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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.02.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270207027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927020702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927020702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-07
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
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Ar. SS Seite 2 jltütziu-, ik. tr»»» Ueverichüsie sich ergeben mtt rückstchtSlotee Schärf« zunächst auf Bezahlung der Steuern und anderen Schulden der Werke. VS bedeutet zudem gerade fitr etuen unter den schwierigen soivjetrtiisttlt>eii Wiii'chustsverhüitnissen arbeitende» Betrieb se»r viel, menu er allein an sozialen Beiträgen etu>a iS Pro,, und a» allen '.'Irbeilervergunstlgiiiigen lusamme» etiva 25 Prozenl der Lviiuiliiume von sich auo zu zahle» liat. Unser Gewährsmann l>>,t gewiß recht wenn er beiout. dah trotz aller ivzialc» Maßnabmcn nur zwei D t n ge erreicht zu lein scheinen: einmal das Schwinden deS Bcrant- Iv o r I II II g s g e I ü l> l des einzelne» durch -teke „Be. inuttcruiig" des Limites uu- zum auSerku dir Unterbin dung der Bildung von LparkapitaI durch dies nur aus den gegenwärtige» Verbrauch nicht aus die Zutunst ge» richlete Sintern. Vs ergab 'ich bei 'Zusammentritt des «tzewerk- schaitSkongresseS etwa daS Bild: Für die Betriebe anhaltende Arbeitsvenälinliiisse und geringe Arbeitsleistung: kür die Ar» beiter geringe Löhne schlechte Wohnungsverbällntsie. gewal tige Arbeitslosigkeit und unpünktliche Lohnaiiszahluiig —. in keinem Falte also das versprochene paradiesische Leben. Der Staat drückte von oben, der Arbeiter von unten: hier drin gendste wirtschaftliche Notwendigkeit, dort die Notwendigkeit die Unzufriedenheit der Arbeiter zu besänftigen. ivaS durch einfachen Terror nicht mehr möglich war. Wie weit die Un- Zufriedenheit gediehen, beweist die Tatsache einzelner Streits lim ersten Halbjahr 1020 allein in den staatlichen Betrieben der Sowietunlon 58 gegenüber 99 im Sknniahr 1925). Bor allem äußerte sich aber die Spannung in dem bedrohlichen An wachsen der Konflikte zwischen Betrieb uns Arbeiterschaft. Lohnsrage und Arbeitslosigkeit bildeten die Kernpunkte. Hat doch der Arbeiter mit seinem Dnrchschnittölohn von 27.55 Reairuvei »iviiailich zwar ich Prozent des Porkriegselnko«» mens erreicht, der Angestellte aber mit ö» Rubel pro Monat erst Kt) bis l!5 Prozent. Das größte Problem bildet das Ar- Lettslosenbeer. das »ach Karl Mar»: eigentlich nur unter der .Wirlichaiksanarchie deS Kapitals" in Er'cheinuna »ritt trotz, sei» in de» Sowjets bereits >.7 Millionen Menschen umsastt Diese Arbeitslosigkeit must wirklich »ehr ernst sein, denn im Gegensatz zu linkeren Erwerbslosen beziehen die rittsisck^en Let- densgcnosfcn nur je 0 20 Rubel Arbeitslose»»„te>stützuna vrv Monat von der «Äewerkichast. wozu noch verschwlndenü geringe staatliche Zuschüsse kommen. Der Erwerbslose in Lowjetrnhland muh all» mit seiner Unterstützung ungefähr dreimal so lauge reichen, als t der erwerbslose deutsch'' Arb-i»er. der beinahe so viel de» f zieht, wie der sowjetrussische Schwerarbeiter. Sollte sich der russische Arbeiter, de» über das Elend seine» Leden» der luprozentiar Monopollchnaps doch nur auf kurze Augenblick« hlnwrgtLuichcn kann, ntch« schlicbllch auch sragen. was eigentlich die Vorzüge «tncd Znftems find, das mehr Ueberstunde» weniger Lohn, weniger Ausstieg un- Bildungs möglichkeit. Freiheit und Glück bietet ackS der verruchte lapi- taltstiiche Westen. A»S dieser Stimmung hergud. hat das richekamibglled Boadanofs gesagt. «» «är, richtiger, wenn de, ensstfche Arbeiter nicht de« englischen Arbeitslosen unter» stützte. sondern der engltsche Erwerbslose den russischen Ar« beiter. Das Ist deutlich genug. Unter solchen Umständen linkt daS Interesse der Arbeiter an den Gewerkschaften auf ein Mini- mum herab. Der Vorsitzende des Zcnlralrats der Gewerk, ichasten. Tomkkt, klagt bitter über de,, Mangel ernster Arbeit, über zunehmende Bcrkammliings-mttdtgkctt. Uber bi« burcaukrattschen Methode» der Schlicht» iigsauSschNsie und Uder die Korruption in den Gewerkschaften, in denen im Lause von andertlzalb Jahren nicht weniger als l5 Millionen Nudel unterschlagen worden sind. Der Volkskommissar der Arbeitcr- uiid Baiierninlpcktion. OrdShontkiüs«. entwarf ein erschütterndes Bild von dem Burraukratisnius, dem Krebsschaden des hcntigeu Systems, und schilderte an schaulich. wie die sogenannte SparlamkeltSkampagne durch ihn ein völliges FiaSko erlitten hätte. Seit Leninö Tagen hätte sich der Apparat der Verwaltung, nicht nur in den Gewerkschaften, ganz erheblich verschlechtert, der Kanzlei» kram lei beispiellos. Es käme so weit, daß ein und derselbe Beamte mit sich seltzst Korrespondenz führe. W.n» man ein Kind in das Krankenhaus des BolkskomiiitsiariatS einUefere. müsse man aus einem Fragebogen bis t27 Fragen beantworten. Man gebe ungeheure Summen für Statistiken aus und drucke wahre Ni esc üblicher: 13 Bände mit 7354 Seiten kür einen Trust seien keine Seltenheit. Aber die Statistik lauge nichts, da Ne von einer geradezu groteske» Un. gcnaulgkett sei. ES mangelt leider an Raum, um die Bei. spiele, die der amtliche Redner über di« geradezu sinnlose un produktive Belastung des bolschewistischen Staatsapparates und über den Wirrwarr in der Verwaltung einzelner autonomer Republiken anfübrle. hier wicderzugeben. Seine Freimütig keit löste sedenfallS die Zungen der 12!>5 GewcrkschastSdelgier» len. und was sie bitter und zornig an Klagen vovbrachten. überstürzte sich sörmlich und klang übet genug in die Ohren der Machthaber. Unsere deutschen Arbeiter sollten diesen Tatsachen gegenüber aber Augen mich Obren osfculialttn und sich nicht durch die glanzvollen Berichte eingewickeltcr Riiblandreifrndcr betrügen lasten. Nur eine Erholungsreise Slrelemanns! Keine politischen Liritergriin-e. Berlin, 7. Febr. Der Neichsaußenminister Dr. Strese mann. der gestern nachmittag Berlin verlassen hat. legt Wert daraus, daß sestgcstellt wird, daß leine Reise mit voli- lischcn Angeleaenheiien nichts zu tun habe, sondern daß es sich um einen bloßen Er h o I u » g ö u r l a u b handele. Tr. Strsscmann Hai sich nach dem Süden begeben. Der Ort. an dem er sich aufzulzalten gedenkt, wird nickt bckanntgeg"ben. und zwar im Interesse deS Zwecks der Nesse: der Erholuna. Alle Kombinationen über Zusammenkünft- Dr. Ltresemanns mit W.iand oder Mussolini werden an zuständiger Stelle sür falsch erklärt. Gestern hatte Dr. Stresemann eine eingehende Be sprechung mit dem deutschen Botschafter in Paris v. H o e s ch, der zu diesem Zwecke gestern hier eingetrosien war. ES han delte sich dabei um die Erörterung gll der Fragen, die in der nächsten Zeit zwischen Deutschland und Frankreich akut wer den, vor allem um die 'Vorbereitung kür die Ainang März in Genf stattsiudeude Tagung deS V ö l k e r b n n d s r a t s. Da Dr. StresemannS Auseutbalt im Süden mehrere Wochen dauert, wird lick der Minister voraussichtlich aus dem Urlaub direkt nach Geni begeben. SS gilt auch sür möglich, daß Stresemann die Rette nach Genk gemeinsam mit den Delegier ten Frankreichs und Englands zurückleat, sv daß bei kttcler Gelegenheit die Vertreter der drei Mächte eine Art Vor- beiorechiina abhalte» könnten. Botschafter v. Hoesch hatte gestern auch eine Besprechung mit dem Staatssekretär deS Auswärtigen Amtes. Er wird noch mehrere Taae in Berlin bleiben. Die weiteren Verhandlungen mit dem Staats sekretär von Schubert gelten in erster Linie dem Abschluß der Entwassinniasoerbandttingen. Ter Anlaß, aus dem der deutsche Botschafter in Baris Herr von Ho eich nach Berlin gekommen ist. ist ein rein persönlicher. Es handelt sich um die Fei-tt des 94. Geburts. rags einer nahen Angekchriaen des Botschasters. Selbstoer- ständlich ist es, daß der Botschafter leinen hiesigen Ausenthalt dazu benutzt dem Neichsaußenuttntster Dr. Stresemann und dem Staatssekretär von Schubert Bericht zu er- statten. Lvang.-lulh. Landesl-nv-e. Die MontagSsttznug brachte nach Eröffnung mit Geber und Negttzrandenvoriratz zunächst dir Ncuverpslichtung des Lnnvdaten Oberkonsistorial- rat 0. Dr. Költzsch. der bis heute tnsolß» Krankheit de, Siiuvse batte fernbleiben müssen, HIrranf trat man t» die zwette Beratung über de» Sn»««rf «tue» Sirchengeletzeo zur Abänderung der Ktrck- gcmeinoeordnung rin. Nachdem tu erster Lesung der einzig, Paragraph des neue» Gesetzes nämlich die Aushebung des S 5l der üirchgeinetiibeordiiung vom 2 März Ill-'k be. schlossen morsen war. und demnach eine Erhöhung der Zahl der Ktrchgemeindevertreter nach Ablauf von sechs Jahren vom Inkrafttreten der Ktrchgcmetiideorbnung nach Masyabe der Seelenzahl der Gemeinden nickt stattzustuden hält«, bestand in heutiger Lesung die Möglichkeit, dah der tn erster Seimig abgclchnle Mindrrhettsantrag. demzufolge die Erhöh»»« der .Zahl der Ksrckzgemeiirdevertreter aus einer Muß. tn eine Kannuorschrlsi »ingrivandelt iverde. wieder ausgenommen würde. Znr Neberraschuiia der Lnnode geschah da- nicht, io daß ohne Debatte die Vorlage des BersastiingtzausschusieS auch tu zweiter Lelung angenommen wurde. Der Präsident gab weiterhin bekannt, baß der Wahl- prüsniigsausichuh „och keine Grleaenhett gehabt habe, weitere Prüfungen vvrzunrhmcn. — Mit Rücksicht ans die völlige Umstellung der Kirche nach der Trennung haben die Msschiiise gcivaltige Arbeiten zu erledige», so daß man ihnen zunächst Zelt lasten muß, die »»ttastenden Gebiete ihrer Rcsiorl» zn bewältigen. Die Snnode hat deshalb bisher an die wichtigsten Aufgaben noch nicht heranirrtrn können. Auch die heutige Sitzung mußte deshalb wieder vorzeitig geschlossen werde«. Nächste Sitzung: Dienstag, vormittags lü Uhr. Dr. Curlius Sv Jahre alt. Zssrtin, 7. Fcbr. Ter Relchöwirtschaflömln.ster Dr. C u r- tIus begeht, wie bereits gemeldet, am 7. Februar seine» 5». Geburtstag. 1877 in Duisburg geboren, studierte er in Kiel. Siraßburg und Bonn Rechtswissenschaft. Er betrieb auch längere Studien im Auslände und ließ sich tsttiS in Duisburg als Rechtsanwalt nieder. 1911 zcg er nach Heidcl- bcrg wo er sich vor allem mit staatS- und wtrtschgstSwistcn- ichastlichen Arbeiten beschäftigte. Am Kriege nahm er als Hauplmann und Batlerieführcr teil, kehrte nach dessen Be. ciidigung zu seinen wissenschaftlichen Arbeiten nach Heidel berg zurück, beschäftigte sich sogleich praktisch mit politischen Arbeiten und wurde 1920 als Vertreter der Deutschen Bolks- partct in den 'Reichstag gesandt. Im Februar 1020 trat er in daS zweite Kabinett Luther als N e i ck S m i r t l ch a ft s. minister ein. Als Rclchsivirtschaslsmtnister hat Tr. Cur- tius bereits im Februar 1926 ein erstes Arbeits- beschafsungSprogranim herauSgcbracht. Dabei leitete th» der Gedanke daß Reich. Länder und Gemeinden schon aus koiisunkturpoltttschen Notwendigkeiten gerade Sann mit Auf trägen auf den Markt hcrauökommcii müßten, wenn eS der Privatwirtschaft an Arbeit und Beschäftigung schle. Gemein- iam mit dem demokratischen Neichsfinanznitnister Tr. Rein- hold hat er auch den Standpunkt vertreten, daß die Steuern im Interesse der Wirtschaft gesenkt werden müßten. Curtius verfolgt nicht nur das Ziel, der deutschen Wirtschaft neue Ab satzmöglichkeiten in der Welt zu ichasscn, sondern auch das. de» inneren Markt zu stärken und die landwirischaftliche Pro duktion zu heben. Der Gedanke der Erportvrriichr- r ii n g. die insbesondere dev kleineren Unternehmungen die Finanzierung ihrer Ausfuhr ermöglicht, ist von Dr. CurttuS in die Wirklichkeit übcrgesührt worden. Ende -er Grünen Woche in Berlin 1927. Berlin, g. Febr. Die LanLwirlschaitliclie Meile und Aus stellung „Grüne Woche Berlin 1927", die unter der Führung deS Berliner Messeamte» in den Hallen am Kaiierdamm statt« sand ist heute geschlossen worden. Die Ausstellung hatte einen Gcsamlbeiuch von etwa lttsilim Interessenten zu verzeichnen. > OerUiches und Sächsisches. Fluglinie Berlin—Dres -eu—Prag—Wie«. I» dieser Woche begibt sich der Oberdirektvr der Skoda. Werke. Ingenieur Sn kora. alS 'Vertreter der tschecho-slowa- kischcn FlugaeseUschast nach Berlin, um dort über die Ei», rtchtung der Fluglinie Berlin—Dresden—Prag—Wien mit der Lufthansa zu verhandeln In der zweiten Hälfte des Monais werde» dann di« Verhandlungen mit der Oesterreickischen Lusl. vrrkehr»-A.»V. geführt werden. Jede dieser drei Gesellschalikii wird in ihrem eigenen Lande den Flugdienst mit ihren eigenen Einrichtungen für die beiden anderen Länder besorgen. Die Flugzeuge werden sür süns bis sechs oder für acht biö zwölf Personen Raum haben. Sicherheit und Schnelligkeit werde» trotz der verschiedenen Typen gleich sein. Auch die Preise litt Personen, und Warenbesörderuiig werden sich aus gleiclxr Höbe bewegen. Die Fluglinie Prag—Dresden—Berlin belrägt 319 Kilometer, die Linie Prag—Wien 288 Kilometer. Der Abiiug von den beiden Endstationen wird tn der Frühe fast gleich- zcilig erfolgen. Der genaue Fahrplan wird bereits a»s- gearbeilet. da der V e r k e h r nach beiden Richtungen schon a in 7. März ausgenommen wirb. Leipzig und der Silier - Saale. Kanal Dt« Baukosten sür den sächsischen Anteil deS geplanten Elster—Saale-Kanals sind auf 23 Millionen Mark veranichiagt worden. Der Stadtrat von Leipzig hat am 8. September be schlossen. 35 Prozent dieser Summe zu tragen: die AiutSbauvt- niannschaft Leipzig will 3L Prozent und Jntercstrnlcn an der Leipziger Industrie wollen ebenfalls 25 Prozent über nehmen. Io daß dem sächsischen Staate gegenüber von Leipzig ans 40 Prozent der Gesamtsumme gedeckt werden. Damit ist die vom sächsischen Staate ursprünglich erlwbene Forderung erfüllt gewesen: der sächsische Staat ist aber trotzdem nicht zufrieden, sondern verlangt, daß die Stadt Leipzig mit den ihr angeschlosscnen Interessenten 425 Prozent der Gesamt summe ausbrtnge. Durch diele neuerlich erhobene Forderung ist die Inangriffnahme d^S Kanalbaues weiter ins Uirgcwisse verzögert worden, was insbesondere tn senen Kreisen be dauert wird, denen die Fürsorge für die Arbeitsbeschaffung in unserer Zeit Io schwerer Not obliegt. .empfiehl« »In lsnifiSkrige Lpsrislillli ru Vorklie«?»- pioirea ln xioöer äurvaki kinll Nimlikr ii, n»k« »sGumsrkt ------ Oegstvnclet I86S Kunst und Wiisemchast. r* Mitteilungen der Sächsischen Staatöiheater. Opern haus: Mittwoch, den 0 Februar, außer Anrecht. Puccinis „Turaiidot" mit Anne Roiclle in der Titelrolle iersteS Aus- treten nach ihrem vertraglichen Nrlanbi. Eurt Taucher terstcs Auftreten nach seiner Rückkehr aus Amerika!, Julia Röhler, Hanns Lange, Wilkn Bader. Paul Schössler, Ernst Mener- olberslcbcn. Ludwig Endlich Ludwig Ermold Musikalische Leitung: Kurt Stricglcr. Inszenierung von Jstai Dobrowen als Galt. Ankang ^-8 Uhr Kammersänger Eurt Taucher ist aus Amerika zurück- gekehrt und nimmt bereits an den Proben zu „HanneleS Hjminel'ahrl" von Paul Graener teil. Er singt in diesem Werke die Partie deS Lehrer Gottwald Ovcrii-AnrcchiSkartenausgabe für den dritten Teil der Svielzeit 1020 27 <ie stink Vorstellungen der Reihe d und H> crsolgt von Montag, den 7 bis niit Donnerstag, den 10. Februar, an der Anreck'iskasie im Opernhaus lVestibül links) von vormittags 10 bis nachmittags 4 Uhr. Schauspielhaus: DienS'ag. den 8. Februar. An- rcchlsreihe si Gcrbart HauptmannS „Dorothea Anger- mann" mit Marion Realer in der Titelrolle. Spielleitung: Georg Kiekau. Ankang ^8 Ubr Pawlowa-Gastspiele im Albert-Theater. Spielplan sür Tlens- Sna ist- Ko,'ber''sie. S^n-etlocken Dinen!,,emeni: «ür Mittwoch: Anttordening zum Tanz. Puppenkee. Divertlgcment. Karten bei Nies Leeste 21. Invalidenlmnk un!> rheaicrka,,«. Mitten»»» des Nestdenz-^heaterS. Kur Erinncruna an die am »zreiiaq dem II Februar statttint>.-„de W Auksstbrung der eriola- reichen toerettc „Tic Zirttidvrinceitin" e-kiSli ieder Belucher eine pliolograobltche ttittnahme der Hanoidarsteller »IS Eetchenk. ..Tie LirknS>">''-eccin" ae^l auch wellerkttn aNabendlich XK Uhr ln S'en«. z« Die kvernschnle Petrenz gibt morgen TienSiag die Oper „FiaaroS Hoch'eit" von Ptozari im PolkSwolilihealer. Beginn 3 Uhr. !* Litcrarlicher Verein. Mittwoch 'Z5 Mr im Kleinen Saal der »aittmanntchgti: tzbarlotie striedr'» und Earl Zimmer- wann. Piuchodramen von Richard v. Meerbeimb und Zwiegelprzch« von Eoelbe, Mörik« »nd stidlih. Gastkarten bei Ado't Urban. Buch- bandsting. WitSdriitter Liraiie e* Dresdner Künstler anSwärtS. Ter ciroße künsstimmig« Männerchok .Ta» Lied" iVildensinni von N a d o l t Tost, Drei« den. bat bei der PrüIunaSkommttsion lür die NNrnberger Stinger- woche allleiiincn Bciiall gesunden und nsi'd daselbst am 4. Juli zur Aufttibriing kommen. 4« Auch »tu Mitglied der Dresdner Philharmonie >n Bayreuth. Han» Schräder. Loloeellist der dresdner Philkarmonie, wurde ebeniallS ins Bayrcuiher Fclilviclorchestcr beiusen. Die zweite Pawkowa-Prcmicre im Albcrt-Theatcr führte lies hinein in die Welt deS „alten" Balletts. 1. Teil: Parts, 3. Teil: Petersburg. Alice VronSka ist tals Bäuerin!) tn der Z a u b e r s l ü t c ganz Primaballerina. Das Röckchen erstarrt zu einem tellcrartigen Gebilde. Ter Mensch wird Kreisel. Technisch kann die Tänzerin viel. Das zeigte später auch ein kühnes Akrobatenstück mit Alperosf, Dar stellerisch versagte sie. Tie Mi)wirkenben waren ihr über, besonders Zaleioskt, Pianowski und Algcranoss. Angenehm berührte die maßvolle Art der Komik. Schnitt und Farbe der Gewänder war etwa Watteau, der Hintergrund «ine Art Bilderbogen. Unglaublich naiv wurde die Gestalt deS Oberon eingcsührt, der am Schlüsse den rettenden v<-u« ex maclsins spielt. Schade, daß zu der hübschen Musik von Drcgo und dem dankbaren Stvsf nichts besseres zustande gekommen ist. Technik war Trumps, aber doch meist ganz anders in der Szene Schneeflocken auS Tschaikowskys berühmten 'Nußknacker- ballett. Ta war E l u st i n e Ballettmeister und Anna Pawlowa Spiritus rector. Der weiße Wiiitcrwald, tn dem es schneite, war ein Nachglanz einstiger Petersburger Märchenpracht. Die wirbelnde Schar der glitzernden Tänze rinnen hatte Schwung, Tempo, Ausdruck, die Solisten, allen voran die Pawlowa und Nvvikvsf, vergeistigten durch sprühen des Temperament alles Können zu einer Poesie. Biel höher stand diesmal auch bas D t v e r t t s s e m e n t. Eine Mazurka und ein Spanischer Tanz anSaesnchter Kräfte begeisterten durch wundervolle Kostüme und büchst« Schneid. Ein Gruppen tanz mit Fliederzwetgen zeigte, dah man auch tm Anklang an die Isidora-Duiican-Weis' etwa» Gefälliges schassen kann. Mit seinem stark stilisierten .Ariegertanz" hatte Novtkoss insofern Pech, als er neulich „Bolero", diesmal „Bogen und Pfeil" benannt war, obgleich der Tänzer Schild und Lanze trug. Mit dem Programm nehmens die Gäste überhaupt nicht' so genau. Gipses»,ig dcö Divertissement waren die drei Tänze der Pawlowa. WaS sie tm Bacchanale an Kraft und Letden- schast, in der Tirectotre-Gavotte an Stilgefühl und Anmut mit Novlkoss entfaltet, ist unvergleichlich. ES wird aber über» troffen von ihrem Nondino nach Bcetboven-KrelSler. jener kavrizlösen Improvisation In einer Wolke von lila Gaze, weißen Straußenfedern und züngelndem Haar, darin die wethen Glieder unaussprechlich zarte Worte stammeln. — L u c t e n Wurinier musiLerte zu alledem mit der Phil harmonie warm und geschmeidig, und nicht einmal der eiserne Vorhang vermochte der Begeisterung deS PubltknmS Schran ke» zu leben. —ob— -» Die Dresdner Singakademie, gegründet 1848 von Robert Schumann, leitete am Sonntag ihr 70. Stiftungsfest mit einem gediegenen Konzert im Künstlcrhause ein. Ankang und Ende deS inhaltrcichcn Programms bestritt die Sänger schaft der Akademie selbst, und zwar mit HänbclS „Hallelusa" ans dem „McssiaS" und mit „FrühlingSbotschaft" von Niel» M. Gabe. Wenn auch das starke Geschlecht numerisch nickt die Stärke deS EhoreS auSmacht, so konnte man sich dock deS schönen StimmklangS, der tadellosen Intonation und der intelligenten BortragSbehandlung des an diesem Abende vom 3. Dirigenten Johannes Leonhardt tlonst von General musikdirektor Eduard Mörtkc) geleiteten Chores herzlich freuen. Unter den Mttwlrkenden begegnete man zumeist un bekannten Namen. Hinter ihnen standen aber käst ausnahms los hochachtbare, ta ausgezeichnete Künstler. Das gilt zunächst von einem jungen Komponisten Kurt Bevthien. dessen B-Dur-Ouintett sür zwei Violinen, Viola, Cello und Horn zur Uraufführung gelangt«. Im ersten Satze sAllegroi des gedankenschöncn Werke» erschien die Konsequenz der Stimmführung allerdings nicht immer mit der nötigen Rücksicht ans den Wohlklang verbunden. Aber die drei letzieu Sätze wiesen neben der soliden Arbeit auch säst Immer obren- wohlgefällige Gedankengänge aus. die sich nicht bloß durch Originalität der melodischen Erfindung und des Nbntdmu», sondern auch durch packende Wirkung auSzeichncten. Mit den alle Schwierigkeiten des neuen KainmerwerkS sicher über windenden AirSsührenben iSimon Goldberg. Grete Red lich, Herbert Ron ne selb. Wolfram Kleber und Fritz Lippel) wurde auch der Komponist am Schlüsse wiederholt hervorgerusen. Der Primgeiger des OuintettS oikenbarte sich später auch als iebr tüchtiger, temperamentvoller Sotoviollulst mit Stücken von Händel, Kreivler und Wientawiki. Eine iebr beachtliche Koloratursängerin lernte man des weiteren in Grete Liebau kennen, die die arohe „Travlata"-Ar>e mit schöne», gründlich burckgebildeten Mitteln lang. Auck mil vier Brabms-Liedcrii zeigte sie lick als schätzbare Liederiänaerin. Walter Petermann'. Mitglied der D. S.. ist lebenkaN» ein vortrefflicher Ckortciivr: für die AnSttjhrung solistsschcr Auf gaben von der Art einer großen „Aida", und „Asrtkanerin"- Arir reicht aber die Ausbildung der Stimme nickt zu. Endlich machte man auch die angenehme Bekanntschaft einer lvtel- gewandtcii und gutmusikalischeii Harfenistin, Serasima Rost in, die eine Legende von Zabel »nd tmlt Klavier) eine ..AmadiS"-Fantasie von Oberthltr genußreich rwrtrng. In die Klavierbegleitungen teilten sich mit kEnstlerischem AnvasiunaS« gefühl die Herren Pros. K Pretzsch und Fritz WIrth. —«st. -f* Wvhltätigk'itSkonzert. Sin Kammerkonzert von be merkenswerter künstlerischer Abrunduna rtes am Sonntag- nachmittags tnS Stndcntenbetm ln der Momnttenstraste. S« "ölt der Stiftung F r a n e n w o h n » n a S h I l s e: eine Rttbc erster künstlerischer Kräst, batten sich tn den Dt'vst der Lache gestellt, und Fran Prof. Petzet daS künstlerische Arrangement
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