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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.02.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130226019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913022601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913022601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-26
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.02.1913
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negro nicht, das früher fo oft von seine« Rnhme-tateu sprach, die es vor Skutari leisten wolle. Griechenland und feine Verbündete». Einem Konstantinopcler Blatte »«folge sollen die Bulgaren die gesamte griechische Bendlke» r>, ng in den thrazischen Eparchie», insbesondere an -er Küste. vernichtet und die Dörfer verbrannt haben. Wo die Bulgaren den Fuß Iiingesetzt hatten, sei keine Spur menschlicher Wr'linung. menschlichen Leben- güblieben. Der uralte Haß gegen die Griechen komme setzt in dem tnranni- scheu Regime gegen diese zum Ausdruck, und in der Nieder» mctzelung friedlicher Menschen. Das Blatt berechnet die Verluste der «Griechen durch diese -Schandtaten auf 300000. Im Wilajet Dschataldscha allein sollen öS OOO Griechen niedcrgemacht und nebenher 18060 Stück Bieh ge» raubt und mit wertlosen Bons bezahlt worden sein. Diese Angaben des türkischen Blattes sind mit Vorsicht auszunehme». .in diesem Zusammenhänge inte» essant ist folgende Konslantinopelcr Meldung: Bei einem Besuche, de» der Iustiziinnister dem ökumenischen Patriar. chen ovslattete. kam der Nlinister aus die politischen Tages- fragen zu sprechen uicd sagte den Blattern zufolge u. a.: Der B alkanv n n d sei für Griechenland nicht günstig. Der Bund werde für den Hellenismus ve» vangnlSvoll sein. Der begangene Hehler werde in späterer .'.eit ;utagc treten, wenn ein grober Teil der hellenischen Nation den nationalen Charakter, den er sich unter der Herrschaft der Türkei erhalten habe, verlieren werde. Tie Strömung, die Griechen und Muselmanen bedrohe, werde tue Bewohner der besetzten Gebiete verschlingen. Als der Patriarch erstaunt fragte, warum die Türkei nicht rechtzeitig Schritte getan habe, um der Beteiligung Griechenlands am Baikanbunöe vorznbeugen. erklärte der Minister: WaS geschehen ist, ist geschehen Trachten wir Türken und Griechen wenigstens danach, künftig in Freund schaft zu leben. Die Bergangenheit wird uns nach di-m Frieden für künftiges Zusammenleben zur Lehre dienen. Zum rumänisch-bulgarischen Konflikt. Die Bukareüer Vertreter der Mächte haben ihren Ne gierungen die Verbalnote Rumäniens über die Annahme der Vermittlung übersandt. Gleichzeitig hat die rumänische Regierung ihren Gesandten bei den Grobmächten eine Denkschrssi zugeschickt, worin da» Mindestmatz der rumänischen A » sprüchc enthalten ist. Nach Blattcrmelduilgen Hai der rumänr'che Ministerpräsident Majorescu den« Bnkaresrer russischen Gesandten den Wunsch ausgesprochen, eine etwaige Zusammenkunft der Vertreter der vermittelnden Mächte möge aus besonderer Achtung sitr de» Zaren als den Anreger der Haager Kon ferenz in Petersburg slattfindcn. Die Verhandlungen zwischen Oesterreich und Rußland drehen sich gutem Vernehmen nach nur noch um Dscha- koma Man bvsft. datz vor dem Zusammentritt der Bol- -chasterkoiifereuz am Donnerstag eine Einigung erzielt lein wird. Halls dies aber nicht geschieht, so wird die alba nische Frage solange »om Konserenzprogramin abgei'cyt werden, bis die österreichisch russische» Sonderverhandlun- ^ gen zum Abschiusi gelangt sind. Nachdem N u b l a n d in --- die Einverleibung Skntaeis in das neue albanische Reich e,»gewilligt bat. scheint eS bezüglich Dlchakoivas weniger rV nachgiebig sein zu wollen. Allerdings würde Serbien, wenn es Dschakvwa erbält. auf Veranlagung Rutzlands Albanien gegenüber zu einigen Zugeständnissen in der ^ Ebene von Zock bereit sein. Gtg«üpuukt. daß «an nicht «» Wahlkreise berausstrelch de» Zweck et«e« Wabk ^ Abgeordnete» und ft« durch H^Die neuesten Meldungen lauten: D-e Besserung der ästcrreichrsch-russischeu Beziehungen Frankfurt a M iPrio.-Tel.l Ter „Franks. Ztg." wird ^ . aus Wien gemeldet: Veranlaßt durch den Artikel der ^.rs „Nordd. Alla. Ztg." und durch hier eintrefsende. günstige ^ Nac-irichten ühcr eine ivesentlsche Besserung der intrrnatio- « Analen Situorian. zirkulieren liier Gerüchte, daß eine bal- v d s g e Entlassung o it c r r c r ch > > ch e r Reservisten ^ ^ beoorsrehe. Vieljach wird hier die Meinung vertreten, als Tr.-Lab die ganze Dnserev; zwischen Oesterreich Ungarn und A Rußland in de, Frage von Skntari besiehe. Das trifft aber, wie non verantwortlicher Stelle witgeteilt wird, keineswegs ZN Lki'tari sei nur ein vorgeschobener Posten der russischen Takttt. ^ Das ungünstige Walter aus de» Kriegsschauplätzen. , Paris. iVriv.-Tel.» Nach einer Meldung des ..Echo de ** Paris" anS Pera wird amtlich mitgeteilt: dass Sb l'digirch das andauernde schlechte Wetter die Schuld an der <->> geiretenen Waffev uhe N age. Hochwasser habe die ganze Gegend vor der m'chaialdtcita ^inie vnoa'sierhar aeinacht. und dabei itnrme und regne e> weiter. « Ankauf lürkischc- Inseln durch Itaiieu? London tPriv. Tel t ..Dailn News" melden aus K o nsiavli v o p e l W'.c liier bekanut wird, steht I t a lien in gehenne,, Nnterliavdl'ii'gen mit den Jung iurkev über de» Askans -der Inseln Rhodos. Laros und Skamplta. die bereits »o» den Italienern beieük sind Ter Zkaufprels soll 800 lOitlioni.» betragen. Das Geld soll 10- iori ausgezallc: ,ve>den.. die .zniclu sollen ledvch erst nbcr- aeben iverde». nachdem der Friede gc>cl>losicn ist. »Wen ganzen Wahlbezirk au» ^ , . . eichen könne, und daß man nicht de» Zweck eine» Wtchlvrötgstes. -te Wahl de- gewählten zu erschüttern. in sei» Gegenteil verkehren . «nLnrGnng dieses Prpteftes sogar noch b«. feirtgen dürfe. Die WahlprüfnnaSkommlsstou hat gdir dann nach Prüfung rtntaer anLerer Protestpunkte -< ungültig« Stimmen für «ecker abgezogen, so datz Dr. Vecker seine Mehrbett verlor,» hat. Die Kommission beantragt daher Ungültigkeit der Wahl. — Aba. Gchroarze- Livpstadt lAentr.1 decmtragt dagegen dt« Gültig kett de- Mandat-. Ueber diesen Antrag soll namentlich abgestimmt werden. — Abg. Dr. Arendt «ReichSvir Die Wahl in Sprendlingen ist zweifellos ungültig. Die Vor schriften des Wadlreglement- sind verletzt worden. Zieht man die i» Sprendlingen abgesehen«« Stimmen den beiden Kandidaten ab. so ergibt sich eine Mehrheit für Dr. Becker. Sein« Wahl mutz also gültig sein. Da» von der Mehrheit der WahlvrüsunaSlomtotlsio» hier beliebte Vorgehen kann zu den schwersten Folgen führen. Es öffnet der Willkür Tor und Tür. — Abg. v. Trampczpnkt IPolet spricht gegen und Abg. Wcrr (Zentr.s für die Gültigkeit de- Mandats. — Abg. Dr. Neumann-Hofer (Bv): Wen» Dr. Arendt in dieser Weise auftritt. dann hat er die Ver pflichtung. wenigsten- bi« Berichte der WahlvrüsungS- kommission sich genau anznfeben. Was er hier als Beispiel für schwere Verstöße angeführt hat. das steht nicht in dem Bericht über die Wahl Beckers, sondern über die Wahl von Hgupt. «Hört, hörtlj Die Wähler Korell« fühlen M be. schwert über Unregelmäbigkeiteu bei der Dahl und legen dagegen Protest ein. und nun wollen Sie die Ungeheuerlich keit begehen, dem Gegner Korell« dafür Stimmen zuzu- führen. - - Abg. Staüthagen <Soz.j: Es wäre geradezu eine Verhöhnung des Rechts, wenn man Dr. Arendt folgen wollte. Die ganze Kalsationstheorie ist das schreiendste Unrecht. — Abg. Dr. Braband «Bv.i: Ein Beweis für unsere Objektivität ist der Umstand, datz auch die Nattonal- liheralen gegen ibre Parteifreunde stimmen werde«, ebenso wie wir. — Lüg. List iuatl.i: Die neue Praxis der Wahl- prüsungSkommission mutz. lo-gelöst vom Falle Becker, objek- tiv beurteilt werden. Einige meiner Freunde haben sich nicht dazu entschlietzen können, von der bisherigen Praxis abzuwcichen: die meisten aber stellen sich a«s den Stand punkt. datz eine Kassation einzelner Wahlakte nicht zulässig ist. Sic werden die Wahl Beckers sür ungültig erklären. ES wäre das Beste, da« ganze WahlvrüfungSaeschäft einem unabhängigen Gericht-Hof zu übertragen. - Die Abga. Dr. Spahn sZentr.i und Dr. Arendt lReichsp.» treten für Gültigkeit der Wahl ein. da die Tragweite der neuen Praxis sich nicht übersehen läßt. Die namentliche Abstim- mung ergibt die Gültigkeit des Mandats des Ab- acoröneten Becker Für Becker stimmten ISO Abgeordnete, gegen ihn >»«. Drei Abgeordnete enthielten sich der Ab stimmung. Das Ergebnis wurde von der Rechten »nd dem Zentrum mit Beifall begrübt. Es folgt die Prüfung der Wahl de s Abg. -HaupI sSoz.). der in Ierichow mit 7 Stimmen Mehrheit gewählt wor den ist. Die Kommission beantragt, die Wahl sür ungültig zu erklären, da bei näherer Prüfung keine Mehrheit sür Haupt geblieben ist. — Abg. Reißhaus t-Loz.f beantragt Gültigkeit der Wahl, eventuell Zurückverweisung an die Kommission. - Die Abgg. Schwarze. Lippsiadi sZentr.i. Dr. Arcnö »Reichsp.f und Dr. v. Veit skous.) sprechen sür Ungültigkeit der Wahl. — Abg. Dr. Ncumann- Hofer iVp > empfiehlt Zurückverweisung der Wahl an die Kommission. — Abg. Schmidt. Meiben sSoz.) zieht darauf den Antrag auf Gültigkeit der Wahl zurück und be gnügt sich «m 'Namen seiner Fraktion mit der Zurückver- weisung an die Kommission. Die Wahl wird dann mit 170 gegen 112 Stimmen an die Kommission zurückverwiesen. Schluß «j-'z Uhr. -- Morgen l Uhr: Anträge vetresfentz Regelung des Submissivnswesens. ZrahtMidungen vom N>. ^elnuar. Deutscher Reichstag. Berlin. tPriv.-Te>.» Zur Beratung siehe» Wahlvrüsnngcn. zunächst die Prüfung der Wahl des Abg. Kölsch «Kehl-Ossenburg. »all!. Kbltch ist in der Stichwahl mit 12 710 gegen 12 700 Ze»ir„ms>tiNk»ie» gewählt worden. Tie Kommission bat KiO'ch 7 Stimmen abgezogen, weil 7 Wähler nicht ivahl- bcreonigt waren. KoUcl» belial, mirliin nur »och i" .i>0 Siinimen. alv., o Stimme» wenigci als iein Gegensgndidat. T>e Komiaission beantragt daher, diese Wahl »ü r u n g >: l l i g ,u elitären. dll'g. T>. Bollert tnatl.l hegn'ragi nau'eii-.- >ei»e> politischen Freunde, die Prüsu'.lg aieter auszniehen »nd die Sache zur nochmaligen Ve. -ainna au die 'Wahlpri'jiingslv'niviision ziiriickziivermeisen. F» bezug aus l Stimmen habe die Wahlprusnugslommii. aau irrtiimtich ei'tschiede» Tie Sache mühe als,' nochmal» eu vrnsi meraen. — Die Abgg. Tr. 'N e u m a n n - H o s e r «Vv t und Stadlbage» tSoz.» 0,minen zu, da kein Griiva ,u einem ünere.iite» Beschlüsse »orliege. Die Abqg » B r a cf u a n i e » «kons.l. St chwa > ze tZentr.l und 5 s i > g e r lZcntr.t wider,prechen. Tie 'Wal>> wird gegen da« Zentrnm und die Rechte an die Kommission z u r I, ek v e r w i e , c n. Die zweite W a h l p r ü s n n g betrlsst die Wahl des Abg. Dr. 2Z e ck e r lb. k. P.l. der früher z„ den Nattonalliberalen gehörte. Er ist mit 12 010 gegen >2 012 Lummen gegen den frelsinnigen Pfarrer Korell ge wählt morden. Aus dem Wahlakt in Sprendlingen ist eine Reihe grober Unregelmäßigkeiten festgestellt. In der Wahl- vrüsungSkommusion wurde mit Rücksicht hierauf die Un gültigkeit der bei diesem Wahlakt für Dr. Becker abge gebenen 130 Stimmen qefolqert. während ein anderer Teil der Kommission auch die 382 Stimmen, die bei diesem Svrendlinger Wahlakt iür Korell gezählt sind, kassieren wollte. Das wurde schlietzlich mit S gegen 8 Kommission-- «»«»man aLaeleLLt. Die Mehrheit stellte sich dabei aus den Die Ueberreichung deS St Andreasorderrs an i?oiucare. Paris. Bei Uebcrreichung der durch den Kawmerherrn 'Baron n. Schilling überbrachien Insignien des St.- 21 n d i e o s - O > S c n s an den Präsidenten Po in ca re sagte der russische Botschafter ISwolsky: Der Kaiser Imvc bei Verleihung deS Orden« sosorr nach der Uebernahme der Präsidentschaft durch PoinearK ein neue« Zeichen seiner Z n neigung s ü r F rank- reich und seiner persönliche» Freunüschast und Hoch achtung für Poinearä geben wollen. Dieser erneute Aus druck seiner Gefühle werde auch als eine neue Bürg schast sür die Gongen Beziehungen betrachtet wer den, die das befreundete und verbündete Hran irr ich »ad Rußland vereinigen. Präsident Poinear-.- erwiderte: Er sei ncs gerührt über diesen Freundschaftsbeweis de-> Kaisers, dieses neue Zeichen der unveränderlichen Gefühle des KniierS sür Frankreich, für die das eigen handiqc Schreiben des Kaisers eia beredtes Zeugnis ab lege. So balle auch er seit an der Politik, die schon lange Frankreich mit Rußland verbuadci Er werde sorgsam darüber wachen, das Bündnis der beiden Länder zu er halten und noch enger zu gestalten. Noch der lieber,eictmng des Ordens fand beim Prä »deuten Potncarg ein Frühstück statt, woran auch der Ministerpräsident Brcand unä der 'Minister des Aus wärtigen Ionnart ieiluabmen. Das däuisckc Lrönigspaar in Berlin. Berti«. Der König »on Dänemark empfing heute nachmittag in, König!. Schlosse den Reichskanzler v. B c t h m a » n - H o l l w e g »nd den Staatssekretär ». Iagom. Gegen -1?, Uhr begaben sich die königlichen Majestäten zum dänischen Gesanüten und Gräfin n. Molike. um in der Gesalrdtschast den Tee einzunehmen. Hierzu waren auch zahlreiche Mitglieder der dänischen Kolo- nie geladen. Die Lebensmittetteneruug in Europa. Berlin. lPrni.-Tel.l Jur Reichsamt de-» Innern sind soeben Berichte non deutschen 'Vertretungen im A u s l a v d e Ober di« L c b e n s m i t t e. k t e u c r u ng in verschiedenen europäischen Ländern zniammengestgll» und oerösseukliciit ivorden. Die Berichte geben ein anschauliches Bild über die allmähliche Preissteigerung nahezu oller wichtigen Lebensmittel in diesen Ländern, eine Steigernng, die. teilweise die Aiifntärtsbcwegung der Preise in Deutsch land wert ube.rtr.tfst Fast übereinstimmend such die An gaben nach der Rillstnng. daß man die Steigerung der Her stellungskosten durch das Anwachsen der Löhne nicht über sehen dürfe, anderseits wird häufiger, so von England und Frankreich, von Arbeiterunruhen und Lohn-- bemegungen wegen de.« Anmochsens der Lebensmittelpreise berschte«. Oft wird die Etnmirkung de« Weltverkehr« und Welthandels als hauptsächlicher Anlaß anerkannt. So er scheint als wesentlicher Grund für da« Ansteigen der Fleiichpeetse in England der Umstand, daß Amerika nicht mehr sür diese Aare als unerschöpfliche« AusfubrlMü auf tritt. sondern wegen Anwachsen« des eigenen Verbrauchs bei Verminderung der eigenen Erzeugung nicht mehr wie früher atlSführen kann. Uebereinstimmung herrscht auch darüber, daß da« Anwachsen des Verbrauchs, und zwar nicht nur der Menge, sondern auch der beanspruchten Güte nach, mit einen Hauptgrund für das Steigen dex Preise bildet. Diesem Ansteigen des Verbrauch- steht nun tn vielen Länder« eine Abnahme der Erzeugung de- be treffenden Landes gegenüber. Ueberall wird die Wirkung der furchtbaren Dürre des IahrcS 1011 erwähnt. Sehr verschieden sind die Mittel, die in dieser Beziehung zur Abhilfe vorgeschlagen werden. Die Stärkung der ein- betvttsche» Erzeugung steht man in mehreren Länder« al» da- allein wirksame Mittel an. Daneben finden sich sehr bsachten-werte Mitteilungen über Organisation der Aletlch- und LedenSmtttelverforaung uH auch üb» Bsr- suche zur Belehrung der BenSlttrung «Ser eine rationelle Grnährung. «endernngsvorschläg, für »as Saligsfatz. Berit». lPriv.-r«l.) »v »abgebender Stelle de- aSftchttgt man. die Vorschrift über die Prppnganda- aeider tm Laltgesetz in der weise -» ändern, datz künftighin von teda» Dom»«l-eut»er reinem Kalt eine »b gab« »on l.20 Mark erbose» warden soll, also doppelt so viel al- bisher. Der Reich»st-ku- soll von dieser Abgabe üu Pfg. für den Doppelzentner behalten, die übrigen 40 Pfg. werde« dem Kaltsondikst »um Zwecke der Pro- vaganda zur freien Verfügung überlasten. Im vorigen Jahre betrug der Absatz an Kali über 10 Millionen Doppel zentner. Er erfährt alljährlich, -a der iraltverbranch in der ganzen Welt zunimmt, eine starke Steigerung. Für da- Reich würde sich bei einem Verbrauche von nur zehn Millionen eine jährliche Einnahme von 8 Millionen er- geben. Ferner plant «an. die au- den -»gesammelten und nicht verwendeten Propagandageldern stammenden 7 Millionen Mark dem Aalisynbtkat zurückzugebe« und in den ersten beiden Jahren nach Inkrafttreten de» Gesetzes der Industrie diese Summe gegen ihren Anspruch au Pro- paganbagclder tu Anrechnung zu bringen, so datz La- Reich vorerst die gesamte Abgabe dem ReichSfäckel zuwenden könnte. — Die Novelle wird den Reichstag voraussichtlich tm Herbst dieses Jahres beschäftigen. Die au- der Kali- abgabc dem Reich zuslietzenden Einnahmen werde« ge legentlich der Erörterungen über die Deckung-frage der neuen Mtlitäroorlagen eine Rolle spielen. Zurückweisung sozialdemokratifcher U«-ergriffe. Berlin. iPriv.-Lel-i Im Abgeordnetanhanf« beschwerte» sich die sozialdemokratischen Abgeordneten Borchardt und Liebknecht über Terrorlsierung- uersuche der Väckerinnung in Magdeburg. Dieselbe Terrorisierung wie in Magdeburg habe sich auch in Sein- zig zugctraaen. Hanüelsminister Dr. Sydow er widerte, die Bäckerinnung tu Magdeburg Hab« einen Be schluß gefaßt, bei einer Ordnungsstrafe von M Mark für jeden Tag keinerlei Einzelverträge mit dem sozialdemokra tischen Zentralverbande abzuschlietzen. Nach Maßgabe der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen werde er den Be schluß der Innung nicht beanstande». Es handele sich um einen Kampf des ZeniralverbandeS der Bäcker gegen die Bäckermeister. Und die tariftreuen Gesellen zu stützen, werde seine, de« Minister«, Aufgabe sein, soweit e- mit dem Rechte vereinbar sei. sBeisall.1 Abschiedsvorlcsuug des Austauschprosessors Dr. Sloane Berlin. sPriv.-Tcl.1 Der amerikanische AuStausch- vrofessor Historiker D r. William Gloane hielt heute mittag in der alten Aula der Universität seine Ab- schiedsvorlesung. Er schloß seinen Bortrag: »Ich war glücklicher al« meine Vorgänger, da ich in einer Zeit hier wirkte, die die ErinnerungSfeicrn an das Jahr 1813 bringt. Als ich vor :L Jahren in Berlin studierte, da sprach matt hier schon von der Begabung Ihres jetzigen Kaisers, und er hat als Friedensheld, als Schutzherr der höchsten Güter der Menschheit, als Förderer der Künste und Wissen schaften, sich die Bewunderung der ersten Männer nicht nur in Ihrem 'Vaterland«, sondern in der ganzen Kültur- wclt errungen. Ich scheide von hier mit dem innigen Danke sür das Kaiserpaar. für ihr Ministerium, die Kollegen an der Universität und für die Ltudeutenschafi. Möge es unseren beiden Nationen vergönnt sein, gemein sam weiter zu schassen an dem Aufbau eine- Weltreiches de« Guten und Schönen!" Der Rektor, Graf Baudisfiu. nahm hierauf tw Namen der Universität mit herzliche» Worten Abschied von Professor Sloane. Internationales Preisausschreiben der Filmindustrie Berlin. iPrlv.-Tel.» In Rom hat sich ein intaruaiio- nales Komitee gebildet, das den Krnematographeu und die damit verbundene Filmindustrie auf ein höheres Niveau stellen will. Eine römische Filmgesell schaft hat die Wittel zu einem internationalen PreiK- an «sch reiben zur Verfügung gestellt, bei dem tu jedem Jahre n.,000 Franc- zur Verteilung kommen solle». Auch in Deutschland, und zwar in Berlin, soll ei» Preisrichterkollegium zusammenireten. das die näheren Bedingungen der Ausschreibungen für da« Deutsche Reich fcstsetzt. Ein neuer badischer Grobblock? Fraoksurt a M lPriv. Tel.f Der „Franks. Zig." wird aus K arlsruhc telegraphiert: In der Sitzung des Inneren Ausschusses der nationalliberalen Partei wurde auch die. Taktik bei den kommenden Landiagswahlen er- örtcii. Die Mehrheit der Vertreter sprach sich für einen Groszblock. also sür ein Zusammengehen mit den Sozial demokraten im ersten Wahlgange, au«. Die endgültige Entsctn-düng in dieser Frage wurde auf fväter vertagt. DG Schwierigkeiten des Kabinetts i« Ungar» Budapest. Der Unterrtchtsmintster Graf Zich« er klärte Vertretern der Presse aus die Frage, ob er gestern seine Demission gegeben habe, datz er sich hierüber nicht äußern könne. Jedoch ließ der Minister dex Presse fol gende Mitteilung zugehen: Solange die durch die Führer der Opposition gegen den Ministerpräsidenten erhobene» und das ganze Kabinett berührenden schweren Beschuldi gungen bei voller Freiheit der Beweise und Gegenbeweise nicht widerlegt sind, bin ich für keinerlei politische oder parlamentarische Betätigung zu haben. Italienisch-spanische Verhandlungen. Rom. lPriv.-Tel.l „Stampa" veröffentlicht ein Inter view mit dem Abg. Cirmcni. einem Vertraute« Gio- litti«. der sich dalftn äußerte: Die Initiative zu einem italienisch-spanischen Ilebereinkomme» im Mittelmeer ist von Madrid altsgegangezl und hat in hiesigen Kreisen die Ausnahme gefunden, die sic verdiente. Italien ist direkt interessiert und muß darauf dringe», daß da« Mittelmeer nicht als ein französisches Meer betrachtet werde, um so mehr, als Frankreich jede Gelegenheit benütze, um zu er klären. das, es die Herrschaft am Mittelmeer anstrebe und daß es dieses Meer als ins re. nasirüw bezeichnet. Die In tegrität des Mittclmcere« ist von vier Mächten, und zwar Italien. Oesterreich-Ungarn, der Türkei und Spanien ge- währleistet Znm Schluß sprach Eirmeni noch den Wunsch a»S. das, Griechenland dieser Mächtegruppe heitres«« möge. Protestkundgebung einer italienische« Werst Turin. iPriv.-Tel.s Die Schiffswerft de Cansal-o, die größte Italien«, die fast ausschließlich Staat-kieser»«.', ge» aussiihrl. hat heute, um gegen die schon »ü lötzge währenden Zalilungsvcrzögeruugen des Ma r > n cm i n i st e r i uw S und gegen den BureaukrattSmu« zu protestieren, ihre sämtlichen 7000 auf den Werften in Genua. Sampierdarena. Cornelia»» und SestriePonente beschäftigten Arbeiter entlassen. Nur die an der inngrö« Vollendung des Dreadnoughts ..Julius Vaesaro" tätige» Arbeiter bleiben weiter beschäftigt. Die deutschfeindlich« Stimmung in Frankreich. . Paris. lPriv -Tel.) Der elsässtsch« Gppttbilbzeichner Hansi, der durch sein« boshafte Verhöhnung Deutschlands und aller Deutschen tu seinem parodistt- schen Buche von Profesior Natschk« tu Frankreich große BolkStümlichkelt erlangt hat, wurde gestern «insttmmig durch Zuruf zum Mitaltede -er französische» Gchriftsteller- Gesellschaft gewählt, ohne datz von ihm dt« allen änderest Bewerbern sonst aukerlegte Wartezeit gefordert wurde.
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