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Dresdner Nachrichten : 06.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188101060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-01
- Tag 1881-01-06
-
Monat
1881-01
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.01.1881
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Vre«Leir 1881. -Mark -»H,ae. «in»«lnc Numm. U> >u»a^ 32000 »Ir dt« «Uckaab« rinaejandirr Na» «ilcrtpte macht sich dt« Redactton nicht »rrdtiidltch. S»I«r»te«-U»»aInnl autwärt»! chch»s««»«ti, ». »»«>»« in Ham. dur«, «rrttn, W,«n. Sclpgg. vascl, Bik»Iaci.»,ant,urta.M. — «ud. M»Ä« tn V«rltn. Lei»ga. Mik». Hamdnra, gr-nksurt a.M.. Mit« ch«n. — Latid« ch »«. tntzranllurt a M. — vureaux d. „An»alt»««>- »«««».—u»r«>ß lmcktt», NuINer ck t«. in Ports. ^ Hl« IaI»>I»r««tr<»-^»l»riI- L L. »«rsM Hagebkatt für Wolitik, Unterhaltong, Geschästsverkthr. Sörsenbericht, FremLeuliste. k A. j»drr»»i. L«c>«r»tc w«rd«n vt»rt»nk«t« l» dt» ildd«. » Ul), an»«,»»««». *a»nl»,« dt» Mtitai» »>Ntr. « Neustadt nur a» Wochentagen: ßr. Kloliergasse Rr.L sts Nachm. 4Uhr. - Der Raum etnee «tNlOlUW« Prtiijetl« to!ieil.',PIgt. <ttNg<M>It dl« Zeile u» Psge. iituc Garanilcssür da» »achst- ttiglge iLrschcmen der Inserate wird nicht gegeden. 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XeuortH Äüi'MIl'lMIMMP P^rlö. Bei der »Leerdlgung Hsanqu?»'öer"Rviljüettefträsse^iM^'»is'ßem MrMke "käm^öä)"felne'öe7s" Uireckt. Die Ärr.üe /'-».G-mten des Lr.inövt,ai».mke« ioliUcn vem ^clchenwti^eu 2«),(xx»Pcrio»e». mcckenowcribe Unortiiuiia ver. dno cn>vt>che 2>olk cil)iclk UnkerseDrute» u»b snü in 6S ertönte» rie Ruie „tLo lebe Rocl-ciori" und „Cö lebe die '.'1 arnm. Leitern Slvcnd itNid ein eine Lecunde anbnUenr ^NtiltNid, dem cnroeiiltt'e» ^cslland und -linerlkn verbreitet locinle Revolution". Avncieve» von dem arosie» tSebr.inae In j des l)citiacö (srdbebcn statt. ! werden. LS» Rr:«. Witterung vom». Januar: Barometer nach v»kar «vtow.wallsttave tv. sAdbS.a II.) I tzluSslcttten tür den <> Januar- ^re,7ktl I^mver.itur „m > 771 MtU., seit gestern I Mttt. gestiegen. Ttnrmomelogr. ,u «kaum e .-t o UI, „t.d,- I . . . ^>u»"tl,tr» „. .^»itUrll. Lcillpcraiur UNI j Demo. EtSvuntt. höchste Demp. I>» W. Ost-Wind. Bedeckt. Reaum.:»»w.. »tedr.tvetrlctpunkt, stellenweise auilltirend. Donuerftag, 6. Jainiar. Verantwortlicher Redakteur sllr r>'- Emt! Bierest i» Dresden. Aus Anlaß der Erhöhung der russischen Eingangüzölle steht in dem preußischen Landtage eine Interpellation bevor. Eigentlich wäre der Reichstag der geeignete Ort für diese Beschwerde; da er aber zur Zeit nicht versammelt ist, außerdem aber kein deutscher Bundesstaat so unmittelbar und so hart unter dein brutalen Vor gänge Rußlands leidet, als vom Königreiche Preußen die Lstpro- vinzen, so ist cs nur dankenswerih, wenn im Berliner Landtagssaale der neueste russische Liebesdienst zur Sprache kommt. Fürst Bis marck, in dessen Ressort als preußischer Handelsminister die Zoll- amielegenheit überhaupt einschlägt, ivird für den Sonnabend aus Friedrichsruhe in Berlin erwartet. Er scheint es nicht ungern zu sehen, daß er im Abgeordnetenhause persönlich erscheinen und seine Ausfassung öffentlich bekunden soll. Vor wenig Jahren erst hat Rußland, indem es bestimmte, daß die Eingangszölle nicht mehr in Papierrubel-Währung, sondern in Gold zu zahlen seien, dieselben um etwa LOProrent erhöht; jetzt steigert es die ohnehin hohen Zölle um weitere 10 Prozent. Die Armuth des preußischen Ostens ist bekanntlich nicht bloS die Folge der Ungunst des Klimas und der Unfruchtbarkeit des BodenS; einen guten Thcil der'Roth der dortigen Bevölkerung verursacht der Mangel eines nachbarlichen r'lbsatzg- bietes für ihre Erzeugnisse. Selbst die Einfuhr nicht- oder gcringzollpslich- tiger Maaren aus jenen Provinzen verhindert Rußland durch Zvll- und Polizeichikanen aller Art. Umgekehrt läßt Preußen bei der Einfuhr russischer Produkte eine ziemliche Koulan; walren. Jetzt tönen nun aus den preußischen Ostprovinzen am lautesten die Kla gen über die lOprozentige Zollerhöhung. Es ist leicht möglich, daß Fürst Bismarck die Erklärung im Landtage abgiebt, daß die preußi sche Regierung endlich mit Energie an die Regelung des Grenzver kehrS herantritt, um denRussen zu ihrem eigenen Schaden begreiflich zu machen, daß auch Deutschland Mittel in den Händen hat, die Unbill zu strafen. Das so unerwartet cingctretene Ableben veS halbjährigen Prinzen Ulrich von Würtemberg, einzigen Sohnes des präsumtiven Thronfolgers, des Prinzen Wilhelm, hat die früher schon laut ge wordenen Besorgnisse vor einem dereinstigen Ucbergange der Re gierung an die in Oesterreich residirendc herzoglich würtembergischc katholische Linie, insbesondere unter der alten würtembergischen Bevölkerung und Prälatenschaft wieder wachgerusen. Ter Alt- würtemberger in seinem starren orthodoxen Lutherthum und seiner gründlichen Perhorrescenz des Katholizismus vermag sich absolut nicht in die Eventualität zu finden, eines schönen Tages von einem katholischen Fürsten regiert zu werden. Das würde der Herzog Philipp von Würtemberg sein, der, ein Enkel König Louis Philipp's von Frankreich, mit einer Tochter des Erz herzvg Albrecht von Oesterreich vermählt ist. Als l81l) der König von Würtemberg die Verfassung verlieh, bezeichnte er die That sachc als unmöglich, daß jenes wesentlich protestantische Land einen katholischen König habe. Nun ist der König von Würtemberg nach protestantischem Staatsrecht zugleich oberster Bischof der Lan deskirche; eine Klausel, daß unter eineni katholischen Könige die Wirksamkeit des Summepiskopats auf einen Geheimrath, ähnlich wie die io kvaopvlims beauftragten Staatsminister Sachsens über geht, ist 1876 aus der Verfassungourkunde beseitigt worden. Ver muthlich wird nun der würtembergische Landtag die dadurch ent standene Verfassungslücke wieder ausfüllen. Einstweilen ist jedoch die Hoffnung, daß der protestantische Stamm des schwäbischen Königreichs noch neue männliche Sprossen treiben könne, keineswegs ausgeschlossen. Hüte man sich in Schwaben, den konfessionellen Gegensatz der verschiedenen christlichen Glaubensbekenntnisse zu ver schärfen. Nehme man sich vielmehr an uns Sachsen ein Beispiel, wo nach Erfahrung und Geschichte, Vergangenheit und Gegen wart der Freiheit und Kraft der evangelischen Kirche kein Abbruch geschieht. Vielmehr weist die ganze moderne Ent wickelung die Christen aller Bekenntnisse eindringlicher und ernster denn jemals darauf hin, das sie Trennende zu ver gessen, vielmehr zu pflegen das ihnen Gemeinsame, um Schul ter an Schulter zu stehen gegen den Feind, der gleichzeitig eine Gefahr für die Gesittung, die Freiheit und den Wohlstand der Völ ker wie eine Bedrohung der edelsten Glaubenssätze des Ehristen- thumS: der sich erbarmenden allgemeinen Menschenliebe ist. Das möge man in Würtemberg nicht vergessen. Keine Schwabenstreiche, Ihr Herren am Neckar! Befehdet Euch nicht wegen deü Glaubens Eurer Fürsten, sonst reiben sich nur Jene die Hände, welche jeden Augenblick bereit sind, über die entzweiten germanischen Völker neue Fürsten und Herren diesmal aber von Mammons Gnaden zu setzen. Der kaiserliche Statthalter von Elsaß-Lothringen, Feldmarschall v. Manteuffel fährt, getreu seiner auf die Versöhnung berechneten Politik, fort, di« Beamten zu entfernen, welche nur von eiserner Strenge einen Erfolg des Germamsirung-pro,esieS erwarten. Der Gouverneur und der Commandaitt von Straßburg, Generalleutnant v. Schkopp und Generalmajor v. Bauer haben ihren Abschied ringe reicht; dem Polizeidirector von Straßburg, v. Saldern, wurde ein vierwöchentlicher Urlaub ertheilt, von dem er vcrmuthlich nicht wieder auf seinen Posten zurückkehren dürfte. Auch andere „stramme" Beamte sollen an'ü Auswandern denken. Die Elsässer Bevölkerung, auf deren Wohlergehen eü mehr ankommt als auf das Behagen jener Beamten, wird darüber nicht trauern. Dieser Bcamtenaus-und Rück zug nach dem gelobten Lande deSKorporalstockcS zeigt, daß man höchsten Ortes nicht gesonnen ist, die neuen Reichülande zur politischen Recht losigkeit herabzudrücken, sondern sic human zu behandeln und zu vollberechtigten Reichsbürgern zu erziehen. ^ Das Unwesen der immer mehr übcrhandnehmcnden „Aus verkäufe" in allen Arten von Geschäften blüht namentlich auch in Wien Ebenso regen sich auch dort die ehrlichen Geschäftsleute aearn anderwärts am Platze und nützlicher, als Differenzen zwischen Kunst akademie und Polytechnikum, Eladtrath und Stadtverordneten über die Verwendung von Stisiungsgeldern! Nicht wahr'? Dem zusammengetretenen englischen Parlamente legt die Re gierung wohl einen Gesetzentwurf über Anwendung von ZwangS- maßregeln in Irland, aber nicht über Reform der irischen Boden- geietze vor. Man will also erst durch Gewaltmaßregcln den irischen Bauer wiederum den Landlords unbedingt unterthun machen. Wie verkehrt! Gerade unter dem Drucke der jetzig,n Zustände wären die Landlords am ehesten geneigt, das Reformwerk der Lodengesetz gebung energisch zu fördern. Inzwischen ängstigt sich John Bull unter den Gerüchten von allerhand teuflischen Schandplünen der Irländer. Bald sollen sie britische Schiffe mit Torpedos in die Luft sprengen wollen, was nicht begründet war ; bald sich der Waffenarsenalc in London bemächtigen wollen. Gebt den Irländern bessere Gesetze und die Möglichkeit zu leben! Die französische Regierung trifft ihre Vorbereitungen für die Volkskundgcbung, die bei der Beerdigung des ErzverschwörerS Blanqui zu befürchten steht. Es ist wahr, daß seit der ersten Ein- spcrrung Blanqui'S, 1840, auf ihm ein schlimmer Verdacht lastete. Im Lager seiner eigenen Parteigenossen wurde ihm der Vorwurf der Feigheit und des Verrathes gemacht. Er wurde beschuldigt, dem Straßenkampf selbst ausgewichcn zu sein und die beiden an deren Führer Barbös und Bernard treulos im Stich gelassen zu haben. Weiter soll er nach seiner Verurtheilung zum Tode dem Ministerium die Geheimnisse der Verschwörungen, welcher er an- gchörte, vcrrathen haben. Barbös, dessen Aufrichtigkeit selbst von seinen Gegnern anerkannt wurde, beschuldigte Blanqui in dem Pro zesse ganz direkt dieses Verrathes. Bis kurz vor seinem Tode, ins besondere als er im vorigen Jahre sich mehrfach um ein Deputirten- mandat bewarb, tauchte die erwähnte Anklage stets von Neuem auf, ohne daß sie jemals widerlegt worden wäre, so daß es wie Ironie klingen muß, wenn das Organ Rochefort's, der „Jnttansigeant", Blanqui als den „verchrungöwürdigen Apostel der mokralischen Idee" bezeichnet. Die Revolutionäre schlachten selb;, das Skelett eines Vcrrütherö ihrer Sache, wie Blanqui, aus, denn dieser Mor limer starb ihnen z u gelegen. Sltlukant teil Dienst bel Sr. Mal. dem Könige, demnächst der G die mit diesem Täuschungötreiben verbundene Schädigung. Der Wiener Stadtrath ist ebenso wie unsere Behörden durch die nur dem schachernden Großkapital»! zum Nutzen gereichende Gewcrbesrcihcit verhindert, etwas Durchgreifendes dagegen zu thun. Aus erhobene Beschwerde von Gewerbtreibenden hat aber doch der Wiener Magistrat angeordnet, daß solche „Ausverkäufe" nicht mehr geduldet werden sollen, bei denen das auszuverkaufende Waarenlager fortwährend ourch neue Maaren ergänzt wird, so daß eine eigentliche Täuschung des Publikums statlsindet. Eine Eontrole der „spottbilligen" und zum Generalmajor mit rem' Standauanler in Leipzig bevor, .hinter dem Ankaufspreise" stattfmdcnden Ausverkäufe wäre auch - " ^ em Vorstand dcS Haupttieueramtcs Pirna Wl!l leide der Reihe nach, vom Herrn Generaladlurant Gencrallieute- nant von Earlowiß an'angend, übernommen wirk. Dem säctn. Gesandten am kgl. preuh. -Hole, »rirkl. Geh. Rath v. N ostttz - WaIlwlß. ward das Eomwiirkreuz t. Kl., dem Kammerherrn v. Helldors. s.ichs. Gesandten am k. k. österreichischen -Hole, das Gomthurkreuz L. KI. tcS Ver« dicnstordenS verlieh-,.. - Wie alandwi.rdlg verlautet, sieht in Kürze die Beicrte- rung des Obersten tcv Lchükenrcgimcnte, Hrn.v. Tschirschkl), Neueste Telegramme ver ..Trcsvuer Nackr." v 5. Jan Berlin. Der BundeSrath nimmt seine Plcnarslhunge» am Montag wieder aus. Ferner thcil» die ..Prov.-Eorr." mit Der Reichskanzler Fürst Bismarck wird demnächst nach Berlin zurückkominen. Der VolkSwirthschaitörat» wird voraussichtlich in nächster Woche znsammentreten. Die Ministcrkoiiicrcnzcn im Bundesratve sind für Ende Januar in Aussicht genommen. Wien. Eine Finanzgrurve itie Wiener llnionbank und die deutsche Effektcnhank in Frankfurt) erstanden die neue unga rische Papterrentenanieihe zum Eourie von 7.',-78. Tic ungarische Kreditbank bot 74. Das Resultat hat verstimmt. Parts. Der Neffe der in der Affaire Girardi» vieige nannten Gräfin Brimont bat sich mit Granr geschlagen: Letzterer «dielt einen Stich unter dein rechten Singe. Gefährlich ist die Verwundung nicht. — An der Beerdigung Blgngui ö nehmen alle hervorragenden Communarden Theil. Zahlreiche Polizei mannschaitcn sind autgebotcn. London,». Januar. Am Montag Abend ist viermal der Veriuch gemacht worden, die Liverpooler Docks durch Petroleum in Brand zu stecken. Die Regierung hat beschlossen, mehrere weitere Regimenter autz Indien nach Transvaal abzusendcn. Jrlanv. In Newbrook fanden am 4. Januar Abcndö ernste Ruhestörungen statt. Eine große Mcnschcnmasse versuchte die Gcrichtsbcamtcn zu verhindern, niedreren Pächtern den Ge rlchtöbeschl zuzustellen, wodurch dieselben aus ihren Stellungen entfernt werden sollten. Die Polizei griff die Menge mit dem Bavonnete an, wobei mehrere Personen verwundet wurden, dar unter 4 töbtlich. Berliner Börse. Die heutige Börse «öffnete in unent schieden« Haltung, wofür die Gründe tn politischen Momenten sowie in dem heute veröffentlichten Bankausweis, wonach sich am NI.Decembcr die Anlagcn um llttMillionen vcrmehrthatten, zu suchen sind. Später wurde es in de» leitenden Bergwerks papieren etwa» belebter, wodurch auch das Geschält Im Ganzen eine größere Festigkeit erhielt. Aut matte Wiener Notlrungen schwächte sich aber die Stimmung recht bald wieder und der Schluß war ausgesprochen matt, Ereditactien, nur ganz vorübergehend be festigt, notiren ll, Franzosen l'/s, Lombarden 2 Mk. schlechter. Eiscnbabnen konnten sich nur tbctlweise aus dem gestri gen Standpunkte erhalten. Elbcthal 4 Mark schlechter Preußische Prioritäten fest, österreichische weniger beachtet. Deutsche Fonds bei festen koursen recht belebt, in fremden wenig Verkehr bei knapp behaupteten Eoursen, mit Ausnahme etwa von Russen. Banken still und wenig verändert. DlScontvgcsell- schalt Dresdner BankProc. niedriger. Bergwerke fest, die spekulativen schwankend. Von Industrien erfuhren Maschi- nenactlcn mehrfach Rückgänge. Hartman«, Zlmmcrmann und Lanchhammer je l Proe. niedriger. Körner i Proc. höher. Lokales nud Sächsisches. — Durch die neuerliche Ernennung des Herrn Major von Schimpfs zum könlgl Flügclabiutanten und die Rückkom manklrung des könlgl. Ordonnanz-Offiziers Herrn Hanptmann von Kirchbach zu seiner Truppe ist der Etat der königliche n Abiuta ntcn wieder voll und deren Dienst «ür die Zelt, wäh rend welcher die könlgl. Majestäten taS hiesige Rcsidenzschloß bewohnen, wieder derart geregelt, daß sich die drei zur Zeit tunktionirenden kal. Adjutgnten sein General- und zwei Fliigel- adlutantcn) allwöchentlich im Dienste ablvsen. Gegenwärtig und »war seit Neniabr versteht Herr Maior von Schlmvff.atS iünaster Hauptsteueramtcs Pirna Wilhelm Wagner ist die iigchgejuäite Versetzung in een Ruhestand bewilligt worden. — Die sonst regelmäßig am S. Januar adgehaitene sogen! Obe ri orli mcisler!agd wurde am 4. Jan. mit der Berg« kellcrjagd vereinigt. Sin derselben nahmen c-:e. Mai. der König und II. KK. -Hoheiten Prinz Georg und Fiiedrich August Theil. Von den 12 Obci>erstmcistcrn des Königreichs erschienen 8 beim Rendezvous halb 9 Uhr in der könizl. Villa zu Streb!«». Daö Jagdergebniß, 244 Hajen, war nicht sehr ansehnlich. Die Jagd- taiel wurde im tönig!. Residenz,chlossc abgehalten. — Gestern Abend V Uhr fand im Stadtvcrord« »cten-Sitzungösaale unter Vorsitz teS -Herrn Ober- dlirgcrmcisiers 1-r. Stübcl die Eiwührung der neu- dez. wlcdergkwähitcn Mitgüct« dcS Slattvcrortnclen - Kolle giums und dessen Neukonsiitntrung statt. Aus der Ansprache des Vorsitzende,! ward c i e Eröffnung, daß inzwischen auch die der Legung der Pierdedahn über die AugustuSbrücke blöder ent- gcgengesiandenen Bedenken der königlichen Polizeldircklton gefallen scic», mit lebhaftem Bravo begrüßt. Die Nen-Kcn- »fticilniig des Collegiums ergab mit t>2 von 70 Stimmen die Wiederwahl Herr» Holratd Ackermann s zum Vorsitzenden sd> Stimmen fielen aut -Herrn St.-V. I)r. Wlgard, ie l aus die St.-V. Hericn -Hoiralh Damm und Rechtöanw. Emil Lehmann); der zum 27. Mal zu diesem Ehrenamt Pcruicne nahm die Wahl nach längerer sinniger und warmer Dankcsrete an und bestieg wiederum den gewohnten Ehrenttudl. Zum ersten Viee- Vorftehcr ward -Herr Rechts nwalt Einit Lehmann, zum zweiten Heir Hoiratb Damm gewählt. Während der Elftere die Wahl annahin, lehnte -Herr Hoiratb Damm zum allgemeinen Stau nen ab. Der Fall Ist üveihaupt nur einmal in den Annalen der Stadtverordnele» dageweien und wirb zunächst dem später zu konsiituirenden RechtSauSschuß zur Begutachtung überwiesen; inzwischen bleibt die Stellung beo 2. Btcc-Vorsieberö offen. ES folgten darnach noch die Wahlen der Schriftführer, der Ausschüsse und die Verioolung der Plätze. — Eine große Anzahl der in Poller Gala und großer U nlfori» zur Ncnial rscour am königl.Hvse hier von auSwartß erschienenen Nolabilikätc», darunter auch der Rector der Leipziger llnirecsität, Professor 1)r. Lutbardt, benutzte das Helle Neu- jahrotagswcttcr.um vo» sich aus dem bcrübmtrnAtcllcr tec'Hospboto- graphcn rcich-.Hanfttängl cine inusirrhafte Photographie mit nach der Provinz zu nehmen. - Mehrere Mitglied« dcS könlgl. stenographischen Jnstitut>.s hier haben den wiederholt«, ehrenvollen Antrag «halten, die Verhandlungen teS Provinzial-Lcinttageö für Schlesien in Breslau stenographisch auizuiiehmcii. Die Ver handlungen beginne» In diesem Monate. — De», Ltadlraih muß neuerdings die Eröffnung der kgk. Kreic-Hauptinannichaft zugcgam.c» sei», daß die Pferdebahn über die Auguiluohrückc gench m t g t worden i,t. Wenigst«,- sicht man im Stattrathe dem Eingang der betr. Entscheidung mit aller Sicherheit und in voller Beruhigung entgegen. Ge spannt ist inan namentlich aut die Begründung der zustimmenten Entscheidung der kgl. KrelShauptmannschait. In der Bürger schaft darf der freie Blick, von dem sich diese Behörde bei der Bcnrlhcilung der VkrkchrSvcrhältnisie abrrmalS bat leite» lassen, nur crus Znstimiiiuiig rechnen. Wir gratulircn der ganzen Stadt, besonders aber der Neustadt, zu dieser Pfcrdebabnconccssion. - Auch bei uiiicrcm sächi. Armcecorps tritt, wie cS scheint. In neuer« Zeit ein Mangel an Offizieren ein. Bei ten letzten Avancements sind nicht nur verschiedene säctss. Reserve offiziere in der aktiven »Armee, sondern auch mehrere nicht,achsische Offiziere lauS vralinschwcigischen, würtembergischen und baycr- sck'cn AriiicecorpS) angesicltt worden. Die beiden neuen iachs. Infanterie Regimcnicr er ordern zur Besetzung der etatmäßigen Oifiziersiellen nicht weniger als >2 Stabsoffiziere. 24 Hauptlculc» 24 Prcmicrleulnants, :r«, Leutnants und 8 Portepeelunk«. — Gestern »Abend von 7 Uhr ab wurde in der durch viele Hunderte von WachSkcrzen «leuchteten russischen Kirche der VorgotteStienst für das diesmalige Wcibnachtöiest begangen, während rer -HauptgottcSdientt beule Vormittag von >1 Uhr an slattfindct. Da Wclbnachtcn von de» griechisch-katholischen Christen unter großem kirchlichen Pompe geleiert wird und die Geistlichkeit zu diesem kirchliche» Feste die kostbarsten Gewänder anzulcgen pflegt, so wirb cS heute wohl bem russischen Gottes» hause nicht an »Besuch schien. - I» »Brighton lEnglandi ist am 31. Deceinber ein Poli tiker von »Ansehen und makellosem Rufe gestorben, der wieder holt Im Königreich Lachsen eine bedeutsame Rolle gespielt hat. ES Ist »Arnold Rüge, ein Schriftsteller von hoher geistiger Bedeutung. 1802 aus der Insel Rügen geboren, büßte er seine Thelliiabme an der Burschenschaft mit Olährig« FestungSbatt; 1841 siedelte er von Halle nach Dresden üb«, um die deutschen Jahrbücher heraiiöziigcbrii. Die Ccnsur ma-i te Ihm jedoch taS Erscheinen diel« politischen Blätter iiniiiöglich: 184? gründete er In Leipzig eine Verlagsbuchhandlung, die 1851 unterdrückt wurde. »Am Malciufstand in Dresden 1849 nahm er lebhaften Antbcil, er wurde deshalb zum Tode vcrurlhcilt. Vor der Voll streckung dieser Strafe rettete ihn schleunige Flucht nach Eng land. wo er seitdem eine zweite Heimath land. Seit 1879 erhielt der ehemalige Revolutionär vom deutschen Reiche einen jährlichen Ehrensolb von 3000 »Mark. — Aus der Kochstraße zu »Berlin wurden am Montag Abend zwei ais Hehler bekannte Personen ergriffen, als sie gerade mit den in der »Nacht zuin 23. dieses Monats Hierselbst gestohlenen Silbersachcn nach einer Silberschmelz anstalt gehen wollten, »in daselbst das gestohlene Gut ein- schmelzcn zu lassen. Seitens der hiesige» Polizei war üb>tgrnö gleich von Anfang an vernuitdet worben, vah die gestohlenen Sachen nach »Berit» gewandert seien. — El» wirkliches AmtSjublläuin beging am 2. Januar der Vorstand der Kanzlei dcS Fürsten von Schönburg, Herr Hoiratb Martini in Glauchau. 50 Jahre treu im DIettste verbracht, das unterscheidet sich hoch etwas von den so bäustacn künstlichen 25iährlgcn Jubiläen, wie sie mclstenthellS jeder Be amte feiert, der nicht schon hochbetagt seine Function ontrltt. Herr Hosrath Martini trat in, 24. Lebensjahre in den Dienst de» tt-ürsten non Glaucha» und erreichte nach und nach die Vorstand.
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