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5S. Jahrgang. ZL L1L. Montag» 2. August ISIS. StjugS-Vebühr »tniiWrl. für Dree- «,e det liottch >w>i. mMg«rZulr»,>mg<»» Loun.u.Moniegcnnur ilnmayr.düM.. durch !u»wlrt>si Nnnahme- sied«» bi« Z !!i L.^ 8>i einmaliger Zu ll,iiuna durch die Post !>M.i°hn-BeItrlIgkId>. Kurland: Oeltee- »ich-Ungarn S.4» Schwei! d.OL Art»., Zialien 7 17 Lire. — Mchdruck nur mit deutlicher Ouellcn- angnbc („Dresdner Mchr/>MHi^-»n. «eilangie Cchrifilracke weid.iiichiLUchlMhrl. Telegramm-Lldresse: Nachrichten Dresden. KegrcknSeL L8S8 Dnick und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: rttavienstrasre 28M. Sannnelnnmmer für sämtliche Telephonanschlüsse: 25 241« Nachtanschlusz: 2V 011. Auzeigen-Prrtse Annahme von Anktlu- Ltguneen bi» nachm. S Uhr, Sonntag» nm Marlenstrahe SS non 7l bi, >/.l Uhr. 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Am späten Abend wurden nnserc Stellun gen aus dem Neichsackcrkops in de» Vogesen an gegriffen; der Feind wurde znrtickge schlagen. DieTätigkeitinderLnft war anch gestern rege. Ter englische Flugplast St. Pol bei Dünkirchen ivnrdq mit 30 Bomben belegt. Eiu deutscher Flugplatz bei Douai wurde ergebnislos von einem feindlichen Geschwader an4 gegriffen. Einer unserer Kampfflieger schob hier ein jeindlicheS Flugzeug ab. Ein französischer Flug platz bei Nancy wnrde hexte früh mit 103 Bombe» bc-f morsen; 18 Treffer sind in den Zelten beobachtet worden. Die zur Abwehr anfgestiegencn feindlichen Flugzeuge lonnten den Angriff nicht hindern. Sechs deutsche Flug zeuge griffen über Chateau-Salins 13 französische lm; in drcivicrtelstündigcm Kamps wurden mehrere feindliche Flugzeuge zn Notlandungen ge zwungen. Als ein weiteres feindliches Geschwader in das Gefecht eingrisf, zogen sich unsere Flieger ohne Verluste zurück. Nördlich von Saargemünd rnubte ein sranzö- Ms Flugzeug landen. Die Insassen sind gefangen. In den Argonnen kämpfen vom 20. Juni bis 20. Juli nahmen wir 123Offi ziere. OülOMan« ge fangen und erbeuteten 5 2 Maschinengewehre, so wie sehr zahlreiches sonstiges Material. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nördlich deS Riemen fandcn örtliche Kämpfe statt. Nordöstlich von Roza n machten wir weitere Fort- Ichritie; feindliche Gegenangriffe wurden abgeschlagen. Im Juli wurden zwischen O st sec und Pilica 05 023 Russen gefangen, 41 Geschütze sdaruntcr 2 schwere), 4 Minenwerfcr und 230 Maschinengewehre erbeutet. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unsere nördlich von Jwangorod über die Weichsel oorgcgangcnen Trnppen wiesen heftige feindliche Gegen angriffe ab; beim Rachstob eroberten wir die Höhen bei Podzaincze und machten mehr als 1000 Gefangene. Zwischen oberer Weichsel und Bug stellte sich der ifeind gestern erneut. Dvntsche Truppe« warfen ihn im Lause deS Tageö ans seinen Stellungen bei Knrow (öst lich von Nowo-Alcxandrija). südlich von Lenczna, südwest lich und südlich von Cholm» sowie südwestlich von Dü ble n ko. Der Feind hat daraus beiderseits des Bug und aus der Front zwischen Bng nnd südlich Lenczna den Nück- zug sortgesestt. Cholm ist in der Verfolgung bereits durchschritten. Auf dem süi> östlichen KricgSschauplaste fielen Im Juli in die Hände der deutschen Truppen: 323 Offiziere. 75 710 Mann. 10 Geschütze. 128 Maschinengewehre. lW. T. B.) Ob crstc Heeresleitung. SHmeWsch-ungarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird vcrlantbart den 1. Angnst 1015 mittags: Russischer Kriegsschauplag. Zwischen Weichsel «ndBug entbrannte gestern ein ncner, an zahlreiche« Punkten heftiger Kampf. Unsre verbündeten Trnppen warfen den Feind südwestlich Dn- bienko, südlich von Cholm nnd südlich von Lenczna. Nördlich Lublin wiesen unsre Truppen starke Gegenstöszc ab nnd setzten seither ihre« Angriff fort. Bei Knrow stürmte eine im Verbände der Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand stehende deutsche Division zwei hintcrcinanderliegende feindliche Linie». Oestcrrcichisch- ungarische Truppe» erkämpfte« sich de» Weg bis Nowo - Alexangrija. Während hier am Ostuscr der Weichsel und bei Lublin der Gegner noch Widerstand leistet, setzt er weiter östlich im Raume bis znm Vng seit heute früh de» Rückzug fort. DeutscheNegimenter haben bei seiner Bcrfolgnng vormittags Cholm durchschritten. In Ost galizien ist die Lage unverändert. Nordöstlich Jwan gorod entrissen gestern die ans das östliche User vorge- drnngcncn deutschen Trnppen den Russen einen wichtigen Ltilteuunkt. Bei den unter österreichisch-ungarischem Oberbefehl stehenden Streitkrüften der Verbündeten wurden im I «li 527 russische Offiziere und 126311 Man« alö Ge fangene cingebracht, 18 Geschütze und 202 Maschinen gewehre erbeutet. Italienischer Kriegsschauplatz. Kleinere Gefechte im Tiroler und Kärtner Grenz gebiete waren auch gestern für uns von günstigem Aus gange. In der Gegend von Casicll-Tesino wurden zwei feindliche Kompagnien übersatten und erlitte» starke Ver luste. Angriffe von Bersaglieri gegen unsre Stellungen gegenüber dem Hohen Trieb sGrcnzhöhe östlich des Blöcken) gelangte» stellenweise bis in die eigenen Linien; der Stnrm unserer Reserven warf jedoch den Feind, der namentlich durch unser Artillerieseuer schwere Verluste er hielt, wieder zurück. An der küste «ländischen Front herrschte vom Krngebiet biö einschließlich des Görzcr Brückenkopfes — abgesehen von Artillerieseuer und kleineren feindlichen Angriffsocrsuchcn — im grofzen Nnhe. Dagegen unternahm der Feind im Laufe des gestrigen TageS nnd der heutigen Nacht wiederholte starke Angriffe gegen den nach Westen vorspringcnden Teil unsrer Stellungen am Rande des Karst-Plateanö; östlich Polazzo ist der Kamps noch nicht abgeschlossen. Ein von Selz und drei von Vcrmigliano «»gesetzte feindliche Nacht angriffe wurden unter schweren italienischen Ver lusten abgeschlagen. Der Stellvertreter deö ChesS deS Gcncralstabs: (W.T. V) v. Höfer, Fcldmarschall - Leutnant. Ergebnisse Ser erste» Welttriesrjohre». ii. (Schluß.) Berlin, den 80. Juli 1015. Die Mciischenverluste sind bei den Heeren aller am Kriege beteiligten Mächte groß gewesen. Leider veröffent lichen nnserc Feinde, mit Ansnahme Englands, nicht so wie wir amtliche Nachrichten über ihre Verluste, so das, sich nicht ziffernmäßig fcststcllen läßt, in welchem Verhältnis diese zn den unsrigcn stehen. Wir können jedoch bestimmt sagen, daß unsere Verluste sowohl im Westen als auch im Osten verhältnismäßig erheblich geringer als die unserer Feinde gewesen sind. Dagegen übertrcffen die Mittel, die wir bisher für Ersatz der Verluste und für Heeresverstär- kungcn aufgebracht haben und noch aufznbringen ver mögen, in bezug auf Menge und Güte bei weitem die gleichartigen Leistungen unserer Gegner. Die Folge davon ist, daß sich das militärische Stärkeverhnltnis im bisherigen Verlaufe deS Krieges zu unseren Gunsten verändert hak und voraussichtlich weiter im gleichen Sinne verändern wird. N ußland verfügt allerdings wohl noch über wehr militürdicnstfähige Männer in bürgerlichen Verhältnissen als wir. Aber cs hat gegen anderthalb Millionen Krieger allein durch Gefangennahme verloren, und in bezug ans die Mittel, die erforderlich sind, nm anS Männern tüchtige Soldaten, Truppen und Heerkvrper zu bilden, kann es sich mit uns nicht messen. In ähnlicher Lage befindet sich England, nur daß es überdies, der allgemeinen Wehr pflicht entbehrend, erhebliche Schwierigkeiten hat, den MannschaftSbcSarf durch Werbung zu decken. Aber auch dann, wenn diese Schwierigkeiten, sei es durch oder ohne Einführung der allgemeinen Wehrpflicht überwunden wer den sollten, würde cs England schwerlich gelingen, die zu unseren Gunsten fortschreitende Veränderung des Stärkc- verhältnisscs in ihr Gegenteil zu verwandeln. Wie große Hindernisse a»ch dann noch übrig bleiben, geht deutlich daraus hervor, daß das verheißene Eingreifen von Lord Kitchcncrs neuem Heere von Vierteljahr zu Vierteljahr htnausgcschvben wird. Ein namhafter Teil von ihm dürfte übrigens schon zur Ergänzung und Verstärkung der nach Frankreich nbcrgeführtcn englischen „ExpcditivnSarmee" verwandt sein, da diese bei Beginn des Krieges nur etwa IM MN Mann stark war nnd heute jedenfalls mehr als die doppelte Starke besitzt, obgleich sie nach amtlicher Angabe bisher 18 718 Offiziere und 808 07N Mann durch Tod, Ver wundung und Gefangennahme verloren hat und tu der Heimat nur eine schwache Reserve für sic vorhanden war. Was schließlich Frankreich betrifft, so ist dessen Vorrat an kriegsdienstfähigen Männern, einschließlich der acht zehnjährigen, bereits erschöpft. Bei uns dagegen wird die Masse der zwanzigjährigen Dienstpflichtigen, wie in ge wöhnlichen Fricdcnszciten, erst im bevorstehenden Herbst eingestellt werden. Die Flotte Englands, auf die Sie Verbündeten dieser Macht ohne Zweifel große Hoffnungen gesetzt hatten, hat bisher versagt. Hatte man nicht jenseits des Kanals noch vor kurzem geprahlt, wir würden am Morgen des ersten Tages nach Kriegsausbruch durch die Nachricht über rascht werden, daß unsere Flotte durch die englische ver nichtet sei? Und heute hockt diese Beherrscherin der Meere noch immer im Kanal, wo sie sich gegen Angriffe durch ein völkerrechtswidrig im offenen Meere angelegtes Minenfeld gesichert bat. Unsere AuSlandSkreuzer sind allerdings, nachdem sie Monate lang der Schrecken der Schiffahrt unserer Feinde gewesen, schließlich dem unvermeidlichen Schicksal verfallen, durch die Uebermacht feindlicher — nicht nur englischer — Kreuzer zugrunde gerichtet zn werden. Der Heldenmut, den ihre Besatzungen auch dabei bewiesen habe», hat selbst die Bewunderung unserer Feinde erregt. 'Nur die Kreuzer „Göben" und „BreSlau" fanden recht- reitia Zuflucht am Goldenen Horn. Auch haben wir unsere Kolonien sich selbst überlassen müssen. Die Mehrzahl von ihnen ist in FeindeShand. Die Entscheidung über ihr künf tiges Schicksal fallt auf dem europäischen Kriegsschauplatz. Die englische Flotte aber hat selbst die Küste ihres Lan des nicht gegen Bombardement durch deutsche Schisse zu schützen vermocht. Im Gefühl ihrer Ohnmacht, Deutschland durch Gewalt nennenswerten Schaden zuzusngcn, faßte nun die englische Negierung den Plan, uns wirtschaftlich zu verderben und durch Hunger auf die Knie zu zwingen. Wiederum nahm sie zur Ausführung dieser Absicht ihre Zuflucht zn dem Mittel einer M i n e n s perrc, indem sic eine solche längs der Scheidegrenze zwischen der Nordsee und dem Atlan tischen Ozean legen ließ und überdies den Begriff Bann ware ohne Rücksicht auf das Völkerrecht und die Interessen der Neutralen willkürlich erweiterte. Als Erwiderung hieraus hat Deutschland das die grostbritannischen Inseln umgebende Meer vom 18. Februar d. I. an für Kriegs- gebict erklärt nnd führt dort mit seinen weit überlegenen Unterseebooten einen Krieg gegen den englischen Handel, demgegenüber die englische Flotte wiederum hilflos ist. Englischcrseits bemüht man sich, den Erfolg dieser Maß nahme als geringfügig hinznstcllen. Er ist gleichwohl dem Lande sehr fühlbar, denn unsere mit unübertroffener Kühnheit nnd Gewandtheit geführten Unterseeboote haben seitdem im Kricgögcbicte 220 englische, 80 andere feindliche, sowie 6 mit feindlichen verwechselte und 27 Bannware führende neutrale Schisse versenkt. England ist es dagegen allerdings gelungen, uns vom Welthandel fast vollständig abznsperrcn. Gleichwohl haben wir die volle Gewißheit, daß es den Zweck, uns wirtschas!- lich nicderznzwingen, nimmermehr erreichen wird. Wir haben, waS wir für den Lebensunterhalt und die Krieg führung notwendig brauche», in ausreichender Menge und Beschaffenheit im eigenen Lande oder können cs hier Her stellen. Das Erwerbsleben und die Gütcrcrzeugung voll ziehen sich bei uns in ruhigeren nud geordneteren Bahnen als in irgendeinem der feindlichen Länder, nnd die Finanz nötc, an denen mehrere von ihnen leide», sowie der Mnni- tionsmangcl, der ihnen allen trotz der weitgehenden Hilfe Amerikas so schwere Sorgen bereitet, sind uns- fremd. Nach diesem wahrheitsgetreue» Ueberblick über den bis herigen Verlauf des Krieges nnd die gegenwärtige .Kriegs lage ist auffallend, ln>ß die derzeitigen Machthaber der feindlichen Staaten noch immer unbedingte Siegeszuversicht bekunden. Mag dem Selbsttäuschung oder die Absicht, zn täuschen, zugrunde liegen, sie werden nur um so tiefer stürzen. Wir aber wollen uns weder dadurch irre machen lassen, noch uns übertriebenen Hoffnungen hingebcn, so» dcru, wie bisher, opferfreudig, mit dem unbeugsamen Willen, zn siegen, im Vertrauen auf Gott, auf die Ge rechtigkeit unserer Sache, auf die eigene Kraft und aus die Treue unserer Verbündeten Miseren Weg DGradeanS gehen. Nm so sicherer nnd um so schneller werde» nvir unser Ziel erreichen. v. Vln m e. General d. Inf. z. D. Die bedrohte Lage Worschauö- Tie „V. Z. a. M." meldet indirekt: Der Gencral- gvirvcrneur von Warschau ha! am 31. Juls mit allen Beamten die Stadt Warschau verlassen. Die gigantischste aller Nicscnschlachten. Der militärische Mitarbeiter des „Morgenblad" schreibt: In diese» Tagen wird die gigantischste aller Nicscnschlachten dieses furchtbaren Krieges ansgekämpft, von deren Ausfall Las Schick sal der ganzen Welt für unberechenbare Zeiten al- hängen wird. Denn zweifellos wird die Schlacht, die zur zeit vom Rigaischen Meerbusen bis zur Grenze der Buko wina auSgcfochtcn wird, für den ganzen Krieg an der Ostfront nnd damit für den ganzen Weltkrieg entscheidend sein. Nunmehr ist es klar, daß Großfürst Nikolai sich ent schlossen hat, alles einzusetzen und das Risiko dieses Va- banque-SpielS und seine Folgen zu tragen. Gelingt cs den Deutschen, den Widerstand der Russen zu brechen, so wird das für große Teile des russischen Heeres eine Katastrophe, ja den Untergang bedeuten. Die Scdanschlacht ver blaßt dagegen gänzlich; denn cs wäre das große Dcbaclc. Beide Parteien werden deshalb das Acnßcrste an Kräften cinsetzen, um zn siegen. Wie der Ausfall sein wird, wollen wir gegenwärtig nicht Voraussagen. Die Verbündeten haben zweifellos bedeutend größere Strcitkrästc und sind besonders an Artillerie den Russen weit überlegen, besitzen außerdem die moralische Uebcrlcgcnhcit, die eine lange Reihe von Siegen immer gibt. Sic haben tüchtigere Heerführer und durchgehend tüchtigere Osfizicrc. Anch ihre Soldaten sind durchweg intelligenter nnd selbständiger als die Russen. Aber ihre Aufgabe ist in Anbetracht der großen Gclänöeschwicrigkcitcn und der starken russischen Befestigungen, die es zn überwinden gilt, außerordentlich schwer. Dagegen kämpfen die Russen sozusagen mit dem Rücken gegen die Wand. Sic verfügen sicher auch jetzt noch über bedeutende Strcitkräftc, wenn auch die Moral ihrer Truppen infolge ihres langen Rückzuges und der beständigen Niederlagen stark erschüttert, jedoch keineswegs gebrochen ist. Anch an Geschützen und Munition wird eS ihnen kaum fehlen, zumal sie bisher ihre Artillerie stets rechtzeitig in Sicherheit gebracht nnd gespart haben, offenbar, nm nunmehr alles in den gewaltigen Entschei- bungSkampf cinsetzen zu können. Eine vernichtende Nieder lage der Russen würde die schwierigste Lage für die Alliierten bedeuten, gerade jetzt, wo diese ihre neuen Ein richtungen für die MunitionSherstellnng noch nicht in Gang gebracht haben. Dieses Bewußtsein wird den Russen die Kraft der Verzweiflung geben in der Verteidigung, in der sie ja Meister sind, und die zu brechen ihrem Gegner die gewaltigsten Anstrengungen kosten wird. Indessen wird kaum viel Zeit vergehen, biö man sicht, ob die Deut schen diese Riesenaufgabe durchzilführen vermögen. (WDB.)