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Jur Reichstags-Stichwahl! Asm national gesinnter, königstreuer Wähler versäum« seine Pflicht zu erfüllen. Die Wahl findet in den beiden Dresdner Wahlkreisen in-vgen von Vormittags 10 Uhr bis Abends 0 Uhr statt. — Auf der 10. Seite der heutigen Nummer veröffentlicht der Wahlausschuß sür dis Kandidatur Weidenbach die Evahlst-ll-N für alle Dresdner Wähler, ss daß sich dieselben, soweit sie es noch nicht gethan, über ihre Wahlstelle für Weidenbach oder Hsnerbach unterrichten können Die Bürger Dresdens haben morgen die Entscheidung zn! blutiger Konflikt dle Lösung bringen, bei dem es sich um den treffen, ob Vertreter des nationalen Gedankens und der staatlichen! Kamps um die höchsten Gü.rr »nd Interessen handeln würde. Ordnung in den Reichstag gesendet oder ob fortan diesseits und' Mit verschränkten Armen läßt oiesc.c Konflikt herankommen, wer jenseits der Elbe siegreich die rvthe» Sturmfnhne» der Revo lnlionäre über Sachsens Hauptstadt wehen und die Schmach künden sollen, daß Vaterlandsliebe und Königstreue in Dresden nicht mehr stark genug sind, um dem Ansturm Derer zu widerstehen, die. Kaiser und Reich, König und Staat durch blutigen Umsturz be seitigen wollen. Schon die laute» Triuinphgesänge, die nach den Ergebnissen des ersten Mahlganges die Sozialdemokraten aus aller Herren Ländern angcsllmmt haben, mühte zum vollen Bewußtsein dessen führen, was morgen aus dem Spiele steht. In de» Jubel unserer nmstürzlerischen Organe mischen sich die Frendenausbrnche unserer Feinde im Auslände. Franzvsen und Ezechcn, Dänen und Polen haben den Genossen in Deutschland ihre Glückwünsche ge sandt, um ihrer Genugthuung über den Ausfall der Wahlen Aus druck zu geben. Diese Gcniigthniiiig aber entspringt nicht sowohl dem Bewußtsein d»r internationalen Solidarität, sondern die den Hochverrats! züchtende Vaterlandslosigkeit der Sozialdemokratie in Deutschland ist cs, die ihre Freude erregt, weil sie ihren deutsch feindlichen Gelüsten Befriedigung verheißt. Der Chauvinismus unserer auswärtigen Neichsfeindc geht Hand in Hand mit dem Umstnrzgedanken unserer Sozialdemokraten: dasselbe Ziel habe» Beide, die Vernichtung der deutschen Einheit und Macht. So lange Deutschland stark und unangreifbar nach außen bleibt, wird sich weder von jcncni Ehauvinisimrs noch von dem Umsturz- gcdanken etwas verwirklichen lassen. Erst am Abend eines unglück lichen Krieges, auf den Trümmern des Deutschen Reiches, stehen unsere inneren und äußeren Feinde am Ziele. Sollte diese Ucber- einstimmung in den Absichten der Rcichsgegiier innerhalb und außerhalb unserer Grenzen nicht geeignet sein, das politische Ge wissen und das nationale Ehrgefühl Derer aufzurüttcln. die bisher das Treiben der Sozialdemokratie glcichgiltig gelassen hat und für alle Mahnungen der Abwehr unempfänglich geblieben sind? Einer düsteren Zukunft geht unser Vaterland entgegen, wenn die Bürger, die zwar als staatserhaltend angesehen werden wollen, aber am ersten Wahltage zu Hause blieben, weil ihnen die Mühe, zur Wahlume zu gehen, zu groß erschien, nicht wenigstens morgen, wo eS sich nur um die Wahl zwischen einem Freunde und einem Feinde deS Vaterlands handelt, die Pflicht erkennen, durch Ab» gäbe eines Stimmzettels für das Vaterland Partei zu ergreifen. Hinfällig ist der Einwand, daß man VaterlandSfreund sein kann, ohne sich an den Wahlen zn betheiligen. Die Vaterlandsliebe hat keine Stufen: wer nicht Alles thut, wer insbesondere nicht seine patriotische Wahlpflicht erfüllt, hat nichts gethan — wer nicht Alles hingiebt, hat Alles verweigert. Mit jedem neuen Mandat, daS die Sozialdemokratie infolge der Lässigkeit und Pflichtvergessen heit der staatserhaltenden Elemente erlangt, wächst die Gefahr: jeder Erfolg, den die Umsturzpartei erringt, ist ein Schritt weiter auf der abschüssigen Bahn, wird ihre werbende Kraft stärken, wird sie selbstbewußter machen und sic bereiter finden lassen, bei der ersten geeigneten Gelegenheit den Versuch zn wagen, ihre wahn witzigen Ideen zu verwirklichen. Wer morgen sein Wahlrecht nicht auSübt, der trügt dazu bei. daß die Entwickelung der Sozialdemo kratie ungehemmt foetschrritet, bis das Bürgerthum nicht mehr fähig ist, bei den Wahlen ein Halt zu gebieten, und so die unab wendbare Thatsache elntrltt, daß die Sozialdemokratie und ihre Helfershelfer im Reichstage über die Mehrheit verfügen. Dann ist der Gang einer friedlichen inneren Politik versperrt; die ganze Gesetzgebung steht still oder, was noch schlimmer ist. die Sozial demokratie faßt Beschlüsse, welche die Gmndlagen der bestehenden Ordnung aufheben. Da die jetzigen Machthaber nicht freiwillig zu Gunsten der Umstürzler abdanken können, so würde nur ein morgen der Sozialdemokratie seinen Beistand leiht, indem er von dem atttiivzialdemvkcatiichcn Wahlzcttcl keine» Gebrauch macht. Jetzt ist es vielleicht noch Zeit, mit dem unblutigen Mittel des Stimmzettels die sozialdemokratische Flnth zn brechen und ein- zndämmen: nach der morgigen Wahl, wenn sie einen neuen Sieg der Sozialdemokratie herbcifnhrt, wird dieses Mittel versagen. Was die Sozialdemokratie erstrebt, läßt sich nicht auf dem Boden der parlamentarischen, gesetzlichen Ordnung vollziehen, sondern der Weg zu ihren Endzielen führt über Blut und Leichen, durch Brand und Mord. Gewiß wird jedes ihrer Experimente, ihre Irrlehren in Wirklichkeit nmzusctzen. schließlich mißglücken, aber unermeßlich und unabsehbar würde das Unheil sein, das ein solches Experiment mit sich bringen müßte. Denn das Mittel, um cs auszusührc», ist die brutale nackte Gewalt, die Revolution, mit der von jeher die wildesten Ausbrüche des Hasses und des Fanatismus, die rohesten Verbrechen gegen Person und Eigcnthum verbunden gewesen sind, wie eS vvr einem Menschenalter in der Geschichte der Pariser Kommune erlebt worden ist. Auf Jahr hunderte könnte der Versuch, die sozialdemokratischen Phantasien ducchznführen, unsere gcsammtc nationale und kulturelle Ent wickelung znrückwersen. Alle Errungenschaften einer tausendjährigen Bildung auf dem Gebiete des Staates und der Gesellschaft, des Rechtes und der Gesittung stünden auf dem Spiele, sobald sich einmal die blutgierigen Lcidenschasten rasender Revolutioirshorden austoben können. Kein namhafter Führer der Sozialdemokratie hat jemals geglaubt, der Uebergang zum sozialistischen Zn- kunftsstaate könne sich ohne Revolution vollziehen. „Zwischen der kapitalistischen und der kommunistischen Gesellschaft", so lehrt Karl Marx, der sogenannte wissenschaftliche Vater der internationalen Sozialdemokratie, „liegt die Periode der revolutionären Umwand lung der einen in die andere. Dieser entspricht auch eine politische Ucbergangsperiode, deren Staat nichts Anderes sein kann, als die revolutionäre Diktatur des Proletariats." Friedrich Engels, der Nachfolger von Marx, giebt hierzu die Erläuterung mit den Worten: „Diktatur des Proletariats? Ihr Herren, wollt Ihr wissen, wie diese Diktatur anssicht? Seht Euch die Pariser Kommune an! Das war die Diktatur des Proletariats!" Und Ferdinand Lassalle hat einst prophezeit: „Die Revolution wird innerhalb irgmd eines Zeitraumes Hereinbrechen unter allen Kon vulsionen der Gewalt, mit wildwehendem Lockenhaar, erzne Sandalen an ihren Sohlen!" Bei allen Aposteln des inter nationalen Sozialismus steht das revolutionäre Dogma unumstöß lich fest, mag auch zu Zeiten eine opportunistische Taktik seine Verschleierung gebieten. Nur an einen AuSsPrnch Bcbel's im Reichstage niag noch erinnert werden, worin er den Mord als ein allgemeines Menschenrecht, als eine zwar ungeschriebene, aber sich mit zwingender Nothwcndlgkclt ergebende Forderung des sozial demokratischen Programms proklamirt hat. In der Verhandlung über die Verlängerung des Sozialistengesetzes im Frühjahr 1886 räumte Bebel den Fürstenmord ausdrücklich als berechtigt ein und behielt der Sozialdemokratie das Recht vor, zu entscheiden, wann der Zeitpunkt gekommen sei. wo dieser Mord berechtigt und noth- wendig sei. Was bisher die Sozialdemokratie, obgleich sie bereits über eine nach Hunderttausenden zählende Revolutions-Armee ver fügt. einzig und allein davon abgehalten hat, diese Lehren zur That werden zu lasse», ist bloS die Furcht vor der ihr gegenüber- stehenden Macht, eine Furcht, die mit jedem Ihrer Wahlcrfolge geringer werden muß. Die in Mißachtung und Verhöhnung jeder Autorität großgezogene Sozialdemokratie respektirt nur noch Zweierlei: die Flinte, die schießt, und den Säbel, der haut. Aber selbst dieser Respekt kann jeden Augenblick schwinden. Wenn es auch bis jetzt den klügeren vorsichtigeren Elementen gelungen ist, die Partei vor einem unzeiligen Losbruch im Ganzen zurück zuhalten, so besteht doch die beständige Gefahr, daß der gesteigerte Fanatismus der vorwärts treibenden Elemente sich zu Thaten ver führen läßt, welche die Menge unaufhaltsam mit sich reißen. Zahl reiche sozialdemokratische Ausschreitungen der letzten Jahre und jüngst an dem Wahltage der vorigen Woche lassen deutlich genug erkennen, welche Verwilderung in den von der Umsturzpartei be herrschten Massen Angerissen ist. Noch in den letzten Stunden vor der Stichwahl kann Manches geschehen, um dort, wo staatserhaltende Gesinnung vorhanden ist, sich aber aus Trägheit bisher nicht bethätigt hat, das patriotische Pflichtgefühl zum Kamps gegen die Sozialdemokratie airzuspornen. Was iirdeß vor Allem noch thut. das ist die volle Erkenntniß der Gemeinsamkeit der Interessen aller Derjenigen, die bei dem ersten Wahlgange gegen den alle gleichmäßig bedrohenden Feind getrennt marschirt sind. Zu groß ist die Gefahr, an deren Rande wir stehen/ als daß jetzt noch im letzten entscheidenden Augenblick der Luxus gestattet sein dürfte, irgend welche Bedürfnisse fraktioneller oder Persönlicher Art zu befriedigen. Vor dem ersten Wahlgange, wo es darauf ankam. den Partcikandidaten vor seinen Mitbewerbern einen Vorsprung gewinnen zu lassen, mag die Betonung des Partcistcmdpunktes und der Konkurrenzkampf unter solchen Elementen, die der Sozialdemokratie gegenüber auf gemeinsamem Boden stehen, eine gewisse Berechtigung gehabt haben. Aber morgen bei der Stichwahl handelt es sich nicht mehr um das Interesse irgend einer Partei, sondern ausschlicßlichumdas In teresse des Vater landes. Die sich vor dem 16. Juni noch befehdet haben, weil Jeder für sich den Anspruch erhob, den besseren Weg zum Heile des gemeinsamen Vaterlandes einzuschlagen, müssen morgen cinmüthig zusammenstehen, um den höchsten Grundsatz, der dazu verpflichtet, in der Stunde der Roth das Vaterland allezeit über die Partei zu stellen, zu beherzigen, um den nationalen Gedanken, der alles Trennende bei seinen Bekennem zurücktreten läßt, leuchten, um die Liebe zu unserem deutschen Volke, die allen kleinlichen Hader vergessen macht, wirken zu lasten. Alle Waffen, mit denen bis zum ersten Wahltage dle einzelnen nichtsozialdemokratischen Parteigruppen sich gegenseitig das Feld streitig zu machen luchten, müssen zurückgestellt werden; um der Wunden willen, die zngcfügt worden sind, morgen an der Theilnahme am Kampf gegen den Umsturz zu verzichten, wäre ein Frevel nicht bios am Vaterlandc. sondern auch an der Partei, deren.Kräfte zuletzt doch in dem vater ländischen Wohle wurzeln. Morgen heißt es vergessen, daß es unter den Patrioten parteipolitische Gegensätze und Unterschiede giebt, die sie sonst von einander scheiden; morgen gilt cs. sich zn erinnern, daß wir Ein Vaterland haben, daß wir Söhne Einer Mutter, der von Allen heißgeliebten Germania sind, die vor Ge fahren zu schützen kein Opfer groß genug ist. Wer von den Bürgern Dresdens nicht erröthcn will vor den Worten unseres deutschen Dichterfürsten: „Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr Alles setzt an ihre Ehre I" wer noch Herz und Willen hat für diese Ehre: der folge morgen dem mahnenden Ruf zur Abwehr der finsteren Mächte, die dem Vaterlandc den Untergang geschworen haben, der wähle morgen die Gegner der Sozialdemokratie, die Herren Prof. Dr. Weidtubach (Dresden-Altstadt) und PrtvatuS Hönerdach (Dresden-Neustadt). * » WM», «2 r-r » 2» 3:zL »» o <183-