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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.09.1929
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1929-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19290925029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1929092502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1929092502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-09
- Tag 1929-09-25
-
Monat
1929-09
-
Jahr
1929
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7lr. 4S2 »eil« 2 M«»och. 2S. Lepkemb« 1S2S von»««. so »«grüßt« «r auch. datz tm «»ttkal »A» da» Verfassung von einem .natürlichen Rechte b«r Gltern" gesprochen wur»«. da« st« d«t Erziehung tbrer Kinder zu wahr«« Recht und Pflicht habt», Artikel 14» d«r Verfassung sorach »ett«, da»»», daß d«r Will« brr SrzirhunaSderechtigtrn dei einem komm«»» den, feierlich verbeidrnen Retchtzschulges«» möglichst derüch» sichtig« werden loue bet d«r Wahl de, kommenden G»>1» formen, Wir haben leider auch t«t »«r A«h»1ahrfet«r der Ver fassung tm August diese» Jahre« »on diese» s» wichtig«, Var- h-tbungen der Verfassung nicht« «ehr seit«»« »«r fetzig«« Ra- gterung gehört. Minister Geoert», «rttärt« setnarfett» kürzlich, da» er nicht für de« Papierkor» arbeite» »oll«. ««»« jetzt wieder ei« Reichsschulgesetz von d«n Rechtspartei«« un» dem Zentrum begehrt würde. Go sind wir nach »te vor g«» zwunaen, für Erfüllung dieser ver-etßunaen der Verfassung un« einzusetzen. sür volle Glaubens-und GemtssenSsreihett, für Wahrung de« Elternrecht« gegenüber drohend«» Alletnherrschaft de» Staate« aus dem Gebiet« d«r Schule. Wan» werden wir endlich e« erlebe», da» die aus dem Papier erfüllten Forderungen in die Praxi» umgeletzt werden? Auch durch Pflege der Beziehungen zu ausländische» glcichstrebenden verbänden hat der Schulkvngreß lange vor dem Kriege schon vorbildlich gearbeitet. Schon >»>> berichtete ein Vertreter H ollandS von dem dortigen Schulkamps. den die Christen unter schwersten Opfern für ihre damals noch private Schule mit derBibel führen mußten im Gegen satz zu der staatlichen weltlichen Schule. Seit 1021 endlich ist durch ein von allen Parteien, auch den Sozialdemokraten, einstimmig angenommenes Reichsgesetz dort der Schulsriede gesichert worden, und zwar auf der Grundlage de» Eltern rechts. wie eS un- die Verfassung verheißt. Die Eltern in Rolland haben über die Schule zu bestimme», in die ihre Kinder gehen sollen, in die Schule mit der Bibel oder die weltliche. Beide erhalten setzt denselben Zuschuß vom Staate! Seitdem blühen die christlichen Bekenntnisschulen auf und überflügeln die weltlichen von Jahr z» Jahr mehr. Ohne daß wir dies Gesetz in seinen Einzelheiten kopieren können, hleibt eS für uns doch sehr lehrreich, zumal von einer Zersplitterung in dem kirchlich so zerrissenen Rolland nicht die Rede lein kann. Der diesmalige Tcbulkongreß gibt in der zweiten öl'ferillichen Versamminng Gelegenheit, von einem Schulmann aus Holland. Oberlehrer Le pme »er. darüber mehr zu hören. Auch die drei nordischen Länder, Schweden. Nor- «egen, Dänemark beschicken die Schulkongresse de» SchiilvcrcinS »nd haben sich mit ihm zu gemeinsamer Arbeit verbunden Ebenso neuerdings der junge sinnländiiche ev.-lnkh. Lehrerverein und der ungarische Schul, »nd Lehrer- verein. Die deutschen Erziehnngst'ragen beschäftigen ja immer mehr auch jene Länder, und wir können von ihrer Arbeit mancherlei lernen zumal wenn man wie in Norwegen »nd Finnland rechtzeitig erfolgreiche Abwehrarbett gegenüber religGS-">'dggog!>chen NnEtürttern oeleistet bat. Die Arbeit des SchnlvereinS hat sich aber nie aus die Volksschule beschränkt sondern von Anfang an hat er für die zeiamte Schul- »nd ErziehnngSarbeik Berücksichtigung des Elternrechts gefordert. Auch davon koll diesmal in Dresden durch Oberstndiendirektor Mützelseldt aus KaiicrSwerlh »m Sonnabendabend gesprochen werden H a u S n n d T ck> u l e ,ehören zusammen, wenn eS sich um die Kinder ban delt! So hat der Stbulverein auch stets auf keinen Kongreßen Nachfragen sür Leürer von Nninersttätsdozenten behandeln 'allen. Er weiß, daß das beste Schulgesetz zwecklos lein wird, wenn wir nickst rechtzeitig für gesunden Lehrernachwuchs wegen. für Lebrer die trendig mit dem christlichen Ekternhause Hand in Hand arbeiten Noch lind wir weit von diesem Ziele -ntsernt. aber dem Schnlvercin kann niemand den Ruhm streitia machen, daß er ak- erster bis aus den heutigen Tag alS mkitichanender Vorkämpfer sür gelnndeS Zusammenarbeiten von t^anS und Sckmle aus dem Posten gewesen ist. daß er für das Elternrecht sich schon einsetzte. alS nur wenige davon etwa» wißen wollten. Sein Proaramm Ist fortschrittlich im besten Sinne dea Wortes. Es wird sich früher oder später durchsetzen znm Wokste unserer Jugend, zum Woble uulerev ganzen Volke»' Freie Basin für Elternrecht für Glauben», und Ge- wisken-sreiheitk Nur so werden wir endlich den ersehnten Schufkrieden erhalten! Die Anmeldungen an» allen Teilen des Reicks und all dem AnSkande lallen bereits da? lebhafte Jntereße an dem schulkvngreß in Dresden erkennen Die Dresdner christliche Vensr'ernng wird d-m -ihrigen Kongreß zweifellos viel Anregungen mitnehmen können. veetitchK un- Sächsisches MkfftklUNAHW MW- -DU WtVGMkkGk-ElRUN- <M btz Gtztzdomtzar Itztzg 1. La, «1 ganahmitzt datz OrtSgesatz tztz«, »«, W«,«>»>«>»» l» 8a»dae«atnda L»ck«tü »U »«« Gtgdt L«tzd<». g. I« Gt«»tt«U« Bühl«» wir» dt« »trotz« »» ^V«M». ««e, Ttratza". dt« »trotz« »4 >K»l»«M, Gl«»«''» tzi« Strotz« »» ^drk»a«»tzdOrfar Gtrotz^un» i» Gtadtüu« »«ick dt« Gtratz« K .Parranftratza" benannt. tz. Man ganetzmtgt für dies«» Jahr »t« »dhaktzeng «t»«r WathnachtSmesse ans de» Golort« der Nanßtzdtar Markttzal« wt« t« vorigen Jahre. < Ein Ersuch«« der Stadtverordneten. d«n Partei«» A», schristen der Wahlkartei für die bevorstehende Gemeindeivahl kostenlos zur Verfügung zu stelle», wirb abgelehnt, ebenso da» ivettere Ersuchen der Stadtverordneten, dt« Wahlen sür den Reichstag, den Landtag »nd da« Stabtverorbnetenkollegtum getrennt nach Geschlechtern, und zwar bereit» bei der Stabt- verordnetenwahl am 17. November 1020» durchzufübren. b. Den Stadtverordneten werden folgende Bewillig»»««« vorgeschlagen: »I 10 000 Reichsmark für Vauarbetten auf der Jeuerwache Pieschen zur Verbesserung der Jeuerwachschlafräume, ist «1800 Reichsmark für die Lusstellung eine« Wärme- «rzeuger« im stadteigen«» Grundstücke Devrientstratz« 11. it?«l z« Schwerverletzte bei einem Ausverkauf Neuvork. 2.V Sept. Ein Brvoklyner Warenhaus, das einen Ausverkauf von Kleidern und Mänteln zu einem Dollar das Stück angekündrgt hatte, zog gestern eine gewal- kige Menge von Käufern an. Der Andrang vor dem Waren haus war so groß, daß die Vornstehenden in die Jen st er gedrückt wurden, wobei mehr alS 30 Jrauen und Kinder schwer verletzt wurden. Fretberss Finanzen Eine «ewtäeruns -es Sta-trats dem »Der Fluch der bösen Tat" »«titelten Artikel in Nr. 448 ber »Dresdner Nachrichten" erwidert der StadtratzuJreiberg dem »Sächs. Zettungsdtenst". dem wir den Artikel entnommen hatten, folgendes: ..In Ihrer Notiz, die am 23. September 1020 erschienen ist. schreiben Sie. daß die Finanzlage der Stadt Jretberg trostlos sei, und an anderer Stelle heißt es, daß die Stadt sich in höchster Ftnanznot befinde. Diese Bemerkungen sind ge eignet. da» Ansehen und die Kreditwürdigkeit der Stabt Frei- berg zu gefährden. Ihre Notiz geht davon au», daß dt« Stadt- verordneten die Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer zuschläge von 12» Prozent aus IHN Prozent abgelehnt haben, und daß sie ebenso der Einführung einer GtraßenretnigungS- gebühr und der Erhöhung der Feuerschutzsteuer widersprochen haben. Der Rat batte diele Vorlagen etngebracht, weil bet der heutigen Belastung der Gemeinden die vorhandenen Lteuerquellen auSgeschöpft werden müssen. Andere Städte haben diele vorgeschlagenen Steuern und Gebühren in dieser Höhe. Da di« Stadl Jretberg wie all« anderen Städte für gewisse Zwecke auch eine Anleihe braucht, die Aufsichtsbehörden aber Anleihen nur genehmigen, wenn die eigenen Etnnahme- auellcn der Städte au» Steuern und Gebühren angespannt sind, so werden durch die ablehnenden Beschlüsse der Stadt verordneten gewisse Verzögerungen und Schwierigkeiten ein- treten. aber darum wir- die Finanzlage der Stadt Jretberg noch nicht trostlos. In Jretberg steht das vermögen zu den Schulden noch in einem Verhältnis, daS verantwortet werden kann. gcz. Dr. Hartenstein, Oberbürgermeister." - * Beschränkter Dienst im Ministerin« de« Inner«. Die Diensträume de» Ministerium» de» Innern werden fortlaufend und in einzelnen Abteilungen in der Zeit vom 2. btS 12. Ok- tober ge r c t n t g t. Während dieser Zeit findet in den jeweils zu reinigenden Räumen nur beschränkter Dienst statt. Rück sprachen tm Ministerium de» Innern können während dieser Zeit nur nach vorheriger telephonischer Vereinbarung erledigt werden. —* Di« Stadtverordneten werde» sich in ihrer Sitzung am Donnerslag u. a. mit folgenden Angelegenheiten beschäftigen: Wahl von fünf Stadtverordneten in den Ausschuß, welcher zur Untersuchung der anläßlich einer im Marienhvf« ausgetretenen Haarflechte.Epidemie getroffenen Maßnahmen und zur Klarstellung behaupteter Mißhandlungen in diesem Kinderheim eingesetzt worden ist: Wahl der Beisitzer und Stell vertreter der LchicdSstelle sür HauSerhaltung auf ein weiteres Jahr; Belegung der Anüalten dcS Magdalenen- HilsSveretnS und Errichtung eines eigenen Mädchen. Heims: Antrag Bater betr. Ausstellung von Tafeln mit Ge samtplan und Wegweisern im Großen Garten: Maler, arbeiten im Winter alS NvtstandSarbeilen: Geschäftsbericht der Stabtbank für 1628,- Rechnungsabschluß der Grund, rcnten. und Hvpothekenanstalt sür 1628.- Sr. Höhung der städtischen BahnbofSgebühr sür Benutzung de» Gleisanschlusses der Groß Markthalle: Mietbeihilfen sür Kinderreiche.- Antrag Dr. Hartwig, den Rat zu «rfuch,«. »«t Gal eg« »heit »«, Lust «allgradan» »atzt» »» «t«»«». . brr «aüfs>an»fch«ft un» a«^«nü»«r »^« »t«l- ?! lich« J u tz ««g »t» s«r Z«ina«rt«1 chstraß/ wt« »aus, »tm«» »t« VaumrrtL« »u»ÜS»,»r«gt «irb. sehr L,«nat« Parkplatz öl, n»tta« Er»«tl»r»»« ,rf' der Dag«»vr»«««a ft«h«n auch »t« t« »«« f«tzr«» folg, tz«r vor-erllSt«« Zelt a»,«setzt«« »nträg«. —» ««, >,»,,«» »«« -»,»»» «»»»» t, »«»»«, «f»r«t «» Ga»««»««« früh » Uhr auf »«» ««uk«bt«r Gtzt,«»ah,H»s «U »t«, »rtr««oe> „» r,,» UN» «ch,»». «»s»r, »ach »,« ,t»t»esse» »«, «->»««»»« »««» «U »«, »»Sla»»««. »««»»tra»»vort »n« de« «vs»a» ««»»»«». «Al»»» «nicht« ans Sn v«ml»i«s« «in« «an» »«»» Kantzrnttt»» d«S gelttzallnzirk»« mit sech» ««Nn» Maß«» «ul «in«« ftaffUugSr«,« 10 «t>« QuNnimNn KlScha. >«,, «,r. stell»»« »»» d«» wSchtige» «»«»mtz«» la«« «a» stch »ach««, »eu, »m» ns»»«t, Sa» dt« Mrn»d»H»ar«n« «« ««Nr la»O »»« »« Meter »ntt ist: da» s«r»er dt« Lina« »«» Zelte« >«» Meter «»» «te vreNe 70 Meter sowie dt, Höhe 2k M»ter detrSgt. Li« ür»«esch« Verdi», düng von Zirku». »renn, Gpartst-dta» und Lennbatz« in dtesru gtgantiichrn «»«maßen dürft» sa- LttSden «in« Grnsatt», »«den. Krone brtnat mit seinem gewalNge« Apparat dir beste» Artisten, Reiter und Tierlehrer aller Linder, dir erst«» UkraSat«« d«, «en. 80 Revuegirl» und itzaNeltdamen. Die Eröffnung erfolgt am Frei, tag 8 Uhr Der weltberühmte Zoologische Garten aus Räder« ist täglich von 0 Uhr vormittag« bl» zu« Elntreten der Lunkrlheit gtöfsnet Der Fretberoer Vauerriprozeß Atzt«« n»urn ««strktsmmttO Jretberg, Sss. Sept. Am dritten Berbandlungstag begann die Bewetöausnahm« eigentlich noch einmal von neuem, und zwar mit der Berneh«nng »«» Krt«i«alkommiffarS Kratz, der die polizeilichen Vernehmungen geführt hatte, auf Nrund d«ren »te Anklage dann IX Jahr später erhoben wurde. Den einzelnen Angeklagten wurden noch einmal erneut ihre vor dem Kriminalkommissar und dem UntersnchungiSrichter ge- machten Aussagen, in denen meist belastende Acußerungen fest, gestellt waren, vorgehalten. Dabei ergab sich durch Befragen der Verteidiger, daß in den Protokollen gewisse Vorgänge mehrfach schärfer formuliert waren, als sie von den Vernvm. menen gemeint waren. Anberntetl» gaben die Belastungs. zeugen zu. bet de« ersten Vernehmungen mehr ausgesagt zu haben, als sse verantworten könnten. Dabet kam es zu wiederholten Zusammenstößen zwischen dem vor. sitzenden «nd dem Staatsanwalt etnerseil» und der Brrtetdi. gung, weil die Rechtsanwälte Dr. Mangler und Dr. Riedel mehrfach die Behauptung aufstellten, -aß das ver- sahren des Untersuchungsrichter» insofern unzulänglich ge- wesen sei, alö er in einzelnen Fällen den Beschuldigten einfach das Protokoll des Kriminalkommissars vorgelegt habe, so daß mehrfach recht dürftige Protokolle zustande gekommen wären. Der Vorsitzende wies die an dem Verfahren des Unter- suchungSrichterS geübte Kritik alS unberechtigt zurück und führte dann die Gründe an, die zu der langen Dauer der vor. Untersuchung und dazu führten, daß erst lm Juli dieses Jahres der Eröffnungsbeschluß erlassen werben konnte. Die ganze Verzögerung sei in der Hauptsache aus die Ueberlastung der Gerichte und richterlichen Beamten zurückzusührcn. Im übrigen ergab die nochmalige Vernehmung der sämt- lichen Angeklagten n t ch t S n e u e S. so baß man wiederum den Eindruck haben mußte, daß die Anklage durch den Gang der Verhandlung nicht nur keine neue Stütze, sondern eine starke Erschütterung erfahren hat. Im besonderen erscheint die An. klage gegen einzelne .Rädelsführer" im Au»maß de» Er. öffnungSbcschlusseS nicht mehr haltbar zu sein. Der Staatsanwalt benutzte die Auseinandersetzungen z, der Erklärung, daß die tn einer Frage de» Verteidiger» Dr. Riedel zum Ausdruck gekommene Auffassung, der Finanzamts- lciter habe maßgebenden Einfluß ans die Ablehnung eines NicderschlagungsgesucheS ansgeübt, nicht zutreffend set. Gegen Mittag wurde eine Ortsbcsichtigung tm Kasernen, aebände vorgenommen. Wsnn IKrZss Ikren O«umen nicht kekrieckizs, clsnn verrücken 8ie einm,! unrere etterenen leermten. tzikirbieten eine grosse^usrvukl von Loeien »Iler ^nbLusekiete. 5ie veröen Ihren d«> un, siackea In »er Festungszelle Fritz Reuter« Von Hans Hetnrtchsen Tie Stadl Lilberbei-g strebt die Erhaltung ihrer historischen Festungswerke dnrch eine Lotterie an. Von der Existenz dcS schlesischen Städtchens Silber berg, das sich malerisch am Fuße des Eulengebirges erhebt, wüßte man in der großen Weit kaum etwas, wenn dieser Lrt nicht aus eine nerhältnismäßsg reiche Geschichte zurück- blicken könnte und wenn Silberberg nicht die gleichnamige, von Friedrich dem Großen in den Jahren von l7S5 bis 1777 erbaute Festung beherbergte. Mit seinen vergangenhettSumwehten Häuschen und den Neberresten der einst so stolzen, seinerzeit als uneinnehmbar geltenden Burg, träumt Stlberberg in eine sriedvolle. vom modernen LcbensrhnthmuS noch wenig berührte Zukunft hinein. Draußen, an der Peripherie der Stadt, ziehen sich weite Wälder hin. EtniallStore tn die Wunderwclt des Eulen- gebirges. Wie schön ist es hier unter diesen schattenspcnden- den Bäumen! Eine unwirkliche Stille umsängt den Wan derer, wie er sie sonst nur droben in den Bergen und ln der schweigenden -Heide findet. Niemand, der von Silbcrberg aus aus Entdeckungssahrt in das Eulengebirge geht, wird diesen Schritt bereuen. Dem Städtchen selbst mit leinen 1300 Einwohnern gibt die umwitterte Festung eine eigene romantische Note. NingS nm das Festungswerk mit seinem hochragenden Turm, gähnt ein etwa 20 Meier tiefer Wallgraben, der teilweise tn den Felsen eingchnncn ist. Auch die den Turm umgebenden Kasematten sind von Menschenhand tn den Stein gemeißelt. In einer der Zellen hat Fritz Reuter tn den Jahren von 1831 bis 1837 einen Teil seiner Strafhaft verbüßt. Beim Betreten dieser Zelle fallen sofort zwei Löcher tn dem Stein st,ßboben auf. die tn ihrer Form einem Schuhabfatz ähneln. Wie erzählt wird, loll der junge Reuter, von Unruhe getrie ben diese Löcher tn den Boden gebohrt haben! Es hat einen eigenen Netz, tm Gedenken an Fritz Reuter ln der Zelle zu verweilen und leine .FestungSttd" an dem geistigen Auge oorüberziehrn zu lassen. Man sucht sich in seine Lage hinrinzuvrrsrtzen, sucht leine Gefühle und Empfin dungen nachzuerleben, die hier in dieser dumpfen Zelle seine Brust durchtobt von draußen her drang durch da» schmale vergitterte Fenster gedämpft das Leben an sein Ohr. lachte wie höhnisch ein goldener Sonnenstrahl in dir Zell« hinein, tönte in der warmen Jahreszeit da» Konzert ber gefiederten Sänger. — und er ein Gefangener hinter dicken, grau- düsteren FrstungSmauern Und man begreift, daß er un- rutzig tzter in der Zell« -in und tzer geschritten ist. glaubt, »atz er «tt seine» Absätzen diese Löcher t« »«» Gtetnsutz. baden gebohrt hat. Denn — höhlt nicht auch steter Tropfen den Stein? Es ist ein romantisches Städtchen, dieses Silberberg mit seiner Festung. Noch findet die Masse nicht hierher, noch ist Silberberg nicht „entdeckt". Wie lang« aber wird eS dauern, biS es mit dem Schlummern dieser reizvollen Stadt vorbei sein wird? Denn immer größer wird die Zahl der Groß, stadtmenichen, die weltvergessene Orte zum Fertenziel rrwäh- len. Hoffentlich kommt nicht auch Stlberberg bald tn „Mode" — das wäre schade um die Stadt und um die geschichtlich so tnteressante Burg, die stillen Menschen so viel zu erzählen weiß . .. Kunst un» WMnfchast ck* Mitteilungen der Sächsische« StaatStheater. Opern haus: Morgen. Donnerstag, „Die Fledermaus" tn der neuen Einstudierung und Inszenierung tn der Besetzung der Premiere. Musikalische Leitung: Kurt Strtegler. Regie: Waldemar Staegcmann. Anfang 7 Uhr. Freitag, am 27. September, außer Anrecht, „Alba" mit Elisa Stünzner tn der Tttelpartie, Mar Lorenz szuin erste» Male Radamcss, Jnar Anftrcscn lzum ersten Male RamphiSI, Helene Jung, Friedrich Plaschkr, Willy Bader, Hanns Lange, Elsa Wieder izum ersten Male Prtestertni. Tänze mit Susanne Tombois, Gino Neppach, der Tanzgruppe und der Tanzschule. Musikalische Leitung: Hermann Kutzschbach. Spielleitung: Waldemar Staegcmann. Anfang X? Uhr. Schauspielhaus: Freitag, den 27. September, An» rechtreth« N. Wiederholung dcS Schauspiels „Königin Tamara" von Knut Hamsun, deutsch von Gertrud Ingeborg Klett. Spielleitung: Georg Kicsau. Anfang X8 Uhr. ck« KkasieraSeu». Johanna LSHr, dl« hier in Dr«»h«n ichon bekannte Stuttgarter Pianistin gibt am Mittwoch, S. Oktober, abend» 8 Uhr im Ületnen KousmannschaslSsaal, Ostra-Allee, «inen Klavier abend. Dt« Künstlerin ipielt Kompositionen von Schumann, vrahm». Reger. Karten bet RSnlsch. P«»a,m,i,« d«, r«»k«»st. Mittwoch, abend» 7.SV Uhr finde« der dritte »inführnngdabend in berühmte Faust-Musiken statt. Vor tragender Geo Becker, am Flügrd: Kvr« von Sesssnger. Spnserpatoriu« sii» Mnfik »nd Th»««««, «nliitzltch dr« «0- iährigea LrhrtSttgket« der Hochschuliehrrrtn Mary Wollen am hiesigen Konservatorium wirb am Sonntag, W. Srptrmber, vorm. N Uhr im Koniervatoriumllaal«, Landhaiidstraße 11.2., «ine Jubiläumsfeier staktiinden, zu der Freunde und Bekannt, dtrser Sesangdmetstertn willkommen sind. ?» In »er Sächsische» van»««»i»tt,t»«r (Japanische, Palat,, Wtlhelmptatz Ns ist Mittwoch, de« >8. OktaLer, von 1 bi» 8 Uhr da, Zimmer ,«r Kostbarkeiten da« letztem»! in diese« Jahr« ge- Issnet. I» Winter bleibt bi« »nbftelluna geschlossen. Eintritt frei. Sa» »«»« Drama »an Mag tzalba. „Präsidanteuwahl" erlebt Sannabrn», ». Saptamber, i» Städtische» idealer t» Td«»»itz seine Urauflührung. Gleichzeitig wird e, ^uch tn andere» Städte» ausgesUbr», darunter «m Stadttheater Loltbu». s* Ora«lkonzert in der EhristuSkirche. Der zweite Abens brachte ausschließlich Kompositionen von Hanns Kötzschke, instrumentale und gesangliche Werke, die nach Anlage und Durchführung vielseitiges Können beweisen. An erster Stelle hörte man eine vor länger als zwei Jahrzehnten «ntstan- den« E-Dur-Tondichtung für Orgel. Ihr stoss- liches vielerlei ist zu virtuosem Glanze wirksam gesteigert, ein „Danklied" von nachhaltendem Eindruck. Die Es. Dur. Fug« bringt im ersten Teile kontrapunkttsche Feinarbeit, verliert sich dann aber in zu ungebundene Brette. Harmv. ntsche Vielgestaltigkeit gibt dem D-Moll-Adagio saus der 2. Biolinsonatei gewinnenden Retz. Ueberaus geschickte Hand bekunden die vokalkom Positionen. Das Ali- solo «Es gibt so bange Zetten" ist von vorzüglicher Wirkung, di« bedeutsame Steigerung dort erfährt, wo der vom Männerguartctt gesungene Choral „O Lamm Gottes, iinschilldtg" eingeflvchten ist. Gern lauschte man weiterhin dem As-Dur-Duett für Tenor und Baß „Wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmet". ES ist von Wärme und Schwung erfüllt und zeigt Reichtum an imitatorischen Bornehmhetten. Den zweiten Teil der vor. tragSordniing füllte die C h o r a i k a n t a t e für Alt, Tenor, Bariton. Baß. Violine. Cello und Orgel: „Die Verklä- rung Christi." Zugrunde liegt das geistliche Lied „Wie wohl ist mir, o Freund der Seelen". Zu breit auSgesponnen erscheint das ES-Moll-vorsptcl sür Orgel In kontrapunk- tischer Beweglichkeit ist da» Barttonsolo sJeiuSI gehalten mit der Choralmelodte al» cantun kirwun aus der Orgel. Das Baßsolo lMoses) zeigt allmähliche Steigerung der Mittel durch volleren Orgrlsatz und Hinzutritt der Violine. Kunst volle Arbeit enthält das Tenorsolo lEltaSI mit der Choral- mrlodle lm Alt. ein polyphoner Satz, ber kompositionstechnisch ans ragender Höhe steht. Ein Bokalterzett mit kräftigem „Amen" bringt der verklärungSstimmung wirkung-schönen Ausklang. Die Wiedergabe der Werke durch Elisabeth M er blich sAltl. Martin Seybel und Willy Jus» sTenorl. HanS Ltnbner Ivaritonj. Kurt Böhm« IBatzl. Annaltele Bteritz lvtoltnel. Georg Klau» iTelloi und Kötzschke sOrgels verdient restlos Anerkennung. Der Besuch hätte bester sein können. L. D. s* Robelpretöträsier Zssamonb, f. Der Ordinarius für anorganische Chemie an der Universität Götttngrn. Professor Dr. Richard Zsigmondy. NobrlpretvtrSger sür Chemie de» Jahre» 1020. ist im Alter von 04 Jahren gestorben. Sr war geborener Wiener und machte seine Studien dort und in München. Seine akademische Laufbahn begann «r al» Privat- dozen» tn Graz, war dann mehrere Jahr« am Glaswerke Schott al» wtssenschostlicher Mitarbeiter tätig. ISO« erhielt er dt« Professur tn «öttingen. E, «ft unter andere« der Er- sinder diverser gesärLter und getrübter Glatzsorte». Get»
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