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Dresdner Nachrichten : 02.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-02
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.02.1886
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8ilvtu>l»oli« L»oLL»»«ll»vktN. Seit« 0t«a«t»» ck«v ». kednt» ttzw H>»slü», «ea»m« ^ks. »». LslSIe» »»» «ilchßiae«. — Dem BimdrSrothe ist vom Reichskanzler ein einer brau, wird durch trotz der in Umlaufs an an Klei«! .tzentwurs vor» welcher die ÄuSprägünä" «inÄ 2 0«Psennig - ckel'Legtrung bezweckt. In der Begiimdung itzt e-: »Die Lücke, welche durch den Mangel n Zwanzia-Psenniamünze in, Kleinvertehr besteht. m-Psenn,gftück nicht auSgesüllt. ES ist vielmehr Zeit erfolgten umfangreichen Bemiehrung des ' ' ücken besonders auf dem Lande der Mangel ' baren Zwischenmünze anZrhnvfennigst gelb, und nanientlich an einer brau, dem Zehn- und ^ jig-Psrnnigstüc! derartig. SV ümß. Unter diesen driMnd die AuSprügung einer handlichen Zwanzig-Pfennigmünze in Nickel-Legirung. zu welchem Zwecke eine entsprechende Ergänzung des Münzacsetzrs nochwendig ist. Daneben wird auch die silberne Zwanzig-Psenniamürue bl« auf Weiteres im Verkehr zu belassen sein, um nicht den Ml ' " - --- -- - ein, um nicht den Mangel an solchem Kleingeld zu erhöhen. Die neue Nickelmünzr wird in Bezug auf Gewicht. Durchmesser und Gepräge derart zu gestalten sein, bah sie sich tlmnlichst leicht von den Silbennünzen und den anderen Nickelmünzen^ also namentlich von ... nszig- und Zehnpsenniastücken unterscheiden Uebrigen finden auf dieselbe die hinsichtlich der Nickel tehenden Bestimmungen deS Münzgesetzes. insbesondere ilbrrmünzen den Einniarkstücken. läßt. ^ ' münze die Vorschriften der Artikel 5 und 9 des letzteren, gleichmäßige An wendung. AnZwanzigpseniiigstücken waren bis Ende 1876 im Ganzen 35.717,923 Mk. ausgeprägt, und muhte von der Fortsetzung dieser Ausprägung abgesehen werde», weil sich schon damals heraus stellte. daß die Unterbringung dieier Münzen in den Verkehr nament lich in Norddeutschland erheblichen Schwierigkeiten begegnete. Da diele Münzen sich in erheblicher Menge bei den öffentlichen Kassen anlammelten. wurde in Gemäßheit der BundeSrathsbeschlüsse von 1879 und 1883 ein Gesammtbetrag von 8Mill. Mark wieder cinge- wgen Md in andere mehr gangbare Silbermünzsorten umgeprägt. Der Bestand der ReichSbank an Zwanzigplennigstucken betrug Ende Dezember 1885 8M2.000 Mk.. wovon rund 2.Ä0.000 Mk-, als für den Verkehr nicht verwendbar, in Reserve gelegt werden muhten. — Die Sonntagsabend-Votttellung imCirkus Herzog war mit alleiniger Ausnahme der Logen total ausverkaust und ver lies äußerst animirt. In einer Loge bemerkte mm, die Frau Direktor Cans tgeb. SalomonSky) mit chrer ersten Schulreiterin Klara Roth, und dm jungen Carrb. lauter gute Bekannte vom vorigenTIabr, die aus der Durchreise das Handwerk grüßten. Vor einigen Tagen war auch Direktor Oskar Carrü im CirkuS anwesend, seine Gciell- schast »arbeitet" dicsm Winter in Hannover. Auch die Frau Direktor «uhr wohnte der Montagsvorstclluna bei. Nächstens «ich Herr Herzog die beliebte Pantomime »Heidelberger StudentrWweraus- dringen. Er hat sich mit Herrn Siemes (früher Herzogs Ballet- mcisler, jetzt bei Renz), der sein geistiges Eigenthum so gilt wie ein anderer Erfinder oder Urheber gewahrt sehen will, ttne wir ver nehmen. abgefunden. Die heutige Benefiz -Vorstellung bedarf bei der enormen Beliebtheit des Künstler-Ehepaares, das bekanntlich vor 3 Jahren hier seine Hochzeit gefeiert hat. kaum noch einer be sonderen Empfehlung, doch wünschen wir hiermit Herrn Robert Renz und Frau Therese Renz-Stark ein vollstes Haus und Blumen in Hülle Md Fülle. Frau Renz reitet zum eisten Mal den Fuchs- Hengst „Nussus? im Kostüm einer Zigeunerin, außerdem wird sie im Kostüm einer Falkoniöre 6 Rapphengste vorführen. Beide Kostüme prachtvoll undLöllig neu. - Eichel wurde am Sonntag Mittag um Jubiläumskonzert durch dm . . terverems Herm Dr. v. Heyden eine schöne goldene Taschenuhr als Erinnerungszeichen an das tzMrige Jubiläum mit einer herzlichen Ansprache überreicht. — Der »Deutsche Kri ege rverein " hält heute Abend im Saale deS Trianon seinen Maskenball ab. — Morgen, Mittwoch, hält der dramatisch« Woblthätigkeitsverein »Lessing" wiii zweites Stiftungsfest (Theater und Ball) in Stadt Wim ab. - Am selben Abend hat der Bezirksverein der Johann stad t in Brauns Hotel Fannlimabmd. Der Ertrag soll dem izoiids zur Begründung eines Kinderheinis für die Johannsladt zu fließen. — In Me inhold' s Etablissement findet momen das diesjährige große Abendessen (Souper ä i» «rt« und Ball) statt. — DaS an, Sonntag Nachmittag im Saale zu Reisewitz ver anstaltete Wohlthätigkeits-Konzert des Kirchenchores zu Plauen hatte sich eines recht zahlreichen Besuches zu erfreuen. Der unter der Leitung deS Herrn Witzmann wobldisziplinirte Chor leitete mit einem Chorlied ein, während im Weiteren Solovorträge den nsteil Theil des Programms ausfüllten. Besonderes Jntere se und Frl. Nitzsche, einerSc »Llerin Veranlagung und recht Nage stets besser gefall »Tic Glocke", Musik anaer Gutzicyvach vurch ven prächtigen himichst participirten. In dm Leistungen sttzmarin für seine Dirigmtmmühm sich Präzision hervortretm ließ. Ob die Wahl der Romanze aus dem »Nachtlager" für glück lich gelten durste, mag dahin gestellt bleiben. Ein mehr dm Ver hältnissen entsprechender Vortrag würde ihr äußerlich einen weit reichlicheren Erfolg gesichert haben. Ihre Partnerin Frl. Gerlach eiiiiprach der Sitnativn besser mit ihren Vorträgen. Bei etwas d,inner Stimme verstand sie doch zu erwärmen und die Herzen zu gewinnen. Reichen Beifall erntete auch der Kgl. Kammermusikus >perr Ahlcndorss durch Pistonvorträge, wiewohl die getragenen'Bor- gefallen wie virtuose Hetzjagd. Dm 2. Theil bildete von Nomberg, an der Herr Lehrer Krause, sänaer Gutzschbach durch den Ge-ana der Meistersprüche ruhmiichst des Chores konnte Herr Witzmann wohl belohnt fühlen. — Von der Pastoral-Konscrmz mderAwickauerEvhorie ist an die Gemeinden der letzteren eine gedruckte, 4 Onartseitm um fassende »Ansprache", die eine Warnung vor dem sektirerischm Treiben der Methodisten, Baptisten re. enthält, in allen Haushal tungen vcrtheilt worden. — Am Sonntag Nachmittag brach in Riesa der 8jährige Sohn des dortigen Zahntechnikers Nitzsche durch das Eis der Elbe und ertrank. — Am Sonnabend Abend 9 Uhr 25 Min., als in Leipzig der Schnellzug aus der Thüringer Bahn üi den Bahnhof einfukr, konnte leicht ei» unberechenbares Unglück entstehen, denn eS war die Tanipskrast der Maschine noch so bedeutend, daß der Führer dm Zug nicht rechtzeitig zum Halten bringen konnte. Der Zug fuhr über den Anhalteraum hinaus, über die Drehscheibe weg, zerbrach das eiserne Gitter der Bohnhofseinfriediguiia und blieb erst draußen ans der Straße stehen. Personen kämm dabet nicht zu Schaden, es dauerte aber geraume Zeit und kostete große Anstrengung, ehe Alles wieder in s Gleis gebracht werden konnte. - Ein gewiß seltenes, wohlzuverzrichnendeS Stück Vater liebe Hot sich >m porigen Jahre in Meißen vollzogen. Am 15. Avril 1885 ging dem Hahriaen Sohne deS dortigen Restaurateurs Gerbiug ein schwerer, mit Bierfässern beladener Wagen über daS Knie des rechten Beines, und zerfleischte daS Knie und die Wade derartig, das dasselbe auf eine größere Fläche von Fleisch und Haut völlig entblößt war und die Kniescheibe und daS Schienbein mehr fache Verletzungen auswicsen. Da die große Wunde infolge deS Leistens der Haut nicht heilen wollte, entschloß sich Dr. Hahrt in Cölln bei Meißen zu künstlichen Hantubervflanzungen. und da war es denn der Vater des Kindes, welcher sich zu Vieser Operation hei gab. Es wurden Hautstücke aus dm, Arme deS VaterS ge schnitten und auf das Knie deS KindeS überaepflanzt. Die Mühe des Arztes wurde durch Ken glänzendsten Erfolg gekrönt, socktä >nm erst der Knabe nach einem Krankend csten Male nachdem es schm vor 8 Tagen im Düngerhaufen vergraben war, von einem Handarbeiter wieder auogegräben.'nach " schafft und dort zerstückelt. Sodann ist ein ziemlicher einer dritten Person an eine Frau verkauft wordene die Lenaus Theil desselben scheint aber schon verwerthet zu sein. Die Gendar merie hat mehrere Verhaltungen vorgerrommen. — Der 76 Jahre alte Auszügler Müller aus Eulendorf kam in vergangener Woche durch eigenes Verschulden um die r Hand. Derselbe hatte, allein rn der Scheune seines Schwa svhv.es anwesend, sich an der Dreschmaschine zu schaffen wobei ihm sämmtliche Finger der rechten Hand abgerissen so daß dir Hand sofort amputtrt «erden mutzte. — Modenbrief. Geliebte tzermanceI Er ist da; schöner, strahlender, berückender alS je! Wer? kragst Du ein wenig moquant. Ah. Du glaubst, eS lei von einem meiner Verehrer die Rede? Aon. w» ekörs, mit der Beschreibung eines Mannes würde ich nie be ginnen. Die Vorsicht verbietet es. Merken die Herren der Schöpfung, daß wir sie nur einmal als Hauptsache betrachten, dann ist's mit der weiblichen Souveränität vorbei. Ich spreche vielmehr vom Karneval, der überall, in den glanzvollen Sälen der Aristo kratie wie in den nach Orangen und Salami duftenden kleinen Der- gnügungslokalen der Vorstädte einziehl. Von der Fürstin herab bis zur legten HauSmagd weiß der lustige Schelm sich beliebt zu machen. Allen flüstert er in S Ohr. welche Freiheit die MaSke gestatte, wie lehr ein geschmackvolles Kostüm jugendliche sowohl, als bereits ver blichene Reize hebe, was eine unter ^.Larven" vertändelte Nacht kür Der Carneval bietet dazu die schicklichste Gelegenheit. Er gestattet und vermittelt jede Bekanntschaft. Man braucht sogar dann nicht zu erröthcn, wenn ein Dummkopf Schmeicheleien aus dem Komplr- nientirbuch hersagt und beim Tanze die Hand vertraulich drückt. Das Narrenthum schilt erst recht Niemand. Aber geschickt mußder Narr sein: die Schellen müssen beleben, nicht cimchläsern. Witz. Geist und Satnre ließen einst den Narren hoffähig werden; Schmach über den Nachfolger, der diese Ehre vergißt und nnt schlkchlerfundenen Späßen heimzahlt. Sie wären iin Stande de» Fasching zu ver bittern. Vorläufig treten die Narren noch sehr schüchtern, sehr enl- wickelunaMhig auf. — Vorgestern besuchte ich einen Maskenball bei der Gräfin Z. Selbstverständlich hoffte ich kostbare Kleider und originelle Arrangements zn finden. Weit gefehlt I Schon im Kor ridor hüpften ein paar als »Kinder" gekleidete, niir wohlbekannte Matronen um die Wette über ein Springseil: in den Zimmern und Sälen sab es auS wie in einer Dorstchule, worin Knaben und Mädchen dm ersten Liebesroman gcmeiiischastlich ans die Schiefer tafel malen. Lächerliche, abgeschmackte Idee, nicht wahr ? Allein sie ist hier Mode. Ebenso einheitlich in Tracht und Manieren ver anstaltet man — allerdings nur in Privatkreiscn — »Dienstboten- Assembleen". d. h.. die Baronin L. und die Gräfin N. erscheinen als dralle Wiener Köchinnen re., während der Marquis von So undso mit der Kntscherpeitsche debütirt. Bälle, deren Thcilnehmer Bauern und Bäuerinnen. Matrosen und Fischermädchen, Soldaten und Marketenderinnen sind, wechseln in bunter Reihenfolge. Am drolligsten kam mir jedoch eine Tanzioiree von Mönchen und Nonnen vor. Denke Dir zu de» ernsten Gewänden,: Strauß-Melodien, fröhlichste Konversation. Champagner und übermüthige Laune, und Du hast das Bild, was einen Frömmler zur Verzweiflung bringen würde. Glücklicherweise gehören wir Beide nicht zu dieser Gattung. laut und gem von einem neu zu beginnenden Jährchen erzählt. Herr W-, ein Greis, auf der Höhe des Lebens schon ergraut und abgestorben, weiß diesen natürlichen tarn uns mit Brillanten und anderen Gaben auizuwiegen. Der arme Mann. mir würde ein Hlcschenk von ihm stets wie eine Entschuldigung, die sich in derselben Form wiederholt, lästig fallen. Den diesmaligen Geburtstag seiner Gattin schmückt Herr W. mit einer splendiden Ausstattung an Leib wäsche. Modernste Schnitte wurden durch spinnwebenartige Batiste, seine irische Stickereien, Valencienncs und Guipürrspihen verkörpert. Besonders elegant sehen die on eoeur ausgeschweiften Passen der HusUmittr » L«»r besonders für Brant- zeigend, fehlen ebenso- ge» muster. Monogramme (bevorzugte Neuheit, strümpfe). Hieroglyphen. Mittel, Tupfen re. wenig, als die ans dem Atelier der Madame THSrüse hervor- gegangenen AjlaSmicder. Susanne, die Herr W. in's Vertrauen og, hielt für nöthig. die Proben ihres Geschmackes zuerst meinen sntischen Blicken vorzustihren und ich ermangelte nicht Beifall zu spenden. Eine derartige Aufmunterung facht die Phantasie zu er neutem Flügelschlage an und Susanne darf nicht raste», der R»s meiner Toiletten würde dadurch zu Grunde gehen. Bisher gestand niir selbst der Neid einen Vorzug vor den Wiener Modelietdinnen zu. Erst gestern, bei einer Schlittenpartie, deren Ziel Baden hieß, hatte ich daS Vergnügen, mich durch ein von zwei älteren Damen geführtes Gespräch davon zu überzeugen. Beide waren nach der allerneuesten Vorschrift in knapp anliegende kurze Paletots mit abgerundeten offenen Schößen und schräg drapirte Jupons kostümirt. Der eine Anzug, aus smaragdgrünem Sammet, wurde durch einen »eil ausgctauchten ziemlich theuren Besatz — eine Borte von kupfer farbig »versponnenen länglichen Holzperlen und starken Sciden- schlingcn — dreimal über dem Saume, daraus an der linken Seite des RockeL zackenartig hin und her gelegt, geschmückt; während der Paletot in nicht zu weiten Zwischenräumen der Länge nach schräg aufgenähte Borteitstreifen empfing. Durch eine derartige Unter brechung der Sammetfläche gewinnt die Figur an Schlankheit. Der nt. eme zierliche Capote. präsentirte vom. unter der hochanfge- tbürmten Federpasse, eine Schnrbbc ans dem bereits geschilderten Besatzmaterial, welche sich sehr vortheilhast von den grauen kurz- srisirten Löckchen abhob. (Auch weiße Spitzen und Tüll-Schnebben mit Band, Perlen und ziemlich kleinen Blüthen garnrrt und dem Hute geschickt angefügt, gehören zu den praktischen, meiner Meinung nach auch etwas raffinirten Novitäten reiferer Damenschönheiten.) Minder effektvoll sah das zweite Straßenkostüm ans. dessen zimmet- braune Couleur vielleicht durch die starke englische Tuchqnalität an Wärme einbüßte, so daß der graue Sylt-Plmch, der in breiten Galons als Verzierung diente, nicht genug abstach. Doch das ist Nebensache. Ich wollte Dir erzählen, was die Personen, nicht ihre Kleider, von nur sprachen. Die Braune, die auffällig oft nach meinem weißen Filzhut ü la Ludwig XlV. schielte und an dem pfaublauen mit weißem Pelz verbrämten Kleid und Jäckchen gar u gem einen Tadel entdeckt haben würde, begann: „WaS sagen sie. meine Thenre, zu den neuen Stoff- und Bcsatzzusanimrn- stellungc»? Finden Sie die leuchtenden Farben und Bordüren nicht zu jugendlich, nicht zu kokett, zu sranzösiich?" Verlegen lispelte die Grüne: »Nicht zu laut, sie Hort uns zu!" — »Warum sollten wir uns genircn," fuhr die »luthiaere Schwätzen» fort, »die Pariserin ist uns in der Mode voraus, deshalb mich sie es auch im Denken in: vermuthlich wandelt Madame P. de B. in diesem Augenblicke Versailles und" „Berzeihnng. Frau Gräfin," gestattete 1 mir nach höflicher Verbeugung einzuwerfen, »ich weilte leider im eiste jetzt nicht in meinem Vaterlande, sondern zwischen zwei uinen, deren Äussichtsthorm mit Echo man mir rühmte. Nun keime ick eS I" Die Stille, die dieser Abfertigung folgte, unterbrach der raiche Gebrauch der Kaffeetassen. Boshafte Zungen glauben weit öst Partie a. . , »recht G machen und die Damen beim Abschied zu küssen. Ich lache wahr scheinlich noch etliche Wochen über Herm von R.'s gefärbten Bart, der meinen weißen Schleier mit einem Contettei beehrte. Aber enug deS Scherzes, laß uns von wichtigeren Dingen plaudem. ffer conrsirt gegenwärtig eine Geschichte, so pikant, abenteuerlich, wie sie in Emile Zola'S Romanen nicht m Wirklichkeit Vorkommen dürfte. Ein Sohn soll seine Mama, allerdings die Sticf-Mama entführt Md nach Italien, in ein Büßerinuenstist gebracht habeil. um an dem Papa, der gleichzeitig mit dem Sohne einer interessanten Tänzerin den Hof machte. Rache zu nehmen. Merkwürdigerweise grämte sich jedoch der Beraubte nickt, sondern lud die Tänzerin «in. chm inzwischai Gesellschaft zu leisten. Nachdem diese Delcidi- auna an der Gesellschaft und dem Sohne stattgeiundeu hatte, eilte der Letztere. daS bedauernswerthe Opfer aus Italien zurückzuholen, damit eS den leichtsinnigen Gatten zur Vernunft bringe. Leider die Dame sich nicht finden, sie ist und bleibt verschwunden Leuten erzählt man von gesundl einem Rücksichten, von tha^t im Süden und deraleichen mehr. Neugierig bin wo und wann die Fastnachtsposse — mehr ist die Ge- äum — endet. Eben erinnert meine Kammerfrau, auf eine st erscheinend« hübsche Novität, nämlich auf tricotirtr hinznweisen. Sie werden in Prinzeßform gehalten und , _ nöS anSgestattet sein, wie die gestickte,» und gehäkelten Kinderkleidchen, die man ia auch mit reichen Schleifen- und Knops- aarniturrn, mit MarabontS und imitirten Pelzkanten versieht. Um va» Kottrt, waS ohnehin bei Moraenklcidem gem wtgbleibt, nicht iissen zu lassen, erhalten die kiwtirten Schlafföcke «inen mieder- , .« Einsatz von steifleinenen Schnuren. Tücherartiae Pelerinen Annen benutzt werden. Junge Frauen protegirrn jwensallS den ammrtstrbkraaen. der zu hellblau, rosa, erb-sarbig, grün und grauer olle dunkklwth, auch schwur, sein darf. 3ch verjprrche mk von ichtr . INNäi Schlaf ebenso l» den schmiegiamen Gewändern viel Gute»: aus Billigtet! werden sie kaum Anspruch erheben, dafür jedoch den Körper gleichmäßig schützen graziöse Formen nicht verhüllen, elegant sitzen und langen Gebrauch gestatten. — Das Erscheinen beachtenswerther Neuheiten ist jetzt nicht gerade häirfiy. Die Straßentoiletten leiden entschieden »itier der Herstellung der Ball- und Maskenanzügc. Welch' flotte Wienerin verschmähte offiziell oder snk rasa eine Reihenfolge von etwa zwanzig Bällen und eben so viel Fastnachtsabenden in der Saison! und überall will sie anders, neu erscheinen. Da gilt cs. mit der Mode aus vertraulichem Fuße zu stehen, ihr jede Regung abznlauschen und flinke Hände zur Arbeit zu gewinnen. Dem Himmel Dank, daß er mich nicht Modistin werden ließ, ich ging einen Bund mit bösen Geister» ein. damit ich nicht zu nähen brauchte. Behalte diese Bemerknng für Dich, ich habe genug Tadle rinnen, mindestens so viel, als eine nicht ganz beschränkte Frau anstandshalber haben muß. Leb wohl und genieße den Earneval gleich Deiner P. v. B- — ra,«»»rtz«»n, »rr S. »Ommer, »teotio,. «orm. N Mr. i > varterotlmn« ütrr dos Lekre«, die Erricht»»» eine» Vrdiudr« für die «u»li< »radrmte »nd «»nsiorwerdrtchule, dir »»„rmerrrnschule, »»wie ibr »i, Amts- doudimamNcholl zu Leipzig drir. 2, DeSgl. «der da« Drkrr» eine» Nachtrag z» dem ordentlichen «lat aus die I-chrr tiÄkit? beir. 3> Schlußberaldung über das Dekret, »Ir «riugnisie der «oltzetdeiilirdkn j«u Erlagt ,,» »«krntlialisperdoien gegen über «,» drsirastr» Pertoner drir. Finanzielles und BollSwtrthschast. lieeamw»»«»« i A. rreüden. Dresdner «»rtr vom I. gcdruar. «ictch wie die Smme in den iedien Tage« das düstre Grwoll mit einigen i>ottnuna»»olleu Strahle» «urch- drach, so durchbrachen auch die «eueren günstigen Meldungen der answäriige» Börse», tm Gegensatz zu tzrr vorgrstrigcn »üsierrn Stimmung, »se gedrütkic Börse». löge mit rtnrr nrurn sesie» Druden,. Zm Allgemeine» ist von de« ktonrsrn allrrdingS nur müßige Besserung zu verzeichnen. Da der Versetze «n Kredit »Ich, sonderlich belebt war. so notirten diesrlbcn ZS-—1S6. Dir gute Meinung sür Industrieaktien doknmenttrtc sich in der steigenden Dendrn, »er Brauereien Mönchv. hol und Waldschlüßchen. Einige Nmsütze erseeutrn sich anch Prntger Poplcr, B»I. so», Wiede, Brunner Brauerei, Dramwap, Dtznamii und Leder-Thiele. Süchs. gondS waren immer noch sehr gesragl und die ci-proj^ntige Ncnte stieg höher «iS man se denkt« lonntr. Von »nsi. Anleihrn kamen öfterreichtsche Goldrcnlr und NsNve: Rüsten In den Handel. Banken säst ohne Umsatz, nur Dresdner Bank etwa« höher kr«,25 grsncht. Die adrigen Gebiete waren in ihrem Umsatz gleich c>. Oester reichliche Noten I«t,tn. Gretzden, i grbruar. Geld.' <7« »taattzpap. n. »and». RetchL>A»l. L> ru.lMil!e 105.20dl do.-'>5c«„.LvoM. I0S.2LL StaatSoav. Kg.TvB sg.wB SS.70d,G W.WB SS.50 k02.roi>, IVS.SVIM IM.M IW.MbM 103.M I03.S0 103.80 103 M iM.bcG 110.75 80.75 103. 80. ss.dM K. C 1c»Icö5Mille o.ö3Mil!e >o.öl Mille do>50vM. von 1855 von I8Z7 I852/Ü8ar. 1852/68 kl. voniWgar. VSNI8S8I!. v.i870iA1b.>B.> V.I8S7^r. R.Vr . ilcl.Eild. ^ob.-Zitl.Enb. ^öb.'ZIil.E.l. v- Vaiidr.-Br.ar. Laiidr.-Br.kl. Lande-ci!lt.-R.ic>2.90d,G Dr.Börlenanl. im. DreSd.St.-Lch.83 im.B do. do. 1871 103.50 do. do. 1875 103.50 Hriv.Obl.s.d.R.D.SS RG Ba»mi.Ll.-Anl. 102. Edcmn.Anl. I02.50d.c ' NNN.MI. 103.50 ..id.Stadtans. 102.50 L.Erdl.Psaiiddr. 1032W A.D.Cr.-Mdbr. 102. do. —, llvmbl.d.KLachl. 102.25 Lauslp.Mandbr. 88. LanlivPlandbr. 100.00 Ladlo.P,db.perlsb.i02.30 do. kundb. —. do. Crcdb.verlsb. 102.' do. Crdbwriöb. 103/ Lc>v».Hdv.B.-Lch. —. Ldb.Yd.C.-«.-Vs. Brcnß.conl.N. —, Preiiii.conl.R. —, Bair.Llaaioaiik. —. HamhStaaior. 88.75 Oeitr.Vai'ieo do. do. Öestr.SIW.... do. Gold-Ä. Ocltr.Loolc i8so Nng.Goldrrnt!: do. Pavicr-R. Riiinan.Rentc do «8.B 80.75dZ SI.85B I0S.L5B evlitzevstädtalll. —! !„ff.Anl. 1877 —. M.Oki-AnI.I.E. 83.80 >0. do. 2E. chff.Or.-Aiil.3.E.9S.«oB >0. Gvld-Ä M w. Hold-Ä 88 uslsiloldA.« chllÄd.-Cr.-L tv Geld. Lrrb.amort.Reiite —, Io. Si.-E.-H.-O. —. ^pancer —, »ilend.qietlen. Berl.-Änd. —. Berl.-Dr. Bert-Gork. —, lerä.-Mrk. —, otib.-Gr!,. al.C.-L. ibcrlchl. —, rnz.pLt. —, ^>csl.Lvk,-E. —, Nordwind. —. Rechte Od. —, Lomd.vSt. —, do., ult. —, '"'ierinoer 80 11. 8t Tdmänaer. «Isentz -<t.-H»r. Bewi.-Dr. Lll.-S.-G. Bank. u. Sr«».,» 8t Ma.D.L. BHSRA? 'bm.Ä.-B. /armst.B. Dell.Cr. Dioe.-Com. DrcSd.B. McraeiB. Ger.H.u.C. Iderl.B. )cs>.C.l«>II )esi.L.nlt. !a,»d.-A. M-B. 5 iAwicl.B. Etsentz.-PrtarUüten. Aiihig-Tepllv 102.«B s Bönm.Noitbahn S8.75B «t BulchtlriinidcrE. 83.35 Bnlchticdr.v.1871 83.ss Bnschtiedr.v.lS72 83.35b, do. Gold-Vr. Dur-Bdnb.ll.e9 .nr-Bdnb.ll.7i . ?ur.Bdnb.v.74 a! ^?o o '"NIN,-? tk 88.B 128.25 U5, so! 8S.5ÖB 102 75 63. 82.40 IOS.B 80.50 4 silcinnukcrSW Nicdcrlchl. " nig.Pat. -cbnlber Ldode Ver.Bmrbn. Wclbcnd. wi ll. 1882 —. '.-B l E. 74V0 .^M.-B.IS72 —, st.Ellsnbeid-B.I873 iaichan-Oderdcrg —. iwr.Rnd.-E.-B. 72.48 o.Salüamnier-. —, 'md.-Cz. lirnenr. —. 00. do. stencrvll. —, stoden-Bordernd. —, Zgdr-S.Lk.i.E. 60.10 Ralir.Gremb. —. >lk.-imnc.alte 408.75' )ejk.-w>n,.nenc3SS.rü /eN.-KErgänz. 392, do. isss . . Geld» ; Oestr.-sranz, —. » do. Golo —. > Oelk.Nordweskli. —. do. I-ir.u. -. Dillm-Driesm 71.40 VM-DniÄoldpe. los.sv do. do. —. Siidölk.LtM'b.iMeAS. do. nvie 3i7sti do. lüö.sc io, 87.SOB Ungar.Nordeslb. 79.ev 'lnnLr.Osthadn 7858 .Ing.-Gai.Lerli.-B. 88,52 tzwana.Domdr. —. Nnss.Nicolnlb.-O. 87.40 TranSkauk.Gnr. es.soL Wladikawkas 5-4.22 Siiditäl. lgar.) Uriaritüten. BnuimerBran. 102.72 s iöfair.Brarsk. 10O. Lrnichw.Äat.-Br iZettensclier-Br. Eons.ftcldschloiich. iol.28 Gamdriims-Br. 108.25 Holbranhavs 182.58 Plan noch.Lagert. 1L>. "adcdcrariBr. I0i.60 ,5ciicwiiwrBr. 102.75 Lorletäiü-Br. —. ErSMviv.Vlwierl. 103. DreSdnrrPavim —, Niederichlemncr 102.70 SedniverPavierf. 10350 hvde'ichcPps. I01.50b^ lnutznerDvr. I03.2SB Zeioeiidvrn.do. 103.50 >ond«m.Sc«tier lermania .tööl.Mnlch. Lanchdnmmer Jacob, Obcrschkelilche Sqromn.Etleii'.v. Sachl.Gumtakli. —. D.Jutc- So.n.Äb. 10250 Dr.Schlachtd.Ldl. 102.80 ErdimumShrmcc —, tzrilirrWoinnaim 100.3a HünickiStcucklil. 88. Henckel-Doumk. 84.22 volzmd.Rabriiall 101, S.Ädetzndosirie —. LRlM.G.. 102.75 Wechsel. Anilierdani, k. T. IS8.I5B Br. 102. 102.« 181,75 104.25 102.25 es. 3M,. «augesellschakte». DrAaiial. U4.40bii 5o.St.-V.-A. N7.l0bp Industrie-Betten. „ Vavicr-tzabrikcn. Cdemnivcr 131. 0. St. Vr 138, lroliiviber 190. rrSdger I24.B 118.25b» 114.75 156.50 11850« I25.bz Malchinm-Sabriken. 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