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- m - auaenscheinlich mit großer Mühe und mit unfreien Bewegungen «inen Fuß vor de» anderen setzte Sw blieb sieben und iah ibn ängstlich an. «Ich will zu Bett gehen.- sagte Björn ruhig „Da« wird besser sein.- Dabei ging er langsam weiter. „Was ist Dir," stammelte Julia, „hast Du Deine alten Schmerzen?" „Ja. und noch andere dazu. Ich glaube, ich habe irgend eine innere Verletzung " Sie dachte an das ausschlagende Pferd und an de» dumpfen Laut, den er ausstieß. »Fühlst Du das ,eßt erst?" fragte f,e. ..Nein, >cho» auf der Fahrt. Ader e« ist nicht schum«; es wird vorubergeben. Ich denke, völlige Ruhe wird mir gut thun." Sie ging bmter ihm her. machte Alles zurecht und half ihm beim Auskleiden. wobei er scheinbar heftige Schmerzen empfand. Sie wagte nicht weiter danach zu fragen,- sie wollte »>cht zu furchten gezwungen sein. daß ihr freoelhaitcr Leichtsinn schlimme Folge» haben tonne S,e klammerte «ich an seine beruhigenden Worte: es ist mckt schlimm. Als er «ich niederlegte, lchien indeß sein Gesicht diese Worte zu widerrufen, sein Mund verzog sich, seine Zuge schienen verfallen. Er unterdrückte wohl nur mit Mühe einen Wehelaut Dann sad er wie Julia ihn anstarrte. »Siebst Du. das hast Du nun davon." jagte er. halb ärgerlich, bald scherzend. »Nun mußt Du doch ohne mich zur Stadt fahren, denn einige Tage wird es wohl dauern —" Julia konnte kaum ihre Freude verbergen. Wenn es wirklich ein paar Tage dauerte, um so besser. Zeit gewonnen — Alles gewonnen Trotzdem empfand sie ein fröstelndes Unbehagen Wenn Biön, wüßte, daß cs ihre Absicht gewesen sei. ihn krank zu machen, nur damit er nicht zu Noiraul fahren könne, würde er sehr, sehr böse mit ihr fein. Aber sie wollle das kleine Unrecht, die kleine List gern heimlich — zu ihrer eigenen Beruhigung — abdüße». Sie wollte ihn pflegen — o, mit so viel Liebe! Sie. und nicht Rvlraut. In der Nacht bekam Björn heftiges Fieder. »nd die Schmerzen steigerten sich. Gegen Morgen ichickte man nach dem Arzt. Der Himmel hatte sich aufgeklärt, der Wind gelegt Die Sonne schien und der Schrue war schon wieder zum großen Dheil geschmolzen. Julia stand im Krankenzimmer am Fenster und versuchte, ihre innere Angst mit allerhand Nachgedanken zu zerstreuen. „Wenn er vorgestern hinübergesahren und gestern zurück- gekommen wäre, Kälte er sich auch erkältet. Aber dann könnte ich nichts dafür. Bielleicht auch wäre er des schlechten Wetters wegen erst heute zurückgefahren. Dann hätte er einen ganzen Tag und zwei Nächte mit ihr unler einem Dache geweilt: wer weiß, was dann Alles geschehen wäre. Nein, es war viel besser, daß er hier lag; er könnte es lhr noch danken, daß sie ihm aus diese Weife daoonhajs." ES wurde Mittag, ehe der Arzt kam. Er fand einen akuten Gelenkrheumatismus, der auch das Herz ergriffen hatte Außerdem halte sich Björn einige linke Brustrrppen erbrochen. So schonend dies Alles aus seinen Wunsch Julia inilgelheitt wurde, merkte i doch, daß er in Lebensgefahr schwebte Sie fragte den Arzt geradezu, als sie mit ihm allein war. mid er hielt es für seine Pflicht, ihr die volle Wahrheit zu jagen. Unler dieser Wahrheit brach Julia haltlos zusammen. „Rusen Sie einen seiner Angehörigen — seine Mutter —. damit Sie nicht so allein > ad " riech der Arzt, als er fah. wieZie kaum noch im Slande war. seine Anordnungen , i vernehmen, gejchweige denn un Stande fein würde, sie auszufuhren Sie sah ihn eistesabwe'end an! dann, als er svn war. schlich sie hinaus: an allen Gliedern zitternd, .'-.elSewelk! im Gesicht, als gehe sie, um einem Gespenst in s Gesicht zu sehen. „Du mußt nach Haufe schreiben." sagte Bförn. als sie wieder an sein Bett trat, daß und warum ich nun doch für s Erste nicht kommen kann. Es wäre vielleicht auch ii, wenn Du die Mutter bätest, zu kommen, zur Unterstützung für Dich. Ich fürchte, >.v werde Dir viele Muhe machen." „Ich möchte Dich lieber allein pflegen." sagte Julia. Als er »e daraus gerührt aniah. schlug ne die Augen nieder. „Unsere Reise wird einen laugen Ausichud erfahren." wrack er matt weiter. „Wie nur das leid lhur. Du freutest Dich so daraus!" Kein Wort des Borwuns; als sei er gar nicht aus den Gedanken ge kommen. daß >ie Schuld fei an seiner Erkrankung. Julia weinte beinahe vor Qual. ,,Unü uv.! Rctraui kann ich mich nun auch nicht kümmern." sagte er seufzend und schloß die Augen dabei Julias Gesicht wurde hart und böse. Aber er sah es ja nicht. ^>e vslegie ihn den ganzen Dag nut anerkcnnenswerther Aufopferung und Pünktlich- iVur. Trotzdem. und obgleich sie fick der eigenen Sorgen möglichst zu erwehren suchte, ! ilw sie die Ueberzeugung, Laß es stündlich schlechter mit chm wurde. Sie verbrachte . ne unruhige, schwere Nacht an seinem Krankenlager: voll leidenschaftlicher Angst und voll ebenso leidenschattlicher Abwehr gegen diese Angst; gegen die Angst, daß aus ihrem freveln Spiel fürchterlicher Ernst werden könne. Mehr als einmal zog es sie neben chm aus die Kmiee nieder, mit dem Wunsche, chm Alles zu gestehen. Aber sie that es nicht; sie wußte, daß er sie verachten würde. Am Morgen fragte Biörn, ob Julia den Seinen geschrieben habe. Sie verneinte, vhne ihre Verlegenheit verbergen zu können. „Warum nicht?" fragte er; es klang wie eine traurige Klage. „Ich kann sa leider Nicht selbst schreiben," fügte er hinzu, mit einem Blick aus feine eingewickelten Handgelenke. »Also, bitte, thn es heute; schicke einen Boten!" Sie nickt«. - M - ..,n.L">N.^.L L Nl ganz natürlich, daß da« Fieber und die Schmerlen zunächst stiegen, nur va« Herz mache - L, . . --5 . „ ,hm Sorge; er werordnete Etsumschläge. Er war sehr ungehalten, daß I, Hüte in der Pflege habe, und macht« e« ihr zur Pflicht, sich eine solch« verschaffen Julia hätte indeß weder ihre» Manne« «Ute noch seme» Arzte» Wunsch ""erlauf de« Tage» so starke Mberonfälle e, ihn vor ihren Augen sterbe« zu sehen, t schrieb sie Abends an Magna Heb den- WAMMM berücksichtigt, wenn nicht Björn im weiteren Berlans bekommen hätte, daß sie jeden Augenblick glaubte. " W Zwang der schlimmsten, feigste» Angst Brief konnte »nbeß erst am anderen M Unter dem Zwang der Holm; der Brief konnte argen befördert werden. Zur Nacht wurde Björn ruhiger. Er bat Julia dringend, sich zu Bett zu legen; er «üble sich ganz wohl und bedürfe nicht«. Al« sie ah. daß er wirklich schlasen zu können schien. legte sie sich nebenan in den Kleidern auf i sr Bett und fiel nach wenige« Augen blicken in «inen trrfen, schwere« Erschöpsungsschla. Nach einer Stunde etwa fuhr st« erschrocken aus; sie hatte verworrene«, ungemüthliche« Zeug geträumt, von durchgehenden Pferden, daß Notraut geweint und Björn heftig gescholten habe. Björn! Eine kalte Angst überlief sie. Beim Schein der Nachtlampe sab sie nach der Uhr; e« war Mitternacht vorüber. Sie sprang aus dem Bett und jchlich sich leis« zu ihm. zuruck, legle sich nieder und schlief abermals ein Diesmal erwachte sie erst nach mehreren Stundeil und machte sich die bittersten Vorwürfe darüber. Merkwürdig — Björn lag immer noch jo, wie vorhin; er hatte nicht« an seiner Stellung geändert; sein Schlaf mußte ein sehr ruhiger sein. Bielleicht war da« gestern schon die Krisis gewesen und die« der Gencsungsichlaf. > Als gegen Morgen die Leute im Hause erwachte», ging Julia hinau« und befahl ihnen, leise und vorsichtig zu sein, damit sie den schlafenden Herrn nicht störten. Alle Viertelstunde» horchte sie an seiner offenen Tküre; wenn nichts sich regte, ging sie befriedigt aus >dr Bett zurück. Als es hell wurde, fing sein Schlaf an, sie zu beunruhigen. Er mußte endlich einmal wieder seine Arznei nehmen, einen neuen Eisbeutel bekommen. Die Borhänge vor den Fenstern hüllten das Krankenzimmer noch in tiefe Dämmerung. Sie sah, daß Björn sich immer noch nicht bewegt hatte; es kam ihr vor, als sei er blaß; die Augen einge sunken. Sie ging hin und zog den nächsten Vorhang auf. Sie ärgerte sich, weil ihr die Hand dabei zitterte Dann ging sie zurück zu ihm Die Veränderung war nun noch aus- fallender. Sie neigte ihr Ohr an seinen Mund — sie hörte ihn nicht atymen. Es dünkte sie auch, als hauche er eine so eigenthümliche Kälte aus Unwillkürlich erfaßte sie seine ver- schlungenen Hände, als wolle sie dieselben auseinander reißen, um ihn zu Wecken. Die Hände waren steif und kalt und gaben nicht nach. Mit einem fürchterlichen Schrei taumelte Julia bis an das Fenster zurück. Ihre gellenden Hilferufe riesen das ganze Hauspersvnat zusammen. Sieschne und jammerte, man solle seine Eltern rufen und den Arzt. Sie lag neben dem Bett auf der Erde in daß er ,, ttrzt , , wilden, beängstigenden Berzweiflungsanfällen. ES dauerte lange, bis sie begriff, t eine Leiche war Wohlweislich Kalle man dos Kind fern gehalten. Aber geängstigt durch ^ ^ -- P °> - , . > gelangweutz da Niemand sich mit ihm beschäftigte, fand es doch endlich den Weg zur Mutter. An der Thür blieb es „Komm!" jagte sie, zerrte ihn hart an der Hand und zog ihn neben sich vor d Bett aus die Kniee nieder. „Hier gehörst Du hin! Sich' Dir Deinen Vater an. wie aussieht! Hast Du ihn schon einmal so gesehen ?" Ihre leidenschaftliche Art, ihre star >eisli — " ... - die allgemeine Verstörtheit und Unruh« im Hause, und ihm beschäftigte, fand es doch endlich den Weg zur , ,, ^ stehen, eingeschüchtert durch den Anblick, der sich ihm bot. Als man es wegsühren wollte, wehrte cs sich weinend Dadurch wurde Julia ausmerkjam gemacht. Als sie den Knaben erblickte, rief sie ihn zu sich. dem ... ie er . . ,, . _ . Ihre leidenschaftliche Art, ihre starren Augen, ihr von Verzweiflungsthränen verzerrtes Gesicht entsetzte Harro. Seine Blicke wandelten wie schutzsuchend umher. „Todt ist er!" stöhnte Julia. „Weint Du, was das ist: todt?" Sie schüttelte ihn rauh; dann riß sie ihn heftig an sich und erdrückte ihn fast in ihren Armen. „Todt " wiederholte Harry, mehr neugierig als erschrocken. „Ja! Todt! Todt! Und weißt Du auch, wer das gethan hat?" raunte sie Heuer und sah das Kind wild und bange an. „Der liebe Gott! sagte der Knabe feierlich, faltet« unwillkürlich seine Hände und sah seinen lieben Vater ehrfürchtig an. Julia ließ ihn los und stieß ein schreckliches .Hohngelächter aus. Harry aber schien allmählich das Furchtbare wenigsten- ciniaermaßen zu begreifen. Seine Augen füllten sich mit Dbränen und wurden immer ängstlicher. Endlich legte er seinen Kops auf die Betten und schluchzte bitterlich. (Jorisr-unz s«Izr.) ÜIWIM vorm. IL^inr. nuiriKer, dieses hochfeine -Mi" "Mg Bier mit seiner herrlichen «vdtvi» Nürnberger Type empfiehlt in allen Gcbindgwßen unter evnlcmtesten Bedingungen Der 66li6rll!-V65tlet65.' Alrrx Alr ürssllöli-k. lei. 1.3386. s.-si. sii-enlim si.Miiitvi'kMl'lli vorm, !Nvritr tlillo 5 (-e vr«8üsii°A. Lloneiierstranc 3. I-I I 8iMl«iiiii» 8clilm Milei-Imiiitr. Ktnttnn I<ötr-,oti«-nt»rn,In t»ot I»ro!»«ton. Physikalisch - diätetische Behandlung: Diätkuren, Wasserhell- venahren. Massage. Luft-, Sonnen- und elektr. Lichtbäder mit Beilrahsiiilg. meili. Abhäisimgen. Blurenlziehungen :c. Pro spekte frei durch die Direktion. 2 Acrttc: Chefarzt vr. weck. früher Assistenzarzt Dr Lahmann'S. In Dres den. Mosczinsk»,strafte 7. l L>LKiL LLvrLHvißr I4«ntst t«t»nnn-bitr»»-»o 1, II.« NlÄLKs'L! SE" Laluwrsntr ! in lttold. AUuninium und Kautschuk nach den neuesten Erfindungen. Garantie für gui. Passe». 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