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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260312010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926031201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926031201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-12
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.03.1926
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irr. ,20 Sette r — »Vreedae, Nachrlchlen" - Arettag. 12. MLr, 1S2< drei RechtSgruppen, Deutsche Volksparlei, Banrtsche Volk»- Partei und WlrtschaftSparici, auf dem Pusten sein müsse». Mit weicher großzügigen Taktik hinter den Kulissen ge arbeitet wird, uni die gegenwärtig« Lage im Sinne der Linken aus wette Sicht fruchtbar zu machen, beweist ein bezeichnen der Vorgang, der mit den Kämpfen um das Reich-- -ch ulgesetz in Zusammenlmng steht und in drastischer Weise die tieieren Absichten dieser politischen Kreise beleuchtet. Bisher bestand die Sozialdemokratie herrisch auf ihrem Schein der religionslosen weltlichen Schule, die unter Anwendung des stärksten Gewissenszwanges zu», Siege geführt werden iollte. Jetzt wird mit einem Male da- Steuer in ganz tivcr- rascheirder Weise herumgeworfen. Der „BorwärtS", gestützt auf den verantwortilchen Leiter der Reichsichulpolittk im Ministerium de» Innern, Genossen Heinrich Schulz, unter- nimmt die dornenvolle Ausgabe, die Partei davon zu über zeugen. daft cs nicht im sozialdemokratischen Interesse liege, die Grundsätzlichkeit in dieser Frage gegenwärtig zuwcit zu ireiben. Die MauscrungSparole wird mit Sätzen begründet, die im sozialistischen Zentralorgan zu lesen ein pikantes Interesse bietet. Manch einer, beißt cS da, werde setzt erst mit Erstaunen oder mit Entsetzen sich bewusst werden, welche Kräfte er selbst entbinden hals, als er in allzu ungestümem und darum politisch gefährlichen Boi wärtSdranae die Balls der Duldung, aus der baS Weimarer Schulkompromist beruht verlieft. Für die Gegenwart gebe cs keine andere Lötung als die. in ehrlicher Auslegung der Weimarer Verfassung allen weltanschaulichen Richtungen gegenüber Duldung und Freiheit der Entwicklung zu gewährleisten. Wer dicken Weg nicht gehen wolle, beweise, bah er der Schule seiner W lt- anschaunng nicht dieselbe innere Kraft zutrauc wie der gegnerischen, daft er an ihre Selbstbehauptung ohne äuftercn Zwang und ohne gesetzliche Privilegien nicht zu glauben ver möge. Er verlasse daher den 'Boden deS Kompromisses, dessen tiefster Sinn im Nebeneinander liege. Genau mlt benkelbe» «tnleuchtrnden Gründen haben sich bt-hcr die bürgerlichen Parteien gegen den sozialdemokra tischen Radikalismus ln der Schulkrage gewandt. Erkläret mir. Graf Oerindur. dlesen Zwiespalt der Natur! Die Er- llärung braucht nicht weit abseits gesucht zu werden: In der Zwischenzeit ist tm Reiche dt« Wendung nach link» eln- getreten. und nun mutz verhütet werden, daß die Einigkeit aus der Linke» in die Brüche geht, indem da« Zentrum in der Schulsrage wieder nach rechts gedrückt wirb. „Pari» ist eine Messe wert*, sagte Heinrich IV. von Frankreich und trat zum Katholizismus über. „Sine LinkSreglrrung im Reiche ist die Zustimmung zur konfessionellen Schule nach den Wünschen des Zentrum» wert*, sagen die heutigen Sozial demokraten. Da müssen dann alle grundsätzlichen Flöten schweigen, und so wird in der Schnlsrage Schamade geschlagen Rach demselben Prinzip handelt auch Herr Sevrrlng ln Preußen, indem er dem Zentrum zullebr rein evangelische LandcSteilc mit einem Retz von katholischen Beamten über geht. die zum Danke dafür sorgen, bah die sozialistische Re- gierungSpolitik möglichst unbehelligt bleibt. Sv stimmt alle» hübsch zusammen, svweit e» aus der Linken gilt, die einmal errungene Macht nicht so leicht wieder preiSzugcbcn. Je deutlicher diese Tendenzen hervortrctcn. die zuletzt auf eine erneute Beteiligung der Gozialdcmo. traten an der Negierung hlnauSIaufen. desto schwieriger wird -ich dir Stellung der Rechtsparteien gestalten, und wie lange da der Ausschuß zu helfen vermag, ist obznwartcn. Wobei freilich nicht verkannt werben darf, daft manche Negierung sich trotz innerer ilnniiSgeglichenheit verhältnismäßig lange am Ruder erhält. Um iv mehr haben dann die bclciliaten Reibt», vartcicn die nationale Pflicht, ihre gan-ie Politik so rtnzu- Ichten. daft sich die weitere Entwicklung nicht einseitig tm Sinne der Linken vollzieht, sondern das, der Weg zu einer pätrrcn Nechtsvricntirrung offen bleibt. Eine Vertrauenskrise -es Völkerbunöes. Deutschland ha! keine Schuld. Berlin, il. März. Die dem Auftenminister Strese- mann nahestehende „Tägliche Rundschau" knüpst an einen Bericht über die Genfer Vorgänge folgende Ausführungen: Wir vermögen an den Ernst der Drohungen vorläufig nicht zu glauben. Wie immer die Lage wird. cS kann dem Völkerbund unendlich schaden. Deutschland aber nur wenig. Entweder tritt Deutschland als ständiaes RatSmit- qlied ein. was bis zur Stunde wahrscheinlich ist dann besteht kein Grund, von einem groften deutschen Sieg zu i vrcchen. aber der Standpunkt Deutschlands ist daun doch acrcchiscrtigl. oder aber mau versagt Deutschland den st ä nö i g c n R a t s s i tz. dann ist die von der deutschen Regiernna verfolgte Loearno-Poliiik an dom Widersoruch aerabe der jenigen gescheitert, die den Eintritt Deutsch land» als die Krönung der Locarno-Politik gefordert haben. während Deutschland bekanntlich in seinem Februarmemo- ranöum von dem Pakt ohne Völkerbunds Mitglied schaft ausgcgangen ist. Ein solcher Zusammenbruch der Locarno-Politik würde nicht nur eine Völkerbunds» krtsiö Hervorrufen, sonder» auch eine allgemeine Ver trauenskrise. den» schiieftlich ist kein europäisches Zusammen- arbeiten mehr möalich wen» feierlich aencbene Iiiiernaiioualc Versprechen, die durch den Notenaustausch zwilchen den einzelnen Mächten bestätigt worden sind, wieder zurück- gezogen werden. Das ist dann das Ende jeden Vertrauens und jeder internationalen Arbeit. Pessimismus auett der deutschen Pazifisten. Berlin, N. März. Die überaus ernste Lage, die sich in Gens ergeben hat. wird setzt selbst von der Berliner Presse, die aus VölkerbundSireuildlichkeit die vorhandenen Schwierig keiten gern zu übersehen pflegte, unumwunden zugestanden. So berichtet heute selbst die „Voss. Ztg." aus Genf, daft cS dort trostlos a u S s c h e. und daft. wenn Brasilien Ernst mache, unübersehbare Rückwirkungen für ganz Europa cin- treten könnten. Zunächst fei es selbstverständlich, daft öle deutsche Delegation, wenn cs im Lause des Freitag nicht zu einer vollkommenen Klärung komme, sich dringend die Frage der Rückreise nach Berlin vorlegcn müsse, nnd c» unterliege auch keinem Zweifel, daft in diesem Falle sowohl der Reichs- kan zier wie der Reich auftenminister vor den Reichstag treten müssten, um ihre Demission zu geben. Auch das demokratische Organ weist daraus hin. daft. wenn dieser Fall cintriit, ein vollkommenes Fiasko der deutschen Vvikerbundspolitik und vor allem der Loearno-Poliiik cing.trctcn wäre. Interessant sind auch Mitteilungen, die die „Voss. Zig." über die Vorgänge in der italienischen Delegation wiedergibt. Danach sollen die Gründe für die veränderte Haltung des Senators S c i a l c> j a der bisher eine durch, aus dem Standpunkt Den tichlandS entsprechende Stellung ctn- nahm. in einem Zwist zu suchen i.in. der zwilchen Tcialoja und dem Senator Grandi aosgebrochcn sei. Seit der letzten Session deS Völkerbundes >ci der Senator Grandi alS persönlicher Vertrauter Mussolinis der italicnischu Delegation alS eine Art NcbcrwachunzSkommiffgr belg-gebcn worden. Grandi soll den Standpunkt clnnehm-'n. daft Italien unter Umständen gegen den deutsch n Ratslltz stimm-n müsse, denn England kümmere sich auch nicht mehr um die Abmachung--» von Locarno und insolg dessen brauche auch Italien darauf keine Rücksicht mehr zu nehmen. Brian- über die schwierige Lage. Klärung bi« Sonnabend. Paris. ll März. Wie der HavaS-Vcrlrcter an« Genf be richtet. hat Briand nach Schluß der lnokfiztcllcn Sitzung deö Völkerbundsrates Prcsscverlrctcrn gegenüber erklärt, wao das Problem schmierig mache, sei. daß es sich nicht mehr um sran» zösisch-doutschc Bcrlmndlnngcn oder deutsch-alliierte Verhand lungen handle, sondern das, von nun ab der VölkerbunvSrat sclbst sich mit der Lösung der Frage bcsassrn müsse. Die Lage lei dadurch verwickelter geworden, aber cS habe nicht anders icin können. Gestern hätten die Signatare der Abkommen von Locarno untereinander verhandelt und noch gewisse Miß verständnisse, die zwilchen Frankreich und Deutsch- land bestanden hätten, beseitigen können. Heute, tm PülkerbundSrat. habe es sich um etwas anderes gehandelt. ES seien prinzipielle Fragen, die aus dem Spiele ständen, da» Statut de» VölkerbundSrateS selbst und die Frage der Wahlmandaie Da immer bei diesen Erörterungen zn zehn nnd nicht z» sünf Teilnehmern gewisse Länder zugegen seien, die de» Abkommen von Locarno nicht bcigetreten feien, sei e- ganz natürlich, daft Schmierigkeiten entstünden, weil die Nicht- »uterzeichucr -es Locarno-AbkvmmenS notwendige Erwägun gen nationaler Interessen oder Erwägungen allgemeiner .Interessen des Völkerbi ndeS sclbst zur Geltung zu bringen hätten. Wa» die Franzosen und die Alliierten betreffe, die die Abkommen von Locarno abgeschlossen hätten, so dürsten sie nicht vergessen daft sür die Inkraftsetzung dieser Abkommen der Eintritt Dcnt'chlandS in den Völkerbund notwendig sei nnd daft alle Bemülmngcn daraus abzielen wüßten, diese Not wendigkeit mit den berechtigten Bedürfnissen brr anderen Mächte, die im Rate vertreten seien, in Einklang z» bringen. In der Sitzung sei man einen Schritt ivritergekommen. Nicht» dcstowenigcr lei die Lage heute abend so. daft c» nicht möalich sei. die Lölling zu sehen, die geeignet wäre, die erforderliche Einstimmigkeit zu verwirklichen. Im Lanse des Sonnabends werde cS möglich sein. In dieser Krage klar zu sehe«. Ein spanischer Schritt in Stockholm. Gens. ll. März. GrofteS Aussehen erregt ln den Gens« diplomatischen Kreisen die Mitteilung, daft die spanische -Regierung in Stockholm einen offiziellen Schritt unternommen habe, ln der daS schwedische Veto gegen die Ausnahme Lpaiiteus ln de» Völkerbund als ein unsreuiid- ltchcr Akt bezeichnet wird. Man steht in diesem Schritt der spanisch-,, Regierung ein ganz ungewöhnliches Vorgehen, das geeignet ist. die Tätigkeit des Völkerbundes schwer zu schädigen. Auch in solchen Kreisen, die an sich einer Erwcite- rung deö Rateö geneigt sind, weist man daraus hin, daft un möglich die Ausübung saviingsgrmäftcr Rechte seitens eines Bundesmilgliedez z.u Konflikten führen dürfe, wenn nicht die Aktionsfähigkeit des Völkerbundes lahmgclegt werden soll. Die Form deS sp-anischen Schritte» wird als besonder« aus- fällig empfunden, weil Spanten gegenüber Schweden z»m Ausdruck gebracht hat, daft es bet der Aufrcchtcrhaltung de» schwedisch--» Vetos auS dem Völkerbund anStreteii würbe und daft auch Rückwirkungen ans die spantsch-schwehs'chru Handels« bezieh,»naen unvermeidbar seien. Man versichert aber, daft auch dieses Drnckmittel keine Aenbcrung in der Haltung Schwedens herbcisührcn könne. Das italienisch iuqoslawiscke Abkommen. Der antideutsche Block unter Mussolinis Führung. (Durch lzunksvkuch.s London, 11. März. „Times" vermutet, daft nach ver schiedenen Nachrichten zwischen Nintschitsch und Mussolini ein neneö Abkommen zwischen Italien nnd Jugoslawien ent worfen morden sei. in dem n. a. vorgesehen »st. daft jedem Ver suche einer Vereinignng Oesicrrciö s und Deutschlands ent- gcgcngetrctcn werden soll. Jugoslawien verzichte« ans An legung eines Konkurrenz'asens sür Finme. Italien wird die jngoslamischen Forderungen aus weitgehende kommcrzi.lle Erleichterungen in Saloniki unterstützen. In diesem Zusammenhang weist die „Times" auch auf den Besuch des griechischen Außenministers und d S Verkehrs- Ministers in Rom hin. Nach der „TimcS" dürste die Unter, zeichnung deS Abkommens zwischen Italien und Jugoslawien solange ausgeschoben werben, b>S sich Frankreich dazu geäuftert und den Umfang seiner Beteiligung sestgelegt hat. Auch Spanten sei in gemtliem Mähe interessiert. Alles zeig«, daft Mussolini die Führung bei der neuen Gruppierung der europäischen Mächte übernimmt. lW. T. B.s « Wien, ll. März. Ter Genfer Sonderberichterstatter der Mener „Reichepost" hatte gestern mit dem lugoilawtschen Auftenminister Dr. Nintschitsch eine Unterredung, bet der dieser erklärte: Die Unterzeichnung deS Vertrages zwischen Oesterreich und der Tschccho-Slvivatrt eröffne neue Per- spckttvcn sür Mitteleuropa. Man könne diesen Bertraa alS eine Verwtrklichuna des Geistes v'o n Locarno ansehen. Juaoslowicn sei entschlossen, denselben Weg zu neben, und er habe hierüber bereits eine Unterredung mit dem Bunde», kanzler Dr. Ramek gehabt. Er hoffe, daft man bald zu einem Ergebnis gelangen werde. Leider sei di« unnartschc Banknotenassäre dem Abschluß eines mitteleuropäischen Locarno kehr hinderlich. Ingo- flaw-ien wcvd« daher ans dem Balkan mit der Durchführung beS Planes beginnen. Die Verhandlungen, die er mit Miistolini in Rom und mit Briand in Pari» aekührt habe, seien vom Geiste von Locarno beseelt gewesen. Waö die Er- wciternna des VölkerbundSrateS betrcsse. so werbe er in der Vollversammlung die polnischen und spanischen Wünsche unterstützen. lT.-U.i Ila ienisch-ötterrelchische Delvrechunpen. Genf, ll. März. Heute hat hier eine Besprechung zwischen dem österreichischen Bundeskanzler Dr. Ramek und dem italienischen UnterstaatSsckrclär Grandi stattgefundcn. Im Laufe der Unterredung soll eine Acnderung der Gesichtspunkte über die Ereignisse der letzten Wochen und über die öfter- reichlich italicni'chc» Handelsbeziehungen erreicht worden lein. Mailand, li. März. Der „Popolo d'Jtalia" dementiert in einem Genfer Bericht die letzten Nachrichten von der Vor bereitung eines Balkanvcrtrages. Die italienische Politik gegenüber dem Balkan, sagt das Blatt, sei so klar, daft sedcS Dementi überflüssig sei. Zu der Unterredung deS österrelchi- -chen Bundeskanzlers Ramek mit dem italienischen Staats sekretär Gran dt bemerkt daS Blatt, Ramek habe erklärt, daß sich Oesterreich genau an dieFrtedcnSoerträge halte. Sein bevorstehender Besuch in Berlin sei rin reiner H ö s l i ch k c t t s a k t. Der „Corricre della Sera" de- mcnitert gleichsall» daft in den kürzlich stattgcfundencn Der- Handlungen zwischen Mussolini und Nintschitsch etwas mehr alS eine Ergänzung des gegenwärtigen FreundichasiSvertrageS beschlossen worden sei. Die Ergänz-ng soll u. a. eine Verein barung zur Verhinderung des Anschlusses Oesterreich» an Deutschland enthalten. sT.U.) Polnisch-russische Dersöhmmqspottlik. Po'e» lcbnt die Erneuern«« deS Bündnisses mit Rumänien ab. Warschau. 11. März. Wie verlautet, hat die polnische Re- alcrung de« Bündnisvertrag mit Nnmänicn, der sich gegen Rußland richtete und am 5. März ablicf, nicht wieder er neuert. AlS Motiv wird angcaebcn. daft die polnische Regie rung auch Rußland gegenüber ein« versöhnliche Politik «„strebe. Dies« Annähcrnng an Rußland Ist an gesichts der Genfer Verhandlungen »o» großer Wichtigkeit. Die Grotz-euische Tagung iu Wien. Wie», 11. März. 9m großen Festsaale der Universität fand beute die selerlichr Srossnung der groftbeutschen Tagung zur Schulung der deutschen Jugend statt, wozu im Lause dr» Tage« zahlreiche Studenten auv allen Gauen de» Deut- ichen Reiche« «Ingetrossen waren AlS Ehrengäste nahmen an der Sitzung u. a. teil der deutsche Geschäftsträger Gros Dönhois, Biz«kan»1«r Dr. Wabrr und der Obmann der Groftdeutschen VvltSpartei. Wottawa. Namen« der Universität Wien und aller Hochschulen Oesterreich«, von denen dle meisten Rektoren «bcnlall» an. wefend waren, hteft Professor Lnick dle Hochschüler au« dem Reiche in herzlichen Worten willkommen und tagte: Wenn auch di« Machtverhältnisse eine Bereinigung der deutschen Länder verhinderten, so könne doch niemand ve,wehren, bei, geistigen Anschluß anzustreben. Dir» sei der Sinn der Tagung. — Hieraus llbcrbrachle Pros. Bartha die Grllftr deS Deutschen DchulverrlnS Südmark und betonte welter de» dein- schen Charakter Wien». Nach Geleitworten de» Vorsitzenden der Tagung, Friedrich Seift, vom Deniichrn Hochschuhrtng, hielt Pros. v. Voltolini den Festvortrag Uber bi» geistige und politische Bedeutung Wien« in der deutschen Geschichte. Mit dem Deutschlandliede wurde die lrierliche Sitzung geschlossen. — Der morgige Tag wird durch Vorträge der RrichSiag-nbgcordnrten Spahn. Leo- pold und He PP auSgesllllt. Der Freitag und Svnuabeod sind sür die Beratungen von Fachausschüsse» aus staatS-, wlvt- schast». und kulturpolitischem Gebiet sowie für Unterricht und Rechtswissenschaft gewidmet. >W. T. B.s Sprachendebatte im Prager Parlament. Mir sind die Herren I Prag. N. März. Di« heule tm Senat fortgesetzte Debatte über den DringlichkeuSanirag dr» Senator« Dr. Heller und Genossen ln Angelegenheit der Vorgänge ln Karlsbad gestaltete sich zu einer Debatte über die S p r a ch c n v c r o r d n » n g . in der Redner aller Parteien, sowohl der Opposition als auch der Koalillon cinarlssen. Die Redner der Koalition bestritten, daft den Deutschen oder den Minoritäten überhaupt durch den Erlaß der Sprachengesctze ein Unrecht geschehen iei. Die deutschen Redner erklärten, dir Lprachenvcrordniing widerspreche den Bestimmungen der Verfassung und den Mindcrheitsvcrlrägen und bedeute sür die D e u t I ch e n eine Kriegserklärung. Aus eine Erkläruna des Senators de» Bunde« der Landwirt» Luksch: „Wir wollen keine Heloten sein!" «ntgcgnete der tschechische Agrarier Groscr: „Sic sind nicht Knechte, aber wir Nnd die Herren,- welchen Ausdruck er dahin auSlegte. daft daraus nicht geschlossen werden dürse, e« gebe hier zwei Lager, eines der Herren und eines der Diener, sondern daft ein bestimmtes Programm vorhanden sein müsse, hinter welchem die Mehrheit steh«. Tie Debatte wirb am DtcnStag fortgesetzt werben. Im Abgeordnetenhaus« wurde der Bericht deS JnitiativauSschnssc« Uber den Antrag der opposslioncllen Nb- geordneten, in dem der Negierung wegen Verletzung der internationalen garantierten Rechte der nationalen Mtnder- hctttn das Mißtrauen ausgesprochen wird, behandelt. Der Deutsch-Agrarier Abg. Zier fuß erstattete MinderhettSbcrtcht. Sr verwahrte sich dagegen, daft Justizminister in der vorigen Woche die Deutschen Querulanten bezeichnet habe, und bemerkte: Wir haben Weg dieser Diskussion zuerst im Einvernehmen mit unseren Wählern, sodann tm JnitialivauSschnft und setzt tm Hans« selbst gesucht. Die Tschecho-Slowakei ist ein Staat, in de« tatsächlich keine Nation die absolute Mehrheit besitzt. An« dem Berich« Dr. HalnS sei z« entnehmen» das, e« sich bei der Mehrheit darum handle, tu brutalster Weise bi« übrige« Nationalitäten im Staate zu unterdrücke«. Der Minister deS Innern Rosek sTschecho-Slowakische Partcis legte dann eingehend den Standpunkt der Regiernna dar und beionte, da« deutsche Vorgehen sei ei» Bowel», daft unter den dentschcn Politikern die Neberhcblichkeit der Zeit vor dem Weltkriege herriche. sls Er warne sehr eindringlich vor den bösen Folgen und der schweren Verantwortung der- ienigen, welche grlährliche Erscheinungen in der Bevölkerung ftervorrtcsen. da die Negierung mit Bestimmtheit erkläre, in jedem Falle streng und ohne Rücksicht g»f den einzelne» ein- zuschrelten. Dle vcrsassnngSmäftigcn Rechte der Staaten sprache müssen bedingnngvlvS und unter allen Umständen siegreich verteidigt werben. I'attenische Nnduirsesoonaae in rhsiringen. Berlin, 11. März. Wie au» Zella-MehllS gemeldet wird, hatte dort ein Itat len er Beziehungen zu einem Werkmeister eines großen MelallwcrkcS angrknüpst und sich durch Bcstechuna geheime KonstruktionSzelchnun- gcn verschafft. Der Italiener, der sein? Sptonaae auch aus andere thüringische Jndustrteorte nuSdehnen wollte, ist in Oberhos fest genommen und In daS LandgerichtSgesängniS von Meiningen gebracht worden. In seinem Besitz wurde» drei Zeichnungen vorgefunden. de» der al» den Die katholische Airche gegen die Fürslen- enteignung. (Durch F u n k 1 p r n ch.1 Pass««. 11. März. Die „Passauer Dvnanztg- veröffentlicht eine Kundgebung de« BIschosS SigiSmnnd Felix zur Fürsten- rnleionung, in der eS heißt: Al« berufener Hüter de« göttlichen Dtttengesetze« obliegt mir die Pflicht, mit aller Entschiedenheit zu erklären, daft ln der Beteiligung a» diesem Volksbegehren eine Versündigung, und zwar, wenn die Beteiligung eine überlegte und absichtliche ist, eine schwere Versündigung gegen dnS siebente Gebot Motte- gelegen ist. Die Durchführung eine» solchen Begehrens wäre der erste Schritt zur Aushebung des Eigentumes überhanpt. und eS wäre damit all der Beraubung der Kirchen, kirchliche« Anstalten und Stiftungen, sowie der willkürlichen Enteignung icden PrivatbesitzcS, insbesondere der Bürger und Bauern Tür und Tor gcvssnet. — Jede Beteiligung an dem Volk», begehren und jede Unterstützung der daraus abzielcndcn Be strebungen wird in der Kundgebung ausdrücklich unter sagt. Berlin, 10. März. Der erweiterte Vorstand dev Deut- scheu HandmcrkcrbundcS erläßt zur Frage der Fürstencntelgnung einen Ansrus. in dem eS heißt: Dt« Linksparteien de» Deutschen Reichstage« verlangen, daft den frühere» deutschen Fürsten das Eigentum genommen wird. Da die Netchsvrrfassnng daS Eigentum jedes Ein- zrlnen gewährleistet, so erblicken mir in der Maßnahme eine AuSnahmebcstlmmung gegen einzelne Personen. Mit Annahme deS sozialistischen Anträge« würde die deutsche ReichSversassung durchlöchert und ähnlichen Bcstrcbungtu Tür und Tor geöffnet werden. Ohne znr Frage der Fürste», enteign«»« prinzipiell Stellnng ,n «cbmeu. stehe« wir »«I de» Standpnnkt. daß eine derartige Maßnahme ein'citig tß und die wirklichen BolkSanSbenter srei anSgeheu läßt. Weiter heißt e« in dem Aufruf, die linksstehenden Par teien. die auch den Handwerkerstand zu entetanen beabssch. tigen, und mit Ihren Sozialisier»»«»« und KommnniNerui'gA. anträgen da» Eigentum de» benlschcn Handwerksmeister-, sowie fein« Freiheit und Selbständigkeit rauben wollten, könnten nie von einem brutschen Handwerksmeister tn ihre» Plänen unterstützt werden. Wttz-eraufnahme der amertkanttch.fronzvslfchei» GeAulsieni». rsiandttrnKKn. Washington. 11. März. Die Verhandlungen Über dt« Fundierung der französischen Kriegsschulden an Amerlka sinh wieder ausgenommen morden. sW. D. B.)
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