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^ irr. »z rette < — »Dresdner Nachrichten* — Montag. 7. Februar 1827 Assunta und Lore. Noma» von Wolfgang Ke mtcr. >a ckorvetzung.i , . Hermann Nastbichler erhob sich nnd ging »»» Zimmer f»in und btt. ^ .... Mutter muhte nichiS von ietnen Gedanken und Grübe leien. -te liebe, alle Frau lebte einer schönen, lebten Hoff nung. Er muhte, das, sie glaubte, die Zeit der Erfüllung dieser Hoffnung sei getommen. Da er nun Nlchter geworden mar. eine sichere Ertsten, hatte und sich ruhig ein Heim gründe» konnte. Mit Lores Geld hätten sie ia schon lange heiraten könne», jedoch diesen Gedanken hatte er weit von sich gewiesen. im Sommer. wenn er heimkam. erwartete Mutter wohl vou ihm den entscheidenden Schritt. Ob auch Lore tue Frage, die ihrer gemeinsamen Znkiinst galt, erhoffte? Hermann Nastbichler trat an de» Schreibtisch. aus dem iwe, 'Bilder sianüen. Das seiner Mutter und in einem braun roten. mit Lilberbeschlägen verzierten Nahmen das Lore Welponers. Er nahm -ad Bild in die Hand und versenkte fick in die klaren, reinen Züge. Dann gab er sich einen Ruck. als wollte er alle Zweifel und alles lleberiegen verscheuche»: halblaut sprach er vor sich tun: „Höre. >»> Sommer. wenn ich hctmkomme. dann will ich dich fragen, ob d» mir mehr als Schwester fein willst nirü kannst, oder ob mir dein Herz an deu schlanken Kaiicr- iagerhauplinann verloren ging." Ein Blick auf -te Mir: rasch griff Hermann Nastbichler „ach dem Hnie. Es war höchste Zeit ins Amt. » » » Am ersnolgenden Sviintag warf sich Hermann Nast- tnchler ,n den Frack, denselben, in dem er einst vor nicht allzu langer Zeit vor de» strengen Examinatoren gestanden hatte, holte sich den Zylinder ans dem Kasien. Uniform besah er noch tZ.ne. und trat die k»>. ,e Neide seiner Antrittsbesuche an. Er muhte nn. illkürlich lächeln, und an Dr. Hagen denken, als. nachdem er die Glocke in der Wohnung feines E he's gezogen halte, Himer der Glastürc ein ohrrn- betanbendeS «Gebell losging. Ein Dienstmädchen öffnete und schon umkreisten in springend nnd heulend zwei kleine Lalon- dackel. Er muhte ruhig eine Weile wanen. denn in diesem Härme war eine Verständigung nicht möglich. Das Mädchen machte lachenden Gesichtes eine Han-bewegung, die wohl sagen sollte, sie bernhigen sich bald, »nd »«artete ebenfalls. Wörtlich gaben die Dackel ihre laute Begrüß»»«, bald ans und be'chnnpperten ihn daiür um so gründlicher. Nun konnte er fragen, ob die Oerrichasien zu Hause wären Der Herr Nai und das gnadiae Fräulein sind spazieren gegangen, aber die gnaaige Frau sind zu sprechen." Hermann tllasibichler übergab dem Mädchen seine Karte: wenig ipäler wurde er unter Dackelbegleituiig in den Salon getüliri. Mit einem Sprung waren die beiden kleine» hirsch- rote» 'Burschen ans dem Plinchdiwan: mit gespanntester Aui- merksamkeik und mir grohen Augen, die so klua wie Meuschcn- »iigcn waren. ,erfolgten sie die Unterhaltung ihrer Herrin mil dem fremden Herrn. Frau Nai Müller war eine kleine, lebhafte Dame,' sie sah noch jung ans. obwohl sie schon eine erwachsene Tochter hatte. Die begrngle Hermann in ihrer liebenswürdigen. leb haften Art. Hai ilin Platz zu »->>>,e„ nnd »eilte dann der Ncilic nach die bei einem solchen Besuche allgemein übliche» Fragen. Die erzählte, das; ihr Mann stets an Sonn- »nd Feiertagen. vor Tisch, wenn das Werter nur einigermahen aoudig sei, einen grö'eren Smiiiergana mache, da er unter der Woche nur wenig lünanskonnne. Ihre Tochter Marie und deren Bräutigam, der Finanzkomminär in Feldkirch sei und last alle Avuinaae herunterkommc, hätte» ih» begleitet. Hcrnian» :)!anöichler beantwortete dlc gestellten Fragei und oeraak! auch Dr. Wagens Nat nicht. ..Gnädige Fran haben da zwei hübickc Dackel." sprach er. Sofort war die Natt» Feuer und Flamme. .Ff«. nicht wahr, es sind nette Der«: Nr machen zivar ein bihchen Kraivall und auch nlch, ivenig Staub. aber mau kann ihnen nicht büic sein. Sic sind so klna. verstehen Ichter jedes Wort, »»r. das, sie nicht reden konnte»." Herman erkundigte sich, wie sie hießen. „Her »nd Pitt»," antwortete die Nättn. Hermann Nastbichler rief die Name» und sogleich kamen die beiden Hunde zu ihm. stiege» zutraulich an ihm hinaus, nnd er streichelte die glatten, wie ein Spiegel glänzenden Felle. ..Sehr schöne, reinrassige Tiere." „Ja. sie stammen aus de», Zwinger des Graten Wicken- berg >» Meran." ei klärte die Nütt» nicht ohne Stolz. Hermann erkundigte sich, ob die beiden nicht dann und wann etwas zerbisse», was ia solche Dackel mit Vorliebe täten. Die Nättn lachte und meinte: „Freilich. ein paar Schuhe ei» Ansichtslartcnaibum und einige gehäkelte Decken haben sie ichon auf dem Gewtslen. aber nun sind sie älter und ver» ständiger. Jungen Hunden muß man eben etwas Nachsehen, wie kleinen »lindern." Hermann erhob sich, bedauerte, den Herrn Rat und das gnädige Fränlcin nicht angctrosfen zu haben, und empfahl sich mit der Bemerkung, das, er noch den beiden verheiratete» Kollegen leisten Besuch machen wolle. Diese beiden Besuch« lvare» bald abgetan. Der eine Kollege hatte bereits fünf Kinder, und da es bei einem solchen Segen an allen Ecken sparen hieß. hielt die Frau Bezirksrtchter nur ein Ktndermädel. die Hausarbeit tat sie leibst. So kam sie nur a»i einen Augenblick aus der Küche herein und entschuldigte sich, das, sic »och nicht in SonntagS- tleidung sei. Hermann cmpsabl sich rasch, ebenso schnell beim nächste» Kollege», der bereits mit Iran und Kind bei Tisch saß. da die Familie gleich »ach Mittag mit dem Schiss nach Norsckach wollte. Damit war der Höflichkeit und Pflicht Genüge getan. Jetzt aber war cs höchste Zeit zu», Mittagessen. Wie er ins „Weiße Kreuz" kam, ries Kollege Grast: „Ach io. Sie machten Besuche, wir dachten schon, wo. Sie steckte». Dann werden wir beute wohl eine Bierreise nach der benachbarten ge segneten Inielstaot unternehmen müssen, denn eine Stärkung ist imch einer solchen Anstrengung unbedingt notwendig. Meinetwegen, ich opfere mich." Hermann Nastbichler nahm das Opfer lachend an »nd erklärte fein Einverständnis mit der beabsichtigten Fahrt nach Lindau. Als einige Tage später, gerade wie Hermann Rast- bichler gegen sechs Uhr aus dem Amte trat, ein heftiger Platz, regen ntcderging. eS daher mit dem gewohnten Spaziergänge nichts war und die Kollegen Dr. Hagen und Grast erklärten dast sie dies Wetter dazu benutzen wollten, »m mich vor dem Nachtmahle ihre Korrespondenz zu erledige», da blieb Her ma»» einige Zeit unschlüssig vor dem Bezirksgerichtsgebände stehen: endlich kam ihm der Gedanke, zu Nat Kühn hinaus ,u gehen. Der Nat hatte ihn schon lange cingeladen, ihn ei», mal zu besuchen, und er hatte versprochen, zu komme». Nat Kühn wohnte in einem Landhanse in der Nömcrstraste; er war u, Hause »nd kam feinem Besucher im Malerkittel entgegen ,^Herr Doktor Nastbichler, das ist schön, dast Sie sich einmal bei mir ieben lassen- Bitte, treten Sie ein: entschuldigen Sie die Unordnung und legen Säe ab." Herman Nastbichler trat in ein großes Zimmer, dessen Fenster einen weilen Blick über die Stadt und den See srei- gaben. In der Mitte deS Zimmers stand eine mächtige Siafselei. daraus ein angcfangencS Bild. An den Wände» hinge,, i» Goldrahuie,, zahlreiche weitere Bilder, die woh' alle Rat Kühns Pinsel entstammten. Aus einem runden Tische, der vor einem Sofa stand, lagen Kunst'eitschriften. Mal- »tenfilien. Zeitungen, Aschenbecher und Zigaretten kunter bunt durcheinander und aus dem an dem einen Fenster stehenden Schreibtische herrschte ein ähnlicher Wirrwarr. Au die Bsand und an einen Kasten, der mit Büchern gefüllt war, gelehnt, waren andere noch uneingerahmtc und zum Dell noch nicht fertige Bilder. - ^ Nat Kühn schob Hermann etnen Stuhl bin und bot Ihm Zigaretten an. jedoch Hermann trat vor die Ltasfelet. um daü Bild zu betrachten, da» hier im Werden war. Sr »« and sich beute z»n> erstenmal« in ietnen, Leben in einem Atelier und das Entstehen eines Gemälde» tntcressirrt« ihn. Sr sragle daun, aus die Bilder im Zimmer wellend. „Die haben wobt alle Sir gemalt. Herr Rat?" .^Ia. sie sind-io nach iknd nach im Lanke der Jahre rnb standen." Hermann sah sich nun sedeS einzelne Bild genau an. ES ivare» alles Landschasten. darunter an<b Motive ans de, Umgebung des DerS. Vielleicht etwa» altmodisch ansgefastt. aber flott hingcworsen. Freilich leneö gewisse Etn«as. das schwer mit Worten zu beschreibe» ist. das aber rin Bild zum wirklichen Kunstwerke macht, fehlte Überall Hermann aber verstand vvn der Malerei nicht viel, ihm gefielen die Bilder samt und sonders »nd er ä,liierte sich in diesem Sinne. Nat «üb» aber lächelte leise. ES mar ein wehmütiges säst trauriges Lächeln. . ^ . ..Met» lieber Freund, zu». Tapezieren meiner Bude, zu Glückstopfprcisen und NameiistagSgeschenlrn sind meine Knnstcrzeugnisi« gerade recht, sonst aber taugen sie leider nickt viel und vor einem strengen Auge könnte» sie nicht bestehen. Ich lmbe eben nichts gelernt. Nur. waS ans mir heraus kam. das aber aenügt nicht. Sehen Sie zum Beispiel!" Er begann, die nächsten beiden Bilder schonungslos zu kritisieren: schließlich noch andere, und bei jedem wußte er eine ganze Menge auSzusetzen und Schwächen auszuzeigc». Hier war die Zeichnung schon an und für sich nicht gut genug, hier die Farbcnzufainmcnstrllung ungenügend, zum Schlüsse endlich rief er: „DaS ist ja eben das Traurige, so unendlich Entn,»ligciU>c. ich iehe die Fehler, sehe sie mit scharfen Augen, auch an anderen Werken, bin aber nicht im Staude, sie zu ver meide» oder zu verbessern. Ich hätte es z« etwas bringe» können, da» kann ich sagen, ohne mir selbst zu schmcichclm Fachleute haben cü mir nicht nur einmal versichert, ick märe ganz zweifellos e«n besserer Maler als Richter geworden, aber so ist das nur eine Kleckserei und überall stoße ich ans das Ende meines Könnens." Der Rat ging einigcmalr ganz erregt tm Zimmer hin und her. bat dann Hermann, Platz zu nehmen, und ließ sich chm gegenüber nieder. Er reichte seinem Gaste eine Zigarette, bot ihm Feuer, zündete sich selbst eine an »nd fuhr dann fort: „Sie werden schon wisse», daß ich Maler werden wollte, daß aber, mit Slusnahme meiner Mutter, die ganze Familie. Vater in erster Linie, dagegen war. Ich war zu abhängig und keine Kampfnalur. also mußte ich »achgeben und entsagen. Wie bitter schwer eS mir geworden ist. kann ich mit Worte» nicht sage», das Malen aber konnte ich doch nicht lassen und da» war ein ttebel. Ich hätte scstbleiben und es nie ansangen sollen. Aber es steckte mir nun einmal in Fleisch und Blut »nd der Drang n«ar übermächtig. Zuerst malte ich heimlich, iZatcr und die anderen durften nichts davon wissen, später dann, als Vater tot und ich mein eigener Herr war. mußte ich mir keinen Zwang mehr antun. da saß ich nun iede freie Minute vor der Statfelci. Zu Dutzenden entstanden Bilder, alle von demselben Werte, daß heißt, alle nicht viel wert. Kam ich aus de», Amte heim, ans einem Berufe, für den ich gar nichts übrig hatte und der mich nie befriedigen konnte, suchte ich bei meiner Malerei Entschädigung, nnd für den Augenblick gelang es mir a»ch stets, das Elend zu vergessen. Ich malte unverdrossen darauf tos. und die Stunden und Tage ginacn inir wie tm Fluge." sFvrtsctzung svlgtlj I? «Mp" e- / MMie Seesische! Webtt- ie ZV issro «!^«bmL.^„8Ql MW V K W. 2S Aor-fee Mützer Slratze 1 Tel. »l «70 Dttligite Bezugsquelle für Wirle und WiederverkSufer Dettsedern-Dampj.Reinigung »d»rn>mm> »ni,» «nronii» ur ,uv»»n» »na »»»nn, g,« ,»»»» Dompf.Wasch.AnslaN Max Schütze A»rnfpr«tz« >3874 ^tzZIrrklr«!,, «» Ku» Addvluv, 'LMS/S 6I»«/ck in ct«»SobnUc A L k»/n L/»a»n- Getterwaren Mnschl»«»,». ,n» D»»h»»lt>I>»»»»», Bindfaden >«,. I,rn «rN», Gurle "MN »»» D»,INsUI«, «>»N»,»N», alle Seilmonlagen, Seilerkacharbeilea südrrn au» v«d». ««uSIn»»,. 1^». E»»„»»r«,,,»U»«N»» / L»>. «»7» gI»»«I»«N»,K, «, IN»d»nj»II„»I>»»h» »1 8r»». und Hl-In»»r>»ul. krkeumsllsmus uns viel, ans«»» v--,nl<ckiue tk-andk«»«» »,'sen su»ct> »NncviolaNr 8'»ns>len v«l>»n>lal>. ^aklreickin^nnnkannunv 8«ruc>, I dv. » »»« »»»«nkttuna >»»«>». »I. L-Ulllpv, kiprecvreN ,0-I. 2-',«UM. 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