in einem breiten Goldrahmeu und paßt gut in den Raum hinein. 1- Die LnxnSsteuer gegen die Knnst. Die bevorstehende Neuregelung über die Bestimmungen der Umsatz- und LnxuSstiuer gefährdet die sowieso schon schwer barnleder- liegendc Kunst In so hrbcm Maße, baß der Reichtzwirücknstr« verband bilde, der Künstler eine Eingabe an den NeichSrag gerichtet hat. Wie in der .Kunstchrontt" dazu auSgriührt wir-, erhält zwar die Massenfabrikation bet der LuruS- »teuer Erleichterungen, aber die hochwertige künstlerische EiuzcUeistuilü bleibt schwer belastet. Während daS graphi sche Gewerbe vvn der LnxuSsteuer befreit ist. bleibt -lese als Ausnahme bei Drucken auf Bütte»-. China-, Japan-Papier, Leder. Pergament, Seide und b:i den in beschränkter Aus- läge erscheinenden Drucken bestehen. ES werben also da durch gerade die Leistungen erster deutscher Künstler be troffen. Für die Werke der Plastik tritt «ine Verschlechte- rung ein, denn bisher konnte brr Bildhauer leine Werl« in beliebiger Anzahl von Exemplaren frei verkaufen, jetzt nur noch in 10 Stücken. Dir Kunstgewerbler werden dadurch in ihrer Tätigkeit cmpsinblich gehemmt, baß alle Werke, die ..ei, e», hauSwtrlschastlichrn Gebrauch dienen können", nicht wie bisher den Bestimmungen über die plastischen Werke unterliegen sollen. Da» Kunstgcwerbe steht sich.in vielen FLll.'n schlechter als die Industrie. Puppen z. B. werden durchweg von der Luxussteuer befreit, mit brr alleinigen Ausnahme der sogenannten Tee- und Zierpuppen, die eben gerade di, künftlertchen Leistungen baisteüen. Dqdprch. daß Gegenstände aus bestimmten Materialien, Hölzern. Meiallen. EieiUeu usw. der Lurubftener unterworfen bkttben, wirb der Kunstgewerbler tu seiner Pbantasi, uner. trägllch ektgreugt, denn er muß sich Lei seiner Arbeit immer überlegen, rb er eine» der M steuerpIlichMrn Hölzer oder der vielen außer«« luxuSsteuerpslichtlee« Materialien über haupt «rwenbr« darf. La» wichtige Kunstbau werk dar EkfenvoI«sch«Itzrr dürfte zu» UutergauG verurteilt sein, da Elsrndet« versteuert werben muß. währenb bvch der rigent- UchiMtU KKV»K» »f-L«Kd^Lü-stler» K-t, s Ei» unbrkanuter Dürers Das Staebelsch« KUtzch- institut in Frankfurt a. M. erwarb kürzlich tm Franh furtcr Kunsthairdel eine Zeichnung unter dem Namen des LucaS van Leyden, tu der der Dürer- Forscher Dr. Edmund Schilling eine leider übero arbeitete Studie auö DürerS Waudrrzettv^ kannte. Das Blatt, das Schilling soeben Im Starbel-Jahy buch vcrössentlicht, stellt ein Paar mit einem Schleppenträger dar, ein bärtiger Mann schiebt eine Frau vor sich der, Vit mit untergeschlageiieu Armen vorwärts schwebt, zugleich aber sich leicht rückwärts an ihren Begleiter lehnt: el» rnarciger Jüngling trägt ihr die Schleppe. s Hoblers „Holzfäller* nach Japan «erkauft. Au» einer deutsche» Prtvatsammlung ist ein Exemplar upn Hobler» brkannter Komposition „Der Holzfäller" nach Fapa» verkauft worden. Seit dem Kriege haben mehrfach japa nische Knnstsammlcr für Museen und Prtvatsammlumzz« tn Deutschland Kuusiwerkr deutscher Herkunft erworben, u. «. einen Menzel, währenb sich bi» dahin jahrhuudtzrtt- lang baS Äunstvolk des fernen Osten» gegen di« bilde«»« Kunst de» W:stenS so gut wie völlig aLgeschlossen hatte. «Der Holzfäller", den Hobler bekanntlich viele Jahr» hin durch wiederholt hat, ehe er zn der endgültigen Fassung des Themas gelangte, liegt allerdings dem Wesen der ja»G- ntschen Kunst so fern wie nur möglich. z s Wissenschaftliche Stiftung eines Japaner». Der japa nische Großindustrielle H o ji m I - H o h s t, der in der pharmazeutischen Industrie Japan» e.ne hervorragende Stellung elnnlinmt, ist in Berlin elngetrofsen. Er hatte al» erster nach dem Kriege sür die deutsch« chemisch« Wissenschaft eine namhafte Stiftung <UV0M A:nj gemacht. Diese Stiftung hat er jetzt um monatlich LiM fjen <8 Millionen Mark) vermehrt. Darüber htnau» hat er durch Stiftung «ine- Betrage» »»« 10 Millionen Mark für allgemeinere Zweck« der deutschen Wissenschaft seiner Sympathie für Deutschland Ausdruck geg-b-n. -f Schenkung beS Papstes au bentfche JuMute I» NOv». Nach einer Meldung des „Nesto bei Carttno" bat der P«vK den zurzeit tnMom weilenden Generaldirektor der vrchcht, scheu StaatSanh'.ve, Prosrsscr Dr, Paul Kebr. ln länKeike« Audienz empfangen. Der Papst erklärt«, daß er ble Lütlg, keil der deutschen n>lssenscha»tllch:n Institute zu schätz«» wisse, und daß eS ihm bekannt sei. w!« notwendig sie der Mittel bedürften, um ihr Werk fortzvfttze». Der Povsi >oi Kehr eine Summe von fünf Millionen Marl W» ßa» — früher von Sehr geleitetr — deutsche Historijch^ HustUul in No» an. l
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