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— 114 - ANerlei für die Frauenwelt. ur Auaft des Dichten«. z5.Brief.) i«»st: rr»« i», nw «»» »r«n, BeilLn», ,«n Lc-»nr»1,ch>, spieaelieft in den HUNtz» !> »olde« Angesutl. Dri Dein c«u» steh' ich oft am Lirond», Di« Wogen raulche» w«d. Doch keine, wie ich auch Ipkhe, Zeigt mir Dem Nede» Vüd. Anfaabe. .Jeder ist selig, welchem aus fröhlichem Gewissen und reinem sin» in inn rer Brust mild und sanll der Friede Gottes quillt I — Und lange mutzt ich dielen Friede» missen I O unr>lchopster Born. Ouell, des Heils, von dem reiche Ströme der Gnade stießen! — Wend' den lang getragene» Zur» von mk ab I Latz endlich schlafen, latz end lich sich brechen des Gewissens Dorn und des Herzens Noch! Das Verborg ne zu röchen, Dir ziemt eS' deS Sünders frommen Bitten neialt Du Dich auch Latz zur ferneren Zu kunft dtetr Schrift sprechen und nimm mich in Deine ew'ge» Hütten ans!" — Aus diesem Text sind vier Terrinen zu bilden, deren letzte als Abschluß vier Beise enthält. — Eine der schönsten Strophen ist die Oktave oder Stanze Ottavo nm«. die Lodovtco Arioslo N171 bis 1533) in seinem Epos „Orlancko turioso' l„Der rasende Noland") und „Torquato Tasso" (1514—96) in seinem Epos ..Ksrnsaiomme Udsrata" <^Das befreite Jerusalem") gebraucht haben. Dieselbe besteht aus acht Versen mit steigendem Rhythmus von 10 oder II Silben, in denen nur 3 Reiniklänge in der Stellung abababcc Vorkommen. Schiller erklärt sie folgendermatzen: ..Stanze, dich schuf die Liebe, die zäitlich schmachtende — dreimal Fliehst Du schanihast und kehlst dreimal schmachend zurück!" Richtiger aber e>kennt man die Eigenthümllchkeit dieses Baues ans Goethe s ^Zueignung" Jede Strophe verlangt nämtich einen Hauptgedanken. der in den drei ersten Reimpaaren von verichiedenen Seiten betrachtet oder in verschiedenen Bildern dar gestellt und im letzien Paare ;nm Abichlutz gebracht wird. So gliedert sich z. B die erste Stiophe des genannten Gedichtes in Vieler Weise: 1. Der anbrechende Morgen verscheucht den Schlaf: 2. der ladet uns in's Freie: 3. er schmückt die Pflanzen mit glänzenden Thautropsen: 1. er entzückt und erquickt Alles. In der zweiten Strophe schildert der Dichter in ähnlicher Weise das Aufsteigen und die Wirkungen des Morgen nebels. Mit größerer Freiheit hinsichtlich der Länge der Verse und der Reinistellnng wiis die Oktave von Wieland in seinem „Obcivn , von Schiller in der Nebersetzung der ..Aeneide", von Emst Schutze i» der „Eäcilie" benutzt Als eine Abart der Stanze ist die Sicilinna anzusehcn, die in den 8 Versen nur 2 Reden klänge anwendct: Friedrich Rucken tieseri ans rin Henpiel in seinem Gedichte „Rosu Siciliana". Noch abweichender von der Grundform ist die Sveniersranze, welche de» englische Dichter Edmnnd Lpcnier (1553-99» zu seinem Epos ..Ido t-'un-/ tznoov" lDie schone Jeenkvnigin") selbst gebildet hat. Jnden8BerIeil gebraucht er S Rckne mit b« Stellung ada b b cd c. so daß also der zweite Reimklang vier Mal wlederkehrt und schließt bann dir Sttophe mit einem Alexandriner, der mit dem achten Verse reimt; die Strophe enthält dem nach 9 Verse. Wir finden sie wieder in Byrons Heldengedicht Harald s Pilgerfahrt". - Die Dez iure endlich, eine auS Spanien flammende Strophe von 10 Versen mit saüendem Rhyth mus. die 7 oder 8 Silben enthalten, in von den Dichtern der romantischen Schule ein- geführt worden, hauptsächlich in sog. Mosten". Derartige Gedichte bestehen ans vier Dezimen, von denen jede mil einem Lerie einer vier- zeiligen Strope endet, die durch den Inhalt erläutert werden soll. vr. Lundehn. Elefer Schne«. Tiefer Schnee deckt rings die Erd«. Süll, die dunen Bäume em. iRitzeil wie ein Zauber,nantel Hell niu silberweißem Schein: Und die kahlen Sven Felder Er so weich und warm beichüht. Und der vanvmann grüß! ihn wendig, Weil's den jungen Saale,, nützk. Horch, — da naht mit Jubclrufen Eine muin're Kinde, »chaar: Wangen glühen. Auge» strahlen, «oinnu von, Eislauf offenbar. Janckuend zieht ans nicdcrn SchlMM sie die klennien Skdwesterleni, Lachend, singend llitt'ge Lieder, Nach bekannten Melodei'». Plötzlich stiegt ein Ball, noch einer. Ans dem Schnee enworgerafft. Schnell dal iich die Schlachl einsponncn. Schnell stegt srnche Fuzendkrast: Solch' ein Wursgeichoh ihr» Niemand, Ob auch gut gezielt, ja web. Wiiner. Deine rennten Freuden, Sie erdllch'n im Uesen Schnee! Ädelakde o. Gottüerg-H<r-o-. »äthsel. Ein heiliges Symbol. vaS. treu mrd fest, Diirch keinen Sturm sich >e erschüttern läßt. Ihn, füge noch als Futz zwei Zeichen zu. So wirn in anderen deutschen Landen Du Zwar sicherlich es dorten finden nicht. Doch täglich wobi bekommen zu Gesicht. Und hat e-' auch durchaus nicht großen Werth. Recht viel davon wird dennoch gern begehrt. Do.h draußen, m» weitem, wogendem Meer, Da streut s maieilainch und Holz »»wer. Wird einst verlheid gen in Gefahr und Noth DaS Vaieilnnd. wen» eS vom Feind bedroht In diewS Wort ein Zeichen euigesügt, Das ohne »klang sich zu den ond'ren schmiegt. SLard einiiunno gueicrt als Komponist. Der längstens ichon von uns geschieden ist, Doch manche seiner Weilen nach wie vor Melodisch schmeichelt sich in unser Ohr. C. Sch, «klklkiWk Stütze. AS Dienstag den 12. Februar. Erscheint täglich 1SS1 „Die (Grasen von Buchenau". Roman von Arthur Zapp. r ZvNletzung. > . NLchdnick v erborg > Dietrichs GemüthSzustand war ein solcher, daß er nicht im Stande war, seinen Be eusspflichien nachzugehen. Auch die Scheu, fremden Augen zu begegnen, neugierige Blicke forschend aus sich ruhen zu sehen, veronlatzie ihn. sich in der Einsamleii seines Zimmers zu verbergen und sich nicht einmal i» seinem Bureau vor seinen Leuten zu zeigen. Nur mit dem iungen Kollegen, der seine Siellvertreiung übernommen hatte, hielt er die nöthigsten Bv fprechungeu ab. Am liebsten hätte er Berlin überhaupt den Rücken gekehrt und er dachte auch» schon allen Ernstes daran, für einige Wochen nach Schloß Buchenau überzusiedeln. um tz- mehr, als der alte Gros unter dem neuen Schickialsscksiage, den Bodos Leichtsinn über ihn verhängt, sicher sehr schwer zu leiden Huden und eines Bestandes bedürfen würde. Do aL- traf - es war am anderen Bormiitag — eu, mit einem gerichtlichen Stemxck versehenes Schreiben aus dem Untersuchungsgefängniß Moabil ein. Mt zitternden Finger», von Widerwillen und einer nervösen furcht durchglüht. öffnete er. ES war ein Schreiben von Bodo, das vor der Absendung dem Untersuchungsrichter Vorgelegen hatte. Der Brietz, der in der ersichtlich stärksten Aufregung mit fliegender Feder geschrieben war. lautete: „Lieber Dietrich! Nur ein paar wenige Zeilen. Ich bin in einer Gemülhsverftrsiung. die mir das Deuten fast zur Umnöglichteit mach!. Anfangs war cs völlige Betäubwnq. Es. war, als hotte mich ein Keulenschlug geirosfen und zu Bsdcn geschmettert. Ich. ein Mörder', 'sch sollte ta!:d!ütig. um mich zu bereichern, einen friedlichen, schuldlosen, mir heezckch be freundeten Menschen meuchlings ermordet haben! Bin ich denn wahnsinnig oder sind es dir Anderen! Mich selbst möchte ich tödten. um nicht das Fürchterliche ertragen zu -nässer, diesen Berdoch!, diesen unseligen, entsetzlichen Verdacht. Aber ich darf nicht, mit einem solchen Verdacht darf ich nicht sterben. Aus tiefster Reih schrei ich zu Dir: Berlah mich »ickst. Dietrich! Hilf mir! Wenn Du noch einen Funken brüderlichen Gefühls für mich bash. sc, flehe ich Dich an: komm' zu mir, Auge in Auge will ich Dir verheuern, daß ich unschuldig bin, ja. daß ich an dem scheußlichen Morde ebenso unschuldig bin. wie Du selbst. Nicht einmal in meinen geheimsten Gebauten habe ich je an etwas so Schändliches gebacltzk. Be-, dem Andeulen an unsere Mutter beschwöre ich Dich: st°he mir dei, übernimm Du mqiire Ber- theidigung. Dir wird es gewiß gelingen, meine Schuldlosigkeit ror Gericht zu beweisen. Mir ist. als möchte mir der Kopf zerspringen. Komm', komm ! Es erwartet Dich, mit ver zehrender Sehnsucht Dein unglücklicher Bruder Lodo." Der Lesende war auf's Tiefste erschüttert. Er las abermals und las zum dritten Mal den Brief und griff sich mit instinktiver Geste an die Stirn, um alle Kraft seines Urtheilc- zusaniincnznrasfen. War das nun der ursprüngliche, aufrichligs Verzweiflungsruf eine-.. Unschuldigen, in dem sich jede Fiber empört gegen den schimpjsichen, ungerechten Verdacht, oder war eS das Angstgewinsel eines Sctmlddeladcnen, der sich überführt sicht und nun mir allen Mitteln, die ihm zu Gebote stehen, seine Rettung zu erlämpfen sucht. Mit übermenschlicher Anstrengung bemühte sich Dietrich, seine Erregung zu brmeistern. Nach Fassung und Ruhe ringend, schritt er eine geraume Weile in seinem Zimmer auf und ab. Er öffnete das Fenster und lehnte sich weit hinaus, um die heiße Stirn von kühlem Frühsahrswind umfächeln zu lasten. Dann kehrte er zu seinem Schreibiisch und zu dein Briefe zurück, den er noch einmal langsam, kritisch prüfend durch'.as. Plötzlich sprang er beftig von seinem Stuhle auf. Ein Entschluß rang sich in seiner keuchenden Brust empor. Ja. dem Andenken seiner Mutier war er schuldig, die Biüe des Flehenden zu erhören. Hart er ihr nicht gelobt, den Bruder nie zu verlassen' War cs nicht seine Pflicht, von der Un schuld Bodos überzeugt zu sein, so lange ein Zweifel an seiner Schuld sich überhaupt noch aufrecht erhalten ließ ? Und wenn staile Lerdachismoment.' auch vorhanden waren, Beweise waren cs io vielleicht doch nicht. Wenigstens anhören mußte er den Angeschuldigten doch, ihm die Möglichkeit bieten, seine Schuldlosigkeit zu erklären. Zugleich mit diesen Erwäg ungen fielen ihm verschiedene Umstande ein, die für Bodo sprachen. Würde Bodo am Tage nach der That noch zu ihm gekommen sein und vor ihm und Franziska von dem NWrde ge- sprachen haben, wenn er selbst der Urheber desselben gewesen wäre? Und warum war Kran- .sista, die doch unter BodoS Leichtsinn und Skrupellosigkeit schwer gelitten, so felsenfest über zeugt, daß der Angeschnldigte das ihm zur Last gelegte schwere Verbrechen nun und nimm«, begänne» haben lonnte? War es vielleicht der feinere weibliche Instinkt, der hier das Rick tige traf- uacii beevöotor HFvraulkiAdmv 211 irrbvlkalt billigen krsissa. Ls ist ims lwwüsUvk, festen Artikel nust fest» vivrelnv krvislase »nirnsSkren; Ssbsr ditto» vir sti« soodrte» Hamen, sied Sie Maaren, velode mit kreAsn versvke» ollen ansiies«». gaur lMAsoirt anansodon. — Ls kostet adsoint keinerlei Lvxreisrms oster Lautavallz statt. Loris 1 Llousonrost« trüber 7.- bis 2V List., jtziLt 2.— bis Uh. Loris II §sm. Lammsts „ 3. 6 n «» 1 2» »» ,r S.2« 11 Lsiis III Lsi^sllZtoüs 1 SO L..— 3 n TB ^ V»—' ), 1.2L 1) Lsris IV Leidsllsloüs „ 8 „ 6 n »» M Stt M»— „ S.LL n Lklmmtlio^O ^griron sinä moäsrll un6 Kiirantiren nÄr für FU<-68 l'l-.IAON. ei'Müi' Usinmei- M Seileii-ÜM 8rike«1 L ks.. 28, ll. K1«8k» 8ti »88« 28, ll. Wta«e. KotÄtWe!», llillllll «. IlMlllWt koiierstr. tS. LorLsaux-, DLsiü-, LIvSSllssSILö dlV EL»» -f, Pt. nur lislükmsnn Verlaaataatvtlvi» xisied« krsiss vis im Havptxosedkllt: »resckev r Lldiv Vkivklvr, Msmarckplatr 8. Lsrvd Liolckan, ^nnsoetrasss. 6nntav ItsvstsI, Loaoontrasso. I. L. Rvtsed tls. Linssvitrsiatrass» 83. Dank 8odudsrt. Isrnisesnnssr 3. k. >VsIsoLtzs, Lautrnvrstrasso 89- kititaaelivodroeta: HIbiv Winkler. ItzsÄevsiiIr 6sorx Ollrtnor. I>ni,Let»>-a«-It r FitrocI levrl^. ILI.-L8vI»arI>« tta: üsrvli. kiastmann. I'trnar iürvst-tokniols. Naot»«or llsrm. lrnnaok kkaekk. IL«io«»>r L Modstor!7aodk. VvrlraatsGtsNvi» mit aVe1»«1nt»«n: Vlnsvvlta: IV. Uoinomanü. Od.-I^r,ot»«ttn t's>8ondur§. Dolltvnllrr kau! Kitrscke. lHiiNeto d. vr.: Oarl It otd s.