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Dresdner Nachrichten : 02.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-02
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.02.1886
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.litt sic Kosten kommen köm !.'» namlicki öoee Ezvorlprämien ! , Iküvuuh Es >ouie mcht nur bei Ai A5Z '»Ä» « Z r» ^ .2 ^ t» -7-^ ^ <L> Z SS ^ !2 W d-7 , »r. », mrd 87 der revidirte» Landarmeindeorbnuna dahin. daß die Stimm« berechtigun» und Wählbarkeit bei Gcn>e«nvcralhSwahlrn den Ge- meindcimtgliedern erst nach vollendetem 2b- LcbcnSiahre und nach zweijährigem Auseulhalt in der Gemeinde zustrde» soll. Die Depu tat!»» «npfietzit, die Petition der Negierung zur Erwägung iu über »«»en Eenarspräsident Deaner halt e» iür höchst bedenklich, einem Ortsemwohner ohne Rücksicht aus seine Mündigkeit daS wichtige Am! eine» GeenemdeverlretcrS anzriveriraucn. wie dies jetzt ge» icheden könne. Staaisminister v. Noslitz-Wullwitz konslatin. daß «n derartiges Bcrsnhrc» nicht im Sinne der Landgemeindeordnung siege, Als sich ani die wiederholte Anträge des Herrn Pritsidenlc» Ri»»,«nd zum Worte meldet, erklärt der Herr Staatsministcr v. R sich Walluntz. daß er allerdings erworlet hätte, bei einem Antrag ,a» wlcher Tragweite diese oder jene Ansichten auS der Kammer zu tioreu, Cr werde dem Anträge nicht cntgegentrete», den», wenn ei «nch etwas Mißsickes sei. im Interesse einer Minderbeit von Gemeinden enie Gesetzesänderung vorzunehmen, ko erkenne er cs doch an. daß das gegenwärtige Gesetz iitr viele Gemeinden ei» Uedelstand >»'wescn. Den Reierent bitte er. sich wenigstens über 'o,ge»»e» P»nkl zu äußern, d>e Städlevrdnuna verlange einen chalttlgen Arieenibalt nur von den Unansässigc», die Petition aber sielte diele Bedingung ganz allgemein. Sollte nun die Erwägung na Liane der Siadieoidnung oder der Petition stattfinde»? Res. n ,-n'jschwitz erklärte »cd Namens der Deputation tür damit einve» iiauden. wem' bezüglich der Aniaingen eine Ausiialiuie gemacht werde. Die 'Oüition wird luerant einslimmig zur Erwägung über- iviesen. -- Ter 'ä«bioche L a n d e s k» I k u er a t'h hat sich zwar so gut wie einiti innug nie das B r a n n l we i n - M o n o p o I erklärt: einige lenier Ans'teltunge» an dem Entwürfe der preußischen Re gie. >ig zeige'.. >ibr". darb die Bedenken, die selbst bei de» Freunden oeo Pionopots chrb emsielllen. So beiiirchtet der Landeöknttnrrath, daß das Real srnonopolamt den russischen und österreichische» Spi ns zu einem Piene antansen wird, bei dem die deutschen Brenner aui di. Kosten kommen könne». (Rußland und Oesterreich '»>i-'n ) Daher meint der sächi. Landcs- Ankaus von ausländischem Brannt- .m. ioioeir gleiclie Qualität >m Jnlande aiis selbsterzeugle» Pro- . i.lien in geiisigenider Pi'enge hergesteül werden kann, also milAuS- aanie »iioa von den ans Reis. Zuckerrohr und Wein bereiteten Brauni:'.einen, seitens der Mvnopolverlvalluiig gesetzlich gänzlich iisge chlessc». sondern auch dieselbe gehalteil sein, selbst bei iiied- aeui L lande des Spiutnsprenes ans dem Weltmärkte dem deutschen a vnitnsorodnwntr'n einen die Spintnsproduktwn lohnenden Preis bezahle». Den vorgeichlagenen MinimalpreiS von 30 Mk. er- iiiiit der Lanseelilturraiü 'iir die BerhaUnisse, unter denen die a dwuitie an stöi.ngreich Sachsen prodnziren. nm nnndestenS I Mk. o» nwdiog bemessin, Auch wendet er sich gegen die nberhand- "etmiende Venvenduing voii auderei, geringwerchigerenRolnnatcrialien 'it! der Kartoffel rind insbesondere von Mais zu Breniicreizwecken. Do nun bei der verschiedenen durch den Grad der BevölkerungS- ig'eii und das Alter der Kultur bedingten wirlhichaNIlchen Ostuwickniin^ der einzelnen Theite des deutichen Reichs auch die ri..n der Spirimspro-iiktion ui deniclben keinesivegs eiiie gleiche Höl»: erreich! habea. io bcriangt Ler iächs. LandeSkültiinath. daß bo.riuis bei Beinessuug des Pienes jeilens der Mviiopolverwaltiing biüiga Riicksicht geiwinmeii weiden »»iß. wenn nicht die billiger vrednzirenden Gegenden ans llnkosten der thener prodnzircnden eine Bevorriigliiig er'ahren solle». Es ivird iiachgewieseii, daß die Preise des Roüipsiuus »» Esten Dcliliehlands niedriger iind, als in Mitteldeutschland und hier wieder niedriger, als in West- und EüLdeniichland, und daß die Ilnlerichiede Nicht unerheblich sind. Sollte beabsichtigt 'ein. nie das ganze Gebiet des deutschen Reiches einen einbeiüuben Preis nir Ankum des Rohspiritus 'estznstelle», enra um desto leichter auch den Drmkbianntwei» zu gleichen Preisen Verkamen zu können, so tvurde dadurch eine künstliche Berlchle- bung Ler naimlichen Produktivnsveibaltmsse zu Esiinsien der bisher zu billigeren Preisen verkamenden Disiuklc ans Kosten der anderen Tiki'.'.ite bewirk:. Hierdurch ivürde auch die sächsische Produktion, weil >n der Mitte gelegen, benachtheitigt werde». Die stärkere Ennrxckelmrg der Spiliiiisinduslrie in QÜ- und slkorddentichlgnd ungel^kitet der bisher niedrigeren Spirituspreisc dürste in ge nügendem Bloße den Beweis Uescrn. daß dieselbe dort an sich schon unter aMNNgeren Borbedingnngen nrheitck. Dee Laiideskiiltiirrath empneh'i daher die Emuheilmig des Jicichsgediets in Zonen »nt verschiedenen hoch »oumnen Splriliispreisen und die Begunstiglliig der rein Imidwillhichmilichcn Brennereien vor den großen Svintus- tahnkcn. Endlich verlangt der Egndesknltnngth gnsreichende gesetz liche BeiUimnuiige» dahiil, daß nicht be> Eriheilung künsuger Kon zessionen Bronnliveiubetrieb einzelne Distrikte eine Bevorzugung erlaigei'.. E>ne Gewchr liegt hicririr insr'sem in der Ratnr der Eiictze. als siir die Beamien der Blonvvvloerivaltnng der grschält- lict Verkehr imt eurer kleineren Anzahl größerer Brennereien und >n>! nahe beieinander gelegene» Brennereien vegnemer und iniolge dessen» willkommener sei» inliß, als imt einer größeren Anzahl kwme'.vr und Wecker auseinander gelegener Brennereien. Da aber das lmidwirihichgitlichc Jnteiesse die Erhaltung der letztenen er- teiderl. w i'l ansieirhende Gargntic hierlür nn Gesetze vorziisetien: solche du rite giii sichersten und einsachsien wohl dann sich ergehen, wenn de» Eandesregiernngen bei der Eltheilung der Konzessionen eine bestimmte M»Wirkung offen gehalten würde, etwa in der Weile, daß sie das Recht behielten, nach Verhältnib der Bevölke rung »nd chez. der landwirthschgstlich benützten Fläche den Landes- imgehör>gei.i tue Konzession zur antheiljgen Branntivesnerzeiigung zu eriheilen. 'Diese Forderungen des sächsischen Landeskulturraths sind »var alle '«kr begründet, drirchans maßvoll und liegen ganz an Interesie der Landwirthichast, namenllich der iächsiichen — da sie '"ch aber siomiMlic!', gegen die durch das Monopol beabsichtigte B.güusiigilnz' der großen preußischen Lpiritiisbrcnner riclnen, io weiden sie m Bc>lin wohl nur mit Achielzuckeu als fromme Wünsche irusgenammen werden. — In ksimem Monat ist am 1 ds. die Grundsteuer unk 2 Pfg. von jeder Steuereinheit, vom 22 his mit 27. die G e- i". eindennl« ge lGrniidcverth und Miethzinsen), Kirchenanlage und Dienslbole!.!!lankk»kasse zu entrichten. — Vor de«' vereiiugtcir 2. und 3. Stralsenate des Reichs gerichts begann, gestern P«in. 9 Uhr in Leipzig der Landcs- v er r a t h s - P r o z e ß gegen den dänischen Kapitän a. D. Saramv und den Llterctten Röttger. Den Vorsitz iührke Senatspräsident Tiänkmnnn, die Neichsamriialtichgst ist durch die Reichsmiwälle e. Wolfs »nd Treptin vertreten. Saranw wird von den Rechtsan wälten Mmikek und Wolttam (Wolsgrania»S Berlin. Röttger Von dein Rechtsanwalt Tr Srirnndk ans Bkainz vertheidigt. Außer Dner Anzahl von Zeugen sind 6 Qusisiere vom Kriegsmimstciimn md dem großen Generalsiabe in Berlin als Sachverständige vor- -eladen. Unmittelbar nach dem Namensariirme der Angeklagten ikellte Reichsanwalk v W. lss den Antrag ani Ansichließnng der Lesseiitlichkcil für die aanze Dauer der Verhandlung und der Ge richtshof beschloß dem Anträge gemäß. — Da mit dem 31- Ianj die Jagd in der Hauptsache beendet isi, indem von gestern ab in Sachsen außer den Haien und Rch- böcken. die Fasanen außerhalb der Fasanerien, die Sch»evie», Hähne von Auer-, Buk- und Haielwild, Wachteln. Becaisinen und wilden Dauben, in Preußen die Haien, Auer-. Pirk- und Fmanrnhennen, Haielwild. Wachsein, das weibliche Roth »nd Damwild nebst Wüd- lälbein, in Ecsterrcich aber die Rebböcke. Haien, Rebhühner und alle Dwüelaiten ,» die gesetzliche Schonzeit getreten sind, ,o laßt sich nunmehr das Gesammtreiiiltat der Jagdansbeute üdersehcn. Lusii-lbe mar nanientlich in Haien säst durchweg ein lehr gutes! >» riter Linie wurden m den fruchtbaren Ebenen Schlesiens sowie >n Üöbinen »nd Mähren ungewöhnlich große Mengen Haien erlegt. Dir Preise hielten sich dem entsprechend fast während der ganzen Lnäon inedlig. Auch Rehe. Sulche und Fasanen haben fast über «ll eine besiicdigende Ausbeute ergeben, wenn auch die Preise be deutende Schwankungen auswiesen. — Ter Gauverband niedererzgebirgilcher Gewerbe vereine, welcher zur Zeit die Städte Döbeln, Frankenberg. Ge- ' mgswalde. Hainichen, Harth». Mittweida, Nosse». Ocderan. Noß- wein. Tikbenlehn, Waldheim und Zlchopau umfaßt und dessen Vorort Rossen »st. beichättigk sich schon seit dem Jahre 1881 mit de» Ledrlmgsvermitlklttng. Ergreist doch so Mancher einen für ihn ungeeigneten Beim', blo» weil cs an dem betreffenden Orte an einer ent'prechenden Auswahl lchlt und Eltern bez. Vormünder nicht wisscn, an wen sie sich auswärts wenden lallen. Die Gewcrlwvcrcine de« obigen Verbandes haben daher in ihren Städten Vernuttclungs- üellen errichtet »nd die Geichäitssiihruna geeigneten PcOönIichkciten nb-rlcagen. Ta« Unternehmen hat sich auch als praktisch und lebensfähig erwiesen. Ferner hat in diesem Jahre daS Organ der 'äcbssichen Gewcrbcvereine, die Gewerbcsichau, die Lk1>rluig«vkrm>tte- tiiug in die Hand genommen, indem sie halbmonatlich dirsberüg- uri' Listen veröffentlicht. Eine entsprechende Unterstützung seiten« der Lehrerschaft dürlte dabei icür nützlich sei». Luch könnten du — S»lt« > - Innungen hierzu Stellung — Em in 'il c>ns>o labebadnhol- in Lr>»l>a' ^Derselbe dient ^ur C leichtnmig de« Uwe« - und für eine geeignete Bekannt» en Sorg« tragen, tehendrr Badnhys^tsk^dee. Url ülernniaenautlauschc« 'zwischen den S i» Leipzig einmünütntzen tiuen, von denen trüber nur «ine Linie im Staats-, die 5 auderen etrieb« standen, »vühreud letzt alle Ü dein Staate gebören. in süihmchen und 4 dem vreukiichen. Wie sehr dirsrr ahnbr't seine» Zweck crsüllt, das beiveist die fortdauernde teigerung in der Beniltzung desselben. Im Jahre 1885 vassirten den Bahnhof nicht wcniger denn 383.447 Waacn mit eine», Zu wachs von 17,756 Wagen gegen das Vorjahr. Von dickem Zuwachs enllällt ans die Halle-Svmn-Gubener Bahn der Löwenantheil vv» 6553 Wagen teinr Folge der veränderten J»sliad>ru»g, welche diele Linie begünstigte), aus die Leipzig-Dresdner kommen t»77o Wagen mehr, aus dir Magdeburger 42-8. ans die thüringische 1914 und au! die Bcrlin-Anhaltische 1152 Wagen mehr, während die säch sische Linie Leipzig-Hos einen Rückgang von 3911 (die Kehrseite der erwähnten veränderten Jnstradirungen) aulweisl. Gestern waren es 50 Jahre, datz Herr Daniel Rodert Kühn als Meister in die Dohnaer Fleischer-Innung ausgenommen wurde, woselbst er von 1847 bis zu seinem Wegzüge nach Dresden im Jahre 1857 als Obermeister wirkte und sich während dieser Zeit um die Dohnaer Innung wesentlich verdient gemacht hat. Al« Vorstands mitglied der Tresd. Innung trat Herr Kühn namentlich dafür ein. daß die Reustädtrr Fleischbänke, die dnnial« wohl keine Zierde der Stadt bildeten, an den Rath verkauft wuidcn. — Für daS Neustädter Nealgznn » alium bat sich bekanntlich ein Nenbau nöthig gemacht. So sehr man ei mit Frende begrüßen muß. daß diesem längst emvsundcnen Bedürfnis! endlich Rechnung getragen werden soll, so ist andererseits der in Aussicht genommene Bauplatz geeignet, einen Dämpfer aus diese Freude ru setze». Man will den Neubau in einen Winkel der Tieckslratze einpferchen, in eine geschlossene Häuserreihe, der in Bälde jei>cnsaüs eine glcichhohe Häuserreihe gegenüber stehen wird. Von einem Spielplatz wird kaum die Rede lein können, ja. der Raum ist so genau bemessen, daß man ein drittes Stockwerk bauen inuß, um die nölhigeii SchnUvkalitälen zu gewinnen! Ganz hier von abgesehen, findet inan aber auch in der Wahl des Bauplatzes eine Beeinträchtigung der West , Nvrdwesl und Nvrdstadt des reckten ElbuterS. tür welche die Tieckstmßc zu entlegen ist. Sollte man den Platz mit aus Rücksicht ou» die linkSuingc Jvhaiiiistadt gewählt haben, so müßte man dem entgegenhalteii, daß diese doch über kurz oder lang eine Schule gleichen Charakters selbst erhalten muß. Sollte mau nicht noch eine kurze Zeit warten könne», bis da§ Militürareal sreigeworden ist, aus dem ja die Stadt bereits Platz erworben haben toll? Tort könnte man ei» Gebäude ent stehen lassen, das allen Anforderungen gerecht werden könnte. — Für die innerhalb des Königr. Sachsens erlegten F > s ch o t- tern und R c iher zahlt der sächs. Fücherei-Verein ansehnliche Prämien aus. So verausgabte dieser Verein vom 1. Juli 1881 bis Ultimo 1885 siir UP erlegte Otter» und 150 Reiher den Gesaittml- bclrim von 1125 Bit. 75 Psiz. Sobald die 'Rase des Otter» oder der Kops de» Reihers liebst behördlicher Beicheinigung über die ge setzmäßige Erlegung innerhalb des Königreichs Sachsens portofrei an Herrn Pros. Ritsche in Tharandt eingesandt wird, zahlt derselhe für den Otter 0 Mk. und für den Reiher 3 Mk. Prämie auS. — Der Besuch des am 12. Fehruar zum ersten Mal im Äe- werhchariS slattsindeude» große» Maskenballes drs Kausinännnche» Vereins „Urania" wird cui sehr lebhafter werden. Die bei den Auszügen und Tanzen Belheiligten werden in MaSke und Kostüm streng historüch erscheinen und io bas Ganze ein glanzvolles charakter istisches Bild eines spanische» HvssesleS aus der Mitte des 10. Jahr hunderts ahgeben. — Leider werden die vielfachen Warnungen, beim Handschuh waschen mit Benzin größte Vorsicht zu gebrauchen, nicht immer strikte befolgt, wie der nachstehende Vorfall beweist. Vorige Worbe war ein junger Kommis in der Pirnaische» Vorstadt Abeiibs daniit beschäftigt ein Paar Handschuhe zu reinigen und kam mit denselben, die mit Benzin bereits getränkt waren dem Lichte so nahe, daß die Arme des jungen Mannes iosvrt über »nd über mit Flammen be deckt waren. Der Arzt hegte anfangs Besvrniß, daß womöglich eine Amputation erforderlich sei. welche Dank ,der aiioewaiidlen Mittel und der sorgfältigen Pflege im» nicht mehr zu befürchte» ist. Allo nochmals Voisicht und bei Licht diese Handlung unterlassen! — Pol > zeiberi cht. In der Nacht zum 31. v. M. ist ein Droschkenkutscher, welcher mit seinem Gefährt von Eotta nach Dresden zurückkehrte, von einem Unbekannten nahe dem Friedrich- städker Schnllehrerseminar mit drn Worten: „Sind Sie frei?" an- geiprocheii worden. Ter Kutscher hat die Frage bejaht u»d ist dur- »ach von dein anständig gekleideten Manne veranlaßt worden, nach Eotta ziiiückzniahren, da er dort in der Rähe des Gaslhoss wohne. Als der Kutscher bald am Ziele annelaiigt und nach der Haus nummer fragen wollte, bemerkte er. daß der Unbekannte das ganze Hintcn'erdeck mit dem Tuchansschtag h c ra u s ge s ch n i t t c n und die Flucht ergriffen hatte. Außerdem waren sämintliche Kissen, der Fiißieppich, die Troichkentaxe und c>» Fedeuvedel aus dem Wagen verichwi:»deu Tie zuletzt gedachten Geaenslände tan» er später nnterhalh der dortigen Nanmann'ichen Nähmaschinensabrik, wo der Frevler d>e Droschke veilassen haben mag, wieder, doch waren diei der Kissen vollständig zerichnitten. Die Betchädianngen sind wahrscheinlich »ut einem Cchnl»nacheri»esser a»sgcsührt worden. Ter Uihebcr soll ein Mann von übermiklclcr, schlanker Statur, unaeiähr Jahre alt und mit dunklem Anzug bekleidet gewesen iein und röthlich blonden Vollblut haben. Bereits am 18. v M. ist gleichfalls zur Nachtzeit und ans derselben Chaussee ein anderes Jiihrwerk aus gleiche Weise ruinirt worden. — Einem nnicrer Mitbürger, dein hiesigen Kunsthändler Lchilg wurde gestern bei der Pramürnng in der Geflügelnus- stelliuig in Reichenbach in Schlesien für ausgestellte Tauben der höchste Preis, die silberne Staats-Medaille, zuerkaniit. «leb Der Ort der woselbst der Bahmvä ekn «ützlung ist es^ Seitengebäude Zeiger seinen Gänsestall cp wlll D. nun zu diesem Dieb! . in Otlendör^ angebracht hat. Diebstahl veranlaßt >r redlichen Herbei, ttanslrenaung em. « Ho«pe, wodurch ib« der Eintritt in daS Innere des Gänse- auienthalies ennöglichj und die AnneLio» einer Gans im Weribe M ^ P?k. trlmchtert wurde. Wege» schwerrn in wied^holie» R'icksall beengen«,, Diebstahl» wird der Gänsrdirb zu 1 Jahre und 3 Mo». GeMgn'ß verurtdellt. sowie auf einen Ehrverlust in der Dauer von 3 Jahre» erkannt. Fortsetzung des 1»k«Ie« rtzetle« «»,,« ». ischen Beobachter" eine Vcrantwortnmz absvlnt nicht über en Es ist eine meiner schmerzlichste» Erfahrungen, daß gerade resse, lvelche für sich die Eigenschaft als katlwlüche in Ampruch t. die Wahrheit und die Nächstenliebe i» einer schreienden in — Die Königliche Gewerbe-Jnipektio» zu Dresden beabsichtigt den Monate» Februar, Mär; und April m Freiderg in der 5!gl. Bergakademie einen Kursus die Einrichtung und den Betrieb bestehend in 12 Borträgen über von Tampikesselanlage», wobei! auch die rauchfreien Feiieiungsanlaacn beiondere Belücksichkianng j finde» sollen, zu veranstalten. Ter erste Vortrag findet heute i Abend statt — Ein heileres Jagdabenteuer passirte, wie der Königst. Anz. erzählt, vor wcrng Tagen dem in Königstem wohnhafte» Jaadliebhaber Gn. Als derselbe eines Abends aut den Anstand gebt, übertommk ihn die Müdigkeit und während er in tieten Schlaf versnnkc» ist. kommt ein Haslcin — und verzehrt das in der Hinte ren Rocktnicbe des Nunrods befindliche Butterbrod. „Na, nu aber staus", sagte jener Berliner, — Landgericht. Z» Ende des vorigen Jahres wurde der 1849 zu Beiersdor» bei 'Reulalza geborene Handarbeiter Karl Wil helm Franz ans E->tln nach einer verbüßte» 8>ährige» Zuchthaus strafe entlassen, nachdem derselbe schon voihcr Äcsönanißstrasen er litten. An> Abend des 12. Januar lreanentirte Franz das Reslan- rations- und Pivdnktrii-Gctchäst von Heinke aus der Florastraße in Plauen Talelbst lag eine Partie Herrenhosen und mit einem kühnen Griffe eignete fick Franz drei Paar widerrechtlich biervon an. Der Angeklagte sucht sich durch seine Kurzsichtigkeit zu ent- ichnldigen, indem lein Trachten nur nach einem Paar der Unans- svrrchlichen gcwcicn lei, was jedoch die Annahme nicht auszn- ichlirßen vcnnng, daß er an dem Gc'ühl die Anzahl verspürt haben müsse. In Hinblick seines Vorlebens werden alle mildernden Um stände ausgeschlossen und eine ZnchlhanSstrase in der Dauer eines Jahres und 3 Monaten diktirt, sonne aus einen Rührigen Ehren- rechtsvcrlust erkannt. Nach verbüßter Strafe wird des Angeklagten Stellung unter Polizeinntsicht tür zulässig erklärt. — Der bisherige Gcmcindeamtsregistrator und Sportel-Einnehmer zu Löbtau, Hein rich August Tictzc, 1858 in Gottleuba geboren, hat (ich wegen Unterschlagung ,m Amte zu verantworten. Derselbe ist beschuldigt, in mehreren Fällen der Sportclkasse 100 Mk. entnommen, mithin unterichlaaen zu haben. Der Angeklagte behauptet, ein Prstzit von 4M Mart, welche« sich Ende 1884 »> vcr Sportelkasie Vorland, zu decken bemüht gewesen zu sein, ohne daß er hiervon dem Gemeinde- Vorstand Anzeige erstattet«. Dirhe giebt ferner an. daß di« be- ticsfenden 400 Mk ans ihm unbeareistiche Weise aestohlen worden seien »nd er brhusS Ersätze- des Geldes IM Mk. »uS der Kaste entnommen habe, damit er die Reiten zu Verwandten bestreiten könnte, welche ihm zur Zurückerstaitnng behilflich gewesen wären. Es kann den, Angeklagten nicht widerlegt werden, daß der genannte Kasscndiebstahl slaltgcinndrn habe und so kommen nur die erwähnten lMMk in Frage In Rücksicht, daß durch die nicdergelegte Kaution des Angeklagten das Genicindcnmt keine Schädigung erleidet, wird eine süninionatliche Getängnißslrasr als ausreichende Ahndung er kannt. — Um sich rine» billige» Wrihnachtsbrntcn zu verschonen, debütirte der 1847 zn Oderlichlenau bei Pulsnitz geborene Zcua- arbellei Lbrrstrau Rcinhold Deubel am 26. Dez. v. I. all Gänse- Ta«t-»esch«chte. ... Deatsckje« dkeich. A» deinsilben Tage, an dem ini preuß- ifcheii Abfleordnelenhaiis« d,e Polendebatlr ihren Anfang nahm, er eignete sich in der zlvrite» bad,scheu Käininer ein seniationeller Zwischenfalls der in ganz Deutschland Atlsiehen erreaen wird. Ein heiliger Zwiesjialt herrschte unter de» badischen Ultra,nvntgne». Aus der emen Seite stand der brrtöhnliche Abger"dnete Dekan Lender, während die hitzige Kamp,Partei sich mi> den Abgeordnelen Wacker, den streitbaren Ptarrer von Zähringen. und den „Bad. Bevb ", das ultramvntane hauvtorgan m Karlsruhe, stützte. Bej der EtalSbe rathung über die sogenannten AnitSverkündiger brachte der Abge- ordnete Fieier elniae Anariffe des „Bad. Beob." zur Sprache, woran, Deka» Lender u. A. Folgendes sagte: „Ich n»iß es leider ansiprecheii. daß ick und meine politischen Freunde alle Ausschreitunge» derlei, igen Press« bedauern, di« in Anspruch nimmt, umere Sache zu per trete». Ich alanbe e» auch ansjprechen zu dürfen, daß wir tür den „Badischen Beobachter" eine Vcrantwortmrg absolut nicht über nehme» E° '' ' ' '' "'" ' " die Presse. »iINNit, di. . Weise verletzt." So sprach der Führer der ultramontanen Fraktion in der zweiten badische» Kann»«! Da« Panzerschiff „Prinz Friedrich Karl* ist auS Wilhelmshaven in See gegangen. Aus eine HuldigunnS-Depesche der Nationalliberale» in Mann heim antwortet Füllt Bismarck mit einem Telegramm, welches be reits die jüngst im Abaeordnetenhause vvrgetragene» Gedanken kurz variirt. Die Antwvrt lautet: „Eio. Wohlgeborri, und Ihren Partei genossen danke ich verbindlichst iür den telegraphischen Ausdruck Ihrer Zustimmung. Ich theile Ihr Bedauern, aber meine Hoffnung iür untere Zukunft beruht aus der Unmöglichkeit, daß die Entivickel uug Deutschlands von einer Majorität, wie sie jetzt durch eure Coali tivn von >echs untee sich uneinigen Fraktionen gebildet wird, dauernd gehemmt werde» könne. Wenn die verbündeten 'Regierungen und ihre Landtage sortsahren, die nationale Fahne hvchznhalten, io wird die Nation schließlich dafür sorgen, daß die Gesinnung ihrer Mehrheit auch in den Kundgebungen der Mehrheit des Reichstages den rich tige» Ausdruck finde, igez.) v. Bismarck." Das kräftige Bvrschiebe» der Landtage gegenüber dem Reichstage scheint also ernst gemeint. Dein „Basler Bolksbl." wird geschrieben, daß die Mvsl'iche „Freiheit" in der Nummer vom l6. Januar eine Korrespondenz ent halte. in welcher unaeschent erzählt wird, daß LieSke allerdings den Auftrag hatte, den Polizcirath Rumpff in Frankfurt a M. zu er morden, und zu diesem Ende vor seiner Abreile von Basel mit einem Dolch, einem Revolver mit Munition und 50 Fr. in Geld versehen worden sei. Bekanntlich bestritt die „Freiheit" bei Lebzeiten LieSkcs dessen Schuld a» der Ermordung Rumpfs'- beharrlich. Nach der genannte» Korrespondenz war Lieske ursprünglich dazu bestiniint ge iveie». ini November 1684 einen Spion zu ermorden, dessen Frei lassung aus diesen Zeitpunkt erwartet wurde. ES ist wohl damit der wegen Verbreitung des Stellmacher-Aufrufs in Liestal inhastirt gewesene Theodor Weiß aus Dresden gemeint. Auch in Frankfurt a. M. werden 25,000 Uniformen für die griechische Armee von einer bedeutenden Kleidcrlabrik gefertigt, wobei eine große Zahl Arbeiter der Umgegend Beschäftigung findet. Der Hugltetter Eiienbahn-Unfall in Baden, der gegen 70 Per sonen das Leben kostete, hat zu einer Reihe von Prozessen Anlaß gegeben, die bis aus wenige jetzt erledigt sind. Ei» weiterer Prozetz kam kürzlich vor dein Landgericht m Karlsruhe zur Verhandlung. Einem Regierungölath, der bei jenem Unfall schwer verletzt wurde, batte die Generaldirektivn der badischen Staatöbahnen kein Ange bot gemacht, trotzdem er iuwlge seiner Pensiouirung etwa 4500 Mark jährlich verlor, und allein von August 1683 bis September l68t über 7000 Mark Kurtvtten verrechnet hatte. DieCwilkammer des Karlsruher Landgerichts hat nun dem ReaierungSrath 5992 Mark Kurkotten und vom 1. September 1884 av eine lebenslang liche Rente von 5300 Mark, vierteljährlich voraus zahlbar, zuge- sprochen. Diese Jahrcsrente ist die höchste Entschädigung, welche bis jetzt ans Grund des HattpfiichtgesetzeS von badischen Gerichte» je ziierknniit worden ist. Lrftcrreiet,. Die Dcutschnationalen in Wien jubeln über die Rede Bismarck's. Ter „Deutsche Verein" besihloi; eine Resolution, worin unverhohlene Freude darüber ansgeivrochcn wird, daß der deulichnntionale Standpunkt in Bismarck's Rede so entschieden zm» Ausdruck gekommen sei. — Die polnische» Blätter äußern sich mit großer Reserve und uegirc» die vom Kanzler ausgestellte» Behaup tungen, „Dziennik Polski" sagt, das Polenthum werde auch arrS der neuesten Prüfung siegreich und ungeschädigt hervvrgehen. -- „Gazeka Narvdowa" plaidirl für eine Vergeltuiigspolitik leiten» der Bolen wenigstens aus dem ' ' "" Presse van Prag ist über ist entsetzt über Bismarck's „ ^ . ^ nickt allein die Konica»enzen der verkehrten preußischen Rechts verhältnisse tragen werden. „Narodni Lisch" sagen, Bismarck's Rede sei eine Herauswrderung der gelammten slavijchen Welt Erzherzog Karl Ludwig hat dem Sicherbeitsinspektor Völkl, welcher den Irrsinnige», der die Erzherzogin Margarethe im Prater attaguirte, sesthiclt, eine goldene llhr, einem Wachmanue und einem Fiaker je zehn Tnlaten überreiche» lassen. Der Geiangenautieber Spitz tu Wien, welcher die Flucht her russischen Kollegienraths Greffen begünstigte, wurde zu 3 Jahren schweren Kerkers verurtheilt. Bei dem Brande des Hcumagazins in Lemberg sind, wie die behördlichen Erhebungen jetzt ergaben, 47 Personen, die dort näch tigten, um's Lebe» gekommen. Ungarn. In Ncupcit stürzte eine Ziegelmauer Im Schul- zinnner der 2. Klasse der lüdischc» Volksschule em. Einige Minuten früher war der Unterricht beendigt, und die Kinder schickten sich eben an, das Klassenzimmer zu verlassen. Die hcrabstürzenden el verletzten tunt Kinder, vier leicht, eine» Knaben. Namens ndaucr. aber io tckwer. daß an dessen Auskommen gcziveiselt wird. Die mvriche Mauer lvor durch daS Schmelzen des Schures ganz unterwaschen, und dies führte den Einstmz herbei. Die Br Hörde verfüg» sofort die Sperrung der Schule, da daS gairze HauS eriizustürzen droht. Frankreich. Im Senat brachte Ravignau einen Artikel des „Repubücain landais" zur Sprache, welcher vrn Konservativen die Ermordung des Präickten Barrenie zuichceidt und forderte die Re publik»»« zur Widerlegung aus. Der Iustizniinister Dcinvlk tadelte den Artikel, lugte jedoch Hinz», daß die Leidrnlchastlichkcit der Sprache bis zu einem gewisse» Grade in der vrvvvcneudc» Haltung des ronalistischcn Iounials von Landes ihre Erklärung finde. Ra vignau erwicderte, er erhebe gegen die Regierung de» Vorwurf, daß sie sich zum Mitschuldigen des Artikel- de» republikanischrn Blattes mache, indem sie den Druck desselben zultcß. (Lebhafte Protestatio» auf der Linken). Schließlich nahm der Senat mit 197 gegen 66 Stimmen eine Tagesordnung an, welche di« Erklärungen des Jnsiizininisters billigt. I» der Salle de la Rcdont« fand da« dritte Auftreten Louüt Michel'S seit ihrer Entlastung aus dem Gefängnisse Saint-Lazare statt. Das Thema ihrer AuMbrungrn wurde ihr von einen» an» wesenden Anarchisten geliefert, der ein« mit drcikarbiaen Fah geschmückte Büste der Republik im ^ ^ der ersteren gern roth« haben wollte. ein« mit dreikarbiaen Fahny, udlik im Saale entdeckte und an Stellt Diesem Wunsch« wnrd« nun znm anderen das Wahrzeichen aller Hungerleider ist". auS dem Munde der großen Bürgerin zu vernehmen. Nach einer Reihe an derer revolutionärer Reden gelangte eine Tagesordnung zur Annahme, in welcher die bei der Versammlung anwesenden Burger „sich mit dem von den Gnibenlenten in Decazeville vollbrachten revolntio nären Akte für solidarisch erklären und hoffen, daß dieser Akt der Gerechtigkeit der Grubrnzwang-rbeiter der Bourgeois- und Kapita- listenklaste als Lehre dienen werde". Der bekannte Nationalökonom P. Leroy-Bearckieu kommt aus da« Brannvvenr-Monopol zu sprechen, über bas er sich in kolaender
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