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Dresdner Nachrichten : 19.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188206192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820619
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-06
- Tag 1882-06-19
-
Monat
1882-06
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1882
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Vrosävll 1882. «I,lt« Ir«, 7 U»r I» »er ! MerienDnite lt »»»n»e««kt»»r^» »tericliidrttch 7 Marl sa M«., dun» die Pak » Mark 7L Pla« Numm. I» Me. Tlustnz» 37000 ExrniHl. Für rirllllikaadteiriaelandlerM«» «mlirlple umchl I><» dt« St «da cito» nicht derdindltch. «nnonce» M» un» nehmen -nr DI« Annoncen-Burcaui v.Hansen- >»tn » ivngler; - «u»»ls *t»n«! - T»»i>« »tSom».! — A»valt»«„»auk! - <». tviade» kn Starti»! — «,d. Idtetz I» Magdeburg: — A. «arck » v». t» Halle! — «»einer tn Hamdur» Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkelir. Lörfenbericht, Fremdeiilistc. Al»rl('i>8tr. 5 uuü L'vrUkil« Airrlvnkttr. 5 und kortlllus 6. ll. K>S88 vmvlloblt sein Mcll«-^»WILttUIIW-kMlM. Xur vitzouvu 1<ttIlrrHiul, I^rvkv. lUuatrirt« I'rom-Uimher choäormuiiu ticmoo nur Vorküguiitz'. Hodvr äio Ilviio ckvr Kost«», «viel»« ckiv Kinrügicu»^ von ^nnone-sn vsrurknakt, ortlisilt -Vuslcuutt, r>«nvis ruvörlüi-sixsll lüttst stiuuiesttliest stostgosixuotor Uiüttor äis von llLLLSQLtöin L VoZIsr w DrLLäöv, IVilackruffgrstraaso 39, I, vis-it-vis ttStol cko Kinne«. 37. elttlll'klm?. Jnterate melden Martentl»»»« u dt» Nachm. » »hr aaaenaulmen. Eonnm,» dt» Mlttaa«I!iUhr. 2n Ncigiadl n»r an Wochentagen: gr. LIl>tle,»atIeNr bbtaNachm.lltttir. — T:e einspaltige Pcllncllc lostet IS Pjge. Singelandt »0 Pigc. Sine «Sara,nie tttr da» nächst- tagtge Selche,nen der Fnjerue wird nicht ge ge de». , TIuSwLrlige Annoncen» Slullrage voininbctauineii llcrjoilc» imei neu Mir nur gegen Pinnnmcrando» Aahluna durch -Sr,ei,„allen oder Poi,clNjai,iung. !!« !:! Süden kein» Id M. Jnlenuc iü, die Montag». Uninmer oder nach einen, gciuaal dte Peltl«etle W PI. »v- Mrs»u1r»«Ls» ^ voll .V Itttrlnittitn L 8rtttili, L 8o!iIo888lru88t; 17, 8«;xeni1»iin' «Ipui 8« 1ll»88 K stallt naest stocmäetvr luvontur viucm z-rosson Boston 8 Ltickcoroion >vc it unter Kosten preisen /.um ttnsvorlcnuf. ^ «r. 170. Wtiicnina vom iS. Juni: Barometer nach »car Bbtoll, Walllirasse u> (»ibd», 7 u.) 7»t,Mtll., seit gestern »Mttl. getanen. Thcrmowelrogr. u.vtcoum.: Tempcr.ll» » W., ntedr. Teinv.-t "W . ditchste Te,„>>. 2!> » W. Sud-Wind. He ,er. Mvntafl, 10. Inrü. Nkueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 18. Juni. Kassel. Se. Maj. der Kaiser traf deute Akorgen wohlbehal ten hier ein und setzte nach dreiviertelstündlgem Periveilen die Reise nach Ems fort. K o nst ant i n opel. Die Botschafter traten am 17. dS. zu sammen und tauschten ihreAnschauiingen über die cgnptische Frage aus. Petersdur g. Der Seehasen der Eisenbahnstation Putilow und der Petersburger Seekanal sind nunmehr dem Verkehr über geben worden; mithin können Waaren nach und ans Petersburg ohne Umladung in Kronstadt verschifft werde». Alexandrie n. Das neue Kabinet soll in folgender Weise gebildet werde»! Nagheb Finanzen, Raschid Inneres, Zulsikir Justiz, Zeki AuSivärtiges und Arabi Krieg. Dresden, 19. Juni. , — Die Reise Sr. Mas. des K önigs nach Darmstadt ist lediglich die Erwiderung des Besuchs, den vor einigen Monaten der Großherzog Ludwig von Hessen an »nscrem Hos ubgcslattet hat. — <2e. kgl. Hoheit P rinz F r i e d r i ch R ugu st kani am Freitag in grosse Lebensgefahr. Der Prinz hatte in Begleitung eines Pioiuiieiseldwebels und subalternen Hosbcaintcn auf der Elbe bei Pillnitz eine Kahnfahrt nnlernomincn. Bei dem herrschenden Sturme schlug das kleine Segelboot um, so dass alle drei Insassen in die Etbe stürzten und durch Schwimmen sieb zu retten juchten. Das Landen war eben in Folge des Sturmes nicht so leicht und nur dem glücklichen Umstande zu danken, daß in der Röhe besind- liche Pionnicrc mit Kalmen hcrbeieiltcn, so daß die Schwimmer ans's Trockene gelangten. Im Rettnngseifer sprang ein hilssbereitcr Pionnier Unterosjizier von der Fähre anstatt in s bcreitgehaltene Boot gleich in die Elbe; auch er gelangte unbeschädigt an s Land. — Am Sonnabend verbreitete sich hier das Gerücht, daß der Reichskanzler Fürst Bismarck einen leichten Schlagansall erlitten habe. Die Berliner Blätter enthalten darüber nicht die leiseste Andeutung. Es scheint eine Art BörscmiianövervorzuUcgcn. ^ — Der zum künftigen Präsidenten des Reichsgerichts bestimmte Staatssekretär im Neichsjusti,a»ft, v. Schclling, traf in Leipzig mit einem Vortragenden Rath ein, um im Verein mit dem jetzigen Präsidenten 1)r. Simson und dem Obcrreichsanwalt Freiherr v. Seckendorf den Bauplatz für das neue Reichsgerichtsgebäude zu besichtigen. — Der K. Sachs. Gcnerallicutcnant von der Armee, Freiherr v. Frits ch, ist am Sonnabend zu Bad Ems plötzlich an einem Herzschlag verstorben. — Die Nachricht von der Erkrankung des Herrn Geh. Rath Engel in Kötzschenbroda bewahrheitet sich erfreulicherweise nicht. Dieselbe ist jedenfalls auf eine tendenziöse Erfindung Berliner Blätter zurückinführen. — Professor Carl Werner ist als Lehrer für Agnarcllmalerci und Vorhand eines Meislerateliers an die kgl. Akademie der Künste und Kimstgewerbcschnlc in Leipzig berufen worden. Als Lehrer sür Glas- und Porzellanmalerei und als Vorstand dieser Abtheilung wurde Johann Haseibergcr aus Berlin ernannt. Beide werden ihre Lchrthätigkeit am I. Oktober beginnen. — Dem Martlhetfer W ehncrt in Zittau wurde für die von demselben am 13. vor. M. mit großer Entschlossenheit und eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung der Kausmannslchrlinge Trautzsch und Enncr (der eine von ihnen ist später genorben) vom Tode des Erstickens oder Vrrbieniicns die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Erlaubniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen. — Die hohen Erwartungen, die der Landtag an die steigende» Erträgnisse der vom Staate betriebenen gewerblichen Eta blissemenls geknüpft hat, sind Nicht gcläuicht worden. Die Staats lassen erhalten aus de» Bahnen, Folften, Bergwerken, dcr PorzeUan- manusatlur u. s. w. höhere Einnahmen, als seit langer Zeit und sogar höhere, als i» das Staatsbudget eingestellt worden sind. — Die vom Gcneratstaatsanwalt Or. v. Schwarze verfaßte Broschüre über die Frage der Entschädigung unschuldig Ver- urtheiltcr wird demnächst erscheinen. Dieselbe bringt eine außerordentlich reichhaltige Literatur Uber dieses Thema bei. — Frau Direktor -Herzog erhielt anläßlich der am 15. Juni im EircuS Herzog skaltgeiunc-cnen Abschiedsvorstellung in Aftcndlirg von L. H. dem regierenden Herzog Ernst eine ivertlivollc goldene Uhr als Praicnt. — Das Wleoerauflrctcn der graziösen prima dallorina Frl. Zink nach ihrer Wiederherstellung von schwerer Krankheit erfolgt nach den Hostheaterftlicn un August. — In der meltockamitcn K. S. Hutfabrik von Haugk in Leipzig und Dresden leierte am l». d. ein treuer Gehilfe, Herr I. F. Lehman n lieft Begründung des Dresdner Geichäfts hier thäligi sein lOjährigcü Arveiter-Jubiläum in dieser Fabrik. Vo», Ehci dcS HauicS, den Vorgesetzten und Kollegen wurde dcmJubilar ein wahrer Feftlag bereitet. Vom Personal crlnelt Herr Lehmann einen schönen stlherncn Potal und mehrere andere reiche Geschenke. In der Haul'sche» Fabrik leierten bereits 12 Arbeiter das 25>ährige, 4 das Iftjährigc und 1 das 5>«jährige Arbeiter-Jubiläum, ein Beweis, welch' gutes Einvernehmen und welche Würdigung treuer Arbeit in diesem Gcichäft herricht. Die Fabrik hat samiift ihre» Filialen cuiopäilchcn Rul; sic besieht seit 1?32 und ist daher wohl die älteste in Deutlckilnnd. — Gestern wurden die Bewohner von Loschwitz durch eine Morgcnmusik überrascht und eine Anzahl festlich gekleideter Her-ren zog nach der Villa Johanna; es galt Herrn Maschinenfabrikant und Ingenieur E. E. Rost eine Ovanon, aus Anlaß des 25jährigen Bestehens scincr Fabrik zu bringen. Ein Komitee aus seinem Beamten- und Arbeitcrpersonate überreichte ein prachtvoll aus- gcslallctcS, ans der Fabrit des Herrn Pachtmann, hier, hcrvor- gegangcncü Photograplnealbui», enthaltend die Photographien des laiiiiiillichen Personals, sowie eine große Anzahl von Bekannten und Geschäftssreunden. Dieser Widmung folgte »och die Uederrcichnng einer tünstierisch in schwarzem Holze aiisgcftihrten Votivtasel. 185, wnroc die Fabrit E. E. R o st u. Eo. in DreLdcn-Friedrichsiadl unter belcheidenen Anfängen gegründet, und jetzt gehört dieselbe, indem sic ein Ingenieur-Bureau, Maschinenfabrik, Eisengießerei, Kessel schmiede rc. lniisaßt, >n die Reihe der ersten unserer ätadt. Aus ihr gingen die pneumatischen Fundirungcn der Riesacr Elbbrückc, die Caissonbauten der Albcrtbrücke, die Verbesserung der Wasserwerks- Maschinen , die Tampfkrälme unseres Elbstromgebietcs hervor. Namentlich in ihrer Spezialität, im Dampsmaschinenbaue, leistet genannte Fabrik Bedeutendes. — Lommatzsch, 11. Juni. Gestern Nachmittag via Riesa von Leipzig hier aiftommend, beehrte Erc. 'Minister von Abekcn mit seinem Besuche unsere Stadl, verweilte mehrere Stunden im AmtSaericht und besichtigte in Begleitung des Herrn Amtsrichter Gottichalv unseren Ort, woraus Se. Crcellen; sich im Restaurant von Eugen RmMebcn leiblich erquickte und Abends via 'Nossen seine Reue nach Dresden kortictzte. Aussichten für den 19. Juni: Südlich leicht, zunehmende Bewöl kung, trocken, etwas wärmer. — Der Husar Lippmanu der Garnison Lausigt, welcher am behauptet, daß ein so originell verwendeter Sbawl jeden anderen 18. v. M. durch die Unvorsichtigkeit eines Kameraden mittels eines Piltz des Kleides entbehrlich mache. L ssen gestanden, iann ich diese Karabinerschusses im rechten Auge schwer verwundet wurde, ist seine»! Meinung nur tbcilen, wenn cs sich uni den Anzug eines jungen Leiden erlege». j Mädchens bandelt. Für dieses ist Einfachheit allerdings daü schönste — Nach Aussage der Hebamme G. in Mülscu St. Jacob bei ^ Relief. Eine Frau, die zwanzig Sommer iin Rücken hat, darf nicht Zwickau ist in »euerer Zeit daselbst ein Kind mit Zähnen ge-jmehr in plissirlem, weißem Mullkleiv, ohne Schleifen over Stickerei, vorcn worden, was gewiß ein seltener, wenn nicht gar einzig da- , mir mit den buntseidcnen Wolken umgeben, erscheinen. Ileberreise stehender Fall sein wird. j Naivität läßt älter erscheinen, als cs in Wirklichkeit erlaubt ist. — In Loßdorf stürzte mn Freitag Vormittag der Dach- Diese Wahrnehmung macht sich übcrall, nicht nur am Pntztisch bester Walter aus Neustadt b. St. von dein Seitengebäude des geltend. Besonders unangenehm berührt den Beobachter die ver- Mühlcnbesitzetü Büttner in de» Hof binab und zog sich außer einem ineintlich „verjüngende" Frisur, kurz geschniftencs, in Vöctcben Schenkelbruch schwere innere Verletzungen zu. Walter besitzt eine abgetbeiltes Haar ohne Scheitel. Welche Dame, die in der guten sehr zahlreiche Familie. . ! Gesellschaft verlebet, achtet vor allen Dingen nicht daraus, datz ihr — An einem der letzten Tage hat sich der Nachtwächter M. ins Kops wohlgeordnet sei und nicht einem Chaos gleiche, in dis selbst Aernbach in der Scheune seiner Behausung erhängt. die berühmten 'Wandlungen des Luid keine Klarheit zu bringen — Am 15. ds. früh wurde im Schastcicbe bei Liinbach der vermöchten, wenn an Stelle deS mißhandelten, eigenen Haares nicht Leichnam des Maurers und Hausbesitzers Sprangcr von dort, sofort die Perrücke tritt. Der starke, ovalgclegte Zopf, ein Elnguon der seit dem II. ds. aus seiner Wohnung sich entfernt hatte, aus- aus großen Pusten, sowie lange, bis in die Taille reichende bocken gesunden. — Am Ist. d. Morgens brach in der dem Kröncrt zuPilsdorf gehörigen Scheune Feuer selbe, sowie das Wohngebäude des Genmiuleu, ferner die dem gerechnet werden können, unlcr denen wohl früher ein Mangel zu Wirthschaftsbcsitzcr Neubcr gehörigen Gebäude ein Raub der Fla»,-, verberge,! war. Für Coiffuren, die unter dem Hute getragen werden, ,mi>-p„i, Leider ist dabei das Dienstmädchen Kröncrt'^ bei! wird ein Slück cchle Spitze, ineistens schwarz und goldgelb ober nur ! sind augenblicklich erforderlich, um mit der mode,neu Haartracht nicht Wirthschnstsbesitzcr m Konflikt zu geralhcn. Tie Häubchen selbst für allere Damen sind r aus, wodurch die-. so klein und durchsichtig, daß sie durchaus nicht zu den Eachets men wurden. Leider ist dabei daS Dienstmädchen Kröncrt's bei Rettung ihrer Habe von den Flammen stark beschädigt worden, auch ist mchrereS Federvieh verbrannt. — O b c r l a n v c s g er i ch t. Strafsenat unter Vorsitz de Herrn Oberappellationsralb Lnmm. Die Anklage war von Herrn Oberstaatsanwalt Jnstizrath Reiche - Eiscnstuck vertreten. In dem von Bergleuten stark bevölkerten erzgebirgischcn Dorse Lichtcntanne cremcfarbig, in Form eines dreieckigen TuchcS zusnmmcngenäht und in der Milte dcS Kopses entweder mit einer Schmetterlingsschleise auS AtlaSband, oder einem runden El'enillcluss versehen ; Marabouts sind nur bei ccrcmonicllcn Gelegenheiten uilässtg. Sehr elegant fand ich die Haube einer Greisin, deren weißes Haar wie ein Silber- , streifen die Schläfe umschloß, als ich neulich mit ihr bei der Baronin cristirt schon seit längerer Zeit ein aus vier Bergarbeitern bestehen- R. dinirtc. Ihre Kammerfrau, wie sie mir mit lielumswürdigster deS musikalisches Quartett, das hin und wieder in den dortigen Ostenhcit erzählte, weiß ans allen Band- und SpitzcnrestiM kieine GutSgehöften hcrumzicht und dem tanzlustigen Gesinde scherzweise cu einem frohen Reigcn aufspielt. Der Bergmann Allst» Bauniann klimpert bei den Vorträgen auf der Guitarre herum, während dessen Kollege John die Harmonika zieht und die übrigen Mitglieder des Quartetts, Werner und Richter, die Geige drangsaliren. Am driften Pnngstseiertage niusijirtcn die über alle' Kritik er habenen Vertreter der edlen Tonkunst zunächst in dem Hofe des dortigenWittergutcs und dann in der Gcsindcstube, verwirkten aber durch ihr harmloses Auftreten den Zorn des Gutsinspcttors Krctzschmnr und wurden von diesem zunächst durch Vermittelung eines Dienstmädchens aufgcsordcrt, die Produktionen einzustcllc». Da das Quartett munter weiter arbeitete, erschien Kretzschmar selbst auf der Bildfläche und verbat sich persönlich die Fortsetzung des Eonccrts, wobei er in die Hitze kam und nicht nur einen dcrMusi- klliften den Revolver aus die Brust gesetzt, sondern auch die Hunde auf die dctr. Leute gehetzt haben soll während die Bergleute auch nicht müßig lsticvcn und jedenfalls nicht »ur einige schinerzhllstc Klapse mit dem Fidclbogcn ausgctheilt Hai en mögen :c. Kurz, eö wurde gegen das Quartett Anzeige wegen gemeinschaftiichcn HaussriedeiiSbruches und gefährlicher Körperverletzung erstattet, das Verfahren in Bezug auf letztere?, aber wieder eingestellt und nur wegen deS crstgcdachten Vergehens vom Schösscngcricht auf eine Gcsnngnißstrase von je 7 Tagen sür Baumann, John, Werner und Richter erkannt. Die von den Angeklagten eingelegte Berufung gegen das erstinstanzliche Urtheil wurde von der Stralkaiiiincr Zwickau verworfen, woraus das OberlandcSgcricht das Erlcniftiiiß infolge der cingewendeten Revision aushob und die Sache zur noch maligen Verbandiung und Eutschcidung^au den Gcrichtsbos zweiter Instanz in Zwickau zurückwics, weil der Lftrassenat nicht zur Annahme eines gemeinschaftliches Hausfriedensbruches gelangte. Die Straf kammer hielt die frühere Entscheidung aufrecht und nun legten die Angeklagten abermals Revision ein, welche von ilmen mit der Be hauptung begründet wurde, daß Kretzschmar eine Aufforderung. Las Lokal zu räumen, nicht erlassen, sondern nur verlangt habe, daß die Musik ausböre. Zugegeben wurde von den Bergleuten nur, der Intervention Kretzschmar's gegenüber geäußert zu babcn, sich nicht bcrausicbmeißcn zu lassen. Bemerk! sei, daß die Strafkammer in Zwickau die erkannte Strafe auch sür den Fall, daß nur eine Stö rung der öfsenliichen Ordnung, nicht ein Hausfriedensbruch ange nommen werde, gerechtfertigt fand. Der Strafsenat des K. Obcr- lnndcSgerichtes bob wiederum das Erkenntnis! auf und verwies die Sache zur anderweitcn Entscheidung und zwar an die Straf kammer Chemnitz zurück, da nicht «cslgeslellt sei, daß ein gcmein- schnstlicher Hausfriedensbruch vorliege, viclniehr nur eine einfache HauSfricdenSstörung anzunelunen sei. — Landuericht den >!>. Juni. Tualkammer II. » Uiir -auPNieldondlunn Nkqen den Ti.chierocielie» Heinrich Sinnenminn an» Tlrielen Weden Widerslande» w. «A« «UIN» da» D«-nümädche» A'pusir Edi Uch an» Posiclwid bei Schandau Weden Brr» peden „egen 8 >7S de» N.-Slr.-M.-B. 10 aeacn den Handardeile, Wiiibald Haman» «Ucr we>un Beranltailn»» »an össenUichen A>i»>dicl»nacn !c. I0>/< „caen die Bordell- i «»dadcrin Marie nereiiel. Fried.ich ged Liedi» an» Änrschcn und den Han»desil>er Anlan Memdold au» Nollienltrchen wegen .«luppclct. in.,, gegen de» Privaiexvedsenic» Molllicls Maritz Tonatd au» Pausis de« gilesa wegen ipclrng». II gegen den SchneiderlehrUng Smil Theodor «Lubsch au« Nietern wegen Bornalime unzüchiigcr Handlungen mit einem Kinde. GIbliöüe in Dresden, 18. Juni, Mittags: 60 Cent, unter 0. — Pariser Modcnbricf vom 16. Juni. Meine liebe, vorzügliche Hcrmanec! Die Heber- und Unterschrift eines Brieses ist zugleich der Barometer desselben, die Wärmegrade lassen sich auf's Genaueste bemessen. Erkenne somit aus dem Dir dedizirtcu Kiliistwcrke zu prositiren. Sie hafte diesmal gemnsterteil Tüll mit weißen Atlasiiiedaillous verbunden (letztere mit weißen Schmelzperlen benäht, sowie durch Spitze eingefaßt« und hieraus eine runde, etwas bauschende Kopfbedeckung gebildet, die im Nacken eine breite, berab- hängendc Tülischlcise mit Atlaskuoten zeigte, ringsum jedoch durch einen Spitzenvolaift umgeben und vermiUeist ichuialer Kinnbänder aus Atlas, deren Enden reich mit Perlen bestickt waren, geschlossen wurde. — Reizend kleiden die Morgrnl äubchen auS gepufftem Tüll, mit Rosenknospen besteckt; die auf der Büste zusauiniei'genvnuucncn Barben sind besonders splendid ausgesto.tict. Kann sich eine junge Frau koketter und dabei aiimuftugcr zeigen, als durch solch' duftige Hülle, die das dunkie Haar besonders vortliciihaft abhcist und den übrigen Beslandtheilen der Fruhtcstlettc größte Bescheidenheit er laubt ! — Hier höre ich mit tausendfachem Echo die Frage: „Was nennst Du bescheiden?" — Je mm, alles das, was sich nicht ab sichtlich in den Vordergrund drängt, was die Harmonie mit den übrigen Gardcrobegegcnstündcn, den gesellschaftlichen Positionen und den Finanzen nicht alterirt. Ich würde die ,vrau sicherlich sür ver schwenderisch erkläre», die im weißen Duclstleid Küche und Kniderstui c nufsucht. Das Vorrecht der weißm Ncgiigv'S bleibe den Damen, weiche ihren Vormittag im Schaukeistuhie oder aus der Ebaise ionguc zubringo», ihren Papagei füttern und mit dem Schooßhnnd tändeln. Rosa und hellblau Pcrcal eignet sich am besten für praltiscbe und hübsche Morgcnauftige. Der Jupon trägt einen gereihten Volant, der sich leicht plätte» läßt, und über demselben eine starke, leinene Spi' e. Ein balbanliegender Paletot, mit derselben Spitze ciugeralmit, Pelerine, sowie AcrmelnuNchläge von Spitzen, sind erforderlich. Als Schmuck, der aber ebensogut enlbelnt werden kann, dient ein breiter Gürtel von gefältctcin Atlasband mit langer Doppelschiene. — Die Frisirmäntcl sind fast durchaus gestickt: elegant sehen die ans rolhcr Seide aehäkelren Einsätze aus, die in Giictsorm, als Kragen :c. verwen det werden. Unter den Spitzen werden augenblicklich Mali» und Ficelle die Lieblinge, welche sür einfache Kostüme dominircn können. Kleider auS Snrah oder Latin morvoilloux wie sic für Tiners oder Soireen ersoiderlich sind, verlangen allerdings Guipur-, Blonden- oder venclianischcn Spitzenbesatz. Eine Visite von schwarzer Sieiliemie, die mir Alphonse präseuifttc, ist so reich mit Rächen spanischer Blonde und Schmelzpericnslickerei bedeckt, daß von dem eigentlichen Hauptbcstandtbeii wenig zu sehen ist; am ausfallendsten werden die langen Frackschöbe, durch die der Accmel fortgesetzt wird, mit Pcrlcn- Ornamcnten und Quasten geziert. Mehl als je sind derartige Unihäiige modern und es gilt als ein Zeichen von Geschmacklosigkeit, wenn eine Dame, deren Kiiidcrsckmhc der eleganten Lackiever-Ehallssürc »ui großen Schleifen längst Platz machten, im einfachen Leibchen promenirt. Der Plastron-Besatz genügt durchaus nickst; znm mindesten muß eine Pelerine mit langen Fransen oder Chenille-Pompons, in Fichus von Cröpc oder Mousieimc die Schultern umschließen. Wer in diesen, oftmals recht kostbaren Dingen, keine große Auswahl hat, tlmt wohl am besten, sich zgi Kostümen der Paletot-Taille oder eines Mnifteicts ans gleichem Stoffe zu bedienen. Letzteres sielst mit leichter, farbiger Seide abgcsüttcrt, immer elegant aus und braucht als AuSputz nur eine kleine Rüche, ein schmnicS Plissö und eine Richelieu-Schleife. Die Paletot-Taille ist durch ein weißes Spitzen- jabot lcic. t zu verschönern. Außerordentlich vornehm wirkt dasselbe zu perlgrauer Seide. Vor wenig Tagen sab ich eine derartige Zuiainmemlellmig an Frau von Z., einer jungen eifrigen Moden- Heldin. Sie trug einen sehr sein plissirten Rock, den Saum mit ! einer Toklfalten-Gnrnirung, der Spitzen zugeselft waren, umgeben. ! Eine Redingote rückwärts vom Taittenschlnß ab über einen gepuffte und Prädikate, wie entzückt ich über die von Dir gegebenen Notizen bin. und mit Spitzen dnrchwgenen Einsatz geöffnet, endete vorn m Endlich siebt ma oliero ein, daß ein Modenbericht sür einc/Fraii langen, shawlartigen Tbclien, die durch ein SvitzenpUffö an der ebenso wichtig ist, als für den Mann die Vorgänge im Staate. 'Man niuß inst seinem Jabrlmndert sortschreitcn, so wilsss die Klug Seite ninralmft wurde», während in der Mitte ein Jabot erecllirte, dessen Werth, durch eine Gürtelschnalle aus Diamanten erhöht, ein heit. Du sprichst sehr weise, indem Du äußerst: „Wenn ich auch > kleines Kapital zur Schau trug. Die Acrinel waren nach außen zu nicht jede elegante Neuheit kaufen und tragen kann, so will ich doch ebenfalls jabotartig mit Spitzen beseht. 'Weiße Spitzenbandichnhc, wissen, wie sie getragen werden muß, um mich bei Gelegenheit nicht! sowie ein kleiner Eapotluft mit Diadem-Rand und weiß und grauen lächerlich zu machen!" — Wie empfindlich eine solche Erfahrung Federn vervollständigten die vielfach bewunderte Toilette. Neben berühren mag, begreife ich vollkommen, seit ich in Versailles einen i ihr sah das zarte, weiße Monsselinllcid der B.wo»in stk. mit nn- braven preußische» Offizier Artischoken essen sah. Der Unerfahrene — ! Eiligen, kleinen VoianlS und langem, durch eine sehr brefte. vliffüte wahrscheinlich batte er noch nie eine Arlischotc gesehen — zcrickmitt!Schöße fest zm Redingote gemachten Leibchen, «leckst ai:g'iuch-!os daö Ganze in kleine Stücke und aß die großen Umhüllungslstältcr! ans und doch erregte die Baronesse allgemeines Anneben. „Ach," wie deutschen Salat. Die Tischgesellschaft war viel cu Höst ich, um, wirst du auSmseii, „was sür ein Kimslweri werde ich jetzt pur in lautcö Lachen auSzubrcchcn, aber Spott war auf allen Gesichtern «likftaneo scheu! „Liebste Hermauec, die grösste Kunst, der höchste z» lesen. Genau so würde eine Dame ihre Ungeschicklichkeit odcr > Triumph weiblichen Geschmackes ist— durch eine Kleinigkeit bervor- Unkcnntniß büßen, wenn sie z. B. nicht wüßte, wie der neuerdings zuragen. Die Baronesse trug einen Sonnenschirm von weißem Atlas so sehr beliebte Shawl drapirt wird. Weder Form noch Farbe dieses mit -spitzenübcrzug, das Innere des Scknrincs von zarter, bellblauer gefälligen Toilettenbchcifcv, der so gern spitze Schultern verbirgt, in kleine Puffen gezogener Seide. Ans dem Schirme lag ein voller sind verändert. Schwarzer Eröpe nur eingestickter, breiter Blumen- Vergißmeinmchtkränz durch eine Sciden-Schnur fcstgeliniien und mit ante, weißer Monsseline mit Spitzcnarrangemcnts werden bevorzugt, dem Stocke des Schirmes (oder Kopf eines Scim ams« verbunden, die Hainstiache jedoch bteilst der Trägerin oes Sbnwis Vorbehalten. Da hast Du das Bild unsere! Aewiindeinng! Die Wirlung des Sie hat diesen zuvörderst leicht gesattelt über den Nacken zu lege», Kraines war so ül'enasctzend, daß man b-.sckunß, aus dieie Welle dann nimmt sie beide Tlicil', scklingt über die Büste einen recht künftighin alle Sonneinclmme m schmucken. Wir n'c'den uns also lockeren Knoten, legt das eine Sl ick über die linke Hüfte, so daß eo nicht mehr mit Bougnels begnügen, londcin Ki,'-nze ans Rosen, wie eine Schöße -Leiten- und Rückentheil der Tackle umgiebt und Maaßiiebcken, Pcnißeo w., wie sic gerade zum Kleide passen, als eint dasselbe dann mit dem anderen Ende in drei mäßig von einander reichen Ersatz vorzieben. Auch wenn der Schirm geschlossen ist. entfernten Schlingen, ganz ähnlich dem sogenannten „Martnr-Gürlel." gicbt ihm dies Arrangement, ein frisches originelles Erlern»». In — Madame Z., deren Geschmack keinem Zweitel unterworfen ist. > zärtlichster Freundschaft verläßt Dich für heute Deine P. v. R.
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