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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.12.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271213011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927121301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927121301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-13
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.12.1927
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Itr. ssr r-tt- r — «Dresdner Nachrichten" — Vienslas. IS. Dezember 1«7 Dr. Runtet. tzaüen keinen Zweifel darüber «elaffen. »aß die Bekenntnisschule überall da. wo ste geschichtlich begründet und festgewurzelt ist. auch fernerhin die herrschende Schulsorm bleiben muß Das gleiche Recht fordert die Deutsche Volks Partei aber auch sür die Simultanschnle da, wo diese sich ein geschichtliches Daselnsrecht erworben hat. In vokk»partet lichen Kreisen genickt dir Stmultanlchule. die allen Bekennt nissen ofienliebl und in ihrem nichtreligtösen Lehrplan« aus allgemeiner christlich. kultureller Grundlage ruht, besondere Sympathien, weil sie sich als eln« sehr leistungsfähige Schul art erwiesen hat. die vorzüglich geeignet ist. die religiöse Duldsamkeit zu sürdern und dadurch dl« konfessionellen Gegen sähe abzuschleisen und auszugleichen. Die sächsische Linkspresse ist über dir «ondrrregekung für Sachsen ganz au» dein Häuschen geraten, und die Sozialisten im BiiSungsausschnffe haben sich durch ihren Hast gegen dt« Bekenntnisschule zu einer faustdicken Inkonsequenz verleiten lasten. Sie waren nämlich ursprünglich dafür gewesen, das; die Umwandlung einer Schulform in eine ander« allgemein durch die ciniacke Mehrheit der Erziehungsberechtigten er folgen sollte Die RegicrnngSparlcie» hielten aber eine solche Erleichterung der Anträge ans Umwandlung als Dauerzustand wegen der davon zu befürchtenden Herrin- tragnng von agitatorischer Unruhe tu den Schulbctrteb nicht sür ratsam und entschieden sich daher für die Zweidrittel mehrheit. Dagegen halten sie kein Bedenken, die einfache Mehrheit ans die kurze Frist eines Jahres sür die be sonderen sächsischen Verhältnisse zu bewilligen. Nun finden aber aus einmal die Sozialisten dafi die einfache Mehrheit, sür die sie erst leibst als Regel eine Lanze gebrochen hatten, als kurzzeitige Ausnahme eine ..Vergewaltigung' und .Ver- sasiungSmtdrigkei!' darstelle! Ist ein solche- Verhallen schon an sich lächerlich, io wird der Eindruck der Lächerlichkeit noch wesentlich gesteigert durch die kühne Behauptung, daß die sächsischen Schnloerhällniste durch die Wiederherstellung der evangelischen Bekenntnisschule »Ins Mittelalter zuriickaewor- sen würden'. Man ist ia aus dem Gebiete ltnk-radtkaler Tendenzlügen allerlei gewohnt, aber etnc solche Dreistigkeit in der Entstellung der Wahrheit geht doch über die Hnt- 'chnur Haben denn die Leute, die solchen Unstnn ln die Weit hinanSposailnen. noch niemals ein Sterbenswörtchen von der allgemeinen hohen Anerkennung gebürt oder gelesen, die dem früheren sächsischen Schulwesen von allen sachmännilchen Setten gezollt wurde? Damals galt Sachsen ln ganz Deutschland In vieler Beziehung als eln Mnsterstaat. und wenn in anderen deutschen Einzelstaaten, Prenßen nicht aus genommen. irgendeine größere Reform burchaektthrt werden sollte, dann pflegte man den Blick ans unsere ausgezeichnet verwaltete engere Heimat zu richten und zu kragen: -Wie macht man das in Sachsen?' Zu diesem ehrenvollen Ruse in dem Sachsen stand, trug gerade die Vortrefssfchkeik de» 'ächstlchen Schulwesen? ganz wesentlich bet. Und nun soll die Wiedereinführung der alten vollbcwährten evangelischen Schule ein Sprung ins Mittelalter sein? Wer lacht da nicht? Die wahren Gründe, die der Linken wegen der Annahme des SachsenantracieS im BildungsanSschnste des Reichstages «in !o heftiges Alpdrücken verursachen, sind auf partei politischem Gebiete zu suchen. Die Sozialisten erblicken näm lich in der durch die Revolution geschaffenen sächsischen Schnl- sorm eine Borstuse der völligen Bcrwclilichiing der Schule im antireligiösen Sinne. In dem Fvrtschreiten auf dieser Bahn sehe» ste stch nun durch die Annahme deS Antrages, der die Erleichterung der Umbildung der sächsischen Volks schule bezweckt, gründlich gestört, und au? den dadurch er zeugten llnlustgesühlcn ist die mahlole Wut zu erklären, dir sie aus der ganzen Linie zur Schau tragen: eine Wut, die sich auch in wild überlricbenen Angaben über d,e angeblichen Kosten deS Kendclllchen Entwurfes im allgemeinen nnd der sächsischen Schulumwandlnng im besonderen Luft macht. So wird z. B. ein Flngblait verbreitet, das ohne iede Svur von Beweis ssir die Durchführung deS Kcudcllschcn Entwurfes Im ganzen eine Sienermchrhelastnng von einer halben Milliarde Mark „seststellt' nnd sür die KopseMonalisierung allein de? Dresdner Schulwesens libör 4M lim Mark berechnet. Die Plumpheit derartiger Uebertreibungen liegt zn telir ans der Hand, als dah sie ans Wirkung rechnen könnten Für Sachten insbesondere lei nur daraus hingewiesen, daß eS sich hier fa nicht um eine mit Kosten verknüpfte Errichtung neuer Schulen, sondern nur um eine Aenderung der Schnlsorm hondelt, um eine Neubestimmung des Geistes, in dem der Schulbetrleb in den bestehenden Schulen nach Maßaabe der Mehrheit der Er- ziehungsherechtigten geleitet werden soll. Kosten entstehen da durch. abgesehen von den geringfügigen des AntragSver- fahren-. überhaupt nicht. Für die lebte Entscheidung im Reichstage muh für aste Parteien der Regierungskoalition die Erwägung den AuS- schlag geben daß d«e positive Schafsensarbeit ber Koalition die ein so bedeutsames Habeukonto autzuwetsen hat, durch das Scheitern des ScknlgeietzcniwnrfcS mit einem sehr be- träcbtlichen Minus belastet werden würde. Die eigentlichen Gewinniräger wären in diesem Falle nur dse LinkSradikglen, die dann ihr Ziel, den Schulcnimiirs z» einer Sprenabombr für die Koalition zu machen, erreicht hätten. ES dark daher erwartet werden, daß die Regierungsparteien nichts unver sucht lasten, um die in ihrem Lager mit Bezug aut den Schuk- gesrüentwurl noch bestehenden Unstimmigkeiten aus einer mittleren Linie zum Ausgleich zu bringen, die auch für die Deutsche VvlkSpartet annehmbar ist. Dle neuen Derhandlunqeir. Berlin. l2. Dez. Wie der Börsenkurter aus Bochum meldet wurde non Arbeitgcbcrsetle an den von der Negie rung bestellten Schlichter Obeilandesgcrichtsrat Dr. Iölten der Antrag gestellt bei den am Dienstag in Düsseldorf statt, findenden Schltchtungoverbandlunaen zwei Gutachter und zwar die Herren S»sat und van der Oppen vom Ncichsstalistischen Amt des RetchSwirtlchastSministeriumS hin- zuznzlehen Diele beiden Sachverständigen haben tm ver- qanaenen Sommer Gutachten über die Wirtschaftlichkeit der Werke erstattet Ter Schlichter hat dtelem Antraa stattgegeben. Ans gewerkichastlicher Seite nimmt man an das, durch die Htuzuzichuna der Gutachter die Scklich- lunaSocrhandlungcn einen mehrtägigen Verlauf nehmen werden. sSichc «ach Seite U Der oberschlelische Aundsunkkrieg. ' Rann greift das NelchSpostministcrlum endlich ein? Kattorvifi. l2. Dezember. Unter der Ueberschrift »Im deutsch-polnischen Radiokrieg siegt Kaitowih'. bringt bdr Krakauer «Kurier Illustrorvana Eodzienny' einen sen sationellen Bericht, in dem behauptet wird, daß sich sie De ntichen allmählich an die vorzüglichen polnischen Programme, die von der Kattowitzer Nadlostatio» übermittelt werden, gewöhnen, und dab die Zahl der Abonnenten der Kattowitzer Station von Tag zu Tag anlchwelle Von der Kattowitzer Sendelellung wird weiter witgetetli. dasc nach den bisherigen Erfahrungen ie Kattowitzer Radtostation zu den besten Sendern Europas gehöre und bester zu hören lei als die deut- s ch e Scudestation Langen ber g. Der Kattowitzer Sende- statton sollen zahlreiche Anerkennungsschreiben aus allen Teilen Europas, sogar auch auS Nordwcst-Asrika. ziigcgangen sein. ^ Die Rnudsunkkasainität in Ostoberscklesien harrt immer noch ihrer Lösung, da Polen noch nicht nachgeben will nnd das Deutsche ReichSposiministerinm einstweilen auch noch nicht hat verlauten lassen, welche Maß» «ahmen ergriffen werde» fallen, uv» die Ausnahme» Preußens Studenten nach dem Abstimmungsiieg. Aufruf -« ueuem gufammeafchluß. Bekenn«»«» z»r Hochschule, Volk «utz Gtaa«. tDrahtwekdon, ,»srer verll»«» »chrls«l »t»,»».t Verli«. 12. Dezember Vtne vom Vorstand der «Deut sche« <St«d,«tenlch,ft* nach SoSk«r «lnberusrne Tagung der vreuß «scheu Gtudentenschaste» labt« eine Entschließung. in der es «nter anderem hetßt: «Dle »reubtschen Studentenschaften Hoden durch ihr« Ad- sttmmung über die neu« preußische Staatsmtnlstertaivervrd- nung auf staatliche Anerkennung verzichtet, weil ihnen die Durchsetzung der Grundgedanken ihre» Zu sammenschlusses durch die Neuregelung des Ssiid-nten-echtes gefährdet erschien. Trotz dieser Aiisgabe der staatlichen Anerkennung sind die preußischen Studentenschaften fest entschlossen, auch ln Zukunft ihre alten Ausgaben getreu den bisher geltenden Grundsätzen weiter zu verfolgen Ihr Streben gebt dahtn. der Studentenschaft wieder eine dem alten Stndentenrecht von 1929 entsprechende staatliche Anerkennung zu verschaffen, die ihr tn Zusammen- arbett mit den staatlichen Behörden dennoch eine selb, ständige Regelung ihrer Angelegenheiten gestattet. Der Zusammenschluß ber Studierenden zur Studenten- lchast lst geschallen auS dem kameradschaftlichen Zusammengehörigkeitsgefühl der Iungakademtkerschast, nicht aber durch dir Paragraphen einer erst zwei Jahre nach der Gründung der Studentenschaft erlassenen Verordnung. Da» KameradschaktSgeslihl aller Studenten, gleich welcher Einstellung, soll auch tn Zukunst der Träaer unserer Gemeinschaft fein. Deshalb werde» aste Kommilitonen, die bisher Angehörige der staatlich anerkannten Stndentenfchast waren, auch in Znknnft znr Mitarbeit und Teilnahme an nnserem Zusammenschluß antgesordcrt. Die preußischen Studentenschaften haben einen der wesentlichsten Mängel deS neuen preußischen Studentenrecht» darin erblickt, dab durch die Einschaltung einer außerhalb der akademischen Gemeinschaft stehenden Instanz daS Vertrauens verhältnis zwischen dem lehrenden und lernenden Teil der deutschen Hochschule gestört zu werden drohte. Die oreußiscben Studentenschaften sind der Ansicht, daß da» Interesse unserer Hochschulen eine möglichst enge und un getrübte Gemeinschaftsarbeit zwischen den akademischen Lehrern nnd der Stndentenschaft erfordert. Der Studenten schaft ist häufig eine Nichtachtung der Staat». Notwendigkeiten oder gar eine StaatSseindlichkeit zum Bornmrs gemacht worden. Dt« Studentenschaft wollte un» will nach Ihrer Ztelsormel ..m tta rbetten an den Ausgaben der beutschen Hochschule gegenüber dem deutschen Volke'. Li« bat tn den Erschütterungen der Nachkriegszeit häufig genug durch Einsatz von Leben und Gesundheit bewiesen. das, li, tn Erfüllung dieser Ausgaben zu einem selbstlos,» tsi». lreten sür den Staat bereit ist. Allerdings glaubt fl«, daß da» durch äußere Gewalt zerstückelte, durch i» ncrc Not gequäkt« Reich tu seinem derzeitigen Bestand »ich, da» Endziel sein kan». Dl« Stutzentenschas« glaubt «« tzle Zusammenfassung de- gauzeu deutsche« Volke« in «tue« freien, groben de»,Ich,« Staat und stttzl« sich inaerltch «erpsltchtet, dlrse« Sta«, durch ihre Arbett schau heut« zu biene», selbst auf di, w«f,hr hin, daß der Weg. den thr dabei Pflicht und Gewisse,, schreiben, augenblicklich nicht die Btsttguug alter zn. stäudlgen politischen Gewalten findet. Der Wille zur 8r« stistuug ihrer nationale« Pslicht soll a u ch t u Z u k a n!l »ic Arbeit ber Stnbcutcnschaft leiten für die deutsche Hoch, schule, sür das deutsche Volk, sür den de«,sch,, Staat. Abslurz eines französischen Flugzeuges im befehlen Gebiet. Bad Schwalbach. >». De,. Heute vormittag stilrzte dr, Hahn löstlich von Koblenz! in der Nähe des Hotels Wald- sricd ein französisches Flugzeug ab. Der Führer war auf der Stelle tot. Der Begleiter konnte mit Hille des Fallschirme» ablprlngen und blieb unverletzt. Finige Augenblicke vor dem Unfall wurde daS Flugzeug bereits de. obachtet: eS kreiste und suchte anscheinend nach einem ge- eigneten Landungsplatz. ES muß Irgendeinen Schaden gehabt haben. Beim Niedergehen blieb das Hing,eng zwilchen den Drähten der Hochspannungsleitung hängen und schlug um. Sofort nach dem Absturz ging daß Flugzeug in klammen aus und verbrannte vollkommen. Nach dem Urteil des untersuchenden Arztes war der Flugzeugführer kur, vor dem Ausschlagen heran-gelchleudert worden Außer einer stark blutenden Wunde an der Unke» SchMe batte der Tote vier schwere Brandwunden an den Händen und auf dem Rücken. Die Lex Brüning vor dem Reichstag. Dr. Köhler über die Lohasleuersenkung. Die Neuregelung de» LplrituSmonopols. tDridlmeldung untrer kl-rliner rchrlltleltnn^l Berlin. 12. Dezember. Der Reichstag beriet heute zu- nächst tn erster Lesung das Gesetz zur Senkung der Lohnsteuer. Ncichoslnanzminister Dr. Köhler leitete die Beratung ein. Er führte aus. der Entwurf beruhe aus den Bestimmungen des Gesetzes vom September 1925. der so- genannten Lex Brüning. Die Einnahmen auS der Lohn- stcuer hätten in den Monaten April bis September 1927 »40 Millionen betragen. Damit leien dle Voraus- setzungen -er Lex Brüning erfüllt. Der Minister verwies dann aus das Mißverhältnis zwilchen ver anlagter Einkommensteuer und Lohns» euer. Im Intereste der Länder und Gemeinden müsse eine Regelung gesunde, werden die zwar nicht dem starren Wortlaut, sedo» dem Geist de, Le» Brüning entsprich«. Der Minister schätzte das Ergebnis der Lohnsteuer im Jahre «928, wenn eine Senkung nicht eimrctcn würde, aus 1479 Millionen. Für eine Senkung ständen daher etwa 199 bis 179 Millionen znr Verfügung. Die RekchSregterung habe sich »ich« entschließen können, eine Erhöhung deS stenerkreien LohnbetraaeS vorzuschlaaen. Schon setz, sei iu vielen kleinen und mittleren Gemeinden der KrciS der Personen, die überhaupt noch Lohnsteuer zahlen, .sehr gering. Im Intereste der Länder und Ge- meinden müste unter allen Umständen vermieden weiden, daß noch mehr LohnstenerpNIchtige anS der Lo^nsteucrpsllcht herauösallcn. Die Negierung schlage deshalb eine Ermäßigung von 10 auf S Prozent ab 1 Januar vor. Bei dieser Gelegenheit habe die Reichs- regier,ing auch geprüft, inwieweit eine Senkung deS Tarils für die Nichtlohuempsänger lttr die VeranlaguiiaS» pslicht tn Frage kommen könnte. Auf Grund eingehender Prüfung sei dle NeichSregterung zu dem Ergebnis gelangt, daß die Finanzlage der Länder und Gemeinden eine allge meine Senkung des EinkommensteiirrtarifcS zurzeit nicht vertrage. Anderseits könne aber eine Senkung kür die kleinen Einkommenbezlcher nicht zurückgestellt werden. ES werde deshalb vorgeschlagcn, sür dle ersten 8999 RM de» Ein, kommenS eine Senkung de» Tarifs von 19 aus 9.8 Prozent z« empsehlen. Um nicht zu große Sprünge in dem durchgestas- selten Tarif elntreten zu lasten, müste aber auch noch eine geringfügige Ausgleichung bet den höheren Sin- kommenbelrägen erfolgen. Ste betrage bei dem Ein- kommen zwilchen 8. und 12 000 Mk. etwa 8 Prozent, bei 15 000 Mk. noch etwa 3 Prozent und bei 20MO Mf. lL Prozent. Eine Erhöhung der Famillenermäßtaungen werde bei den VeranlagnngSpsUchttgen nicht vorgclchlagen. Die Lenkung deS EingangSsatzeS von lO auf 9.8 Prozent trete auch beim Steuerabzug vom Kapitalertrag ein. Daneben werde eine Erhöhung der Abzüge '«»besondere für LcbenSversicherungS- prämten und Spareinlage» vorgelchlagen. ES ist bedauerlich, baß gerade bei dieser Vorlage eine ttebcrelnsttmmung mit dem NeichSra» nicht zn erzielen war. An dem ablehnenden NeichSratSbeschlnß waren auch Länder beteiligt, deren Regierungsparteien stch immer besonder» stark kür die Lohnstenerermäßtannacn einletzten Die NclchSreglerung bittet um möglichst baldige Ver. abschiedung, damit ab I. Januar 1928 die Lohnsteuerpslichligen tn den Genuß der Verbilligung gelangen zu lasten Abg. Dr. Hertz iSoz.l kritisierte, daß die Regierung statt der Erhöhung oes lohnsteuersreieu Betrages eiin gering fügige Senkung des Steuersatzes vorschlage. Abgeordneter Dr. Gcricke tD.-N.» bezeichnet die Rede des sozialdemokratischen Abg. Hertz «AS einen Verteidig,ingS- verluch für die sozialdemokratischen Minister jener Länder- regiernngen. denen tm Nclchsrat die Regierungsvorlage noch zu weit gcaangcn sei. iUnruhe b. b. Svz.s Die sozialdemo kratischen Minister in Prenßen hätten iebenfallS kein Inter esse für den von der sozialdemokratischen NeichStaqssraktion anSgcarbclteten Entwurf gehabt. lHört. hört, rechts.) Tie Finanzlage der Länder und Gemeinden würde tatsächlich wesentlich erschüttert werden, wenn die Lohnsteuer im Sinuc des sozialdemokratischen Anträge» geändert würde. Die Folge müßte sonst eine Erhöhung ber Realsteuera lein Der Minister sollte die Vorlage über die Nachprüfung der Vermögenssteuer lo beschleunigen, daß sie gemeinsam mit der Lohnstciicrsenkung tm Steuerausschuß beraten werde» könnte. DaS sei man den Rcalsteuerpslichttgen schuldig. Abg. Höllein (Komm i verlangt völlige Neseitiamig der Lohnsteuer. — Die Vorlage wird daraus dein Steuer. auSschuß überwiesen. Dr. Köhler verweist aus die wir!- ,'chastlichen Schmierigkeiten, die sich aus dem gegenwärtigen Zustand ergeben. ES bestehe ein Mißverhältnis zwilchen der Vranntwcinerzciignng und dem Vranntweinabsatz. Der vorliegende Gesetzeniwurs wolle daS Monopol bei« behalten, ihm aber, um ein sachgemäßes Arbeiten nach laus, männlschen Grundsätzen zn ermöglichen, größere Selbständig keit als bisher und möglichste UcwegungSsreikci« geben Das SpirituSmonopol soll danach ähnlich wie die Deutsche Reichs« post ein selbständige» Unternehmen deS Reiche» mit einem Sondervermögen sein, daS oon de« sonstigen Rcichsvrrmögca abgctrennt wird. Auch diese Vorlage wird dann dem GteneranSschuß überwiesen. Es folgt dir Fortsetzung ber Aussprache' über die Ruhrentschädigungen, die nichts wesentlich Neuer brachte. Das Haus vertagte sich schließlich aus Dienstag »or- mittag 11 Uhr zur 2. Beratung der vesoldungSvorlage. Möglichkeit de» Gleiwttzer Sender» tn den ostoberschlesischen Grenzgebieten im Interesse deutscher Kulturarbeit wieder zu sickern. Neue Entscheidung Calonders gegen Polen. Kattowitz. 12. Dezember. Calonder hat entschieden, baß die MindcrhritSschnle i« NowawieS für SS deutschc Sinder unverzüglich zu errichten ist. Am 23. Iull >92S hatte der Deutsche Volksbund laut Art. >49 des Genfer Abkommens Beschwerde wegen Nickt- errichtung dieser Miudcrheltslchule erhoben. Obwohl bis znm 1. März 1923 Anträge für 88 Kinder gestellt waren, wurde dle deutsche Schule ln NowawieS trotzdem nicht er, öffnet. Die polnische Schulbehörde hatte auf Grund der Vernehmung der Eltern über ihre Nationalität, Sprache usw die Schulanträge für ungültig erklärt. IWTB.s AngelsSchslsche Schrille in Vukaresl. Bukarest, 1». Dezember. Die englische Gesandtschaft hat etnen Sekretär nach Großwarbein und Klausen, bnrg entsandt, um dort eine Untersuchung über die Zer. störung von englischem Eigentum bet den Studenten. Unruhen einzuleiten. Zur gleichen Zelt hat auch ber amerikanische Gesandte in Bukarest bei TitnleScu vor gesprochen und gegen die Zerstörung amertkanischen Eigen tums n-i dt» Unruhen energisch protestiert. Der Gesandte habe stch weitere Schritte Vorbehalten. — Aus Klaulenburg wird Fortdauer der Stu-enten-Unruhc» gemeldet. Der Rcichshauöhaltplau sür 1S28 enthält u. a. an ein- maligen Ausgaben des ordentlichen EtatS für die Studen tische W i r t sch a s t » h i l fe 3 M tl l., sür das Hygiene- museu« tu DreSL«» 0.5 Mill. Mark. Ialeslii unv Ehamberlaln bei Slrelemann. Abreise ber dentschen Delegation. Gens. 12. Dez. Relchsaußenminister Dr. Strescmann hat heute tm Laufe de» Nachmittags den polnischen Außenminister Zaleskt und bann den Außenminister Ehamberlaln empfangen. Um 9 Uhr verlieb Dr. Strescmann mit der deutschen Delegation Gens. Zum Abschied hatten sich auf dem Bahnhof im Aufträge Briand» der französische Generalkonsul in Genf und frühere KabtntiS- ckes Leroux, ferner der deutschc Untergencralsekretär Dukonr sowie die übrigen deutschen Mitglieder des Völker bundes eingefliudcn. Die deutsche Delegation trifft Dienstag um 8 Uhr in Berlin rin. Briand hat heule nachmittag «Senf verlassen. Ehamberlaln reist heute abend ab. iA «II« klngongoplorte stlr kricronlnmgen cier I-uktvepe. Vollen 5le »Ict, vor änitecl-unaea »cliütren. »o nehmen Zle «Ü« »rrtllck aner kannten Lantlavln-LaztlUen. 5le hemmen 6a» Vochstum elnctrlngencler llranlchelti- «rreger, ,ln6 angenehm von 6e,ckmaclc uncl un»ck«6llck sür 6«n lckogen. Von errtei, Fachgelehrten besten» empfohlen. krkSltlick ln Apotheken un6 Drogerien. p-»N«v1» Nr-IUI»I,m>edln->z
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