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Dresdner Nachrichten : 05.01.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189401054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-01
- Tag 1894-01-05
-
Monat
1894-01
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.01.1894
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§ ,»«er»si> besond«» betrachuich«: Kvd»it und Gottza aupffache erklusivc Repräsentanz nach außen nur Unis« verbunden: demenispre hend residtrt der rend de< Jahre- abwechselnd durch Monate im bez«. im Gochatscher, und mit ihm in aller Huri» der da- herzogliche voitheater hat seine Kobrrraer und leine Gothaer Saison. Mit Rücksicht aus diese B crhitttnme. die Repraseutan-auSgaden und 'Pensionciraasällr wird sonach verzog Älsred auch dann einen schlechten finanziellen Tausch gemacht habe«, wenn er IstOgLtO Mk. seiner englischen Dotation dehült. Da- herzogliche Prioateinkommen kommt hier nicht in Betracht, deu» der verzog Alfred Hütte den herzoglichen Oheim mit Aktiven und Passiven auch ohne Antritt der Kodurger Regierung beerden Wimen. Die Richtigkeit dieser Rechnung vorausgesetzt. war r- de» V«riog Alfred undenomuien, aus die Thronfolge in Lochien« Kodurg und Gotha n« verzichten, wenn ihm mehr daran lag. sich den ungeschmälerte» ^onbezug seine« bisherigen Jahreseinkommen» zu sichern, al« souveräner deutscher Fürst zu werden. Bon deu Plänen zur Neuorganisation des Handwerks, die der Handel-minister Fchr. o. Berlepsch veröffentlicht Hai. ist r» ganz still geworden. In dieser Testion de» Reich-tagr» wird kein Ent wurf zur Bildung von Fachaenvsscn,chatten und .Handwerker« kammenr eiägcbracht werden. Aber auch später schwerlich. Min desten- in der Horm, wir der preußische Handel-minister sich denkt, wird dir Umbildung der Innungen zu etwas Anderem, wa- ja nicht gerade eine Fochgenosseistchatt zu sein tnaucht. nicht vor sich gehen. Der Widerspruch der zur Begutachtung ousgcsordetten Innungen gegen die Bcrlepjchen Bor schlage ist bekannt, aber auch die sonnigen Gutachten — von Regierungen und höheren Ber- >val»l»g»dehürdci» — sollen zur Ausarbeitung eines Geichrnt- wurse« aus der Grundlage der Bcrlcpschru Borschläge nicht geradezu ermuntert haben. Prisen zur Zeit der IahreSwercdc sind in Deutschland und Preußen ieit einer Reihe von Iuhrcn ziemlich regelmäßig vorge kommen. Der Hamb. Korr. gtebt darüber iolgcude ^Zusammen stellung : ,1800 warfen die Ereignisse, die in der Katastrophe vom 28. Marz 1880 ihren Abrchluß toirden. ihre Schatten deutlich voraus. Rücktritt beS Fürste» BlSmaickO 18!1l begann mit dem scharfen Konflikt zwischen Muriner Herrsurlh und den Korner- voriven au» Anlaß der Landgrmrindeordnung: er wurde runächsl bis zu eineoi gewissen Grade ausgeglichen, und Minister Hcrrrurlü ging als Sieger hervor, aber die Grunde seines spateren Rücktrittes reiche» sicher bis in diese Zeit zurück. IM gelangten um 'Neujahr irr» ersten Rachrikdten über den Inhalt uud die Tendenz des Gras Zedlihschen Bolksichulgrietzes >n die Oefferstlichkeit, die das Signal n so heilige» inneren Kämpfen gaben: die Krisis selbst trat in er zweiten Hallte März ein. DaS Bviksschulgcietz wurde zurück- rzogcn: Gras Zedlitz trat ganz und Gras Eaprivi von dem Amte des Ministerpräsidenten zurück. IM stand die Frage zur Ent scheidung, ob die Militärvorlage im Reichstage angenommen werde» würde oder nicht. DaS Jahr 1801 beginnt inner den» heiligen Widerstand der Agrarier, vor Allem des Bundes der Lanvwirlhe, gegen die Reichsregiernng und gegen deren Hnnvelsvertrugspolnik. sowie persönlich gegen den Reichskanzler. Die Zinn »gern chie, welche in den letzte» Tagen ausiauchten. entbehren der lhattach- llchen Unterlage, sie sind aber als Sl>u,mungsn>mplome heachtenS- wertd. In der Thai ist die Lage schwierig genug " Wie verichieden auch immer die Zwecke gewesen sein mögen, die man bisher mit Berlaosungen und Ausipiklungen verfolg' bat, jedenfalls ist clne zur Hebung einer Universität veranstaltete Lotterie etwas Neues. I» den letzten Wogen wurden von Frri- dura u, der Schweiz Lome zu rmem Franken in Menge über Süvdeutschland verbreitet. Der Reinertrag ist „zur Hebung der katholischen Universität" bestimmt, deren GelLve lmilmssc also wohl der Ausbesserung sehr hcbmilig sei» müsse». Namentlich scheint Bahem für den Pertrieb stark in Anspruch genommen zu werden, wo viele, wenn nicht olle OrtSpsarrer ohne Weiteres darum eriucht Worden sind, sich des Absatzes uiigcttagt zugesaudter Erlöse ctsrig anzunehmrn Manche sollen darüber wenig erbaut sein und ihre Stimmung kaum verbergen. Am Münchner Hof ist da- Neujahrsicsl durch einen jähen Todesfall unterbrochen worden Bei der abendlichen Frsticicr wurde der frübcre boyttichc Gesandie in Württemberg. Baron Truchseß. tödtltch vour Schlage getroffen. In panikartiger Bcr- winung wurde die Festlichkeit sofort abgebrochen. Die Berliner Kewerkichasttrr beabsichtigen, Bersaiuuilungen Arbeitsloser abzudaltcn. Die Heilsarmee will in Berti» an, 27. b. M. eine Massenspeisung Arbeitsloser nach dem Londoner Muster veranstalten. Tic Genickstarre tritt im Kreise Neustadt (Oberschlesien) epidemisch aus. — Die schwarzen Pocken grellen in« Saaaiicr Kreise immer weiter um sich. Neuridings sind in Zesscndors einige Todesfälle au schwarzen Pocken vmgekoi»mcn Oetterreick». Im Prager Landtag brachten die Iungczcchen einen Antiag auf Verrichtung ciiies bvc»sten Gerichtshofes für Böhmen «in. Die Altczcchen nahmen ihren 21 »trag vom Scp- tember 1802 über den Gedraiich des Ezechische» als innerer Amls- sprache bei allen öffentlichen Acmkcm wieder aut Welch glanzende Geschäfte die großen Geldinstitute niacheu, zeigt folgende Mitthcilung: Dir Konversionsgewinnr, welche die Roihschtlo,»rippe und die NN derselben belhcUl. len Jnnittllc erziel, haben, gelangen nun allmählich zur Berlhellung. Borertt sind lediglich die österreichischen Operationen zur Abwickelung gelangt und die Bodcntrrdttanllalt hat den belhciliaien Insliriileii die Mittheilung zugehen lassen, das; der erzielte Reingewinn 4PMill. Gulden betragt. L-ie Kredttanstalt und die Bodenlredstcmstalt haben, soviel bekannt ist, mit ca II Prozent an den Konversionen partistpirt. sodaß aus jedes dieser Iuniinte ein (»cwinn von rund MO,000 Gulden entfallen dürfte D,c Konoersion »»isaßte die üprozcrrtige österreichische Rente, sowie dir Schuldverichrelvungeii der Kronprinz Rudolf-Babn und der Borarlbergdah». Ungarn. In einem Bororlc von Tcmesvar wurde dos.HauS eines Werkmeisters mit Dynamit in dir Lust geip erigt. Tie Ja milie war zur Zeit der Explosion vom Hause abweje>,d. Das Ge bäude ist vollständig zernort Arantreich. Das Geschworenengericht in Paris zur Ab- urthellung Batllants ist zusammengesetzt au- 22 Händlern, 0 Groß- mrtzgern, 20 Honbrlslciitrn. 5, Givßbesitzrrn und Reninern, 8 Ingenieuren. 2 Architekten, einer frübcicn Magislrutsperion. einen, Bankier, einem Notar, einem Chemiker, eiiien, Bureonches, einem Bauunternehmer, einem Landwirlh, eincai Munizipalrath. eurem Proirffar und einem 2lrzt. Der Bankier ist der Baron James Rothschild. Da- Zuchtvollzrlgericht in Pari» verurkheilte die Wittwe Millescamps zu 5 Iadrrn Gefängnlß. 10 Jahren AuienthaltSverbot und 1'XtO Francs Geldstrafe wegen Spionage. Dieselbe hatte Pläne, tue von einem im Dienste der französischen Rcgieruna stehenden espione in ihrem Hause verloren wurden, nicht an die Regierung, sondrru on dritte Personen übergeben. Italic«. Immer schlimmere Nachrichten kommen au- Sizilien. Auch ur deu größeren S rädten beginnt jetzt die Gablung. In der Be zirksstadt Gtbelllna wurde der Pvlizclrichter während eines wilden Getümmels erschossen. In der Provinzhauplstadt Trapani erfolg ten Bombcnciplosivnen. man versuchte die Adelepalastc zu plün dern. Etwa 200 Personen sammelten sich Abend» vor der Mairie, schleuderten Steine gegen das EingaugSthor und warfen die Fensterscheibe» et». Als die Muntripalpvlizisten einschritten, ent« flohen die Ruhestörer. Abends ll Uhr explodirlen zwei Petarden vor der Wagenremise drS Palais des Senators Dali: es wurde indessen nur nndederitendrr Schaden ongerichtet. AnderwäitS schweben Gemeindcdeamte. Steuerbeamte und Carabinicri in de- sländlger Gefahr. Die Regierung ergreift umfassende Maßregeln, um die Ruh« wieder herzunellrn. Dem „Eierciro Jtaliano" zu folge wird auf Grund der Ermächtigung des Königs die gesammte Klasse der DiSpositionSurlaubrr der ersten Kategorie de- Jahres 1869 einderufen. Ter Kriegs minister, der schon am 21. Tcecmdrr 12.000 Mann der genannten Klusse auS den ArmcekorvSbezirken von Brrona, 2t'eapcl und Rom zum K. d. M. einderufen hatte, bat soeben ür Folge eines Beschlusses de- MlnisterratheS zum 8. d. M. weitere 12D00 Mann derselben Kategorie aus den Kow-bezirken von Bologna, Ancona und Bari nnter die Waffen gerufen, die bestimmt sind, die Regimenter Siziliens zu verstärken. Die dor Dl« Regierung übertrug dem General Morra nahezu dlktotoriale Gewalten. Da« Geschwader wird aus Rded« Palermo zurück. «a» ihm den Revoto« «tristen, versucht« er ein Fläschchen Gilt, da« er ln der Tasche verbarg, auszutrinkrn. wurde irdoch daran verhindert. Fnancl wird nach Barcelona klngrllrlcrt. Durch Haussuchunae» dei Ana»chislcu i« Madrid wurde» Korrespondenren entdeck», welchr «rgcden. daß in Soragona, Bolladoltd. Irres. Barcelona. San Sebastian und Toledo arror- chlstiicke Ärheünverbäude bestehen, die ihre Parole von Madrid au- «rlanmn. Rustlaud. Der Zustand des Generals Gurlo ist ,ehr ernst. Der Schlagansall. der den vom Podagra säst Genestnen vlötzlich traf, war nicht leicht, sondern lahuire die linke Seite und ichrvachte zugleich das Srh- und Sorachvermogrn. Die Acrzle hoffen noch, da» Schlimmste abzuivcnde». glauben aber nicht an eme volle Wiederherstellung Nachträglich wird heytrnptet. die vorau-- aegauaene, von den Arrzten für Podagra aehallcnc Krankheit sei eine »laeathiimlichc Berstopiuna der Biulgeiäsie grwcien. tt » ver lautet, der Kaiser lass« sich täglich telegraphisch »der den Zustand de- Generals berichten. Dem -Warich. Amtsbl." zufolge ist die Gebühr für die Bitir» una von Pass«« seiten- der russischen Kurnulale aus das Dreifache erhöht worden, um den Andrang des ausländischen Prolrtariatt nach Rußland zu belchränkcn. Bulgarien. Gräfin Hartenau, welche vom Bureau der So- brarrje telegraphisch von dem Brlchiusje. der ihr rine Pension ge währt. benachrichllgt wurde, har on deu Präsidenten zolgendeo Ti legramm aejendel: »Wollen Sie der Regierung und der Svbranjc meiucrr Dank für deu hochherzige» Akt auswrechr». der mich mn- iomehr rührt, al» er in der Er»»,kru»a an Ihren ersten Fürsten geschah, der mit seincm ganzen Hirzen dieser ruhmvollen Natron ergederi war." Serbien. Der König wird uach Ostern seine Reise nach Frankreich antreten- Brasilien. 'Nach Meldungen aus Rio Grande marichirc» die Aufständischen nach Santa Anna, das von deu Regicrungs rruppcn verlassen worden ist. f König!, usc.^ aeschtckti »Ravigv^ionr Generale" erklärte 12,000 Maua in für brsörderbar. Obcmlen In Saragossa verhaftete dke Polizei eine» Anar chisten mit Namen Salvador Froncl. der etngeiland. da» Attentat in, Liceo-Tbrotrr verübt zu haben. Im Augerrblicke seiner Fest- nahmc versucht« Jranci einen Selbstmord, indcn: er einen Revolver gegen sich «wienerte nnd sich am Bauche verwundete. Nachdem Am»st u»U» LStjsenschttsl. .. Hoslbeater. Gaslipirl von Frau Elcouora Düse.) „lR Pixuoru ckrUo t^moiio". >!> I. vmu^a lti^Iias. Jta- lien hat daS große Glück gebotst, daß es nach lewer nationalen Einigung eine uesgreitende stttliwe Erfrochung um Rkgeneration erlebt Hut und »och erlebt. Nicht d»s Gleiche kann man von Dcutichland sagen. In Kunst und Lebe» bcllagen Nur. nachdem unö gleichzettig mit den Italienern die Einigung unscreS Baler- londeö gelungen war. ni.aichrrlci Ericheinungen des inaiigelnden Fvrlschritls, mnnche Lbiiiptome allenidc, und verbrauchter Gcicll- schnslskrast. und Freunde der Zukunft Deusichluiids unisse» einen ichweren und heißen Kamps NM eine Erbaliung unserer Naiivlial- lräite siihrc». Italien aber, das noch »mcr »nnichcn Boriirldeüen leidet, hat eine gniize Generation von Schristslellcn,. ?Nusilern nnd Kümilerncrzengt, tvrlche in nnseien Tagen eine neue Renaissance, eine rlbische Wiedergeburt >I»cs Polles brsrstdern und dnein mit den Besten Ihrel !Kalion. niil ibiem grössten Slauicumnne ein- mülhig zusaniinengehcii. Zeigen sich auch am i!aiir»isch,n Llao.t?- löiper augenblicklich niancheriei <z)ebieche», dns Ininrile dil>er Nution ist grslnid, u, d ein leiser IdealiSniiiS des Herzens wirk! überall in den tüchtigen Männern und Frauen dieses Laiides. Warm und liessühieuv hat sich das ilcüleniscbe Gemürh euumckeit; regenerirt ist die ikaüeiuschc Familie, die in früheren Zeilen so manchen Verfall crlebke, aber in Gemeiusainkrtt »ril dem neu- rrwachien BalkilandSgtsühic inncriicb frisch und ledenslnittig. lcuich »nd brav, zarliuhleiw »iid lüchtig gcwv.de» ist. All diese Lcdritt- siellerSalvatureFarina,Panzacchi. Maulcga:;o,EdurondodeAmicis schassen aus der Tiesc des il.itteirlichcu Guurilhcs E»>cr konnlc ei» Buch schreibe», welches in der ganzen Welt verbreitet ist: u re", .Herz" bcliielt, und cs ist, als häkle er damit scincr Nuston in der Thal ei» neues Herz eiliges.tzi P'lege des Ge- mülhelebrns, Bil. uiig des Herzens, oes warmsulstcuden. iiesersasseii- dcn Herzens ist hier überall der Gcuiuö, aus dem die Dickster und Schriftsteller ihre Jistpiralioiicn cchalicn, mag es nun der Eizich- ung de- jungen Volkes i» der Schule arltcu oder „um die schönen Augen dcS Ruhmes" gclcheken, maa Liebe zu den Kindern oder L'ebc zur Gattin und Braut das iciii, w.rS der Jkaiicncr sing!. Selbst der Aizk arbeilel an der sticgeueraüc'» icincS Volkes, indem er das Leben der Liebe studirt und ihre Pmcholegic »nd Hligicine lehrt ichicr von einem ichwärmerischen Idealismus gcleitet Dem grstiiiiden Etiidriiigeii in die Düsen des ttnlilni'cheii Herzens ber- daiikl die Musik LevinavallcS und Mascagnts lbrc Envlge, der inncie» ffiittcclichkesl ker Gesinnung und der Letdcnschatt vcroanl<> sie ihre Wnkiing. und wenn ein bkliii.her Autor die „Ehre" nur als eine salsche Konvenii.-n darstellle, so war es dem italienischen Dichter gegeben, siciliainsche „Baucuiehle" der europäischen Wett als sittliche Kiast dagegen vorznhalicu. Ja, sie sind ein Volk von lieseni Gcmüld gewordeii, gciiiütbv^llcr. als wir Tcuiichc», manch- mal vielleilLt sogar etwas zu leniimenral. Und wer all diele Er scheinung n kennt, der wird auch Ei-onoce Düse, wclwc vorgestern die Herzen der D.cednrr besiegle, als Eine von diesen ilailenstchcn Htrzensprophelen c.kniint hüben. Sic sich! nicht da, wo Ennle Zola oder der d uischc „Naturalismus" wurzelt, sic freist auch inchi da. wo Dosloicivsky und Paul Bourgei psychologische 'Analyse übe», londeri, sic stc!>l gerade da. wo Edmondo de Amicis, wo snlvnlore Farina fußen, wo der grösste ttalicrnsche Lyriler s:ano Sie >sl cm weiblicher Lcopaidi. Den» das >11 d,,sEl!nc»klrrstsische daß all dieie Ilalicncr mit dem Herze» für das Herz arbcile... dap ihre Psuctwlvgie nicht bewußte Ännlhsc ist, nicht Sell'stanalyse Ui d Anatom c des Heizens, svadein die Her lichkcit scli si. r ic keusche Unniittctbarkeit dcs OsesuhlS. Und wenn ein Leopardi die Zustande dcs Geirnikhslebens bis ans ihren iiiae.sieii Wintcl er schöpft nnd tstisschöptt, so ist doch keine Sclusiaucilyic darin, auch das düsterste Leiden der Seele tritt uumittcloar in die Sprache, in diese schöne Sprache, die schon durch ihre Lauie dazu geschass.'» ist, ein. Sprache beS Heizens zu sein. Und dieselbe Neroonta» Neroenskinsuhligleit des Gkiiiitthes, welche ans Lcopardis edler Lbril ipiicrst^sic ist muerstailden »ud schauiprelerychc Kuusl gewor den in der Sprache, in der Miniit, in d.r G.t>cldcCIeo»ora Twcs. ^ Beim Berlasscn dcs Theaters hatte man ein Nack-gefuhl, wie man !e-s nach dem Lesen der iawcrninlhiae» Gksange LcobardiS empiln- dci. Das also ist das Eh»rnktlr>stiichc dieirr Kaiistlcrin, daß si. eine Hcrzenskünsilerin ist. Nicht eme „Naturalist!»", nicht ein. „Sciijiialistin". Nichts von Alledem, was iiiiter den Tttein dcc- „Rcuiiömus" und anderer Weisen in Paris und Berlin spukl. „6uorv" ist daS Motto tbrcs Tvuns und Schaffens, und all ihre sahclvastc Lcbeuswahrheit, oll das, was sic außerdem zu einer Perttelerin der sogenannten Natürlichkeit macht, ist nur die Natür lichkeit des Hirzens, der fabelhafte Instnicl dcs Herzens, der nur dn suhlen kan», wo eben Wirtlichkeit die Bedingung und der Gegenstand der H.rzenSrmpsiridung ist. Dieser Sinn ist nicht nur ihr iclber eigen. Alle ihre Mitspieler, unter denen einige recht unbedeutende sind, wirken doch durch eine gcwlsse cinsache Herzlich- kcit, durch erneu gew sscn Hcrzc. stakt und jene wahrc Zu.uckhalt- ung des wirklich empfindenden Gemiithes. welches sich nicht ous- drängt. Deutsche, franzönsche Schaiisvicler machen denn doch aus dieser „Camelieiidame" etwas ganz AndcieS. Sie lasten weit mehr die Frivolität, de» Hochgeruch, deu „kiint-zzout" der Sache durch- schmecken; diese Italiener aber baden viel zu viel Herzenswülme. um nicht auch in diesen Situationen sich »nt einem etwas teineren menschlichen Sinne zu bewegen. Und so ist es svwodl für den Cavbliere And»wie für Andere bezeichnend, daß sie im 'Affekt im Liebcsgrstündniß, in allen Aeußerungen drS H.rzeris eine Sclbst- zügelung der Sprache üben, welche, gegenüber io manchen Cr'»listcr>- reißeielen deutscher Liebbavrr, außerordentlich sympathisch ist. Da bei haben die Meisten sehr gute Monieren. Wir kennen Buhnen, wo viele Herren einen UntrrrichtskursuS über den .Umgang mit Menschen" bei diesen Italienern, bei drescu DurchschnitlSjchanspIelcm nehmen könnten. Sie besitzen Gcsell- schostsgrazic, sic wisi.n, wie man in ungezwungener Weise Alles tbun kann, wa» jede Situation erfordert, ohne nur im Mindeste» da» Empfinden des Unpassenden oder Unschönen zn wecken. DaS ist allerdings eine Eigenschaft, welche sic als Kinder ihres Lande» haben: ÄcsellichnslSgrazie hat sogar der Eselstreiber in den Bolslergebirgrn. — Was n„n Elronora Düse seihst anlanat, so ist sie keineswegs eine Künstlerin von sehr „großen Mitteln . Ihre Stimme ist nicht ausgiebig dem äußeren Umfange nach; im Affekt wird si« ott gläsern und dort. Das ist freilich für eine Maräucrite Goutier sehr charakteristisch. Aber sic hat dafür diele» Uciuen Umfang mit autzerordenltich zarten Slimmbändrrn beierlt. Tic Stimme scheint ihr zu brechen, scheint jede Forde z» verlieren und blüht doch wieder trn glückstligften Kst.nge zarten Metalls aus, wenn die Tön« wahrer Ltebe d. rchdrechin. Ihre Gestalt ts« nur mittelgroß. eh« klein: Ihr Gang ist loeerienkatt wie der Gang veneziantscher Blumenmädchen Eigenthümlich ist r». wir sie fast immer den Raum sn der Diagonale schreitend nimmt und von der Seite aus die Sessel sinkt: man wgt. sie hinke ein wenig. Noch vermögen wir nicht zu mitcrfcheiden. wir viel von alledem chmak- »eiltstch« Absicht ist. »w viel davon chrePersönlichkest «pur,ent,rt. Ader Alles deckt sich Alle« ist für »nre Goutier io charaklkilstsick, wir die Wirklichkeit der Clich>!»u»a srll'st. DaS Iloiirni'che sprich» sie vorzüglich. Sie >»iß ihrer Sprach« Betonurrgsnuancen z>r ent locken, die einsach vrrblltzirn. Wie rigerithümirch iprichi sic da» .ckomaui" au, Schlüsse des erste» Aktes, wenn sie sich ihrem Gc» ttedten gewährt. Welchr sadelhasten Gemüths und Tonstticrttii. iingcn legt sie in daS .kmpo-cüibile, rmpo«>L!l ila!". das sie dem Pater Duvals entgegenwirst. Welchr Gedcrde dabei! In Deutsch land baden wir nur riuen Maler, der eine ähnliche Feiniühligkell der Mimik und der Geberdc entsaliet, das ist der '.Reister Gabriel Max. Alle Mienenspiele, alle Geberden der Dicke ich.meu von Gabriel Mac gemalt. Manchmcst ähnelt ihr Antlitz den, «chinelzciis äuge des Ehristus aus dem Sctnveißtuche der heiligen Brronila. lene» Auges, das gleichzeitig geschlossen uud doch gecsinct e>»chriist. Dann wieder strahlt ltndrichc Glückieliqkeil darüber. Wie sie aber den Ebacaktcr dreier Marguerite verstand.» und mit einer Uu- erbtrtlichkell der koiiseguenteu Lebenswahrhkit durchgrsührt Hai. oas wäre eigener Erörterung weith. Das Beste davon kur», man nicht sagen Sie hat geielirn, was sie schildert: die ganze Tststa de- Lebens eines armen Mädchens, diese Art klingt heraus. Uno wie schön starb sic! Wie wahr erschien dieser Krampi, der ihr die Hand znsauimcnzieht, wie still ging sie dahin! Wer lemals eme Leidende im Hause batte dieser Art. weiß, wie g»l sie Pcobachtcl. Und auch hierin beivundertr man ihr Herz, welches die Lirvcns- würdigleit des Todes leuitt, sein Schreckliches, aber auch die Gute der Natur in ihren Schrecken. — Der Enolg war der lir'ste. wie bereits gemeldel war. Mit lernbegierigen Auge» und stillem Stauncit sahen liniere größten Künstlerinnen und Künstler diele Hellseherin, diese Svninambulc der Natürlichkeit übe, dir B>etter gehen und gewiß wird vieler Abend nicht spurlos auch am Dres- dcnr> Kunsllebc» borüberzieheu. Wotsgang Ktrchbach i Im Königl. Hosopeinhauie findet hculc das zweite und letzte Gastspiel von Frau Elconorcr Du'c und ihrer Gcicll- ichait statt. Zur Aufführung uelanaeu: „Cavalleria rustieaua", ländliche Scene von Berga, in weicher Frau Tuie die Lantuzza sp'.elt und „La locandiera". Komödir ül drei Akten von Gotdoni. -s Herr Emil von der Osten tritt heule tm Rcsivcn;- idcater in dem dreiaktigc» L> stspiel „Un > rr Zigeuner" aus. Tie Rolle des Otto Kolbe zählt bekanntlich zu deu glänzendsten Leistlingen des Künstlers. Nachmittag findet eine Wiederholung des Weihnachtsmärchens .Tnchiei» deck dich" statt. V Tie Direktion des Nr s i d e nz t hca tc rs hat Geohard Hauplmaims Lraumstück „Hanncle" zur Aufführung ermorden. Die iittercssaule Novität soll schon im Lause dieses Monats in Scene gehen. f Der „Dresdner Orpheuö" giebt am 21. d. M.. zur Feier leincs «iOjährigcn Bcstehciis, ein großes Eoneert im Gewerbchause nnler Leitung von Herrn Albert Kluge, Lehrer au, Königl. Konicivaiorinm. Als Hauptwerk gelangt eine größere Kompositivn „Sommernacht" snr Mannerchor. Soli nnd Orchester von A. Kluge zur 'Aussudriing. Mit dem GewerbebaiiSorchestcr dürsten sich Herr K> iiimeckanger Gießen nnd Frau Kannncivirrnosin Rappoldi Kahrcr an dem Eoneer'. veiheiligen -s- Wie ans Wie» bctichret wird, halten die beiden kaiser lichen Bühnen in Wien »n Jahre tt-A2 zusammen das Deficit -Sümmcheu von siedenniaihunderlsiedziglailscud Gulden!! Das Iabr >80ll diirsle, «ach der Annahme cingcweihter Periou.», >ci»c wesenil'che Beraiiderung gegenüber den» Jahre 1602 ergeben haben. -j- Ter bekannte Hosoprrn- und Kaunncrsängcr Rokitansly ist uach Rhäliliger Thäligkcit an dem Wiener Hvslhcatcr tu den PeniionSttund geiielc». s- 'Nach satt jweiiähriger Abwesenheit von Dresden wird der bei alle» Zitberireuudett in gulcm 'Aagcdenten stchendc Zilher- vittuvsc Leopold G ruber aas Wien am Freitag den l.'. b M- im Miisendause ein Eoneert veraustatten. Gesanglüv lvird sich an deniselban Frl Eiiiabclh Schvcn von Sictnborn .Schülerin von Md. Biardot-Garcia. Parisl bcihciligcn; außerdcui haben für inchiere Trios im Verein mit deni Eonecrtgeber Frau Franzisla G-otian sowie Darr A. Flechsig zugesagt. s De» gänIichc» Beriall der österreichischen Provünbrchncn beweist von Ncacut das Brünncr Stadtlhcaier, i» ivclchcm der schlechten Geschäfte Haider nur noch während neu» Monisten ge zielt werden 'oll. An stabilen Bühnen haben die österreichischen Provinzen deuaiach nur noch rine einzige anszuwcncn, das Prager deuljche Landeslhcalcr. Alle anderen Provlnzbühncu srrstclt nur noch ein mctmiioiiallichcs Dasein iin Jahre. ä Zu dem bevorstehende» Jubiläum des uiiaarhchcn Schrist- stcllerS Moriz Iolai Hai die philosophische Fatultot der Peiler Univetiilät Iokni in Anerkennung seiner irltcrauschcn Bcrdiettstc dcn Titel eines Doktors der Philosophie üsuorm causa verliehen. v Uebcr die Berleihuitg des LchitlerpreiscS an Ludwig Fulda verlautet noch immer nichts Bestimmtes. Fulda wriit in Rom: von dort dal er deni Gewährsmann der „AUgem. Ztg." geschrieben, daß er weder von seiner Wahl noch von ihrer Per- wcrsimg durch dcn Naher Kunde habe. Das Blatt fügt hinzu: „Man weiß, deß dcs Kaisers Anschauung dahin geht, als höchste Au'ncibe der drainaihchcn Kunst die Idealisnung der vaterländischen Geschichte hinzuslcllcn, eine Ausgabe, der allerdings weder Suder- inaiinö „Ein." »och Fulbn-r „Talisman" tm Geringsten gerecht wird. Als der Kaner die A»nkeni„mg von Sudcrmainis „Ehre" durch de» SchiUcryceis ablchalc, verlautete, daß er die Zuerkenining dcs 'Preises an Wildenbuich wünschst, der eben >cin Geirgenhciis- stt'i.k „Ter neue Herr" geschrieben hatte. Nur die Statuten vcr-' hiudcuen die AnssühtUlig dcs kaiserlichen Wunsches, da Wilden druck, bereits früher den LchillerbrelS erhallen hatte. Es ist nicht velwundkttich. daß man nnnimmt, daß der kaiserliche Kandidat Ernst Wichrrl wegen icnicr Haupt- und SlaalSokiion „Aus eige nem Recht" jci. Wie übrigens Fulda selber über de» Werth des Lchillcrprenes denkt, hat er in eiacm seiner „Sinngedichte" ichon vor Iahien ansgriv'.ochen: „Dem Preis, dcn Schiller sich errang, gilt seiner Junger Welkgesang: Ter icrne» Zuknmt Lorbcerreis. das ist der cchle Schillcrprcrs." Ei» aaswärttgrs Platt hatte dir Nawncht der „Manch. Neuesten Nachr." bestlitten, daß dcrs Komitee für den LcknUerpccis den „Talisman" Ludwig Fuldas einstimmig zur Urvanilg vorgeschlagen Hube. Dieser 'Ablcugnuiig gegenüber halten mit R-cht die „Niünch. Neuesten Nachr." ihre Meldung ainrechi n»d tcmeiken Wetter: „Svgai Gras Hocyberg war ,,,r den .Talisman", der Antrag bei Kommysion ist ohne jedes Miaoritats- bedenke» d> m Kuttusnmiister Dr. Posse zugegangen, und dieser hat völlig o'sizicll dem ständigen Setrrlär der Kommission. Pros. Erich Schmidt in Bettln, die Lnisch.ivung des Kaisers mttgeiheilt. Wen» die Komn issioii nicht alle drei Jahre neu gewählt wurde solider» etwa wa. das K pii.l des bayerischen Ma,l,nittansordens stets dieselbe blicbr, so wurde wahrscheinlich «in gemeinsames Ge such »in Entdebiiiig von dem so bedeutungslos gewmdeiicn vrcir- richteUichcn Amt die Folge gewesen sein. Da aber der Mohr geht, wen» er seinen Dienst aetha» bat, da er nur aci dve bcrnsen war. so koiiiite sur ein-^n Gciammtproiest die Form inchi getänden wei den. Möglich auch, daß d>c Einmüthigkeit sur einen solchen einem ausdrücklichen kaiserlichen Bc'chcide gcgeaüber nicht zu erzielen ge wesen wäre, da die amtliche Stellung es Diesim oder Jenem als illoyal hatte erscheinen lassen. Die Einstimmigkeit de-S Antrags neht seit " „Als sicher können wir mttthcilen." so meldet dos Blatt weiter, „daß der Kaiser die Ablehnung des Antrages mit der Jagend des Beriassers mvtlvirt hat. Ludwig Fulda ist am 15. Juli 1862 in Frankfurt a. M- geboren, also jetzt Llh- Jahre alt." — „Neue Informationen", schreibt die „Fmnkf. Ztg ", „die wir über das Bonn» des SchillerprciS-KomilceS eiiipczogcn, ergeben Folgen des : Tie Kommission habe Fulda iür dcn 'Preis in Borschtag ge bracht und zwar wegen des „Talisman", obwohl einzelne Preis- richstr mehr Werth aus Fuldas Molnre-Uebersetzung legten Der Kni>cr, der sich hieraus den „Talisman" verlesen gelassen, Hab« viel davci grlacht, das Stück für ichr amüsant erllcirt, dann aber ent- s.viede». daß die Dichtung nicht aus der Höhe stehe, um mit einem Preise bedach! ;n werdcn, der Schillers 'Namen traae Diese ver läßliche Taisiellnng des Borgnngö dürste manchen Widerspruch in den bisher vorliegenden Berichten in erschövsender ANisr anfllärcu." -! Wie bereits erwähnt, hat Frau Eosima Wagner in dem Holzknechte Burgsloller aus Holzkirchrn eine« neuen Heldentenor entdeckt. Ter brave Helzknrchr wird bereit» air-gebildet und damit er auch ein wenig Freude an seincm gegenwärtigen künstlerischen Dasein embsindct. bewilligte ihm Frau Eosima monatlich ISO Mk. Taschengeld. Scbon bei den nächsten Bavreuthcr Bühnenfestsplüe» soll sich Biirgstallcr autzwrisen, ob Frau Eosima den rechten Monn zur Ertaüsung der hohen Intentionen ihres Gatten gesunden Hot. f E. v. Walzogen. der bekannt« Bersaffcr der Romane: „K'nder der Excellrnz". „Thronfolger", „tolle Komteß" und „kuble Blonde". Hot soeben einen Roman vollendet, den die rührig« Re daktion der bekannten ln Dresden erscheinenden ,'llustrirteu Zeit- schrssl „Untvcrium" erwarb. Unter de», vielversprechenden Titel „Die Erb'chleich,-rinnen" beginnt der Abdruck desselben be reit« im Jan'utt- hu -Unipnsiint" NVL «'vop-rt: M» 'zmuniz^g 'aq-üH ',To^»z V3P8STO VJVPION
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