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Dresdner Nachrichten : 16.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189901165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-16
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.01.1899
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vrikflasttu. N. N. (10 Psg,). „Ich bitte den lieben Bueskaslen-Oulel. n,ir dag Rezept der Roller scheu Pulver »ege» Epilepsie mitzu- ,heilen."— Naim ich nicht. Mutzt Dich au Irl. Marie Bocke- müller, Oberlötznitz-Radebeul wenden Ab. Georg. „Bitte, IM mir aus der Patsche! An nnlerr», Stammilsch hat Einer folgendes Rechcnrieinpcl ausgegebe». Ein Bauer hat 23 Kühe, die er testamentarisch so unter seine drei Löhne vcrtheilt wisse» will, das; dcrAcltcste die Halste, der Zweite rin Drittel und der Jüngste ein Achtel von den Picchcrn erhält, ohne daß eines übrig blclvt, oder eines geschlachtet werden mutz? Ich habe mir schon bald den Kops zermartert, aber ich bringe cS nicht heraus und doch behauptet der unheimliche Mensch, der uns das Er.cmpcl anfacaoben hat. daß diese Dhcilnna möglich ist und will dasür jede Wette ciugchen." — Bevor Du Dich ans eine Wette einlätzt, Schorschel. «atz Dir folgendes uiorgenländischc Marche» erzählen: Ein alter Araber fühlte sein Ende Hcrnnnahcn und Weilte sein ganzes Gut. siebzehn Kainccle, folgendermaßen unter seine drct Sühne: Hassan, dem ältesten, die Halste: Moha- mcd. dem zweiten, ein Dritte!: Mustapha, dem jüngsten, ein Neuntel. Das Dorf, in dein die Familie wohnte, lag an einer Karawanenstratzc- auf der zu jener Zeit die Mekkapilgcr zu ihren Stämmen zurüclkchrtcn. Der alte Araber starb und die drciErbcn wollten nach des VatcrS Borschrist thcilcn. Damit kamen sie aber nicht zu Fache, weil die Zahl l 7 weder durch 2 noch durch 3, noch durch!t thcilbar ist. Es erhob sich ein Streit unter den Brüdern, da Jeder aus der Unmöglichkeit einer richtigen T Heilung Nutze» ziehen wollte. Schon drohte der Streit in blutige Thätlichkciten auszuarten, als ein Derwisch auf einem KameA voinberlam, der sofort anhielt und sich nach der Ursache des Streites erkundigte. Als man ihm den Hergang erzählte, sprach der Terwisch: Ich besitze nichts als mein Kamccl. aber ich will cs Euch um Allahs willen geben, damit Ihr nach dem Willen des Tobten thcilen tonnt. Allah ist grob und ich bin sicher, daß ich ein anderes Ncitthicc finde Damit stieg der Terwisch ab und trieb sein Kamccl unter die 17. welche das Strcitobickt bildeten, so daß deren Anzahl nun 18 betrug. So, sprach der Terwisch, jetzt tlieilt »ach dem Willen Eures BaterS, und die Brüder thcilten. Hassan, der älteste bekam die Halste von 18. also 9 Kameelc. Mohanwd, der zweite, ein Drittel von 18. also 0 Kaniecle. Mustapha, der dritte, ei» Neuntel von 18. also 2 Kameelc. Erstaunt sahen die Brüder, daß ein Kamee! übrig blieb, denn 6 und 0 und 2 ist 17. Ter Derwisch bestieg ruhig sein Kamcel wieder und setzte. Allahs Wb singend, seine Reise fort. Siehst Tu. Schorich. so ist es mit den 23 Kühen des Bauern auch Wenn sich die Erben vorn Nach bar eine Knh borgen, kann die Theüiing nach dem Willen des Baten; slattfindcn und die geborgte Knh bleibt übrig. -NDEin alter Ab. (APfg.s. „Es gilt eine Wette. An welche Hand gehört der Trauring rcsp. wo bekommt man ihn bei der Trauung angesteckt?" — Wo? Via merschtcnlhccls doch in der Kirche und zwar an den sog. Goldfinger der rechten Hand. Man verstößt aber auch gegen keinen Paragraphen des Strafgesetzbuches, wenn man ihn an der linken Hand trägt. Soll cs doch sogar Ehemänner gebe», die den Twnrmg zeitweilig .... vcrnnithlich alS eine Art Amulet ... in der Westentasche tragen. „*» E K-, Ireib erg (50 Pfg.). „Ich bin im Besitze eines Fünsmarkstnckcs mit dem Bildnitz Kaiser Friedrichs und eines säch sischen „Ver r instkalcrS (Fehler im Prägestempeln Welchen Sammler- und Lerkaiifsivcrth mögen diese beiden Geldstücke haben ?" — Nach Auskunft von Richard Tillcr, hier, elfteres ca. 5'F, letzteres 1 Mk. bei Stempelglanz-Erhallnng. Fvrstrentamtmann Mvritz Schiert, Schlo tz Augustiisburg b. Schc 1 le n b e r g. „Ter Artikel über den Begum des 20. Jahrhimdcrtä in Ihren, heutige» Blatte veranlaßt mich zu Folgendem: Es. ist mir räthsclhast, daß jo verschiedene Ansichten über den Beginn eines neuen Jahrhunderts entstehe» konnten: ganz besonders auch. Satz man ein Jahr „0" »nd ein Jahr „1" überhaupt tu Frage stellt, und daß sogar Gelehrte »nd Astronomen nicht völlig einig darüber sind. Lehr einfach und alle Zweiscl beseitigend dürfte doch die Lösung gefunden werde», wenn man nicht nur vorwärts, sondern auch einmal weiter rück wärts schaut. — Wir haben eine Zeitrechnung nach und vor Christi. Stellt man nun den Laus der Jahre bildlich durch eine PlnS- und Minus-Skala dar, wie bei einem Pegel oder einem Temperatur- mcsscr. und setzt die Geburt Christi als 0 Punkt, so crgicbt sich zunächst schon ohne Weiteres, das; cs ein Jahr 0 nicht gegeben haben kann, sondern das; man. bevor 305 Tage vollende! waren, rin ersten Jahre lebte, welches nach Ablauf von 305 Tagen erfüllt war. Nach 10 solchen Zeiträumen war das 10.. nach 100 das 100. nach 1000 das 1000. und nach 1000 Mal 205 Tagen ist das 1000. Jahr, also das 19. Jahrhundert erfüllt. Tie Fortsetzung der Skala würde ergeben, das; das neue Jahrhundert mit dem 1. Januar 1001 beginnt. — Also Christi Geburt als O Pinilt auf gestellt, dann crgicbt sich Alles von selvst." — Bravo, bravissimo' TaS ist klar und überzeugend. Im klebrige» beglückwünschen wir Sic zu Ihrem schönen Jubiläum aus's Herzlichste. Seien Sie ver sichert, daß wir stolz sind aus solche Treue und Anhänglichkeit »nd daß es unser anfrichtigcs Bestreben sein wird, uns desselben alle zeit würdig zu zeigen. Wenn Sic nach Dresden kommen, wird e-s »ns eine Freude sei», mit Ihnen bei einem guten Tropsen ans Ihre Gesmwheit anzustotzen. -B«. Ein gekränkter Bater. „Mein l l»ihriger Sohn wird vom Lehrer nur „Pavian" genannt. Andere Schineiche! imnicn. welche i» unserer Scknlc täglich gebraucht werden, sind: „Schastops. Rindvieh" re. Ein minderbefähigter Knabe, Konfir mand, bekam am ersten Tage nach seines Balcrs Begrälinis; tüch tige Prügel, weil er seine Verse nicht tonnte. Beschwerden beim Lokahchulinspcktor sind erfolglos- Wie können wir unsere Kinder vor solcher Behandlung bewahren 's" — Jedenfalls nicht durch aiivnhmc Zuschriften an den Briefkasten»»»!. Heraus mit Deinem >md des Ortes Namen, wenn sich Alles so verhält, wie Tn behauptest. 2F- Ein Bogclsrennd. „Es wird doch so unendlich viel im Interesse des Thier- und Vogelschutzes gethan, warum wird cs aber noch geduldet, das; unsere einheimische 'Wachtel als Dclstalcff'e nsscnllich nusgeboten und verlaust wird ? Meiner Ansicht nach ge hört die Wachtel doch auch zu den nützlichen Vögel», ebenso gut als der Zeisig, Hänfling, Stieglitz re. und wie sellcn ist gerade der Wachtelschlag! Man kennt ihn kaum noch! Lebendig darf die Wachtel von keinem Händler aus-geboten und verknust werden, weil sie dann im Käsig gehalten werden müßte und das ist „Thier- auälerei". Was ist cS aber, wenn diese Tbiere zu Millionen ge fangen und verspeist werden? Hier in Dcnlichland ebenso gut als in anderen Ländern! Nicht weniger als 8 Millionen Wachteln sollen nach Angabe des ..lc> Lewa;,höre" im vorigen Frülnnhre a» der iivrdafrikninjchen Külte gefangen und lebend ans Schissen nach Neapel, Brindisi und Marseille verladen worden sein, von denen 00 Pwzeiil, mithin nahezu 5 Millionen, während des Transports verendet wären. Nur -10 Prozent, als der bei Weitem kleinere 2heil der Vögel soll leinen Bestimmungsort, England, erreich! haben. Wie viele Millionen dieser munteren Thiere werden noch aüs diese Weise iimgebracht werden?" — Deine thicrschntzfreund- liche Gesinnung in Ehren! Aber die 'Wachtel gehört imn einmal »eilt bratenem NN M. N. (50 PsgJ. „Wo habe ich mich hi'nzmvenbcn behufs Eintritts in die deutsche Schntztruppc?" sind b ' Abonnent S. R. „Ich bi» im, Dicker Vedder m Langebrück >25PsgJ „MB von „Dante Alighieri s Göttlicher I lieber «chnärke! Ich nähme nämlich jetzd golossal an ang bong ibe, daß das Buch cme Seltenheit sei boang zu. so daß mei Fremd, der klccne Adolf, mich kürzlich in, ^ " ' lit cn begomrden Ticlhcidcr verglich gchcetzen habe, Habchen nischt übel ' leid. .*» Langjähriger Abonnent Besitze eines Exemplars voi - - Konwdie". Ta »ch gehört habe. , . . und gut bezahlt würde, will ich es verkaufen. Welchen Wer hat das Buch und wo kann ich cs los werden ?" — Die Frage ist schlechterdings nicht zu beantworten und ihre Fassung verräth eine gehörige Portion jugendlichen Leichtsinns, den der alte Onkel einen, ^.langjährigen Abonnenten" gar nicht zugrlraut hätte. Tie „Göttliche Komödie" ist nämlich ,n einer uiirahl von Ausgaben erschienen, wie Tu füglich wissen könntest. Bis 1882 zählte die Tante-Forschung bcrctls 217 bedeutendere Ausgaben des gewaltigen Epos, wovon 15 auf das 15., 30 aus daü 10., 3 auf das 17-, 31 aui das 18. und 208 auf das 19. Jahrhundert kamen. Unbezahlbar sind die alten Drucke, sehr kostbar einzelne NeiiauLgabeii. wie z.B die Prachtausgabe von Lord Vcrnon (London 1858', die die drei ältesten Drucke in einer tadellosen Edition wicdcrgiebt. Von den deutschen llcbersetzuiigcn des Werkes ist die älteste die von Bachcn- schwanz >1760 o.), die auch ziemlich selten ist, die bekannteste die von Pbilalctcs (König Johann von Sachsen), die in Dresden 1839 bis 1810 zuerst erschien und mehrfach neu aus> sic sich als ganz vorzüglich in ihrer Art bcwä neu wie antiquarisch leicht durch jede Sortimcntsbuchhandlung für einen mäßigen Preis zu erhalten. NesseEurt, Meißen. „Wo gicbt eS in Deutschland sogenannte Pvstschnlen, wo junge Leute, welche nicht das Ein- jährigen-Zcugniß haben, runi Br" Meines Wisse g zu. w daß mei Fremd crth. Hobel „Zur blauen Schürze" aufgelegt würde, weil bewährte. Dieselbe ist eil che» och schon genommen. Uniere ?1kw> li? manches „ , . Gomvlimende beruhen uf Geg Aber, lieber Schnärke, gicb mcr doch en gudcu Rahd, datz'ch ocl, ' ' ' ' 1" - De so schlank werde wie der glccne Adolf!" — Da gommlt Tn mekrschdendehlS gerade vor de richt'ge Schmiede, mei fetter. Beddcr. Ich Hab D'r nämlich so ä fermostcsMirdmn genibojedum gegen Angvonboaug-Ahnsatz. Wen» De dadervon däglich drei Mal, srüh. Mittag nn Amds. än Gasscelössel voll cinnimmst. bin De in 1 Wochen so schlank, daß De in ä Fcijeiiröhrl kriechen gannst. Xli. De mutzt aber däglich drei Nral von Lairgebrück nach Dresden un wieder bccme looseu, sonsten Hilst s nischt. r?« Nesse Ernst W- „Bitte, sage mir doch ein Mille! gegen erfrorene Hände. Ich spüre, sobald es kalt wird, immer ein Jucken in den Händen, die fast blau ausiehcn und an cinzcl ncn Stellen rothc Beulen zeigen. Bei dieser Gelegenheit lüste ich, mir gleich mit zu sagen, wa-s „Jll right" heißt und wie dies Wasser, in welchem Kar me Msiimung in lsi-ren! vtve.r oie Machte» gehört nun cmmal ir Familie der Waldhühner und klntersannlie der Feldhühner und leist daher das Schicksal des Rebhuhns, das Tn in knusprig ge ratenem Zustande wohl auch nicht verschmähst. Anmeldungen und Wilhelms- in die deutsche Sch heim Kommando des Seebataillons in Kiel Hoven zu bewirken. A. S. „Seit einiger Zeit machen sich ans den weißen Tasten meines Pinninvö gelbe Flecke bemerkbar, trotzdem ich mich der allergrößte» Reinlichkeit der Finger beim Spielen befleißige. Bille, weilen Sic mir doch recht bald mit, ob und ans welche Weile ich die lästigen gelben Flecke beseitigen kann." — Gelbe Flecke auf Elsenbcm-Klaviaturcn lasse» sich mir rationell entfernen, wenn der Elsenbcinbclag von einem Sachkundigen abgezogen und neu polirt wird, was nur geringe Kosten verursacht. Sind jcdvch die gelben Flecken zu tief cingedrungc». sv wird dies schwerlich dauernd ganz verbessert werden können. Es verleiht übrigens schon eine gründliche Reinigung der Klaviatur mit Spiritus vermittelst eines Wollballcns den Tasten ein wesentlich besseres Aussehen. Neffe Theodor. „Vor längerer Zeit .... es kann schon 2 Jahre her sein .... laS ich in (Deinem Briefkasten, daß eine Dame, «die beständig vom „Ncsselsrieiel" geplagt war. einen Brunnen zur Bekämpfung dieser Krankheit getrunken habe, der außerordentlich heilsam gewesen sei. so daß sie nach längerer Kur nollständia von dem lästigen llcbel befreit ivnrde. Welchen Manie» führte der Brunnen, und wie oft muß er am Tage ge trunken werden?" — Empfohlen war Karlsbader Mühlbrunnen und ^war durch Margarethe Bauer, Swine münde, Bcdastratzc «r, 1. Ctg. haben, zum Postfach cuisgebildct werden?" — ens u. A. in Allenberg, Langcbruck und Lommatzsch. ,Nesse Otto Berger <20 PsgJ. „Kannst Tu mir sagen, ob das Loos Nr. 10821 der Wohlfahrts-Lotterie zu Zwecken der Deutschen Schutzgebiete etwas gewonnen hat ? Ich habe feiner Zeit bei Entnahme des Looses für Zustellung der Gewinnliste gleichzeitig 30 Pfennige bezahlt, jedoch auf zweimalige Anfrage bisher von dem hclr. Bankhaus«: in Berlin weder Antwort noch Gewinnliste bekommen." — B. in R. >30 Psg.). „Sind in der Wohlsahrtslotteric, welche im November v. I. gezogen worden ist. die Nummern 52817. 52818, 528l9 mit einem Gewinn Herau-S- gckvnnncu?" — Ein alter Ab. „Bitte »in gcst. Mitthcilung. ob die zwei Nummern 176998 und 237072 in der Wohlsnhrls- Lotterie etwas gewonnen haben?" — Kinder, gebt Euch mir zufrieden, Ihr habt leider lauter 'Nieten! -NN 'Nichten Anni und Ela r a. (20 Pfg ). „Wir haben große Lust und auch Talent, wie uns gesagt wird, zum Thcalcr- tpiclcn. Unsere Eltern haben uns bäuslich erzogen, es soll uns mir zur Unterhaltung unserer Freistunde» dienen. Wüßtest Tn vielleicht einen besseren dramatischen Verein, dem wir bcitrctcn könnten? 22ir sind Beide achtzehn Jahre alt, von mittlerem Wuchs, heiler und lustig, mit einem 'Wort, keine Spaßverderber. Für Deine Bemühungen würden wir Dir gern einen Nichtcntnß geben, aber den schlägt unser liebes, altes Ontelchcn unS doch ab. Was würde Tante schnärke auch dazu sagen! Anbei lenden wir unsere letzte Quittung mit: wir glauben, daß sie dazu gehört."—Zn was ? Zum Theatcrspiclcn ? Dazu braucht Ihr nur eine Quittung, und die »ms; über die Höhe Eures Talents Erfreuliches melden, das Euch eine gütige Fee in die Wiege gelegt hat. Ist das nicht Vorhanden, überlegt Euch die Sache lieber noch einmal. Ucbcrhaupt: muß denn immer und um jeden Preis Komödie gespielt werden ? Das sängt unter den Neffen und 'Nichten nachgerade an epidemisch zu werden! Es gicbt doch »och so viele andere unnütze Beschäftig ungen. daß man reinem hübschen Mädchen gern zu dieser für die Ausübenden ia leidlich harmlosen Unterhaltung rathen kann, die aber jedem unbcthciligtcn Mitmenschen greulich aus die Nerven sollen kann. Wenn Qntcl Schnörle Euch trotzdem Auskunft gicbl. jo habt Ihr das »nr der guten Tante Schnörle zu danken, die als mildernde Umstände für Euer Begehren die Sehnsucht nach zwei braven Neffen mir in'S Gedächtnis; ruft. Wenn Ihr mir alio versprecht, nach Eurer Verheirathung recht brave Hausfrauen zu werden, so dürft Ihr das neue Adreßbuch von !899 wälze», in dem ihr auf Seite I2l im dritten Theilc »veißcr Rand) nicht weniger als einige Dutzend GcselligkciiSvereinc findet, unter denen Euch jedenfalls die am meisten nnnpcithisch sein werden, in denen „nur' die dramatische Kunst gepflegt wird. Das Ausstichen überlasse ich mit'Vergnügen Euch. So, und damit basta! Hoffentlich macht Ihr mit Eurer Komödicnspielcrei dem Hoflheater nicht allzu sehr Konkurrenz! -N P. Förster >20 PsgJ. „Unsere Ehe ist kinderlos und sind wir gewillt, ein unebelichcs Kind zunächst inPslcgczu nehmen, um es water zu adoptireu. Nun ist aber die Mutter des Kisides katholisch, der Vater evangelisch, die Mutter eine „Rhcinländcrin", der Vater „Sachse". Wir sind nun evangelisch und möchten, da wir das Kind advptircn wollen, auch daS Kind evangelisch kamen und erziehen. Vater und Mutter des Kindes sind damit vollkommen einverstanden, aber wie steht cs da mit den gesetzlichen Bestimm ungen? I» Preußen heißt cs. daß das uneheliche Kind stets in der Religion der Mutter erzogen werden muß. Wie bestimmt das Recht des Königreichs Sachsen darüber ? Ferner könnte, da die 'Muster Rheinländcrin ist, nicht auch daS dortige Recht (Code 'Napoleon) in Betracht gezogen werden können ?" — Das außer eheliche Kind folgt derselben Konfession und Staatsangebörigteit. der die Mutter angehört, hier also latholisch und preußisch, für die Adoption gilt zur Zeit noch rheinländiichcS Recht bis 31. De zember 1899. Ter außereheliche Vater bat keinerlei elterlichen Rechte, weder seine Staatsangehörigkeit, noch seine Konsession kann die Konsession seines außerehelichen Kindes bestimmen. -N». N esse Ra s f l h. >">> Pig. >. „'Verlangt das Standes amt, bei Eingebung einer gemischten Ehe. eine gerichtliche Erklär ung betreffs Erziehung der ans solcher Ehe cv. hervorgehcnden Kinder -oder mnß diese Erklärung ans dem Standesamt gegeben werden oder bleibt dies bei einer standesamstschen Trauung über- bcuipt »nberücksichtigt. und wie ist eS bei der kirchlichen Trauung ? Ter Mann ist evangelisch, die Frau kcstbolisch." — Brautleute gemischter Konfession, die ihre ehelichen Kinder nicht in der Kon session des 'Vaters erziehen wollen, haben iliren Willen in einem Erzicbnngsverlragc vor dem Richter ihres 'Wohnsitzes zu erklären. Ter Standesbeamte hat derartige Erklärungen nicht ;n verlangen und ist nicht zuständig zn rcchtSgiltigcr Ausnahme, wird aber nach Befinden die Brantleutc anfllärcn und an die richtige Stelle verweisen. Hugo A. (20 PsgJ. „Ich besitze von der Hambnrgcr Militärdienst-. Aussteuer- und Altersvcrsichemngs Olescllschaft in Hamburg (Gesellschaft ans Gcgenscitigteill eine Police über eine Ällersvcrsichermig in Hohe von 3000 Mar!, lieber die Giltigkeit der Police gehen mir stets Bedenken bei, weil dieselbe außer den Unterschriften teinc Reich-sstemvelmarte trügt. Ist in einen, Gesetze bestimmt, daß derartige Versicherungen von der Stempelpslicht befreit sind und können Sic mir die genannte Gesellschaft als eine reelle bezeichnen ?" — Alters- oder sogenannte Lcbcnsfallversichcr- ungcn sind in Sachsen nicht slcmvelpslichtig; die ungefragte Ge sellschaft wird als eine solide bezeichnet. -NF INichtc E - I- .Mein Mann hat zwei Ziegeleien in bester Lage Sachsens gebaut, erstklassige Werte, mit nachweis barem Absatz des schönen Materials. Die denkbar besten Sicher heiten sind geboten und doch ist cs nicht möglich, ans icdc der Ziegeleien die 1. Hhpothck im Betrage von 80,000 rcsp. 100.000 Ml zu erhalten, trotzdem doch beide den doppelten Werth haben. ES ist darum schon viel Geld sür Inserate, sowie an .Hvpothcken- maklcr verausgabt worden, aber ohne Erfolg. Größere Institute, wobin sich mein Mann zuerst gewendet, leihen nur Geld auf Zins häuser. Ist Dir nicht irgend ein Jnstistil sür solche Zwecke be kamst? Es ist doch kaum aiiziuichmcn, daß bei der 'Menge Ziegeleien nur immer Privatverioncn das Geld gegeben haben." — Bankinstitute beleihen Ziegeleien überhaupt nicht, auch ist cs schwierig, Privatleute dazu zn bewegen. ES wäre bei dem jetzt herrschenden Geldmangel mir möglich, von einem Fachmann oder Bekannten die Hhpothck zu erlangen. Ter Grund ist jeden falls darin zu suchen, daß eine außer Betrieb gesetzte Ziegelei nicht den wirklichen Werth repräscnllrt. -Nst-- Elsa v. Brabant (20 PsgJ. 'Antwort: Es ist sür den Fernstehenden sehr schwer, in solchen Herzenssachen Rath zu crthcilcn. Sic lieben einen Herrn israelitischer Religion und wer den von ihm wieder geliebt, sind aber selbst Christin, keines will sinnen Glaube» wechseln und wie aus Ihrem Schreiben hervcnzu- äehen scheint, sind Ihre Stiefeltern und sein Vater, die Ihnen Beiden eine sichere Existenz verschaffen könnten, gegen Ihre Ver einigung. Trvtzdem wollen Sie nicht von einander lassen. Uns sind einige Fälle solcher gemischter, trotzdem sehr glücklicher Ehen bekannt. Ist Ihre Liebe stark genug, olle entgcgenstehendcn Hindernisse zu überwinden, jo gelingt eS Ihnen vielleicht auch, den elterlichen Widerstand endlich zn besiegen, zumal Ihr Erwählter sich bereit erklärt, die eventuell'zn erwartenden Kinder cvangclisch zu erziehen. Wahre Liebe und Treu: vermag viel, auch zu ent sagen, wenn cs das Glück des Geliebten gilt. Es ist stets ein mißlich Ding, ohne den Segen der Eltern zu hclrälhen. Ich wenigstens möchte dazu nicht ratbcn. - . zu , . Worte ausgesprochen werden." — .. tofscln gekocht worden sind, soll ein vorzügliches Mistel gegen Frostschäden sein. Weiter wird Folgendes empfohlen: Man lochc ScÜcricwurzcl in Wasser und vcnutze den gewonnenen Abguß s» beiß als irgend erträglich zn Bädern sür die erfrorenen .Körne, tbcile, und zwar sind diese Bäder so lange zn wicdcrbolen, bis sich die bekannten Erscheinungen des ThestnngLprozeffcs cinslcllen was in 5 bis 0 Tagen der Fall zn sein pflegt. Qester als 3 bis ! Mal täglich braucht die Vadcprozcdnr nicht vorgcnonimen und die einmaligc Abkochung kann so lange benutzt werden, bis sich deren cigenthümlichcs Aroma vcrslüchtigt. Wenn Tn das Mitte! an wendest und cS Hilst, dann ist „All rixbt" (äol reit, — Alles richtig! M. H. DreSden-A. „Wo kann ich Stenograpine (Stvlze-Schrcy» unentgelllich oder gegen mäßiges Honorar cc lernen ?" — Tic sogenannte „Bcreiniachte Stenographie", Snsteni Stolzc-Schrcy, wiw hier in Dresden von einem Verein gepflegt, der gerade gegenwärtig einen Elenicnlarknrins veranstaltet. Wen den Sie sich Dienstag Abend >29 Uhr. Zimmer 18 der 2. Be zirlsichule. Am Sec 0, an den dort den Unterricht erlheilcnden Lebrcr, ob er Sie noch anffrimmt. TaS Honorar beträgt ein schließlich der Lehrmittel 0 Mt. sür den l2stündigc» Kursus. Alter A b.. M ühlberg (10 Pfg.). „Warum werden biele Stollen beim Backen inwendig ganz roth?" — Ich wollte ir tchon antworten, daß die Stollen vcrmnlhlich inwendig roth werden, wenn sie Grund haben, sich ihres Inneren zn schämen Da ich meiner Sache aber nicht ganz sicher mar, so habe ich einen hervorragenden Dresdner Bäckermeister ausgchorcht und erfahre», daß die Stollen inwendig mir dann roth werden, wenn sie in einem sehr heißen Ofen zn lange stehen bleiben Deine zweite Frage ist dahin zn beantworte», daß es der Stollen und nicht die Stolle heißt. -NN. Alter Ab., Bi > chosslvcrd a (30 Psg-)- „Habe durch Erbschaft kürzlich erhalten: 1 Schuldschein über 10 Francs der Prämien-Aiileihe von der Stadt Mailand vom Jahre 1800- rcrie 51.50 'Nr. t T^Gulden Südd Währ i7 und 1 Sachicn-Meiniuger Aistheilichein über Währ, vom Jahre 1870, Serie >>».908 Nr. 2» Sind dieselben ausgcloost bez. mit einem Gewinn gezogen worden ' — Das Mailänder LooS ist am 0.J9. 1890 gezogen ,md auG5./l2 1890 mit 1>» Lire zahlbar gewesen. TaS andere Stück (Lachs.- Meininger 7 Fl.-Loos- ist noch nicht gezogen. ^ -NN Leier in Weinböhla. „Können Lic mir Firmen nennen, wo man poröse aber wasserdichte Stoffe, die in scder modernen Farbe herzustellen sind, bekommen kann ? Tic Stoffe müssen glatt sein und dürfen bei Spannung tcin Wäger durch- lasicn." — Hier am Platze, sowie in Deutschland ist mir eine solche Firma nicht bekannt, jedoch besaßt sich in Prcßburg die Legeltuch-Fabrik von Kliugcr mit Herstellung solcher Ttoffe. Sie können sich behufs näherer Misthcilungen bez. Vermittelung an die mechanische Weberei von Paul Binneivald. Drcsden-N., wenden. ,N H. W. (I Mk.). „Ich bin Butterhändler, iiingcc Anfänger, und habe'ein Faß Butter da. welche schon lange sicht und einen sehr schlechten, ranzigen Geschmack angenommen hat. Ist die Butter durch irgend einen Zusatz wieder zn verbessern bez. wo kann ich dieselbe bei nicht zn viel Verlust verlausen?" — Es iss Ihnen nur zn rathen. alle Versuche, die Butter wieder anszubesicrn. zn unterlassen, da sich dabei wenig erzielen lassen würde. Das Beite wird sei». Sie lassen die Butter miS und vertäuten sie als Schmelz butter, oder Sie fragen beider Tamvi-Talg-Schmelze imCentra!- Schlachthosc an. ob dicke Ihnen die Butter abnchmcn will. -.NN Einer von den Anderen. „Wir streiten unS um das cinsachc F der Turner. Einer behanvtet, cs bedeute: „Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei". 'Wir 'Anderen sind dafür, das; es lischt „Fröhlich", sondern „Froh" beißen muß. Wer bat Recht?" — Tie Auslegung der vier Worte, und zwar i» der Reihensvlgc: „Frisch, Frei, Fröhlich. Jroinnz". lautet nach Aufzeichnungen einer mit dem Turnvater Iah» befreundet gewesenen Dame folgendermaßen: Frif ch »ach dem Rechten und Erreichbaren streben, daS Gute thnn. das Bessere bedenken und das Beste wählen. Frei sich halten von der Leidenschaft Drang, von des BornrthcilS Druck und dc-S Daseins Aengsten. F r v h 1 i ck> die Gaben des Lebens ge nießen. nicht in Trauer vergeben über das Unvermeidliche, nicht in Schmerz erstarren, wenn die Schuldigkeit gethan ist und sich über das Mißliche der besten Sache erheben. F r v m m die Pflichten erfüllen, leutselig und volklich, und zuletzt die letzte, den Heimgang. -- - M- E- (-50 PfgJ. „Blüte, m» Auskunft, wv man Scbin. ein ganz vorzügliches Rindsscst zn Koch- und Bratzwecken. zn taufen bekommt?" — Tie Fabrikanten davon sind: Pctzvldt n Scbliesihacke, Leipzigerslr. 10. und werden Sie von denselben auch Details-Verkaufsstellen am besten erfahren tonnen. N S. N., Rotzwein <20Psg.). .„Wie viel wird monatlich im Durchschnitt i» den Dresdner Bezirtsschnlen. Bürgerschulen und in der Rathstöchterschnle Schulgeld pro Kvvf erhoben ?" — Da gicbt's gar teinen Durchschnitt. Das Schulgeld beträgt monatlich: i» den 'Bezirtsschnlen 00 Psg.. in den Bürgerschule» 1 Marl und in der Rathstöchtcrichiilc' (städtische Höhere Töchterschule) in de» 7 öderen Klassen 10 Mark, in den 3 Eleincntarilasfen 0 Mar! 'Außerdem sind an letztgenannter Schule 9 Mark Einlntl-Sgcld und 3 Mark für das Abgangszeugnis; zu zahlen. »W 2 t a m m tisch „G utc Quelle", Brettnig. „P. S. wollte vor Kurzem von Triebischthal (Meißen) nach Nüssen fahren, mußte aber am Schalter beim Einkauf der Fahr karte ein Zehnmarkstück in Zahlung gehen, da er sonst kein Klein gcld befaß. Auf diese lO Mart konnte die Kasse nicht berausgeben und somit erhielt P. S. leine Fahrkarte und konnte mit dem be treffenden Zuge nicht fahren. Kann sich derselbe bei der Eiten bahndireltion darüber beschweren?" — Nach N 13 der Verlebe. ordnung für die deutschen Eisenbahnen kann verlangt werben, das, das zn entrichtende Fahrgeld abgezählt bereit gehalten wird. 'Von dieser Forderung wird in der Regel kein Gebrauch gemacht. Ec- taini aber einem Kaffirc'e nicht blos die Geduld, tviidcrn auch dos Kleingeld einmal ansgeheu. Einen Grund zur Beschwerde haben Sic demnach nicht! Kommißncffe Fritz. Bautzen. „Kannst Tn mir vielleicht sagen, weshalb man das l'ctamite Soldatenbrot Kommin brot nennt?" — Ei freilich, kann ich Dir das sagen. Das Wort soll nicht etwa die 'Aufforderung zum Bwicsscn: „Komm, in Brot!" enthalten, sondern die Bezeichnung stammt aus der Zeit des 30jährigen Krieges. Als. Wcilleiislcin gegen Stralnmd zog und Thcile seines Heeres in der Mar! lagen, waren die davon be stoffenen Orte ans die Tauer nicht im Stande, das geforderte Brot zu schassen. Man zog daher Städte u»d Dörfer, die nick» niitEinauarticrung belastet wären, gleichfalls zn Lieferungen herbei. Um nun eine gerechte Vertheilung der Kvm-'Ansichccibllngeii zn ermöglichen, hatten die Landesbehorden im Einverständnis; mit den Truppcnfübrcrn eine besondere Kommission damit beauftragt, die auch das Brot backen ließ- Diese von der Kommission verabfolgten Brote hießen Kviiiniiffivnsbrvte, woraus im Lause der Zeit das „Kommißbrot" entstand. La „ dschrist« nbeurthcilunlg. Nc-sse Andreas (3» Pia.1 Alto «men streitsüchtigen „Ekel" nennt Dich Deine besjers HalsteLas wundert mich sehr, denn der Zug SV ist in Deiner Schrist absolut nicht ous- zusinden. Eher glaube ich, datz Du ein gutmüthiger Narr bist, der zu Allein, was die Frau Gemahlin behaurtet, nur uni des lieben Friedens willen stet« Ja und Amen jagt. Schade, daß ich nicht zugleich die vandichris' Deiner Ina» vor mir Hove. Mir ahnt, daß gerade sie vcn Zua 30 in Packg hat. — Nichte Erika (20 Psg.). Anscheinend mehr 1 als l9, aber nebenher lärm ein neubackener Zug von Unzukriedenhcit und Übler Laune. Ist D>> was gegen de» Strich gegangen. Erika? — 'Nichte Paula >20 PsgJ. Sehr lebhaft und außerordentlich empfänglich sür äußere Eindrücke. Dem Tem perament nach bist Du überwiegend I und jedenfalls in Gcsellschasi «ein gclchen, wo Du gern Len Ton aiigicbst und es liebst, wenn Andere naäi Deiner Pscis« tanzen. — Nichte Selma (IS PsgJ. Du schein!! etwas »cr vöv zu sein, kommandirst an» und stühesi Dich dabei vcrmutblich aus emc di-'onders reiche Lebenserfahrung, denn jung bist T» »ach Deinem Samm > ductuS vor ziemlich langer Zen einmal gewesen. Im Nebligen trägt die Dresdner Nachrichten. .!v. 1<;. Seite :r. MM Moutaa, 16. Januar
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