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Die Lage in Amerika bat aus Anlaß des Vcnezuelakonslikts neuerding» eine Wendung genommen, die unverkennbar eine starke Nervosität de» dortigen Publikums in (rachen der Monroelchre heroortreten läßt; damit hängen auch die Beschwichtigungskund gebungen zusammen, die Ende voriger Woche gleichzeitig von deutscher und englischer Seite durch den Barrn von Stcrnburg und Lord Cranborne an die amerikanische Adresse gerichtet worden sind. ES hat keinen Zweck, wenn man hier zu Lande sich in die Täuschung einzululleu sucht, als erscheine das Vorgehen der Mächte gegen Venezuela den Kankers ganz „reinlich und zweifels ohne". Im Gegenteil werden die Symptome immer deutlicher, daß unter dem Drucke der in der großen transatlantische» Republik ja tatsächlich allmächtigen vsfentlichenMeinnng eine starke Unbehaglichkeit selbst die leitenden amtlichen Kreise, die bisher noch in ruhiger Besonnenheit verharrten, zu ergreifen beginnt. Die nationalen Leidenschaften der Bürger der Vereinigten Staaten nähern sich zusehends dem Punkte, wo sachliche Gründe aushören wirksam zu sein, selbst wenn sie in eine so überzeugende Form gekleidet werden, wie cS unser neuer Botschafter in Washington, Baron Speck von Sternburg, getan hat, indem er einem ihn befragenden Amerikaner, der Besorgnisse über deutsche Land- erwerbSabsichten äußerte, zur Antwort gab: „Denken Sie sich, daß ein Gläubiger das Haus seines Schuldners betritt, um seine Forderung einzutreiben: deshalb braucht er doch noch nicht Hand an das Haus selbst zu legen." Sehr richtig! Indessen die Yankees sind nun einmal von nagendem Mißtrauen erfüllt, sobald ejne nichtamerikanische Macht sich irgendwie, sei es auch aus der gerechtesten Ursache und mit den unverfänglichsten Absichten, sich innerhalb de» Machtbereichs deS amerikanischen Kontinents zu schassen macht, und was die amerikanische Bevölkerung an der artigen nationalen Empfindlichkeiten in der Brust trägt, das findet in dem politischen Begriss der Monroelehre seinen zn- sammenfassenden. vielfach mißverstandenen und unklaren, aber für olle fremdländischen Interessen jedenfalls sehr fühlbaren und unter Umständen höchst nachteilige» Ausdruck. Den Namen führt das politische Glaubensbekenntnis der Nordamerika«»! von dem Präsidenten Monroe, der in seiner Bot schaft vom 2. Dezember 1822 an den Kongreß die Lehre der Nicht einmischung aufstellte und ihr folgenden Inhalt gab: 1. Tic europäischen Mächte haben kein wie immer geartetes Recht, in Dingen, die innere amerikanische Angelegenheiten betreffen, ein Wort mitzureden: 2. eine jede derartige Einmischung wird als eine „Drohung und Gefahr für die Union" erklärt: 8. jeder fernere Landerwerb auf dem amerikanischen Festlande wird den fremden Mächten untersagt. In dieser Fassung läßt sich die Monroelchre noch hören. Allmählich aber ist sie Gegenstand einer spekulativen Auslegung geworden und schließlich hat man so viel in sic „hinein geheimnißt", daß heute der Name Monroe als Deck mantel für die ausschweifendsten imperialistischen Bestrebungen gebraucht wird, die darauf hinauslaufcn, den gesamten amerika nischen Kontinent, einschließlich der vorgelagerten Inselgruppen, unter die Oberhoheit der Vereinigten Staaten zu bringen, auch den letzten Fußbreit Landes, der noch einem fremden Staate gehört, amerikanisch zu machen und jede ausländische Macht zu zwnigen, wenn sie irgendwelche Ansprüche gegen einen amerikanischen Staat geltend zu machen hat, erst bescheidentlich in Washington anzuklovfe» und die dortigen Machthaber um ihre gütige Ver mittelung zu bitten. Das ist der neumodische Kern der Monroe lehre. die in dieser Gestalt einen wahrhaft berauschenden Einfluß aus die sonst so nüchternen geschäftsmäßigen Kankecs ausübt und sie gegen alle politischen Vernunstgründe taub macht: sie erwidern aus olle noch so berechtigten Einwände einfach mit einer Art von orientalischem Fatalismus: „It's our äostiozr!" „Es ist unsere Bestimmung!" So kann man denn heute wohl sagen, daß bei der Monroelehre der Name Schall und Rauch ist, und daß in Wirklichkeit die imperialistische Herrschast»idee, die sich in dieser zufälligen Bezeichnung verkörpert, derjenige Faktor ist. der die Entwickelung in Amerika vorwärts treibt und di« europäischen Staaten vor recht wenig aussichtsvollc Zukunftsbilder stellt. In diesem einen Punkte sind selbst bc- sonnen« und friedfertige Nordamerikaner wie umgewandelt, sobald cS sich nicht bloß um theoretisch« Erörterungen, sondern uni Geschch- nisse der praktischen Politik handelt. DaS beweist u. a. der sack- grob« To«, den der doch gewiß im Gerüche der größten Sanftmut stehend« Präsident Tleveland im Jahre 1695 in seiner Botschaft gegen England «schlug, als man in London ein Stückchen Grenz- land von Venezuela für englische» Gebiet reklamierte. Herr Cleve- land drohte damals direkt mit Krieg und die Londoner Machthaber gaben ganz klein bei. Mit diesem Präzedenzfalle verglichen, muß da» jetzig« Verhalten de» Präsidenten Roosevelt im Venezuela- Konflikt al» durch«»» chevalereSk bezeichnet werden. Daran» aber die Hoffnung zu schöpfen, daß Präsident Roosevelt im Stande sein werd«, der öffentlichen Meinung seine» Lande» Halt zu gebieten, wen» diese etwa ein« scharf« imperialistische Auslegung der Mvnruetch« i» weitere» Verlaufe de» venrzuelastreite» verlangen soll«, deck vir»»» «er jemand, der mit der unbeschränkten Herr schaft da denwträtflche» Id« i» da Vereinigten Staaten nicht vertrant ist und deshalb die mögliche Einwirkung einer noch so impulsiven und mächtigen Persönlichkeit aus das dortige politische Leben nach den hier gänzlich versagenden europäischen Begriffen überschätzt. Bon den Widerständen gegen die Monroelchre ist gar nichts zu hassen, soweit sie von amerikanischer Seite selbst ausgehen: denn einmal verhallt die warnende Stimme der wenigen einzelnen Amerikaner, die zur Mäßigung raten, ungehört in dem Tosen des imperialistische» Sturmes, und sodann sind selbst diese Elemente unsichere Kantonisten, sobald irgendwelche Gefahr für Amerika im Verzüge ist. Sie sagen dann einfach: „liixlrt. or rvroug:, aountrz'!" lOb Amerika Recht oder Unrecht hat, ist egal: das Vaterland geht über alles!): ein Patriotismus, vo» dem wir Deutschen bei unserer angeborenen Neigung zu übermäßiger Kritik der Regierung selbst in schweren Zeiten und zu parteipolitischer Zersplitterung noch manches lernen können. Es bleibt also als mögliches wirksames Abwchrmittel nur die Selbsthilfe der be drohten auswärtigen Mächte übrig. Sieht sich hierbei jeder ein zelne Staat aus sich selbst angewiesen, jo hat Amerika von vorn herein gewonnenes Spiel. Man sagt zwar, wir müßten uns dann wirtschaftlich so stark machen, daß wir die Vereinigten Staaten in .Handelskrisen stürzen könnten: wenn die deutsche Politck ans diesem Wege und auch sonst auf alle mögliche Weise dafür sorge, die Ueberzengung von der Notwendigkeit der deutschen Freundjchast den Amerikanern beizubringen, dann vermöchten wir den Ver einigten Staaten unsere Bedingungen im internationalen Verkehr zu diktieren. Das ist schön gedacht, aber praktisch in dem Um fange, wie es nötig wäre, kaum ausführbar, vor allem nicht in der von den Umständen erforderten kurzen Spanne Zeit. Die einzig durchschlagende und erfolgreiche Abhilfe kann nur in einer gleich artigen politischen Organisation gefunden werde» und eine solche wiederum ist in doppelter Art denkbar, entweder in Gestalt einer gesamteuropäischen oder abcr wenigstens einer kontinental-euro päischen Koalition zur Abwehr der amerikanischen Gefahr aus zoll- politischer Grundlage. Eine gesamteuropäische Einigung wird wohl stets an dem Widerstande Englands, das sich ja neuerdings zu der unbedingten Gemeinsamkeit der angelsächsischen Interessen be kannt hat, Schiffbruch leiden, und so würde mau denn schließlich bei dem einzig zu verwirklichenden Plane einer kontinental-europäischen Vereinigung stehen bleiben müssen. Eine solche ließe sich unter der Führung des Dreibundes und des Zweibundes unter Anschluß der kleineren Staaten tatsächlich mit Aussicht auf Erfolg zu einem realvolitischcn Gebilde aus gestalten, wenn Frankreich sich endlich aus dem Banne seiner Vogescn-Hypnose zu befreien und sich zu einer seinen wirtschaft lichen Interessen entsprechenden internationalen Haltung anszu- rasscn vermöchte. Frankreichs auswärtige Politik ist aber in Wahr heit die denkbar kurzsichtigste und engherzigste und läßt jede Spur vo» weitem Blick und höheren internationalen Gesichtspunkten ver missen. Es sei bei dieser Gelegenheit nur an eine» Vorgang aus der jüngsten Zeit erinnert, der für den Geist, der am Quai d'Orsay in Paris herrscht, bezeichnend ist: Im Jahre 1896 war cs der französische Minister des Auswärtigen, Herr Berthelot, der trotz der wesentlichen Freundschaftsdienste, die Deutschland un mittelbar vorher der dritten Republik in de* afrikanischen Kolonial- ^ Politik gegen England geleistet hatte, aus eigenem Antriebe, ohne daß von London aus auch nur eine Andeutung in diesem Sinne gemacht worden wäre, dorthin wissen ließ, England dürfe im Falle eines Krieges mit Deutschland laus Aiilaß der Depesche des Kaisers an den Präsidenten Krüger in Sachen des Jameson- Einfalless auf die tatkräftige Unterstützung Frankreichs rechnen Das war zweifellos rin geradezu treuloses Verfahren, für das dann freilich die verdiente Strafe in Gestalt der Faschoda- Demütigung durch England, die bei einem srcundschastlichcn Ver- hältnis Frankreichs zu Deutschland unmöglich gewesen wäre, nicht ausblieb. Denselben Namen der Treulosigkeit verdient aber auch die Stellungnahme, die Frankreich im gegenwärtigen Augenblick in der Venezuelafragc beliebt. Nach den übereinstimmenden letzten Meldungen muß es nämlich als Tatsache angesehen werden, daß Frankreich die kleineren Gläubigerstaaten Belgien. Schweden- Norwegen, Spanien, Dänemark, Holland aufgcstachclt hat und selbst im Begriffe steht, mit jenen Mächten gemeinsam auf die Seite der Vereinigten Staaten zu treten, um in solcher Ver einigung gegen die „Uebergrifse" Deutschlands und Englands in die Rechte der sonstigen Gläubiger Venezuelas zu protestieren. Dadurch will Frankreich, in völliger Verkennung der großen euro- päischen Gesamtinteressen, die auf dem Spiele stehen, nur seinem unauslöschlichen Hasse gegen Deutschland Lust machen; denn England, daS von Herrn DelcassS verhätschelt wird, ist bloß ein scheinbarer Zielpunkt. Das ist echt Bcrthelot-Delcassöschc Augen- blickSpolitik, die nur das eine Bestreben kennt, durch allerhand kleine und kleinliche Mittel Deutschland und dem Dreibunde mög lichst das Leben zu erschweren, mögen auch darüber Vernunft und Konseauenz in der Leitung der auswärtigen Geschäfte der Republik völlig in di« Brüche gehen und mögen die realen Intern essen Frankreich» in der Kolonial- und Weltpolitik noch so schr Schaden leiden. E» ist und bleibt eben trotz aller schönen Phrasen ö l» Jaur-S da» alte Lied, daß in jedem kritischen Augenblick dir französischen Staatsmänner, wie von einer maaiscben Gewalt getrieben, dasselbe zu tun bereit sind, was Herr Berthelot 1896 getan hat. Das ist auch eine, und nicht die letzte politische Nug- anwendung, die sich für uns aus der neuesten Gestaltung der Lage in der Venezuela-Angelegenheit ergibt. Neueste Drahtnieldnlisieu vom 2. Februar. INachts ki»gcl,e»de Deveschcn befinden sich Leite 4). Berlin. iPnv.-Tel.) Ter Kaiser hat folgende Tanl- sagnng erlassen: „An meinem Geburtstage sind Mir wiederum von nah und fern Glück- und Segenswünsche in einer Fülle zu- gegangen, daß Ich Mir die Beantwortung derselben >m Ein zelnen untersagen muß. Ich habe aus diesen Kundgebungen und oen Meldungen über die zur Feier Meines Geburtstages aller orten veranstalteten Festlichkeiten mit Befriedigung erleben, mit welcher freudigen Teilnahme Meiner von allen patriotisch suhlen de» Deutschen ini In- und Auslände gedacht worden ist. Die Aenßernngen der Liebe und des Vertrauens, denen Ich auch auf meinen Reisen im vergangenen Jahre in ollen von Mir berührten Städlen und Ortschaften des Reichs in so reichem Maße begegnet bin, und das Bewußtsein, daß neben der lauten Festfreude manche Irene Fürbitte für Mich aus frommem Herzen m Palast und Hütte, zu Gott dem Herrn emporgesandt sind, haben Mich an Meinem Geburtstage wahrhaft beglückt. Es ist Mir daher ei» Bedürfnis Meines Herzens, aus diesem Wege allen Beteilig ten Meine» wärmsten Dank ausznsprechen, und ersuche Ich Sic, diesen Erlaß zur öffentlichen Kenntnis zu bringen. Wilhelm I. R." — Dem Reichstag ist eine Denkschrift, betr. die Entwickelung des Kiautschougcbicts in der Zeit vom Oktober 1901 bis Oktober 1902 zugegangen. — Ter Kaiser empfing gestern vor mittag die Professoren v. Uechtritz und Baumbach und die Bild hauer Felderhon und Havcrkamp. — Heute morgen hatte der Kaiser eine Besprechung mit dem Reichskanzler v. Bülow — Die Nachricht von einer beabsichtigten Uebersiedlung des Kron prinzen nach Hannover zum ständigen Wohnsitz im dortigen Königs Ncsidenzschloß wird von maßgebender Stelle als unzu- tresfcnd bezeichnet. Der Kronprinz wird, tvie bekannt, in nicht allzu ferner Zeit eine längere Auslandsreise antreten, von der er nach Berlin bezw. Potsdam zuriickkehrt, wo er später dauernden Wohnsitz zu nehmen gedenkt. — Nach Vollendung der vom Kais er geschaffenen Anlage in der Siegesallee ist. von der preußischen Regierung im Ressort des Ministeriums für öffent liche Arbeiten eine Umgestaltung des mitten im Tiergarten ge legenen Platzes, des Großen Sternes, beschlossen worden. Berlin. sPriv.-Tel.) Reichstagspräsident Graf Ballestrem hat nach der „Schics. Volksztg." sich bereit erklärt, für den Gleiwitz-Lublinitzcr Wahlkreis wieder eine Kandidatur anznnchmcn. — Ter Zcntral-Ausschnß der nationolliberalen Partei besprach gestern im Abgeordnetenhaus«: die politische Lage, wie sic sich nach der Annahme ver Zollvorlagc gestaltet hat. Eine Resolution, welche in kräftigen Worlen der Reichstaasfraktion für ihr Verhalten bei den Zollverhandluiiacn, einschließlich des Antrags v. Kardorfs. und insbesondere für das Nicdcrwcrfcu der den Parlamentarismus auflöscndcn Art der Obstruktion bei diesen Vorgänge» den Tank, die Anerkenn»»» und das fernere Vertrauen nnssprach, wurve in etwas gemilderter Fassung einstimmig ange- nonime». Ter Vorsitzende faßte das Ergebnis dahin zusammen, daß ein einmütiges, geschlossenes Vorgehen der Gcjamtpartci bei den kommenden Wahlen gesichert sei. Berlin. <Priv.°Tel.s Dem verstoi verstorbenen Minister Rudolf Delbrück widmen einige hiesige Abendblätter sympathische Nachrufe. Die „Voss. Ztg." schreibt: „Rudolf Delbrück wird in der Geschichte des neuen Deutschen Reiches den ersten Platz neben dem Dürsten Bismarck alle Zeit behaupten. Er war nicht der Werkmelster am Bane der Einheit, aber Werkzeug war er noch weniger, auch nicht Handlanger. Er war der freudige, wahl- verwandte Äehlllse, der die Gedanken seines Meisters oft in die Tat umsetzte, oft diesem Gedanken entwand oder klärte und festigte. Nichts Schöneres als dos Verhältnis zwischen den: mächtigen, temveramcntvollcn Leiter der Politik und dem kühlen, nüchternen Präsidenten des Reichskanzleramtes. Hier der exklusive Riese, der seine Leidenschaften schwer beherrschen konnte, dort der schmächtige Diplomat, der alles kannte, nur keine Leiden schaft. Sie verstanden sich, sie ergänzten sich. Die vollkommen ste» Gegensätze, vereinten sie sich zur idealsten Harmonie. Ein besserer Mitarbeiter für Bismarck, als Delbrück, war nicht denkbar: abcr er konnte alles nur, wo sein Kops vom Herzen unterstützt und wo seine Fähigkeit von seiner Ueberzengung getragen wurde Darum war er der Erste, der ans dem Amte schied, als er sah, daß sich seine Wege von denen des eisernen Kanzlers trennten." Berlin. sPrio.-Tcl.) Bei der Durchführung des Rcichs- gcsetzcs über die privaten Versichernngs-Untcr- nehm»ngen vom 12. Mai 1901 sind Zweifel darüber ent standen, ob die mit den Kriegcrvereinen verbundenen Stcrbckasscn unter die Vorschriften dieses Gesetzes fallen. Zur Behebung dieser Zweifel macht ein Rundschreiben des Ministers des Innern darauf aufmerksam, dich für derartige Kaffen, insoweit sie den Charakter von privaten Versicherungs-Unternehmungen haben, d. h. ihren Mitgliedern oder deren Hinterbliebenen einen rechtlichen Anspruch ans gewisse Kaffenleistungcn gewähren, besondere, den Vorschrif ten des privaten Versichernngsgesetzes entsprechende Kassen- satzungcn ouszuslellen sind. Insoweit aber von den Knegcr- vcrcincn nicht beabsichtigt wird, ihren Mitgliedern oder deren Hinterbliebenen einen rechtlichen Anspruch auf die Leistungen aus den Sterbckasten zu gewähren, sodaß die Unterstellung dieser Kaffe» unter die Vorschriften des Privatversicherungsaesetzes aus- geschlossen sein sollte, haben die Krieaervereine eine Bestimmung in die Vereinssahnnaen auszunehmen, daß ein Rechtsanspruch auf Beihilfe zu den Kosten der Beerdigung oder aus Unterstützung der Kameraden bei unvermutet eintretenden Unglücksfällen den Hinterbliebenen eine» verstorbenen Mitglieds bezw. den VereinS- mitgliedern nicht zustebt. Berlin. sPriv.-Tel.j Zu Ehren von Adolf MenzA und Eduard Pape fand eine von der Akademie der Künste veran staltete Jubelfeier statt, der auch der Kultusminister Dr. Studt beiwohnte. — Die Leiche de» verstorbenen Staatsminister» Dr. v. Delbrück wird morgen abend 6 Uhr vom Tranerhaus« nach der Gnadenkirche überoetübrt, von wo au» Mittwoch mittag «»