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Dresdner Nachrichten : 21.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188507211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-07
- Tag 1885-07-21
-
Monat
1885-07
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1885
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«r. »ckt, — R»sckr1«I»t«»» Seit« » — „Her; am Rhein" mit dem herrlich volltönenden Refrain Von E Schul,, der herzige »Trost' von I. Otto und Mendelssohn'- klassisches Wanderlied „Wem Gott will eine Gunst erweisen", wieder- liol! iverden. Slauneiiswerth war es. wie die Tenöre den Ton In.lten. neis Schwung »nd Feuer an den Tay legten, während die »»tttlge» Basse sich ihnen kunstgerecht anschnnegten. an der reckten Stelle znrückbastend, dann wieder vollkriiftig heransscinnetterild. Der Eibaaniängeibnud. ivelcher mit seinem vortrefflichen Gesang im i Theile größte» Beifall gesunde», vereinigte sich im legten Theile mit dein Julias Ottv>Bnnde zu iiieisterlichei» Ensemble. Äußer dein dekaniilen illneto lwponitor lmit Orchesters von Lnchner, „Zu ruf an Tennchland" von Otto. „Lied der Deutschen in Lyon" von Mendelsioli», „DaS treue deutsche Herz" von I Otto wurde schließ lich Adain's ..Mein Lieden" mit der neuen Orchester begleilung von F, Reichel, ein voesievolles Vaterlandslied, mit indelndem Applaus ausgenommen, Tie Ausführungen des Orchesters Glllgein. Musiker- verein) unter Leitung deS Herr» Musikdirektor Drache verdienten t densalls volle Anerkennung, Freilich erwies sich zum Theil die Ausstellung ans dein Hinteren Pvdinni aknstiich als ungünstig. Sttir- inach avvlaildirt lonrden die Inbelonvertnre, „Lohenarin'' und ei» patriotisches Potponrrie von Lange. - Aus dein Plage vor der — Turnkestprogramm für Dienstag: 7—13 Uhr Fortsetzung des Wettturnen- 13—3 Uhr Paine. 3—3 Udr Preis- fechten. Für die Beultbeilung des Fechtens ist ein Fechtausichuß unter Böttcher-Görlitz gebildet, welcher die Leistungen der ange- unier vvircver-iNvrtiy geunoer, iveicver oie z:rii»»igr» ver n»ge- mrldeten 100 Fechter besprechen wird. DaS Fechten wird sich sehr interessant gestalten und dürste eine grobe Schaar Zuschauer heran- siede». 8—7 Uhr Wettturnen. 7- 8 Uhr Spiele, 8 Uhr Fackelreigen, ausaestihrl von 4M Dresdner Turnern »»ter Leitung von Oberlehrer Richard Richter. Im erste» Theile sind verschiedene Winkel- und Gegenzüge. welche endlich zur Bildung der vier führen. Im 2 Theile liegen verschiedene KrriSunizüge zu Grunde, Halle war. wie es ist,len. das goldene Zeitalter der Jubelnden und Tanzenden zurückgekehlt. Im Winde slakterten die gelöste» Locken der lnibichen Festmngsranen: nnbändige Tanzlust. die über Stock und Stein und Hügel »egte, war allgemeine Lonnig. Selbst er graute Männer milchten sich, wieder ganz verjüngt, in den tollen fröhlichen Reigen, llnindes! kam aber auch drüben im Bürgerbräu der Ernst des Festes bei den begeisternden Reden und Toasten von Oesleneichern und Sachsen zu mächtiger Geltung, Noch bi» in die nessle Nacht erklangen die köstlichen Tänze de» GardereilercorpS und erst nach Mitternacht lichteten sich die Tanzgruppen, — Vorgestern Abend vollzog sich am dein Festplag ein höchst merkwürdigel Durchbruch nationaler Begeisterung für Deutsch öslerreich. In dem znm Erdrücken dicht besegle» Zelle de» Pnborr bräueS sprang plöglich ein Dresdner Bürger — wenn wir recht er fuhren. Ehernster Boelnne — ans einen Tuch und »res in die Volksmenge hinein: ..stnotz ist lner!" Sttir»iifst>er Jubel von allen Setten. liiid m beängstigender Weise drängte sich die Menge gegen die Nil ne deS Raumes Redner auf RVR,er fchnttelei'. Grape am Deiitscheilerleicb. die L>ordböhiiien und den gefeierten Borkäinv>er derielbeii. bis endlich .n'nog. gedrängt von den Jubelnden. da» Wort ttsl welche zum Schluß zur Bildung von zwei 0 führen zu Ehren der Jubilare Götz und Georg» — Das am Sonntag Nachmittag begonnene Wett turnen, »n welchem sich etwa 280 Musterriegen gemeldet haben, hat gestern seinen Fortgang genommen. Der Fachmann m»k sich ank de» ersten Blick bewußt werden, daß seit dem legte» Frantkurter Turnfest außerordenlliche Fortschritte gemacht worden sind, sowohl i» der äußere» .Haltung als in der Schwierigkeit und dem logischen Auf bau der Hebungen. Den Freund des Turnens muß cs vor Allem auch angenehm berühren, daß nicht nur. wie trüber, die Jugend allem, »andern auch das Alter sich wacker a» dem Ringen uni den Preis detheiligte. ES turne» Männer von tltz bis 70 Jahren, deren Leistlingen dein Turnvater Jahn Recht geben, wenn er sagt: Turne,i macht jung! Morgen wird au» drin Tmmplage die Pre,-- vcrthciliina »laltsinven. für die detheiligte» Turner sowohl w>e für die theilnehmcnden Zuschauer ei» erhebender Moment! TeOelbe on Bon den F Turnvereine stebenä. die Iabre» der dot: ii., n da . gec ergriss. A!S der nnlerfcgte. noch i»ngeMnni!. ans der iniprovisirleii Bühne erschien, — ein denlicher Eliarakieikopf inst langem blonden Schnurr und Knebelbark. feiirig lenchlenden blauen Augen, — als er dann nnk schlichten Wonen für den io glanzende» Empfang dankte, der den DensiM stenenher» lereile: ivnrde. und niil be geisterten Worteii den Entschluß der Deiil'chöilerreicher verkündete, treu jhreni Denlschlbm» bleiben zu loolien, da pflanzte sich der Jubel über das Zelt Humus. über den ganzen Fettplag und von allen Seiten 'orderte inan, Nnog den Freunden zeige» zn köiiiien. Mehr getragen a!S gefic!>cl ivmde .Enotz überall um ftteden, Drink sprüchen, slinmiichem Jubel begrnßl. En» .Herr ans .Hirnnover sprach ihm zu, daß er erst a»S femen stc'eden die .Hoffnung geschöpft habe, daß endlich in Oesterreich der nationale Smn energnch sich geltend machen werde, Stolz silmrtten die Nvrdbölunen am ilnen geleierte»! Landsmann. Glück 'trahite ans ilnen Annen, da sie miien, daß es gerade die Reichsdeutschen waren, die die hegeisterten Worte fanden.! Endlich führte em Zug deutscher T'inier. darnnler Mitglieder deS! EeimalkomueeS den Tr. Knvtz in das Standguartier der tzlord-! böhinea. de» „Wiener Garten" zurück. So vollzog sich eine lener' BoiE-'enen. die nicht veranstaltet werden tonnen, sondern mir da zum Lnrchbrnch kommen, wo liefe nalionaie Begeisterung mit reiner Festfreude sich mischen. Vom Fest;,ig. Der imposgute Festzng vom Sonntag wird noch lange Zeit den Gegenstand der Bewrechmig bilden. breit n, A. mehr als IIOO Falmen und 20 Btnsikkorps .l'nen Ze, in.,!, die ehuvnrdige und ichöne Fahne deS von ^clmceberg erwähnt, die. ans schwerer Seide be- Farben cbirau-rolb gold trägt. Sie eniamg in den! Reaktion dadurch der Konsiszirung und Bernichtung,' - Falmeninch zeurennte und die Theile nnt der Fahi'en- stange^gebeun und von einander getrennt ambewahrie. — Die hgy- rische In-anteriekapelle. di legt liier mehrfach mit Erfolg konzertirte, m-.hle Niemand u: den strammen Gestatten. die gleichmäßig in Tirolerhnre gckleide:. ilire lnsiige» Weisen ertönen liegen. Wie bei allen großen nationalen und siädlnchen Festen malnend der letzten 2'» Jahre hat sich auch nm das Gelinge» des FcslzngeS wie nUcr ion'lmen Llrrangements .Herr.u'amniann Woldenmr Llckermgnn gl-S Ncita'ued des Eentral- und OrdnnngsanSichnsseS in hervor ragender Weiw verdient gemacht. Der Zug. der statt von Statten ging, beaii'pruchte circa 2 StmiLen. Tericlbe ließ auch i» Bezug ans die H'ttmio. iemer Dl-eilnelnner nichts ;n ivunfchen übrig: iiberall ivmde 'roch mariclnri. Ans der WaiienhanSstraße ivinden ^ ganze .storbe mit Blume» und Laub ans mehreren .Hamei» auf die! Ma'.'chircildcn. ausge'clnltte!. und als rrotz aller Berechnung der! Blumen immer nwmaer. der Turner mehr wurden, schnitt man die! .'kränze vor den Fenster» ab. nm sie den Oestcrrcicbern, denen ge radezu slärini'cbe Hiirrahs, Hochs und Gut Heils ausaebracht! winden, eiilgegenziiioerfen Auf der Wilsdrnsfersiraße waren in den Schaufenstern em.es neuen öO-Ptenmg-Bazars Sitzplätze errichtet, die namentlich von Damen zahlreich eingenommen worden waren. Im Drange der Geichm te hatte man aber vergessen, die Plakate mit der Inschrift...Stück 'ür Drück Pfennige" von den Fenstern weg- zimcbinem Erst sturi erstilnen die Schönen, was die Heiterkeit der Borill-uziehenden in io reichem Maße hervorgermen Halle. Inder istruii'erslraße gab em m einer Gmrlande am Trapez arbeitender Turner icme PiiPveu Anlaß zu groper.Heiterkeit und treistichem Witz. In wie anerkeimenswerlhcr Weste iür Eranickung der Turner stellen- weist' g^'orgt iviirde. erhellt daraus, daß von Seiten der hiesigen Tuchlenmmug. welche aus dein Aliinartte vis-ll-vw Laubc's Re staurant zstmstellnug genommen hatte, allein 42 Dutzend Glas Lagerbier an Fahnen- und Skandartenträger verabfolgt worden sind. — Ergreifend war eS geradezu, als Ihre Majestäten mit boliem Gefolge vorgestern in der Loggic der Festballe Platz ge nommen ballen und die vielen Tauienve von Be uchen» wie aus einem Munde: „Den stönig segne Gott" begeistert anstinmiten LolalrS unv LärMchrS. — Nächsten Sonnabend Iriiti 5> Uhr 0 Min. sähet von Nieder sedlitz au» mittelst Ertrazuges Se Mai der .stonia »achEkcnn- nitz zur Beiwolmung des doltiellstt »attslndenden Mittelventicke» Bnudesiclnetzeno. Se. Maj. bleibt bis Montag den 27. d. M. in Eliniiniv nnv fährt von da Mittags l Uhr „ack Liinbach i Abends 7 UIn 10 Mi», erlolgt die Rückkehr nach Pillnitz. Während des Ameitthalteü Lr. Maj deS ztönigs in Ehemnitz wnd vor dem selben unter Leitung des Herrn Muiikdirelturs Scheel eine Bc- grüßunasinnime für Ebor und Orchester zum Bort»ag »elangen- — Herr Gel>. Ztommerzienralh v. Z , >„ in e r in a n n. dermale» in Berlin amäisig. wurde von der Stadt Ehemnitz zu deren Ehren bürger ernannt. - DaS »igl MinGerium des Innern hat an Stelle deS ver starb, ne» OlersorstmeisterS Brunst zu Weri»üdors den vom l Seplbr. d. I. dabin verletzten Obe:iorslmeister Max Weiß- ivange, z. Z. in Marienberg, zum Sack verständigen für iorst- ivillbichailliche Angelegenheiten bei der )1gl. zireishauptmannschalt Leipzig besliinmt. — Tbicrarzt Walther zu .stonigs brück erhielt — in Folge seines üOlülnigeii BerulS-Inbiläuins — das Albrechlskreuz — Tie seierlick-e Bestattung des in voriger Woche ver storbenen Piäics des katholische» geistlichen Eonslsloriuins im ziönigreiche Sachsen und ztanonikus des Doinnisteö in Bautzen, st .rso-tavian 1'. Franz Stolle, erfolgte gestern früh 0 Ubr vom Geistlichen HanstSchloßstraße» ans unter Tkeilnalmie ielir zahl reicher Leidtragender ans den weilen stirchhos in Friedrichstadt. Die geiaminle hiesige zur Zeit in Tr,«den anweiende katholische Gcinlichkcit. die Vorstände der Gemeinden in Dresden, Meißen, Leipzig, Bantzen, Hnherlushurg, mebeiondere Bischof Bernert, Ge»eralandillnr Grimmer, stammerhcrr von Pkinckivitz. eine große Anzalii von Genie»»dci»itglieder», Schulkindern re. gaben dein ver schiedene» beliebten Geistlichen kaü letzte Ebrengeleite. Tie Ein segnung vollzog der Aintsimchsdlger des Berewigten, Herr Planer Dr Will Dcriell e lnelt auch die Grabrede über den Pia mtept III. Bei Gesang bei stapellknabe» iank der Sarg i» die küble Gruft hinab Das übliche Rrleo Uopiinr in der Friedbofskapellc, unler deren weiiiichen Fenster» sich die Gruft des E»I>ch!afcne», des BeginnoerS des FriediwieS, in dem er zur Erde bestattet wurde, beimdet, beendete die im Sinne des einfache» und doch so hochbe gabten treu veldienlc» Geistlichen eimach gehaltene BeerdigungS- feier. T>e talboliick'e Gelsilichleit, lünszebn Herren, nahmen »n Amtsornate — in Röchet und Stola - an der Bestattunasieier Tbeil und sangen das IHrio vlvizon in, Wechsel mit dem Weih- Prceiicr. Der Beerdigung wohnte auch Herr Sn». Lr. Dlbclius bei. — Am Sonnrag vollendete — nie schon vorgestern initgelheilt ward — Herr Oi'e>coiislnolialrath a. D Lr. Zapff bas 50. Jahr seines geistlichen Wirkens. Der Tag brachte dem Jubilar reiche Ehren und Gratulationen von allen Seiten, von nah und fern. Tie Herren Slaatsinmislcr v. Nostitz-Wallwip und Lr. v. Gerber erschienen persönlich i» der Wobnnng des Gefeierten; unter den schriftlichen Gratulalione» belauben sich solch» von den Heiren Geh. Rathen v Emsievel und Töpvelt, von de» sämmllichen Beamten der Strafanstalt Zwickau <Geb. Regier»..gsrath d'Alinge an der Spitze», von der Stadt Walbheiin. deren Ehrenbürger Lr.Zapft seit 25 Fahren ist. vom stirchenvorslande genannter Stabt u. i. w. Tags vorbei überwachte eine Deputation der sämmllichen Gcist- iicten und Lehrer der Straf- und Verioiganstalten Sachsens einen wertboollen Kupierstich, daistellend, wie Ebnstns den Pelruü aus dem galiläischen Meere rettet; den ichwaizen. sehr gioßnr unv breite» Rahmen Kat ein Sträfling geschnitzt. Am trüben Morgen seines IubiläumstageS predigte der Herr Eonststoriairath in Reichen- berg. Kanzel und Altar waren mit Blume» geschmückt und an elfterer piangte die Zabi 50 — Die wackeren 3 Ruderer des Vereins „Germania" fuhren ct«o . T»tt «k iitgc — Bei der dies« Tage an der L » baltrnen halbjährigen tu rill ticken' um 80 Canbidalen. von den»» 8 die zweit». !l dt» und 7 gar trinr Censur ertiiellrn. Die Aainiiu» und dabei kam vor, was noch nie k einem Tage sämmtlick« Eandidaten den «in Tbema »ur Beardertung gestellt »dran gekommen" lein toll — Wiederum eine einoringlick« Warnnn auch nickt die kürzeste Zeit unbewackt zu lallen 1 Dorntlstag die 2jährige Tochter deS Gutsbesitzers Arnoldsg " te yramina datierten l, . welches s«Ü 14 Fahr« ttzesitzers Robert F,ckc tttverß andelt. e« fzch me. 8 du vurts 10 Tqg« daß a„ wurde -d«n nicht Wer am >» r ü n mit einem 4jährigen Mädchen aus der Nachbar sctiast an den, Wllk'Inble Ficker'* Da« letztgenannte Mädchen bringt einen Tlicil des Wirkstudles i»ü Schwanken, derselbe stürzte um und hierbei wurde das 2jäbrige Mädchen so unglücklich nirde,geworfen, daß das Kind mit der linken Stirnseite aut «inen ickarsen Stein aulftel und i» Folge Schädetbruches fotort den Geist autgab. — Soeben ist das Doppeihesf lU. und IV. der „Zeitschrift des Kgl. säch. stntist. BnreauS" pro 188 t, redigirt vvn denen Direktor. Geh. Regierungsrath Pws. Dr B Bvhmert, erschienen Wir kvinuien uus dasselbe i» deni polkswirthschattlichen Theile zuM. - Laiibgericht. tl. Ferienstrafkammer. Me tolle Jagd, das Glück newaltiam ;>, erzwingen, trieb den. außer rifiiaen gering sügige» Polizeistraie» bisher nnveicholtenen Franz Heydrich, acboreii »» Bleilcbütz bei Levdichütz a»> 4 Niärz 1852. auf den Pfad der Nmchrlichkeit Der Genannte war bej dem la,chwirthicha,stich»„ Kreditverein deS KöniarcichS Sachsen seit dem Jahre 1875 aniäng tick als Expedient, >883 ats Buchhalter engaairt und bezog in dieser Eigenschqst eine» Gehalt von LtziO bez. UtOOMk. per Jahr. .Heydricl, er ihm zn Gebote stehende Gelder und Eonponü im Monat Januar in der Höhe von 8830Mk. unterschlug. Diese Manipulation gelang dadurch leichter, daß die Revision und Eontrole der Kasle quarlaliicr erfolgte. Hierauf stützte H. seinen Plan, indem er derMeniinig ge weieii, diese Stimme späterhin decken zn können. In der Zeit vom 15 bis 20. Juni eignete er sich IIOO Mk. baareS Geld und außer dem Evuvons im Betrage von 120 Mk. au, welche er bei einem hiesigen Bankhauie einlöic» ließ. Einer etwaigen »nverhosstc» Een Irole zu enlaehen. versah H, die Packele, in welche die von dem Eredikverein eiiizulösenden oder kingelösten Coupons aushewahrk ivillde», mit salichen, demnach höhere» Additivnsftimme» Die Tänichnng zu vcrvostkommnen, cvzrigirte er mehrere derartige Päckchen durch andere Ziffern und übergab dieselben dann dem Hauplkoiitw lenr. Ui» den Betrug zu decken, gab sich Heydrich der imaginären Hoffnung hin. bunh Spielen in mehrere» hiesigen und auswärtigen Lotterien bald durch Gewinne aus den bedrängten Berhälluistca befreit zu werden. Der Angeklagte, der zum Theil geständig ist, versichert, vor seiner Berhat'tung »och eingcgaiiaene EunpvnS der Hanptkasse zngeftihrt zn haben und zwar in der Höhe von 1610 bis U>20 Mk. Diese Angaben koiinten weder durch Zeugenaussage», noch durch das Vorhandensein der betr. Coupons bestätigt werdc», Vc» sind »nihin a>S hör anwallichait beantragt. iniihin als höchst nrelevaiil zu bezeichnen. Die Kgl. Staats .ekla den Ange^lagieil ivcgen Unter>chlag»»g von » der Geiammthöhe von 21,505 Mk. zu ciner hohen Freiheitsentziehung zu verurtheilen. Die ging' gemacpr uno m Vnrg nvernaciu«. >c T u rn v e r e i n zu M e tz. der sich bekanntlich ng des deutsch-französischen Krieges mtt besonderer Schmückung der geiainmien Svldarcngräber aus — T n r n - P o e' i e Wann w aave es Feslesglaii; und Freude. >vo lucht die Poesie ihr Fnllhoni öffnete. DaS Lied ist unerläßlich' An' secnen goldenen Schwingen steigt die Einvsiiidnnfl der Feftgeno'-en zur eicgeislerung empor: .Hunderte verschmelzen! durch ein Won. enien Likkord zn einem harmonischen Ganzen. Abcr^anch die tlemen poeti'ckicn Knospen, die sogenannten Kcrn- nnd ^innivriiche dür'en nicht fehlen. Während sich der Mund des Dichters >n breiter, rhyllnnncher Entfaltung schöner Gcdanken aus- 'vricht. drückt hier zumeist der Bolksinund mit wenig Kunst, doch kurz und trei'cnd sein reiches Denken und Fiihlen aus. Der Festschmuck ilnierer Tlraßen enlliält davon manche hübsche Blnthe, die sich aus den verschiedene» DekoraiionSohjekke» verslrciit vorsindcn und von denen hier das, ivaS anifiel, wiederaegehen sei: Frohsinn, 'wininer Enm. .Herzensgeivinn ' — Den stärksten Man» bezwingt d.r Wein, der Turner sagt: nicht bange sein! — Das war von >e des Turners Brauch, zni» Wissen lehrt er das Können auch. — B'sl 'rvinin Tn. 'nacht d'e Tnrnerei Dich 'röch und irci. — Beim Turnen wird nm Bcsien 'ahrcn. wer Mukh und Vorsicht weiß zn vae.rcn. — Schwiing und Epriing hält stets jung. — Tie Alten liebten große Hum. ,i-. ivir Jungen lassen uns auch nicht lunipen. Nllnh .:,:d Tl'att. t o't fttalli 'chafst — Ob nvrd- ob iüd waiis ging R. F ilm, ,'llir bnngl und nndct deutsche Art. — Will- toinni, !,. wo .ii'iner die Wiege Euch siand. »ns einet die Liebe zum Balerlano. ^ Auch die Fefthalle ,ft mit äbnlicheii Sinnsprnchen veriebrn ivvrden. die aber ipeziell Bezug nehmen aut die verschie denen Lanoeii.annichattcn. be; Lettischen Stämme. Die Sprüche sind, durch so- g,iii-e .Halle vertheilt: Dem Hessen eignet strenger Fleiß uns zäher Treue hoher Preis! — Ans würz'gen Weines lichte, Gluih null! 'roher Franken freier Mnlh — Thüringen, ceitt'chee e. hl.iiig 'XM. an Lied.cn reich und weitem Wort! —, Wie Felieu steil, on Glanz umgluht. >il starker Bayern »roh Ge- ^ initth. -- Wie knoer ge Eichen, trotz'gr RieKn. steh! ungebeugt der Sk,.nun der Fttew,.. - Des Rheinlands Mannen sind fleißig und irei, ne ich ,:.n und singen und zechen dabei. — Au' märkischem Sande fröhlich lebt^ei» ichiieidig Volk, das vorwärts strebt. — Ein tröhlich Land, aas Lchlcsierland, Lurch Biedersinn »nd Geist beknnnt. - Ernst, 'esl und ichlccht sleh'n Alemannen wie ihres Sclnvarz- wald, f'äst'ge Tannen. - Deir denkichen Oilitraiid, von Stümien »mb. u't, schützt voinmeriche Treue und vommeriche Faust — An der Lotvinolive „Fün'hnnderl", welche den Reichenherger Turnercxtra- zng nach dem Schlei. Bahnhof hier brachte, befand sich nach stehendes Gedicht: „gi,r aus O'ftrrich t'id WNIkammni, Nelkrschrktt»« Dcui'ckiian»« viarki», Moa (»uch Kukr Ringeu irommku. Um l>«t »euiichcm Geikr« i»k,r, DculschkS Wort uu» dkuischku Glaube» wieder mich»» 1» eesiaelr», Laß« Guch nicht »on fremden ra»be». iktr »eo «<ua»f »et Gott >I»ch >e«k». die Dahme wieder in die Spree über Leibich und Schiepzig nach Lübbe», wo sie bereits mitten im Sprcewald sind. Gestern wurden Spreewaldvartien gemacht und in Burg übernachtet. — Ter deutsche Turnverein schon »eit Bcendun Sorgfalt iür die § ^ den Schlachtfeldern der Umgebung von Metz verdient gemacht hat. stellte der Direktion des hiesigen Ratioiial-Panoramas eine Sammel büchse zur Verfügung, die als Motto die Worte des deutschen Tichterhcldeii Theodor Körner: „Vergeht die treuen Totsten nicht und schiiinckl auch ihre Gräber nnt dem Eichenkranz!" enthält. Tie würdige Schmückung der Ruhestätten für die gefallene» Helden findet bekanntlich am Jahrestage der Schlacht von St. Privat — den 18. August — statt und die Koste» dafür können nur aus frei- willigen Mitteln bestritten werden. Umso erfreulicher ist es, daß die patriotische Idee von den Besuchern des Panoramas allgemein gewürdigt und zweifellos nach dieser Richtung ein ganz bedeutender Fonds iür dieses Jahr disponibel wird. — Ter Andrang des Publi kums. namentlich ans turnerischen Kreisen zn dem großartigen Schlachtengemälde deS Professors Braun ist seit Sonnabend früh anßerordenllich stark. Ea. 14,000 Personen besuchten innerhalb der letzten drei Tage das Panorama und die Stimme» aus dem Auslände vereinigten sich mit den Meinungen der Sachsen, die zum ersten Male die vlntiac Feuertaufe des 12. Armeekorps im Feldzuge I870/7i. von Knnstleryaiid ans Leinwand gezaubert, zu betrachten Gelegenheit fanden, in Ausdrücken der Bewunderung. Gestern iiamenllich war zettwcilig der Andrang so stark, daß der Eingang abgeschlossen werden mußte, „m den Bcrkckr nicht m's Stocken zu bringen und cs war interessant, zn beobachten, wie rinzclne der Besucher durch Znnise die Masse der Zuschauer derart in Fluß brachten, daß cm Jeder, olrne von seinem Nachbar behelligt zu werden, bequem Gelegenheit fand, das Schlachtgeinälde bis in die Details zu l>esichligeii. Aus turnerischen Kreisen ging der Ver waltung des Panoramas übrigens vielfach der Tank für dic Coulaiiz, den Eintrittspreis für alle Theilnehmer am Turnfeste aus die Halste herabgesetzt zu haben, zw — Schon wieder ein Mord! Vor wenigen Tagen erst hauchte hier aus dem Schaftot ein Mörder die schwer belastete Seele anS, ein anderer, jener gräfliche Lustmördcr stükne, wird in kürzester Zeit von Henkers Hand aus dem Leben gestoßen werden, und icbon ist wieder ein neuer Eonridat für bas Fallbeil da. In unserer nächsten Nabe, in Pol > chavvei, wurde i» der Nacht nun Mon tag ein Mädchen. Namens Drechsler, aus der offene» Straße liegend oiifgclunden. Einer kiafiendcn Wunde in der Biust entslrönile das Blut der jungen Perlon, für deren Rcttung nichts mehr octban werden konnte, da der Tod schon eingetreten war. Die Wunde rübrt von einem Messerstich her, der niil großer Kraft »nd Sicher heit auSgesübrt worden sein und das arme Opfer vielleicht augen blicklich gelobtet baden muß. Der gräßlichen Tliat dringend ver dächtig ist der Liebhaber des Mädchens, ein lO Jahre alter Former, NamenS Naumann, der aus Pot'chappel gebürtig und zuletzt in Druden ouibättlich gewesen ist. Der junge Mcistch ist flüchtig ge worden und soweit es setzt schemt, hat ihm Eisersucht den Ltoü in die Land gedrückt Geldern n»d Coupons in der Äesammthöhe von2l,505Mk. zu einer entiprechendeii , . _ Feuensttaiknininer verkündete dem sichtlich renmüthige» Angeklagten eine Gcsängnißsliafe in der Tauer vvn 3 Jahren und tt Monale» iind beraubt denselben der bürgerliche» Ehrenrechte »och aus 4 Jahre. Ter Errditverein hat nni geringe» Verlust erlitten, da der Vorstand de» mit der Eontrole beauftragten Beamten zur Erlatzvslichr hcrangezoge» hat. — Ei» Individuum, welches den Werth der Frei beit nicht kennt und achtet, scheint der schon mehriach mit Zucht haus und Geiängniß bestrafte Flcischergkselle Karl August Katzer, a»S Tcischcnbcig bei Bischofswerda, zn sein. Kaum die letzteZiichi- banSstraie am:',. Mai vcrdnßt. betritt der Angeklagte am 4. Juni eine Reslanralion am Elbberg, bestellt sich einen Nordhauser und benützt das momeiitane Alleinsein in der Wirthichait. aus einem an der Wand befindlichen Kästchen drei Billardbälle im Werthe von MM herans zu stehlen. Bei einem Trödler versuchte er dieselbe» iür 10 Mk. zn verkaufen, jedoch mochte das ganze Ezterieur des An geklagte» dem Trödler nicht vertrauensiverth erscheinen; er verzichtete aus den Kauf, veranlagte aber die Sistirung Katzers. In Hinsicht der schweren Vorstrafen verkündete die Ferie»straska»»»er dem An geklagten l Jahr 0 Monate Znchthans, 3 Jahre Ehrenrechtsvcrlnst and hall nach verbüßter Strafe die Stellung unter Polizeiaussicht für zulässig. — Der Handarbeiter und Händler Friedrich,Hermann Heyd'chich l8<>3 geboren, vorbestraft wegen Betrugs, Diebstahls, Unteochlaaniig :c. hat sich dadurch des strafbaren Eigennutzes schuldig acmacht, baß er ani Abende des 0. Mai in einer Restauration Apfelsinen ansspielte, vhne hierzu i»> Besitz der polizeilichen Er- lanbnig zu sein. In Gemäßheit, daß H. gleichen Deliktes wegen zuletzt eine 2lägige Gesängnißstrase verbüßte, wird diesmal e,»e wiche von 3 Tagen aiiSgeworie». Fortsetzung de« tokaten TheNe« Seite ck. Tane-ktschtchte. DeMsehe« Reith. Wie mit Bestimmtheit berichtet wird, hat Fürst Bismarck seine Zustimmung dazu erthcilt. daß dem Reichstage wieder eine Pvstsparkassenvorlaäe zugeht, wie dem letzten, bei welcher allerdings diejenigen Punkte, die besonderen Anstoß erregt haben und offen bekämpft sind, eüier Aenderung unterzogen werden sollen. Die Umarbeitung des früheren Ent wurfes in dieiei» Sinne soll bereits ernstlich in Angriff geiionimen sein und io zeitig vollendet werden, daß der Entwurf seitens der Postverwaltung dein Reichskanzler früh genug vorgclegt werden kann, um auch die übrigen Instanzen vor dem Wiederzusammenlrist des Reichstages zu durchlaufen. De», Prinzen Wilhelm, über dessen demnüchstige Rangerhöhung und anderweitige Venvendung mannigsache G^uchte verbreitet wurden, soll nun auch vom Kaiser von Oesterreich eine besondere Auszeichnung zngedacht sein. Der Prinz soll Inhaber des 7. östcr- rcichnchen Hnfaren-Reaiinents werden, dessen bisheriger Chef der verstorbene Prinz Friedrich Karl gewesen nt. Bon militärischer Seite sind in der letzten Zeit wiederholt Klagen darüber geführt, daß die Ausbildung, welche unsere Reserve- Offiziere erhalten, durchaus nicht den Anforderungen entspreche, welche an die Berusscsifiziere gerichtet werde» müssen. Man hat diesen Mangel iür umso bedenklicher erklärt, als im Felde ein Unter schied zwischen Beruf? und Reserveoffizier in den meisten Fällen nicht zu machen ist. Es ist deshalb der Vorschlag ausgekaucht, aus die technische und lheoreliichc Ausbildung der Einjährig-Freiwilligen, die nach Absolvnnng des Dienstjahres die Qualifikation zum Reserve-Offizier erlangt haben, größeres Gewicht zu legen und viellecht nach Ablauf der ersten großen Uebimg, welche dic Rcscrvc- Osfizcrs-Aspiraiste» mitziimachen haben, ein zweites Examen zu ver anstalten, vvn dessen Ausfall die Bestallung znm Oistzier abhängig aemaclst werden könne, und des Weiteren sollte bei allen späteren Hebungen der Reierve-Osfizierc vor Allem dgs Augenmerk daraus gerichtet werden, diele Kategorie von Offizieren in ihrer Ausbildung den Beruis-Ossizicrrn immer näher zn bringen. Es wird bekannt, daß in der bayrischen Armee bereits Schritte zu einer gründlicheren Vorbildung der Reserve-Offiziere gethan su gegenwärtig scslgestcllt werden. Die „Kreuzzeitniig", die bekanntlich wegen der Urtheilsmotivi- im erste» Stöcker-Prozeß den Gerichtshof heftig ange- cn und eine Acnderuiia der Prozeßordnung verlangt und mit bsthille gedroht hat, schlügt heule in einem längeren politischen Artikel dasselbe Verfahren gegen deir Vorsitzenden dcS neuesten Stöcker-Prozcjses ein. In Weiel hat ein Unteroffizier, welcher ein anonymes Schreiben an den Oberst gerichtet hatte, in lvelchem er über Mißstände semcs Regiments vorgegangen war. der Unwahrheit seiner Auslassungen aber überzeugt wurde, eine Festungsstrafe von 5 Jahren erhalten. Vor der Strafkammer des Hagener Landgerichts standen am !8. d. M. unter der Anklage der Beleidigung des Fürsten Bismarck fünf Vorstandsmitglieder des „liberalen Vereins" zu Börde und der Redakteur der „Hagener Ztg." In dem Verein war der Beschluß gefaßt worden, einen Protest gegen den Vergleich zwischen den fortschrittlichen Wählern und dem blinden Hödur, den Fürst Bismarck im Reichstag gezogen, abzusassen ; der Beschluß war ausaeiührt, der Protest vom Vorstände unterschrieben und am I. April, gerade dem 70- Geburtstage des Reichskanzlers abgeichickt worden, während die „Hagener Ztg" denselben veröffentlichte Unter anderem fand sich in diesem der Vergleich eine »bedauerlich« Anm . war auch incriminirl. Aus den Antrag betreffende Rede Bismarcks verlesen und der Staatsanwalt weist gethan sind, deren Resultate
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